[0001] Die Erfindung betrifft ein Trinkwasserleitungssystem mit mindestens einem Kaltwasserstrang,
der in Form einer Reihenleitung oder Ringleitung ausgeführt ist und mindestens ein
als Entnahmestelle dienendes Zapfventil und einen Abgang aufweist, wobei an dem Abgang
ein Spülkasten angeschlossen oder ein eine Toiletten- oder Urinalspülung auslösendes
Ventil angeordnet ist, und wobei bei einer Ausführung des Kaltwasserstrangs als Reihenleitung
der Spülkasten oder das eine Toiletten- oder Urinalspülung auslösende Ventil am Ende
des Kaltwasserstrangs angeordnet ist oder bei einer Ausführung des Kaltwasserstrangs
als Ringleitung der Spülkasten oder das eine Toiletten- oder Urinalspülung auslösende
Ventil in einem die Mitte der Ringleitung umfassenden Bereich, der sich über eine
Leitungslänge von 30%, vorzugsweise 20% der Ringleitungslänge erstreckt, angeordnet
ist. Ferner betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Betrieb eines solchen Trinkwasserleitungssystems.
[0002] In Trinkwasserleitungssystemen besteht bei länger andauernder Stagnation des darin
befindlichen Trinkwassers das Risiko einer hygienisch relevanten Verkeimung desselben.
Besonders betroffen sind Trinkwasserleitungssysteme mit selten benutzten Entnahmestellen,
wie z.B. in über mehrere Tage nicht belegten Hotelzimmern, in nicht vermieteten Wohnungen
oder auch in Gäste-Toiletten. Es wurde bereits eine Vielzahl von Maßnahmen zum Erhalt
der Trinkwasserhygiene vorgeschlagen, insbesondere eine periodische Spülung der gefährdeten
Leitungen durch entsprechende Wasserentnahme.
[0003] Bei Vollspülungen wird nicht nur das stagnierende Wasser, sondern das gesamte Wasservolumen
einer Trinkwasserinstallation vom Hausanschluss bis hin zu der vom Hausanschluss entferntesten
Entnahmestelle ausgetauscht. Die in komplexen Trinkwassersystemen zur Anwendung kommende
Teilspülung beinhaltet dagegen eine partielle Durchströmung von Teilabschnitten, wobei
ebenfalls nicht nur das stagnierende Wasser, sondern das Wasservolumen des jeweiligen
Teilabschnittes vollständig ausgetauscht wird. Sowohl die Vollspülungen als auch die
Teilspülungen erfüllen allerdings nicht die heutigen Anforderungen an einen ökologischen
Umgang mit Trinkwasser. Ebenso wenig erfüllen streng periodisch festgelegte Spülungen
den ökonomischen, bestimmungsgemäßen Umgang mit Trinkwasser.
[0004] Aus der
EP 1 887 150 A2 ist ein Trinkwassersystem bekannt, das wenigstens einen Stockwerks- bzw. Steigrohrstrang
sowie mehrere in Erstreckungsrichtung des Stranges hintereinander angeordnete und
jeweils zu einer Entnahmestelle führende Ringleitungen aufweist. Der Abzweig bzw.
die Mündung der jeweiligen Ringleitung an dem Strang sind dabei derart ausgebildet,
dass bei einer Trinkwasserentnahme an einer an den Strang angeschlossenen Entnahmestelle
durch eine Strömung in dem Strang zwischen dem Abzweig und der Mündung der in Strömungsrichtung
der Entnahmestelle vorgelagerten Ringleitungen des Stranges eine Druckdifferenz erzeugt
wird, durch welche in der oder den vorgelagerten Ringleitungen eine Spülströmung erzeugt
wird. Jede Ringleitung mündet hierzu in einer an dem Strang nach Art einer Drossel
(Düse) ausgebildeten Ringleitungsspülarmatur. Diese Drossel verursacht einen zusätzlichen
Druckverlust in dem zugehörigen Trinkwassersystem (Gesamtsystem). Die Ringleitungsspülarmatur
erfordert für die angestrebten Spülströmung eine Mindestfließgeschwindigkeit, die
in größeren Trinkwassersystemen, wie z.B. solchen von Hotels, in denen viele Wasserentnahmestellen
häufig über einen längeren Zeitraum nicht benutzt werden, mitunter nur erreicht wird,
wenn die Zapfventile in den wenigen belegten Zimmern relativ lange voll geöffnet werden,
was jedoch den üblichen Benutzungsgewohnheiten kaum entspricht.
[0005] Die Installation von Ringleitungen zur Vermeidung einer Wasserstagnation ist eine
seit langem bekannte und bewährte Maßnahme zur Erhaltung der Trinkwassergüte. Allerdings
ist diese Maßnahme aufgrund der gegenüber einer einzelnen Leitung zusätzlich erforderlichen
Rückführungsleitung in der Regel mit relativ hohen Material- und Montagekosten verbunden.
[0006] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Trinkwasserleitungssystem
bzw. ein Verfahren zum Betrieb eines Trinkwasserleitungssystems anzugeben, das eine
hohe Sicherheit für den Erhalt der geforderten Trinkwasserhygiene bietet und keinen
unnötig hohen Wasserverbrauch verursacht.
[0007] Diese Aufgabe wird durch ein Trinkwasserleitungssystem mit den Merkmalen des Anspruchs
1 bzw. durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 9 gelöst. Weitere bevorzugte
und vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Trinkwasserleitungssystems
sowie des Verfahrens zu dessen Betrieb sind in den beigefügten Unteransprüchen angegeben.
[0008] Das erfindungsgemäße Trinkwasserleitungssystem umfasst mindestens einen Kaltwasserstrang,
der in Form einer Reihenleitung oder Ringleitung ausgeführt ist und mindestens ein
als Entnahmestelle dienendes Zapfventil und einen Abgang aufweist, wobei an dem Abgang
ein Spülkasten angeschlossen oder ein eine Toiletten- oder Urinalspülung auslösendes
Ventil angeordnet ist, und wobei bei einer Ausführung des Kaltwasserstrangs als Reihenleitung
der Spülkasten oder das eine Toiletten- oder Urinalspülung auslösende Ventil am Ende
des Kaltwasserstrangs angeordnet ist oder bei einer Ausführung des Kaltwasserstrangs
als Ringleitung der Spülkasten oder das eine Toiletten- oder Urinalspülung auslösende
Ventil in einem die Mitte der Ringleitung umfassenden Bereich, der sich über eine
Leitungslänge von 30%, vorzugsweise 20% der Ringleitungslänge erstreckt, angeordnet
ist. Bei dem Zapfventil kann es sich beispielsweise um eine Auslaufarmatur eines Waschtisches,
einer Badewanne, einer Dusche oder eines Bidets handeln. Erfindungsgemäß ist das Trinkwasserleitungssystem
mit einer elektronischen Steuerung versehen, die mit einer Zeitmesseinrichtung versehen
ist und über einen Sensor eine Trinkwasserentnahme aus dem Kaltwasserstrang erfasst,
wobei der Sensor bei einer Trinkwasserentnahme aus dem Kaltwasserstrang die Zeitmesseinrichtung
aktiviert, und wobei die elektronische Steuerung bei Überschreiten eines vorgegebenen
oder vorgebbaren Zeitintervalls seit der letzten Trinkwasserentnahme das Ventil oder
eine Betätigungsvorrichtung zur Auslösung einer Toiletten- bzw. Urinalspülung ansteuert.
[0009] Dementsprechend ist das erfindungsgemäße Verfahren zum Betrieb eines Trinkwasserleitungssystems
der eingangs genannten Art im Wesentlichen
dadurch gekennzeichnet, dass eine Trinkwasserentnahme aus dem Kaltwasserstrang mittels eines Sensors erfasst wird,
wobei bei einer Trinkwasserentnahme aus dem Kaltwasserstrang durch ein von dem Sensor
abgegebenes Signal eine Zeitmesseinrichtung aktiviert wird, und dass bei Überschreiten
eines vorgegebenen oder vorgebbaren Zeitintervalls seit der letzten Trinkwasserentnahme
aus dem Kaltwasserstrang das Ventil oder eine Betätigungsvorrichtung zur Auslösung
einer Toiletten- bzw. Urinalspülung angesteuert wird.
[0010] Die erfindungsgemäße Lösung vermeidet eine kritische Wasserstagnation durch Sicherstellung
des bestimmungsgemäßen Betriebs des Trinkwasserleitungssystems über beliebig lange
Zeitperioden, d.h. die Trinkwasserentnahmen erfolgen im Wesentlichen wie geplant entsprechend
der ursprünglichen Auslegung. Der bestimmungsgemäße Betrieb wird durch die elektronische
Steuerung (einschließlich des Sensors und der Zeitmesseinrichtung) mit zeit- und bedarfsgesteuerter
Spülung gewährleistet, wobei die elektronische Steuerung dezentral angeordnet werden
kann.
[0011] Die Erfindung geht von der Erkenntnis aus, dass in einem Kaltwasserstrang eines Trinkwassersystems
mit wenigstens einer Zapfstelle, z.B. einer Waschtischeinlaufarmatur, und einem Ventil
zur Auslösung einer Toiletten- oder Urinalspülung, üblicherweise mit jeder Toiletten-
bzw. Urinalspülung eine ausreichende Spülung des Kaltwasserstrangs erfolgt, so dass
keine zu lange Wasserstagnation mit der Gefahr einer gesundheitlich kritischen Keimvermehrung
auftritt, wenn der Spülkasten bzw. das Ventil in Strömungsrichtung gesehen der Zapfstelle
nachgeordnet, am Ende des Kaltwasserstranges angeordnet ist. Dabei wirkt sich auf
die Erhaltung der Trinkwassergüte in dem Kaltwasserstrang günstig aus, dass Toiletten-
bzw. Urinalspülungen üblicherweise mehrfach pro Tag oder Woche ausgelöst werden und
mit jeder Spülung ein relativ großes Wasservolumen des Kaltwasserstranges ausgetauscht
wird.
[0012] Wird jedoch die Toilette bzw. das Urinal über einen längeren Zeitraum nicht oder
selten benutzt, was beispielsweise in nicht oder selten belegten Hotelzimmern der
Fall sein kann, so wird durch die erfindungsgemäße Lösung eine fehlende Trinkwasserentnahme
erkannt und der bestimmungsgemäße Betrieb, d.h. eine bestimmungsgemäße Spülung sichergestellt,
um eine durch Stagnation bedingte Verkeimung zu vermeiden.
[0013] Das Zeitintervall, nach dessen Überstreitung die elektronische Steuerung die Betätigungsvorrichtung
bzw. das Ventil zum Auslösen einer Toiletten- oder Urinalspülung ansteuert, kann so
vorgegeben bzw. eingestellt werden, dass stets rechtzeitig vor einem Zeitpunkt, ab
dem bei fehlender Trinkwasserentnahme mit einer gesundheitlich kritischen Keimvermehrung
in dem Kaltwasserstrang zu rechnen ist, eine entsprechende Ansteuerung und damit ein
Wasseraustausch in dem Kaltwasserstrang erfolgt. Die Erfindung schlägt somit vor,
dass eine Spülung bei einem zu langen Zeitraum fehlender Trinkwasserentnahme nach
frei parametrierbaren Zeitfenstern erfolgt.
[0014] Die erfindungsgemäße Lösung benötigt grundsätzlich keine Ringleitung zur Erhaltung
der Trinkwassergüte und bietet somit einen entsprechenden Materialkosten- sowie Montagekostenvorteil
gegenüber Lösungen, die auf der Installation von Ringleitungen basieren. Gleichwohl
ist es aber auch möglich, die Erfindung bei einer Ringleitung anzuwenden. Ferner können
bei einer Ausführung des Kaltwasserstrangs als Reihenleitung gegebenenfalls auch eine
oder mehrere Ringleitungen in einem erfindungsgemäßen Trinkwasserleitungssystem vorgesehen
werden.
[0015] Der Sensor zur Erfassung einer Trinkwasserentnahme bzw. einer fehlenden Trinkwasserentnahme
aus dem Kaltwasserstrang kann an verschiedenen Stellen des Kaltwasserstranges angeordnet
werden. Beispielsweise kann der Sensor an dem Zapfventil angeordnet und/oder in demselben
integriert sein. Es liegt insbesondere im Rahmen der Erfindung, dass die Trinkwasserentnahme
bzw. fehlende Trinkwasserentnahme indirekt überwacht wird, indem der Sensor eine Position
und/oder Bewegung eines Ventilkörpers des Zapfventils erfasst. Eine weitere bevorzugte
Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Trinkwasserleitungssystems besteht darin, dass
als Sensor zur Erfassung einer Trinkwasserentnahme bzw. einer fehlenden Trinkwasserentnahme
aus dem Kaltwasserstrang ein Durchfluss- oder Volumenstrommesser verwendet wird. Der
Sensor kann dabei insbesondere am Ende des Kaltwasserstrangs, aber auch am Anfang
des Kaltwasserstrangs an demselben angebracht oder in demselben integriert sein.
[0016] Nach einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass als Trinkwasserentnahme
aus dem Kaltwasserstrang eine Auslösung einer Toiletten- oder Urinalspülung mittels
des Sensors erfasst wird.
[0017] Der Sensor wird hierzu vorzugsweise in einer der Auslösung der Toiletten- oder Urinalspülung
dienenden Betätigungsplatte integriert. Alternativ kann der Sensor auch in einem Wasserzulaufventil
der Toilette bzw. des Urinals und/oder in einem der Toilette bzw. dem Urinal zugeordneten
Spülkasten angeordnet/integriert sein. Hierdurch wird ein hoher Grad der Vorfertigung
erreicht, so dass die Montage der Systemkomponenten vor Ort vereinfacht wird.
[0018] Dementsprechend sieht eine weitere bevorzugte Ausgestaltung des erfindungsgemäßen
Trinkwasserleitungssystems vor, dass die elektronische Steuerung in und/oder an einem
Toiletten-oder Urinalspülkasten angeordnet ist. Hierdurch wird die Montage der Systemkomponenten
vor Ort ebenfalls vereinfacht.
[0019] Eine weitere bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass die elektronische
Steuerung ein einstellbares Zeitglied umfasst, mit dem die Dauer der Aktivierung der
Betätigungsvorrichtung oder die Öffnungsdauer des Ventils (Spülventils) vorgebbar
ist. Hierdurch kann die zur Vermeidung einer kritischen Wasserstagnation erforderliche
Spülwassermenge an die Länge bzw. das Leitungsvolumen des betreffenden Kaltwasserstranges
optimal angepasst werden, so dass bei der Spülung des Kaltwasserstranges nur soviel
Wasser ausgetauscht wird wie zur Vermeidung einer gesundheitlich kritischen Verkeimung
erforderlich ist. Das bei fehlender Trinkwasserentnahme auszutauschende Wasservolumen
kann dabei kleiner eingestellt werden als das Wasservolumen, welches beispielsweise
bei einer von einem Benutzer ausgelösten Toilettenspülung verbraucht wird. Es kann
bei Bedarf jedoch auch größer eingestellt werden. Vorzugsweise ist das Wasservolumen
flexibel einstellbar, wobei die Einstellung des auszutauschende Wasservolumens vorzugsweise
in Abhängigkeit der elektronisch überwachten Trinkwasserentnahme erfolgt.
[0020] Eine andere bevorzugte Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Trinkwasserleitungssystems
besteht darin, dass die elektronische Steuerung mit einer Eingabeeinrichtung zur Vorgabe
einer Spülwasser-Sollmenge, einer Volumenstrommesseinrichtung zur Ermittlung der während
einer Toiletten-oder Urinalspülung abgegebenen Spülwasser-Istmenge und einem Komparator,
der die abgegebene Spülwasser-Istmenge mit der Spülwasser-Sollmenge vergleicht, versehen
ist, wobei der Komparator bei Erreichen oder Überschreiten der Spülwasser-Sollmenge
durch die Spülwasser-Istmenge ein Signal an die elektronische Steuerung abgibt, so
dass letztere das Ventil (Spülventil) oder die Betätigungsvorrichtung deaktiviert.
Auch diese Ausgestaltung ermöglicht eine optimale Einstellung des zur Vermeidung von
Verkeimungen in dem Leitungsstrang notwendigen Spülwasservolumens, so dass kein unnötig
erhöhter Wasserverbrauch stattfindet.
[0021] Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist die elektronische
Steuerung mit einem Datenspeicher zur Speicherung von Zeitdaten der jeweiligen Trinkwasserentnahme
und von Trinkwasser-Abgabevolumendaten versehen. Diese Ausgestaltung ermöglicht eine
komfortable Sammlung der genannten Daten für Auswertungszwecke, insbesondere zur Ermittlung
eines passenden vorzugebenden Zeitintervalls (Zeitfensters) für die Auslösung des
Spülventils bei fehlender Trinkwasserentnahme und/oder zur Ermittlung der oben erwähnten
Spülwasser-Sollmenge.
[0022] Diesbezüglich sieht eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung vor, dass
die elektronische Steuerung mit einem Prozessor versehen ist, wobei in dem Prozessor
und/oder in dem Datenspeicher eine Statistikfunktion zur Ermittlung der zeitlichen
Verteilung von Trinkwasserentnahmen aus dem Kaltwasserstrang einprogrammiert ist.
Mit der integrierten Statistikfunktion lassen sich alle wichtigen Spülparameter des
erfindungsgemäßen Trinkwasserleitungssystems auswerten.
[0023] Darüber hinaus kann die elektronische Steuerung auch eine Schnittstelle aufweisen,
über die sie an eine zentrale Gebäudeleittechnik und/oder ein Datenübertragungssystem,
insbesondere ein BUS-System angeschlossen werden kann.
[0024] Das erfindungsgemäße Trinkwasserleitungssystem zeichnet sich somit durch folgende
Vorteile aus:
Bei seiner Anwendung kommt es zu keinem unnötig erhöhten Wasserverbrauch. Die bestimmungsgemäße
Spülung erfolgt nach frei parametrierbaren Zeitfenstern und entspricht ausschließlich
dem notwendigen Volumen des zu spülenden Installationsabschnittes. Das System benötigt
keine Ringleitung und ist auch in Verbindung mit Wohnungswasserzählern realisierbar.
[0025] Nachfolgend wird die Erfindung anhand einer mehrere Ausführungsbeispiele darstellenden
Zeichnung näher erläutert. Es zeigen in schematischer Darstellung:
- Fig. 1
- einen Plan einer Trinkwasser-Installationsanlage für ein mehrgeschossiges Gebäude
mit einer Vielzahl von Badezimmern, in vertikaler Schnittansicht;
- Fig. 2
- eine vergrößerte Detaildarstellung eines Badezimmers aus dem Installationsplan der
Fig. 1;
- Fig. 3
- einen Grundriss des Badezimmers der Fig. 2;
- Figuren
- 4 und 5 zwei Unterputzspülkästen, die jeweils mit einer zeit- und bedarfsgesteuerten
Spülelektronik ausgestattet sind, in perspektivischer Darstellung; und
- Fig. 6
- eine elektronische Betätigungsvorrichtung für einen Unterputz-Spülkasten, in Explosionsdarstellung.
[0026] In Fig. 1 ist ein Trinkwasserleitungssystem (Trinkwasserinstallationssystem) für
ein mehrgeschossiges Gebäude 1 mit einer Vielzahl von Badezimmern bzw. Nasszellen
2.1, 2.2 ... 2.n dargestellt. Bei dem Gebäude 1 kann es sich z.B. um eine größere
Wohneinheit, ein Hotel, ein Krankenhaus oder ein Alten- und Pflegeheim handeln.
[0027] Das Trinkwasserleitungssystem weist eine Übergabestelle (Hausanschluss) 3 auf, über
die das Trinkwasserleitungssystem an einem Trinkwasserversorgungsnetz bzw. einer Trinkwasserquelle
angeschlossen ist. Die Übergabestelle 3 umfasst einen Wasserzähler, mehrere Absperrventile
und einen Wasserfilter, der mit einer Vorrichtung zur Einstellung des Wasserdruckes
(Betriebsdruckes) versehen ist.
[0028] Vom Hausanschluss 3 aus erstreckt sich die Trinkwasserleitung zu einem T-förmigen
Anschlussstück, dessen einer Abzweig zu einer Heizvorrichtung 4, z.B. einem gasbefeuerten
Heizkessel mit angeschlossenem Warmwasser-Speicherkessel führt, an dem ein mehrere
Zweige umfassender Warmwasserstrang 5 sowie eine ähnlich verzweigte Rücklaufleitung
(Warmwasserzirkulationsleitung) 6 angeschlossen ist. An dem anderen Abzweig des T-förmigen
Anschlussstückes ist ein Kaltwasserstrang 7 angeschlossen, der in mehrere Strangabschnitte
verzweigt ist.
[0029] Der Warmwasserstrang 5, die Warmwasserzirkulationsleitung 6 und der Kaltwasserstrang
7 verlaufen abschnittsweise parallel zueinander. Sie bilden insoweit zueinander parallel
verlaufende Stockwerks- und Steigrohrstränge.
[0030] Von den Stockwerks- bzw. Steigrohrsträngen zweigen zu jeder Wohnung bzw. Nasszelle
2.1, 2.2 ... 2.n ein Kaltwasserstrang 7.1, 7.2 ... 7.n und ein Warmwasserstrang 5.1,
5.2 ... 5.n ab, die jeweils mit einem Absperrventil 8, 9 versehen sind. Der der jeweiligen
Nasszelle 2.1, 2.2 ... 2.n zugeordnete Kaltwasserstrang 7.1, 7.2 ... 7.n ist jeweils
in Form einer Reihenleitung ausgeführt (vgl. Fig. 2). Ebenso ist auch der der jeweiligen
Nasszelle 2.1, 2.2 ... 2.n zugeordnete Warmwasserstrang 5.1, 5.2 ... 5.n in Form einer
Reihenleitung ausgeführt, d.h. die Entnahmenstellen 10.1, 10.2, 10.3 der jeweiligen
Nasszelle 2.1, 2.2 ... 2.n sind durch eine so genannte "geschleifte" Leitungsführung
mit z.B. Doppelwandscheiben, Montageeinheiten und/oder Wandscheiben-T-Stücken von
Armaturenanschluss zu Armaturenanschluss installiert. Die Leitungsführung ist dabei
vorzugsweise so ausgeführt, dass eine eher selten genutzte Entnahmestelle (Zapfstelle)
einer demgegenüber häufiger benutzten Auslaufarmatur (Zapfstelle) in Strömungsrichtung
betrachtet vorgeordnet ist.
[0031] In dem in Fig. 2 dargestellten Ausführungsbeispiel führt der als Reihenleitung ausgeführte
Warmwasserstrang 5.1 zunächst zu dem Armaturenanschluss eines Waschtisches 11, von
wo aus er über den Armaturenanschluss einer Badewanne 12 zu dem Armaturenanschluss
einer Dusche 13 geführt ist. Diese Leitungsführung ist für die Trinkwasserhygiene
günstig, da die Dusche 13 in der Regel häufiger benutzt wird als die Badewanne 12,
und weil beim Duschen in der Regel mehr warmes Wasser verbraucht wird als bei der
Benutzung der Waschtischarmatur 10.1. Entsprechend dem Warmwasserstrang 5.1 ist auch
der Kaltwasserstrang 7.1 der Nasszelle 2.1 von der Waschtischarmatur 10.1 über die
Badewannenarmatur 10.2 zur Duscharmatur 10.3 geführt; allerdings ist am Ende des Kaltwasserstrangs
7.1 ein Spülkasten 14 einer Toilette 24 angeschlossen bzw. ein Ventil zur Auslösung
einer Toilettenspülung angeordnet. Das Ventil ist mit einer elektrischen Hubeinheit
versehen oder als elektromagnetisch betätigtes Ventil ausgebildet.
[0032] Der Kaltwasserstrang 7.1 der Nasszelle ist mit einer elektronischen Steuerung 15
versehen, die über einen Sensor (nicht gezeigt) eine Trinkwasserentnahme aus dem Kaltwasserstrang
7.1 erfasst. Vorzugsweise erfasst der Sensor eine Auslösung einer Toilettenspülung
als Trinkwasserentnahme. Bei einer Trinkwasserentnahme aus dem Kaltwasserstrang 7.1
bzw. einer Toilettenspülung gibt der Sensor ein entsprechendes Signal ab, wodurch
eine in der elektronischen Steuerung 15 integrierte Zeitmesseinrichtung (nicht gezeigt)
aktiviert wird. Die Signalübertragung erfolgt über eine Signal- bzw. Steuerleitung.
[0033] Bei Überschreiten eines vorgegebenen oder variabel vorgebbaren Zeitintervalls seit
der letzten Trinkwasserentnahme steuert die elektronische Steuerung 15 dann das im
Spülkasten 14 angeordnete Ventil oder eine dem Spülkasten 14 zugeordnete Betätigungsvorrichtung
16, 17 zur Auslösung eines Spülvorgangs an. Zwischen der elektronischen Steuerung
15 und der durch den Spülkasten 14 bzw. das Ventil definierten Spülvorrichtung erfolgt
somit eine bidirektionale Kommunikation.
[0034] Bei der dem Spülkasten 14 zugeordneten Betätigungsvorrichtung handelt es sich vorzugsweise
um eine elektrische Betätigungsvorrichtung, z.B. in Form eines Tastschalters 16 und/oder
einer elektrischen Hubeinheit 18. Zusätzlich zu einer elektrischen Betätigungsvorrichtung
kann der Spülkasten 14 auch mit einer mechanischen Betätigungsvorrichtung 17 zur Auslösung
einer Toilettenspülung ausgestattet sein.
[0035] Der in den Figuren 1 bis 3 angedeutete Unterputzspülkasten kann z.B. wie in Fig.
4 oder Fig. 5 ausgeführt sein.
[0036] Bei dem in Fig. 4 dargestellten Unterputzspülkasten 14 kann die WC-Spülung über einen
elektrischen Tastschalter 16 ausgelöst werden. In dem Spülkasten 14 ist eine Niedervolt-Hubeinheit
18 angeordnet, die über ein Stromkabel 19 mit einem 230V-Transformator 20 verbunden
ist, der z.B. in einer den Unterputzspülkasten 14 aufnehmenden Vorwand 21 untergebracht
werden kann. In dem Spülkasten ist neben der Niedervolt-Hubeinheit 18 auch die oben
erwähnte elektronische Steuerung 15 angeordnet.
[0037] Wie in Fig. 5 dargestellt, ist auch eine drahtlose Auslösung des WC-Spülvorgangs
durch Übertragung eines Funksignals möglich. Hierzu wird ein mit ein Niedervolt-Batterie
bzw. einem entsprechenden Akku versehener Funksignalsender 22 verwendet. Im Spülkasten
14 ist die elektronische Steuerung 15 angeordnet, die mit dem besagten Sensor, der
Zeitmesseinrichtung sowie einer Funksignalempfangseinheit versehen ist. Der Spülvorgang
kann bei diesem Ausführungsbeispiel auch über die Betätigungsplatte 17 ausgelöst werden.
[0038] Die elektronische Steuerung 15 weist ein einstellbares Zeitglied auf, mit dem die
Dauer der Aktivierung der Hubeinheit 18 bzw. die Öffnungsdauer des Ventils (Spülventils/Spülkastenventils)
vorgegeben werden kann.
[0039] Alternativ oder ergänzend umfasst die elektronische Steuerung 15 eine Eingabeeinrichtung
23, z.B. in Form einer Fernbedienung zur Vorgabe einer Spülwasser-Sollmenge, eine
Volumenstrommesseinrichtung zur Ermittlung der während eines Toilettenspülvorgangs
abgegebenen Spülwasser-Istmenge und einen Komparator, der die abgegebene Spülwasser-Istmenge
mit der Spülwasser-Sollmenge vergleicht. Bei Erreichen oder Überschreiten der Spülwasser-Sollmenge
durch die Spülwasser-Istmenge gibt der Komparator ein Signal an die elektronische
Steuerung 15 ab, worauf die Steuerung 15 das Ventil schließt bzw. die Betätigungsvorrichtung
(z.B. die Hubeinheit 18) deaktiviert.
[0040] Des Weiteren ist die elektronische Steuerung 15 vorzugsweise mit einem Datenspeicher
und einem Prozessor versehen. Der Datenspeicher dient der Speicherung von Zeitdaten
über erfolgte Trinkwasserentnahmen sowie von Trinkwasser-Abgabevolumendaten. In dem
Prozessor oder dem Datenspeicher ist eine Statistikfunktion einprogrammiert, mit der
die zeitliche Verteilung von Trinkwasserentnahmen aus dem Kaltwasserstrang 7.1 ermittelt
werden kann bzw. automatisch ermittelt wird. Mittels dieser integrierten Statistikfunktion
werden alle wichtigen Spülparameter des Trinkwasserleitungssystems ausgewertet und
gegebenenfalls das Zeitintervall für die automatische Auslösung eines Spülvorgangs
zur Vermeidung einer Verkeimung der Trinkwasserleitung entsprechend angepasst.
[0041] Das erfindungsgemäße Trinkwasserleitungssystem lässt sich vorteilhaft insbesondere
in Nasszellen bzw. Waschräumen von Krankenhäusern, Alten- und Pflegeheimen, Arztpraxen,
Hotels, Schulen, Turnhallen, Kasernen und größeren Wohnheimen realisieren.
[0042] Im Falle eines Hotels kann dezentral in der Nasszelle 2.1, 2.2 ... 2.n jedes Hotelzimmers
ein Spülkasten 14, eine Urinalspülung oder eine Spülbox eingebaut werden, wobei der
jeweilige Spülkasten 14 bzw. die jeweilige Urinalspülung oder Spülbox mit der besagten
elektronischen Steuerung 15, dem zugeordneten Sensor zur Erfassung einer Trinkwasserentnahme
und der Zeitmesseinrichtung versehen ist. Durch das erfindungsgemäße Trinkwasserleitungssystem
wird eine periodische Spülung des Kaltwasserstrangs 7.1, 7.2 ... 7.n bei Nichtbelegung
des Hotelzimmers sichergestellt. Wird jedoch die Nasszelle 2.1, 2.2 ... 2.n des Hotelzimmers
benutzt und Trinkwasser an einer der Entnahmestellen 10.1, 10.2, 10.3 entnommen, so
entfällt die erfindungsgemäße automatische Spülung solange bis keine zu lange Stagnationszeit
erfasst wird.
[0043] Die in Fig. 6 dargestellte Betätigungsvorrichtung 17' umfasst einen eine Revisionsöffnung
definierenden Einbaurahmen 17.1. In den Einbaurahmen 17.1 ist eine rahmenförmige Halterung
17.2 einsetzbar. Die Halterung 17.2 weist mehrere Rastelemente 17.3 auf, denen im
Einbaurahmen 17.1 ausgebildete Ausnehmungen 17.4 zugeordnet sind, so dass die Halterung
17.2 lösbar an dem Einbaurahmen 17.1 befestigt werden kann. Die Halterung 17.2 trägt
an ihrer Vorderseite eine Betätigungsplatte 17.5, die vorzugsweise aus Glas oder Kunststoff
gefertigt und mit sensitiven Tastschaltern 17.6, 17.7 zur Auslösung einer Voll- oder
Teilspülung versehen ist. Die Tastschalter können beispielsweise auf die Rückseite
der Betätigungsplatte 17.5 aufgeklebt sein. In der Halterung 17.2 ist eine elektronische
Steuerung 15 aufgenommen, die an der Halterung 17.2 oder der Betätigungsplatte 17.5
befestigt sein kann. Die Steuerung 15 der Fig. 6 entspricht der oben mit Bezug auf
die Figuren 4 und 5 beschriebenen Steuerung 15.
[0044] Die Ausführung der vorliegenden Erfindung ist nicht auf die vorstehend beschriebenen
und in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiele beschränkt. Vielmehr sind
zahlreiche Varianten möglich, die auch bei grundsätzlich abweichender Gestaltung von
dem in den beiliegenden Ansprüchen angegebenen Erfindungsgedanken Gebrauch machen.
So kann die Nasszelle 2.1, 2.2 ... 2.n außer mit den in dem Ausführungsbeispiel dargestellten
Sanitärobjekten 11, 12, 13 und 24 gegebenenfalls auch noch mit einem Urinal ausgestattet
sein. In diesem Fall kann der Sensor gegebenenfalls eine Urinalspülvorgang erfassen
und/oder die elektronische Steuerung 15 einen Urinalspülvorgang zeit- und bedarfsgesteuert
auslösen, um eine zu lange Wasserstagnation und damit eine kritische Keimvermehrung
im Kaltwasserstrang 7.1, 7.2 ... 7.n zu vermeiden.
1. Trinkwasserleitungssystem mit mindestens einem Kaltwasserstrang (7.1, 7.2 ... 7.n),
der in Form einer Reihenleitung oder Ringleitung ausgeführt ist und mindestens ein
als Entnahmestelle dienendes Zapfventil (10.1, 10.2, 10.3) und einen Abgang aufweist,
wobei an dem Abgang ein Spülkasten (14) angeschlossen oder ein eine Toiletten- oder
Urinalspülung auslösendes Ventil angeordnet ist, und wobei bei einer Ausführung des
Kaltwasserstrangs als Reihenleitung der Spülkasten (14) oder das eine Toiletten- oder
Urinalspülung auslösende Ventil am Ende des Kaltwasserstrangs angeordnet ist oder
bei einer Ausführung des Kaltwasserstrangs als Ringleitung der Spülkasten (14) oder
das eine Toiletten- oder Urinalspülung auslösende Ventil in einem die Mitte der Ringleitung
umfassenden Bereich, der sich über eine Leitungslänge von 30%, vorzugsweise 20% der
Ringleitungslänge erstreckt, angeordnet ist,
gekennzeichnet durch eine elektronische Steuerung (15), die mit einer Zeitmesseinrichtung versehen ist
und über einen Sensor eine Trinkwasserentnahme aus dem Kaltwasserstrang erfasst, wobei
der Sensor bei einer Trinkwasserentnahme aus dem Kaltwasserstrang die Zeitmesseinrichtung
aktiviert, und wobei die elektronische Steuerung (15) bei Überschreiten eines vorgegebenen
oder vorgebbaren Zeitintervalls seit der letzten Trinkwasserentnahme das Ventil oder
eine Betätigungsvorrichtung zur Auslösung einer Toiletten- bzw. Urinalspülung ansteuert.
2. Trinkwasserleitungssystem nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass die elektronische Steuerung (15) über den Sensor eine Auslösung einer Toiletten-
oder Urinalspülung erfasst, wobei der Sensor bei der Auslösung einer Toiletten- oder
Urinalspülung die Zeitmesseinrichtung aktiviert, und wobei die elektronische Steuerung
(15) bei Überschreiten eines vorgegebenen oder vorgebbaren Zeitintervalls seit der
letzten Auslösung einer Toiletten- oder Urinalspülung das Ventil oder die Betätigungsvorrichtung
zur Auslösung einer Toiletten- bzw. Urinalspülung ansteuert.
3. Trinkwasserleitungssystem nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass die elektronische Steuerung (15) in und/oder an dem Spülkasten (14) angeordnet ist.
4. Trinkwasserleitungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, dass die elektronische Steuerung (15) ein einstellbares Zeitglied umfasst, mit dem die
Dauer der Aktivierung der Betätigungsvorrichtung (18) oder die Öffnungsdauer des Ventils
vorgebbar ist.
5. Trinkwasserleitungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, dass die elektronische Steuerung (15) mit einer Eingabeeinrichtung (23) zur Vorgabe einer
Spülwasser-Sollmenge, einer Volumenstrom-Toiletten- oder Urinalspülung abgegebenen
Spülwasser-Istmenge und einem Komparator, der die abgegebene Spülwasser-Istmenge mit
der Spülwasser-Sollmenge vergleicht, versehen ist, wobei der Komparator bei Erreichen
oder Überschreiten der Spülwasser-Sollmenge durch die Spülwasser-Istmenge ein Signal
an die elektronische Steuerung (15) abgibt, so dass letztere das Ventil oder die Betätigungsvorrichtung
(18) deaktiviert.
6. Trinkwasserleitungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, dass die elektronische Steuerung (15) mit einem Datenspeicher zur Speicherung von Zeitdaten
der jeweiligen Trinkwasserentnahme und von Trinkwasser-Abgabevolumendaten versehen
ist.
7. Trinkwasserleitungssystem nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, dass die elektronische Steuerung (15) mit einem Prozessor versehen ist, wobei in dem Prozessor
und/oder in dem Datenspeicher eine Statistikfunktion zur Ermittlung der zeitlichen
Verteilung von Trinkwasserentnahmen aus dem Kaltwasserstrang einprogrammiert ist.
8. Trinkwasserleitungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die elektronische Steuerung (15) eine Schnittstelle zum Anschluss an eine zentrale
Gebäudeleittechnik und/oder ein Datenübertragungssystem, insbesondere ein BUS-System
aufweist.
9. Verfahren zum Betrieb eines Trinkwasserleitungssystems mit mindestens einem Kaltwasserstrang
(7.1, 7.2 ... 7.n), der in Form einer Reihenleitung oder Ringleitung ausgeführt ist
und mindestens ein als Entnahmestelle dienendes Zapfventil (10.1, 10.2, 10.3) und
einen Abgang aufweist, wobei an dem Abgang ein Spülkasten (14) angeschlossen oder
ein eine Toiletten- oder Urinalspülung auslösendes Ventil angeordnet ist, und wobei
bei einer Ausführung des Kaltwasserstrangs als Reihenleitung der Spülkasten (14) oder
das eine Toiletten- oder Urinalspülung auslösende Ventil am Ende des Kaltwasserstrangs
angeordnet ist oder bei einer Ausführung des Kaltwasserstrangs als Ringleitung der
Spülkasten (14) oder das eine Toiletten- oder Urinalspülung auslösende Ventil in einem
die Mitte der Ringleitung umfassenden Bereich angeordnet ist, der sich über eine Leitungslänge
von 30%, vorzugsweise 20% der Ringleitungslänge erstreckt, dadurch gekennzeichnet, dass eine Trinkwasserentnahme aus dem Kaltwasserstrang mittels eines Sensors erfasst wird,
wobei bei einer Trinkwasserentnahme aus dem Kaltwasserstrang (7.1, 7.2 ... 7.n) durch
ein von dem Sensor abgegebenes Signal eine Zeitmesseinrichtung aktiviert wird, und
dass bei Überschreiten eines vorgegebenen oder vorgebbaren Zeitintervalls seit der
letzten Trinkwasserentnahme aus dem Kaltwasserstrang das Ventil oder eine Betätigungsvorrichtung
(18) zur Auslösung einer Toiletten- bzw. Urinalspülung angesteuert wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet, dass als Trinkwasserentnahme aus dem Kaltwasserstrang (7.1, 7.2 ... 7.n) eine Auslösung
einer Toiletten- oder Urinalspülung mittels des Sensors erfasst wird.