[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft weggebundene Pressmaschinen nach Oberbegriff des
Hauptanspruchs.
[0002] Derartige Pressmaschinen sind bekannt.
[0003] Hierbei durchlaufen die Pressenstößel einen durch die Kinematik des Hauptgetriebes
vorgegebenen Weg, wie zum Beispiel bei Pressen mit Kurbel oder Kurvengetriebe.
[0004] Die Bremse bei einer in Rede stehenden Pressmaschine erfüllt vorzugsweise eine Sicherheitsfunktion
durch Federvorlast in Schließrichtung und wird hydraulisch gelüftet. Die Kupplung
wird in ihrer Schließstellung hydraulisch beaufschlagt.
[0005] Weiterhin können diese Pressen zum einen einen unveränderlichen Gesamthub aufweisen,
wie z.B. Pressen mit Schubkurbelgetriebe und zum anderen einen veränderlichen Gesamthub
besitzen, wie es bei Exenterpressen der Fall ist.
[0006] Der Stößelweg bei Pressen mit Kurbelgetriebe sowie die Stößelgeschwindigkeit sind
vom Kurbelwinkel abhängig. Bei Exenterpressen ändert sich zudem auch der Verlauf und
die Größe der Stößelkraft, sowie die Stößelgeschwindigkeit aufgrund des veränderlichen
Hubs.
[0007] Während bei Kurbelgetrieben eine Synchronisation des Transfers mit der Stößelbewegung
noch verhältnismäßig einfach erscheint, wird eine Synchronisation bei einer Exenterpresse
schwieriger, da hier nicht ein bestimmter Bewegungsablauf des Pressenstößels auftritt,
sondern eine ganze Reihe von möglichen Bewegungsabläufen.
[0008] In der
DE 10 2005 040 263 A1 soll eine hohe Ausstoßleistung an einer servoelektrischen Presse erzielt werden in
Verbindung mit einer Synchronisation des Transfers, indem Position, Geschwindigkeit,
Kräfte und Drehmomente des Servomotors entsprechend angesteuert werden. Dies geschieht
aber in Abhängigkeit von Einflussgrößen, wie Getriebeübersetzung und/oder Federungen,
deren maschinenspezifische Verläufe in einer NC-Steuerungseinrichtung gespeichert
werden müssen, bevor der in der besagten Druckschrift beschriebene Verfahrensablauf
beginnen kann.
[0009] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Steuerungssystem zur Verfügung zu stellen,
mit welchem insbesondere auch bei konventionellen, mit Schwungrad, Kupplung und Bremse
ausgestatteten Pressen, die Bewegungen und die Kräfte der Pressenstößel in einfacher
Weise beeinflusst werden können, ohne dass maschinenspezifische Einflussgrößen in
die Steuerung mit einbezogen werden müssen.
[0010] Diese Aufgabe löst die Erfindung mit den Merkmalen des Hauptanspruchs.
[0011] Wesentlich ist, dass durch den veränderbaren Betätigungsdruck die Drehmomentübertragung
an der Kupplung einen dynamisch gesteuerten auf- bzw. abbauenden Charakter erhält.
[0012] Weiterhin wesentlich ist, dass der dynamisch gesteuerte Kupplungsvorgang von der
Bewegung der Kurbelwelle abhängig ist.
[0013] Die Winkelgeschwindigkeit der Kurbelwelle und das übertragene Drehmoment können somit
flexibel an vorbestimmte Arbeitswerte angepasst werden.
[0014] Die Größe der Werte, der sich an der Kurbelwelle einstellenden Winkelgeschwindigkeiten
und Drehmomente, sind erfindungsgemäß insbesondere abhängig vom Kupplungsschlupf,
welcher in einem Ausführungsbeispiel von der veränderbaren Druckerzeugung beeinflusst
wird und zwischen null und hundert Prozent variieren kann.
[0015] Somit können Pressenstößeln, welche mit einer erfindungsgemäß beaufschlagten Kurbelwelle
getrieblich wirkverbunden sind, in einfacher Weise modifizierbare bewegungskinematische
Profile gegeben werden.
[0016] Die Stößelkräfte und die Bewegungsgeschwindigkeit der Pressenstößel lassen sich beeinflussen,
ohne dass hierzu für den Pressenantrieb ein aufwändiger servoelektrischer Antrieb
notwendig ist.
[0017] Erfindungsgemäß kann der Kurbelwelle ein vorbestimmtes Momentenprofil gegeben werden,
um beispielsweise die Pressenstößel beim Durchfahren ihres Arbeitsbereiches mit einer
vorbestimmten Kraft zu bewegen.
[0018] Ein weiterer Vorteil der Erfindung liegt darin, dass die Stößelbewegung sogar bei
einer Exenterpresse in einfacher Weise mit dem Transfer synchronisiert werden kann.
[0019] Da die Bewegung der Kurbelwelle steuerungstechnisch erfasst wird, werden auch maschinenspezifische
Einflussgrößen, wie beispielsweise Getriebeübersetzung, Federung, Reibwertschwankungen,
Temperatureinflüsse und dergleichen automatisch mit erfasst und erfindungsgemäß ausgeregelt.
[0020] Für die Erfindung ist es nicht notwendig, dass die Verläufe derartiger Einflussgrößen
steuerungstechnisch extra erfasst werden müssen.
[0021] Vorzugsweise ist die Bremse innerhalb der verwendeten Kupplungs-Brems-Kombination
eine Sicherheitsbremse, so dass im Notfall stets sichergestellt ist, dass die Stößelbewegung
zuverlässig stoppt.
[0022] Um die Kurbelwellenbewegung in einfacher Weise erfassen zu können, wird vorgeschlagen,
dass ein Messsystem zur Erfassung des Drehwinkels der Kurbelwelle vorgesehen ist.
[0023] Weiterhin wird ein Messsystem vorgesehen, um die Höhe des innerhalb der Presse befindlichen
ausgeformten Werkstücks zu erfassen. Hierdurch kann eine optimale Transferbewegung
erfolgen, ohne dass eine Kollisionsgefahr des Werkstücks mit dem oder den Pressenstößel(n)
zu befürchten ist.
[0024] Vorzugsweise wird wenigstens ein Drucksensor zur Messung des hydraulischen Drucks
vorgesehen. Weiterhin ist eine steuerungstechnische Einbindung des oder der Drucksensoren
vorgesehen, um anhand der Kurbelwellenbewegung und eines beispielsweise innerhalb
der Steuerung abgelegten Bewegungsprofils für die Kurbelwelle erfindungsgemäß exakte
Druckeinstellungen zur Einhaltung dieses Bewegungsprofils vornehmen zu können.
[0025] Weiterhin wird vorgesehen, dass über den veränderbaren Druck die Drehzahl der Kurbelwelle
so beeinflussbar ist, dass die Bewegung des Pressenstößels ein vorgegebenes Geschwindigkeitsprofil
abfährt.
[0026] Das Geschwindigkeitsprofil kann hierbei beispielsweise einer werkstoffspezifisch
zulässigen Formänderungsgeschwindigkeit des jeweils zu bearbeitenden Werkstücks entsprechen.
[0027] Ergänzend hierzu wird vorgeschlagen, dass die Stößelgeschwindigkeit im Arbeitsbereich
bzw. im Ziehbereich des Pressenstößels konstant ist, wodurch beispielsweise eine maximal
zulässige Formänderungsgeschwindigkeit eingehalten werden kann und so bei minimalem
Aufwand eine vorteilhafte Arbeitsgeschwindigkeit erreicht wird.
[0028] Insbesondere für eine schnelle Bewegung des Pressenstößels zu seiner nächstgelegenen
Arbeitsposition wird vorgeschlagen, dass die Kupplungs-Brems-Kombination für die Bewegung
der Kurbelwelle außerhalb des Arbeitsbereichs des Pressenstößels schlupffrei einkuppelbar
ist.
[0029] Um sicherzustellen, dass für eine dynamisch gesteuerte Drehmomentübertragung der
jeweils zugeordnete Systemdruck vorliegt, wird vorgeschlagen, dass die Druckerzeugung
regelbar ist.
[0030] Vorzugsweise wird sogar eine stufenlos regelbare Druckerzeugung vorgesehen.
[0031] Ergänzend hierzu wird vorgeschlagen, dass für die Druckerzeugung eine Hydropumpe
verwendet wird, die durch einen Servomotor angetrieben wird. Durch diese Maßnahme
lassen sich beispielsweise exakte Druckwerte reproduzierbar ausregeln.
[0032] Weiterhin wird vorgeschlagen, dass für die Druckerzeugung eine hydraulische Steuerung
verwendet wird, welche ein Pressensicherheitsventil aufweist. Hierdurch wird die Sicherheitskategorie
der Presse noch weiter erhöht.
[0033] Insbesondere für eine sichere Abführung der in Wärme umgewandelten Schaltarbeit wird
vorgeschlagen, dass die Kupplungs-Brems-Kombination einen Kühlkreislauf aufweist.
[0034] Im Folgenden wird die Erfindung in Form von Ausführungsbeispielen näher erläutert:
Es zeigen:
[0035]
- Fig.1
- ein erstes Ausführungsbeispiel der Erfindung;
- Fig.2
- ein Ausführungsbeispiel der Erfindung gem. Fig.1 mit einem Pressensicherheitsventil;
- Fig.3
- ein Ausführungsbeispiel mit elektrisch beaufschlagter Kupplungs-Brems-Kombination
[0036] Sofern im Folgenden nichts anderes gesagt ist, gilt die folgende Beschreibung stets
für alle Figuren.
[0037] Die Figuren zeigen eine erfindungsgemäß angesteuerte Presse 1 mit elektrischem Antrieb.
Ein in den Figuren nicht näher gezeigter elektrischer Antrieb treibt ein ebenfalls
nicht näher gezeigtes Schwungmassen behaftetes System an, welches über eine Standard-Dreheinführung
15 und eine hydraulisch beaufschlagte Kupplungs-Brems-Kombination mit einer Kurbelwelle
3 wirkverbunden ist.
[0038] An Stelle einer hydraulisch beaufschlagten Kupplungs-Brems-Kombination kann auch
jede anders beaufschlagte Kupplungs-Brems-Kombination Verwendung finden, z.B. eine
nach Fig.3 elektromagnetisch beaufschlagte Kupplungs-Brems-Kombination. Für diese
Fälle gelten die Ausführungen entsprechend.
[0039] Der Kurbelwelle 3 ist wenigstens ein bewegbar gelagerter Pressenstößel 4 zur Aufnahme
von Werkzeugunterteilen 5 bzw. Werkzeugoberteilen 6 zugeordnet.
[0040] Die Presse 1 ist mit einem elektronisch gesteuerten Transfer zum Hin- und Abtransport
von Werkstücken 7 zur und von der Presse 1 ausgerüstet. Hierzu sind Mittel zur Erfassung
der Stößelbewegung und zur Synchronisation der Stößelbewegung mit der Transferbewegung
vorgesehen.
[0041] In den Fig.1 und 2 ist die Kupplungs-Brems-Kombination 2 in Schließrichtung hydraulisch
beaufschlagt. Bremsseitig erfüllt die Kupplungs-Brems-Kombination 2 eine Sicherheitsfunktion
der Bremse durch Federvorlast in Schließrichtung, so dass diese - hier - hydraulisch
gelüftet wird.
[0042] In Fig.3 wird die Kupplungs-Brems-Kombination in Schließrichtung über einen geeigneten
Spannungs-Weg-Wandler U/s beaufschlagt.
[0043] Ein derartiges System aus Kupplung und Bremse kann auch aus einzelnen Kupplungen
und einzelnen Bremsen bestehen. Deshalb werden, da die Erfindung auf beide Ausführungsformen
anwendbar ist, mit der im Folgenden aufgeführten Kupplungs-Brems-Kombinationen 2 stets
auch alle gleich wirkenden Systeme aus Kupplung und Bremse umfasst.
[0044] Wesentlich ist, dass eine veränderbare Druckerzeugung für den hydraulischen Druck
oder eine veränderbare andere Eingangsgröße, z.B. U, zur Betätigung der Kupplungs-Brems-Kombination
2 vorgesehen ist, die mit der Bewegung der Kurbelwelle 3 steuerungstechnisch gekoppelt
ist.
[0045] Hierdurch kann die Winkelgeschwindigkeit der Kurbelwelle 3 und ebenso das übertragene
Drehmoment flexibel an vorbestimmte Arbeitswerte angepasst werden.
[0046] Die Kräfte und die Bewegungsabläufe des Pressenstößels 4 sind somit nicht allein
vom elektrischen Motor und der gekoppelten Getriebekinematik abhängig, sondern können
in einfacher Weise modifiziert werden.
[0047] Ein wesentlicher Vorteil der Erfindung beruht darin, dass die Kräfte am Pressenstößel
4 in einfacher Weise an werkstoffspezifische Eigenschaften des Werkstücks 7 angepasst
werden können, ohne dass beispielsweise die Getriebekinematik konstruktiv geändert
werden muss.
[0048] Ein weiterer Vorteil der Erfindung liegt darin, dass die Transferbewegung der Werkstücke
7 in einfacher Weise beispielsweise auch bei Exenterpressen leicht mit der Bewegung
des Pressenstößels 4 synchronisiert werden kann.
[0049] Die Figuren zeigen, dass ein Messsystem 8 zur Erfassung des Drehwinkels der Kurbelwelle
3 vorgesehen ist. Das Messsystem 8 sendet ein zur Drehzahl der Kurbelwelle 3 proportionales
Signal zu einer elektrischen Steuerung 16.
[0050] Das Messsystem 8 besteht im Wesentlichen aus einem optischen Geber, z.B. ein sich
um den Kurbelwellenumfang erstreckendes Raster 18 und aus einem optischen Detektor,
der dem Raster 18 zugeordnet ist. Hierdurch kann die Drehgeschwindigkeit sowie die
Drehposition der Kurbelwelle 3 - beziehungsweise die Position des Pressenstößels 4
- zuverlässig erfasst werden. Bevorzugt wird für das Raster 18 ein schwarz-weiß-Raster
verwendet.
[0051] Weiterhin ist ein Messsystem 9 vorgesehen, welches die Höhe des innerhalb der Presse
1 befindlichen ausgeformten Werkstücks 7 erfasst.
[0052] Hierdurch können die Werkstücke 7 unter dem angehobenen Pressenstößel 4 durchlaufen,
ohne dass es zu Kollisionsgefahren mit dem Werkzeugoberteil 6 bzw. Werkzeugunterteil
5 kommen kann.
[0053] Weiterhin zeigen die Fig. 1 und 2, dass wenigstens ein Drucksensor 10 zur Messung
des hydraulischen Drucks vorgesehen ist. Vorzugsweise ist der Drucksensor 10 mit der
elektrischen Steuerung 16 verbunden. Hierdurch kann der für eine erfindungsgemäße
Ansteuerung der Kupplungs-Brems-Kombination 2 zugeordnete Systemdruck zuverlässig
überprüft werden.
[0054] Zudem kann der Drucksensor 10 zur Regelung der Druckerzeugung verwendet werden. Ergänzend
hierzu ist die Druckerzeugung regelbar und in den gezeigten Beispielen sogar stufenlos
regelbar.
[0055] Für die Druckerzeugung wird eine Hydropumpe 11 verwendet, die durch einen Servomotor
12 angetrieben wird. Der Servomotor 12 wird durch die elektrische Steuerung 16 mittels
eines Verstärkers 17 angesteuert. Hierdurch lässt sich beispielsweise der Systemdruck
stufenlos an vorgegebene Führungsgrößen anpassen.
[0056] Zudem lässt sich die Druckerzeugung des Systemdrucks reproduzierbar ausregeln und
beispielsweise mit anspruchsvollen Diagnosesystemen in einfacher Weise verbinden.
[0057] Im vorliegenden Fall ist über den veränderbaren Druck bzw. über die Spannung U der
Einrückweg der Kupplung und somit die Drehzahl der Kurbelwelle 3 so beeinflussbar,
dass die Bewegung des Pressenstößels 4 ein vorgegebenes Geschwindigkeitsprofil abfährt.
In der gezeigten Anordnung kann das Geschwindigkeitsprofil in einfacher Weise innerhalb
der elektrischen Steuerung 16 gespeichert sein. Das Messsystem 8 erfasst die Bewegung
der Kurbelwelle 3, so dass anhand dieser Bewegung die Bewegung des Pressenstößels
4 erfasst wird. Bewegt sich der Pressenstößel 4 in Bezug auf das vorgegebene Geschwindigkeitsprofil
zu schnell oder zu langsam, wird der Systemdruck oder die Spannung U zur Beaufschlagung
der Kupplungs-Brems-Kombination 2 mittels einer entsprechenden Ansteuerung des Servomotors
12 angepasst (Fig.1 und 2) bzw. in Fig.3 der Einrückweg der Kupplung direkt beaufschlagt.
[0058] Hierbei ist denkbar, dass das Geschwindigkeitsprofil aus der zulässigen Formänderungsgeschwindigkeit
des Werkstücks 7 resultiert.
[0059] Ergänzend hierzu wird vorgesehen, dass die Stößelgeschwindigkeit im Arbeitsbereich
des Pressenstößels 4 konstant ist. Bei einer optimalen Arbeitsauslastung des Pressenstößels
7 kann so beispielsweise eine zulässige Formänderungsgeschwindigkeit zuverlässig eingehalten
werden.
[0060] In der Lehrlaufphase des Pressenstößels 4 bis zu seiner nächsten Arbeitsposition
ist vorgesehen, dass die Kupplungs-Brems-Kombination 2 für die Bewegung der Kurbelwelle
3 außerhalb des Arbeitsbereichs des Pressenstößels 4 schlupffrei einkuppelbar ist.
[0061] Zusätzlich zeigt Fig.2 ein Pressensicherheitsventil 13, welches beispielsweise aus
zwei redundanten Wegeventilen bestehen kann, die hydraulisch vorgesteuert sind.
[0062] Durch diese Maßnahme wird die Sicherheitskategorie der Presse 1 noch weiter gesteigert.
[0063] Zweckmäßigerweise zeigen die Figuren, dass der Kupplungs-Brems-Kombination 2 ein
Kühlkreislauf 14 zugeordnet ist. Hierdurch wird die in Wärme umgewandelte Schaltarbeit
sicher abgeführt.
[0064] Ergänzend hierzu wird weiterhin vorgesehen, dass die Kupplungs-Brems-Kombination
2 für große Rutschzeiten ausgelegt ist.
[0065] Weitere vorteilhafte Eigenschaften der Erfindung sind:
- Das System ist geeignet für die Betätigung von passiven Federdruck-Sicherheitsbremsen.
- Ein- und Abschalten des Antriebs erfolgt durch eine geregelte Hydropumpe. Ein Schaltventil
ist nicht nötig.
- Grundsätzlich besteht die Möglichkeit, dass die Bremsenfedern das Hubvolumen rückwärts
in das System drücken, was beispielsweise durch einen geregelten rückwärts drehenden
Servomotor 12 aktiv kontrolliert unterstützt werden kann, so dass eine Weichbremsfunktion
realisiert wird.
- Der Verschleiß im System wird durch das Messsystem 8 erfasst und automatisch ausgeregelt,
so dass beispielsweise die Erfassung von maschinenspezifischen Einflussgrößen wie
z.B. Federung oder Verschleiß nicht extra in die elektrische Steuerung 16 mit eingebunden
werden müssen.
- Der Energieverbrauch des Pumpenantriebs kann optimal durch die kontinuierliche Drehzahlanpassung
an das augenblicklich erforderliche Fördervolumen und den zugehörigen Druck ausgelegt
werden.
- Das erfindungsgemäße Steuerungssystem ist für einfache bis anspruchsvolle Diagnosesysteme
geeignet.
[0066] Solange der Grundgedanke der Erfindung nicht verlassen wird, ist das erfindungsgemäße
System für alle hydraulischen oder anderweitig beaufschlagbaren Kupplungen bzw. Bremsen
und deren Kombinationen nachrüstbar. Insbesondere für konventionelle, mit Schwungrad,
Kupplung und Bremse ausgestatteten Pressen 1 bietet die Erfindung ein einfaches System
zur Pressenmodernisierung, ohne dass aufwändige Servomotoren für die Ansteuerung des
oder der Pressenstößel 4 verwendet werden müssen.
Bezugszeichenliste
[0067]
- 1
- Presse
- 2
- Kupplungs-Brems-Kombination
- 3
- Kurbelwelle
- 4
- Pressenstößel
- 5
- Werkzeugunterteil
- 6
- Werkzeugoberteil
- 7
- Werkstück
- 8
- Messsystem
- 9
- Messsystem
- 10
- Drucksensor
- 11
- Hydropumpe
- 12
- Servomotor
- 13
- Pressensicherheitsventil
- 14
- Kühlkreislauf
- 15
- Standard-Dreheinführung
- 16
- elektrische Steuerung
- 17
- Verstärker
- 18
- Raster
1. Presse (1) mit elektrischem Antrieb, welcher mittels einer durch Kraft beaufschlagten
Kupplungs-Brems-Kombination (2) mit einer Kurbelwelle (3) wirkverbunden ist, welcher
wenigstens ein bewegbar gelagerter Pressenstößel (4) zur Aufnahme von Werkzeugunterteilen
(5) beziehungsweise Werkzeugoberteilen (6) zugeordnet ist und mit einem elektronisch
gesteuerten Transfer zum An- und Abtransport von Werkstücken (7) zur und von der Presse
(1), wobei Mittel zur Erfassung der Stößelbewegung und zur Synchronisation der Stößelbewegung
mit der Transferbewegung vorgesehen sind, dadurch gekennzeichnet, dass zur Betätigung der Kupplungs-Brems-Kombination (2) eine steuerbare Vorrichtung (16)
vorgesehen ist, die mit der Bewegung der Kurbelwelle (3) steuerungstechnisch gekoppelt
ist und welche die vorgegebene Anpresskraft der Reibflächen zwischen Gleit- und Haftreibung
veränderlich steuert.
2. Presse (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein Messsystem (8) zur Erfassung des Drehwinkels der Kurbelwelle (3) vorgesehen ist.
3. Presse (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, dass ein Messsystem (9) vorgesehen ist, welches die Höhe des innerhalb der Presse (1)
befindlichen ausgeformten Werkstücks (7) erfasst.
4. Presse (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Kupplungs-Brems-Kombination (2) hydraulisch beaufschlagbar ist und dass wenigstens
ein Drucksensor (10) zur Messung des hydraulischen Drucks vorgesehen ist.
5. Presse (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Kupplungs-Brems-Kombination (2) über eine Wegstellgröße (s) beaufschlagbar ist
und dass wenigstens ein Wegsensor zur Wegerfassung des zurückgelegten Wegs vorgesehen
ist.
6. Presse (1) nach einem der Ansprüche 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass über den veränderbaren Druck oder den zurückgelegten Weg die Drehzahl der Kurbelwelle
(3) so beeinflussbar ist, dass die Bewegung des Pressenstößels (4) ein vorgegebenes
Geschwindigkeitsprofil abfährt.
7. Presse (1) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Stößelgeschwindigkeit im Arbeitsbereich des Pressenstößels (4) konstant ist.
8. Presse (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Kupplungs-Brems-Kombination (2) für die Bewegung der Kurbelwelle (3) außerhalb
des Arbeitsbereichs des Pressenstößels (4) schlupffrei einkuppelbar ist.
9. Presse (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Anpresskraft der Reibflächen über den hydraulischen Druck einer von der steuerbaren
Vorrichtung (16) angesteuerten veränderbaren Druckerzeugungsvorrichtung erzeugt wird
oder über den veränderbaren Wert der Wegstellgröße (s).
10. Presse (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckerzeugungsvorrichtung regelbar ist.
11. Presse (1) nach einem der Ansprüche 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckerzeugungsvorrichtung stufenlos regelbar ist.
12. Presse (1) nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckerzeugungsvorrichtung eine Hydropumpe (11) umfasst, die durch einen Servomotor
(12) angetrieben wird.
13. Presse (1) nach einem der Ansprüche 8 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckerzeugungsvorrichtung eine hydraulische Steuerung umfasst, welche ein Pressensicherheitsventil
(13) aufweist.
14. Presse (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Kupplungs-Brems-Kombination (2) einen Kühlkreislauf (14) aufweist.