[0001] Die Erfindung betrifft eine Breitnip-Kalander-Anordnung zum Satinieren einer Papier-
oder Kartonbahn mit mindestens einem Breitnip, der zwischen einer harten Gegendruckfläche
und einem umlaufenden Mantel, der durch eine Stützschuhanordnung in Richtung auf die
Gegendruckfläche belastet ist, gebildet ist, und einem Kalibrierungsnip. Ferner betrifft
die Erfindung ein Verfahren zum Satinieren einer Papier- oder Kartonbahn, bei dem
die Papier- oder Kartonbahn durch einen Breitnip geleitet wird, der zwischen einer
harten Gegendruckfläche und einem umlaufenden Mantel, der durch eine Stützschuhanordnung
in Richtung auf die Gegendruckfläche belastet ist, gebildet ist, und die Papier- oder
Kartonbahn kalibriert wird.
[0002] Bei der Herstellung von Papier- oder Kartonbahnen tritt vielfach die Situation auf,
daß die Papier- oder Kartonbahn über ihre Breite eine relativ ungleichförmige Dicke
aufweist. Die Vergleichmäßigung dieser Dicke bereits in der Papiermaschine ist üblicherweise
mit einem relativ großen Aufwand verbunden, so daß man bevorzugt, die Dicke in einem
Kalibrierungsnip hinter der Papiermaschine zu vergleichmäßigen. Würde man die Dicke
quer zur Laufrichtung der Papier- oder Kartonbahn ungleichmäßig lassen, ergäben sich
bei der weiteren Handhabung der Papier- oder Kartonbahn Probleme. Dies ist insbesondere
beim Aufwickeln der Papier- oder Kartonbahn zu beobachten. Wenn die Papier- oder Kartonbahn
an einem Ende (in Breitenrichtung gesehen) dicker als an dem anderen Ende ist, dann
ergeben sich bei mehreren 100 oder sogar mehreren 1.000 Windungen einer Papier- oder
Kartonbahnrolle so deutliche Durchmesserunterschiede, daß diese Papier- oder Kartonbahnrolle
nicht mehr gut abgerollt und weiterverarbeitet werden kann.
[0003] Zur Oberflächenvergütung verwendet man bevorzugt bei einer Papier- oder Kartonbahn
gerne eine Breitnip-Presse, in der die Papier- oder Kartonbahn über eine vorbestimmte
Strecke hinweg mit niedrigem bis erhöhtem Druck und gegebenenfalls auch mit einer
erhöhten Temperatur mit dem Ziel eines möglichst geringen Volumenverlustes beim Verdichten
beaufschlagt werden kann. Die Breitnip-Presse bildet einen Breitnip, in dem ein umlaufender
Mantel einer Gegendruckfläche gegenüberliegt. Der Mantel wird durch eine Stützschuhanordnung
gegen die Gegendruckfläche gedrückt, so daß ein entsprechend großer oder kleiner Druck
auf die zwischen dem Mantel und der Gegendruckfläche liegende Papier- oder Kartonbahn
ausgeübt wird. Der Breitnip hat den Vorteil, daß die Papier- oder Kartonbahn über
einen längeren Zeitraum mit Druck beaufschlagt wird. Die Druckspannungen im Breitnip
sind allerdings vergleichsweise klein, so daß ein volumenschonendes Satinieren möglich
wird.
[0004] In vielen Fällen läßt sich beobachten, daß die Papier-oder Kartonbahn im Breitnip
eine starke Trocknung erfährt. Man hat daher vorgeschlagen, vor dem Breitnip eine
Befeuchtungseinrichtung anzuordnen, mit der die Papier- oder Kartonbahn angefeuchtet
wird. Wenn die Papier- oder Kartonbahn feuchter ist, lassen sich ihre Oberflächen
auch besser glätten.
[0005] Allerdings hat die Befeuchtung den Nachteil, daß man sie nicht mit dem Kalibrierungskalander
zusammen verwenden kann, der den Kalibrierungsnip bildet. Wenn die Papier- oder Kartonbahn
nach der Kalibrierung, also nach dem Durchlaufen des Kalibrierungsnips, wieder befeuchtet
wird, dann ergeben sich wiederum ungleichförmige Dicken über die Breite der Papier-
oder Kartonbahn. Möglicherweise ist dies darauf zurückzuführen, daß sich durch Rückschwellung
der unterschiedlich stark verdichteten Bereiche wieder die zuvor zu beobachtenden
Dickenunterschiede ergeben.
[0006] EP 0 451 449 A1 zeigt ein Verfahren zum Glätten einer beidseitig gestrichenen Papier- oder Kartonbahn.
Die Bahn wird hierzu zunächst durch einen Nip geleitet, der durch zwei welche Walzen
oder zwei weiche Bänder gebildet ist die gegeneinander gedrückt werden. Danach wird
die Bahn durch einen Nip geleitet, der durch zwei harte Walzen oder zwei harte Bänder
gebildet ist, die gegeneinander gedrückt werden. Im ersten Nip wird auf die Bahn vornehmlich
mit einem relativ hohen Druck eingewirkt. Im zweiten Nip worden die Glätte- und Glanzwerte,
die im ersten Nip erzielt worden sind, noch gesteigert.
[0007] EP 0 609 544 A1 zeigt ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Erhöhen von Glanz und/oder Glätte einer
Materialbahn, mit deren Hilfe Feuchtigkeit auf die Bahn aufgebracht wird und zwar
so kurz vor einem Nip, daß die Feuchte nur bis zu einer bestimmten Tiefe in die Bahn
eingedrungen ist, wenn die Bahn den Nip durchläuft.
[0008] DE 28 23 738 A1 beschreibt eine Einrichtung zur Einebnung der Oberfläche einer Papierbahn in Gestalt
eines Kalanders, bei dem harte Walzen und elastische Walzen einander abwechseln.
[0009] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Papier-oder Kartonbahn zu satinieren,
ohne größere Probleme bei der Weiterbearbeitung zu schaften.
[0010] Diese Aufgabe wird durch eine Breitnip-Kalander-Anordnung mit den Merkmalen des Anspruchs
1 gelöst.
[0011] Mit dieser Anordnung, bei der die Papier-oder Kartonbahn zuerst befeuchtet, dann
satiniert und schließlich kalibriert wird, ist es möglich, eine Papier-oder Kartonbahn
über ihre Breite mit einer gleichmäßigen oder zumindest nahezu gleichmäßigen Dicke
zu versehen. Aufgrund der normalerweise niedrigeren Flächenspannungen im Breitnip
ist dies mit einem Breitnip alleine nicht ohne weiteres möglich. Durch die Befeuchtungseinrichtung
vor dem Breitnip und vor allem auch vor der Kalibrierung kann die Papier- oder Kartonbahn
mit Feuchtigkeit versehen werden, ohne daß ihre Dickeneigenschaften nachteilig beeinflußt
werden. Die Dicke wird letztendlich erst nach der Satinage eingestellt. Hierbei ergeben
sich zwar sicherlich auch gewisse Nachteile durch das "Nachpressen" einer bereits
satinierten Bahn. Diese Nachteile sind aber tolerierbar, weil sie geringer sind als
eine Anordnung des Kalibrierungsnips vor dem Breitnip, wenn zwischen dem Kalibrierungsnip
und dem Breitnip noch gefeuchtet wird. Letztendlich beschränken sich die Nachteile
der Kalibrierung im Kalibrierungsnip darauf, daß die Papier- oder Kartonbahn an ihrer
Oberfläche vereinzelt speckige oder stärker glänzende Stellen erhält, als dies alleine
nach dem Durchlaufen des Breitnips der Fall ist. Dafür hat die Papier- oder Kartonbahn
aber eine höhere Feuchtigkeit als ohne Befeuchtung, so daß sie wiederum leichter verarbeitet
werden kann.
[0012] Vorzugsweise ist der Kalibrierungsnip durch zwei harte Walzen gebildet. Die beiden
harten Walzen sind in einem Kalander oder Glättwerk angeordnet, wie dies an sich bekannt
ist Die harten Walzen, also Walzen aus Stahl oder Guß ohne einen elastischen Oberflächenbelag,
sind in der Lage, die Dicke der Papier- oder Kartonbahn über ihre Breite auszugleichen.
Wenn sich herausstellt, daß ein Kalibrierungsnip nicht genügt, ist es gegebenenfalls
erforderlich, mehrere Kalibrierungsnips hintereinander zu schalten. Diese Kalibrierungsnips
können dann durchaus in einem einzigen Walzenstapel angeordnet sein, so daß man mehrere
Walzen zweifach ausnutzen kann.
[0013] Vorzugsweise ist die Gegendruckfläche durch die Oberfläche einer harten Walze gebildet.
Da der Mantel umläuft, ist es günstig, wenn auch die Gegendruckfläche umlaufen kann.
Dies läßt sich am einfachsten dadurch realisieren, daß die Gegendruckfläche durch
die Umfangsfläche einer Walze gebildet ist. Da sich die Glätte dieser Walze in die
Papier- oder Kartonbahn einprägt, ist eine besonders glatte Walze hier vorzuziehen.
Diese i Glätte läßt sich am einfachsten auf einer harten Walze erzeugen, also, wie
oben ausgeführt, auf einer Walze aus Stahl oder Guß.
[0014] Der Breitnip weist eine Heizeinrichtung auf. Wenn die Papier- oder Kartonbahn im
Breitnip nicht nur mit einem erhöhten Druck, sondern auch mit einer erhöhten Temperatur
beaufschlagt wird, dann lassen sich die Satinageergebnisse verbessern. Insbesondere
kann die Papier- oder Kartonbahn eine erhöhte Glätte und/oder einen verbesserten Glanz
erhalten. Die Zufuhr von Wärme im Breitnip ermöglicht es, die Papier- oder Kartonbahn
praktisch während ihres gesamten Durchlaufs mit erhöhter Temperatur zu beaufschlagen.
Dies ist günstiger, als wenn man die Papier- oder Kartonbahn lediglich vordem Einlaufen
in den Breitnip beheizt.
[0015] Vorzugsweise sind zwei Breitnips hintereinander und vor dem Kalibrierungsnip angeordnet,
wobei zunächst die eine und dann die andere Seite der Papier-oder Kartonbahn mit einer
Gegendruckfläche in Kontakt kommt. Auf diese Weise ist es möglich, beide Seiten der
Papier-oder Kartonbahn gleichartig zu satinieren, also beide Seiten der Papier- oder
Kartonbahn mit einer Glätte zu versehen, wie sie durch die Gegendruckfläche vorgegeben
ist.
[0016] Hierbei ist besonders bevorzugt, daß vor jedem Breitnip eine Befeuchtungseinrichtung
angeordnet ist. Damit lassen sich die Feuchtigkeitsverluste, die in jedem Breitnip
entstehen, sozusagen im vorhinein kompensieren. Die Papier- oder Kartonbahn bleibt
also auch nach dem Durchlaufen der Breitnips gut handhabbar.
[0017] Eine von der Befeuchtungseinrichtung abgegebene Feuchtigkeitsmenge und die Heizeinrichtung
sowie die Länge des Breitnips sind so aufeinander abgestimmt, daß die Papier- oder
Kartonbahn im Kalibrierungsnip zumindest die gleiche Feuchtigkeit wie vor der Befeuchtungseinrichtung
aufweist Die Feuchtigkeitsverluste, die die Papier- oder Kartonbahn im Breitnip erfährt,
sind bekannt oder können vorher ermittelt oder errechnet werden. Wenn man nun dafür
sorgt, daß die Feuchtigkeit, die im Breitnip aus der Papier- oder Kartonbahn verlorengeht,
vorher aufgetragen wird, dann erhält man nicht nur eine verbesserte Satinage der Papier-
oder Kartonbahn, also eine verbesserte Glätte der Oberfläche, sondern die Papier-
oder Kartonbahn trocknet selbst auch nicht aus, was die weitere Handhabung, insbesondere
beim Aufwickeln, erleichtert.
[0018] Bevorzugterweise ist im Anschluß an den Kalibrierungsnip eine Autwickeleinrichtung
aogeordnet. Diese Ausgestaltung hat den Vorteil, daß eine Papier- oder Kartonbahn
aufgewickelt wird kurz nachdem sie Ober ihre Breite auf die gleiche Dicke gebracht
worden ist. Eine so gebildete Papier- oder Kartonbahnrolle ist von hoher Güte und
läßt sich später gut weiterverarbeiten.
[0019] Die Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 7 gelöst.
[0020] Durch die Kalibrierung der Papier-oder Kartonbahn nach dem Durchlaufen des Breitnips
kann man die Papier- oder Kartonbahn im Breitnip behandeln und mit Feuchtigkeit versehen,
ohne auf die eigentliche Dicke oder die Dikkenunterschiede der Papier- oder Kartonbahn
Rücksicht nehmen zu müssen. Dies erleichtert die Behandlung im Breitnip. Andererseits
sorgt man dafür, daß die Papier-oder Kartonbahn nach dem Verlassen des Breitnips noch
einem zusätzlichen Behandlungsschritt unterzogen wird, nämlich der Kalibrierung. Diese
Kalibrierung erzeugt eine Papier- oder Kartonbahn mit einergleichförmigen Dicke in
Breitenrichtung, so daß diese Papier- oder Kartonbahn mit einer guten Oberflächenqualität
und hervorragenden Dickeneigenschaften erzeugt wird.
[0021] Die Papier- oder Kartonbahn wird im Breitnip beheizt. Das Beheizen ist eine Möglichkeit,
die Satinageergebnisse weiter zu verbessern. Da vor dem Breitnip Feuchtigkeit aufgetragen
wird, kann man dafür sorgen, daß das Austrocknen der Papier- oder Kartonbahn verhindert
oder zumindest so weit begrenzt wird, daß keine negativen Folgen daraus erwachsen.
[0022] Vor dem Einlaufen in den Breitnip wird zumindest soviel Feuchtigkeit aufgetragen
wird, wie bis zum Erreichen eines Kalibrierungsnips wieder aus der Papier- oder Kartonbahn
entweicht. Damit kann die Papier- oder Kartonbahn mit einem relativ hohen Feuchtigkeitsgehalt
kalibriert werden, was die Kalibrierung erleichtert.
[0023] Bevorzugterweise wird die Papier-oder Kartonbahn im Anschluß an die Kalibrierung
aufgewickelt. Wenn die Papier- oder Kartonbahn unmittelbar im Anschluß an die Kalibrierung
aufgewickelt wird, steht praktisch keine Zeit zur Verfügung, in der die Papier- oder
Kartonbahn unter dem Einfluß von Umweltbedingungen, beispielsweise einer Umweltfeuchtigkeit,
wieder zu einer ungleichförmigen Dickenverteilung umgeformt werden würde. Man erhält
damit eine sehr gleichmäßige Wickelrolle, die später gut weiterverarbeitet werden
kann.
[0024] Die Erfindung wird im folgenden anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels in
Verbindung mit der Zeichnung näher beschrieben. Hierin zeigt die einzige Fig.: eine
Breitnip-Kalander-Anordnung.
[0025] Eine Breitnip-Kalander-Anordnung 1 zum Satinieren einer Papier- oder Kartonbahn 2,
die aus einer nurschematisch dargestellten Papiermaschine 3 kommt, weist eine erste
Breitnip-Presse 4 und eine zweite Breitnip-Presse 5 auf. Die erste Breitnip-Presse
4 weist eine harte Walze 6 mit einer Oberfläche 7 aus Stahl oder Guß auf, die mit
einem umlaufenden Mantel 8 zusammenwirkt, der unter Wirkung einer Stützschuhanordnung
9 gegen die Walze 6 gedrückt wird. Die Stutzschuhanordnung 9 weist eine konkave Anpreßfläche
10 auf, deren Krümmung an die Krümmung der Oberfläche 7 der Walze 6 angepaßt ist.
Der Mantel 8 ist über Stützrollen 11, 12,13 geführt, von denen die Stützrolle 12 einen
Antrieb aufweisen kann, um den Mantel in Richtung eines Pfeiles 15 anzutreiben.
[0026] Der Mantel 8 kann dabei eine gewisse Steifigkeit aufweisen, so daß er nach Art einer
Walze umläuft. Er kann aber auch sehr "weich" und elastisch sein, so daß er praktisch
nur ein Band ohne eigene Formfestigkeit bildet.
[0027] Der Mantel 8 und die Walze 6 bilden zusammen einen Breitnip 16. Der Breitnip 16 hat
dabei eine Länge im Bereich von 50 bis 250 mm. Dementsprechend wird die durch den
Breitnip 16 durchlaufende Papier- oder Kartonbahn 2 beim Durchlaufen über einen vorbestimmlen
Zeitraum mit erhöhtem Druck beaufschlagt. Der Zeitraum ist wesentlich länger als beim
Durchlaufen eines Nips, der zwischen zwei Walzen gebildet ist.
[0028] Die Walze 6 ist mit einer Heizeinrichtung 17 versehen, die hier lediglich schematisch
dargestellt ist. Die Heizeinrichtung 17 kann beispielsweise so ausgebildet sein, daß
sie der Walze 6 einen Wärmeträger in Gestalt von heißem Wasser, heißem Öl oder heißem
Dampf zuführt. Es ist aber auch möglich, daß die Heizeinrichtung 17 lediglich die
Oberfläche der Walze 6 beheizt, beispielsweise durch Infrarot-Strahlung oder durch
Wirbelströme.
[0029] Vor dem Einlauf in den Breitnip 16 ist eine Befeuchtungseinrichtung 18 angeordnet,
die Feuchtigkeit auf diejenige Seite der Papier- oder Kartonbahn 2 aufträgt, die im
Breitnip 16 an der Oberfläche 7 der Walze 6 anliegt. Man steuert nun den Feuchtigkeitsauftrag
durch die Befeuchtungseinrichtung 18 so, daß die Papier-oder Kartonbahn nach dem Verlassen
des Breitnips 16 mindestens die gleiche Feuchtigkeit hat wie vor der Befeuchtung an
der Befeuchtungseinrichtung 18, d.h. man kann die im Breitnip 16 auftretenden Feuchtigkeitsverluste
vorkompensieren. Diese Vorkompensierlung hat darüber hinaus den Vorteil, daß die Oberfläche
der Papier-oder Kartonbahn 2 besser geglättet werden kann, weil sie feuchter Ist.
[0030] Die zweite Breitnip-Presse 5 ist im Prinzip genauso aufgebaut wie die erste Breitnip-Presse
4. Ihre Elemente sind daher mit den gleichen, abergestrichenen Bezugszeichen versehen.
Der einzige Unterschied ist darin zu sehen, daß die Anordnung von Walze 6' und Mantel
8' vertauscht ist, so daß nun die andere Seite der Papier-oder Kartonbahn 2 an der
Walze 6' anliegt, während die zuvor an der Oberfläche 7 der Walze 6 anliegende Seite
der Papier- oder Kartonbahn 2 am Mantel 8' anliegt.
[0031] Auch hier ist wieder eine Befeuchtungseinrichtung 18' vor dem Einlauf in den Breitnip
16' vorgesehen, wobei diese Befeuchtungseinrichtung 18' Feuchtigkeit wieder auf die
Seite der Papier- oder Kartonbahn 2 aufträgt, die später an der Walze 6' anliegt.
[0032] Die zweite Breitnip-Presse 6 kann auch weggelassen werden, wenn man lediglich eine
Seite der Papier- oder Kartonbahn 2 mit einer erhöhten Glätte versehen will. In diesem
Fall wird die andere Seite der Papieroder Kartonbahn 2 nur durch den Mantel 8 geglättet,
was in vielen Fällen ausreicht.
[0033] In allen Fällen Ist hinter dem Breitnip 16 bzw. hinter dem Breitnip 16' der zweiten
Breitnip-Presse 5 ein Kalibrierungsnip 19 angeordnet, der gebildet ist durch zwei
harte Walzen 20,21, von denen jede einen Antrieb 22, 23 aufweist. Die beiden Walzen
20, 21 sind hierbei in der Stuhlung eines nicht näher dargestellten Kalanders angeordnet.
Sie sind vorzugsweise als Durchbiegungseinstellwalzen ausgebildet, deren umlaufende
Mäntel ebenfalls hart sind, d.h. aus Stahl gebildet sind. Nach dem Durchlaufen des
Kalibrierungsnips 19 hat die Papier- oder Kartonbahn eine Dicke, die über die Breite
der Papier- oder Kartonbahn (in der Fig. senkrecht zur Zeichenebene) weitgehend gleichförmig
ist.
[0034] Im Anschluß an den Kalibrierungsnip 19 ist eine Aufwikkelvorrichtung 24 angeordnet,
in der die Papier-oder Kartonbahn 2 zu einer Papier- oder Kartonbahnrolle 25 aufgewickelt
wird. Die Papier- oder Kartonbahnrolle 25 kann dabei auf zwei Tragwalzen 26, 27 ruhen,
die angetrieben sein können. Es ist aber auch möglich, die Papier- oder Kartonbahnrolle
25 zentrisch zu halten.
[0035] Die Gleichmäßigkeit der Dicke der Papier- oder Kartonbahn 2 nach dem Durchlaufen
des Kalibrierungsnips 19 ist groß genug, um beim Aufwickeln zur Papier- oder Kartonbahnrolle
25 keine Störungen zu verursachen. Die Papier- oder Kartonbahnrolle 25 kann sich daher
sehr gleichmäßig ausbilden. Sie erhält die gewünschte Kreiszylinderform.
[0036] Beim Durchlaufen des Kalibrierungsnips 19 können zwar unter Umständen geringfügige
Verschlechterungen in der Oberflächenqualität der Papier- oder Kartonbahn auftreten.
Diese geringfügigen Verschlechterungen können jedoch in Kauf genommen werden, weil
dafür die Dicke der Papier- oder Kartonbahn über ihre Breite sehr gleichmäßig ist.
[0037] Durch die oben erwähnte Befeuchtung der Papier- oder Kartonbahn durch die Befeuchtungseinrichtung
18 oder die Befeuchtungseinrichtungen 18, 18' ist es möglich, daß man die Papier-
oder Kartonbahn mit mindestens der gleichen Feuchtigkeit aufwickelt, die sie vor dem
Befeuchten an der Befeuchtungseinrichtung 18 hat. Damit wird der Nachteil beseitigt,
daß eine zu trockene Papier- oder Kartonbahn nur schlecht aufzuwickeln ist.
[0038] Dargestellt wurde, daß die Papier- oder Kartonbahn 2 direkt aus der Papiermaschine
3 stammt. Sie kann aber auch aus einer anderen vorgeschalteten Quelle stammen, beispielsweise
einer Abwicklung. Als Gegendruckfläche kommt auch ein umlaufendes hartes Band in Betracht,
das auf der dem Mantel gegenüberliegenden Seite durch eine Stützschuhanordnung abgestützt
ist.
1. Breitnip-Kalander-Anordnung zum Satinieren einer Papier- oder Kartonbahn (2) mit mindestens
einem Breitnip (16, 16'), der zwischen einer harten Gegendruckfläche (7, 7') und einem
umlaufenden Mantel (8, 8'), der durch eine Stützschuhanordnung (9, 9') in Richtung
auf die Gegendruckfläche (7, 7') belastet ist, gebildet ist, und einem Kalibrierungsnip
(19), wobei eine Befeuchtungseinrichtung (18, 18') vor dem Einlauf des Breitnips (16,
16') angeordnet ist und der Kalibrierungsnip (19) hinter dem Auslauf des Breitnips
(16, 16') angeordnet ist, wobei der Breitnip (16, 16') eine Heizeinrichtung (17, 17')
aufweist, und eine von der Befeuchtungseinrichtung (18, 18') abgegebene Feuchtigkeitsmenge
und die Heizeinrichtung (17, 17') sowie die Länge des Breitnips (16, 16') so aufeinander
abgestimmt sind, daß die Papier- oder Kartonbahn (2) im Kalibrierungsnip (19) zumindest
die gleiche Feuchtigkeit wie vor der Befeuchtungseinrichtung (18) aufweist.
2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Kalibrierungsnip (19) durch zwei harte Walzen (20, 21) gebildet ist.
3. Anordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Gegendruckfläche durch die Oberfläche (7, 7') einer harten Walze (6, 6') gebildet
ist.
4. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß zwei Breitnips (16, 16') hintereinander und vor dem Kalibrierungsnip (19) angeordnet
sind, wobei zunächst die eine und dann die andere Seite der Papier- oder Kartonbahn
(2) mit einer Gegendruckfläche (7, 7') in Kontakt kommt.
5. Anordnung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß vor jedem Breitnip (16, 16') eine Befeuchtungseinrichtung (18, 18') angeordnet ist.
6. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß im Anschluß an den Kalibrierungsnip (19) eine Aufwickeleinrichtung (24) angeordnet
ist.
7. Verfahren zum Satinieren einer Papier- oder Kartonbahn (2), bei dem die Papier- oder
Kartonbahn (2) durch einen Breitnip (16, 16') geleitet wird, der zwischen einer harten
Gegendruckfläche (7, 7') und einem umlaufenden Mantel (8, 8'), der durch eine Stützschuhanordnung
(9, 9') in Richtung auf die Gegendruckfläche (7, 7') belastet ist, gebildet ist, und
die Papier- oder Kartonbahn (2) kalibriert wird, wobei die Papier- oder Kartonbahn
(2) vor dem Einlaufen in den Breitnip (16, 16') befeuchtet wird und nach dem Verlassen
des Breitnips (16, 16') kalibriert wird, wobei vor dem Einlaufen in den Breitnip (16,
16') zumindest soviel Feuchtigkeit aufgetragen wird, wie bis zum Erreichen eines Kalibrierungsnips
(19) wieder aus der Papier- oder Kartonbahn (2) entweicht.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Papier- oder Kartonbahn (2) im Breitnip (16, 16') beheizt wird.
9. Verfahren nach Anspruche 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Papier- oder Kartonbahn (2) im Anschluß an die Kalibrierung aufgewikkelt wird.
1. Extended nip calender arrangement for supercalendering a paper or board web (2), comprising
at least one extended nip (16, 16') which is formed between a hard backing surface
(7, 7') and a revolving shell (8, 8'), which is loaded in the direction of the backing
surface (7, 7') by a supporting shoe arrangement (9, 9'), and comprising a calibration
nip (19), a moistening device (18, 18') being arranged before the entry to the extended
nip (16, 16') and the calibration nip (19) being arranged after the exit from the
extended nip (16, 16'), wherein the extended nip (16, 16') has a heating device (17,
17') and an amount of moisture discharged by the moistening device (18, 18') and the
heating device (17, 17') and also the length of the extended nip (16, 16') are coordinated
with one another in such a way that the paper or board web (2) has at least the same
moisture in the calibration nip (19) as before the moistening device (18).
2. Arrangement according to Claim 1, characterized in that the calibration nip (19) is formed by two hard rolls (20, 21).
3. Arrangement according to Claim 1 or 2, characterized in that the backing surface is formed by the surface (7, 7') of a hard roll (6, 6').
4. Arrangement according to one of Claims 1 to 3, characterized in that two extended nips (16, 16') are arranged one after the other and before the calibration
nip (19), first one side and then the other side of the paper or board web (2) coming
into contact with a backing surface (7, 7').
5. Arrangement according to Claim 4, characterized in that a moistening device (18, 18') is arranged before each extended nip (16, 16').
6. Arrangement according to one of Claims 1 to 5, characterized in that a winding device (24) is arranged after the calibration nip (19).
7. Process for supercalendering a paper or board web (2), in which the paper or board
web (2) is led through an extended nip (16, 16') which is formed between a hard backing
surface (7, 7') and a revolving shell (8, 8'), which is loaded in the direction of
the backing surface (7, 7') by a supporting shoe arrangement (9, 9'), and the paper
or board web (2) is calibrated, the paper or board web (2) being moistened before
running into the extended nip (16, 16') and being calibrated after leaving the extended
nip (16, 16'), wherein, before running into the extended nip (16, 16'), at least as
much moisture is applied as escapes from the paper or board web (2) again until it
reaches a calibration nip (19).
8. Process according to Claim 7, characterized in that the paper or board web (2) is heated in the extended nip (16, 16').
9. Process according to Claim 8, characterized in that the paper or board web (2) is wound up after the calibration.
1. Agencement de calandre à large ligne de contact, pour satiner une nappe de papier
ou de carton (2), comprenant au moins une large ligne de contact (16, 16') qui est
formée entre une surface de contre-pression dure (7, 7') et une enveloppe périphérique
(8, 8') qui est sollicitée dans la direction de la surface de contre-pression (7,
7') par un agencement de sabot de support (9, 9'), et une ligne de contact de calibrage,
un dispositif d'humidification (18, 18') étant disposé avant l'entrée de la large
ligne de contact (16, 16') et la ligne de contact de calibrage (19) étant disposée
derrière la sortie de la large ligne de contact (16, 16') la large ligne de contact
(16, 16') présentant un dispositif de chauffage (17, 17') et une quantité d'humidité
fournie par le dispositif d'humidification (18, 18') et le dispositif de chauffage
(17, 17') ainsi que la longueur de la large ligne de contact (16, 16') étant adaptés
les uns aux autres de telle sorte que la nappe de papier ou de carton (2) présente
dans la ligne de contact de calibrage (19) au moins la même humidité qu'avant le dispositif
d'humidification (18).
2. Agencement selon la revendication 1, caractérisé en ce que la ligne de contact de calibrage (19) est formée par deux rouleaux durs (20, 21).
3. Agencement selon la revendication 1 ou 2, caractérisé en ce que la surface de contre-pression est formée par la surface (7, 7') d'un rouleau dur
(6, 6').
4. Agencement selon l'une quelconque des revendications 1 à 3, caractérisé en ce que deux larges lignes de contact (16, 16') sont disposées l'une derrière l'autre et
avant la ligne de contact de calibrage (19), d'abord un côté et ensuite l'autre côté
de la nappe de papier ou de carton (2) venant en contact avec une surface de contre-pression
(7, 7').
5. Agencement selon la revendication 4, caractérisé en ce qu'un dispositif d'humidification (18, 18') est disposé avant chaque large ligne de contact
(16,16').
6. Agencement selon l'une quelconque des revendications 1 à 5, caractérisé en ce qu'un dispositif d'enroulement (24) est disposé à la suite de la ligne de contact de
calibrage (19).
7. Procédé de satinage d'une nappe de papier ou de carton (2), dans lequel la nappe de
papier ou de carton (2) est guidée à travers une large ligne de contact (16, 16'),
qui est formée entre une surface de contre-pression dure (7, 7') et une enveloppe
périphérique (8, 8') qui est sollicitée dans la direction de la surface de contre-pression
(7, 7') par un agencement de sabot de support (9, 9'), et la nappe de papier ou de
carton (2) est calibrée, la nappe de papier ou de carton (2) étant humidifiée avant
son entrée dans la large ligne de contact (16, 16') et étant calibrée à sa sortie
de la large ligne de contact (16, 16'), avant l'entrée dans la large ligne de contact
(16, 16'), au moins autant d'humidité étant appliquée qu'il en est perdu à nouveau
hors de la nappe de papier ou de carton (2) jusqu'à l'atteinte d'une ligne de contact
de calibrage (19).
8. Procédé selon la revendication 7, caractérisé en ce que la nappe de papier ou de carton (2) est chauffée dans la large ligne de contact (16,
16').
9. Procédé selon la revendication 8, caractérisé en ce que la nappe de papier ou de carton (2) est enroulée suite au calibrage.