[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Leitpfosten mit einem Gehäuse, welches einen
Hohlraum aufweist, in dem wenigstens eine Messeinrichtung zur Erfassung von Verkehrsdaten,
ein Kommunikationsmodul zur Übertragung der Verkehrsdaten an eine Verkehrsleitstelle
und ein Energiespeicher zur Energieversorgung zumindest der Messeinrichtung und des
Kommunikationsmoduls aufgenommen ist, sowie ein Verfahren zur Durchführung von Verkehrsmessungen
mit einem solchen Leitpfosten.
[0002] Ein derartiger Leitpfosten ist bereits aus der
DE 10 2004 035 856 A1 vorbekannt. Gegenstand dieser deutschen Patentanmeldung ist die Überwachung des Verkehrs
und der damit verbundene Eingriff in das Verkehrsgeschehen dahingehend, dass in unübersichtlichen
Situationen warnsignale an die Verkehrsteilnehmer gegeben werden. So ist gemäß der
zitierten Schrift in einem Leitpfosten ein Radar-Messgerät vorgesehen, welches in
einem innerhalb des Leitpfostens vorhandenen Hohlraum untergebracht wird. Die Messwerte
dieses Radar-Messgerätes werden dazu verwendet, beispielsweise eine überhöhte Geschwindigkeit
eines Fahrzeugs festzustellen, woraufhin in dem Fall, dass der fragliche Leitpfosten
vor einer scharfen Kurve angeordnet ist, im Falle einer überhöhten Geschwindigkeit
der Fahrer des vorbeifahrenden Fahrzeugs durch Lichtzeichen auf die bestehende Gefahr
hingewiesen wird.
[0003] Es kann auf diese Art und Weise davon abgesehen werden, ein entsprechendes Gerät
zur Verkehrsmessung in einem getrennten Gehäuse aufzustellen, da hierfür die bereits
vorhandene Infrastruktur, nämlich insbesondere Leitpfosten sowie andere Verkehrszeichen
mit integrierten Hohlräumen verwendet werden kann. Grundsätzlich sind hierbei Messungen
jedweder Art möglich, nämlich Geschwindigkeitsmessungen, Abfragen bezüglich der Entrichtung
von Mautgebühren, Verkehrszählungen etc.
[0004] In der Praxis hat sich jedoch gezeigt, dass derartige Verkehrseinrichtungen häufig
Vandalismus und Diebstahl zum Opfer fallen, insbesondere wenn sich etwa Verkehrssünder
von der Demontage derartiger Verkehrseinrichtungen versprechen, nicht mehr ermittelbar
zu sein, oder aber Leitpfosten mit Leuchteffekten als Dekoration für die Wohnstube
einsetzen möchten.
[0005] Vor dem Hintergrund dieser Entwicklungen liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe
zu Grunde, den Diebstahl bzw. den gezielten Vandalismus gegen Verkehrseinrichtungen
zu vermeiden bzw. zu verhindern.
[0006] Dies gelingt durch einen Leitpfosten gemäß den Merkmalen des Hauptanspruchs, sowie
in Verbindung mit den Merkmalen des im nebengeordneten Anspruch 16 beschriebenen Verfahrens.
Sinnvolle Ausgestaltungen dieses Leitpfostens bzw. des Verfahrens können den jeweiligen
Unteransprüchen entnommen werden.
[0007] So liegt der Erfindung der Grundgedanke zu Grunde, dass ein gezielter Diebstahl bzw.
Vandalismus lediglich dann gegen eine Verkehrseinrichtung gerichtet sein kann, wenn
diese als solche auch ohne Weiteres erkennbar ist. Erfindungsgemäß wird daher für
einen Leitpfosten ein Gehäuse vorgesehen, welches in seiner äußeren Gestaltung vollkommen
den amtlichen Vorgaben für Leitpfosten entspricht, somit also für den Betrachter nicht
von einem passiven Leitpfosten zu unterscheiden ist. Zudem weist eine derartige Konstruktion
sämtliche Vorteile in Bezug auf die Sicherheit auf, welche auch der übliche, passive
Leitpfosten mit sich bringt. Im Einzelnen bedeutet dies, dass die Überwachungsvorrichtung,
welche in den Hohlraum des Leitpfostens integriert ist, derart in dem Gehäuse aufgenommen
ist, dass das Gehäuse bodenseitig durch einen Kunststoffkern ausgesteift ist und gemeinsam
mit diesem in eine Hülse, welche zuvor im Boden eingelassen wird, eingesteckt werden
kann. Wird also die erfindungsgemäße Vorrichtung etwa von einem Dieb aus der Verankerung
gezogen und mitgenommen, so wird dieser dabei nicht feststellen können, ob es sich
um einen herkömmlichen, passiven Leitpfosten oder um die erfindungsgemäße Vorrichtung
handelt. Ein gezielter Übergriff auf die Verkehrsmesseinrichtungen wird somit vermieden.
Zudem wird die "Tarnung" dadurch noch verbessert, dass auch zur Installation eines
derartigen Leitpfostens keine weiteren Schritte erforderlich sind, als lediglich den
Pfosten in die im Boden eingelassene Ankerhülse einzustecken. Somit fällt auch die
Möglichkeit weg, durch Beobachtung des Montagevorgangs herauszufinden, in welchen
Leitpfosten sich eine erfindungsgemäße Vorrichtung befindet.
[0008] Konstruktiv ist der erfindungsgemäße Leitpfosten derart aufgebaut, dass dem Kunststoffkern,
welcher insbesondere als Profilelement ausgestaltet ist, eine Montageschiene zugeordnet
ist, welche den Kunststoffkern verlängert und dabei in den Hohlraum des Gehäuses hineinragt.
Der Montageschiene sind ferner angepasste Halterungen zugeordnet, welche eine Messeinrichtung
zur Erfassung von Verkehrsdaten, ein Kommunikationsmodul zur Übertragung der Verkehrsdaten
an eine Verkehrsleitstelle und gegebenenfalls einen Energiespeicher aufweisen.
[0009] Der einfach in den Boden eingesteckte Leitpfosten kann sich auf Grund seines Kommunikationsmoduls
nach dem einfachen Einstecken ohne Weiteres mit der Verkehrsleitstelle in Verbindung
setzen und seine Messdaten, welche er mithilfe des Radarsensors erfasst, an diese
weiterleiten. Sämtliche Konfigurationsschritte können dabei von der Verkehrsleitstelle
erledigt werden, so dass vor Ort und für jedermann sichtbar der Prozess des Aufstellens
der erfindungsgemäßen Vorrichtung sich nicht von dem Aufstellen eines herkömmlichen
Leitpfostens unterscheidet.
[0010] Ein derartiger Kunststoffkern stellt einen erweiterten Knickschutz dar. Zum Einen
ist dabei vorsehbar, dass sich der Leitpfosten mit dem Kunststoffkern vollständig
bei einem Anprall aus der Bodenhülse löst und somit dem Stoß nachgibt und dadurch
ausweicht, so dass eine vollständige Zerstörung des Leitpfostens vermieden ist. Gleichzeitig
hat dies den Vorteil, dass das anprallende Fahrzeug weniger beschädigt wird. In einer
zweiten Variante ist es auch möglich, einen Kunststoffkern vorzusehen, welcher derart
biegsam mit dem Boden verbunden ist, dass er sich nach dem Anprall eines Fahrzeugs
wieder in die Ausgangslage aufrichtet.
[0011] Aus Sicherheitsgründen ist es dabei sinnvoll, wenn die Batterie bzw. der Energiespeicher
in Bodennähe angeordnet ist, so dass deren Zerstörung beim Anprall in jedem Fall vermieden
ist. Dabei kann es sinnvoll sein, die Batterie entweder im Kunststoffkern selbst anzuordnen,
so dass sie gleichzeitig auch vom Gehäuse abgeschirmt wird, oder aber den Energiespeicher
im Bereich der Bodenhülse vorzusehen.
[0012] Als Messeinrichtung ist, wie bereits erwähnt, eine Radar-Antenne vorgesehen, mit
deren Hilfe Verkehrsdaten erfasst werden können. Im Einzelnen wird mit einem Öffnungswinkel
von ca. 40° zur Straße das Vorbeifahren von Fahrzeugen erfasst, wodurch Verkehrszählungen
und gegebenenfalls auch Geschwindigkeitsmessungen durchgeführt werden können. Die
Geschwindigkeitsmessungen können dabei derart weiterverarbeitet werden, dass Rückschlüsse
auf den Fluss des Verkehrs gezogen werden können und somit an die Verkehrsleitstelle
Eingabedaten für die Verkehrsführung erstellt werden. Die Verkehrsleitstelle kann
auf diese Daten dadurch reagieren, dass die Straßenführung bzw. soweit vorhanden die
Geschwindigkeitsregulierung an diese Daten angepasst wird. Zu den ermittelbaren Verkehrsdaten
gehören unter anderem die Fahrzeuganzahl pro Zeiteinheit, die Geschwindigkeit der
Fahrzeuge, die Länge der Fahrzeuge um eine Kategorisierung derselben vornehmen zu
können und/oder die Abstände zweier Fahrzeuge, um auch hier einen Rückschluss auf
die Verkehrsdichte zu erhalten. Mit besonderem Vorteil weist der Leitpfosten zudem
einen elektronischen Speicher auf, in welchem Fahrzeugdaten bzw. Verkehrsdaten gespeichert
werden können.
[0013] Das verwendete Kommunikationsmodul kann, je nach Bedarf, ein GSM-Modul, ein GPRS-Modul
oder ein entsprechend geeignetes Kommunikationsmittel sein.
[0014] Selbstverständlich weist der in dem Leitpfosten vorgesehene Energiespeicher lediglich
eine begrenzte Einsatzdauer auf, so dass es erforderlich ist, entweder die Batterie
gelegentlich zu tauschen oder aber diese regelmäßig aufzuladen. Hierzu ist es sinnvoll,
wenn der jeweilige Leitpfosten beispielsweise vom Straßendienst eingesammelt und sodann
neu aufgeladen wird. Es ist allerdings auch möglich, entweder vor Ort oder in einer
entsprechenden Zentrale, wohin die eingesammelten Leitpfosten verbracht werden, eine
Aufladung des Energiespeichers durch Anlegen eines Magnetfeldes vorzunehmen. Dies
ermöglicht es, dass auch keine elektrischen Anschlüsse der in dem Leitpfosten befindlichen
elektrischen Komponenten nach außen geführt werden müssen und insoweit die "Tarnung"
noch weiter verbessert wird. Vielmehr ist eine kontaktlose Aufladung des Energiespeichers
somit ermöglicht.
[0015] Selbstverständlich kann es auch passieren, dass völlig unbeabsichtigt eine erfindungsgemäße
Messeinrichtung in einem Leitpfosten dennoch von einem Fahrzeug erfasst wird, wenn
dieses von der Straße abkommt. In diesem Fall sollte die Verkehrsleitstelle hierüber
informiert werden, nachdem die Messergebnisse einer entsprechenden Vorrichtung durch
die Fehlstellung nach dem Anprall eines Fahrzeugs verfälscht sein können. Mit besonderem
Vorteil weist ein Leitpfosten daher auch einen Neigungssensor auf, welcher feststellt,
wenn der Leitpfosten nicht mehr lotrecht in seiner Hülse aufgeständert ist. Ferner
ist es im Fall eines Anpralls sinnvoll, wenn die einzelnen elektronischen Baugruppen
der Vorrichtung derart versiegelt sind, dass die elektronischen Bauelemente beispielsweise
mit einer Harzverbindung zu einem erschütterungsfesten Block verbunden sind.
[0016] In sinnvoller Weiterbildung weist der Leitpfosten ferner ein GPS-Modul auf, welches
zur Positionsbestimmung des jeweiligen Leitpfostens dient. Sofern die Leitpfosten
vom Personal ebenfalls nicht von herkömmlichen, passiven Leitpfosten unterscheidbar
sind, können ohne vorher erfolgende Programmierung auch keine Rückschlüsse auf die
Positionierung der jeweiligen Leitpfosten getroffen werden. Unter dieser Voraussetzung
wären die Verkehrsmessungen unbrauchbar, nachdem in der Verkehrsleitstelle bei Meldung
eines Staus nicht klar wäre, wo dieser tatsächlich zu finden ist. Daher kann die Position
eines jeden Leitpfostens über das GPS-Modul ermittelt und an die Verkehrsleitstelle
übertragen werden, so dass die Position der ermittelten Verkehrsdaten mit diesem verbunden
werden kann. Sollte in diesem Zusammenhang zudem zufällig ein erfindungsgemäßer Leitpfosten
Opfer eines Diebstahls werden, so ist über das GPS-Modul zudem eine Ortung des Leitpfostens
möglich, so dass derselbe auch vom Straßendienst wieder auffindbar ist.
[0017] Die beiden letztgenannten Aspekte können noch durch die Anbringung eines Beschleunigungssensors
ersetzt oder ergänzt werden, welcher erfasst, wenn der Leitpfosten in Bewegung versetzt
wird. Dies ist selbstverständlich im normalen Betrieb lediglich dann der Fall, wenn
ein Anprall stattfindet. Idealerweise werden die zuletzt genannten Komponenten in
Kombination miteinander eingesetzt.
[0018] Mithilfe eines GSM- oder eines GPRS-Moduls kann eine Kommunikation jedes Leitpfostens
mit der Verkehrsleitstelle erfolgen, so dass eine direkte Verbindung zwischen dem
jeweiligen Leitpfosten und der Verkehrsleitstelle eingegangen wird. Alternativ ist
es jedoch, insbesondere um die Sendeleistung niedrig zu halten und damit Energie zu
sparen, was zu einer längeren Einsatzdauer führt, vorgesehen, dass eine von einem
Leitpfosten versendete Nachricht von einem benachbarten Leitpfosten aufgefangen, wiederholt
und so letztlich bis zur Verkehrsleitstelle weitergeleitet wird. Dadurch, dass jeder
Nachricht eine Absenderkennung und idealerweise auch eine GPS-ermittelte Position
zugeordnet ist, weiß die Verkehrsleitstelle dennoch, von welchem Leitpfosten welche
Nachricht ursprünglich stammt.
[0019] Die vorstehend beschriebene Erfindung wird im Folgenden anhand eines Ausführungsbeispiels
näher erläutert.
Es zeigen
[0020]
- Fig. 1
- einen erfindungsgemäßen Leitpfosten mit herausgezogenem Kunststoffkern in einer perspektivischen
Darstellung von schräg oben,
- Fig. 2
- eine Montageschiene zur Aufnahme von elektronischen Komponenten, welche in den Hohlraum
des Gehäuses eines Leitpfostens gemäß Fig. 1 verbringbar ist in perspektivischer Darstellung,
- Fig. 3
- die Montageschiene gemäß Fig. 2 mit einem Kunststoffkern und den vorzusehenden elektronischen
Komponenten in perspektivischer Darstellung, sowie
- Fig. 4
- eine schematische Darstellung eines Szenarios zur Übertragung von Verkehrsdaten an
eine Verkehrsleitstelle.
[0021] Der in Fig. 1 dargestellte Leitpfosten ist im Wesentlichen aus einem Gehäuse 2 und
einem Kunststoffkern 3 aufgebaut. Der Kunststoffkern 3 wird bodenseitig bündig in
das offene Gehäuse 2 eingesteckt und gleichzeitig derart mit dem Gehäuse 2 verbunden,
dass ein Öffnen des Gehäuses 2 nicht ohne Weiteres möglich ist. Das Gehäuse 2 weist
einen Ankerabschnitt 4 auf, welcher in eine Ankerhülse eingesteckt werden kann. Bei
der Bodenhülse handelt es sich um eine Hülse, die auf die Form des Gehäuses 2 abgestimmt
ist und im Vorfeld am Fahrbahnrand in den Boden eingelassen wird. Nach dem Verlegen
dieser Ankerhülse kann der Leitpfosten 1 mit dem Ankerabschnitt 4 des Gehäuses 2 in
die Ankerhülse eingesteckt und somit durch einfaches Einstecken aufgestellt werden.
In dem Gehäuse 2 des Leitpfostens 1 ist Mess- und Kommunikationselektronik angeordnet,
welche die Erfassung von Verkehrsdaten ermöglicht und deren Weiterleitung an eine
Verkehrsleitstelle gewährleistet. Dadurch, dass ein einfaches Einstecken des Leitpfostens
1 in eine Ankerhülse zum Aufstellen des Leitpfostens 1 genügt und auch der Leitpfosten
1 von einem herkömmlichen Leitpfosten ohne derartige elektrische Vorrichtung nicht
unterscheidbar ist, ist ein gezielter Diebstahl bzw. Vandalismus gegen die Verkehrsmesseinrichtung
wirkungsvoll vermieden.
[0022] Fig. 2 zeigt eine Montageschiene 5, welche in das vom Boden abgewandte Ende des Kunststoffkerns
3 eingesteckt und mit diesem verbunden wird. Hierzu ist ein Steckverbinder 6 vorgesehen,
welcher in das den Kunststoffkern 3 bildende Profil eingesteckt und sodann mit diesem
verschraubt wird.
[0023] Durch diese Anordnung ragt die Montageschiene 5 bei bestimmungsgemäßem Einsatz in
das Gehäuse 2 hinein, so dass die an der Montageschiene 5 aufgenommenen elektronischen
Mess-und Kommunikationseinrichtungen unsichtbar in dem Gehäuse 2 aufgenommen sind.
Zur geeigneten Befestigung der elektronischen Baugruppen sind der Montageschiene 5
eine geeignete Antennenhalterung 7 zur Aufnahme einer Radar-Antenne 10 sowie entsprechende
Halterungen 8, 9 zur Aufnahme weiterer Komponenten zugeordnet, wie beispielsweise
zur Aufnahme eines Auswertungsmoduls 11 für die Radar-Daten und eines Kommunikationsmoduls
12. Ein Energiespeicher ist im Bodenbereich angeordnet, um eine Beschädigung des üblicherweise
als Batterie ausgeführten Energiespeichers möglichst zu vermeiden. Er kann beispielsweise
in dem Kunststoffkern 3 oder im Bereich der Ankerhülse angeordnet werden.
[0024] Fig. 3 zeigt die oben beschriebene Montageschiene 5, welche mit dem Kunststoffkern
3 verbunden ist. An der Montageschiene 5 sind nunmehr ein Kommunikationsmodul 12,
ein Auswertungsmodul 11 und eine Radar-Antenne 10 angeordnet, wobei die Radar-Antenne
10 die Verkehrsdaten der vorbeifahrenden Fahrzeuge erfasst. Die hierfür verwendeten
Mikrowellen durchdringen ohne Weiteres das Gehäuse 2 des Leitpfostens 1, so dass eine
von außen sichtbare Vorrichtung nicht erforderlich ist. Die von der Radar-Antenne
10 aufgefangenen Signale werden sodann vom Auswertungsmodul 11 verarbeitet und mithilfe
des Kommunikationsmoduls 12 an eine entfernt liegende Verkehrsleitstelle 14 gesendet.
[0025] Fig. 4 zeigt ein Szenario, in welchem eine Nachricht 15 von einem Leitpfosten 1 zu
einer Verkehrsleitstelle 14 gesendet wird. Eine derartige Nachricht 15 umfasst zunächst
die Verkehrsdaten, welche von einem Leitpfosten 1 bzw. dessen Radar-Antenne 10 aufgenommen
wurden, also beispielsweise die derzeitige Verkehrsdichte. Um den Funkverkehr auf
das Nötige einzuschränken ist dem Leitpfosten 1 auch ein Datenspeicher zugeordnet,
in welchem ein Quantum von Verkehrsdaten vorgehalten werden kann, bevor diese en bloc
zur Verkehrsleitstelle 14 übertragen werden. Eine solche Nachricht 15 umfasst ferner
idealerweise die Position des Leitpfostens 1, welche der Leitpfosten 1 durch ein ihm
zugeordnetes, hier nicht näher gezeigtes GPS-Modul ermitteln kann. Auf Grund dieses
Moduls ist die Positionsermittlung des Leitpfostens 1 automatisiert, so dass eine
Vorabzuordnung des Leitpfostens 1 zu einer bestimmten Position nicht erfolgen muss.
Vielmehr wird der Leitpfosten 1 einfach aufgestellt und überträgt dann seine Position
an die Verkehrsleistelle 14, die dann den jeweiligen Leitpfosten 1 der geographischen
Position zuordnet und somit auch die vom Leitpfosten 1 erhobenen Verkehrsdaten geographisch
korrekt zuordnen kann. Ferner ist durch dieses GPS-Modul gewährleistet, dass im Fall
eines Diebstahls des jeweiligen Leitpfostens 1 dieser zum späteren Zeitpunkt wieder
aufgefunden werden kann. Ebenfalls kann eine solche Nachricht 15 Informationen über
den Zustand des Leitpfostens 1 enthalten, beispielsweise die Ergebnisse der Messung
eines Neigungssensors oder eines Beschleunigungssensors, welche bei einem Anprall
eines Fahrzeugs an den Leitpfosten 1 durch die hierdurch verursachte Beschleunigung
bzw. durch die sich einstellende Neigung des Leitpfostens 1 ein Alarmsignal generieren
können. Auch dieses wird an die Verkehrsleitstelle 14 übertragen, so dass diese den
Straßendienst über den Ausfall des jeweiligen Leitpfostens 1 informieren kann. Diese
Nachricht 15 kann entweder direkt von dem Leitpfosten 1 zu der Verkehrsleitstelle
14 gesendet werden oder gegebenenfalls, wenn diese nicht erreichbar ist oder auch
ergänzend, von benachbarten weiteren Leitpfosten 13, 13' empfangen und in Richtung
der Verkehrsleitstelle 14 weitergeleitet werden. Auf diese Weise ist es zudem möglich,
die Sendeenergie niedrig zu halten, so dass eine längere Betriebsdauer des Leitpfostens
1 ermöglicht ist.
[0026] Vorstehend ist somit ein Leitpfosten zur Durchführung von Verkehrsmessungen sowie
ein Verfahren zu dessen Betrieb beschrieben, welches Diebstählen und Vandalismus an
den jeweiligen Leitpfosten dadurch vorbeugt, dass die Leitpfosten mit Messvorrichtungen
von solchen ohne Messvorrichtungen in keiner Weise unterscheidbar sind. Dadurch ist
auf einfache Weise verhindert, dass gezielt teure und wertvolle Verkehrsmesssysteme
Ziel von Diebstählen und Vandalismus werden.
B E Z U G S Z E I C H E N L I S T E
[0027]
- 1
- Leitpfosten
- 2
- Gehäuse
- 3
- Kunststoffkern
- 4
- Ankerabschnitt
- 5
- Montageschiene
- 6
- Steckverbinder
- 7
- Antennenhalterung
- 8,9
- Halterungen
- 10
- Radar-Antenne
- 11
- Auswertungsmodul
- 12
- Kommunikationsmodul
- 13,13'
- weitere Leitpfosten
- 14
- Verkehrsleitstelle
- 15
- Nachricht
1. Leitpfosten mit einem Gehäuse (2), welches einen Hohlraum aufweist, in dem wenigstens
eine Messeinrichtung zur Erfassung von Verkehrsdaten, ein Kommunikationsmodul zur
Übertragung der Verkehrsdaten an eine Verkehrsleitstelle (14) und einen Energiespeicher
zur Energieversorgung zumindest der Messeinrichtung und des Kommunikationsmoduls aufgenommen
ist,
dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuse (2) in seiner äußeren Gestaltung der jeweils geltenden amtlichen Vorgabe
vollständig entspricht und das Gehäuse (2) bodenseitig mittels eines Kunststoffkerns
(3) ausgesteift ist.
2. Leitpfosten gemäß Anspruch 1, welcher durch einfaches Einstecken eines Ankerabschnitts
(4) des Gehäuses (2) in eine im Boden aufgenommene Ankerhülse montierbar, und durch
einfaches Abziehen des Ankerabschnitts (4) des Gehäuses (2) aus der Ankerhülse demontierbar
ist.
3. Leitpfosten gemäß einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Kunststoffkern (3) als Profilelement ausgestaltet ist, dem eine sich in den Hohlraum
hinein erstreckende Montageschiene (5) zugeordnet ist, auf welcher wenigstens die
Messeinrichtung und das Kommunikationsmodul (12) angeordnet sind.
4. Leitpfosten gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der Energiespeicher bei bestimmungsgemäßer Montage im Kunststoffkern (3) und gleichzeitig
innerhalb des Gehäuses (2) angeordnet ist.
5. Leitpfosten gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Messeinrichtung eine Radar-Antenne (10) umfasst, mit deren Hilfe Verkehrsdaten
in Bezug auf an dem Leitpfosten (1) vorbeifahrende Fahrzeuge erfassbar sind, wobei
es sich bei den, vorzugsweise mittels eines elektronischen Speichers aufzeichenbaren,
Verkehrsdaten vorzugsweise um die Fahrzeuganzahl pro Zeiteinheit, die Geschwindigkeit
von Fahrzeugen, die Länge von Fahrzeugen und/oder die Abstände zwischen zwei Fahrzeugen
handelt.
6. Leitpfosten gemäß Anspruch 5 mit einem Auswertungsmodul (11) zur Auswertung der Verkehrsdaten,
welche zur Stauerkennung und vorzugsweise im Fall der Feststellung eines Staus auch
zur Alarmierung durch Senden einer Nachricht (15) über das Kommunikationsmodul (12)
an eine Verkehrsleitstelle (14) ertüchtigt ist.
7. Leitpfosten gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass das Kommunikationsmodul (12) zur GSM- und/oder eine GPRS-Kommunikation ertüchtigt
ist.
8. Leitpfosten gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass dem Energiespeicher eine Antenne zur Aufladung des Energiespeichers durch Anlegen
eines externen Magnetfeldes zugeordnet ist.
9. Leitpfosten gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass auf der Montageschiene (5) ein Neigungssensor zur Feststellung einer Schrägstellung
aufgenommen ist.
10. Leitpfosten gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die auf der Montageschiene (5) aufgenommenen elektronischen Baugruppen (10,11,12)
versiegelt sind.
11. Leitpfosten gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass auf der Montageschiene (5) ein GPS-Modul zur Positionsbestimmung aufgenommen ist,
welches zur Ermittlung seiner eigenen Position ertüchtigt ist und diese mithilfe des
Kommunikationsmoduls (12) an eine Verkehrsleitstelle (14) übermittelt.
12. Leitpfosten gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass auf der Montageschiene (5) ein Beschleunigungssensor zur Erfassung einer Bewegung
aufgenommen ist.
13. Leitpfosten gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der Kunststoffkern (3) durch Reibschluss und/oder unter Zuhilfenahme eines Schnappverschlusses
in dem Gehäuse (2) gehalten ist.
14. Verfahren zur Durchführung von Verkehrsmessungen mit einem Leitpfosten (1) gemäß einem
der vorhergehenden Ansprüche, bei dem ein herkömmlicher Leitpfosten aus seiner Verankerung
abgezogen und der Leitpfosten (1) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche in diese
Verankerung eingesteckt wird, wonach eine Konfiguration über das Kommunikationsmodul
(12) von einer Verkehrsleitstelle (14) aus erfolgt und sodann mit dieser die erfassten
Verkehrsdaten ausgetauscht werden.
15. Verfahren gemäß Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass die zwischen einem Leitpfosten (1) und einer Verkehrsleitstelle (14) ausgetauschten
Daten von weiteren Leitpfosten (13,13') aufgefangen und weitergeleitet werden.