(19)
(11) EP 1 951 475 B1

(12) EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT

(45) Hinweis auf die Patenterteilung:
21.04.2010  Patentblatt  2010/16

(21) Anmeldenummer: 06818421.7

(22) Anmeldetag:  09.11.2006
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
B24C 1/00(2006.01)
(86) Internationale Anmeldenummer:
PCT/EP2006/010710
(87) Internationale Veröffentlichungsnummer:
WO 2007/057117 (24.05.2007 Gazette  2007/21)

(54)

STRAHLVERFAHREN FÜR DIE REINIGUNG UND ENTSCHICHTUNG LANGER GEGENSTÄNDE

JET PROCESS FOR CLEANING AND REMOVING LAYERS FROM LONG OBJECTS

PROCEDE DE PROJECTION POUR LE NETTOYAGE ET LE DECAPAGE D'OBJETS LONGS


(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IS IT LI LT LU LV MC NL PL PT RO SE SI SK TR

(30) Priorität: 16.11.2005 DE 102005055064

(43) Veröffentlichungstag der Anmeldung:
06.08.2008  Patentblatt  2008/32

(73) Patentinhaber: KIPP, Jens-Werner
33659 Bielefeld (DE)

(72) Erfinder:
  • KIPP, Jens-Werner
    33659 Bielefeld (DE)

(74) Vertreter: Wiebusch, Manfred 
Ter Meer Steinmeister & Partner GbR Artur-Ladebeck-Strasse 51
33617 Bielefeld
33617 Bielefeld (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
WO-A-2005/016565
US-A- 3 906 672
JP-A- 2003 019 654
   
       
    Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen).


    Beschreibung


    [0001] Das Trockeneisstrahlverfahren ist ein im Industriebereich bereits langjährig eingesetztes Verfahren. Aus dem Patent DE 102 43 693 B3, 2004.04.01, ist ein Verfahren bekannt, dass direkt in einer Strahlpistole aus flüssigem Kohlendioxid Trockenschnee bzw. Trockeneispartikel erzeugt, die anschliessend in einen Trägergasstrom geführt und mit hoher Geschwindigkeit durch eine Düse auf zu reinigende Oberflächen gestrahlt werden.

    [0002] Für die Reinigung von Drähten, Bändern, Stangen, Ketten, aneinander hängenden kleinen Stanzteilen usw. waren die o.g. Verfahren bisher aus wirtschaftlichen Gründen nicht geeignet. Eine Abstrahlung der ringsum befindlichen Oberflächen dauert schon wegen der Düsenführung viel zu lange, ein grosser Teil des Düsenstrahl geht dabei zusätzlich zumeist ins Leere.

    [0003] Aus JP 2003-019654 ist ein Verfahren nach dem Oberbegriff des Ansprüchs 1 bekannt.

    [0004] Aufgabe der Erfindung ist es, längere Teile mit relativ zur Länge kleinem Durchmesser bzw. kleiner Querschnittsfläche effektiv und schnell mittels Strahlmittel zu reinigen.

    [0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass dem Trägergasstrom als Strahlmittel Trockenschnee oder Trockeneis oder ein Feststoffgranulat zugegeben wird, wobei im Fall von Feststoffgranulat diesem Feststoffgranulat und/oder dem Trägergasstrom zur Kühlwirkung zusätzlich ein Kältemittel wie z.B. kalter Stickstoff beigegeben wird.

    [0006] Bei Versuchen hat sich gezeigt, dass sich das Strahlmittel im Trägerstrom vorzugsweise mittig konzentriert. Das führt dazu, dass ein guter Reinigungseffekt der Oberflächen von längs in dem Trägerstrom - vorzugsweise mittig und vorzugsweise entgegengesetzt dem Trägerstrom - geführten Teilen erreicht wird.

    [0007] Vorzugsweise ist am Ausgang der Vorrichtung eine Düse - vorzugsweise eine konvergent-divergente Düse bzw. eine Lavaldüse - angebracht, durch die der zu reinigende Gegenstand in die Vorrichtung eingeführt wird und die gleichzeitig die Endreinigung des zu reinigenden Gegenstandes durchführt. Die Ausführung des zu reinigenden Gegenstandes erfolgt vorzugsweise stromabwärts gegenseitig der Düse. Die Ausführung und bei Erfordernis auch die gesamte Vorrichtung können bei Bedarf dabei dem Durchmesser / der Querschnittsfläche des zu reinigenden Gegenstandes angepasst sein. Düse und Ausführung bestehen bei Bedarf vorzugsweise aus verschleissfestem Material. Falls erforderlich, kann der Trägerstrom samt Strahlmittel und abgereinigten Verschmutzungen am Ausgang durch eine Absaugung oder eine andere Vorrichtung aufgefangen, Verschmutzungen und mögliche Strahlmittelreste dabei ausgefiltert werden. Das Strahlmittel kann, soweit es nach der Reinigung noch Bestand hat, wiedergewonnen und erneut eingesetzt werden.

    [0008] Figur 1 zeigt eine Strahlvorrichtung, bestehend aus einem Rohr 1, einer Zuleitung 2 sowie einem Draht 3. Der Draht 3 wird dabei durch das Rohr 1 bewegt, durch die Zuleitung 2 wird Druckluft und Strahlmittel zugegeben.

    [0009] Figur 2 zeigt eine Strahlvorrichtung, bestehend aus einem Rohr 1, einer Zuleitung 2 sowie einem Draht 3, der entgegen Strömungsrichtung durch das Rohr bewegt wird. Zur Wirkungsverstärkung ist am stromaufwärtigem Ende des Rohres 1 eine Düse 4 angebracht, die konvergent-divergent, dabei vorzugsweise als Lavaldüse ausgebildet ist.

    [0010] Figur 3 zeigt eine Strahlvorrichtung, bestehend aus einem Rohr 1, einer Zuleitung 2 sowie einem Draht 3, der entgegen Strömungsrichtung durch das Rohr bewegt wird.

    [0011] Zur Wirkungsverstärkung ist am stromaufwärtigen Ende des Rohres 1 eine Düse angebracht, die so ausgebildet ist, dass der Strahl in einem Winkel von mindestens 5 Grad auf die Oberfläche des Drahtes ausgerichtet ist.


    Ansprüche

    1. Strahlverfahren zur Reinigungszwecken von Gegenständen (3), die eine in Relation zur Querschnittsfläche grosse Länge von zumindest dem Fünffachen des Durchmessers bzw. des grössten Breitenmasses aufweisen, bei dem durch eine Strahlvorrichtung (1) mit vorzugsweise hoher Geschwindigkeit ein mit festen oder flüssigen Strahlmitteln beaufschlagter Trägergasstrom durch eine Zuleitung (2) geleitet wird, durch die der zu reinigende Gegenstand (3) parallel zur Strömung vorzugsweise mittig hindurchgeführt wird, der an einem Ende der Strahlvorrichtung (1) ein und am anderen Ende der Strahlvorrichtung (1) wieder ausgeführt wird, dadurch gekennzeichnet, dass dem Trägergasstrom als Strahlmittel Trockenschnee oder Trockeneis oder ein Feststoffgranulat zugegeben wird, wobei im Fall von Feststoffgranulat diesem Feststoffgranulat und/oder dem Trägergasstrom zur Kühlwirkung zusätzlich ein Kältemittel wie z.B. kalter Stickstoff beigegeben wird.
     
    2. Strahlverfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Gegenstand (3) entgegengesetzt der Strömungsrichtung durch die Strahlvorrichtung (1) durchgeführt wird
     
    3. Strahlverfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, das Drähte, Bänder, Stangen, Ketten, aneinander hängende Stanzteile durch die Strahlvorrichtung (1) geführt und gereinigt werden
     
    4. Strahlverfahren nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass am stromabwärtigen Ende der Strahlvorrichtung (1) eine Absaugung oder Auffangvorrichtung, vorzugsweise mit Abfilterung, angebracht ist.
     


    Claims

    1. Jet process for the purpose of cleaning objects (3) having, in relation to their cross-sectional area, a large length of at least five times the diameter and the largest width dimension, respectively, in which process a jet device (1) is used for passing a flow of a carrier gas charged with solid or liquid blasting agents through a supply line (2), preferably with high speed, the object (3) to be cleaned is passed, preferably centrally, through the supply line in parallel with the gas flow which is introduced at one end of the jet device (1) and discharged at the other end of the jet device (1), characterised in that dry ice or dry snow or solid granules are added to the carrier gas flow as a blasting agent, wherein, in case of solid granules, an additional cooling agent such as cold nitrogen is added to the granules and/or the carrier gas flow.
     
    2. Jet process according to claim 1, characterised in that the object (3) is passed through the jet device (1) in a direction opposite to the gas flow direction.
     
    3. Jet process according to claim 1 or 2, characterised in that the objects that are passed through and cleaned in the jet device (1) comprise wires, bands, rods, chains, and punched objects that are linked together.
     
    4. Jet process according to claim 1, 2 or 3, characterised in that a suction device or a collection device, preferably including a filter, is provided at the downstream end of the jet device (1).
     


    Revendications

    1. Procédé de projection pour le nettoyage d'objets (3) qui présentent une grande longueur par rapport à l'aire de section transversale au moins égale à cinq fois le diamètre ou la plus grande cote de largeur, dans lequel au moyen d'un dispositif de projection (1) ayant de préférence une vitesse élevée, un écoulement de gaz porteur appliqué avec des agents de projection solides ou liquides est dirigé à travers une conduite d'alimentation (2) à travers laquelle l'objet à nettoyer (3) est guidé de préférence de manière centrée et parallèlement à l'écoulement, ledit objet étant introduit à une extrémité du dispositif de projection (1) et ressorti à l'autre extrémité du dispositif de projection (1), caractérisé en ce que de la neige sèche ou de la glace sèche ou un granulat solide est ajouté à l'écoulement de gaz porteur en tant que moyens de projection, dans lequel en cas d'utilisation de granulat solide, un fluide frigorigène supplémentaire tel que de l'azote froid par exemple est ajouté à ce granulat solide et/ou à l'écoulement de gaz porteur à des fins de refroidissement.
     
    2. Procédé de projection selon la revendication 1, caractérisé en ce que l'objet (3) est amené à passer à travers le dispositif de projection (1) à l'opposé de la direction d'écoulement.
     
    3. Procédé de projection selon la revendication 1 ou 2, caractérisé en ce que des fils, des bandes, des tiges, des chaînes, des pièces fabriquées à la presse et accrochées les unes aux autres sont guidés et nettoyés par le dispositif de projection (1).
     
    4. Procédé de projection selon la revendication 1, 2 ou 3, caractérisé en ce que sur l'extrémité aval du dispositif de projection (1) est monté un dispositif d'aspiration ou de réception, de préférence avec une évacuation par filtrage.
     




    Zeichnung














    Angeführte Verweise

    IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



    Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde ausschließlich zur Information des Lesers aufgenommen und ist nicht Bestandteil des europäischen Patentdokumentes. Sie wurde mit größter Sorgfalt zusammengestellt; das EPA übernimmt jedoch keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.

    In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente