[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Erkennung von Verkehrsstörungen in einer
sich dynamisch ändernden Verkehrslage nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie ein
das Verfahren durchführendes System nach dem Oberbegriff des unabhängigen Vorrichtungsanspruchs.
[0002] Die Verkehrslage auf unseren Straßen ist sehr stark vom Individualverkehr geprägt
und kann sich z.B. im Verlauf eines Tages mit einer hohen Dynamik ändern, so dass
unliebsame Verkehrsstörungen, wie Hemmung des Verkehrsflusses und insbesondere Staus,
sehr rasch auftreten können. Das frühzeitige Erkennen solcher Verkehrstörungen und
mehr noch ihre vorzeitige Prognose stellen hohe technische Anforderungen an dafür
ausgelegte Systeme und Dienste.
[0003] Unter den herkömmlichen Verkehrsmeldediensten sind insbesondere die über die Rundfunk-Anstalten
bzw. -Sender abgewickelten kollektiven Informationsdienste bekannt, welche in ihrem
jeweiligen Sendegebiet die betroffenen Autofahrer über Staus und andere Verkehrsstörungen
informieren. Auch werden in zunehmenden Maße die Informationen digital z.B. über Mobilfunk
an in den Fahrzeugen installierte Navigationssysteme übertragen, welche den jeweiligen
Autofahrer nicht nur mit den aktuellen Verkehrsinformationen versorgen, sondern ihm
auch Vorschläge zur Umfahrung solcher Verkehrsstörungen anbieten.
[0004] Diese und ähnliche Verkehrsinformationen können über diverse Medien (Telefon, Internet,
Datendienste) verbreitetet werden, wobei sie zentral erfasst bzw. aufbereitet werden
und in aller Regel aus einzelnen Verkehrsmeldungen bestehen, welche wiederum durch
direkte Beobachtung der Objekte des Interesses, wie z.B. durch Beobachtung von Staus,
entstehen: Das geschieht im wesentlichen durch menschliche Beobachter, wie z.B. Polizeibeamte
und sog. Staumelder, die eine Verkehrsstörung entdecken und diese dann per Funk oder
Telefon an eine Zentrale melden. Es gibt auch technische Vorrichtungen in Form von
stationären Sensoren (Infrarotsensoren, Ultraschallsensoren, Induktionsschleifen,...)
oder mobilen Sensoren, die in sog. "Floating Cars" installiert sind. Die Sensoren
detektieren niedrige Geschwindigkeiten oder hohe Verkehrsdichten und melden diese
an die Zentrale. In der Zentrale wird dann aus der Summe der Einzelbeobachtungen und
deren zeitlichem Verlauf, unter Umständen gar aus einer Einzelbeobachtung, die jeweilige
Lage, Länge und ggf. andere Eigenschaften der Verkehrsstörung ermittelt, als Verkehrsmeldung
ausgedrückt und für individuelle Informationsdienste oder als kollektive Verkehrsinformation
zur Verfügung gestellt. Auf diese und weitere bekannte Verfahren wird z.B. in dem
Artikel "
Stau-Schau" von P.-M. Ziegler und U. Fastenrath in der Zeitschrift "ct" Ausgabe 9/2004
auf Seiten 172 - 181 Bezug genommen.
[0005] Auch wenn zahlreiche Verfahren zur Detektion bzw. Erhebung von Verkehrsdaten bekannt
sind, so lässt zuweilen die Vollständigkeit der so gewonnen Information zu wünschen
übrig. Dies gilt insbesondere für diejenigen Teile des Straßennetzes, die anfällig
für Verkehrsstörungen sind, auf denen aber keine stationäre Detektion existiert, wie
z.B. auf Bundesstraßen. Ebenso gilt dies für Straßen, auf denen der mittlere Verkehrsfluss
und damit die Dichte mobiler Sensoren geringer ist als etwa auf Bundesautobahnen.
Eine geeignete Quelle für hochwertige und vollständige Verkehrsinformationen für diese
Teilnetze existiert derzeit nicht.
[0006] In der
DE 19638798 A1 wird ein systemgestütztes Verfahren zur Verkehrsdatenerfassung mittels Mobilfunknetzen
vorgeschlagen. Dabei erfolgt zur Generierung von Verkehrsinformationen eine Auswertung
der anwendungsspezifischen, groben Information über die jeweiligen Aufenthaltsorte
von Mobiltelefonen, wie sie in jedem Mobilfunknetz vorliegt. Dieser Vorschlag scheint
zwar das Problem der Vollständigkeit zu lösen - werden doch hinreichend viele mobile
Telefone auf allen Straßenklassen in Fahrzeugen bewegt- er bringt jedoch spezielle
Probleme mit sich: So ist im Gegensatz zu konventionellen, anwendungsspezifischen
Quellen für Verkehrsdaten zunächst einmal zu klären, ob der Sensor, nämlich das Mobiltelefon,
überhaupt valide Daten über den Individualverkehr liefert oder ggf. in einem Bus,
mit dem Fahrrad, zu Fuß oder gar nicht bewegt wird. Gerade in den interessanten Situationen,
d.h. bei niedrigen Fließgeschwindigkeiten in einem Stau, ist diese Unterscheidung
naturgemäß enorm erschwert. Außerdem sind die Ortsinformationen, welchen im Mobilfunknetz
vorliegen, typischerweise mit Fehlern von mehreren hundert Metern behaftet, so dass
die exakte Zuordnung von gemessenen Geschwindigkeiten zum Straßennetz, repräsentiert
durch eine digitale Karte, insbesondere in dichten Netzen, insbesondere in städtischen
Netzen, schwierig und oftmals unmöglich ist. So kann auch bei dieser Datenquelle ein
eindeutiges Signal für gestörten Verkehr längere Zeit auf sich warten lassen, ggf.
trotz einer vorhandenen Verkehrsstörung ausbleiben. Es bleibt insbesondere das Problem
zu lösen, aus den vorhandenen Datenquellen vollständige, aktuelle Informationen über
Lage, Länge und Schwere von Verkehrsstörungen zu extrahieren, welche sich in Teilnetzen
ereignen, die nicht durch stationäre Sensorik überwacht sind.
[0007] Aus der
US 6 810 321 ist ein Verfahren bekannt, bei denen die Fahrzeuge in regelmäßigen Abständen Ihre
Geschwindigkeit mitteilen, aus denen dann eine durchschnittliche Geschwindigkeit berechnet
wird. Zu jedem Zeitpunkt wird aus einer Mehrzahl von Geschwindigkeiten an einem Ort
eine Durchschnittsgeschwindigkeit an diesem Ort berechnet. Die so berechneten aufeinanderfolgenden
Durchschnittsgeschwindigkeiten werden voneinander abgezogen, und bei einem Unterschreiten
eines vorgegebenen Schwellwertes wird von einem Stau ausgegangen.
[0008] Aus der
EP 1 732 188 A2 ist ein Verfahren bekannt, bei dem ein definiertes Fahrzeug mit einem GPS Empfänger
regelmäßig Informationen an eine Zentrale sendet, wobei unterschieden wird, ob der
Fahrer spricht oder nicht spricht. Während des Sprechens besteht eine Verbindung,
so dass die Daten des Ortes des Fahrzeuges übertragen werden können, wobei während
des nicht Sprechens die Daten durch Pollen vom mobilen Gerät erlangt werden.
[0009] Aus der
EP 1 235 195 A2 ist ein Verfahren bekannt bei dem ein spezifisches Terminal innerhalb des Fahrzeuges
als Floating Car Informationen sammelt, die an eine Zentrale gesendet werden. Es sind
somit nur spezifische Fahrzeuge mit entsprechenden Terminals zu berücksichtigen.
[0010] Die Wo 20041059592 arbeitet auch auf der Basis eines Probe-Fahrzeuges, das spezifische
Informationen an eine Zentrale senden muss. Es bedarf somit eines spezifischen Terminal
in einem Fahrzeug.
[0011] Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren und ein System zur
Erkennung von Verkehrsstörungen in einer sich dynamisch ändernden Verkehrslage vorzustellen,
die in vorteilhafter Weise die eingangs genannten Nachteile der herkömmlichen Lösungen
überwinden. Gelöst wird diese Aufgabe durch eine Vorrichtung und ein Verfahren nach
den unabhängigen Ansprüchen.
[0012] Insbesondere um die obige Aufgabe zu lösen, stellt die vorliegende Erfindung ein
Verfahren zur Erkennung von Verkehrsstörungen in einer sich dynamisch ändernden Verkehrslage
in einem räumlichen Bereich vor, bei dem zumindest von einem einem Fahrzeug zugeordneten
Mobilfunkgerät Signale in zeitlicher Folge erfasst werden, die eine Präsenz des Fahrzeuges
in dem räumlichen Bereich anzeigen, wobei durch eine Auswertung der zeitlichen Folge
der Signale auf eine kontinuierliche Fortbewegung des Fahrzeugs entlang eines sich
in dem räumlichen Bereich befindlichen Verkehrsweges geschlossen werden kann bzw.
wird, und bei dem komplementär zu der Auswertung der zeitlichen Folge der Signale
anhand des Ausbleibens der Signale ein Auftreten von Verkehrstörungen erkannt und
angezeigt wird. Hierbei werden die typischen Frequenzen der Signale für freien Verkehr
in Abhängigkeit von Streckenabschnitt, Tageszeit und Wochentag aus historischen Daten
ermittelt, wobei aus dem Frequenzverlauf eine minimale Zeit ermittelt wird, die abgewartet
werden muss, bevor eine Verkehrsstörung angemeldet wird.
[0013] Demnach ergibt sich ein leicht zu realisierendes, aber dennoch sehr zuverlässiges
Verfahren zur Erkennung von Verkehrstorungen. Denn wird im wesentlichen auf bereits
vorhandene Daten bzw. Signalen von mobilen Sensoren, insbesondere Mobiltelefonen,
zurückgegriffen, aus denen mit hoher Wahrscheinlichkeit auf den Zustand "Freie Fahrt"
geschlossen werden kann, wobei durch eine intelligente Auswertung die Verkehrsstörungen
dazu als raum-zeitliches Komplement erkannt und angezeigt werden können.
[0014] Außerdem stellt die vorliegende Erfindung ein System vor, welches das Verfahren durchführt,
wobei das System Empfangsvorrichtungen und eine damit verbundene Zentrale umfasst,
die zumindest von einem einem Fahrzeug zugeordneten mobilen Sensor Signale in zeitlicher
Folge empfangen bzw. erfasst, welche eine Präsenz des Fahrzeuges in dem räumlichen
Bereich anzeigen, wobei durch eine Auswertung der zeitlichen Folge der Signale auf
eine kontinuierliche Fortbewegung des Fahrzeuge entlang eines sich in dem räumlichen
Bereich befindlichen Verkehrsweges geschlossen werden kann, und dass die Zentrale
komplementär zu der Auswertung der zeitlichen Folge der Signale anhand mindestens
eines Kriteriums ein Auftreten von Verkehrstörungen erkennt und für eine Anzeige oder
für die Weiterleitung an weiterverarbeitende Systeme oder Nutzer aufbereitet.
[0015] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind den Unteransprüchen zu entnehmen:
[0016] Demnach ist es vorteilhaft, wenn das mindestens eine Kriterium das Ausbleiben der
zu erfassenden Signale während einer vorgebbaren Zeitspanne ist. Denn das zumindest
zeitweise Ausbleiben der Signale lässt auf eine nicht mehr vorhandene bzw. statische
Präsenz der mobilen Sensoren (und damit der Fahrzeuge) in dem beobachteten Raumbereich
schließen, was wiederum anzeigt, dass mit hoher Wahrscheinlichkeit keine freie Fahrt
für diese Fahrzeuge herrscht und somit hier eine Verkehrsstörung angezeigt ist.
[0017] Alternativ oder in Ergänzung dazu kann das mindestens eine Kriterium der zeitliche
Verlauf der Folge der zu erfassenden Signale sein. In diesem Zusammenhang ist es vorteilhaft,
wenn das mindestens eine Kriterium ein von dem jeweiligen mobilen Sensor signalisiertes
Anmelden und/oder Abmelden des Fahrzeuges in dem räumlichen Bereich darstellt. Hier
wird in vorteilhafter Weise auf typische Signale abgestellt, welche in zellulären
Mobilfunknetzen üblicherweise im Zusammenhang mit Handover-Prozeduren signalisiert
werden.
[0018] Dem entsprechend ist es auch von Vorteil, wenn der mobile Sensor ein in dem Fahrzeug
befindliches Mobilfunkgerät ist und wenn der räumliche Bereich ein lokales mehrere
Funkzellen umfassendes Versorgungsgebiet eines zellulären Mobilfunknetzes darstellt,
und wenn diejenigen Signale erfasst werden, die das Anmelden bzw. Abmelden des Mobilfunkgerätes
bzw. Mobiltelefons in der jeweiligen Funkzelle anzeigen, wobei anhand der Funkzellen-Kennung
und der zeitlichen Folge der Signale erkannt wird, in welcher Funkzelle sich das Fahrzeug
zu welchem Zeitpunkt befindet.
[0019] In diesem Zusammenhang wird vorzugsweise anhand einer geografischen Zuordnung der
Funkzellen zu den sich in dem räumlichen Bereich befindlichen Verkehrswegen erkannt
bzw. geprüft, ob das Fahrzeug sich entlang eines der Verkehrswege bewegt, insbesondere
sich mit einer kleinen, für gestörten Verkehr typischen oder großen, gleichmäßigen,
für freien Verkehr typischen Geschwindigkeit bewegt.
[0020] Das erfindungsgemäße System wird dadurch vorteilhaft weitergebildet, dass die Empfangsvorrichtungen
Basisstationen eines zellulären Mobilfunknetzes sind, wobei der mobile Sensor ein
in dem Fahrzeug befindliches Mobilfunkgerät bzw. Mobiltelefon ist, welches die Signale
an die Basisstation sendet, und dass der räumliche Bereich ein lokales mehrere Funkzellen
umfassendes Versorgungsgebiet des zellulären Mobilfunknetzes darstellt, welches von
den Basisstationen versorgt wird, und dass die Zentrale die von den Basisstationen
empfangenen Signale erfasst und auswertet.
[0021] Im Folgenden werden die Erfindung und die sich daraus ergebenden Vorteile im Detail
anhand von Ausführungsbeispielen beschrieben, wobei auf die beiliegenden Zeichnungen
Bezug genommen wird:
Die Figur 1 stellt ein Weg-Zeit-Diagramm zur Verkehrssituation dar, welches mit einer
herkömmlichen Methode aus vielen Einzelsignalen von stationären oder mobilen Detektoren
erstellt wurde;
Die Figur 2a zeigt einen Kartenausschnitt mit einem geografischen Bereich, der einem
Teilersorgungsbereich eines zellulären Mobilfunknetzes entspricht, auf welchen das
Verfahren exemplarisch angewendet wird;
Die Figur 2b zeigt eine Tabelle, die Angaben, insbesondere Funkzellen-Parametern enthält,
welche die Zentrale zur Durchführung des Verfahrens verwendet;
Die Figur 3 gibt ein Weg-Zeit-Diagramm wieder, welches mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
aus dem Einzelsignal zumindest eines mobilen Detektors erstellt wurde und welches
anzeigt, auf welchen Streckenabschnitten und zu welcher Zeit für den Verkehr "Freie
Fahrt" herrscht;
Die Figur 4 zeigt ggf. auftretende Lücken bzw. Schatten in diesem Weg-Zeit-Diagramm,
wobei mit dem erfindungsgemäßen Verfahren anhand der Lücken bzw. Schatten erkannt
wird, ob und wo eine Verkehrsstörung vorherrscht.
[0022] Anhand der Fig. 1 wird hier zunächst die herkömmliche Methode zur Detektion einer
Verkehrsstörung mit konventionellen Quellen für Verkehrsdaten dargestellt: Dabei werden
Mess- und Meldedaten als Einzelsignale von stationären und mobilen Sensoren bzw. von
menschlichen Beobachtern (Meldern) an eine Zentrale übermittelt. Die Zentrale ermittelt
aus diesen vielen Einzelsignalen der stationären oder mobilen Detektoren dann Lage,
Länge und Schwere einer Verkehrsstörung, und der Stau präsentiert sich schließlich
als ausgedehntes Objekt im Weg-Zeit-Diagramm. Wie anhand der Fig. 2 deutlich wird,
ist im Zeitraum zwischen 14 h bis etwa 20 h ein erhöhtes Verkehrsaufkommen auf dem
Streckenabschnitt zwischen 335 km und 350 km ermittelt worden. In dem Weg-Zeit-Diagramm
sind niedrige Geschwindigkeiten hell und dunkel dargestellt, so dass sich ein zungenförmiges
Objekt ergibt, das den Staubereich wieder gibt, der sich dynamisch über den zeitlichen
Verlauf ändert und sich bis zum Streckenabschnitt bei 345 km erstreckt. Die Ausdehnung
des Staus bzw. der Verkehrstörung hat in der Zeit um etwa 19 h die längste Ausdehnung,
welche vom Kilometer 335 bis 345 reicht. In den übrigen Zeiten war der Stau deutlich
kürzer. Die herkömmlichen Methoden liefern zwar direkte Angaben über das Vorhandensein
von Verkehrsstörungen, sind aber relativ aufwendig zu realisieren, weil sie insbesondere
eine größere Anzahl an Einzelsignalen und somit an Sensoren bzw. Meldern erfordern,
um zuverlässige Ergebnisse zu liefern.
[0023] Im Unterschied dazu wird nun anhand der Fig. 2 bis 4 das erfindungsgemäße Verfahren
sowie das danach arbeitende System näher beschrieben:
[0024] In der Fig. 2 ist ein geografischer Kartenausschnitt dargestellt, der den Autobahnbereich
westlich von Stuttgart einschließlich dem Autobahndreieck Leonberg mit Streckenabschnitten
der A81 sowie der A8 umfasst. Der letzte Streckenabschnitt auf der A81 in Richtung
Süden zum Leonberger Dreieck hin soll hier beispielhaft dem Streckenabschnitt zwischen
335 und 345 km entsprechen, auf den sich auch die hier gezeigten Wege-Zeitdiagramme
(siehe Fig.1 sowie Fig. 3 und 4) beziehen und der in den hier betrachteten räumlichen
Bereich fällt.
[0025] Dieser in der Fig. 2a gezeigte räumliche Bereich wird u.a. durch mehrere Basisstationen
des zellulären Mobilfunknetzes D1 abgedeckt, wobei jeweils mehrere zueinander benachbarte
Funkzellen einen sog. Funkversorgungsbereich LA (Location Area) bilden, dem jeweils
eine bestimmte Kennung, der sog. LAC (Location Area Code) zugeordnet ist. Die Funkzellen
selbst haben wiederum jeweils eine eigene Funkzellen-Kennung Cl (Cell ID). Die Funkzellen
werden zumeist von Sektorantennen aus versorgt, die je nach Anforderung einen bestimmten
Öffnungswinkel AZM (Azimuth Angle) haben. Diese Daten bzw. Signale und weitere Parameter
werden in dem Mobilfunknetz zentral verwaltet, insbesondere auch um das sog. An- und
Abmelden von Mobilstationen zu erfassen, wenn diese sich durch die Funkversorgungsbereiche
LA bzw. einzelne Funkzellen bewegen und somit jeweils von einer Funkzelle zur nächsten
weitergereicht werden müssen. Dieses Weiterreichen (sog. Handover oder auch Handoff
bzw. Funkzellen-Wechsel) kann nur dann unterbrechungsfrei erfolgen, wenn das Mobilfunksystem
diese Daten stets aktualisiert und frühzeitig die erforderlichen Handover-Prozesse
einleitet.
[0026] Die Erfindung macht sich diese bereits vorhandenen System-Funktionalitäten zu Nutze,
um eine sehr effektive Auswertung zum Erkennen von Verkehrsstörungen zu realisieren.
Denn es ist eine besondere Erkenntnis der Erfindung, dass zur Lösung der eingangs
formulierten Probleme sich mobile Sensoren, insbesondere Mobiltelefone bzw. -endgeräte,
hervorragend eignen, um frei fließenden Verkehr zu detektieren und daraus dann Erkenntnisse
über Verkehrsstörungen zu gewinnen und sogar vorausschauende Aussagen treffen zu können.
[0027] Für mobile Sensoren, die z.B. als "Floating Cars" unterwegs sind, wurde hier folgender
Zusammenhang erkannt, woraus sich Annahmen bezüglich des Verkehrsflusses ableiten,
die mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit zutreffen:
[0028] Aus der Tatsache, dass ein Floating Car eine größere Distanz mit hoher Geschwindigkeit
zurückgelegt hat, folgt unmittelbar, dass auf der Strecke dazwischen, bestehend aus
Streckenstücken auf hohen funktionalen Straßenklassen (z.B. Autobahnen oder Bundesstraßen)
freier Verkehr geherrscht haben muss, denn sowohl Umwegfahrten (die zudem bei Floating
Cars leicht detektierbar wären) als auch Verkehrsstörungen hätten zu Verzögerungen
geführt.
[0029] Aber auch für bewegte Mobiltelefone ist diese Aussage richtig. Selbst wenn die Zuordnung
von Messdaten zur digitale Straßenkarte nicht eindeutig gelingt, und selbst wenn Zweifel
bei der Zuordnung von Messdaten zu PKW (im Unterschied zu Zügen, Bussen o.ä.) bleiben,
so gilt: Eine große Verkehrsmenge (die sich übrigens in den Daten des Mobilfunknetzes
entsprechend dem Marktanteil des Betreibers widerspiegelt) kann mit einer hohen Geschwindigkeit
(die in den Daten des Mobilfunknetzes leicht erkennbar ist, siehe Tabelle in Fig.
2b) nur auf Straßen einer hohen Funktionalklasse transportiert werden, die relativ
leicht identifizierbar sind.
[0030] Das Mobilfunknetz generiert also in enger Folge klare Signale für freien Verkehr,
die leicht einer digitalen Straßenkarte zuzuordnen sind.
[0031] Wie beispielhaft anhand der in der Fig. 2b dargestellten Tabelle zu sehen ist, wird
ein mobiles Telefon zur Uhrzeit 06:28:32 in dem Funkversorgungsbereich mit der Kennung
LAC = 28939 erfasst, und zwar beim Eintritt in die Funkzelle mit der Kennung Cl =
1222, d.h. am nördlichen Rand des Funkversorgungsbereiches LA. Anhand der weiteren
An- und Abmeldeereignisse in den nachfolgenden Funkzellen, welche die Kennungen Cl
= 1798, 1800, 1563, 3209 und 5417 haben, wird deutlich, dass das Mobiltelefon sich
zum südlichen Ende das Bereichs LA bewegt. Aufgrund der kurzen Zeitabstände bzw. der
kurzen Zeitdauer, wonach der Versorgungsbereich LA bereits um 06:32:24 wieder verlassen
wird, kann darauf geschlossen werden, dass das Mobiltelefon sich mit einer hohen Geschwindigkeit
durch den Bereich LA hin bewegt hat, was schließlich durch Abgleich mit den geografischen
Daten (digitale Straßennetzkarte) zu dem Schluss führt, dass sich das Mobiltelefon
in einem schnell fahrenden Fahrzeug befinden muss, welches sich auf der Autobahn,
nämlich auf der A81 sowie der A8 in Richtung Süden bewegt haben muss.
[0032] Anhand der Auswertung der in der Tabelle (siehe Fig. 2b) enthaltenen Daten bzw. Parameter
wird klar: Das Mobiltelefon kann sich nur auf den in der Fig.2a eingezeichneten Autobahnen
von Norden nach Süden mit einer relativ hohen und gleichmäßigen Geschwindigkeit bewegt
haben.
[0033] Somit wird bereits durch Verfolgung und Auswertung des Signals eines einzelnen mobilen
Sensors und durch Abgleich mit den kartografischen Daten die Möglichkeit geschaffen,
mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit eine zuverlässige Aussage über Freie Fahrt zu geben.
Das von den mobilen Sensoren erfasste Signal entspricht somit einem zuverlässigem
"Freie Fahrt"-Signal.
[0034] Erfasst man nun ein oder vorzugsweise mehrere solcher Signale in einem Wege-Zeit-Diagramm,
so erhält man eine Darstellung, wie sie die Fig. 3 zeigt. Darin sind für den jeweiligen
Zeitpunkt die Streckenabschnitte mit einem Freie-Fahrt-Zustand belegt, sofern die
entsprechenden Signale in der Zentrale erfasst werden können. Nur wenn die Signale
nicht vorliegen oder andere Signale bzw. Parameter vorliegen, die nicht auf "Freie
Fahrt" schließen lassen, bilden sich Lücken bzw. Schatten in dem Wege-Zeit-Diagramm
aus.
[0035] Bei dem hier vorgeschlagenen Verfahren wird quasi umgekehrt zu den herkömmlichen
Verfahren vorgegangen: Denn der Stau wirft einen "Schatten" in den freien Verkehr
bzw. in den raum-zeitlichen Teppich der Freifahrt-Signale (siehe Fig. 3). Das Ausbleiben
der Signale für freien Verkehr ist für die Zentrale der Anlass, eine Verkehrsstörung
anzumelden.
[0036] Auch deren zeitlicher Verlauf und schließlich ihre Abmeldung ergibt sich durch Verfolgung
des Komplements derjenigen Strecken, für die klar auf freien Verkehr entschieden werden
kann. Ist die Entscheidung getroffen, so wird die Verkehrstörung durch entsprechende
Zeichen oder Linien in dem Wege-Zeit-Diagramm angezeigt (siehe Fig. 4).
[0037] Demnach wird eine Verkehrsstörung dann angemeldet, wenn sich eine hinreichend große
Lücke in den Freifahrt-Signalen (s. Fig. 3) aufgetan hat, z.B. wenn auf einem Streckenabschnitt
zweimal die mittlere Zeit zwischen einzelnen Signalen verstrichen, aber kein Signal
eingetroffen ist. Mit dem Anwachsen der Lücke werden Änderungsmeldungen mit korrigierter
Längenangabe generiert. Ein Freifahrt-Signal für den gesamten betroffenen Streckenabschnitt
führt zur Abmeldung.
[0038] Das vorgeschlagene Verfahren kann vorteilhaft ausgestaltet werden durch Hinzufügen
von Informationen über die Schwere der Störung im zeitlichen Verlauf der Verkehrsmeldung.
Bei der Anmeldung wird in der Regel nur die Information über Lage und Ausdehnung des
"Schattens" vorliegen, und der Meldungsinhalt würde im wesentlichen beschränkt sein
auf Angaben wie in diesem Beispiel:
"10.10.2010 07:11:30, 3 km Stau zwischen Anschlussstelle Mustertal und Kreuz Beispielstadt
ab Streckenkilometer 42"
[0039] Geschwindigkeitsmessungen in der näheren Umgebung, selbst wenn sie aus dem Mobilfunknetz
stammen und sich nicht sofort eindeutig einer Straße zuordnen lassen, bilden zumindest
eine Obergrenze für die noch mögliche Geschwindigkeit auf der als gestört erkannten
Strecke. Auch ein Floating Car oder in Ausnahmefällen ein vom Stau erfasster stationärer
Sensor können Geschwindigkeitsmessungen beisteuern, so dass dann die nächste Meldungsversion
umfassender sein und etwa lauten könnte:
"10.10.2010 07:19:30, 5 km Stau zwischen Anschlussstelle Mustertal und Kreuz Beispielstadt
ab Streckenkilometer 39, Zeitverlust 15 Minuten, Tendenz zunehmend"
[0040] Ein in diesem Kontext anwendbares Verfahren zur Generierung von An-, Änderungs- und
Abmeldungen wird an sich in der
DE 199 05 284 A1 beschrieben und ist nicht Kern dieser Erfindung.
[0041] Das erfindungsgemäße Verfahren zeichnet sich aus durch Ermittlung der typischen Frequenz
der Signale für freien Verkehr in Abhängigkeit von Streckenabschnitt, Tageszeit und
Wochentag aus historischen Daten. Aus dem Frequenzverlauf wird eine minimale Zeit
ermittelt (z.B. das doppelte des mittleren zeitlichen Abstandes zwischen zwei Signalen
für freien Verkehr), die abgewartet werden muss, bevor eine Verkehrsstörung angemeldet
werden kann. Dadurch wird die jeweils geringst mögliche Anmeldeverzögerung erreicht.
Außerdem lässt sich ein Grenzwert für die gemessene Frequenz festlegen, unterhalb
dessen das Verfahren deaktiviert werden muss: bei geringen Verkehrsflüssen, etwa nachts,
wirft ein Stau keinen Schatten mehr und sollte dann wie üblich direkt (mittels Signalen
für gestörten Verkehr) erkannt werden.
[0042] Zusammenfassend wird also ein Verfahren vorgeschlagen, welches Verkehrsstörungen
erkennt als raum-zeitliches Komplement von räumlich vollständigen, lokalisierbaren,
zeitlich in dichter Folge vorliegenden Signalen für freien Verkehr, die vorzugsweise
durch mobile Sensoren, typischerweise mobile Telefone, aber auch "Floating Cars",
erzeugt werden, und daraus Verkehrsmeldungen zur Verwendung in Informationsdiensten
generiert.
1. Verfahren zur Erkennung von Verkehrsstörungen in einer sich dynamisch ändernden Verkehrslage
in einem räumlichen Bereich (LA),
unter Verwendung eines Mobilfunknetzes, das Funkzellen aufweist, wobei beim Eintreten
und Austreten aus den Funkzellen (LAC) eines Mobilfunkgeräts vom Mobilfunknetz Signale
in zeitlicher Folge geliefert werden, die eine Präsenz des Fahrzeuges in dem räumlichen
Bereich (LA) anzeigen, wobei durch Abgleich der zeitlichen Folge der Signale mit einer
digitalen Straßennetzkarte auf eine ungestörte Fortbewegung des Fahrzeugs entlang
eines sich in dem räumlichen Bereich (LA) befindlichen Verkehrsweges (A81, A8) geschlossen
wird, und dass komplementär zu der Auswertung der zeitlichen Folge der Signale anhand
des Ausbleiben der Signale ein Auftreten von Verkehrsstörungen erkannt und angezeigt
wird
dadurch gekennzeichnet,
dass typische Frequenzen der Signale für freien Verkehr in Abhängigkeit von Streckenabschnitt,
Tageszeit und Wochentag aus historischen Daten ermittelt werden, wobei aus dem Frequenzverlauf
eine minimale Zeit ermittelt wird, die abgewartet werden muss, bevor eine Verkehrsstörung
angemeldet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein mehrmaliges Ausbleiben der zu erfassenden Signale während einer vorgebbaren Zeitspanne
vorliegt.
3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein signalisiertes Anmelden und/oder Abmelden des Fahrzeuges in dem räumlichen Bereich
(LAC) erfolgt.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der räumliche Bereich ein lokales, mehrere Funkzellen umfassendes Versorgungsgebiet
(LA) eines zellulären Mobilfunknetzes darstellt, und dass dejenigen Signale erfasst
werden, die das Anmelden bzw. Abmelden des Mobilfunkgerätes in den Funkzellen anzeigen,
wobei anhand der Funkzellen-Kennung (Cl) und der zeitlichen Folge der Signale erkannt
wird, in welcher Funkzelle sich das Fahrzeug zu welchem Zeitpunkt befindet.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass anhand einer geografischen Zuordnung der Funkzellen zu den sich in dem räumlichen
Bereich (LA) befindlichen Verkehrswegen (A81, A8) erkannt wird, ob das Fahrzeug sich
entlang eines der Verkehrswege (A81), insbesondere mit einer kleinen, stautypischen
oder hohen, gleichmäßigen Geschwindigkeit, bewegt.
6. System zur Erkennung von Verkehrsstörungen in einer sich dynamisch ändernden Verkehrslage
in einem räumlichen Bereich (LA),
wobei das System Empfangsvorrichtungen in Form von Basisstationen eines zellulären
Mobilfunknetzes und eine damit verbundene Zentrale umfasst, wobei beim Eintreten und
Austreten aus den Funkzellen (LAC) eines Mobilfunkgeräts vom Mobilfunknetz Signale
in zeitlicher Folge geliefert werden, die eine Präsenz des Fahrzeuges in dem räumlichen
Bereich (LA) anzeigen, wobei durch ein Abgleichen der zeitlichen Folge der Signale
mit einer digitalen Straßennetzkarte auf eine kontinuierliche Fortbewegung des Fahrzeugs
entlang eines sich in dem räumlichen Bereich (LA) befindlichen Verkehrsweges (A81,
A8) geschlossen wird, und dass die Zentrale komplementär zu der Auswertung der zeitlichen
Folge der Signale anhand des Ausbleibens der Signale ein Auftreten von Verkehrsstörungen
erkennt und für eine Anzeige oder für die Weiterleitung an weiterverarbeitende Systeme
oder Nutzer aufbereitet,
dadurch gekennzeichnet,
dass typische Frequenzen der Signale für freien Verkehr in Abhängigkeit von Streckenabschnitt,
Tageszeit und Wochentag aus historischen Daten ermittelt werden, wobei aus dem Frequenzverlauf
eine minimale Zeit ermittelt wird, die abgewartet werden muss, bevor eine Verkehrsstörung
angemeldet wird.
1. Method for detecting traffic disruptions in a dynamically changing traffic situation
in a spatial area (LA), using a mobile telephone network that has radio cells, wherein
the mobile telephone network provides signals in a time sequence which indicate a
presence of the vehicle in the spatial area (LA) when a mobile telephone device enters
and exits the radio cells (LAC), wherein an unimpeded progress of the vehicle along
a traffic route (A81, A8) located in the spatial area (LA) is inferred from comparison
of the time sequence of the signals with a digital street map, and that, in a manner
complementary to the analysis of the time sequence of the signals, an occurrence of
traffic disruptions is detected and displayed on the basis of the absence of the signals,
characterized in that
typical frequencies of the signals for free traffic flow are ascertained from historical
data as a function of route section, time of day, and day of the week, wherein a minimum
time that must be waited before reporting a traffic disruption is ascertained from
the frequency behavior.
2. Method according to claim 1, characterized in that a repeated absence of the signals to be detected is present during a predefinable
time span.
3. Method according to any one of the preceding claims, characterized in that a signaled sign-on and/or sign-off of the vehicle in the spatial region (LAC) takes
place.
4. Method according to any one of the preceding claims, characterized in that the spatial region represents a local service area (LA) comprising multiple radio
cells of a cellular mobile telephone network, and in that the signals that indicate the sign-on or sign-off of the mobile telephone device
in the radio cells are detected, wherein the radio cell identifier (CI) and the time
sequence of the signals are used to determine which radio cell the vehicle is located
in at any given point in time.
5. Method according to claim 4, characterized in that a geographic association of the radio cells with the traffic routes (A81, A8) located
in the spatial area (LA) is used to detect whether the vehicle is moving along one
of the traffic routes (A81), in particular at a low speed typical of a traffic jam
or at a high, uniform speed.
6. System for detecting traffic disruptions in a dynamically changing traffic situation
in a spatial area (LA), wherein the system comprises receiving devices in the form
of base stations of a cellular mobile telephone network and a central office connected
thereto, wherein the mobile telephone network provides signals in a time sequence
which indicate a presence of the vehicle in the spatial area (LA) when a mobile telephone
device enters and exits the radio cells (LAC), wherein a continuous progress of the
vehicle along a traffic route (A81, A8) located in the spatial area (LA) is inferred
from a comparison of the time sequence of the signals with a digital street map, and
that the central office, in a manner complementary to the analysis of the time sequence
of the signals, detects and prepares for display, or for forwarding to users or systems
for further processing, an occurrence of traffic disruptions on the basis of the absence
of the signals, characterized in that
typical frequencies of the signals for free traffic flow are ascertained from historical
data as a function of route section, time of day, and day of the week, wherein a minimum
time that must be waited before reporting a traffic disruption is ascertained from
the frequency behavior.
1. Procédé de détection de perturbations de circulation dans une situation de circulation
qui change de manière dynamique dans une zone géographique (LA),
utilisant un réseau de téléphonie mobile comportant des cellules radio, des signaux
signalant une présence du véhicule dans la zone géographique (LA) étant fournis dans
l'ordre chronologique par le réseau de téléphonie mobile lorsqu'un appareil de téléphonie
mobile entre et sort des cellules radio (LAC), la comparaison de l'ordre chronologique
des signaux avec une carte de réseau routier numérique concluant à un déplacement
normal du véhicule le long d'une voie de communication (A81, A8) située dans la zone
géographique (LA), et une apparition de perturbations de circulation étant détectée
et signalée de manière complémentaire à l'analyse de l'ordre chronologique des signaux
moyennant l'absence des signaux,
caractérisé en ce que
des fréquences typiques des signaux d'une libre circulation sont déterminées en fonction
du tronçon de route, de l'heure et du jour de la semaine, à partir de données historiques,
un temps minimum d'attente avant qu'une perturbation de circulation soit déclarée
étant déterminé à partir de la variation de fréquence.
2. Procédé selon la revendication 1, caractérisé en ce qu'il y a une absence répétée des signaux à détecter pendant une durée pré-déterminable.
3. Procédé selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce qu'une connexion signalée et/ou une déconnexion signalée du véhicule dans la zone géographique
(LAC) est effectuée.
4. Procédé selon l'une de revendications précédentes, caractérisé en ce que la zone géographique représente une zone locale desservie (LA) d'un réseau de téléphonie
mobile cellulaire composée de plusieurs cellules radio, et en ce que les signaux détectés sont ceux qui signalent la connexion ou la déconnexion de l'appareil
de téléphonie mobile dans les cellules radio, l'identification des cellules radio
(CI) et l'ordre chronologique des signaux permettant de détecter dans quelle cellule
radio se trouve le véhicule et à quel moment.
5. Procédé selon la revendication 4, caractérisé en ce qu'une affectation géographique des cellules radio aux voies de communication (A81, A8)
se trouvant dans la zone géographique (LA) permet de détecter si le véhicule se déplace
le long de l'une des voies de communication (A81), notamment à une petite vitesse
typique d'un embouteillage ou à une vitesse élevée régulière.
6. Système de détection de perturbations de circulation dans une situation de circulation
qui change de manière dynamique dans une zone géographique (LA),
le système comprenant des dispositifs de réception sous la forme de stations de base
d'un réseau de téléphonie mobile cellulaire et une station centrale qui y est reliée,
des signaux signalant une présence du véhicule dans la zone géographique (LA) étant
fournis dans l'ordre chronologique par le réseau de téléphonie mobile lorsqu'un appareil
de téléphonie mobile entre et sort des cellules radio (LAC), la comparaison de l'ordre
chronologique des signaux avec une carte de réseau routier numérique concluant à un
déplacement continu du véhicule le long d'une voie de communication (A81, A8) située
dans la zone géographique (LA), et la station centrale détectant une apparition de
perturbations de circulation de manière complémentaire à l'analyse de l'ordre chronologique
des signaux moyennant l'absence des signaux et la mettant en forme en vue d'un signalement
ou du réacheminement vers des systèmes ou des utilisateurs pour être traitée,
caractérisé en ce que
des fréquences typiques des signaux d'une libre circulation sont déterminées en fonction
du tronçon de route, de l'heure et du jour de la semaine, à partir de données historiques,
un temps minimum d'attente avant qu'une perturbation de circulation soit déclarée
étant déterminé à partir de la variation de fréquence.