[0001] Die Erfindung betrifft eine Materialbahntrockneranordnung mit mindestens einem Strahlungstrockner
und mindestens einem Lufttrockner, wobei der Lufttrockner in einem ersten Luftführungssystem
wenigstens eine erste Zuluftleitung und vorzugsweise eine erste Abluftleitung aufweist,
und wobei der Strahlungstrockner ein zweites Luftführungssystem aufweist, welches
wenigstens einen Saug- und/oder Umluftkanal und wenigstens eine an diesen angeschlossene
zweite Abluftleitung umfasst, die mit der wenigstens einen ersten Zuluftleitung des
ersten Luftführungssystems des Lufttrockners verbunden ist.
[0002] Eine Materialbahntrockneranordnung dieser Art wird beispielsweise bei der Herstellung
einer Papierbahn verwendet, um diese zu trocknen. Der Strahlungstrockner hat eine
relativ hohe Leistungsdichte, d.h. er kann eine relativ große Wärmemenge auf die Materialbahn
übertragen, so dass das darin befindliche Wasser gut verdampfen kann. Der Lufttrockner
überträgt zwar eine geringere Wärmemenge auf die Materialbahn. Er ist aber in der
Lage, die Materialbahn berührungsfrei abzustützen.
[0003] Eine Materialbahntrockneranordnung der eingangs genannten Art ist beispielsweise
aus
WO 2005/085729 bekannt. Der Strahlungstrockner ist hierbei dem Lufttrockner vorgeschaltet. Es können
mehrere derartige Anordnungen aus Strahlungstrockner und Lufttrockner hintereinander
angeordnet sein. Erwärmte Luft vom Strahlungstrockner wird vom Lufttrockner aufgefangen
und gegebenenfalls nach erneuter Erwärmung auf die Materialbahn geblasen.
[0004] Eine ähnliche Ausgestaltung ist aus
EP 1 169 511 bekannt. Auch hier gelangt erwärmte Luft vom Strahlungstrockner in eine Fangeinrichtung
des Lufttrockners, wo sie aufgenommen, umgewälzt und wieder auf die Materialbahn geblasen
wird.
[0005] Aus
DE 39 10 898 B4 ist ein Kombinationstrockner mit einem Strahlungstrockner und einem Lufttrockner
bekannt, bei dem der Strahlungstrockner mit Luft erwärmt wird, die aus einem Speisestrom
für den Lufttrockner abgezweigt wird. Erwärmte Luft aus dem Strahlungstrockner wird
dem Gehäuse des Lufttrockners zugeführt, dort abgesaugt, mit Frischluft versetzt und
erneut umgewälzt, wobei die Kombination aus bereits erwärmter Luft und Frischluft
durch eine Heizeinrichtung erneut beheizt wird.
[0006] Der Vorgang der Trocknung einer Materialbahn ist energetisch umso günstiger, je geringer
die zugeführte Frischluftmasse bzw. umso geringer die in die Umgebung abgeführte heiße
Abluftmasse ist. Im Idealfall würde man daher die Frischluftzufuhr bzw. Abluftabfuhr
vollständig abschalten. Dies hat allerdings den Nachteil, dass sich eine hohe Lufttemperatur
und eine hohe Feuchtigkeitsbeladung einstellen.
[0007] Um einen höheren Wirkungsgrad bei möglichst geringer Beeinträchtigung der Qualität
der Materialbahn zu erreichen ist gemäß der unveröffentlichten Anmeldung
DE 102007051962.3 mit Erfolg versucht worden, dem Strahlungstrockner ein zweites Luftführungssystem
mit Zuluft und Abluft zuzuweisen, beide Luftführungssysteme mit jeweils einer Verbindung
von Zuluft und Abluft zu versehen und beide Luftführungssysteme lediglich im Bereich
ihrer jeweiligen Abluft miteinander zu verbinden.
[0008] Die vorliegende Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, den Wirkungsgrad der eingangs
genannten Materialbahntrockneranordnung noch weiter zu erhöhen.
[0009] Die Aufgabe wird dadurch gelöst, dass der Saug- und/oder Umluftkanal des Strahlungstrockners
im Wesentlichen vollständig mit einer Wärmeisolierung umgeben ist.
[0010] Es ist dabei das Bestreben, Abluft aus dem Strahlungstrockner und die zwischen dem
Strahlungstrockner und der Materialbahn erzeugte heiße Luft mit möglichst hohen Temperaturen
zu dem Lufttrockner zu bringen, um sie dort mit möglichst hohem Wirkungsgrad als Blasluft
zur weiteren Trocknung einzusetzen. Dazu erscheint es naheliegend, den Strahlungstrockner
komplett thermisch zu isolieren, also quasi "einzupacken". Die Erfindung geht einen
anderen, auf den ersten Anschein hin wesentlich komplizierteren Weg und isoliert vornehmlich
nur die vorhandenen Saug-und/oder Umluftkanäle.
[0011] Auf diese Weise werden einige Nachteile der Materialbahntrockneranordnungen des Standes
der Technik überwunden.
[0012] Dazu gehört zunächst, dass die die Strahlung erzeugenden Elemente, also beispielsweise,
wie in Unteransprüchen gekennzeichnet, Infrarotmodule, an ihren temperaturempfindlichen
Stellen vor Überhitzung geschützt werden.
[0013] Des Weiteren geht deutlich weniger Wärme der abgeführten heißen Luft an den Gehäusewänden
des Strahlungstrockners verloren, das die wärmeabgebende Oberfläche kleiner ist.
[0014] Durch die Isolierung des wenigstens einen Saug- und/oder Umluftkanals, kann auf eine
Wärmeisolierung an der Rückseite des Strahlungstrockners verzichtet werden. Das erhöht
die Wartungsfreundlichkeit der Anlage.
[0015] In vorteilhaften Ausgestaltungen kann dafür gesorgt werden, dass durch Weglassen
eines Absaugkanals im Eintrittsbereich der Materialbahn in den Wirkbereich des Strahlungstrockners
auch deutlich weniger kalte, durch den Lauf der Materialbahn als Grenzschicht mit
eingeschleppte Luft über das erste Luftführungssystem abgeführt wird, bevor sie aufgeheizt
ist, was den Wirkungsgrad weiter verbessert.
[0016] Außerdem ist es durch die thermische Isolierung des wenigstens einen Saug- und/oder
Umluftkanals möglich geworden, den Strahlungstrockner von innen zu kühlen, ohne dabei
einen wirksamen negativen Einfluss auf die gewünschte hohe Temperatur der Abluft auszuüben.
[0017] Die Unteransprüche beinhalten noch weitere vorteilhafte Ausgestaltungen. Eine weitere
Beschreibung der Vorteile erfolgt in den Erläuterungen zu den Ausführungsbeispielen
gemäß den Figuren.
[0018] Die Erfindung wird im Folgenden anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels in
Verbindung mit den Zeichnungen beschrieben. Hierin zeigt die
- Figur 1
- eine schematische Darstellung einer Material-bahntrockneranordnung vorwiegend in Hinblick
auf die Strömungspfade,
- Figur 2
- eine schematische Darstellung eines Strah-lungstrockners vorwiegend in Hinblick auf
erfin-dungsgemäße Isolierung und Dichtung
- Figur 3
- eine schematische Darstellung eines Strah-lungstrockners vorwiegend in Hinblick auf
erfin-dungsgemäße Anordnung von Saugkanälen
- Figur 4
- ein Diagramm, dass die Beziehungen von Luftmas-senströmen, Isolierungen und Wirkungsgraden
ver-deutlicht
[0019] Eine Materialbahntrockneranordnung 1 gemäß Figur 1 dient zum Trocknen einer Materialbahn
2, die in einer durch einen Pfeil 3 gekennzeichneten Richtung an der Materialbahntrockneranordnung
1 vorbeiläuft.
[0020] In Laufrichtung passiert die Materialbahn 2 zunächst einen Strahlungstrockner 4,
der als Infrarot-Trockner ausgebildet ist und danach einen Lufttrockner 5.
[0021] Dem Strahlungstrockner 4 wird über einen Einlass 6 Luft zugeführt. Wenn es sich um
einen elektrisch betriebenen Strahlungstrockner handelt, dann benötigt dieser Trockner
eine Kühlluft. Wenn es sich um einen gasbetriebenen Strahlungstrockner handelt, dann
benötigt dieser Strahlungstrockner zusätzlich eine Verbrennungsluft. Weil er für die
Erfindung von Bedeutung ist, handelt es sich in Fig.1 um eine Kühlluftzufuhr, die
innerhalb des Strahlungstrockners 4 dafür sorgt, dass Kabel, Dichtungen o. ä. nicht
über Gebühr durch Wärme beansprucht werden. Hierbei treibt ein Motor 7 einen Lüfter
8 an.
[0022] Der Strahlungstrockner 4 gibt einerseits Strahlungswärme an die Materialbahn 2 ab,
andererseits erwärmt er die mit der Materialbahn eingetragene Luft. Die erwärmte Luft
wird zusammen mit dem verdunsteten Wasser aus der Materialbahn und - bei gasbeheizten
Infrarotstrahlern - den Verbrennungsabgasen über einer Abluftleitung 9, die an wenigstens
einem Saug- und/oder Umluftkanal 30 angeschlossen ist, dem Strahlungstrockner 4 entnommen.
Ein Teil der Abluft, beispielsweise 15 bis 30 %, insbesondere etwa 20 %, kann als
Luftmassenstrom m
5 über eine Verbindung 10 einer Zuluftleitung 11 zugeführt werden. In der Verbindung
10 ist ein Frischluftanschluss 12 vorgesehen. Eine einen Motor 13 und ein Gebläse
14 aufweisende Fördereinrichtung fördert die Zuluft über die Zuluftleitung 11 in den
Strahlungstrockner 4. Über die Beimischung der Luft aus dem Frischluftanschluss 12
wird diese Zuluft beispielsweise auf etwa 120 bis 140°C abgekühlt. Dieser Teilkreislauf
ist für die Erfindung in sofern von Bedeutung, als dass durch den Luftmassenstrom
m
5 der quantitativ mögliche Luftmassenstrom, der zum Lufttrockner abgeführt wird, vermindert
wird. In der erfindungsgemäßen Ausgestaltung ist nur das verbleibende Verhältnis von
m
1 zu m
2 wichtig.
[0023] Allgemein sei darauf hingewiesen, dass unter dem Begriff Luftmassenstrom eine Einheit
in Gewicht/Zeiteinheit und hierbei bevorzugt kg/h zu verstehen sein soll.
[0024] Der Lufttrockner 5 weist eine Zuluftleitung 16 und eine Abluftleitung 17 auf. Zwischen
der Abluftleitung 17 und der Zuluftleitung 16 ist eine Verbindung 18 angeordnet. In
der Verbindung 18 ist eine einen Motor 19 und ein Gebläse 20 aufweisende Fördereinrichtung
angeordnet. Ferner ist in der Verbindung eine Abschottklappe 21 angeordnet. Schließlich
kann optional in der Verbindung 18 noch eine Heizeinrichtung 22 angeordnet sein. Die
Heizeinrichtung 22 kann beispielsweise als Brennkammer ausgebildet sein. Wenn in der
Verbindung 18 oder in der Zuluftleitung 16 eine derartige Heizeinrichtung 22 angeordnet
ist, dann ist es zweckmäßig, einen Frischluftanschluss 23 vorzusehen, der, genau wie
der Frischluftanschluss 12, steuerbar ausgebildet ist. Dieser Frischluftanschluss
23 dient gegebenenfalls zum Spülen des Kreislaufs durch den Lufttrockner 5.
[0025] Der Lufttrockner 5 weist also ein erstes Luftführungssystem 24 und der Strahlungstrockner
4 weist ein zweites Luftführungssystem 25 auf. Beide Luftführungssysteme besitzen
eine Verbindung 18, 10 von Zuluftleitung 16, 11 und Abluftleitung 17, 9 auf. Beide
Luftführungssysteme 24, 25 sind im Bereich ihrer Abluftleitung 17, 9 miteinander verbunden,
d.h. es existiert ein Knotenpunkt 26, wo die die Abluft 17, 9 führenden Leitungen
zusammentreffen.
[0026] In der Abluftleitung 17 des ersten Luftführungssystems 24, d.h. zwischen dem Lufttrockner
5 und dem Knotenpunkt 26 ist ein Abluftauslass 27 für den Abluftmassenstrom m
4 angeordnet, der eine einen Motor 28 und ein Gebläse 29 aufweisende Fördereinrichtung
aufweist. Diese Fördereinrichtung weist eine noch niedrigere Förderleistung als die
beiden anderen Fördereinrichtungen 13, 14 bzw. 19, 20 auf. Es reicht hier beispielsweise
eine Druckstufe von nur 20 mbar aus. Der Abluftauslass 27 ist im ersten Luftführungssystem
24 dort angeordnet, wo die Trocknungsluft am kältesten ist und die höchste Beladung
mit Feuchtigkeit aufweist. Der beladene Abluftmassenstrom m
4 wird am Abluftauslass 27 mit den geringsten energetischen Verlusten abgezogen.
[0027] Die Materialbahntrockneranordnung 1 arbeitet wie folgt: ein geringer Teil, beispielsweise
20 %, der Abluft 9 des Strahlungstrockners wird mit Frischluft versetzt und dadurch
auf etwa 120 bis 140°C abgekühlt und dem Strahlungstrockner 4 wieder als Zuluft oder
Blasluft zugeführt. Dies dient beispielsweise zum Zweck der Grenzschichtzerstörung
am Ort der Strahlungstrocknung. Der größte Teil der Abluft 9 des Strahlungstrockners
4 wird in das Luftführungssystem 24 des Lufttrockners 5 eingespeist. Als ein Luftmassenstromanteil
(m
2), der dem Luftmassenstrom m
1 zugeführt wird, sorgt er bereits für eine Erwärmung der im Lufttrockner benötigten
Luft. Wenn dies nicht in ausreichendem Maße der Fall ist, kann über die Heizeinrichtung
22 zusätzliche Wärme eingetragen werden. Da sich die Luft im Lufttrockner 5 mit Feuchtigkeit
belädt, wird ein Teil dieser Luft über den Abluftauslass 27 entfernt.
[0028] Es ist bevorzugt, dass alle Fördereinrichtungen 14, 20, 29 unabhängig voneinander
steuerbar sind. Man kann daher den Luftstrom im ersten Luftführungssystem anders steuern
als im zweiten Luftführungssystem. Um den Wirkungsgrad weiter zu steigern, erhöht
man das Verhältnis von der in den Lufttrockner 5 zugeführten Gesamt-Luftmassenstrom
m
1 zu der als Abluft aus dem Strahlungstrockner 4 entnommenen dem Lufttrockner 5 zugeführten
Luftmassenstrom m
2 erheblich gegenüber dem Stand der Technik. Es handelt sich also um das Verhältnis
des Gesamtluftmassenstroms, der über die wenigstens eine erste Zuluftleitung 16 dem
Lufttrockner 5 zugeführt wird, zu dem über die wenigstens eine zweite Abluftleitung
9 am Strahlungstrockner 4 abgesaugten Luftmassenstrom, der nicht in den Strahlungstrockner
4 zurückgeführt wird.
[0029] Dieses Verhältnis hat bei bekannten Materialbahntrockneranordnungen dieser Art einen
Wert zwischen 1 und 2. Gemäß der Erfindung wird vorgesehen, diesen Wert auf 3 bis
10, vorzugsweise 4 bis 8 zu erhöhen.
[0030] Dem Luftmassenstrom m
2, der am Strahlungstrockner abgeführt wird, wird gegenüber dem Stand der Technik ein
deutlicher größerer Luftmassenanteil m
3 aus der ersten Abluftleitung 17 beigemischt, um den gewünschten Luftmassenstrom m
1 zu erreichen. Dies führt zu einer erheblichen Steigerung des Wirkungsgrades, was
an folgendem Beispiel erläutert werden soll.
[0031] Ein Materialbahntrockneranordnung des Standes der Technik wies beispielsweise auf:
m
1 mit 14000 kg/h und 400°C, m
2 mit 10000 kg/h und 500°C und m
3 mit 4000kg/h und 230°C. Eine solche Konstellation führt zu einem über den Abluftauslass
27 abgeführten Luftmassenstrom von 13800 kg/h bei 230°C.
Nach der Erfindung würde sich beispielsweise folgende Verteilung ergeben: m
1 mit 34000 kg/h und 260°C, m
2 mit 10000 kg/h und 500°C und m
3 mit 24000kg/h und 180°C. Eine solche Konstellation führt zu einem über den Abluftauslass
27 abgeführten Luftmassenstrom von 14100 kg/h bei 180°C.
[0032] Energetisch betrachtet erhöht sich der Wirkungsgrad der Materialbahntrockneranordnung
1 so von 53 auf 64%. Dabei ist noch nicht betrachtet, dass man im Stand der Technik
aus dem Lufttrockner abgeleitete Luft bislang beispielsweise dazu verwendet, sie zum
Zweck der Grenzschichtzerstörung an den Ort der Strahlungstrocknung zurückzuführen.
Dadurch wird die Effektivität der Materialbahntrockneranordnung 1 aber wesentlich
weniger erhöht als mit der erfindungsgemäßen Ausnutzung des gegenüber dem Stand der
Technik stark vergrößerten Luftmassenstromes m
3, der mit dem Luftmassenstrom m
2 vereinigt den ebenso deutlich vergrößerten Luftmassenstrom m
1 bildet. Es wird also möglichst keine Luft aus dem Lufttrockner zum Strahlungstrockner
zurückgeführt. Der Abluftmassenstrom bleibt dabei im Vergleich zu herkömmlichen Materialbahntrockneranordnungen
etwa gleich, aber mit verminderten Temperaturen, was den höheren Wirkungsgrad bedingt.
[0033] Die gesteigerte Luftmasse m
1 kann dazu genutzt werden, beispielweise die Trocknungsfläche 37 des Lufttrockners
5 gegenüber dem Stand der Technik zu vergrößern. Das hat zur Folge, dass die Materialbahn
mit mehr Trocknungsluft beaufschlagt werden kann.
[0034] Der Strahlungstrockner 4 besteht gemäß Figur 2 aus Infrarotmodulen 32, die an einem
Träger 36 aufgehängt sind. Die Träger oder daran angebaute Führungen tragen auch die
Versorgungsleitungen und Kabel, die das Infrarotmodul benötigt. Die Infrarotmodule
32 sind an sich bekannt und sollen hier nicht weiter beschreiben werden. Hingewiesen
sei beispielsweise auf die
DE 19901145 A1.
[0035] Üblicherweise werden Infrarotmodule 32 in einer oder mehreren Reihen unter einer
Haube 31 zusammengefasst. An den Rändern befinden sich in der Regel Saug- und/oder
Umluftkanäle 30, über die die durch die Verbrennung in den Infrarotmodulen 32 und
die Wärmestrahlung erhitzte Luft sowie der aus der Materialbahn 2 austretende Wasserdampf
abgeführt werden kann. Bei den im Stand der Technik verwendeten Materialbahntrockneranordnungen
ist die Haube 31 bestenfalls an der zur Materialbahnseite abgewandten Rückseite isoliert,
damit sich Montagepersonal bei Arbeiten an den von dort zugänglichen Infrarotmodulen
32 nicht verbrennt. Damit die elektrischen Versorgungsleitungen, Dichtungen und andere
Teile im Inneren der Haube 31 nicht unter den sich daraus entwickelnden hohen Temperaturen
leiden, wurden im Stand der Technik die Außenwände der Haube in der Regel jedoch nicht
isoliert. Man nahm entsprechend bewusst in Kauf, thermische Energie an die Umgebung
zu verlieren. Vielfach musste der Innenraum zusätzlich mit einer sehr hohen Kühlluftmenge
versorgt werden,
[0036] In der Ausführung gemäß Figur 2 geht man jetzt einen anderen Weg und Isoliert die
Haube 31 ringsum vollständig und insbesondere die Saug-und/oder Umluftkanäle 30 werden
- ausgenommen natürlich bei den Luft-Ein- und -Austritten - im Wesentlichen vollständig
isoliert, auch zum Innenraum 38 der Haube 31 hin, in dem sich die Infrarotmodule 32
befinden. Durch die Isolierung des wenigstens einen heißen Saug- und/oder Umluftkanals
30 gegen den Innenraum 38 kann der Bedarf an Kühlluft, der über den Kühlluftanschluss
zugeführt wird, zugunsten eines höheren Wirkungsgrades minimiert werden. Auf diese
Weise wird auch die die Rückwand nicht überhitzt, was Wartungsarbeiten an den Infrarotmodulen
32 erleichtert. Nahezu die komplette Rückseite der Haube bleibt auf diese Weise im
Bereich von nur 50°C.
[0037] Die Infrarotmodule 32, die sich beispielsweise in einer Reihe befinden, können allein
wegen ihrer Wärmeausdehnung und ihrer Ausbaubarkeit nicht dicht an dicht stehen. Durch
die Spalte dazwischen würde die Kühlluft in kontraproduktiver Weise in den Bereich
zwischen Infrarotmodule 32 und Materialbahn 2 austreten können, der gerade sehr hohe
Temperaturen zur Trocknung der Faserstoffbahn aufweisen soll. Aus diesem Grund sind
die Spalte zwischen den Infrarotmodulen 32 über Dichtungen 33 verschlossen. Lediglich
an den Rändern der Haube 31, genau dort wo auch Einlassöffnungen in einen Saug- und/oder
Umluftkanal 30 vorhanden sind (in Fig.2 durch Pfeile angedeutet), sind Spalte 34 vorgesehen,
durch die die nach kurzer Zeit erwärmte Kühlluft aus dem Innenraum 38 in einen Saug-
und/oder Umluftkanal 30 abgeführt werden kann. Auf diese Weise wird ein störender
Einfluss der Kühlluft auf das heiße Zentrum zwischen Infrarotmodul 32 und Materialbahn
2 vermieden.
[0038] Gemäß Fig. 3 ist besonders darauf hinzuweisen, dass man einen Saug-und/oder Umluftkanal
30 nur in Materialbahnlaufrichtung 3 am Ende und ggf. seitlich einer Haube 31 anordnen
sollte. Im Einlaufbereich 39 des Wirkbereiches eines Strahlungstrockners 4 wird demnach
keine Absaugung installiert. Auf diese Weise wird im Einlaufbereich 39 in den Strahlungstrockner
4 weniger ungewünschte kalte Umgebungsluft durch die Materialbahn 2 mit eingezogen.
Die Reibung an der Materialbahn 2 sorgt dafür, dass die heiße Luft, die sich zwischen
den Infrarotmodulen 32 und der Materialbahn befindet, mitgenommen wird ungestört von
Umwelteinflüssen in einen Saug- und/oder Umluftkanal 30 am Ende der Haube 31 austreten
kann. Diese erfindungsgemäße Ausgestaltung gilt insbesondere bei einer Schrägstellung
oder gar einem senkrechtem Einbau des Strahlungstrockners 4. Denn durch die Schrägstellung
wird der negative Einzug von kalter Umgebungsluft in den Eintrittsbereich 39 des Strahlungstrockners
4 durch die natürliche Thermik noch unterstützt.
[0039] Fig. 4 verdeutlicht die Vorteile der erfindungsgemäßen Materialbahntrockneranordnung
1 anhand eines Diagramms. Auf der Abszisse wird der Quotient von m
1 zu m
2 abgebildet. Die Ordinate gibt den thermischen Wirkungsgrad der Materialbahntrockneranordnung
1 an. Die beiden Kurven K1 und K2 stehen für die Fälle
K1: Strahlungstrockner mit nicht isoliertem Saug- und/oder Umluftkanal 30 K2: Strahlungstrockner
mit isoliertem Saug- und/oder Umluftkanal 30 wie vorgehend beschrieben.
Man erkennt aus dem Schaubild wenn man K1 verfolgt, das bei einer herkömmlichen Materialbahntrockneranordnung
durch die Steigerung des dem Lufttrockner 5 zugeführten Luftmassenstroms m
1 im Verhältnis zu dem aus dem Strahlungstrockner 4 abgesaugten Luftmassenstroms m
2 eine Wirkungsgradverbesserung von ca. 54% auf 62 % möglich ist, wenn das Verhältnis
m
1/m
2 von etwa 2 auf 8 erhöht wird.
[0040] Durch die zusätzliche Isolierung sind bei gleichem m
1/m
2-Wert sogar Wirkungsgrade vom 74% umsetzbar. Oberhalb eines Abszissenwertes von 10
ist keine Steigerung mehr zu erwarten.
Bezugszeichenliste
[0041]
- 1
- Materialbahntrockneranordnung
- 2
- Materialbahn
- 3
- Laufrichtung (Pfeil)
- 4
- Strahlungstrockner
- 5
- Lufttrockner
- 6
- Kühlluftanschluss
- 7
- Motor
- 8
- Lüfter
- 9
- zweite Abluftleitung
- 10
- Verbindung
- 11
- zweite Zuluftleitung
- 12
- Frischluftanschluss
- 13
- Motor
- 14
- Gebläse
- 15
- Abschottklappe
- 16
- erste Zuluftleitung
- 17
- erste Abluftleitung
- 18
- Verbindung
- 19
- Motor
- 20
- Gebläse
- 21
- Abschottklappe
- 22
- Heizeinrichtung
- 23
- Frischluftanschluss
- 24
- erstes Luftführungssystem
- 25
- zweites Luftführungssystem
- 26
- Knotenpunkt
- 27
- Abluftauslass
- 28
- Motor
- 29
- Gebläse
- 30
- Saug- und/oder Umluftkanal
- 31
- Haube
- 32
- Infrarotmodule
- 33
- Dichtung
- 34
- Spalt
- 35
- Wärmeisolierung
- 36
- Träger
- 37
- Trocknungsfläche
- 38
- Innenraum
- 39
- Eintrittsbereich
- m1
- Luftmassenstrom
- m2
- Luftmassenstrom
- m3
- Luftmassenstrom
- m4
- Luftmassenstrom
- m5
- Luftmassenstrom
- K1
- Kurve
- K2
- Ku rve
1. Materialbahntrockneranordnung mit mindestens einem Strahlungstrockner (4) und mindestens
einem Lufttrockner (5), wobei der Lufttrockner (5) in einem ersten Luftführungssystem
(24) wenigstens eine erste Zuluftleitung (16) und vorzugsweise eine erste Abluftleitung
(17) aufweist, und wobei der Strahlungstrockner (4) ein zweites Luftführungssystem
(25) aufweist, welches wenigstens einen Saug- und/oder Umluftkanal (30) und wenigstens
eine an diesen angeschlossene zweite Abluftleitung (9) umfasst, die mit der wenigstens
einen ersten Zuluftleitung (16) des ersten Luftführungssystems (24) des Lufttrockners
(5) verbunden ist,
dadurch gekennzeichnet, dass der wenigstens eine Saug- und/oder Umluftkanal (30) des Strahlungstrockners (4) im
Wesentlichen vollständig mit einer Wärmeisolierung (35) umgeben ist.
2. Materialbahntrockneranordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass im Eintrittsbereich (3) der Materialbahn (2) in den Wirkbereich des Strahlungstrockners
kein Saug- und/oder Umluftkanal vorgesehen ist.
3. Materialbahntrockneranordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Strahlungstrockner Infrarotmodule (32) umfasst, die unter einer Haube (31) angeordnet
sind.
4. Materialbahntrockneranordnung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Haube (31) über einen Kühlluftanschluss (6) verfügt.
5. Materialbahntrockneranordnung nach einem der Ansprüche 3 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen den Infrarotmodulen (32) Dichtungen (33) vorgesehen sind.
6. Materialbahntrockneranordnung nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens zwischen einem Saug- und/oder Umluftkanal (30) und wenigstens einem Infrarotmodul
(32) ein Spalt (34) ohne Dichtung vorgesehen ist.
7. Materialbahntrockneranordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein Luftmassenstrom (m1) in der wenigstens einen ersten Zuluftleitung (16) des ersten Luftführungssystems
(24) des Lufttrockners (5) während des Betriebs der Materialbahntrockneranordnung
3 bis 10, vorzugsweise 4 bis 8 mal so groß ist, wie ein Luftmassenstrom (m2) in der wenigstens einen zweiten Abluftleitung (9) des zweiten Luftführungssystem
(25) des Strahlungstrockners (4).