[0001] Die Erfindung betrifft einen Tauchausguss zum Einbringen einer Metallschmelze, insbesondere
eines flüssigen Stahlwerkstoffs unter Luftabschluss unter den Gießspiegel einer Stranggießkokille.
[0002] Ein derartiger Tauchausguss ist zum Beispiel in der nicht vorveröffentlichten Druckschrift
DE 10 2005 047399.7 beschrieben. Der dort beschriebene Tauchausguss umfasst einen Schaft mit einem entlang
seiner Schaftachse verlaufenden Längskanal und einen zumindest näherungsweise senkrecht
zur Schaftachse verlaufenden Querkanal mit mindestens zwei seitlichen Auslassöffnungen.
Der Längskanal mündet mit seiner auslaufseitigen Mündung in den Querkanal. Der Boden
auf der Innenseite des Querkanals weist gegenüber der Mündung des Längskanals eine
Mulde auf.
[0003] Ebenfalls ist ein derartiger Tauchausguss in der Druckschrift
DE 3839214 beschrieben. Eine Metallschmelze wird innerhalb eines Gießrohres über eine Mulde
im Boden des Gießrohres umgelenkt und dabei so stark abgebremst, dass die Metallschmelze
mit entsprechend stark verminderter Geschwindigkeit aus seitlichen Öffnungen in der
Gießrohrwandung in eine Brammenkokille nahezu laminar austritt.
[0004] Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zu Grunde,
einen bekannten Tauchausguss dahingehend weiterzubilden, dass er auch das Einbringen
der Schmelze in tiefere Bereiche weiter entfernt vom Gießspiegel ermöglicht.
[0005] Diese Aufgabe wird durch den Gegenstand des Patentanspruchs 1 gelöst. Demnach ist
der oben beschriebenen Tauchausguss dadurch gekennzeichnet, dass der Boden des Querkanals
in den beiden Abschnitten zwischen seinen beiden Maxima und den seitlichen Auslassöffnungen
des Querkanals jeweils einen Schlitz aufweist, wobei die Schlitze als zusätzliche
Auslassöffnungen für den Querkanal fungieren.
[0006] Die beanspruchte geometrische Ausgestaltung der inneren Kontur des Tauchausgusses
bietet den Vorteil, dass der Gießspiegel auch bei hohen Gießgeschwindigkeiten noch
ruhiger bleibt als bei dem aus dem Stand der Technik bekannten Tauchausguss, weil
die Geschwindigkeiten beziehungsweise Turbulenzen der Schmelze im Bereich des Meniskus
aufgrund der beanspruchten Ausgestaltung ebenfalls wesentlich geringer sind als im
Stand der Technik. So gewährleistet die beanspruchte Ausgestaltung vorteilhafterweise
eine gleichbleibende hohe Qualität der resultierenden Gießprodukte auch bei hohen
Gießgeschwindigkeiten.
[0007] Herkömmliche Tauchrohrgeometrien sind in ihrem optimalen Strömungsverhalten begrenzt
und erlauben nur einen begrenzten Einsatz innerhalb des geforderten Breiten- und Dickenspektrums.
Die vorliegende Tauchrohrgeometrie erhöht den Einsatzbereich unter weiterhin optimalen
Strömungsbedingungen auf ein Volumenstromverhältnis von 1:7.
[0008] Weitere konstruktive Ausgestaltungen, die ihrerseits jeweils zu einer noch weitergehenden
Beruhigung des Gießspiegels und damit zu einer noch weiter verbesserten Produktqualität
beitragen, sind in den abhängigen Ansprüchen beschrieben.
[0009] Der Beschreibung sind zwei Figuren beigefügt, wobei
- Figur 1
- den Tauchausguss gemäß der vorliegenden Erfindung in einer Aufrissdarstellung; und
- Figur 2
- den Tauchausguss gemäß Figur 1 in einer Querschnittsdarstellung
zeigt.
[0010] Die Erfindung wird nachfolgend in Form von Ausführungsbeispielen unter gleichzeitige
Bezugnahme auf die beiden genannten Figuren detailliert beschrieben. In den Figuren
sind gleiche technische Merkmale mit gleichen Bezugszeichen bezeichnet.
[0011] Die Figuren 1 und 2 zeigen einen Tauchausguss 100 gemäß der vorliegenden Erfindung
zum Einbringen einer Metallschmelze, insbesondere eines flüssigen Stahlwerkstoffs,
unter Luftabschluss unter den Gießspiegel einer Stranggießkokille (hier nicht gezeigt).
Der Tauchausguss 100 umfasst einen Schaft 110 mit einem entlang seiner Schaftachse
S verlaufenden Längskanal 112 und einem zumindest näherungsweise senkrecht zu der
Schaftachse S verlaufenden Querkanal 114. Der Querkanal weist zwei seitliche Auslassöffnungen
114-1, 114-2 auf. Der Längskanal 112 mündet mit seiner auslaufseitigen Mündung M in
den Querkanal 114.
[0012] Erfindungsgemäß weist der Tauchausguss eine Vielzahl von geometrischen Gestaltungsmerkmalen
auf, welche im Wesentlichen alle dazu dienen, den Gießspiegel beim Einbringen von
zusätzlicher Schmelze ruhig zu halten.
[0013] Ein erstes dieser Gestaltungsmerkmale besteht darin, dass die der Mündung M des Längskanals
112 gegenüberliegende Mulde Mu in Form einer Rinne ausgebildet ist, deren Längsachse
R
L zumindest näherungsweise sowohl quer zu der Schaftachse S wie auch quer zu der Längsachse
Q
L des Querkanals 114 verläuft. Die Mulde bremst die Geschwindigkeit der Schmelze, wenn
diese aus dem vertikal verlaufenden Längskanal 112 kommend in den Querkanal 114 umgeleitet
wird. Die Flussrichtung der Schmelze ist in Figur 2 mit Pfeilen angedeutet.
[0014] Der Boden B ist in Breitenrichtung, das heißt quer zur Längsachse Q
L des Querkanals 114 eben ausgebildet.
[0015] Im Querschnitt entlang der Längsachse Q
L des Querkanals 114 gesehen, ist der Verlauf V des Bodens B sinusförmig und spiegelbildlich
zur Schaftachse S ausgebildet ist, wobei der Querschnitt der Mulde Mu in dem Verlauf
V ein Minimum auf Höhe der Schaftachse repräsentiert.
[0016] Der Verlauf V des Bodens weist rechts und links symmetrisch zu dem durch die Mulde
repräsentierten Minimum jeweils ein stetig verlaufendes Maximum M1, M2 auf.
[0017] In den beiden Abschnitten I, II zwischen den Maxima M1, M2 und seinen Auslassöffnungen
114-1, 114-2 verläuft der Querkanal 114 und sein Boden B jeweils geradlinig mit einem
negativen Neigungswinkel α
1, α
2 gegenüber der Horizontalen und spiegelbildlich zu der Schaftachse S. Für die beiden
Neigungswinkel α1, α2 gilt beispielsweise: α
1 = α
2 = -20°.
[0018] Der Boden B weist im Bereich der beiden Abschnitte I, II jeweils einen Schlitz 116-1,1
116-2 in Längsrichtung Q
L des Querkanals 114 auf. Im Bereich der der Schaftachse S zugewandten Schmalseiten
117-1, 117-2 der Schlitze kann der Boden B mit einem Winkel β mit vorzugsweise β≈55°
gegenüber der Horizontalen angefast sein. Die Schlitze 116-1, 116-2 wirken als zusätzliche
beziehungsweise vergrößerte Auslassöffnungen des Querkanals 114. Durch sie wird die
zusätzlich durch den Tauchausguss eingebrachte Metallschmelze in tiefere Bereiche
der bereits vorhandenen Schmelze und damit weg von dem Gießspiegel geleitet; der Gießspiegel
wird dadurch nicht gestört und bleibt ruhig.
[0019] Schließlich ist der Querkanal 114 vorzugsweise mit einem rechteckförmigen Querschnitt
ausgebildet.
1. Tauchausguss (100) zum Einbringen einer Metallschmelze, unter Luftabschluss unter
den Gießspiegel einer Stranggießkokille, umfassend:
einen Schaft (110) mit einem entlang seiner Schaftachse (S) verlaufenden Längskanal
(112) und einem senkrecht zur Schaftachse (S) verlaufenden Querkanal (114) mit mindestens
zwei seitlichen Auslassöffnungen (114-1, 114-2);
wobei der Längskanal (112) mit seiner auslaufseitigen Mündung (M) in den Querkanal
(114) mündet;
wobei der Boden (B) auf der Innenseite des Querkanals (114) eine der Mündung des Längskanals
(112) gegenüberliegende Mulde (Mu) aufweist;
wobei der Verlauf (V) des Bodens - im Querschnitt entlang der Längsachse (QL) des Querkanals (114) gesehen - sinusförmig und spiegelbildlich zur Schaftachse (S)
ausgebildet ist, wobei der Querschnitt der Mulde (Mu) ein Minimum im Verlauf (V) des
Bodens auf Höhe der Schaftachse repräsentiert wobei der Verlauf (V) des Bodens jeweils
rechts und links symmetrisch zu dem durch die Mulde repräsentierten Minimum ein stetig
verlaufendes Maximum (M1, M2) aufweist;
wobei die Mulde (Mu) in Form einer Rinne ausgebildet ist, deren Längsachse (RL) sowohl quer zu der Schaftachse (S) wie auch quer zu der Längsachse (QL) des Querkanals (114) verläuft; und
wobei der Querkanal (114) inklusive seines Bodens (B) in den beiden Abschnitten (I,
II) zwischen den Maxima (M1, M2) im Boden und seinen seitlichen Auslassöffnungen jeweils gradlinig mit einem negativen
Neigungswinkel α1, α2 gegenüber der Horizontalen und spiegelbildlich zur Schaftachse (S) ausgebildet ist
dadurch gekennzeichnet,
dass der Boden (B) des Querkanals (114) in den beiden Abschnitten (I, II) zwischen seinen
beiden Maxima (M1, M2) und den seitlichen Auslassöffnungen (114-1, 114-2) des Querkanals jeweils einen
Schlitz (116-1, 116-2) aufweist, wobei die Schlitze als zusätzliche Auslassöffnungen
für den Querkanal fungieren.
2. Tauchausguss (100) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Boden (B) quer zur Längsachse (QL) des Querkanals eben ausgebildet ist.
3. Tauchausguss (100) nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass für die Neigungswinkel α1, αz gilt: α1 = α2 ≈ -20°.
4. Tauchausguss (100) nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Boden (B) im Bereich der Schmalseite des Schlitzes, beispielsweise mit einem
Winkel β von 55 ° gegenüber der Horizontalen angefast ist.
5. Tauchausguss (100) nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Querkanal (114) einen rechteckförmigen Querschnitt aufweist.
1. Submerged nozzle (100) for introducing a metal melt, with air exclusion, below the
meniscus of a continuous casting mould, comprising:
a shaft (110) with a longitudinal channel (112), which extends along the shaft axis
(S) thereof, and a transverse channel (114), which extends perpendicularly to the
shaft axis (S), with at least two lateral outlet openings (114-1, 114-2);
wherein the longitudinal channel (112) opens by its mouth (M) at the outlet side into
the transverse channel (114);
wherein the base (B) on the inner side of the transverse channel (114) has a trough
(Mu) opposite the mouth of the longitudinal channel (112);
wherein the course (V) of the base as seen in cross-section along the longitudinal
axis (QL) of the transverse channel (114) is formed to be sinusoidal and in mirror image to
the shaft axis (S), wherein the cross-section of the trough (Mu) represents a minimum
in the course (V) of the base at the level of the shaft axis and wherein the course
(V) of the base has a constantly extending maximum (M1, M2) respectively on the right and the left symmetrically to the minimum represented
by the trough;
wherein the trough (Mu) is constructed in the form of a channel, the longitudinal
axis (RL) of which extends not only transversely to the shaft axis (S), but also transversely
to the longitudinal axis (QL) of the transverse channel (114); and
wherein the transverse channel (114) inclusive of the base (B) thereof in the two
sections (I, II) between the maxima (M1, M2) in the base and its lateral outlet openings is formed in each instance rectilinearly
with a negative angle of inclination α1, α2 relative to the horizontal and in mirror image to the shaft axis (S),
characterised in that the base (B) of the transverse channel (114) in each of the two sections (I, II)
between its two maxima (M1, M2) and the lateral outlet openings (114-1, 114-2) of the transverse channel has a respective
slot (116-1, 116-2), wherein the slots function as additional outlet openings for
the transverse channel.
2. Submerged nozzle (100) according to claim 1, characterised in that the base (B) is formed to be planar transversely to the longitudinal axis (QL) of the transverse channel.
3. Submerged nozzle (100) according to claim 1 or 2, characterised in that for the angle of inclination α1, α2, there applies: α1 = α2 ≈ -20°.
4. Submerged nozzle (100) according to any one of the preceding claims, characterised in that the base (B) is chamfered in the region of the narrow side of the slot, for example
at an angle β of 55° relative to the horizontal.
5. Submerged nozzle (100) according to any one of the preceding claims, characterised in that the transverse channel (114) has a rectangular cross-section.
1. Busette à immersion (100) pour l'introduction d'une masse fondue métallique, à l'abri
de l'air, sous le niveau de coulée d'une lingotière à coulée continue, comprenant
:
- une tige (110) avec un canal longitudinal (112) s'étendant le long de l'axe (S)
de la tige et un canal transversal (114) s'étendant perpendiculairement par rapport
à l'axe (S) de la tige présentant au moins deux orifices (114-1, 114-2) d'évacuation
latéraux ;
- où le canal longitudinal (112) débouche avec son ouverture (M) côté sortie dans
le canal transversal (114) ;
- où le fond (B) sur le côté interne du canal transversal (114) présente un creux
(Mu) face à l'ouverture du canal longitudinal (112) ; où le tracé (V) du fond - vu
en section le long de l'axe longitudinal (QL) du canal transversal (114) - est réalisé en forme sinusoïdale et en image inversée
par rapport à l'axe (S) de la tige, où la section du creux (Mu) présente un minimum
dans le tracé (V) du fond à hauteur de l'axe de la tige et où le tracé (V) du fond
présente un maximum (M1, M2) s'étendant de manière continue à chaque fois à gauche et à droite, symétriquement
par rapport au minimum représentant le creux ;
- où le creux (Mu) est réalisé sous forme de rainure, dont l'axe longitudinal (RL) s'étend transversalement par rapport à l'axe (S) de la tige ainsi que transversalement
par rapport à l'axe longitudinal (QL) du canal transversal (114) ; et
- où le canal transversal (114) y compris son fond (B) est réalisé, dans les deux
sections (I, II) entre les maxima (M1, M2) dans le fond et ses orifices d'évacuation latéraux, à chaque fois de manière linéaire
avec un angle d'inclinaison négatif α1, α2 par rapport à l'horizontale et en image inversée par rapport à l'axe (S) de la tige,
caractérisée
en ce que le fond (B) du canal transversal (114) dans les deux sections (I, II) entre ses deux
maxima (M
1, M
2) et les ouvertures d'évacuation latérales (114-1, 114-2) du canal transversal présente
à chaque fois une fente (116-1, 116-2), où les fentes fonctionnent comme ouvertures
d'évacuation supplémentaires pour le canal transversal.
2. Busette à immersion (100) selon la revendication 1, caractérisée en ce que le fond (B) est réalisé de manière plane transversalement par rapport à l'axe longitudinal
(QL) du canal transversal.
3. Busette à immersion (100) selon la revendication 1 ou 2, caractérisée en ce que, pour l'angle d'inclinaison α1, α2 : α1 = α2 ≈ -20°.
4. Busette à immersion (100) selon l'une quelconque des revendications précédentes, caractérisée
en ce que le fond (B), dans la partie du petit côté de la fente, est agencé par exemple avec
un angle β de 55 ° par rapport à l'horizontale.
5. Busette à immersion (100) selon l'une quelconque des revendications précédentes, caractérisée
en ce que le canal transversal (114) présente une section rectangulaire.