(19)
(11) EP 2 177 690 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
21.04.2010  Patentblatt  2010/16

(21) Anmeldenummer: 09012602.0

(22) Anmeldetag:  06.10.2009
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
E04G 21/32(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL BA RS

(30) Priorität: 18.10.2008 DE 102008052242
18.10.2008 DE 202008013963 U

(71) Anmelder: Weglage, Georg
49434 Neuenkirchen-Vörden (DE)

(72) Erfinder:
  • Weglage, Georg
    49434 Neuenkirchen-Vörden (DE)

(74) Vertreter: Busse & Busse 
Patent- und Rechtsanwälte Partnerschaft Postfach 1226
49002 Osnabrück
49002 Osnabrück (DE)

   


(54) Haltevorrichtung für eine Sicherungsbaugruppe, insbesondere für Fangwände oder -netze


(57) Eine Haltevorrichtung für eine Sicherungsbaugruppe, insbesondere für Fangwände, -netze o. dgl. Absturzsicherungen beim Gerüstbau, ist mit einer in Gebrauchsstellung zumindest ein Sicherungsteil (2) im Bereich eines Tragteils (3) abstützenden und zwingenartig wirksame Klemmbacken aufweisenden Klemmeinheit (K) versehen. Damit kann die Haltevorrichtung insgesamt an einem Gebäudeteil o. dgl. Aufnahme in einer Klemmstellung festgelegt werden. Die Klemmeinheit (K) zeichnet sich erfindungsgemäß dadurch aus, dass diese jeweilige als Einzelteile in Form von Profilhülsen (4,5) mit Halteschenkel (9,10) ausgebildete und auf einer Führungsstange (6) drehfest fixierbare Klemmteile aufweist. Diese Klemmteile sind mittels eines einerseits auf der Führungsstange (6) verlagerbaren Spannprofilteils (7) sowie eines andererseits gehaltenen Gegengliedes (8) in variabel vorgebbaren Klemmstellungen (A) fixierbar.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Sicherungsbaugruppe für Fangwände, Fangnetze o. dgl. Absturzsicherungen beim Gerüstbau und ähnlichen Anwendungen gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

[0002] Gemäß DE 297 13 095 U1 ist eine Haltevorrichtung für Bauteile von Absturzsicherungen bekannt, wobei ein ein Sicherungsteil aufnehmendes Tragteil im Bereich einer zwingenartigen Klemmeinheit mit einem als feststehende Klemmbacke ausgebildeten Aufnahmetisch zusammenwirkt, so dass eine zweite bewegliche Klemmbacke einen entsprechenden Aufnahmeraum definiert und in diesem mittels entsprechender Spannelemente eine Fixierung der gesamten Vorrichtung in einer Klemmlage möglich ist. Die Vielzahl der bei dieser Haltevorrichtung zu montierenden Bauteile führen zu einem hohen Herstellungsaufwand und beim Einsatz erfordern jeweilige Stell- und Fixierbewegungen an mehreren Spannelementen einen hohen Umrüstaufwand, wobei die Haltevorrichtung konstruktiv bedingt nur für eine vergleichsweise geringe Zahl von Anwendungen geeignet ist. Eine ähnliche Konstruktion ist in WO 91/09191 A1 gezeigt, wobei eine feststehende Klemmbacke in Form einer ein Gebäudeteil erfassenden Querstrebe ausgebildet ist und mit dieser eine entlang einer Führungsstrebe verlagerbare zweite Querstrebe zusammenwirkt. Dazu ist eine sperrige, außen liegende Stellspindel-Verbindung erforderlich, um die vorgesehene Klemmstellung zu erreichen, und zur Aufnehme eines Sicherungsteils ist lediglich ein Halter als zusätzliches Bauteil geeignet. In DE 298 18 252 U1 ist eine zur speziellen Anwendung an T-Trägern vorgesehene Haltevorrichtung gezeigt, wobei eine Zwinge mit zwei Klemmbacken und eine diese erfassende Spannmutter an sich bekannter Ausführung vorgesehen sind. Diese Teile sind an einem einen zusätzlichen Tragbolzen aufweisenden Führungsrohr gehalten. Auch EP 1 524 386 A1 zeigt eine spezielle Haltevorrichtung zur Fixierung an einem T-Träger, wobei eine verschiebbare Klemmbacke und eine ortsfest am Tragholm gehaltene zweite Klemmbacke zusammenwirken.

[0003] Die Erfindung befasst sich mit dem Problem, eine Haltevorrichtung für eine Sicherungsbaugruppe zu schaffen, die mit vermindertem technischem Aufwand eine schnelle Fixierung der Klemmeinheit in unterschiedlichen Abstützlagen ermöglicht, mit vergleichsweise wenigen Bedienteilen auch in engen Einbauräumen anwendbar ist und als variables Baukastensystem kostengünstig erweitert werden kann.

[0004] Die Erfindung löst diese Aufgabe durch eine Haltevorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Hinsichtlich weiterer Ausgestaltungen wird auf die Ansprüche 2 bis 19 verwiesen.

[0005] Die Haltevorrichtung mit zwingenartiger Klemmeinheit ist erfindungsgemäß als ein baukastenartiges System ausgeführt, bei dem jeweilige als Profilhülsen ausgebildete Klemmbacken auf einer den Grundkörper des Systems bildenden Führungsstange aufschiebbar, dabei drehfest positionierbar und in einer für unterschiedliche Nutzbereiche geeigneten Aufnahmeposition fixierbar sind. Dazu sind die Profilhülsen als Basis-Bauteile des Bausatzes mit jeweiligen variabel ausführbaren Rastprofilen geformt, die eine dem jeweiligen Einsatzort des Systems anpassbare Kombination der Hülsen ermöglicht und dabei durch eine zusätzlich zum Kraftschluss des Systems erreichbare formschlüssige Anlage die Sicherheit des Klemm-Verbundes erhöht wird.

[0006] Ausgehend von diesem variabel an die jeweilige Sicherungsaufgabe anpassbaren Konzept können die einfach positionierbaren Einzelteile an weitgehend beliebigen Gebäudeteilen o. dgl. Aufnahmen in eine vorgesehene Abstützstellung verbracht und danach die eine Hinterschneidung o. dgl. Anlageform aufweisenden Profilhülsen durch eine vergleichsweise einfache Stell- und Spannbewegung in dieser Halteposition fixiert werden.

[0007] Dazu ist einerseits ein mit der Führungsstange verbindbares sowie auf dieser verschiebbares Gegenglied als erste Anlage vorgesehen, und andererseits wird ein Spannprofilteil als zweite Anlage so auf die Führungsstange aufgeschoben, dass mittels einer einzigen Spannschraube o. dgl. einfach zu bedienendes Spannelement diese vergleichsweise einfache Klemmeinheit mit den Profilhülsen in der vorgesehenen Abstützstellung fixierbar ist.

[0008] Das mit den Baugruppen der Absturzsicherung verbindbare Sicherungsteil in Form einer vertikalen Haltestange o. dgl. kann durch eine einfache Steckverbindung an einem Halteschenkel zumindest einer der beiden Profilhülsen fixiert werden, so dass damit diese Hülsen als unmittelbare Aufnahmeteile wirken, wahlweise nutzbar sind und damit eine vorteilhaft geringe Anzahl von Teilen des Bausatzes entsprechend schneller montiert werden kann.

[0009] Dieses erfindungsgemäße Konzept ermöglicht eine variable Gestaltung und Anpassung an jeweilige Absturzsicherungen an Fanggerüsten o. dgl. Baugruppen, da auch das ein Sicherungsteil der Absturzsicherung aufnehmende Tragteil in Form einer Traghülse ausgeführt ist und diese Traghülse als zusätzliches Hilfsbauteil in das Steck- und Klemmsystem integriert werden kann. Damit ist neben einer Vielzahl von unmittelbaren Aufnahme-Varianten des Sicherungsteils im Bereich der beiden am Gebäudeteil anliegenden sowie mit dem Spannprofilteil erfassbaren Profilhülsen auch eine zusätzliche Fixierung von Sicherungsteilen möglich. Denkbar ist, dass mit entsprechend variabel gestalteten bzw. unterschiedliche Halteansätze aufweisenden Traghülsen eine Erweiterung des baukastenartigen Systems möglich ist.

[0010] Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung und den Zeichnungen, die mehrere Ausführungsbeispiele der erfindungsgemäßen Haltevorrichtung veranschaulichen. In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1
eine Perspektivdarstellung einer erfindungsgemäßen Haltevorrichtung mit einem im Bereich einer Klemmeinheit aufgenommenen Tragteil für eine Fangwand o. dgl. Absturzsicherung,
Fig. 2 und Fig. 3
jeweilige Einzeldarstellungen von als Klemmteil vorgesehenen Profilhülsen,
Fig. 4
eine Perspektivdarstellung einer als Grundkörper des Systems vorgesehenen Führungsstange mit auf diese aufgesetztem Spannprofilteil,
Fig. 5
eine Schnittdarstellung der Führungsstange gemäß einer Linie V-V in Fig. 4,
Fig. 6 bis Fig. 9
jeweilige Prinzipdarstellungen ähnlich Fig. 1 mit der Haltevorrichtung in unterschiedlichen Einbaulagen,
Fig. 10 und Fig. 11
weitere Ausführungsformen der als Klemmteil vorgesehenen Profilhülsen,
Fig. 12
eine Perspektivdarstellung einer Einbaulage des Systems mit der Profilhülse gemäß Fig. 10,
Fig. 13
eine Perspektivdarstellung ähnlich Fig. 1 mit einer als zusätzliche Baugruppe des Systems vorgesehenen Traghülse als Sicherungsteil auf der Führungsstange,
Fig. 14 bis Fig. 17
jeweilige Einbaulagen unterschiedlicher Ausführungen der Traghülse ähnlich Fig. 13,
Fig. 18 bis Fig. 23
jeweilige Ausführungsformen von Stecksystemen im Bereich der unterschiedliche Aufnahmekonturen aufweisenden Traghülse
Fig. 24
eine Perspektivdarstellung einer erfindungsgemäßen Haltevorrichtung, deren Führungsstange mit einer eine zweite Ausführung aufweisenden Traghülse verbunden ist,
Fig. 25
eine Einzeldarstellung der variabel positionierbaren Traghülse,
Fig. 26 bis Fig. 28
jeweilige Einzeldarstellungen unterschiedlicher Ansichten der Traghülse,
Fig. 29
eine Perspektivdarstellung eines mit der Traghülse verbindbaren Rohrteils zur Aufnahme des Sicherungsteils, und
Fig. 30
eine Perspektivdarstellung der Traghülse mit einem Verbindungsteil zur Aufnahme des Rohrteils gemäß Fig. 29.


[0011] In Fig. 1 ist eine insgesamt mit 1 bezeichnete Haltevorrichtung dargestellt, an der zur Bildung einer Sicherungsbaugruppe S im Bereich eines Gebäudes, eines Gerüstes o. dgl. jeweilige Fangwände und/oder Fangnetze als Absturzsicherungen (nicht näher dargestellt) mittels eines Sicherungsteils 2 festlegbar sind. Derartige Haltevorrichtungen 1 weisen in bekannten Ausführungen eine Klemmeinheit K auf, in deren Bereich ein das Sicherungsteil 2 aufnehmender Tragteil 3 (Fig. 13) vorgesehen ist und dabei zwingenartig wirksame Teile der Klemmeinheit K an einem Gebäudeteil, einem Träger o. dgl. Aufnahme T in einer Klemmstellung fixierbar sind (Fig. 6 bis Fig. 9).

[0012] Die Haltevorrichtung 1 ist in erfindungsgemäßer Ausführung mit einer Klemmeinheit K versehen, die jeweilige als Einzelteile in Form von Profilhülsen 4, 5 mit zumindest einem Halteschenkel 9, 10 ausgebildete und auf einer als Grundkörper des Systems vorgesehenen Führungsstange 6 drehfest fixierbare Klemmteile aufweist. Diese Profilhülsen 4, 5 sind mittels eines einerseits auf der Führungsstange 6 verlagerbaren Spannprofilteils 7 sowie eines andererseits auf der Führungsstange 6 gehaltenen Gegengliedes 8 in variabel vorgebbaren Klemmstellungen (Fig. 1, Abstand A) so fixierbar, dass an dem zwischen liegenden Aufnahmeteil T eine sichere Haltelage definiert wird.

[0013] Dabei sind die Teile dieser Klemmeinheit K so ausgeführt, dass die Profilhülsen 4, 5 als auf die Führungsstange 6 aufschiebbare Teile ausgebildet sind. In konstruktiv einfachster Ausführung wird die Haltevorrichtung 1 bereits dadurch komplettiert, dass an dieser das Sicherungsteil 2 im Bereich eines Halteschenkels 9 mit einer der Profilhülsen 4 verbunden wird (Fig. 1). Damit kann dieses baukastenartig konzipierte System in kostengünstiger Ausführung so hergestellt werden, dass mit nur zwei auf der Führungsstange 6 fixierten Profilhülsen 4, 5 und einem von einem der Halteschenkel 9, 10 umfassten Sicherungsteil 2 eine zur Absturzsicherung dienende Basiseinheit definiert wird. Ausgehend davon sind weitgehend beliebige Erweiterungen mit geringem technischen und finanziellen Aufwand möglich.

[0014] Die Zusammenschau von Anwendungsfällen gemäß Fig. 1 und Fig. 13 verdeutlicht, dass das Tragteil 3 ebenfalls als eine auf der Führungsstange 6 aufsteckbare Traghülse 11 mit zumindest einem Halteansatz 12 für das Sicherungsteil 2 ausgebildet werden kann, so dass sich bereits erste Variationsmöglichkeiten bei der Komplettierung der Klemmeinheit K' ergeben. In einer nicht dargestellten Ausführung ist denkbar, dass die Traghülse 11 mit nur einer der Profilhülsen 4 oder 5 in entsprechender Aufreihung mit der Führungsstange 6 verbunden wird und dabei mit dem endseitigen Spannprofilteil 7 die "kleinere" Klemmeinheit K gebildet wird.

[0015] In Fig. 4 und 5 ist die Führungsstange 6 mit dem auf dieser verlagerbar gehaltenen Spannprofilteil 7 näher veranschaulicht. Dabei wird deutlich, dass die Klemmstellung der beiden Profilhülsen 4, 5 (Fig. 1 bis Fig. 3) bzw. die vorstehend beschriebene Klemmstellung einer der Profilhülsen 4, 5 nur mit der einen Traghülse 11 durch das mittels einer Spannschraube 13 auf der Führungsstange 6 verschiebbare Spannprofilteil 7 erreichbar ist (Drehbewegung D; Verschiebung B - Fig. 5). Diese Konstruktion verdeutlicht, dass der Aufbau des Systems mit einfachen und unter schwierigen Bedingungen im Nahbereich eines Gebäudes raumsparenden Bauteilen realisierbar ist, wobei diese einfach zu montieren sind.

[0016] Zur Anpassung des baukastenartigen Systems an die unterschiedlichen Einbaubedingungen - beispielsweise an einen U-Profilträger als Aufnahme T (Fig. 1), einen Doppel-T-Träger (Fig. 8, Fig. 9) oder einen Tragbalken (Fig. 6 bzw. Fig. 13) - sind die schubbeweglichen Hülsenteile 4, 5 und 11 in weitgehend beliebigen Stellungen stufenlos auf der als Grundträger ausgebildeten Führungsstange 6 verschiebbar. Zur Fixierung ist lediglich das Gegenglied 8 in eine entsprechende Halteposition zu verlagern.

[0017] Die Einzeldarstellungen der Fig. 2, 3, 10 und 11 verdeutlichen die Ausführung der Profilhülsen 4, 5 als jeweilige Abschnitte von Vierkantrohren, wobei deren Innenkontur 14 zur Aufnahme der eine komplementäre, insbesondere quadratische Umfangskontur 14' (Fig. 4) aufweisenden Führungsstange 6 vorgesehen ist.

[0018] In technologisch günstiger Ausführung ist auch die Führungsstange 6 als ein Vierkantrohr ausgebildet, das einerseits eine endseitige Verschlusskappe 15 (Fig. 5) mit einer die Spannschraube 13 bzw. deren innen liegende Gewindestange 13' aufnehmenden Durchgangsbohrung 16 versehen ist und andererseits im Bereich der Seitenwände 18 jeweilige Stecköffnungen 19 für das als Steckbolzen 17 ausgebildete Gegenglied 8 aufweist. Auf der Gewindestange 13' ist gegenüberliegend der äußeren Kopfmutter 20 eine innen liegende Kontermutter 21 o. dgl. Anschlagteil vorgesehen. Dabei kann die entsprechende Klemmzone Z entsprechend dem Lochabstand E an die jeweilige Haltelage angepasst werden.

[0019] Die Spannschraube 13 kann für eine sichere Anwendung im Bereich des innen liegenden Endes mit einem nicht näher dargestellten Sicherungsteil in Form einer zusätzlichen Schraube, eines Splintes o. dgl. versehen sein. Zur Vermeidung von Montagefehlern kann der Verbindungsbereich von Spannprofilteil 7, Führungsstange 6 und/oder Spannschraube 13 mit einer Kontrollanzeige, Markierung o. dgl. versehen sein, so dass eine zur Sicherung des Systems vorgesehene Spannlage der Schraube 13 einfach prüfbar ist. Ebenso ist denkbar, in das Spann-System jeweilige Federelemente zu integrieren, um über deren Rückstellwirkung eine einfachere Demontage der Haltevorrichtung 1 zu ermöglichen.

[0020] Die Einzeldarstellungen der Profilhülsen 4, 5 (Fig. 2, Fig. 3) verdeutlichen, dass diese im Bereich der Halteschenkel 9, 10 ebenfalls als Vierkant-Rohrprofil ausgebildete Aufnahmeprofile 22 aufweisen, so dass mit geringem Aufwand die in Fig. 1 dargestellte Verbindungsposition für das Sicherungsteil 2 vorgebbar ist.

[0021] Die durch Schwenk-Positionierung um ihre Hochachse H ausrichtbaren Profilhülsen 4, 5 sind für zumindest zwei Gebrauchsstellungen geeignet und weisen umfangsseitig jeweilige Rastprofile 23, 24 auf, die in Form von Hinterschneidungen ausgebildet sind. Mittels dieser Rastprofile 23, 24 können die Profilhülsen 4, 5 entsprechend positioniert und im Bereich der als Aufnahme vorgesehenen Balken-, Mauer-, U-und/oder T-Träger formschlüssig in der Haltelage festgelegt werden (Fig. 1, Fig. 7, Fig. 8). In Fig. 6 und Fig. 9 sind parallele Anlageflächen 23' bzw. 24' der Profilhülsen 4, 5 zum Spannen genutzt, wobei mittels reibschlüssiger Verbindungen eine entsprechende Sicherung erreicht ist. In Fig. 7 ist mit Pfeilen F (Formschluss) und R (Reibschluss) die prinzipielle Verbindungswirkung mittels des Anpressdruckes (Pfeil B, Fig. 5) verdeutlicht, wobei die verschiedenen Möglichkeiten von reib- und/oder formschlüssigen Haltelagen deutlich werden (Fig. 6 bis Fig. 9).

[0022] In Fig. 10 und 11 sind zwei weitere Ausführungen von Profilhülsen 4" und 5' dargestellt, wobei die in Fig. 12 in Einbaulage dargestellte Ausführung der - reibschlüssig an einem Mauerwerk W gehaltenen - Klemmeinheit K mit zwei Profilhülsen 4" versehen ist und diese einen Halteschenkel 9' in Form eines Stützschenkels aus Vollmaterial aufweisen. Bei einer in Fig. 11 dargestellten Ausführung der Profilhülse 5' ist diese mit mehreren Rastprofilen 23, 23', 23" versehen. Damit sind weitere Variationsmöglichkeiten der Herstellung des Bausatzes und dessen Anwendung als erfindungsgemäße Profilhülsen-Führungsstangen-Einheit angedeutet, ohne damit einen Anspruch auf Vollständigkeit zu erheben.

[0023] In Fig. 14 bis 23 sind weitere Details bzw. unterschiedliche Ausführungen von Traghülsen 11, 11', 11 ", 11 "' und 11"" dargestellt. Bei der Ausführung gemäß Fig. 14 definiert die Traghülse 11' einen zur Führungsstange 6 parallelen Aufnahmebereich 12 für das Sicherungsteil 2, in Fig. 15 ist das Sicherungsteil 2 spitzwinklig zur Führungsstange 6 im Halteansatz 12 der Traghülse 11" aufgenommen und in Fig. 16 ist eine Ausführung gezeigt, bei der das Sicherungsteil 2 (ähnlich Fig. 1) mit der Traghülse 11 senkrecht zur Führungsstange 6, jedoch um 90° zur Hochachse H" geschwenkt, ausgerichtet ist.

[0024] Auch bei der Ausführung gemäß Fig. 17 ist die Traghülse 11"' bzw. deren Halteansatz 12 senkrecht zur Führungsstange 6 ausgerichtet, wobei in Zusammenschau mit Fig. 18 und 19 die mehrteilige Ausführung dieser Traghülse 11 "' im Bereich des Halteansatzes 12 deutlich wird. Die Traghülse 11"' weist einen zur Führungsstange 6 konformen Aufnahmeteil 25 auf und dieser ist mit einem das Sicherungsteil 2 erfassenden Stützteil 26 (Fig. 18) verbunden. Dabei kann ein Ansatz 27, 27', 27", 27"' zur Aufnahme vorgesehen sein, mit dem eine Aufnahmetiefe P (Fig. 17) definiert ist.

[0025] Bei dieser mehrteiligen Ausführung sind entsprechend dem Bausatz-Prinzip unterschiedliche Ausführungen von Steckbaugruppen G, G', G" denkbar, so dass durch entsprechende Zusatzbauteile auch für die Abstützung des Sicherungsteils 2 das baukastenartig erweiterbare System nutzbar wird (Fig. 20 bis 22). Ausgehend von einer durch das Aufnahmeteil 25 bestimmten Einbaulage kann die Traghülse 11"' bzw. 11"" (Fig. 23) durch entsprechende Steckverbindungen oder Ansatzteile 28 so erweitert werden, dass in jedem Fall für das Sicherungsteil 2 eine optimale Stützposition erreicht wird und dabei eine Vielzahl von vergleichsweise einfachen Steckverbindungen - ähnlich den Ausführungen gemäß Fig. 17 bis 23 - in der Praxis nutzbar sind.

[0026] Bei einer erfindungsgemäß erweiterten Ausführung der Haltevorrichtung 1 gemäß Fig. 24 ist vorgesehen, dass das im Bereich der Klemmeinheit K vorgesehene Tragteil 3 als eine auf einer Führungsstange 6 festlegbare Traghülse 11 mit zumindest einem Halteansatz 12 für das Sicherungsteil 2 ausgebildet ist. Diese als Einzelteil des Baukastensystems handhabbare Traghülse 11 ist im Verbindungsbereich zur Führungsstange 6 mit jeweiligen Stecköffnungen 30 (Fig. 25) versehen, in denen jeweilige Verbindungsmittel 31, 31' so einbringbar sind, dass diese Baugruppe in variablen Stützpositionen gemäß Winkel W, W' und W" in der Sicherungsstellung fixiert werden kann.

[0027] Die Zusammenschau von Fig. 24 und 25 verdeutlicht, dass die Traghülse 11 auf die Führungsstange 6 aufsteckbar ist, wobei diese auf der als Grundträger ausgebildeten Führungsstange 6 in weitgehend beliebige Gebrauchsstellungen stufenlos verschoben werden kann. In der Führungsstange 6 sind im Bereich der Seitenwände 18 jeweilige Stecköffnungen 19 in optimaler Reihenanordnung so vorgesehen, dass die Verbindungsmittel 31, 31' entsprechend eingesetzt werden können. Dabei können nach dem Herausziehen eines der als Bolzen ausgebildeten Verbindungsmittel 31, 31' die Schwenkungen gemäß W, W', W" ausgeführt und eine vorgesehene Gebrauchslage erreicht werden, in der dann der zweite Bolzen wieder in Steckposition gebracht wird.

[0028] Für diese Verbindungskonstruktion ist die Traghülse 11 mit zwei gegenüberliegend an der Führungsstange 6 anlegbaren Halteschenkeln 32, 33 versehen, in die die Stecköffnungen 30 eingebracht sind. Diese Stecköffnungen können paarweise koaxial zu den Aufnahmeöffnungen 19 in der Führungsstange 6 positioniert werden, so dass die jeweilige Winkellage W, W', W" erreicht wird.

[0029] In Fig. 26 bis 28 ist die Traghülse 11 in jeweiligen Ansichtsdarstellungen verdeutlicht, wobei unterhalb des jeweiligen Halteansatzes 12 ein zusätzlicher Stützsteg 34 deutlich wird. In Fig. 29 und 30 sind weitere Kombinationsmöglichkeiten des Systems dargestellt, wobei die einen Halteansatz 12' aufweisende Traghülse 11 in Richtung einer vertikalen Hochachse H" mit einer Aufnahmehülse 35 zur Aufnahme des Sicherungsteils 2 verbunden werden kann.


Ansprüche

1. Haltevorrichtung für eine Sicherungsbaugruppe, insbesondere für Fangwände, -netze o. dgl. Absturzsicherungen beim Gerüstbau, mit einer in Gebrauchsstellung zumindest ein Sicherungsteil (2) im Bereich eines Tragteils (3) abstützenden und zwingenartig wirksame Klemmbacken aufweisenden Klemmeinheit (K), derart, dass die Haltevorrichtung (1) insgesamt an einem Gebäudeteil o. dgl. Aufnahme in einer Klemmstellung festlegbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Klemmeinheit (K, K') jeweilige als Einzelteile in Form von Profilhülsen (4, 5, 4', 5') mit Halteschenkel (9, 10) ausgebildete und auf einer Führungsstange (6) drehfest gehaltene Klemmteile aufweist, die mittels eines einerseits auf der Führungsstange (6) verlagerbaren Spannprofilteils (7) sowie eines andererseits gehaltenen Gegengliedes (8) in variabel vorgebbaren Klemmstellungen (A) fixierbar sind.
 
2. Haltevorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Profilhülsen (4, 5, 4', 5') auf die Führungsstange (6) aufschiebbar sind.
 
3. Haltevorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass an dieser (1) das Sicherungsteil (2) unmittelbar im Bereich eines Halteschenkels (9) einer der Profilhülsen (4) festlegbar ist.
 
4. Haltevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass mit nur zwei der auf der Führungsstange (6) fixierten Profilhülsen (4, 5) und einem in deren Halteschenkel (9) festlegbaren Sicherungsteil (2) eine Baugruppe (S) zur Absturzsicherung gebildet ist.
 
5. Haltevorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Tragteil (3) als eine auf die Führungsstange (6) aufsteckbare Traghülse (11) mit zumindest einem Halteansatz (12) für das Sicherungsteil (2) ausgebildet ist.
 
6. Haltevorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Traghülse (11) mit nur einer der Profilhülsen (4, 4', 5) die Klemmeinheit (K) bildet.
 
7. Haltevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Klemmstellung der beiden Profilhülsen (4, 5) bzw. die Klemmstellung einer der Profilhülsen (4, 5) mit der Traghülse (11) durch das mittels einer Spannschraube (13) auf der Führungsstange (6) verschiebbare Spannprofilteil (7) erreichbar ist.
 
8. Haltevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die das Sicherungsteil (2) aufnehmende Traghülse (11) in weitgehend beliebigen Stellungen stufenlos auf der als Grundträger ausgebildeten Führungsstange (6) verschiebbar ist.
 
9. Haltevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Profilhülsen (4, 4', 5, 5') aus jeweiligen Vierkantstreben geformt sind, deren Innenkontur (14) zur Aufnahme der eine konforme Umfangskontur (14') aufweisenden Führungsstange (6) vorgesehen ist.
 
10. Haltevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungsstange (6) als ein Vierkantrohr ausgebildet ist, das einerseits eine endseitige Verschlussklappe (16) mit einer eine Gewindestange (13') für das Spannprofilteil (7) aufnehmende Durchgangsbohrung (16) versehen ist und andererseits im Bereich der Seitenwände (18, 18') jeweilige Stecköffnungen (19) für das Gegenglied (8) aufweist.
 
11. Haltevorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass auf der Gewindestange (13') gegenüberliegend der äußeren Kopfmutter (20) eine innen liegende Kontermutter (21) vorgesehen ist.
 
12. Haltevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Profilhülsen (4, 4', 5, 5') im Bereich der Halteschenkel (9, 10) ebenfalls als Vierkantrohr ausgebildete Aufnahmeprofile (22) aufweisen.
 
13. Haltevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Profilhülsen (4, 4', 5, 5') jeweilige Rastprofile (23, 24) in Form von Hinterschneidungen aufweisen, die im Bereich von als Aufnahme (T) vorgesehenen U-und/oder T-Trägern formschlüssig festlegbar sind.
 
14. Haltevorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Profilhülsen (4, 4', 5, 5') mit mehreren Rastprofilen (23, 23') versehen sind.
 
15. Haltevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Traghülse (11) einen zur Führungsstange (6) konformen Aufnahmeteil (25) aufweist und dieser mit einem das Sicherungsteil (2) erfassenden Stützteil (26) verbunden ist.
 
16. Haltevorrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass der Stützteil (26) als eine mehrteilige Steckbaugruppe ausgebildet ist.
 
17. Haltevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das im Bereich der Klemmeinheit (K) vorgesehene Tragteil (3) als eine auf einer Führungsstange (6) festlegbare Traghülse (11) mit zumindest einem Halteansatz (12) für das Sicherungsteil (2) ausgebildet ist, wobei die Traghülse (11) im Verbindungsbereich zur Führungsstange (6) variable Stützpositionen (W, W', W") vorgebende Stecköffnungen (30) für Verbindungsmittel (31, 31') aufweist.
 
18. Haltevorrichtung nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, dass die Traghülse (11) im Verbindungsbereich zur Führungsstange (6) zwei an dieser gegenüberliegend anlegbare Halteschenkel (32, 33) aufweist, in denen die Stecköffnungen (30) vorgesehen sind, derart, dass diese Stecköffnungen (30) paarweise koaxial zu Aufnahmeöffnungen (19) der Führungsstange (6) positionierbar sind.
 
19. Haltevorrichtung nach Anspruch 17 oder 18, dadurch gekennzeichnet, dass die Traghülse (11) im Bereich zwischen den beiden Halteschenkeln (32, 33) einen Stützsteg (34) aufweist.
 




Zeichnung








































Recherchenbericht










Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



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In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente