[0001] Die Erfindung betrifft einen elektrischen Steckkontakt mit den Merkmalen des Oberbegriffs
des Anspruchs 1.
[0002] Unter anderem in Kraftfahrzeugen werden die Anforderungen an die Strombelastbarkeit
elektrischer Verbindungen durch eine zunehmende Anzahl elektrischer Verbraucher immer
größer. Es kommen neuartige Stromverbraucher wie elektromechanische Lenkhilfen und
elektromechanische Radbremsen hinzu, die eine bislang nicht gekannte Stromaufnahme
aufweisen. Dafür sind elektrische Verbinder, die Ströme bis zu einigen hundert Ampere
übertragen, notwendig. Bislang sind elektrische Verbinder für derart hohe Ströme durch
Verschraubungen, Lötungen, Schweissungen oder Quetschverbindungen bewerkstelligt worden.
[0003] Das Gebrauchsmuster
DE 203 04 748 U1 offenbart einen als Hochstromkontaktelement bezeichneten elektrischen Steckkontakt
mit einer aus einem Blech, beispielsweise aus Kupferblech gestanzten Kontaktzunge
und mit einer Federklammer, die aus einem federnden Stahl besteht. Die Federklammer
ist aus einem Stahlblech gestanzt und zu einer U-förmigen Federklammer gebogen, so
dass zwei plattenförmige Federarme gebildet sind. Die Kontaktzunge durchgreift die
Federklammer in deren Biegebereich und befindet sich zwischen den beiden Federarmen.
Ein ebenfalls plattenförmiger Gegenkontakt kann zwischen die Kontaktzunge und einen
der beiden Federarme gesteckt werden. Der Federarm drückt den Gegenkontakt gegen die
Kontaktzunge.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist einen derartigen Steckkontakt mit einer konstruktiv anderen
Federklammer vorzuschlagen.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Die
Federklammer des erfindungsgemäßen elektrischen Steckkontakts ist eine Lamelle, also
ein plattenförmiges, beispielsweise aus Stahlblech gestanztes Element. Vorzugsweise
ist die Lamelle eben, sie kann aber auch uneben, beispielsweise in Längsrichtung gekrümmt
oder in Querrichtung gewölbt oder wellenförmig sein. Die Aufzählung ist nicht abschließend.
Im Unterschied zur U-förmig gebogenen Federklammer des vorbekannten Steckkontakts
sind die beiden Federarme der Lamelle, die die Federklammer des erfindungsgemäßen
Steckkontakts bildet, nicht durch Biegen, sondern durch Stanzen hergestellt. Die Federarme
federn in der Ebene der Federklammer und nicht senkrecht dazu.
[0006] Ein Vorteil der Erfindung ist, dass die Federklammer durch Stanzen und ohne separates
Biegen herstellbar ist. Auch wenn die Federklammer uneben, beispielsweise gekrümmt,
gewölbt oder wellig ist, lässt sie sich mit einem entsprechenden Stanzwerkzeug in
einem Arbeitsgang mit dem Stanzen in die gewünschte Form bringen, ein separates Biegen
ist nicht erforderlich.
[0007] Die Federklammer, die einen eingesteckten Gegenkontakt gegen die Kontaktzunge des
erfindungsgemäßen Steckkontakts drückt, überträgt einen elektrischen Strom zusätzlich
zu dem durch den unmittelbaren Kontakt der beiden Kontakte übertragenen Strom, so
dass die Strombelastbarkeit des erfindungsgemäßen Steckkontakts erhöht ist. Weiterer
Vorteil ist ein niedriger elektrischer Übergangswiderstand zwischen dem erfindungsgemäßen
Steckkontakt und einem eingesteckten Gegenkontakt. Ein niedriger Übergangswiderstand
elektrischer Verbinder erlangt in der Praxis, jedenfalls im Automobilbereich, zunehmende
Bedeutung.
[0008] Die Federklammer benötigt keinen Platz seitlich neben der Kontaktzunge, so dass ein
schmaler Steckkontakt möglich ist, der nicht breiter als die Kontaktzunge ist.
[0009] Um die Strombelastbarkeit des Steckkontakts weiter zu erhöhen sieht eine Ausgestaltung
der Erfindung eine Anzahl Federklammern in Form eines Lamellenpakets vor, also eine
Anzahl parallel zueinander angeordneter, insbesondere deckungsgleicher und aneinander
anliegender Lamellen vor. Es sollen bereits zwei Lamellen als Lamellenpaket im Sinne
der Erfindung angesehen werden. Die Strombelastbarkeit des erfindungsgemäßen Steckkontakts
lässt sich dadurch in einfacher Weise auf ein mehrfaches erhöhen. Es sind ohne weiteres
Ströme von einigen 100 Ampere möglich.
[0010] Zur Befestigung der Federklammer an der Kontaktzunge sieht eine Ausgestaltung der
Erfindung eine Aussparung in der Kontaktzunge vor, in der ein Fußbereich der Federklammer
aufgenommen ist. Der Fußbereich ist ein die beiden Federarme einstückig miteinander
verbindender Bereich der Kontaktzunge. Zum Einsetzen des Fußbereichs der Federklammer
kann die Aussparung der Kontaktzunge an einer Stelle offen sein. Diese Ausgestaltung
der Erfindung ermöglicht eine einfache Anbringung der Federklammer oder Federklammern
an der Kontaktzunge ohne zusätzliche Verbindungsteile. Auch ist eine geschlossene
Aussparung, also ein Loch, in der Kontaktzunge möglich, wenn die Aussparung und die
Federklammer so gestaltet sind, dass die Federklammer mit ihrem Fußbereich in die
Aussparung einsetzbar ist.
[0011] Eine Ausgestaltung der Erfindung sieht einen Vorsprung an einem der beiden Federarme
der Federklammer vor, der in Richtung des anderen Federarms vorsteht. Der Vorsprung
greift in eine Aussparung der Kontaktzunge ein und hält die Federklammer durch Formschluss
in der Aussparung in ihrer Lage an der Kontaktzunge. Insbesondere ein zur Seite Drücken
der Federklammer beim Einstecken eines Gegenkontakts wird vermieden.
[0012] In bevorzugter Ausgestaltung sind der Vorsprung an dem einen Federarm der Federklammer
und die korrespondierende Aussparung in der Kontaktzunge so ausgestaltet, dass der
Vorsprung an mindestens zwei Stellen der Aussparung, beispielsweise an zwei gegenüberliegenden
Rändern der Aussparung, anliegt. Durch Vergrößerung der Anzahl der Kontaktstellen
wird die Strombelastbarkeit des Steckkontakts erhöht und sein Übergangswiderstand
verringert.
[0013] Eine Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass der den Vorsprung aufweisende Federarm
so gestaltet ist, dass er ein Einstecken eines Gegenkontakts zwischen diesen Federarm
und die Kontaktzunge verhindert. Das stellt sicher, dass der Gegenkontakt wie vorgesehen
auf der anderen Seite der Kontaktzunge zwischen diese und den anderen Federarm eingesteckt
wird. Eine solche Gestaltung ist möglich beispielsweise indem ein freies Stirnende
des den Vorsprung aufweisenden Federarms so gestaltet wird, dass es senkrecht zur
Kontaktzunge oder so geschrägt oder gerundet gestaltet ist, dass ein gegen das Stirnende
des Federarms gedrückter Gegenkontakt den Federarm gegen die Kontaktzunge anstatt
von ihr weg beaufschlagt.
[0014] Die die Federklammer bildende Lamelle kann in Längsrichtung der Kontaktzunge ausgerichtet
sein. Eine Ausgestaltung sieht eine Anordnung der Lamelle schräg zur Kontaktzunge
vor. Die schräge Anordnung ist auch bei einem Lamellenpaket als Federklammern möglich.
Die Anordnung der Lamelle/n schräg zur Kontaktzunge ermöglicht, dass in seitlicher
Richtung der Kontaktzunge gesehen die Federklammer einen Kontaktdruck ungefähr in
einer Mitte der Kontaktzunge ausübt und ein Fußbereich der Federklammer sich an einer
Seite der Kontaktzunge befindet. Das ermöglicht eine seitlich offene Aussparung in
der Kontaktzunge zur Aufnahme des Fußbereichs der Lamelle, die nur wenig nach innen
ragt und die Kontaktzunge nur wenig schwächt.
[0015] Ist die Lamelle schräg zur Kontaktzunge angeordnet, bewirkt das Einstecken eines
Gegenkontakts ein Moment auf die Federklammer, das die Federklammer zur Seite drückt.
Zur Abstützung gegen dieses Moment sieht eine Ausgestaltung der Erfindung eine Anlage
an der Kontaktzunge vor, die sich auf einer Seite eines Federarms der Federklammer
befindet und die Federklammer gegen das beim Einstecken des Gegenkontakts ausgeübte
Moment abstützt. Die Anlage kann beispielsweise ein Prägepunkt sein.
[0016] Eine Ausgestaltung der Erfindung sieht eine Aussparung beispielsweise in Form eines
Schlitz in der Federklammer vor, die sich auf einer den Federarmen abgewandten Seite
des Fußbereichs der Lamelle befindet. Die Aussparung ist an einer dem Fußbereich fernen
Stelle offen und in der Aussparung befindet sich die Kontaktzunge. Beim Einstecken
in den Steckkontakt drückt ein Gegenkontakt die Federarme der Federklammer auseinander.
Dabei verengt sich die Aussparung der Lamelle auf der den Federarmen abgewandten Seite
des Fußbereichs. Die Aussparung ist so eng, dass sie beim Einstecken des Gegenkontakts
in Anlage an die Kontaktzunge gelangt und mit Vorspannung an der Kontaktzunge anliegt.
Dadurch werden die Federarme gegen das Auseinanderfedern abgestützt, der Kontaktdruck,
mit dem die Federarme gegen die Kontaktzunge des Steckkontakts und den eingesteckten
Gegenkontakt drücken, ist erhöht. Die Aussparung kann auch enger sein, sie kann beispielsweise
so breit sein, wie die Kontaktzunge dick ist. Die Aussparung der Lamelle kann auch
noch enger sein, in diesem Fall liegt sie auch dann mit Vorspannung an der Kontaktzunge
an, wenn kein Gegenkontakt in den Steckkontakt gesteckt ist. Durch die Aussparung
weist die Lamelle zusätzliche Kontaktstellen auf, an denen ein Stormübergang zwischen
der Lamelle und der Kontaktzunge erfolgt. Das erhöht die Strombelastbarkeit des Steckkontakts
und verringert den elektrischen Übergangswiderstand.
[0017] Eine Ausgestaltung der Erfindung sieht eine rahmenartige Lamelle als Federklammer
vor, ihre Federarme sind an beiden Enden verbunden. Dadurch ist ein größerer Kontaktdruck
möglich, einer Relaxation wird entgegengewirkt. Die Relaxation ist ein Nachlassen
der Federkraft bei dauerhafter Beanspruchung, also bei über einen längeren Zeitraum
eingestecktem Gegenkontakt. Insbesondere eine schräg zur Längsrichtung der Kontaktzunge
ausgerichtete Lamelle ermöglicht das Einstecken des Gegenkontakts, wenn die Lamelle
rahmenartig ausgebildet ist. Dabei ist an sich wesentlich eine Einsteckrichtung des
Gegenkontakts schräg zur Lamelle zwischen deren Federarme, die an beiden Enden verbunden
sind. Nicht zwingend ist eine schräg zur Kontaktzunge des Steckkontakts ausgerichtete
Lamelle. Die Erfindung wird nachfolgend anhand in der Zeichnung dargestellter Ausführungsbeispiele
näher erläutert. Es zeigen:
- Figur 1
- ein erstes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen elektrischen Steckkontakts
in perspektivischer Darstellung;
- Figur 2
- eine Lamelle des Steckkontakts aus Figur 1 gemäß der Erfindung in perspektivischer
Darstellung;
- Figur 3
- ein abgewandeltes Ausführungsbeispiel des elektrischen Steckkontakts aus Figur 1 gemäß
der Erfindung;
- Figur 4
- eine Lamelle des Steckkontakts aus Figur 3 gemäß der Erfindung in perspektivischer
Darstellung; und
- Figur 5
- ein zweites Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen elektrischen Steckkontakts
in perspektivischer Darstellung.
[0018] Der in Figur 1 dargestellte erfindungsgemäße elektrische Steckkontakt 1 weist eine
Kontaktzunge 2 und eine Anzahl Federklammern 3 auf. Die Kontaktzunge 2 ist ein ebener
Blechstreifen, insbesondere aus Kupferblech, der an einem, nachfolgend als hinteres
bezeichneten Ende mechanisch und elektrisch leitend mit einem Stromkabel 4 verbunden
ist. Die Verbindung ist in an sich beliebiger, bekannter Weise möglich beispielsweise
durch Press- oder Reibschweißen, beispielsweise Ultraschallschweißen.
[0019] In Figur 2 ist ein Gegenkontakt 5 in den elektrischen Steckkontakt 2 eingesteckt.
In der Darstellung ist der Gegenkontakt 5 ebenfalls ein Blechstreifen aus insbesondere
Kupferblech mit der gleichen Breite wie die Kontaktzunge 2 des Steckkontakts 1. Auch
sein dem Steckkontakt 2 fernes, nachfolgend als hinteres bezeichnetes Ende ist mit
einem Kabel 6 mechanisch und elektrisch leitend verbunden.
[0020] Im dargestellten Ausführungsbeispiel weist der Steckkontakt 1 drei Federklammern
3 auf; diese Anzahl ist nicht zwingend, der Steckkontakt 1 kann auch mit einer, zwei
oder mehr als drei Federklammern 3 ausgeführt sein (nicht dargestellt). Die Federklammern
3 sind Lamellen 14, die als Lamellenpaket 15 parallel zueinander und deckungsgleich
aneinander anliegend angeordnet sind. Die Lamellen 14 können stanzpaketiert sein.
Die Lamellen 14 sind eben und aus einem federnden Stahlblech gestanzt, Figur 2 zeigt
eine einzelne Lamelle 14. Die Lamelle 14 weist zwei zueinander parallele Federarme
7 auf, die in einem Fußbereich 8 einstückig miteinander sind. Zwischen den Federarmen
7 befindet sich die Kontaktzunge 2 und - sofern eingesteckt - der Gegenkontakt 5.
Auf einer den Federarmen 7 abgewandten Seite des Fußbereichs 8 weist die Lamelle 4
eine Aussparung 9 auf, die an einer dem Fußbereich 8 fernen Stelle offen ist. Im Ausführungsbeispiel
hat die Aussparung 9 eine Schwalbenschwanzform. An ihrer engsten Stelle ist die Aussparung
9 in etwa so breit wie die Kontaktzunge 2 dick ist. Die die Federklammern 3 bildenden
Lamellen 4 federn in den Lamellenebenen. An der engsten Stelle der Aussparung 9 liegt
die Lamelle 14 an der Kontaktzunge 2 des Steckkontakts 1 an. Bei eingestecktem Gegenkontakt
5 liegt die engste Stelle der Aussparung 9 mit Vorspannung an der Kontaktzunge 2 an.
Durch die Aussparung 9 weisen die Lamellen zusätzliche Kontaktstellen auf, die die
Strombelastbarkeit des Steckkontakts 1 erhöhen und seinen elektrischen Übergangswiderstand
verringern.
[0021] An ihren freien Enden weisen die Federarme 7 Vorsprünge 10, 11 auf, die in einen
Zwischenraum zwischen den beiden Federarmen 7 gerichtet, d.h. dem jeweils anderen
Federarm 7 zugewandt sind. Der Vorsprung 10 des einen Federarms 7 ist gerundet und
läuft mit einer Schrägfläche, die eine Einführschräge 12 bildet, zum freien Ende des
Federarms 7 hin aus. Der Vorsprung 11 des anderen Federarms 7 ist ebenfalls gerundet
und weist an seiner höchsten Stelle eine näherungsweise rechteckige Erhebung 13 mit
gerundeten Ecken auf. Als höchste Stelle wird der Teil des Vorsprungs 11 bezeichnet,
der dem anderen Federarm 7 am nächsten ist.
[0022] Das Lamellenpaket 15, das die Federklammern 3 bildet, ist schräg zu einer Längsrichtung
der Kontaktzunge 2 angeordnet, so dass sich die Federarme 7 vom hinteren, mit dem
Kabel 4 verbundenen Ende der Kontaktzunge 2 weg in Richtung ihres vorderen Endes erstrecken.
Die Kontaktzunge 2 befindet sich zwischen den beiden Federarmen 7. In seitlicher Richtung
der Kontaktzunge 2 gesehen befinden sich die Vorsprünge 10, 11 ungefähr in der Mitte
der Kontaktzunge 2. Die Kontaktzunge 2 weist eine Aussparung 16 auf, die im Ausführungsbeispiel
als rechteckige Ausstanzung ausgeführt ist. In die Aussparung 16 greifen die Erhebungen
13 des Vorsprungs 11 des einen Federarms 7 der Lamellen 14 ein, so dass die Lamelle
14 insbesondere in seitlicher Richtung an der Kontaktzunge 2 gehalten ist.
[0023] Aufgrund der Schrägstellung der Lamellen 14 befindet sich der Fußbereich 8 der Lamellen
14 in einem Seitenbereich der Kontaktzunge 2. Die Kontaktzunge 2 weist eine rechteckige,
seitlich offene Aussparung 17 auf, in der die Fußbereiche 8 der Lamellen 7 aufgenommen
sind. Die schwalbenschwanzförmigen Ausnehmungen 9 liegen an ihren engsten Stellen,
also an der Mündung der Aussparungen 9, auf einer den Federarmen 14 abgewandten Seite
der Aussparung 17 der Kontaktzunge 2 an der Kontaktzunge 2 an. Beim Einstecken drückt
der Gegenkontakt 5 die Federarme 7 auseinander und dabei die Aussparung 9 der Lamellen
14 zusammen. Die Aussparungen 9 werden dabei mit Vorspannung gegen die Kontaktzunge
2 gedrückt und stützen die Federarme 7 gegen das Auseinanderdrücken ab. Die Federkraft,
mit der die Federarme 7 gegen die Kontaktzunge 2 des Steckkontakts 1 und gegen den
Gegenkontakt 5 drücken, wird dadurch erhöht. Es wird also der Kontaktdruck des elektrischen
Steckkontakts 2 durch die auf der Kontaktzunge 2 anliegende Aussparung 9 der Lamellen
14 erhöht.
[0024] Die Einführschräge 12 am freien Ende des einen Federarms 7 erleichtert das Einstecken
des Gegenkontakts 2 zwischen diesen Federarm 7 und die Kontaktzunge 2 des Steckkontakts
1. Die Einführschräge 12 ist in Figur 2 gezeichnet, in Figur 1 ist sie von der Kontaktzunge
und dem Gegenkontakt 5 verdeckt und deswegen nicht zu sehen. Das freie Stirnende des
anderen Federarms 7 weist keine Einführschräge oder dgl. auf, sondern verläuft senkrecht
zur Kontaktzunge 2 und verhindert dadurch ein Einstecken des Gegenkontakts 5 auf dieser,
in Figur 1 oberen Seite der Kontaktzunge 2 zwischen diesen Federarm 7 und die Kontaktzunge
2. Es wird verhindert, dass die Erhebung 13 des Vorsprungs 11 dieses Federarms 7 durch
Einstecken des Gegenkontakts 5 aus der rechteckigen Aussparung 16 der Kontaktzunge
2 herausgehoben wird. Der Eingriff der Erhebungen 13 der Federarme 7 der Lamellen
14 in der Aussparung 16 der Kontaktzunge 2 hält die schräg zur Kontaktzunge 2 ausgerichteten
Lamellen 14 in seitlicher Richtung gegen ein Wegdrücken zur Seite durch Einstecken
des Gegenkontakts 5. Um ein solches zur Seite drücken der Lamellen 14 durch Einstecken
des Gegenkontakts 5 zu verhindern, kann die Kontaktzunge 2 auch eine Anlage für die
Federarme 7 aufweisen. Eine solche Anlage kann beispielsweise ein Prägepunkt sein.
Die Anlage befindet sich in Figur 1 hinter den Federarmen 7 und ist deswegen nicht
sichtbar. Die Anlage kann zusätzlich oder statt den Erhebungen 13 der Lamellen 14
und der Aussparung 16 in der Kontaktzunge 2, in die die Erhebungen 13 eingreifen,
vorgesehen sein.
[0025] Ein Stromübergang findet beim erfindungsgemäßen elektrischen Steckkontakt 1 nicht
nur unmittelbar zwischen der Kontaktzunge 2 des Steckkontakts 1 und dem eingesteckten
Gegenkontakt 5 statt, die von den Federklammern 3 gegeneinander gedrückt werden. Zusätzlich
findet ein Stromübergang über die Federklammern 3 statt, deren Vorsprünge 10, 11 mit
einem Kontaktdruck an der Kontaktzunge 2 und dem Gegenkontakt 5 anliegen. Durch Erhöhung
der Anzahl der Federklammern 3 lässt sich die Strombelastbarkeit des Steckkontakts
1 ohne weiteres erhöhen. Aufgrund der Stromübertragung nicht nur unmittelbar zwischen
der Kontaktzunge 2 und dem Gegenkontakt 5, sondern zusätzlich über die Federklammern
3, weist der erfindungsgemäße elektrische Steckkontakt 1 einen niedrigen elektrischen
Übergangswiderstand auf, der sich ebenfalls durch Erhöhung der Anzahl der Lamellen
3 theoretisch beliebig verkleinern lässt. Ein niedriger Übergangswiderstand zeichnet
sich als zunehmend größerer Vorteil einer elektrisch leitenden Verbindung ab. Der
Übergangswiderstand wird weiter dadurch verringert, dass die Federklammern 3 mit den
Vorsprüngen 11 und den Erhebungen 13 an mindestens zwei Stellen, nämlich an einander
gegenüberliegenden Rändern der Aussparung 16 der Kontaktzunge 2 anliegen, in die die
Erhebungen 13 eingreifen.
[0026] Die Lamellen 14 stehen seitlich nicht über die Kontaktzunge 2 über, der Steckkontakt
1 ist nur so breit wie seine Kontaktzunge 2.
[0027] Anstatt nach Art einer Gabel mit Federarmen 7, die vom Fußbereich 8 der Federklammer
3 abstehen und deren dem Fußbereich 8 ferne Enden frei sind, kann die Federklammer
3 auch nach Art eines Rahmens ausgebildet sein, so dass die Federarme 7 an beiden
Enden durch Verbindungsbereiche 21 einstückig miteinander verbunden sind. Das ist
in Figur 3 dargestellt, Figur 4 zeigt eine solche Federklammer 3 bzw. Lamelle 14 als
Einzelteil. Die Lamelle 14 hat die Form eines rechteckigen Rahmens, dessen lange Seiten
von den Federarmen 7 gebildet sind und dessen Schmalseiten die Verbindungsbereiche
21 bilden, die die Federarme 7 an jeweils beiden Enden einstückig miteinander verbinden.
Es entfällt die Aussparung 9 (vgl. Figur 2). In einer Längsmitte weisen die Federarme
7 die nach innen, d.h. in Richtung des jeweils anderen Federarms 7 abstehende Vorsprünge
10, 11 und der eine Vorsprung 11 zusätzlich die rechteckige Erhebung 13 auf, die in
die Aussparung 16 der Kontaktzunge 2 des Steckkontakts 1 greift (vgl. Figur 3). Anstelle
des Fußbereichs 8 der gabelartigen Federklammer 3 liegt bei der rahmenartigen Federklammer
3 der eine Verbindungsbereich 21 in der seitlich angeordneten und seitlich offenen
Aussparung 17 der Kontaktzunge 2 ein. Der Eingriff der Erhebung 13 in der Aussparung
16 in der Mitte der Kontaktzunge 2 hält die Federklammer 3 in ihrer Ausrichtung schräg
zur Kontaktzunge 2 und verhindert, dass die Federklammer 3 beim Einstecken des Gegenkontakts
5 zur Seite weggedrückt wird.
[0028] Im übrigen ist die Lamelle 14, die die Federklammer 3 bildet, in Figur 4 und der
Steckkontakt 1 in Figur 3 gleich ausgebildet wie in Figur 2 bzw. Figur 1. Zur Erläuterung
der Figuren 3 und 4 wird ergänzend auf die Erläuterungen der Figuren 1 und 2 verwiesen.
Gleiche Bauteile haben gleiche Bezugszahlen. Die Ausbildung der Federklammer 3 als
Rahmen mit an jeweils beiden Enden miteinander verbundenen Federarmen 7 ermöglicht
einen höheren Kontaktdruck als eine gabelartige Federklammer, deren Federarme 7 freie
Enden aufweisen. Außerdem wirkt die Ausbildung der Federklammer 3 als Rahmen einer
Relaxation, also einem Nachlassen der Federkraft der Federarme 7 bei dauerhafter Beanspruchung,
also bei dauerhaft eingestecktem Gegenkontakt 5, entgegen. Der Kontaktdruck bleibt
dauerhaft nahezu unverändert hoch. Der höhere Kontaktdruck erhöht die Strombelastbarkeit
und verringert den elektrischen Übergangswiderstand zwischen dem Steckkontakt 1 und
dem Gegenkontakt 5. Da die Federklammer 3 schräg zur Kontaktzunge 2 ausgerichtet ist,
lässt sich der Gegenkontakt 5 in Figur 3 unverändert wie auch in Figur 1 gerade ausgerichtet
zur Kontaktzunge 2 zwischen die beiden Federarme 7 der Federklammer 3 einstecken.
Der Verbindungsbereich 21 der Federklammer 3 befindet sich seitlich neben dem Gegenkontakt
5. Durch Anlage des Verbindungsbereichs 21 am Gegenkontakt 5 weist der Steckkontakt
1 aus Figur 3 eine zusätzliche Kontaktstelle mit dem Gegenkontakt 5 auf, wodurch die
Strombelastbarkeit weiter erhöht und der elektrische Übergangswiderstand weiter verringert
wird.
[0029] Bei der nachfolgenden Erläuterung der Figur 5 werden für mit Figuren 1 und 2 übereinstimmende
Elemente gleiche Bezugszahlen verwendet. Der elektrische Steckkontakt 1 ist in Figur
5 ohne das Kabel 4 dargestellt und es ist kein Gegenkontakt eingesteckt. Die Kontaktzunge
2 ist ebenfalls ein ebenes Stanzteil aus Blech, insbesondere aus Kupferblech, im Unterschied
zu Figur 1 ist es allerdings nicht durchgehend gerade, sondern gekröpft, d.h. doppelt
in entgegengesetzten Richtungen abgewinkelt. Die Lamellen 14, die die Federklammern
3 bilden, können dadurch gerade, d.h. in Längsrichtung der Kontaktzunge 2 ausgerichtet
angeordnet werden. Durch die Kröpfung 18 ist eine Rückseite der Kontaktzunge 2 frei,
in ihr ist eine rechteckige Aussparung 19 angebracht, in die Fußbereiche 8 der Lamellen
14 eingreifen, so dass die Lamellen 14 in seitlicher Richtung gehalten sind. Damit
die Aussparung 19 sichtbar ist, sind nur drei Lamellen 14 dargestellt. An sich sind
so viele Lamellen 14 vorgesehen, dass sie die Breite der Aussparung 19 einnehmen.
[0030] Die freien Enden der Federarme 7 der Lamellen 14 weisen in Figur 5 wie in Figuren
1 und 2 die nach innen, d.h. dem jeweils anderen Federarm 7 zugewandten Vorsprünge
10, 11 und die Erhebung 13 auf, wobei letztere in eine rechteckige Aussparung 16 in
der Kontaktzunge 2 eingreift. In diesem Bereich ist der Steckkontakt 1 aus Figur 3
gleich ausgebildet wie der Steckkontakt aus Figuren 1 und 2. Durch den Eingriff der
Erhebungen der Vorsprünge 11 in die Aussparung 16 der Kontaktzunge 2 sind die Lamellen
14 an ihren vorderen Enden, d.h. an den freien Enden der Federarme 7, in seitlicher
Richtung an der Kontaktzunge 2 gehalten.
[0031] In Figur 5 fehlen die Aussparungen 9 der Lamellen 14 auf der den Federarmen 7 abgewandten
Seite der Fußbereiche 8. Die wesentlichen Unterschiede zwischen dem Steckkontakt 1
aus Figur 5 und demjenigen aus Figuren 1 und 2 sind also die Kröpfung 18 der Kontaktzunge
2, die gerade Anordnung der Lamellen 14 in Längsrichtung der Kontaktzunge 2 und das
Fehlen der Aussparung 9 der Lamellen 14 des Steckkontakts 1 aus Figur 5. Im übrigen
ist der Steckkontakt 1 aus Figur 3 übereinstimmend mit dem Steckkontakt 1 aus Figuren
1 und 2 ausgebildet und funktioniert in gleicher Weise. Zur Erläuterung der Figur
5 werden ergänzend die Erläuterungen der Figuren 1 und 2 in Bezug genommen.
1. Elektrischer Steckkontakt mit einer Kontaktzunge (2) und mit einer Federklammer (3),
die zwei Federarme (7) aufweist, zwischen denen sich die Kontaktzunge (2) befindet,
dadurch gekennzeichnet, dass die Federklammer (3) eine Lamelle (14) ist.
2. Elektrischer Steckkontakt nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Steckkontakt (1) eine Anzahl Federklammern (3) in Form eines Lamellenpakets (15)
aufweist.
3. Elektrischer Steckkontakt nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Federarme (7) in einem Fußbereich (8) einstückig miteinander sind und dass die
Kontaktzunge (2) eine Aussparung (17, 19) aufweist, in der der Fußbereich (8) der
Lamelle (14) aufgenommen ist.
4. Elektrischer Steckkontakt nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass ein Federarm (7) einen Vorsprung (11, 13) in Richtung des anderen Federarms (7) aufweist,
der in eine Aussparung (16) der Kontaktzunge (2) eingreift.
5. Elektrischer Steckkontakt nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Vorsprung (11, 13) an mindestens zwei Stellen der Aussparung (16) anliegt.
6. Elektrischer Steckkontakt nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der den Vorsprung (11, 13) aufweisende Federarm (7) so gestaltet ist, dass er ein
Einstecken eines Gegenkontakts (5) zwischen sich und der Kontaktzunge (2) verhindert.
7. Elektrischer Steckkontakt nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Lamelle (14) schräg zur Kontaktzunge (2) angeordnet ist.
8. Elektrischer Steckkontakt nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Kontaktzunge (2) eine Anlage für die Lamelle (14) auf der Seite der Lamelle (14)
aufweist, die einer Einsteckrichtung eines Gegenkontakts (5) abgewandt ist.
9. Elektrischer Steckkontakt nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Lamelle (14) eine Aussparung (9) auf einer den Federarmen (7) abgewandten Seite
ihres Fußbereichs (8), der die Federarme (7) einstückig verbindet, aufweist, wobei
die Aussparung (9) an einer dem Fußbereich (8) fernen Stelle offen ist, wobei sich
die Kontaktzunge (2) in der Aussparung (9) befindet und wobei die Aussparung (9) jedenfalls
dann mit Vorspannung an der Kontaktzunge (2) anliegt, wenn ein Gegenkontakt (5) zwischen
einen Federarm (7) und die Kontaktzunge (2) eingesteckt ist.
10. Elektrischer Steckkontakt nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Federarme (7) an beiden Enden miteinander verbunden sind.