[0001] Die Erfindung betrifft eine Strömungsmaschine, wobei der Rotor eine Kühleintrittsleitung
zum Zuführen von Kühlmedium in den Rotor sowie eine Kühlaustrittsleitung zum Abführen
von Kühlmedium aus dem Rotor aufweist, wobei eine Verbindungsleitung im Rotor ausgebildet
ist, die die Kühleintrittsleitung und die Kühlaustrittsleitung strömungstechnisch
miteinander verbindet.
[0002] Zur Steigerung des Wirkungsgrades einer Dampfturbine trägt die Verwendung von Dampf
mit höheren Drücken und Temperaturen bei. Die Verwendung von Dampf mit einem solchen
Dampfzustand stellt erhöhte Anforderungen an die entsprechende Dampfturbine.
[0003] Unter einer Dampfturbine im Sinne der vorliegenden Anmeldung wird jede Turbine oder
Teilturbine verstanden, die von einem Arbeitsmedium in Form von Dampf durchströmt
wird. Im Unterschied dazu werden Gasturbinen mit Gas und/oder Luft als Arbeitsmedium
durchströmt, das jedoch völlig anderen Temperatur- und Druckbedingungen unterliegt
als der Dampf bei einer Dampfturbine. Im Gegensatz zu Gasturbinen weist bei Dampfturbinen
z.B. das einer Teilturbine zuströmende Arbeitsmedium mit der höchsten Temperatur gleichzeitig
den höchsten Druck auf. Ein offenes Kühlsystem wie bei Gasturbinen, ist also nicht
ohne externe Zuführung realisierbar.
[0004] Eine Dampfturbine umfasst üblicherweise einen mit Schaufeln besetzten drehbar gelagerten
Rotor, der innerhalb eines Gehäusemantels angeordnet ist. Bei Durchströmung des vom
Gehäusemantel gebildeten Strömungsraumes mit erhitztem und unter Druck stehendem Dampf
wird der Rotor über die Schaufeln durch den Dampf in Rotation versetzt. Die am Rotor
angebrachten Schaufeln werden auch als Laufschaufeln bezeichnet. Am Gehäusemantel
sind darüber hinaus üblicherweise stationäre Leitschaufeln angebracht, welche in die
Zwischenräume der Laufschaufeln greifen. Eine Leitschaufel ist üblicherweise an einer
ersten Stelle entlang einer Innenseite des Dampfturbinengehäuses gehalten. Dabei ist
sie üblicherweise Teil eines Leitschaufelkranzes, welcher eine Anzahl von Leitschaufeln
umfasst, die entlang eines Innenumfangs an der Innenseite des Dampfturbinengehäuses
angeordnet sind. Dabei weist jede Leitschaufel mit ihrem Schaufelblatt radial nach
innen. Ein Leitschaufelkranz an einer Stelle entlang der axialen Ausdehnung wird auch
als Leitschaufelreihe bezeichnet. Üblicherweise ist eine Anzahl von Leitschaufelreihen
hintereinander angeordnet.
[0005] Eine wesentliche Rolle bei der Steigerung des Wirkungsgrades spielt die Kühlung.
Bei den bisher bekannten Kühlmittelmethoden zur Kühlung eines Dampfturbinengehäuses,
ist zwischen einer aktiven Kühlung und einer passiven Kühlung zu unterscheiden. Bei
einer aktiven Kühlung wird eine Kühlung durch ein dem Dampfturbinengehäuse separat,
d. h. zusätzlich zum Arbeitsmedium zugeführtes Kühlmedium bewirkt. Dagegen erfolgt
eine passive Kühlung lediglich durch eine geeignete Führung oder Verwendung des Arbeitsmediums.
Eine übliche Kühlung eines Dampfturbinengehäuses beschränkt sich auf eine passive
Kühlung. So ist beispielsweise bekannt, ein Innengehäuse einer Dampfturbine mit kühlem,
bereits expandiertem Dampf zu umströmen. Dies hat jedoch den Nachteil, dass eine Temperaturdifferenz
über die Innengehäusewandung beschränkt bleiben muss, da sich sonst bei einer zu großen
Temperaturdifferenz das Innengehäuse thermisch zu stark verformen würde. Bei einer
Umströmung des Innengehäuses findet zwar eine Wärmeabfuhr statt, jedoch erfolgt die
Wärmeabfuhr relativ weit entfernt von der Stelle der Wärmezufuhr. Eine Wärmeabfuhr
in unmittelbarer Nähe der Wärmezufuhr ist bisher nicht in ausreichendem Maße verwirklicht
worden. Eine weitere passive Kühlung kann mittels einer geeigneten Gestaltung der
Expansion des Arbeitsmediums in einer so genannten Diagonalstufe erreicht werden.
Hierüber lässt sich allerdings nur eine sehr begrenzte Kühlwirkung auf das Gehäuse
erzielen.
[0006] Die in den Dampfturbinen drehbar gelagerten Dampfturbinenwellen werden im Betrieb
thermisch sehr beansprucht. Die Entwicklung und Herstellung einer Dampfturbinenwelle
ist zugleich teuer und zeitaufwändig. Die Dampfturbinenwellen gelten als die am höchsten
beanspruchten und teuersten Komponenten einer Dampfturbine. Dies gilt zunehmend für
hohe Dampftemperaturen.
[0007] Mitunter aufgrund der hohen Massen der Dampfturbinenwellen sind diese thermisch träge,
was sich negativ bei einem thermischen Lastwechseln eines Turbosatzes auswirkt. Das
bedeutet, dass die Reaktion der gesamten Dampfturbine auf einen Lastwechsel im starken
Maße von der Schnelligkeit der Dampfturbinenwelle auf thermisch veränderte Bedingungen
reagieren zu können, abhängt. Zur Überwachung der Dampfturbinenwelle wird standardmäßig
die Temperatur überwacht, was aufwändig und kostspielig ist.
[0008] Eine Eigenschaft der Dampfturbinenwellen ist, dass diese über keine wesentliche Wärmesenke
verfügen. Daher gestaltet sich die Kühlung der an der Dampfturbinenwelle angeordneten
Laufschaufeln als schwierig.
[0009] Zur Verbesserung der Anpassung einer Dampfturbinenwelle auf eine thermische Beanspruchung
ist es bekannt, diese im Einströmbereich auszuhöhlen oder als Hohlwelle auszubilden.
Diese Hohlräume sind in der Regel abgeschlossen und mit Luft gefüllt.
[0010] Allerdings wirken sich die im Betrieb auftretenden hohen Spannungen, die zum großen
Teil aus Tangentialspannungen aus der Fliehkraft bestehen, nachteilig auf die vorgenannten
Dampfturbinen-Hohlwellen aus. Diese Spannungen sind in etwa doppelt so hoch wie die
Spannungen, die bei entsprechenden Vollwellen auftreten würden. Dies hat einen starken
Einfluss auf die Werkstoffauswahl der Hohlwellen, was dazu führen kann, dass die Hohlwellen
für hohe Dampfzustände nicht geeignet bzw. nicht realisierbar sind.
[0011] Im Gasturbinenbau ist es bekannt, luftgekühlte Hohlwellen als dünnwandige Schweißkonstruktionen
auszuführen. Es ist unter anderem bekannt, die Gasturbinenwellen über eine so genannte
Hirth-Verzahnung mit Scheiben auszubilden. Diese Gasturbinenwellen weisen dafür einen
zentralen Zuganker auf.
[0012] Allerdings ist eine direkte Übertragung der Kühlprinzipien bei Gasturbinen auf den
Dampfturbinenbau in der Regel nicht möglich, da eine Dampfturbine im Gegensatz zur
Gasturbine als geschlossenes System betrieben wird. Darunter ist zu verstehen, dass
das Arbeitsmedium in einem Kreislauf sich befindet und nicht in die Umgebung abgeführt
wird. Das bei einer Gasturbine eingesetzte Arbeitsmedium, das im Grunde genommen aus
Luft und Abgas besteht, wird nach dem Durchtritt durch die Turbineneinheit der Gasturbine
in die Umgebung abgegeben.
[0013] Dampfturbinen weisen darüber hinaus im Gegensatz zur Gasturbine keine Verdichtereinheit
auf und des Weiteren sind die Wellen der Dampfturbine im Allgemeinen nur radial zugänglich.
[0014] Besonders thermisch belastet werden bei den Dampfturbinenwellen die Kolben- und Einströmbereiche.
Mit Kolbenbereich ist der Bereich eines Schubausgleichskolbens zu verstehen. Der Schubausgleichskolben
wirkt in einer Dampfturbine derart, dass eine durch das Arbeitsmedium hervorgerufene
Kraft auf die Welle in einer Richtung eine Gegenkraft in Gegenrichtung ausgebildet
wird.
[0015] Wünschenswert wäre es, eine Dampfturbine auszubilden, die für hohe Temperaturen geeignet
ist.
[0016] Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Dampfturbine anzugeben, die bei hohen Dampftemperaturen
betrieben werden kann.
[0017] Gelöst wird diese Aufgabe durch einen Rotor für eine Strömungsmaschine, wobei der
Rotor eine Kühleintrittsleitung zum Zuführen von Kühlmedium in den Rotor sowie eine
Kühlaustrittsleitung zum Abführen von Kühlmedium aus dem Rotor aufweist, wobei eine
Verbindungsleitung im Rotor ausgebildet ist, die die Kühleintrittsleitung und die
Kühlaustrittsleitung strömungstechnisch miteinander verbindet, wobei die Verbindungsleitung
beabstandet zur Rotationsachse ausgebildet ist.
[0018] Es wird somit eine Dampfturbine mit einem Rotor vorgeschlagen, die in den während
des Betriebes heißen Bereichen jeweils hohl ist und mit einer internen Kühlung versehen
ist. Der Vorteil der Erfindung ist unter anderem darin zu sehen, dass die Dampfturbinenwelle
zum einen kriechstabil ausgebildet werden kann und zum anderen flexibel auf thermische
Belastungen reagiert. Bei einem Lastwechsel beispielsweise, bei dem eine höhere thermische
Belastung auftreten kann, führt die Kühlung dazu, dass die thermische Belastung der
Welle schließlich abnimmt. Dies gilt insbesondere für Bereiche, die besonders thermisch
belastet sind, wie z.B. der Einströmbereich oder der Ausgleichskolben.
[0019] Mit der Erfindung wird nun vorgeschlagen, statt einer zentralen Bohrung, die als
Hohlraum ausgebildet ist und durch die ein Kühlmedium strömt, eine nicht zentrale
Verbindungsleitung auszubilden, die nicht durch die Rotationsachse geht. Die Verbindungsleitung
rotiert somit mit dem Rotor um die Rotationsachse.
[0020] Dadurch ist ein schnelles Anfahren der Dampfturbine möglich, was für die heutige
Zeit einen besonderen Aspekt darstellt, bei dem es darum geht, Energie schnell zur
Verfügung zu stellen. Des Weiteren entsteht ein Vorteil durch die erfindungsgemäße
Dampfturbine dadurch, dass die Kosten für eine Wellenüberwachung geringer ausfallen
können. Ein hohler Rotor weist eine geringere Masse gegenüber einer Vollwelle auf
und dadurch auch eine geringere Wärmekapazität gegenüber einer Vollwelle sowie eine
größere beströmte Oberfläche. Dadurch ist ein schnelles Aufwärmen der Dampfturbinenwelle
möglich. Ein weiterer Aspekt der Erfindung ist, dass die Zeitstandsfestigkeit des
für den Rotor eingesetzten Materials durch die verbesserte Kühlung erhöht wird. Die
Zeitstandsfestigkeit kann hierbei um einen Faktor größer als zwei gegenüber einer
Vollwelle erhöht werden. Dies führt zu einer Erweiterung des Einsatzbereiches des
Rotors.
[0021] In den Unteransprüchen sind vorteilhafte Weiterbildungen angegeben.
[0022] Vorteilhafter Weise weist der Rotor ein Kühlmediumeintrittsraum auf, der die Kühleintrittsleitung
mit der Verbindungsleitung strömungstechnisch verbindet. Dieser Kühlmediumeintrittsraum
ist als Hohlraum ausgebildet, wobei in den Hohlraum die Kühleintrittsleitung und die
Kühlaustrittsleitung münden. Solch ein Kühlmediumeintrittsraum, der als Hohlraum ausgebildet
ist, ist vergleichsweise leicht herzustellen. Darüber hinaus ist es in Folge dieses
Hohlraumes möglich, das Gewicht des Rotors einzusparen. Dieser Kühlmediumseintrittsraum,
wird hierbei in radialer Richtung von der Rotationsachse aus gesehen, zwischen 50
und 90% des im Bereich des Hohlraums gemessenen Rotorradiusses ausgebildet. D.h. je
nach thermischen Bedingungen kann dieser Kühlmediumeintrittsraum geeignet ausgebildet
werden, um einen entsprechenden Kühlmediumdampf bereitzustellen, der durch die Verbindungsleitung
zur Kühlaustrittsleitung strömt.
[0023] In einer vorteilhaften Weiterbildung ist der Rotor mit einem Kühlmediumaustrittsraum
ausgebildet, der die Kühlaustrittsleitung mit der Verbindungsleitung strömungstechnisch
verbindet. Dieser Kühlmediumaustrittsraum kann hierbei ähnlich ausgebildet und gefertigt
sein, wie der Kühlmediumeintrittsraum. Ebenso kann der Kühlmediumeintrittsraum sich
in radialer Richtung bis 90% des im Bereich des Hohlraums gemessenen Rotorradiusses
erstrecken.
[0024] Im Betrieb strömt durch die Kühleintrittleitung ein Kühldampf, der beispielsweise
durch ein entspanntes und abgekühltes Strömungsmedium gebildet ist. Dieser gegenüber
dem Frischdampf abgekühlte Kühldampf strömt über die Kühleintrittsleitung in den Kühlmediumeintrittsraum
und von dort in die Verbindungsleitung. Nach dem Austritt aus der Verbindungsleitung
strömt das Kühlmedium aus dem Kühlmediumaustrittsraum in die Kühlaustrittsleitung
aus dem Rotor heraus und kann an einer entsprechenden Stelle aus dem Rotor ausströmen,
wo die Dampfparameter des Kühlmediums benötigt werden.
[0025] In einer vorteilhaften Weiterbildung weist der Rotor zumindest acht Kühleintrittsleitungen
auf. Diese acht Kühleintrittsleitungen münden alle im Kühlmediumeintrittsraum.
[0026] In einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung werden zumindest acht Kühlaustrittsleitungen
im Rotor ausgebildet, die sich im Wesentlichen radial nach außen erstrecken.
[0027] Des Weiteren werden ebenfalls in einer vorteilhaften Weiterbildung zumindest acht
Verbindungsleitungen ausgebildet. Durch die im Wesentlichen gleiche Anzahl der Kühleintrittsleitungen,
der Verbindungsleitungen und der Kühlaustrittleitungen ist es sichergestellt, dass
eine optimale Kühlwirkung des Kühlmediums erreicht wird.
[0028] In einer weiteren Vorteilhaften Weiterbildung weist die Kühleintrittsleitung und
die Verbindungsleitung denselben Winkelabstand zu einer horizontalen Bezugslinie auf.
In einer Querschnittsansicht des Rotors wären demnach die Kühleintrittsleitung und
die Verbindungsleitung in radialer Richtung in einer Linie angeordnet. Zweckmäßig
sind bei gleicher Anzahl an Kühleintrittsleitungen und Verbindungsleitungen jeweils
zwei Kühleintrittsleitungen und eine Verbindungsleitung in radialer Richtung hintereinander
angeordnet.
[0029] In einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung ist die Verbindungsleitung im Wesentlichen
parallel zur Rotationsachse ausgebildet. Dies führt dazu, dass das Kühlmedium gut
von dem Kühlmediumeintrittsraum zum Kühlmediumaustrittsraum gelangen kann.
[0030] In einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung ist der Rotor mit zwei Fluten ausgebildet,
wobei die Kühleintrittsleitung in einer ersten Flut und die Kühlaustrittsleitung in
einer zweiten Flut angeordnet ist. So genannte zweiflutige Dampfturbinen sind bekannt.
Darunter sind Dampfturbinen zu verstehen, bei denen der Frischdampf durch eine Frischdampfleitung
auf den Rotor trifft und von dort in zwei Richtungen sich entspannt und abkühlt. Der
Dampf wird in einer ersten Flut sowie in einer zweiten Flut entspannt und abgekühlt.
Nach dem Austritt aus der ersten und aus der zweiten Flut strömt das Strömungsmedium
wieder zusammen. Der Vorteil solch einer zweiflutigen Anordnung ist, dass die Schubkräfte
sich kompensieren, da der Dampf in beide Richtungen eine Schubkraft ausübt und die
Schubkräfte sich dadurch gegenseitig aufheben.
[0031] Die Kühleintrittsleitung kann somit nach einer geeigneten Turbinenstufe in der ersten
Flut eingebracht werden. Somit gelangt entspannter und abgekühlter Dampf nach dieser
Turbinenstufe in den Rotor und kann von dort über die Verbindungsleitung den Einströmbereich
des Rotors kühlen. Nach Durchströmung der Verbindungsleitung strömt das Kühlmedium
über die Kühlaustrittsleitung in eine geeignete Turbinenstufe in der zweiten Flut
aus dem Rotor heraus und kann zweckmäßig noch arbeitsentspannend im Strömungskanal
der Dampfturbine in Energie umgewandelt werden. Ausführungsbeispiele der Erfindung
werden nachfolgend anhand der Zeichnungen näher beschrieben. Diese sollen das Ausführungsbeispiel
nicht maßstäblich darstellen, vielmehr ist gezeigt, wozu Erläuterungen dienen, in
schematischer und/oder leicht versetzter Form ausgeführt. Im Hinblick auf Ergänzungen
der aus den Zeichnungen unmittelbar erkennbaren Lehren wird auf den einschlägigen
Stand der Technik verwiesen. In den unterschiedlichen Figuren sind gleiche Teile stets
mit demselben Bezugszeichen versehen, so dass diese in der Regel auch nur einmal beschrieben
werden.
[0032] Es zeigen:
- Figur 1
- eine Querschnittsansicht eines Rotors;
- Figur 2
- eine in Rotationsrichtung gesehene Querschnittsansicht des Rotors gemäß der Schnittlinie
AA aus Figur 1.
[0033] Die Figur 1 zeigt eine Querschnittsansicht eines Rotors 1 von der Seite gesehen.
Der Rotor 1 ist als zweiflutiger Rotor ausgebildet, d.h. der Rotor 1 umfasst eine
erste Flut 2 und eine zweite Flut 3. Der Übersichtlichkeit wegen sind die Laufschaufeln
nicht eingezeichnet. In etwa der Mitte 4 strömt Frischdampf in einen Ausströmbereich
5. Vom Ausströmbereich 5 strömt ein erster Teil des Frischdampfes 6 in einem Strömungskanal
entlang der ersten Flut. Durch die zweite Flut 3 strömt ein zweiter Teil 7 durch einen
Strömungskanal.
[0034] Nach einer nicht näher dargestellten Turbinenstufe strömt der Dampf über eine Kühleintrittsleitung
8 in einen Kühlmediumeintrittsraum 9.
[0035] Der Kühlmediumeintrittsraum 9 ist als ein Hohlraum ausgebildet. In diesem Kühlmediumeintrittsraum
9 mündet die Kühleintrittsleitung 8. Die Kühleintrittleitung 8 ist hierbei radial
ausgerichtet. D.h., dass von einer Rotationsachse 10 aus gesehen, die Kühleintrittsleitung
8 parallel zu einer geraden ist, die von der Rotationsachse 10 nach außen sich erstreckt.
Es werden in einer ersten Ausführungsform zumindest acht Kühleintrittsleitungen 8
ausgebildet. In weiteren alternativen Ausführungsformen können weniger oder mehr Kühleintrittsleitungen
8 ausgebildet werden, was von den Dampfparametern abhängt.
[0036] Der Kühlmediumeintrittsraum 9 erstreckt sich in radialer Richtung von der Rotationsachse
10 bis zu einer Höhe H, wobei die Höhe H des Kühlmediumseintrittsraumes 9 zwischen
50 und 90% des Radius des Rotors beträgt.
[0037] In den Kühlmediumeintrittsraum 9 mündet ebenfalls eine Verbindungsleitung 11. Die
Verbindungsleitung 11 ist im Wesentlichen parallel zur Rotationsachse 10 ausgerichtet.
In einer ersten Ausführungsform werden zumindest acht Verbindungsleitungen 11 im Rotor
1 angeordnet. Die Verbindungsleitung 11 mündet anschließend in einen Kühlmediumaustrittsraum
12. Ebenfalls in diesem Kühlmediumaustrittsraum 12 mündet eine Kühlaustrittsleitung
13. Die Kühlaustrittsleitung 13 kann im Wesentlichen ähnlich ausgebildet sein, wie
die Kühleintrittsleitung 8. Die Größe und Anzahl der Kühlaustrittsleitungen 13 kann
der Größe und der Anzahl der Kühleintrittsleitung 8 entsprechen. Bei einem geschweißten
Rotor 1, der aus drei oder mehr Teilen besteht, können die Schweißnahtkammern als
Eintritts- und Austrittsraum verwendet werden. Durch das dreiteilige Design sind die
Verbindungsbohrungen zwischen dem Eintritts- und dem Austrittsraum vergleichsweise
leicht herzustellen. Die Kühlaustrittsleitung 13 mündet wieder in den nicht näher
dargestellten Strömungskanal der zweiten Flut 3 und kann dort an einer Stelle nach
einer nicht näher dargestellten Turbinenstufe energieentspannend eingeströmt werden.
Die Verbindungsleitung 11 ist hierbei beabstandet zur Rotationsachse 10 ausgebildet.
[0038] In der Figur 2 ist eine Querschnittsansicht der Schnittlinie entlang der Linie AA
aus Figur 1 zu sehen. Der Schnitt AA führt durch den Rotor 1, wobei der Schnitt durch
den Kühlmediumaustrittsraum 12 erfolgt. Daher sind in der Figur 2 die Kühlaustrittsleitungen
13 relativ deutlich zu sehen. Die Kühlaustrittsleitungen 13 sind hierbei im Wesentlichen
in radialer Richtung ausgerichtet. Des Weiteren ist die Verbindungsleitung 11 und
die Kühlaustrittsleitung 13 in radialer Richtung 14 hintereinander angeordnet. In
alternativen Ausführungsformen kann selbstverständlich eine geringere Anzahl an Verbindungsleitungen
11 als die Anzahl der Kühlaustrittsleitungen 13 vorgesehen werden.
1. Rotor (1) für eine Strömungsmaschine, wobei der Rotor (1) eine Kühleintrittsleitung
(8) zum Zuführen von Kühlmedium in den Rotor (1) sowie eine Kühlaustrittsleitung (13)
zum Abführen von Kühlmedium aus dem Rotor (1) aufweist, wobei eine Verbindungsleitung
(11) im Rotor (1) ausgebildet ist, die die Kühleintrittsleitung (8) und die Kühlaustrittsleitung
(13) strömungstechnisch miteinander verbindet, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindungsleitung (11) beabstandet zur Rotationsachse (10) ausgebildet ist.
2. Rotor (1) nach Anspruch 1,
mit einem Kühlmediumeintrittsraum (9), der die Kühleintrittsleitung (8) mit der Verbindungsleitung
(11) strömungstechnisch verbindet.
3. Rotor (1) nach Anspruch 2,
wobei der Kühlmediumeintrittsraum (9) einen Hohlraum bildet, in den die Kühleintrittsleitung
(8) und die Kühlaustrittsleitung (13) münden.
4. Rotor (1) nach Anspruch 3,
wobei der Hohlraum sich in radialer Richtung (14) von der Rotationsachse (10) bis
50-60% des im Bereich des Hohlraums gemessenen Rotorradius (R) erstreckt.
5. Rotor (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
mit einem Kühlmediumaustrittsraum (12), der die Kühlaustrittsleitungen (13) mit der
Verbindungsleitung (11) strömungstechnisch verbindet.
6. Rotor (1) nach Anspruch 5,
wobei der Kühlmediumaustrittsraum einen Hohlraum bildet, in den die Kühleintrittsleitung
(8) und die Verbindungsleitung (11) münden.
7. Rotor (1) nach Anspruch 6,
wobei der Hohlraum sich in radialer Richtung (14) von der Rotationsachse (10) bis
50-90% des im Bereich des Hohlraums gemessenen Rotorradius (R) erstreckt.
8. Rotor (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei zumindest acht Kühleintrittsleitungen (8) ausgebildet sind.
9. Rotor (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei zumindest acht Kühlaustrittsleitungen (13) ausgebildet sind.
10. Rotor (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei zumindest acht Verbindungsleitungen (11) ausgebildet sind.
11. Rotor (1) nach einem der Ansprüche 8 bis 10,
wobei die Kühleintrittsleitung (8) und die Verbindungsleitung (11) mit demselben Winkelabstand
zu einer horizontalen Bezugslinie ausgebildet sind.
12. Rotor (1) nach einem der Ansprüche 8 bis 11,
wobei die Kühlaustrittsleitung (13) und die Verbindungsleitung (11) mit demselben
Winkelabstand zu einer horizontalen Bezugslinie ausgebildet sind.
13. Rotor (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 12,
wobei die Verbindungslinie (11) im Wesentlichen parallel zur Rotationsachse (10) ausgebildet
ist.
14. Rotor (1) mit zwei Fluten (2, 3) wobei die Kühleintrittsleitung (8) in ein in der
ersten Flut (2) und die Kühlaustrittsleitung (13) in der zweiten Flut (3) angeordnet
ist.