[0001] Die Erfindung betrifft eine Einlegesohle, insbesondere für Skischuhe und dergleichen
Sportschuhe, wie nachfolgend definiert wird.
[0002] Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind Einlegesohlen für Sportschuhe, die schalenartig
den menschlichen Fuß umgeben und einschließen, wie es insbesondere bei Skischuhen
der Fall ist. Andere Schuhe, die von der vorliegenden Erfindung umfasst sind, sind
Snowboard-Schuhe, Schlittschuhe und Skating-Schuhe (Inline-Skating) und Langlaufschuhe
für Langlaufskier.
[0003] Bei den genannten Schuhen wird es angestrebt, durch die Schrägstellung des menschlichen
Unterschenkels, eine sehr hohe Kantenbelastungskraft auf ein mit dem Schuh verbundenen
Sportgerät anzubringen.
[0004] Eine solche Kantenbelastungskraft sollte möglichst konzentriert auf die Innen- oder
Außenkante aufgebracht werden, ohne dass übrige Bereiche der Schuhsohle belastet werden.
Erwünscht ist also eine effiziente, direkte Kraftübertragung auf entweder die Außenkante
oder die Innenkante der Fußsohle.
[0005] Hierbei ist es bekannt, Einlegesohlen zu schaffen, die sich durch einen Warmverformvorgang
an die menschliche Fußsohle anpassen, um eine möglichst flächenbündige, formschlüssige
Anpassung an die Fußsohle zu erreichen.
[0006] Ferner ist es bekannt (Firma Sidas-
WO19990005927A1), bei solchen individuell an die Fußsohle angepassten Einlegesohlen einen sogenannten
Klammerbereich im Fersenbereich vorzusehen. Unter einem solchen Klammerbereich wird
ein rückseitig geschlossener harter Ring verstanden, der den Fersenbereich an der
hinteren Rückseite vollständig umfasst, um so eine Stützwirkung auf den rückwärtigen
Bereich der Ferse zu ermöglichen.
[0007] Eine solche Ausbildung einer individuell anpassbaren Einlegesohle in einem Skischuh
mit einem geschlossenen Fersenbereich hat sich jedoch als nachteilig herausgestellt.
Weil es sich um einen fersenseitig geschlossenen Ring handelt, welcher die Ferse umschließt,
ist es nicht möglich, ohne großen Kraftverlust eine Kantenbelastungskraft auf diese
Einlegesohle auszuüben. Jede Kantenbelastungskraft wird nämlich über den geschlossenen
Fersenring von der einen Seite, an der die Kante belastet werden soll, auch in unerwünschter
Weise auf die gegenüberliegende Seite, die eigentlich nicht belastet werden soll,
übertragen, so dass damit eine nur unwirksame oder schlecht wirksame Kantenbelastungskraft
eingeleitet wird.
[0008] Es ist deshalb nachteilig, einen solchen geschlossenen Ring im Fersenbereich anzuordnen.
[0009] Bei den bekannten Einlegesohlen ist im Innenraum des etwa U-förmigen Ringes noch
ein Schockabsorber angeordnet, der die von der menschlichen Ferse auf der Einlegesohle
ausgeübte Kraft dämpft.
[0010] Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass bei den bekannten Einlegesohlen, die
für die oben genannten Sportschuhe geeignet sind, der Nachteil besteht, dass ein den
Fersenbereich umschließendes Band vorgesehen ist, welches verhindert, dass eine auf
eine Innen- oder Außenkante eingeleitete Verkantungskraft allein auf dieser Außenkante
einwirkt. In unerwünschter Weise wird diese Verkantungskraft auch auf die gegenüberliegende
Seite eingeleitet, was zu einer Aufspaltung der Kraftkomponente führt und damit die
gezielte Krafteinwirkung auf die Kante schwächt.
[0011] Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, eine Einlegesohle, insbesondere
für Skischuhe und dergleichen Schuhe so weiterzubilden, dass mit hohem Wirkungsgrad
eine Einleitungskraft lediglich auf eine Seite der Einlegesohle eingeleitet werden
kann, wobei die andere, gegenüberliegende Seite der Sohle davon nicht beeinträchtigt
wird.
[0012] Zur Lösung der gestellten Aufgabe ist die Erfindung durch die technische Lehre des
Anspruches 1 gekennzeichnet.
[0013] Wesentliches Merkmal der Erfindung ist, dass die Einlegesohle aus mindestens zwei
unterschiedlich harten, mindestens teilweise übereinander angeordneten und mindestens
teilweise miteinander verbundenen Schichten besteht, nämlich einer relativ weichen
Trägerschicht und einer härteren Hartschicht, dass die Oberseite der Einlegesohle
durch die weichere Trägerschicht gebildet ist und dass die Unterseite der Einlegesohle
durch die Hartschicht gebildet ist und dass ferner die Hartschicht im Fersenbereich
mit einer einseitig offenen Ausnehmung versehen ist, die sich vom Fersenbereich bis
etwa in den Mittelfußbereich erstreckt und rückseitig im Fersenbereich in einen Unterbrechungsbereich
mündet, der von der weichen Trägerschicht gebildet ist.
[0014] Damit wird der wesentliche Vorteil erreicht, dass die bewusst gewählte Härte der
Hartschicht im Bodenbereich der Einlegesohle im Fersenbereich unterbrochen ist und
hiermit eine Fersenführung erreicht wird, welche es ermöglicht, die auf die weiche
Trägerschicht einwirkende Kraft einseitig auf die Hartschicht kantenseitig im Fersenbereich
zu übertragen, ohne dass die gegenüberliegende Kantenseite der Hartschicht von dieser
Kraft beeinträchtigt wird.
[0015] Es wird also gezielt eine Unterbrechung der Hartschicht im Fersenbereich herbei geführt,
so dass im Fersenbereich eine Unterbrechung der Hartschicht vorhanden ist, die verhindert,
dass eine auf die Hartschicht eingeleitete Verkantungskraft von der einen Kante der
Hartschicht auf die gegenüberliegende Kante übertragen wird.
[0016] Damit ist sichergestellt, dass eine Verkantungskraft immer nur auf die eine Seite
der Hartschicht eingeleitet wird und somit als optimale Verkantungskraft über die
gesamte Länge der Einlegesohle wirkt, während die gegenüberliegende Seite im Fersenbereich
davon nicht betroffen ist, denn durch die Unterbrechung in der Hartschicht wird eine
Kraftübertragung dieser Verkantungskraft auf die gegenüberliegende - nicht belastete
Seite - der Einlegesohle verhindert.
[0017] Es werden also die Kraftvektoren, die im Sinne einer Verkantungskraft auf die weiche
Trägerschicht einwirken, auf die Unterseite der Einlegesohle in Form einer aufgeteilten
Kraftkomponente übertragen, d. h. der wesentliche Teil dieser Verkantungskraft wird
nun auf eine einzige Seite der Hartschicht eingeleitet, während aufgrund der Unterbrechung
im Fersenbereich der Hartschicht die Kraftkomponente, welche in die andere Seite eingeleitet
werden sollte, unterbrochen ist.
[0018] Die Erfindung geht also den entgegengesetzten Weg des Standes der Technik, denn beim
Stand der Technik war absichtlich der hintere Fersenbereich durch ein Band oder durch
eine Klammer geschlossen, was bei der vorliegenden Erfindung vermieden wird.
[0019] Ein weiterer Vorteil bei der Verwirklichung der vorliegenden Erfindung ist, dass
durch die gezielte Unterbrechung der harten Trägerschicht im Fersenbereich nun ein
Zangeneffekt erzielt wird, der die Ferse noch zusätzlich einschließt, stützt und führt.
[0020] Erfindungsgemäß ist an der fersenseitigen Unterseite der Hartschale die vorher erwähnte
Ausnehmung angeordnet, die etwa birnenförmig oder länglich als einseitig geöffnete
Ausnehmung ausgebildet ist, die sich in Richtung ihrer Längserstreckung etwa parallel
oder schräg zur Mittenlängsachse der Einlegesohle erstreckt. Es handelt sich hierbei
um einen Rücksprung in der Hartschicht, weil die Hartschicht in diesem Bereich ausgenommen
ist und dahinter zurückversetzt die weichere Trägerschicht angeordnet ist.
[0021] Wirkt nun ein Fersendruck von oben auf die weiche Trägerschicht, dann wird dieser
Fersendruck unmittelbar von oben in die längliche Ausnehmung hinein geleitet und diese
verformt sich nach unten durch die Ausnehmung in der Hartschicht hindurch, wobei sich
die Hartschicht zangenartig aufstellt und die Ferse umfasst und schließt.
[0022] Damit wird ein wesentlich besserer Führungseffekt auf den Fersenbereich des menschlichen
Fußes in einem Skischuh oder dergleichen erzielt, und es wird ein besserer Kraftschluss
von der Ferse auf den Skischuh erreicht. Der zangenartige Fersenschluss ist umso stärker,
je stärker die Druckkraft von oben ist.
[0023] In einer Weiterbildung der vorliegenden Erfindung ist es noch zusätzlich vorgesehen,
dass eine sogenannte Pelotte im Mittelfußbereich angeordnet ist. Bei einer solchen
Pelotte handelt es sich um eine Verformung an der Unterseite der Hartschicht, welche
die Hartschicht in Richtung nach oben in Richtung auf die weichere Trägerschicht verformt,
so dass die weichere Trägerschicht an der Oberseite eine etwa olivenförmige Vorwölbung
ausbildet, die gegen die Unterseite des menschlichen Fußes gerichtet ist.
[0024] Eine solche Pelotte hat den Vorteil, dass bei einer Längsverschiebungskraft, die
parallel zur Oberfläche der Einlegesohle vom Fuß auf die Einlegesohle ausgeübt wird,
diese Pelotte diese Verschiebungskraft aufnimmt und hierdurch eine bessere Längsführung
des menschlichen Fußes auf der Einlegesohle gegeben ist.
[0025] Damit wird ein Vorrutschen des Fußes auf der Einlegesohle verhindert, und damit wird
der Stand der Fußsohle aus der Einlegesohle noch wesentlich verbessert.
[0026] Bei der vorliegenden Erfindung ist vorgesehen, dass die erfindungsgemäße Einlegesohle
in den Innenschuh eines Skischuhs eingelegt wird, so dass der Innenschuh selbst dann
mit seiner Unterseite auf einer zugeordneten Sohle des Skischuhs selbst aufliegt.
[0027] In diesem Fall würde man die herkömmlich im Skischuh angeordnete Einlegesohle entfernen,
um die erfindungsgemäße Einlegesohle mit hohem Wirkungsgrad zum Einsatz zu bringen.
[0028] In anderen Sportschuhen, die in der Beschreibungseinleitung genannt wurden, ist normalerweise
kein Innenschuh vorhanden. Für diese Sportschuhe reicht es aus, die fabrikmäßig in
dem Sportschuh angeordnete leichte Einlegesohle zu entfernen und durch die erfindungsgemäße
Einlegesohle zu ersetzen.
[0029] Der Einfachheit halber wird in der folgenden Beschreibung davon ausgegangen, dass
der menschliche Fuß unmittelbar auf der erfindungsgemäßen Einlegesohle aufliegt und
die erfindungsgemäße Einlegesohle unmittelbar auf der Innenfläche des Sportschuhs
aufliegt.
[0030] Obwohl die Erfindung hierauf nicht beschränkt ist, wird diese Ausführungsform der
einfacheren Beschreibung wegen verwendet.
[0031] Wichtig bei der vorliegenden Erfindung ist dem gemäß, dass die schuhseitig angeordnete
Unterseite der Einlegesohle eine Hartschicht hat, die sich im Wesentlichen über die
gesamte Fläche der Einlegesohle erstreckt einschließlich des Fersenbereiches und dass
lediglich an der Unterseite in der Hartschicht eine etwa längliche Ausnehmung angeordnet
ist, die einen offenen Kanal in Richtung zur weichen Trägerschicht bildet und eine
Unterbrechung im Fersenbereich ausbildet, so dass in diesem Bereich nur noch die weiche
Trägerschicht wirkt.
[0032] Dadurch, dass die Hartschicht sich auch in den Fersenbereich erstreckt und lediglich
nur durch eine schmale Aussparung dort unterbrochen ist, ergibt sich der Vorteil,
dass nicht zwei unterschiedliche Platten definiert sind - wie beim Stand der Technik
bekannt -, sondern eine durchgehende Hartschicht als Grundplatte der Einlegesohle
vorhanden ist, deren mechanische Eigenschaften nur lediglich im Fersenbereich modifiziert
sind.
[0033] Der Erfindungsgegenstand der vorliegenden Erfindung ergibt sich nicht nur aus dem
Gegenstand der einzelnen Patentansprüche, sondern auch aus der Kombination der einzelnen
Patentansprüche untereinander.
[0034] Alle in den Unterlagen, einschließlich der Zusammenfassung offenbarten Angaben und
Merkmale, insbesondere die in den Zeichnungen dargestellte räumliche Ausbildung, werden
als erfindungswesentlich beansprucht, soweit sie einzeln oder in Kombination gegenüber
dem Stand der Technik neu sind.
[0035] Im Folgenden wird die Erfindung anhand von lediglich einen Ausführungsweg darstellenden
Zeichnungen näher erläutert. Hierbei gehen aus den Zeichnungen und ihrer Beschreibung
weitere erfindungswesentliche Merkmale und Vorteile der Erfindung hervor.
Es zeigen:
[0036]
- Figur 1:
- schematisiert die Unteransicht einer erfindungsgemäßen Einlegesohle
- Figur 2:
- die Rückansicht auf die Einlegesohle in Richtung II in Figur 1
- Figur 3:
- der Querschnitt durch die Einlegesohle in Höhe der Linie III-III in Figur 1
- Figur 4:
- schematisiert die Verformung der Einlegesohle bei Einwirkung einer Verkantungskraft
mit Darstellung im Fersenbereich
- Figur 5:
- die gleiche Darstellung wie Figur 5 mit einer entgegengesetzt einwirkenden Verkantungskraft
- Figur 6:
- der Längsschnitt durch die Einlegesohle in Richtung des Pfeils VI-VI in Figur 8
- Figur 7:
- die Seitenansicht der Einlegesohle
- Figur 8:
- die Draufsicht auf zwei paarweise angeordnete Einlegesohlen mit Darstellung weiterer
Einzelheiten
- Figur 9:
- die Fersenansicht der Einlegesohle
- Figur 10:
- Schnitt gemäß der Linie X-X in Figur 1
[0037] Zu den Zeichnungen wird generell angemerkt, dass die weißen und hellgrauen Bestandteile
in den Zeichnungen, z. B. 1 und im Fersenbereich 18, die weiche Trägerschicht darstellen,
während die dunklen Bestandteile, z. B. 2, 2a, 2b, in den Zeichnungen die Hartschicht
darstellen.
[0038] Die weiche Trägerschicht besteht beispielsweise aus einem PU-Formschaum mit einer
Shorehärte im Bereich zwischen 30 und 40, während für die Hartschicht eine Shorehärte
im Bereich von 50 bis 60 verwendet wird.
[0039] Dass heißt, die beiden Schichten 1, 2 unterscheiden sich um einen Shorehärtegrad
von mindestens 10 bis 15.
[0040] Im Wesentlichen wird nämlich die Verkantungskraft durch die Hartschicht 2 auf die
Außenkante der Einlegesohle eingetragen und die weichere Trägerschicht 1 dient nur
der Druckverteilung, um eine möglichst gleichmäßige und gleichflächige Verteilung
der Druckkräfte von der menschlichen Fußsohle auf die Einlegesohle zu bewerkstelligen.
[0041] Aus diesem Grund ist auch vorgesehen, dass sich die weiche Trägerschicht im Wesentlichen
über die gesamte Oberseite der Einlegesohle von vorne nach hinten erstreckt, wobei
bedarfsweise im Mittelfußbereich eine Pelotte angeordnet sein kann.
[0042] Die Hartschicht 2 muss nicht aus einem geschäumten PU-Material ausgebildet sein.
Es können auch andere Materialien verwendet werden, wie z. B. ein PP-Material oder
ein PE-Material oder ein Kunststoff mit Faserverbundwerkstoff.
[0043] In Figur 1 ist die Unterseite der Einlegesohle 10 dargestellt. Es ist erkennbar,
dass sich die Hartschicht 2 praktisch über die gesamte Fläche der Einlegesohle erstreckt,
die grob in einen Vorfußbereich 11, einen Mittelfußbereich 12 und in einen Fersenbereich
13 unterteilt werden kann.
[0044] Bedarfsweise kann im Mittelfußbereich 12 die bereits erwähnte Pelotte 21 angeordnet
werden. Es handelt sich hierbei um eine Einprägung in die Hartschicht 2, die nach
oben gerichtet ist und die beispielsweise aus dem Schnitt in Figur 3 und Figur 6 erkennbar
ist.
[0045] Wichtig ist, dass sich die Hartschicht 2 auch bis in den Fersenbereich erstreckt
und hierbei bogenförmige Bereiche 2a und 2b ausbildet, so dass auch die Fersenbelastungskraft
von diesen bogenförmigen Bereichen 2a, 2b aufgenommen und auf die Trägerschicht übertragen
wird.
[0046] Gemäß Figur 1 besteht die erfindungsgemäße Einlegesohle 10 aus einer hinteren Druckschale
31, welche bevorzugt den Fersenbereich 13 umgibt, diesen zangenartig umfasst und führt
und aus einer sich daran anschließenden Druckplatte 30, die geeignet ist, die vom
Vorderfuß auf die Einlegesohle 10 eingeleiteten Druckkräfte großflächig zu verteilen.
[0047] Wichtig ist, dass eine längliche Ausnehmung 5 in der Hartschicht 2 an der Unterseite
der Einlegesohle 10 vorhanden ist. Diese längliche Ausnehmung 5 bildet im oberen Bereich,
im Wesentlichen im Mittelfußbereich 12, einen Bogen 14, der in einen Verbindungsbereich
15 übergeht, der seinerseits in einen größeren abgerundeten Fersendruckbereich 16
übergeht, der seinerseits wiederum in einen Unterbrechungsbereich 17 übergeht, welcher
dafür sorgt, dass die Hartschicht 2 im Fersenbereich nicht durchgehend ausgebildet
ist, sondern unterbrochen ist. In diesem Bereich ist vielmehr ein Führungsbereich
18 für die Ferse vorgesehen, der aus der weichen Trägerschicht gebildet ist.
[0048] Die Formgebung der Ausnehmung 5 ist nicht zwingend in der beschriebenen Art notwendig.
Nachdem die Figur 1 die rechte Einlegesohle für den rechten Fuß von unten zeigt, ist
auch erkennbar, dass die Längsachse der Ausnehmung 5 einen Winkel zur Mittenlängsachse
der Einlegesohle 10 bildet. Dies ist damit begründet, dass sich in diesem Fall rechtsseitig
ein großflächigerer Innenbereich 2a im Vergleich zu einem schmaleren Außenbereich
2b ergibt. Damit kann auf die Innenkante der Einlegesohle 10 eine wesentlich größere
Verkantungskraft ausgeübt werden, als vergleichsweise auf die Außenkante, was insbesondere
beim Skifahren wichtig ist.
[0049] Der Vergleich der Figur 1 zur Figur 2 zeigt, dass die Hartschale auch schalenförmig
um die Ferse herumgezogen ist, nämlich eine dortigen Außenbereich 9 bildet, der durch
zwei voneinander getrennte Stegbereiche 7, 8 gebildet ist.
[0050] Damit ist klar, dass es keine Verbindung in der Hartschicht im Fersenbereich gibt,
weil die beiden Stegbereiche 7, 8 durch den Unterbrechungsbereich 17 unterbrochen
sind und in diesem Bereich die weichere Trägerschicht 1 zum Vorschein kommt.
[0051] Damit ergibt sich dort ein etwa bogenförmiger Führungsbereich 18 für die Ferse.
[0052] Die Figur 2 zeigt im Übrigen, dass die Unterbrechung auch noch einen Bogenbereich
6 bildet, d. h. einen von der Horizontalen abweichenden, konvex nach oben gerichteten
Bogen, der eine zangenartige Bewegung des Fersenbereiches ausführt, wie nachfolgend
beschrieben wird.
[0053] Erfolgt beispielsweise eine Krafteinleitung in Pfeilrichtung 20 auf den Fersenbereich
- wie in Figur 2 gezeigt - dann wird diese Kraft über die weiche Trägerschicht 1 in
den Unterbrechungsbereich 17 zwischen den Stegbereichen 7, 8 der Hartschicht durchgeleitet
und trifft auf den Bogenbereich 6, der sich demzufolge konvex nach unten durchbiegt.
Dadurch wird ein Drehmoment auf die beiden Stegbereiche 7, 8 der Hartschicht erzeugt,
und diese bewegen sich in Pfeilrichtung 19 nach oben und bilden so eine Zange, welche
die Ferse dort einschließt und führt. Dieser Effekt wird auch durch die in Figur 10
dargestellte Konstruktion der konkaven Aussparung in der Hartschicht 2 sowie der Trägerschicht
1 hervorgerufen.
[0054] Je größer also die Druckkraft auf die Ferse ist, desto besser ist die Führungskraft,
die durch diese zangenartige Bewegung von der Einlegesohle auf die Ferse ausgeübt
wird.
[0055] Die Figuren 4 und 5 zeigen die wesentlichen Vorteile der Erfindung, wo erkennbar
ist, dass bei Krafteinleitung einer in Pfeilrichtung 20 gerichteten Schrägkraft auch
diese Kraft nur und fast ausschließlich auf den jeweiligen unteren Stegbereich 8 in
Figur 4 oder 7 in Figur 5 eingeleitet wird und der jeweilige andere Stegbereich nicht
von dieser Verkantungskraft beeinträchtigt wird.
[0056] Damit wird klar, dass die schräg in Pfeilrichtung 20 eingeleitete Gesamtkraft in
zwei zueinander senkrechte Komponenten aufgespaltet wird, die nur auf der einen Seite
der Einlegesohle wirken, während die andere Seite der Einlegesohle davon nicht beeinträchtigt
wird. Damit wird die hohe Wirksamkeit einer Verkantungskraft und deren Weiterleitung
auf eine einzige Seite der Einlegesohle gezeigt.
[0057] Die Figur 3 zeigt einen Schnitt gemäß der Linie III-III in Figur 1, die im Wesentlichen
durch die Pelotte 21 geht. Hierbei ist erkennbar, dass diese aus einer Ausnehmung
22 besteht, die durch eine Einprägung entstanden ist, welche die Hartschicht 2 nach
oben verformt und hierbei gleichzeitig auch in Form einer nach oben verformten Stützfläche
25 die weiche Trägerschicht mitnimmt.
[0058] Wenn demzufolge eine Längsverschiebungskraft in Pfeilrichtung 27, wie in Figur 6
sichtbar, auf die Oberseite der Einlegesohle wirken sollte, wird diese von der Pelotte
aufgenommen, so dass der Fuß auf der Einlegesohle nicht verrutschen kann.
[0059] Aus Figur 3 ist im Übrigen noch erkennbar, dass die Hartschicht 2 randseitig jeweils
in Form von Randbereichen 23 hochgezogen ist und sich an diese hochgezogenen Randbereiche
der Hartschicht 2 auch noch weitere, sich fluchtend daran anschließende hochgezogene
Randbereiche 28 der weicheren Trägerschicht 1 anschließen.
[0060] Auf diese Weise ist sichergestellt, dass der Fuß auf der Einlegesohle auch eine gute
seitliche Führung aufweist.
[0061] Die Figur 6 zeigt einen Mittenlängsschnitt durch die Einlegesohle 10, wo erkennbar
ist, dass der Fersenbereich, gebildet durch die Trägerschicht 1, offen ist und die
Hartschicht 2 sich nicht in den Mittenbereich im Fersenbereich der Einlegesohle erstreckt.
[0062] Die Grundfläche oder Aufstandsfläche der Einlegesohle 10 setzt sich von dem Fersenbereich
nach vorne fort und hat die gleiche Ebene wie im Anschlussbereich, wo die Hartschicht
2 an die weichere Trägerschicht 1 anschließt.
[0063] Ferner ist erkennbar, dass im Fersendruckbereich 16 die Aussparung 3 angeordnet ist,
welche dafür sorgt, dass ein Druck auf den Fersenballen gedämpft wird und ein Zangeneffekt
entsteht, wie er anhand der Figur 2 erläutert wurde.
[0064] Die Figur 7 zeigt die Seitenansicht der erfindungsgemäßen Einlegesohle, wo erkennbar
ist, dass sich die Hartschicht 2 schalenartig etwa vom Mittelfußbereich 12 nach hinten
erstreckt und dort die hochgestellten Randbereiche 23 ergibt, wie dies in Figur 3
erläutert ist. Oberhalb dieser Randbereiche 23 schließen sich die weichen Randbereiche
28 der Trägerschicht 1 an.
[0065] Diese Verhältnisse sind insbesondere auch noch in Figur 10 dargestellt, welche einen
Schnitt durch den Fersenbereich zeigt.
[0066] Dort ist erkennbar, dass die Hartschicht 2 mit den randseitigen Bereichen 23 hochgezogen
ist, an welche sich die weicheren Randschichten oder Randbereiche 28 der Trägerschicht
1 anschließen.
[0067] In Figur 8 ist ein Paar erfindungsgemäßer Einlegesohlen von der Unterseite her dargestellt,
wo erkennbar ist, dass die jeweiligen Ausnehmungen 5 schräg zur Längsmittenachse der
Einlegesohle 10 gerichtet sind, um großflächige Innenbereiche im Vergleich zu kleinflächigeren
Außenbereichen zu ermöglichen.
Erkennbar ist auch, dass der Unterbrechungsbereich 17 einen gegenseitigen Abstand
29 zwischen den beiden dort zusammenlaufenden Hartschalenbereichen ausbildet. Dieser
Abstand 29 beträgt etwa 10 mm. Er kann jedoch in weiten Grenzen verändert werden.
[0068] Die Figur 9 zeigt die Fersenansicht auf eine Einlegesohle gemäß dem Pfeil IX in Figur
8, und es ist wiederum erkennbar, dass die beiden Randbereiche 23 der Hartschicht
dort als Innen- und Außenbereich lappenförmig erstrecken und in der Mitte des Fersenbereiches
von dem Unterbrechungsbereich 17 unterbrochen sind.
[0069] Die erfindungsgemäße Sohle wird vorwiegend vorgefertigt produziert, prinzipiell kann
sie jedoch auch individuell anpassbar ausgeführt werden.
Zeichnungslegende
1 |
Trägerschicht (weich) |
17 |
Unterbrechungsbereich |
2 |
Hartschicht |
18 |
Führungsbereich (für |
|
2a Innenbereich |
|
Ferse) |
|
2b Außenbereich |
19 |
Pfeilrichtung |
3 |
Aussparung (in Hartschicht) |
20 |
Pfeilrichtung |
4 |
Fersenschale |
21 |
Pelotte |
5 |
Ausnehmung (Hartschicht) |
22 |
Ausnehmung |
6 |
Bogenbereich |
23 |
Randbereich (Hartschicht) |
7 |
Stegbereich |
24 |
Fußbett |
8 |
Stegbereich |
25 |
Stützfläche |
9 |
Außenbereich |
26 |
Grundfläche |
10 |
Einlegesohle |
27 |
Pfeilrichtung |
11 |
Vorfußbereich |
28 |
Randbereich |
12 |
Mittelfußbereich |
|
(Trägerschicht) |
13 |
Fersenbereich |
29 |
Abstand |
14 |
Bogen |
30 |
Druckplatte |
15 |
Verbindungsbereich |
31 |
Druckschale |
16 |
Fersendruckbereich |
|
|
1. Einlegesohle, insbesondere für Skischuhe und dergleichen Sportschuhe, mit einem einer
im Wesentlichen an die menschliche Fußsohle angepassten Oberfläche bestehend aus einer
weichen Trägerschicht (1),
dadurch gekennzeichnet, dass
a.) die Einlegesohle (10) aus mindestens zwei unterschiedlich harten, mindestens teilweise
übereinander angeordneten und mindestens teilweise miteinander verbundenen Schichten
(1, 2) besteht, nämlich einer relativ weichen Trägerschicht (1) und einer härteren
Hartschicht (2),
b.) dass die Unterseite der Einlegesohle (10) im Wesentlichen durch die Hartschicht
(2) gebildet ist
c.) dass ferner die Hartschicht (2) im Fersenbereich (13) mit einer einseitig offenen
Ausnehmung (3) versehen ist, die im Fersenbereich (13) in einen Unterbrechungsbereich
(17) mündet, der von der weichen Trägerschicht (1) gebildet ist.
2. Einlegesohle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die schuhseitig angeordnete Unterseite der Einlegesohle eine Hartschicht (2) aufweist,
die sich im Wesentlichen über die gesamte Fläche der Einlegesohle erstreckt und dass
lediglich an der fersenseitigen Unterseite der Hartschicht (2) eine etwa längliche
Ausnehmung (3) angeordnet ist, die einen offenen Kanal (15, 16) in Richtung zur darüber
angeordneten weichen Trägerschicht (1) bildet und eine Unterbrechung im Fersenbereich
(13) ausbildet, so dass in diesem Bereich nur noch die weiche Trägerschicht (1) wirkt.
3. Einlegesohle nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Ausnehmung (3) vom Fersenbereich (13) bis etwa in den Mittelfußbereich (12)
erstreckt.
4. Einlegesohle nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Hartschicht (2) im Bodenbereich der Einlegesohle im Fersenbereich unterbrochen
ist und hiermit eine Fersenführung bildet, welche die auf die weiche Trägerschicht
(1) schräg einwirkende Kraft (F_ges) einseitig auf die Hartschicht (2) kantenseitig
im Fersenbereich (13) überträgt.
5. Einlegesohle nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass durch die gezielte Unterbrechung der harten Trägerschicht (2) im Fersenbereich (13)
ein Zangeneffekt gebildet ist, der die Ferse zusätzlich einschließt, stützt und führt.
6. Einlegesohle nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass an der fersenseitigen Unterseite der Hartschale (2) die Ausnehmung (3) angeordnet
ist, die etwa birnenförmig oder länglich als einseitig geöffnete Ausnehmung (3) in
der Hartschale (2) ausgebildet ist, die sich in Richtung ihrer Längserstreckung etwa
parallel oder schräg zur Mittenlängsachse der Einlegesohle erstreckt.
7. Einlegesohle nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die weiche Trägerschicht aus einem PU-Formschaum mit einer Shorehärte im Bereich
zwischen 30 und 40 besteht, während die Hartschicht eine Shorehärte im Bereich von
50 bis 60 aufweist.
8. Einlegesohle nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass im Mittelfußbereich (12) eine Pelotte (21) als Einprägung in der Hartschicht (2)
ausgebildet ist, die nach oben gerichtet ist und die darüber angeordnete weichere
Trägerschicht in Richtung auf die Fußsohle vorwölbt.
9. Einlegesohle nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Hartschicht (2) bis in den Fersenbereich erstreckt und bogenförmige Bereiche
(2a und 2b) ausbildet, welche die Fersenbeiastungskraft aufnehmen und auf die Trägerschicht
(1) übertragen.
10. Einlegesohle nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Einlegesohle (10) aus einer hinteren Druckschale (31) besteht, welche den Fersenbereich
(13) umgibt, diesen zangenartig umfasst und führt und aus einer sich daran anschließenden
Druckplatte (30) besteht, die die vom Vorderfuß auf die Einlegesohle (10) eingeleiteten
Druckkräfte großflächig verteilt.
11. Einlegesohle nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die längliche Ausnehmung (5) im Mittelfußbereich (12) einen Bogen (14) ausbildet,
der in einen Verbindungsbereich (15) übergeht, der seinerseits in einen größeren abgerundeten
Fersendruckbereich (16) übergeht, der seinerseits in einen Unterbrechungsbereich (17)
übergeht, der die Hartschicht (2) im Fersenbereich unterbricht, und dass in diesem
Bereich ein Führungsbereich (18) für die Ferse vorgesehen ist, der aus der weichen
Trägerschicht (1) gebildet ist.
12. Einlegesohle nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Längsachse der Ausnehmung (5) einen Winkel zur Mittenlängsachse der Einlegesohle
(10) bildet.
13. Einlegesohle nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Hartschale (2) schalenförmig um die Ferse herumgezogen ist, und einen Außenbereich
(9) bildet, der durch zwei voneinander getrennte Stegbereiche (7, 8) gebildet ist.
14. Einlegesohle nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass der Unterbrechungsbereich (17) in der weichen Trägerschicht (1) einen bodenseitigen
(unterseitigen) Bogenbereich (6) bildet, der als ein von der Horizontalen abweichender,
konvex nach oben gerichteten Bogen ausgebildet ist, der bei Druck von oben eine zangenartige
Bewegung des Fersenbereiches ausführt.
15. Einlegesohle nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Hartschicht (2) randseitig jeweils in Form von Randbereichen (23) hochgezogen
ist und sich an die hochgezogenen Randbereiche der Hartschicht (2) weitere, fluchtend
sich daran anschließende hochgezogene Randbereiche (28) der weicheren Trägerschicht
(1) anschließen.