[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Dehnfugen-Überbrückungsvorrichtung, umfassend
zwei relativ zueinander bewegbare Profile mit einem zwischen diesen angeordneten breitenveränderlichen
Dehnfugenspalt, über den sich eine verformbare Dichtungsbahn erstreckt, welche randseitig
an den beiden Profilen fixiert ist, wobei die Dichtungsbahn verdickte profilierte
Randabschnitte aufweist, die jeweils in einer zugeordneten Aufnahmenut des betreffenden
Profils formschlüssig aufgenommen sind.
[0002] Dehnfugen-Überbrückungsvorrichtungen, auch als Fahrbahnübergänge bezeichnet, werden
insbesondere im Straßen- und Wegebau eingesetzt, um eine wärmebedingte Ausdehnung
bzw. Schrumpfung des Überbaus zu kompensieren. Je nach dem maximal zu kompensierenden
Maß kommen dabei einzellige oder aber mehrzellige Dehnfugen-Überbrückungsvorrichtungen
zum Einsatz, wobei erstere genau zwei Profile und eine zwischen diesen angeordnete
Dichtungsbahn umfassen, letztere indessen eine größere Anzahl von Profilen und mehrere
Dichtungsbahnen. Mehrzellige Dehnfugen-Überbrückungsvorrichtungen, wie sie von der
vorliegenden Erfindung mit umfasst sind, werden aufgrund ihrer Bauweise häufig auch
als Lamellen-Fahrbahnübergänge bezeichnet.
[0003] Zum Stand der Technik betreffend bekannte gattungsgemäße Dehnfugen-Überbrückungsvorrichtungen
ist beispielsweise zu verweisen auf die folgenden Dokumente:
DE 197 05 531 A1,
EP 1 327 026 Bl,
DE 44 33 909 A1,
DE 41 38 347 A1,
DE 198 03 004 A1,
DE 196 30 328 A1,
EP 0 821 104 B1,
EP 1 621 674 A1,
DE 88 16 536 U1,
DE 35 22 864 A1 und
DE 80 10 697 U1. Die zwischen jeweils zwei einander benachbarten Profilen angeordnete Dichtungsbahn
soll dabei verhindern, dass im Bereich der Dehnfugen-Überbrückungsvorrichtung Wasser
und/oder Schmutz bzw. Fremdkörper in den Dehnfugenspalt gelangen und dort Schäden
anrichten bzw. die Funktionsfähigkeit beeinträchtigen. Typischerweise weisen die verdickten
Randabschnitte der Dichtungsbahnen hierzu spezifische Profilierungen auf, die im Zusammenwirken
mit den entsprechend gestalteten Aufnahmenuten der betreffenden Profile für eine Abdichtung
sorgen sollen.
[0004] Die vorliegende Erfindung hat sich zur Aufgabe gestellt, eine Dehnfugen-Überbrückungsvorrichtung
der Eingangs genannten Art bereitzustellen, die sich zum verbesserten Schutz der unterhalb
der Dichtungsbahnen angeordneten Komponenten durch eine besonders wirksame Abdichtung
der Dichtungsbahn(en) gegenüber den zugeordneten Profilen auszeichnet.
[0005] Gelöst wird die vorstehend angegebene Aufgabenstellung, indem bei einer Dehnfugen-Überbrückungsvorrichtung
der gattungsgemäßen Art in den Aufnahmenuten bestehende, durch diese und den jeweils
darin aufgenommenen Randabschnitt der Dichtungsbahn begrenzte Hohlräume mit einem
nachträglich darin eingebrachten Dichtmedium verfüllt sind. Erfindungsgemäße Dehnfugen-Überbrückungsvorrichtungen
zeichnen sich mit anderen Worten dadurch aus, dass in den Aufnahmenuten der Profile
bestehende Hohlräume, die durch die innere Oberfläche der betreffenden Aufnahmenut
sowie die äußere Oberfläche des in die betreffende Aufnahmenut eingesetzten Randabschnitts
der Dichtungsbahn begrenzt werden, nachträglich, das heißt nachdem der betreffende
profilierte Randabschnitt der Dichtungsbahn in die zugeordnete Aufnahmenut des betreffenden
Profils eingesetzt worden ist, mit einem in den betreffenden Hohlraum eingebrachten
Dichtmedium verfüllt wird. Dies kann im Rahmen der vorliegenden Erfindung bei neu
einzubauenden Dehnfugen-Überbrückungsvorrichtungen - mehr oder-weniger unmittelbar
nach dem Einsetzen ("Einknöpfen") der Dichtungsbahn(en) zwischen die Profile - bereits
werksseitig erfolgen. Ein besonders wichtiges Anwendungsgebiet der vorliegenden Erfindung
bildet indessen die Sanierung bereits bestehender Dehnfugen-Überbrückungsvorrichtungen,
insbesondere dann, wenn sich - zum Teil erst nach vielen Jahren des Einsatzes - die
Anbindung der Dichtungsbahn(en) an die zugeordneten Profile als undicht erweist. Solche
Undichtigkeiten sind nicht selten örtlich begrenzt, beipielsweise auf Bereiche, in
denen die Aufnahmenut gebogen, geknickt oder abgewinkelt verläuft wie z.B. beim Übergang
vom Fahrbahnbereich zum Gehwegbereich im bzw. am Schrammbord. Von außerordentlicher
Tragweite sowohl in kommerzieller Hinsicht als auch im Hinblick auf eine möglichst
geringe Beeinträchtigung des Verkehrs in dem Falle, dass sich eine Sanierung einer
bestehenden Dehnfugen-Überbrückungsvorrichtung als notwendig erweist, ist die Möglichkeit,
in Anwendung der vorliegenden Erfindung die Sanierung der Dehnfugen-Überbrückungsvorrichtung,
d.h. die Herstellung einer vollkommen dichten Anbindung der bestehenden Dichtungsbahnen
an die Profile ohne jegliche Beeinträchtigung oder Beschränkung des über den entsprechenden
Verkehrsweg geleiteten Verkehrs vorzunehmen. Denn bei typischen Dehnfugen-Überbrückungsvorrichtungen,
insbesondere solchen, die mehrzellig ausgeführt sind, lässt sich das Dichtmedium durch
geeignete Maßnahmen (s.u.) von unten her in die in Rede stehenden Hohlräume einbringen.
Vielfach kann auf diese Weise das Entfernen der vorhandenen Dichtungsbahn(en) und
Einbauen neuer Dichtungsbahnen, was nicht nur mit erheblichem Kostenaufwand verbunden
ist, sondern vielmehr auch eine Sperrung des entsprechenden Verkehrsweges erfordert,
auf dem Wege einer Sanierung einer bestehenden Dehnfugen-Überbrückungsvorrichtung
gemäß der vorliegenden Erfindung vermieden werden. Unabhängig davon ist die gegebenenfalls
nur lokale Abdichtung der Anbindung der Dichtungsbahn(en) an die Profile erkennbar
wirtschaftlicher als der Austausch grundsätzlich noch funktionstüchtiger Dichtungsbahnen
gegen neue. Aus den vorstehenden Erläuterungen der Erfindung ist, worauf lediglich
der Vollständigkeit halber an dieser Stelle nochmals ausdrücklich hingewiesen wird,
erkennbar, dass nicht zwingend sämtliche in der jeweiligen Aufnahmenut bestehenden,
durch deren Innenfläche und die äußere Oberfläche der Randabschnitte der Dichtungsbahn
begrenzten Hohlräume mit dem Dichtmedium verfüllt sein müssen, sondern dass vielmehr
bedarfs- und anwendungsabhängig ggf. auch nur einzelne von mehreren solcher Hohlräume
mit Dichtmedium verfüllt werden.
[0006] Die vorliegende Erfindung ist dabei nicht nur bei solchen Dehnfugen-Überbrückungsvorrichtungen
anwendbar, bei denen der mit dem Dichtmedium zu verfüllende Hohlraum durch einen durch
die Innenwand der Aufnahmenut und die äußere Oberfläche des darin aufgenommenen Randabschnitts
der Dichtungsbahn begrenzten, sich in Längsrichtung des betreffenden Randabschnitts
erstreckenden konstruktiv definierten Dichthohlraum gebildet ist. Vielmehr - und insbesondere
- können im Sinne der vorliegenden Erfindung nachträglich durch Einbringen eines Dichtmediums
auch solche Hohlräume verfüllt werden, die nicht konstruktionsbedingt vorgesehen sind
und sich beispielsweise aus einer mangelnden Maßhaltigkeit des Profils und/oder der
Dichtungsbahn ergeben oder aber sich im Laufe der Zeit durch Alterungserscheinungen
wie Schrumpfen und/oder durch Beschädigungen ergeben. Entsprechendes gilt für toleranzbedingte
Hohlräume. Insoweit ist darauf hinzuweisen, dass sich die mit dem Dichtmedium zu verfüllenden
Hohlräume mitnichten über die gesamte Längserstreckung der Dichtungsbahn erstrecken
müssen, sondern vielmehr insbesondere auch lokal begrenzt sein können (z.B. konzentriert
auf Bereiche, in denen die Randabschnitte der Dichtungsbahnen gebogen, geknickt oder
verworfen sind). Entsprechende lokale Undichtigkeiten, die in Anwendung der vorliegenden
Erfindung mit minimalem Aufwand saniert werden können, lassen sich dabei insbesondere
durch regelmäßige Inspektionen der Dehnfugen-Überbrückungsvorrichtungen ermitteln,
insbesondere durch Zurückverfolgung von Wasserspuren oder dergleichen.
[0007] Je nach der Bauweise der Dehnfugen-Überbrückungsvorrichtung kommen für das Einbringen
des Dichtmediums in den fraglichen Hohlraum unterschiedliche Möglichkeiten in Betracht.
Beispielsweise kann jedes Profil mindestens einen definierten Injektionskanal aufweisen,
der in der zugeordneten Aufnahmenut mündet. Bei entsprechend breiten Dehnfugen-Überbrückungsvorrichtungen
sind, abhängig von der Art des in den Hohlraum einzubringenden Dichtmediums (s.u.),
gegebenenfalls mehrere Injektionskanäle über die Erstreckung der Profile verteilt
vorgesehen. Die Injektionskanäle können dabei bereits werksseitig in das betreffende
Profil eingebracht worden sein. Insbesondere im Falle der Sanierung einer bestehenden
Dehnfugen-Überbrückungsvorrichtung werden sie indessen typischerweise vor Ort gebohrt.
Wo dies möglich und zweckmäßig ist, namentlich bei mehrzelligen Dehnfugen-Überbrückungsvorrichtungen,
ist es besonders günstig, wenn der mindestens eine Injektionskanal von unten zugänglich
ist. Auf einen der entscheidenden Vorteile dieser Ausführungsform, nämlich dass die
Sanierung einer bestehenden Dehnfugen-Überbrückungsvorrichtung bei fließendem Verkehr
durchgeführt werden kann, wurde bereits weiter oben hingewiesen. Günstig ist bei dieser
Ausführungsform weiter, dass die Gefahr, dass Fremdkörper in (vorübergehend) offene
Injektionskanäle eindringen, äußerst gering ist. Bei neu hergestellten, erst noch
einzubauenden Dehnfugen-Überbrückungsvorrichtungen kommt es auf die vorstehend dargelegten
Gesichtspunkte nicht oder nur weniger ausgeprägt an, so dass sich bei Anwendung der
vorliegenden Erfindung auf neue Dehnfugen-Überbrückungsvorrichtungen gegebenenfalls
anbietet, dass der mindestens eine Injektionskanal von oben her zugänglich ist.
[0008] Gemäß einer anderen bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass
der mindestens eine Injektionskanal mittels eines Rückfluss-Sperrnippels verschlossen
ist. Dabei können insbesondere handelsübliche Schmiernippel zum Einsatz kommen, die
in die Injektionskanäle eingeschlagen oder eingeschraubt werden. Im zuletzt genannten
Fall wird in die Injektionskanäle, wenn diese eigens zum Zwecke der Anwendung der
vorliegenden Erfindung in die Profile durch Bohren eingebracht werden, nach dem Bohren
ein Gewinde geschnitten. Auch dies sind Maßnahmen, die sich problemlos vor Ort im
Rahmen der Sanierung einer bestehenden Dehnfugen-Überbrückungsvorrichtung durchführen
lassen. Der besondere Vorteil der Verwendung der besagten Rückfluss-Sperrnippel besteht
darin, dass in dem Falle, dass ein ausgedehnter Hohlraum - durch mehrere Injektionskanäle
hindurch - mit einem Dichtmedium zu verfüllen ist, dieses in rascher Abfolge mittels
eines geeigneten Werkzeugs (z.B. Hand-Abschmierpresse oder Pressaggregat) durch die
einzelnen Nippel hindurch in den Hohlraum eingebracht werden kann. Dies ist insbesondere
von Vorteil, wenn ein Dichtmedium zum Einsatz kommt, welches nur für einen begrenzten
Zeitraum verarbeitungsfähig ist, wie dies beispielsweise für bestimmte Zweikomponenten-Dichtmedien
(s.u.) gilt.
[0009] Gemäß einer wiederum anderen bevorzugten Weiterbildung der Erfindung kommt ein Dichtmedium
zum Einsatz, welches wasserquellfähig ist. Hierdurch ergibt sich gewissermaßen ein
selbstdichtender Effekt durch in die Aufnahmenut eindringendes Wasser, welches mit
dem Dichtmedium in Berührung kommt, wodurch letzteres aufquillt.
[0010] Im Hinblick auf die erzielbaren Ergebnisse haben sich als Dichtmedium inbesondere
Zweikomponenten-Dichtmedien, deren Viskosität nach der Injektion in den Dichthohlraum
zunimmt, als vorteilhaft erwiesen. Insoweit günstig ist beispielsweise ein Zweikomponenten-Dichtmedium
auf Polyurethanharzbasis. Solche Dichtmedien können insbesondere eine Verarbeitungsviskosität
bei 25°C von weniger als 180 mPas aufweisen, was für typische Anwendungsfälle der
vorliegenden Erfindung geeignet ist. Noch günstiger ist allerdings ein Zweikomponenten-Dichtmedium,
welches im ausreagierten Zustand ein Hydrogel bildet. In diesem Sinne kann das Zweikomponenten-Dichtmedium
besonders bevorzugt aus einem Acrylatharz bestehen. Hiermit lassen sich Verarbeitungsviskositäten
bei 20°C von weniger als 5 mPas erzielen. Eine solch niedrige Viskosität ist nicht
nur deshalb günstig, weil dieses Dichtmedium auch in feinste Hohlräume (z.B. Risse)
eindringt und dort für eine wirksame Abdichtung sorgt. Ein ganz wesentlicher weiterer
Vorteil besteht darin, dass ein solches niedrigviskoses Dichtmedium über geeignete
Kanülen, welche durch den betreffenden Randabschnitt der Dichtungsbahn hindurch gestochen
werden und in den zu verfüllenden Hohlraum eindringen, in den betreffenden Hohlraum
eingebracht werden kann. Das von der Injektionskanüle, wenn diese wieder herausgezogen
wird, in dem Randabschnitt der Dichtungsbahn hinterlassene Loch wird dabei von dem
Dichtmedium abgedichtet. Erkennbar kann bei Anwendung eines solchen niedrigviskosen
Dichtmediums bei geeigneten Profilen und sonstigen baulichen Gegebenheiten gegebenenfalls
auf das Einbringen spezieller Injektionskanäle durch Bohren oder dergleichen verzichtet
werden, was nochmals zu einer weiteren Reduzierung des mit der Sanierung einer bestehenden
Dehnfugen-Überbrückungsvorrichtung verbundenen Aufwand beiträgt.
[0011] Die vorliegende Erfindung ist, wie weiter oben ausgeführt, insbesondere auch bei
solchen Dehnfugen-Überbrückungsvorrichtungen anwendbar, bei denen der mit dem Dichtmedium
zu verfüllende Hohlraum durch einen konstruktionsbedingt definierten Dichthohlraum
gebildet ist, der durch die Innenwand der Aufnahmenut und die äußere Oberfläche des
darin aufgenommenen Randabschnitts der Dichtungsbahn begrenzt ist. Insbesondere können
dabei in jeder Aufnahmenut mehrere solcher Dichthohlräume angeordnet sein. Diese können
namentlich durch eine Dichtlippe des zugeordneten Randabschnitts der Dichtungsbahn,
welche an der Innenwand der Aufnahmenut anliegt, voneinander abgegrenzt sein. Gemäß
einer alternativen Ausgestaltung können die einzelnen innerhalb einer Aufnahmenut
angeordneten Dichthohlräume durch eine an der Innenwand der Aufnahmenut ausgebildete,
an der äußeren Oberfläche des darin aufgenommenen Randabschnitts der Dichtungsbahn
anliegende Dichtlippe voneinander abgegrenzt sein. Bei solchen Gestaltungen kann beispielsweise
ein Dichthohlraum über entsprechende Injektionskanäle von oben her und ein anderer
Dichthohlraum über diesem zugeordnete Injektionskanäle von unten her zugänglich sein.
[0012] In besonderer Hinsicht als vorteilhaft erweist sich ein Zweikomponenten-Dichtmedium
auf Basis eines Acrylatharzes auch unter dem Gesichtspunkt, dass das Dichtmedium einen
sich möglicherweise später als notwendig erweisenden Austausch der Dichtungsbahn nicht
erschwert. Genau dies trifft nämlich für das genannte spezifische Zweikomponenten-Dichtmedium
zu. Denn trotz der hervorragenden Abdichtwirkung des in die fraglichen Hohlräume eingebrachten,
darin ausgehärteten Dichtmediums lässt sich die Dichtungsbahn problemlos aus der Aufnahmenut
herausnehmen. Das ausgehärtete Dichtmedium haftet dabei sogar an dem betreffenden
Randabschnitt der Dichtungsbahn an, so dass eine aufwendige Reinigung der Aufnahmenut,
bevor eine neue Dichtungsbahn eingesetzt wird, unnötig ist. Reste, die an der Innenwand
der Aufnahmenut anhaften sollten, lassen sich problemlos in Art einer Gummischnur
abziehen.
[0013] Darüber hinaus ergeben sich noch weitere Vorteile. So kann die Topfzeit über das
gewählte Mischungsverhältnis der Komponenten spezifisch an die jeweilige Aufgabe,
insbesondere an die Ausdehnung des mit dem Dichtmedium zu verfüllenden Hohlraums angepasst
werden. Auch ist eine Verarbeitung dieses Dichtmediums über eine sehr große Temperaturspanne
(minus 5°C bis plus 40°C) möglich, so dass insoweit keine nennenswerten Einschränkungen
bestehen, was den jahreszeitlichen Zeitpunkt der Sanierung einer Dehnfugen-Überbrückungsvorrichtung
angeht. Da das Material zudem wasserlöslich ist, ist eine Reinigung der Gerätschaften
ebenso wie eine Entsorgung von Restmengen einfach und problemlos möglich.
[0014] Sind in Anwendung der vorliegenden Erfindung mit dem Dichtmedium Hohlräume zu verfüllen,
die sich über die gesamte Länge der Aufnahmenut erstrecken, wie dies insbesondere
bei konstruktionsbedingt vorgesehenen definierten Dichthohlräumen gilt, so werden
zweckmäßigerweise vor dem Einbringen des Dichtmediums in den betreffenden Dichthohlraum
die beiden Enden verschlossen, um dort ein Austreten des Dichtmediums zu verhindern.
Dies ist von Vorteil, weil es ein vollständiges Verfüllen des Hohlraumes begünstigt.
[0015] Nachfolgend wird die vorliegende Erfindung anhand zweier in der Zeichnung veranschaulichter
bevorzugter Ausführungsbeispiele näher erläutert. Dabei zeigt
- Fig. 1
- eine aus dem Stand der Technik bekannte eingebaute einzellige Dehnfugen-Überbrückungsvorrichtung
im Vertikalschnitt,
- Fig. 2
- eine Möglichkeit der Anwendung der vorliegenden Erfindung auf die eingebaute Dehnfugen-Überbrückungsvorrichtung
nach Fig. 1,
- Fig. 3
- eine Abwandlung der in Fig. 2 gezeigten Vorgehensweise,
- Fig. 4
- eine Möglichkeit der Anwendung der vorliegenden Erfindung auf die in Fig. 1 eingebaut
gezeigte Dehnfugen-Überbrückungsvorrichtung vor deren Einbau,
- Fig. 5
- eine aus dem Stand der Technik bekannte mehrzellige Dehnfugen-Überbrückungsvorrichtung
im Vertikalschnitt und
- Fig. 6
- eine Möglichkeit der Anwendung der vorliegenden Erfindung auf die Dehnfugen-Überbrückungsvorrichtung
nach Fig. 5.
[0016] Die in Fig. 1 gezeigte Dehnfugen-Überbrückungsvorrichtung ist aus dem praktischen
Einsatz bekannt. Sie ist weiterhin detailliert in der
WO 2006/002992 A2, auf die im vollen Umfang verwiesen wird und deren Offenbarungsgehalt durch Bezugnahme
zum Inhalt der vorliegenden Patentanmeldung gemacht wird, beschrieben. Ein Erläuterung
des Aufbaus der in Fig. 1 gezeigten Dehnfugen-Überbrückungsvorrichtung erübrigt sich
daher.
[0017] Im Hinblick auf die spezifische Natur der vorliegenden Erfindung wird lediglich besonders
hingewiesen auf die aus einem elastisch verformbaren Material bestehende, einen Dehnfugenspalt
D überbrückende bzw. diesen abdeckende Dichtungsbahn 1, die zwei verdickte, profilierte
Randabschnitte 2 aufweist. In den beiden metallischen Profilen 3 sind Aufnahmenuten
4 ausgebildet, in welche die verdickten Randabschnitte 2 der Dichtungsbahn 1 eingesetzt
("eingeknöpft") sind. An den Profilen 3 ausgebildete Haltekanten 5 greifen dabei jeweils
in eine zugeordnete Ausnehmung 6 des in die jeweils betreffende Aufnahmenut eingesetzten
Randabschnitts der Dichtungsbahn 1 ein, um für einen im Hinblick auf die mechanischen
Belastungen ausreichend festen Halt zu sorgen. Gut erkennbar ist im übrigen die jeweils
an dem verdickten, profilierten Randabschnitt 2 ausgebildete Dichtlippe 7, die an
der Innenwand der zugeordneten Aufnahmenut 4 anliegt und diese in mehrere definierte
Kammern, nämlich einen oberen Hohlraum 8 und einen unteren Hohlraum 9 unterteilt.
[0018] Fig. 2 veranschaulicht, wie in Anwendung einer bevorzugten Ausführungsweise der Erfindung
bei der eingebauten Dehnfugen-Überbrückungsvorrichtung mit minimalem Aufwand, insbesondere
ohne Austausch der Dichtungsbahn die Dichtigkeit der Anbindung der Dichtungsbahn 1
an die beiden Profile 3 wirkungsvoll verbessert werden kann. Und zwar werden die in
den erforderlichen Abständen die Schrauben 10, mit welchen die Zahnprofile 11 an den
Profilen 3 angeschraubt sind entfernt. Statt dessen werden Schmiernippel 12 in die
Profile 3 eingeschraubt. Durch die Schmiernippel 12 und die Gewindebohrungen 13 der
Profile 3 hindurch wird ein aus einem Acrylatharz bestehendes Dichtmedium 14 in den
oberen Hohlraum 8 eingebracht. Die betreffenden Gewindebohrungen 13 fungieren somit
als Injektionskanäle 15, welche in den Hohlraum 8, der auf diese Weise einen definierten
Dichthohlraum 16 bildet, münden. Anschließend werden die Schmiernippel 12 wieder entfernt
und die Schrauben 10 wieder in die Gewindebohrungen 13 eingeschraubt. Die Anzahl der
verwendeten Schmiernippel und der Abstand zwischen ihnen richtet sich nach den Fließeigenschaften
des Dichtmediums 14.
[0019] Die in Fig. 3 gezeigte Abwandlung veranschaulicht das Einbringen des Dichtmediums
14 in den Dichthohlraum 16 in entsprechender Weise bei entfernten Zahnprofilen 11
durch die direkt auf die Profile 3 aufgesetzten Schmiernippel 12.
[0020] Weisen bei ebenfalls bekannten, anders ausgeführten Dehnfugen-Überbrückungsvorrichtungen
die Profile 3, weil an ihnen keine Zahnprofile angeschraubt werden, nicht bereits
werksseitig eingebrachte Gewindebohrungen auf, so lassen sich solche im Falle einer
in Anwendung der vorliegenden Erfindung erfolgenden Sanierung einer entsprechenden,
bereits eingebauten Dehnfugen-Überbrückungsvorrichtung vor Ort durch Bohren und Gewindeschneiden
herstellen. Für die weiteren Maßnahmen gelten die vorstehenden Erläuterungen in entsprechender
Weise.
[0021] Bei eingebauten Dehnfugen-Überbrückungsvorrichtungen der in den Fig. 1 bis 3 dargestellten
Art sind die Injektionskanäle, wie gezeigt, typischerweise von oben her zugänglich.
Demgegenüber können, wie dies in Fig. 4 gezeigt ist, bei einer werksseitig, d.h. vor
deren Einbau erfolgenden Abdichtung der Dehnfugen-Überbrückungsvorrichtung in Anwendung
der vorliegenden Erfindung die Injektionskanäle 17 von der (späteren) Unterseite her
zugänglich sein und insbesondere in die unteren Hohlräume 9, die auf diese Weise Dichthohlräume
18 bilden, münden. In diesem Falle werden eigens Gewindebohrungen 19, in welche Schmiernippel
12 eingeschraubt werden können, dergestalt in den die jeweilige Aufnahmenut 4 nach
unten begrenzenden Steg 20 eingebracht, dass sie in dem unteren Hohlraum 9 münden;
eine praktikable Alternative besteht in dem Einschlagen von entsprechend hergerichteten
Schmiernippeln in glatte Bohrungen. Namentlich bei einer Ausführung der verdickten
profilierten Randabschnitte 2 der Dichtungsbahn 1, wie dies in den Fig. 1 bis 4 gezeigt
ist, lassen sich auf diese Weise optimale Dichtungsergebnisse erzielen; denn bei einem
entsprechend hohen Einpressdruck hebt das in den Dichthohlraum 18 eingebrachte Dichtmedium
14 die Dichtlippe 7 an und tritt auch in den Dichthohlraum 16 ein.
[0022] Fig. 5 zeigt eine als solches bekannte, typische mehrzellige (hier fünfzellige) Dehnfugen-Überbrückungsvorrichtung
(Lamellen-Fahrbahnübergang), bei der sich vier Lamellen 21 auf Traversen 22 abstützen.
Sowohl die Lamellen 21 als auch die Randprofile 23 stellen Profile 3 im Sinne der
vorliegenden Erfindung dar, an denen Dichtungsbahnen 1, die jeweils einen Dehnfugenspalt
D überbrücken bzw. diesen abdecken, mit ihren verdickten, profilierten Randabschnitten
2 fixiert sind. Angesichts dessen, dass entsprechende mehrzellige Dehnfugen-Überbrückungsvorrichtungen
hinlänglich bekannt sind, und zwar unter anderem durch eingangs zum Stand der Technik
angegebene Druckschriften, deren Offenbarungsgehalt ausdrücklich durch Bezugnahme
zum Gegenstand der vorliegenden Patentanmeldung gemacht wird, wird auf eine nähere
Erläuterung der in Fig. 5 gezeigten Bauweise verzichtet.
[0023] Bei einer eingebauten Dehnfugen-Überbrückungsvorrichtung der in Fig. 5 gezeigten
Art lässt sich, um die Dichtigkeit der Anbindung der Dichtungsbahnen 1 an die Profile
3 zu verbessern, die vorliegende Erfindung beispielsweise in der in Fig. 6 veranschaulichten
Weise anwenden. Zunächst wird in den die Aufnahmenut 4 nach unten hin begrenzenden
Steg 24 der Lamellen 21 bzw. der Randprofile 23 - durch Bohren und Gewindeschneiden
- eine Gewindebohrung 25 eingebracht, die in dem innerhalb der Aufnahmenut 4 bestehenden,
von deren Innenwand sowie der Außenfläche des Randabschnittes 2 der Dichtungsbahn
1 begrenzten unteren Hohlraum 26 mündet. Das Herstellen der Gewindebohrung kann dabei
durch den unteren Steg 27 der betreffenden Lamelle, d.h. durch eine diesen durchsetzende
Hilfsbohrung 28 hindurch erfolgen.
[0024] In die Gewindebohrung 25 wird anschließend ein Schmiernippel 12 eingeschraubt. Die
Gewindebohrung stellt einen Injektionskanal 29 für durch den Schmiernippel 12 hindurch
in den unteren Hohlraum 26, der auf diese Weise einen Dichthohlraum 30 bildet, einzubringendes
Dichtmedium 31 dar. Insoweit gelten die vorstehenden Erläuterungen, auf die zur Vermeidung
von Wiederholungen verwiesen wird, in entsprechender Weise.
[0025] Die Hilfsbohrung 28 wird nach Abschluss der Sanierungsarbeiten an der Dehnfugen-Überbrückungsvorrichtung
wieder verschlossen und gegen Korrosion geschützt.
1. Dehnfugen-Überbrückungsvorrichtung, umfassend zwei relativ zueinander bewegbare Profile
(3) mit einem zwischen diesen angeordneten breitenveränderlichen Dehnfugenspalt (D),
über den sich eine verformbare Dichtungsbahn (1) erstreckt, welche randseitig an den
beiden Profilen fixiert ist, wobei die Dichtungsbahn verdickte profilierte Randabschnitte
(2) aufweist, die jeweils in einer zugeordneten Aufnahmenut (4) des betreffenden Profils
formschlüssig aufgenommen sind, dadurch gekennzeichnet,
dass in den Aufnahmenuten (4) bestehende, durch diese und den jeweils darin aufgenommenen
Randabschnitt (2) der Dichtungsbahn (1) begrenzte Hohlräume (8, 9) mit einem nachträglich
darin eingebrachten Dichtmedium (14, 31) verfüllt sind.
2. Dehnfugen-Überbrückungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass jedes Profil (3) mindestens einen Injektionskanal (15, 17, 29) aufweist, der in der
zugeordneten Aufnahmenut (4) mündet.
3. Dehnfugen-Überbrückungsvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Profile (3) jeweils mehrere längs ihrer Erstreckung verteilt angeordnete Injektionskanäle
(15, 17, 29) aufweisen.
4. Dehnfugen-Überbrückungsvorrichtung nach Anspruch 2 oder Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine Injektionskanal (15) von oben zugänglich ist.
5. Dehnfugen-Überbrückungsvorrichtung nach Anspruch 2 oder Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine Injektionskanal (17, 29) von unten zugänglich ist.
6. Dehnfugen-Überbrückungsvorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine Injektionskanal (15, 17, 29) mittels eines Rückfluss-Sperrnippels
verschlossen ist.
7. Dehnfugen-Überbrüekungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Hohlraum (8, 9) durch einen durch die Innenwand der Aufnahmenut (4) und die äußere
Oberfläche des darin aufgenommenen Randabschnitts (2) der Dichtungsbahn (1) begrenzten,
sich in Längsrichtung des betreffenden Randabschnitts erstreckenden definierten Dichthohlraum
(16, 18, 30) gebildet ist.
8. Dehnfugen-Überbrückungsvorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass in jeder der Aufnahmenuten (4) mehrere Dichthohlräume (16, 18, 30) angeordnet sind.
9. Dehnfugen-Überbrückungsvorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die innerhalb einer Aufnahmenut (4) angeordneten Dichthohlräume (16, 18, 30) durch
eine Dichtlippe (7) des zugeordneten Randabschnitts (2) der Dichtungsbahn (1) voneinander
abgegrenzt sind.
10. Dehnfugen-Überbrückungsvorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die innerhalb einer Aufnahmenut (4) angeordneten Dichthohlräume (16, 18, 30) durch
eine an der Innenwand der Aufnahmenut ausgebildete Dichtrippe voneinander abgegrenzt
sind.
11. Dehnfugen-Überbrückungsvorrichtung nach den Ansprüchen 2 und 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Injektionskanal (15, 17, 29) in dem definierten Dichthohlraum (16, 18, 30) mündet
und dieser durch den Injektionskanal hindurch mit dem Dichtmedium (14, 31) verfüllt
ist.
12. Dehnfugen-Überbrückungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass Dichtmedium (14, 31) wasserquellfähig ist.
13. Dehnfugen-Überbrückungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Dichtmedium (14, 31) aus einem Zweikomponenten-Dichtmedium besteht, dessen Viskosität
nach dem Einbringen in den Hohlraum zunimmt.
14. Dehnfugen-Überbrückungsvorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass das Zweikomponenten-Dichtmedium aus einem Polyurethanharz besteht.
15. Dehnfugen-Überbrückungsvorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass das Zweikomponenten-Dichtmedium im ausreagierten Zustand ein Hydrogel bildet.
16. Dehnfugen-Überbrückungsvorrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass das Zweikomponenten-Dichtmedium aus einem Acrylatharz besteht.
17. Dehnfugen-Überbrückungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 13 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass das Zweikomponenten-Dichtmedium eine Verarbeitungsviskosität bei 25°C von weniger
als 180mPas, bevorzugt eine Verarbeitungsviskosität bei 20°C von weniger als 5mPas
aufweist.
18. Verfahren zum Sanieren einer bestehenden Dehnfugen-Überbrückungsvorrichtung, welche
zwei relativ zueinander bewegbare Profile (3) mit einem zwischen diesen angeordneten
breitenveränderlichen Dehnfugenspalt (D), über den sich eine verformbare Dichtungsbahn
(1) erstreckt, welche randseitig an den beiden Profilen fixiert ist, umfasst, wobei
die Dichtungsbahn verdickte profilierte Randabschnitte (2) aufweist, die jeweils in
einer zugeordneten Aufnahmenut (4) des betreffenden Profils formschlüssig aufgenommen
sind, indem in den Aufnahmenuten bestehende, durch diese und den jeweils darin aufgenommenen
Randabschnitt der Dichtungsbahn begrenzte Hohlräume (8, 9) mit einem nachträglich
darin eingebrachten Dichtmedium (14, 31) verfüllt werden.