[0001] Die Erfindung betrifft einen Warenpräsentationsbehälter, insbesondere Kühlregal,
mit einem Gehäuse und ggf. mit wenigstens einer Abdeckung zum Verschließen einer Zugangsöffnung
in dem Gehäuse.
[0002] Warenpräsentationsbehälter dienen regelmäßig dazu, hierin aufgenommene Waren zu bevorraten
und zu bewerben. Zu diesem Zweck werden solche Warenpräsentationsbehälter üblicherweise
in Verkaufslokalen oder Ladenlokalen eingesetzt. Dabei können die Lebensmittel oder
allgemein Waren beispielsweise gekühlt werden, so dass es sich dann bei dem Warenpräsentationsbehälter
um ein Kühlregal mit einzelnen Regalböden handelt oder handeln kann. Auf diese Weise
werden die gekühlten Lebensmittel für Kunden leicht zugänglich aufbewahrt. Selbstverständlich
umfasst die Erfindung neben Kühlregalen auch herkömmliche Regale zur Aufnahme und
Präsentation nicht gekühlter Waren.
[0003] Die dauerhafte Kühlung sorgt bei Kühlregalen dafür, dass die Lebensmittel nicht verderben.
Den Zugang zu solchen Kühlregalen eröffnet meistens die Zugangsöffnung, die optional
mit einer Abdeckung verschlossen werden kann. Diese Abdeckung wird regelmäßig während
Ladenschlusszeiten genutzt, um die Zugangsöffnung und folglich das Gehäuse zu verschließen
und etwaige Energieverluste auf ein Minimum zu beschränken. Denn insbesondere bei
offenen Kühlgeräten oder Kühlregalen findet ein ständiger Austausch mit der wärmeren
Umgebungsluft innerhalb des Ladenlokals statt. - Ein Warenpräsentationsbehälter des
eingangs beschriebenen Aufbaus wird beispielhaft in der
DE 102 36 212 A1 beschrieben.
[0004] Selbstverständlich umfasst die Erfindung auch Warenpräsentationsbehälter ohne Abdeckung,
die für nicht notwendigerweise zu kühlende Waren und deren Bevorratung genutzt werden.
Bei diesen sämtlichen Warenpräsentationsbehältern besteht das Problem, dass sie üblicherweise
aus Kunststoffen und/oder Stahlblech hergestellt sind. Das gilt auch für die optionale
Abdeckung, die regelmäßig als beispielsweise Abdeckfolie oder Abdeckrollo ausgebildet
ist, wie die zuvor in Bezug genommene Offenlegungsschrift zeigt. - Ein Nachtrollo
an einem Kühlmöbel wird beispielhaft in der
DE 10 2004 008 396 A1 beschrieben.
[0005] Jedenfalls kommen als Materialien für solche Warenpräsentationsbehälter größtenteils
Stahl und/oder Kunststoff für die Herstellung zum Einsatz. Das ist aufgrund mehrerer
Umstände nachteilig. Zunächst einmal sind die Preise für solche Rohstoffe in letzter
Zeit relativ stark gestiegen. Außerdem ist die Verfügbarkeit teilweise eingeschränkt,
insbesondere in Entwicklungsländern. Aufgrund des voluminösen Aufbaus solcher Warenpräsentationsbehälter
und der nicht unerheblichen Transportkosten verbietet es sich, solche Behälter zu
importieren. Es kommt also darauf an, die allgemeine Verfügbarkeit sicherzustellen.
Schlussendlich verfolgt man bei insbesondere Kühlregalen das weitere Ziel, Wärmeisolationseigenschaften
zur Verfügung zu stellen, was bei den bestehenden Produkten nur mit erheblichem Aufwand
möglich ist. Das alles soll dann noch zu einem günstigen Preis erfolgen.
[0006] Folgerichtig liegt der Erfindung das technische Problem zugrunde, einen derartigen
Warenpräsentationsbehälter so weiterzuentwickeln, dass er sich praktisch überall weltweit
herstellen lässt, und zwar zu günstigen Kosten und mit möglichst wärmedämmenden Eigenschaften.
[0007] Zur Lösung dieser technischen Problemstellung schlägt die Erfindung bei einem gattungsgemäßen
Warenpräsentationsbehälter, insbesondere Kühlregal, vor, dass das Gehäuse und/oder
die optionale Abdeckung ganz oder teilweise aus einem Material auf Basis nachwachsender
Rohstoffe hergestellt sind.
[0008] Im Rahmen der Erfindung kommen also ausdrücklich nachwachsende Rohstoffe für das
Material zur Herstellung des Gehäuses und/oder der Abdeckung zum Einsatz. Dabei mag
das Material mehr als 50 Gew.-% dieser nachwachsenden Rohstoffe aufweisen. Bei den
nachwachsenden Rohstoffen handelt es sich in Übereinstimmung mit dem allgemeinen Verständnis
um organische Rohstoffe, die aus land- und forstwirtschaftlicher Produktion stammen
und vom Menschen zielgerichtet für weiterführende Anwendungszwecke außerhalb des Nahrungs-
und Futterbereiches verwendet werden. Hierbei kann es sich um Rohstoffe sowohl pflanzlicher
als auch tierischer Herkunft handeln.
[0009] Das Material für die Herstellung des Gehäuses und/oder der Abdeckung auf Basis der
nachwachsenden Rohstoffe beinhaltet neben diesen nachwachsenden Rohstoffen (in der
Regel zu mehr als 50 Gew.-% oder mehr) meistens zusätzlich Rohstoffe bzw. Zusatzstoffe,
die regelmäßig hydrophob wirken. Auf diese Weise lässt sich das Material insgesamt
wasserabweisend einstellen. Das ist für den Einsatzzweck als insbesondere Kühlregal
von besonderer Bedeutung, da sich an solchen Kühlregalen oftmals Wasser niederschlägt
oder niederschlagen kann. Dieses resultiert häufig aus der unvermeidlichen Luftfeuchtigkeit
der Umgebungsluft innerhalb des Ladenlokals.
[0010] Als hydrophob wirkende Rohstoffe bzw. Zusatzstoffe können beispielsweise Kunststoffe,
Öle, Fette, Wachse, Bitumen, Kautschuk, Harze oder dergleichen wasserabweisende Substanzen
mit den nachwachsenden Rohstoffen gemischt werden, um insgesamt ein wasserabweisendes
Material auf Basis der nachwachsenden Rohstoffe herzustellen. Dieses Material wird
für die Produktion des Gehäuses und/oder der Abdeckung eingesetzt. Dabei setzt sich
das Material - wie beschrieben - zu mehr als 50 Gew.-% aus den nachwachsenden Rohstoffen
und dem Rest dem einen oder den mehreren hydrophoben Zusätzen zusammen.
[0011] Dabei hat es sich ergänzend als vorteilhaft erwiesen, wenn das Material wärmeisolierend
ausgebildet ist. Hiermit meint die Erfindung üblicherweise Materialien, die beispielsweise
einen Wärmedurchgangskoeffizienten von weniger als 5 W/m
2·K, insbesondere weniger als 3 W/m
2·K und vorzugsweise einen Wärmedurchgangskoeffizienten von weniger als 1 W/m
2·K aufweisen. Tatsächlich werden solche Wärmedurchgangskoeffizienten typischerweise
mit Holzwerkstoffplatten einer Dicke von 20 mm bis 30 mm erreicht, die ggf. noch eine
zusätzliche Wärmeisolierung aufweisen. Jedenfalls verfügt das erfindungsgemäß eingesetzte
Material zur Herstellung des Gehäuses und/oder der Abdeckung über einen geringen Wärmedurchgangskoeffizienten,
ist also insgesamt wärmeisolierend ausgebildet. Dadurch eignet es sich besonders für
die Herstellung des Gehäuses eines Kühlregals und/oder zur Produktion der Abdeckung
für die Zugangsöffnung. Denn je besser die Wärmeisolationsfähigkeit des Gehäuses und/oder
der Abdeckung ausgelegt ist, umso geringer sind etwaige Energieverluste einer an dieser
Stelle eingesetzten Kühleinheit innerhalb des Gehäuses.
[0012] Im Allgemeinen kommt als Material für das Gehäuse und/oder die Abdeckung ein Komposit
(Verbundwerkstoff) aus dem nachwachsenden Rohstoff und einem oder mehreren Kunststoffen
als Zusatzstoff zum Einsatz. Bei dem Material handelt es sich also im weitesten Sinne
um einen Biowerkstoff, d. h. einen Verbundwerkstoff, der biogene Anteile meistens
mit fossilen Kunststoffen kombiniert. Als fossile Kunststoffe kommen regelmäßig wasserabweisende,
biologisch abbaubare Polymere wie Polyester, Polyesteramide, Polyesterurethane oder
Polyvinylalkohol zum Einsatz. Neben dieser hydrophoben Polymerphase beinhaltet das
Komposit bzw. der Verbundwerkstoff meistens noch eine disperse und hydrophile Biophase.
Diese Biophase kann beispielsweise aus Stärke und/oder Zellulose bestehen respektive
aufgebaut sein.
[0013] D. h., als nachwachsender Rohstoff zur Darstellung des Komposits bzw. des Verbundwerkstoffes
eignet sich ein Rohstoff auf Basis von Stärke und/oder Zellulose. Im Falle von Stärke
kommt überwiegend thermoplastische Stärke zum Einsatz. Die wichtigsten Pflanzen zur
Gewinnung solcher thermoplastischer Stärke sind beispielsweise Mais, Weizen und Kartoffeln
aber auch Tapioka.
[0014] An Stelle oder zusätzlich zu Stärke können für die Herstellung des Komposits auch
Rohstoffe auf Basis von Zellulose zum Einsatz kommen. Typische Zelluloseprodukte sind
an dieser Stelle Holz oder Holzmehl, Baumwolle, Papier, Pappe etc. Zu letztgenannten
Produkten gehören selbstverständlich auch Recyclingstoffe wie Recyclingpapier, Recyclingpappe
etc.
[0015] Unter Berücksichtigung dieser Rohstoffe für die Herstellung des Komposits auf Basis
von Stärke und/oder Zellulose lassen sich thermoplastisch verarbeitbare Granulate
realisieren. Bei diesen Granulaten handelt es sich um Granulate des Verbundwerkstoffes.
Um deren Verarbeitbarkeit zu ermöglichen, können natürliche Weichmacher und Plastifizierungsmittel
wie Sorbit und Glyzerin hinzugefügt werden. Dadurch kann eine variierbare Dosierung
und als Folge hiervon die jeweils gewünschte Materialeigenschaft der solchermaßen
beispielsweise realisierten thermoplastischen Stärke oder thermoplastischen Zellulose
erreicht werden. Die zur Verfügung stehenden Granulate lassen sich wie herkömmliche
Kunststoffgranulate verarbeiten, beispielsweise im Sinne des Spritzgießens.
[0016] Folgerichtig handelt es sich bei dem Komposit aus dem nachwachsenden Rohstoff und
dem einen oder den mehreren Kunststoffen vorteilhaft um einen Biokunststoff. D. h.,
die Biokunststoffe stellen eine bevorzugte Gruppe unter den erfindungsgemäßen Verbundwerkstoffen
bzw. Komposits dar. Unter Biokunststoff soll im Rahmen der vorliegenden Anmeldung
ein kunststoffanaloger Werkstoff verstanden werden, welcher vollständig oder zu überwiegenden
Anteilen aus Biopolymeren erzeugt und unter Anwendung der für Kunststoffe üblichen
Verfahren modifiziert wird.
[0017] So oder so lässt sich das Komposit aus den vorzugsweise mehr als 50 Gew.-% nachwachsenden
Rohstoffen und dem Rest Kunststoff, Öl, Fett oder dergleichen wasserabweisenden Substanzen
zu Gehäuseformteilen und/oder Abdeckungsformteilen durch beispielsweise Extrudieren
verarbeiten. Dadurch kann das Gehäuse ganz oder teilweise aus Gehäuseformteilen auf
Basis des betreffenden Komposits hergestellt werden. Das Gleiche gilt für die Abdeckung,
die vorteilhaft als Rollo ausgebildet sein mag. In diesem Fall hat es sich bewährt,
wenn das Rollo aus einzelnen mattenartig und gelenkig miteinander verbundenen Rollostäben
aufgebaut ist, die ihrerseits durch Extrudieren aus dem betreffenden Komposit hergestellt
werden. Dabei kann es sich bei den einzelnen Rollstäben bzw. Rollladenstäben um Hohlprofile
handeln, die mit einem wärmeisolierenden Kern ausgefüllt sind. Dieser wärmeisolierender
Kern kann erneut auf Basis nachwachsender Rohstoffe hergestellt werden, beispielsweise
aus Stärke.
[0018] Darüber hinaus deckt die Erfindung aber auch eine folienartige Abdeckung ab, die
beispielsweise aus einer Bahn aus Biokunststoff oder allgemein den zuvor beschriebenen
Verbundwerkstoffen hergestellt worden ist. Neben den zuvor angesprochenen Rohstoffen
wie Stärke und Zellulose können im Rahmen der Erfindung selbstverständlich weitere
nachwachsende Rohstoffe wie Chitin und Chitosan, Lignin, Casein, Gelatine, Getreideproteine
und Pflanzenöl für die Herstellung des Komposits bzw. des Biokunststoffes zum Einsatz
kommen. Durch Änderung der Zusammensetzung des Komposits, des Herstellungsverfahrens
und durch die Beimischung von Additiven lassen sich Parameter wie die Formbarkeit,
Härte, Elastizität, Bruchfestigkeit, Temperatur- und Wärmeformbeständigkeit sowie
die chemische Beständigkeit eines aus dem Biokunststoff oder allgemein dem Verbundwerkstoff
hergestellten Formteils variieren.
[0019] In jedem Fall wird ein Material zur Verfügung gestellt, welches sich vorteilhaft
als Grundwerkstoff für die Realisierung des Gehäuses eines Warenpräsentationsbehälters
eignet. Dabei können beispielsweise einzelne Verkleidungsplatten aus dem fraglichen
Material produziert werden, wohingegen der verbleibende Gehäusekörper beispielsweise
unverändert aus Stahl oder einem Stahlgerüst produziert wird. Besonders vorteilhaft
ist es in diesem Zusammenhang, wenn die bisher aus petrochemischen Kunststoffen hergestellte
Abdeckung der Zugangsöffnung aus dem erfindungsgemäßen Material auf Basis nachwachsender
Rohstoffe hergestellt wird. Denn eine solche Abdeckung kann durch den Zusatz der wasserabweisenden
Substanzen für den beschriebenen Einsatzzweck problemlos modifiziert werden.
[0020] Zugleich ist in der Regel von vornherein die erforderliche Wärmeisolationsfähigkeit
gegeben. Diese Eigenschaften werden erfindungsgemäß damit gekoppelt, dass sich die
Abdeckung - wie auch prinzipiell das Gehäuse - unschwer recyclen lassen. Hinzu kommt,
dass sich sowohl das Gehäuse als auch die Abdeckung bei Rückgriff auf das Material
auf Basis nachwachsender Rohstoffe unschwer und praktisch überall (weltweit) herstellen
lassen. Es ist also weder der Einsatz petrochemischer Kunststoffe noch von Stahl erforderlich.
Hierin sind die wesentlichen Vorteile zu sehen.
[0021] Im Folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden
Zeichnung näher erläutert; die einzige Figur zeigt einen erfindungsgemäßen Warenpräsentationsbehälter
perspektivisch.
[0022] In der Figur ist ein Warenpräsentationsbehälter dargestellt, der in seinem grundsätzlichen
Aufbau über ein Gehäuse 1 sowie im Gehäuse 1 vorgesehene mehrere Regalböden 2 verfügt.
Die Regalböden 2 sind nicht einschränkend zur Aufnahme gekühlter Lebensmittel eingerichtet.
Folglich handelt es sich vorliegend um einen gekühlten Warenpräsentationsbehälter,
der mit einer Kühlung ausgerüstet ist und damit ein Kühlregal darstellt. Grundsätzlich
vergleichbar aufgebaut ist aber auch ein Warenpräsentationsbehälter ohne Kühlung,
der von der Erfindung ebenfalls mit umfasst wird.
[0023] Man erkennt, dass sich das Gehäuse 1 aus zwei geschlossenen Gehäuseseitenwänden 1
a, einer Gehäusedecke 1b, einem Gehäusefuß 1 c und schließlich einer Gehäuserückwand
1d zusammensetzt. Dadurch verfügt das Gehäuse 1 über einen schalenartigen Charakter,
welcher lediglich an seiner Frontseite eine Zugangsöffnung 3 offen lässt. Auf diese
Weise wird dem Kunden ein ungehinderter Zugriff auf Lebensmittel ermöglicht, die auf
dem jeweiligen Regalboden 2 angeordnet sind. Mehrere der dargestellten Gehäuse 1 können
in Längserstreckung und modular zu einer Kühlstrecke zusammengefasst werden. Das ist
allerdings nicht zwingend.
[0024] Eine Kühleinheit bzw. Kühllufteinheit 4 im Gehäusefuß 1c oder an anderer Stelle sorgt
dafür, dass gekühlte Luft im Innern des Gehäuses 1 zirkuliert. Das deutet die einzige
Figur an. Dadurch wird im Bereich der Zugangsöffnung 3 ein Kühlluftschleier erzeugt,
der den Austausch von warmer Umgebungsluft mit der Kühlluft im Innern des Gehäuses
1 weitgehend verhindert. Die warme Umgebungsluft stammt aus einem Ladenlokal, in dem
der dargestellte Warenpräsentationsbehälter aufgebaut ist. Die Zugangsöffnung 3 erstreckt
sich von einer Unterkante 5a bis zu einer Oberkante 5b.
[0025] Mit Hilfe einer Abdeckung 6a, 6b lässt sich die Zugangsöffnung 3 ganz oder teilweise
verschließen. Meistens wird die Zugangsöffnung 3 mit Hilfe der Abdeckung 6a, 6b während
Ladenschlusszeiten vollständig geschlossen. Im Rahmen des Ausführungsbeispiels und
nicht einschränkend ist die Abdeckung 6a, 6b als Rollo ausgebildet. Da die Abdeckung
bzw. die Rollos 6a, 6b wärmeisolierend ausgelegt sind, wird während Ladenschlusszeiten
und bei vollständig geschlossener Abdeckung 6a, 6b der Energieverbrauch drastisch
reduziert.
[0026] Im Rahmen des Ausführungsbeispiels sind einzelne Bestandteile des Gehäuses 1, beispielsweise
die Gehäuseseitenwände 1 a, die Gehäusedecke 1b und auch die Gehäuserückwand 1d aus
einem Material auf Basis nachwachsender Rohstoffe hergestellt. Das Gleiche gilt für
die Abdeckung 6a, 6b. Dagegen ist der Gehäusefuß 1c nicht einschränkend als Stahlwanne
ausgeführt. - Die vorerwähnten Wände 1a, 1b und 1d können selbsttragend ausgebildet
sein und den Gehäusefuß 1c als Basis nutzen. Es ist aber auch möglich, dass die besagten
Wände 1a, 1b, 1d an einem Stahlgerüst angebracht sind.
[0027] Das Material auf Basis nachwachsender Rohstoffe setzt sich zu mehr als 50 Gew.-%
aus den betreffenden nachwachsenden Rohstoffen und dem Rest einem oder mehreren Kunststoffen
oder auch natürlichem Harz im Beispielfall zusammen. Tatsächlich kann es sich bei
dem Material zur Herstellung der Abdeckung 6a, 6b um mit Harz bzw. Kunstharz getränkte
Pappe handeln. Dagegen kommt für die Gehäuseseitenwände 1 a, die Gehäusedecke 1 b
und die Gehäuserückwand 1d ein Verbundwerkstoff bzw. Komposit zum Einsatz, welcher
bzw. welches sich aus einem Biokunststoff zusammensetzt bzw. einen solchen Biokunststoff
darstellt. Tatsächlich mag es sich um ein so genanntes Holz-Kunststoff-(wood-plastic)
Komposit handeln. Dabei werden biogene Anteile wie Holzmehl oder allgemein Zellulose
mit einem oder mehreren petrochemischen Kunststoffen kombiniert. Ein solcher Holz-Kunststoff-Verbundwerkstoff
lässt sich problemlos zu Profilplatten extrudieren bzw. allgemein so verarbeiten,
wie dies für petrochemische Kunststoffe gilt.
[0028] Dabei kommt es sowohl für die Herstellung der Abdeckung 6a, 6b wie von Teilen für
das Gehäuse 1 grundsätzlich darauf an, dass das Material insgesamt wasserabweisend
ausgelegt ist. Außerdem empfiehlt sich eine wärmeisolierende Ausführung, die zu Wärmedurchgangskoeffizienten
von weniger als 5 W/m
2·K korrespondiert. Beide Anforderungen lassen sich meistens dann erreichen, wenn ein
Rohstoff auf Basis von Stärke und/oder Zellulose mit beispielsweise einem petrochemischen
Kunststoff oder auch einem natürlichen Harz gemischt wird und die erforderliche Gestalt
(Formteil) annimmt. Dadurch kann das Gehäuse an praktisch jeder beliebigen Stelle
weltweit hergestellt werden, verfügt über die erforderlichen Wärmeisolationseigenschaften
und lässt sich zudem unschwer recyclen.
1. Warenpräsentationsbehälter, insbesondere Kühlregal, mit einem Gehäuse (1), und ggf.
mit wenigstens einer Abdeckung (6a, 6b) zum Verschließen einer Zugangsöffnung (3)
in dem Gehäuse (1), dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuse (1) und/oder die Abdeckung (6a, 6b) ganz oder teilweise aus einem Material
auf Basis nachwachsender Rohstoffe hergestellt sind.
2. Warenpräsentationsbehälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Material wasserabweisend ausgelegt ist.
3. Warenpräsentationsbehälter nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Material mehr als 50 Gew.-% nachwachsende Rohstoffe und den Rest einen oder mehrere
Kunststoffe, Öl, Fett, Wachs, Bitumen, Kautschuk, natürliches Harz oder dergleichen
wasserabweisende Substanzen enthält.
4. Warenpräsentationsbehälter nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Material wärmeisolierend ausgebildet ist und beispielsweise einen Wärmedurchgangskoeffizienten
von weniger als 5 W/m2·K aufweist.
5. Warenpräsentationsbehälter nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Material als Komposit aus dem nachwachsenden Rohstoff und einem oder mehreren
Zusatzstoffen ausgebildet ist.
6. Warenpräsentationsbehälter nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der nachwachsende Rohstoff einerseits und die zusätzliche Substanz andererseits zur
Herstellung des Materials in einem gemeinsamen Herstellungsvorgang verarbeitet werden.
7. Warenpräsentationsbehälter nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass als nachwachsende Rohstoffe für die Herstellung des Komposits solche auf Basis von
Stärke und/oder Zellulose eingesetzt werden.
8. Warenpräsentationsbehälter nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass als Lieferant für die Stärke Pflanzen wie Mais, Weizen, Kartoffeln etc. zum Einsatz
kommen.
9. Warenpräsentationsbehälter nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass als Quelle für die Zellulose Holz, Baumwolle, Papier, Pappe etc. fungieren.
10. Warenpräsentationsbehälter nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Material zu Gehäuseformteilen und/oder Abdeckungsformteilen durch beispielsweise
Extrudieren verarbeitet wird.
11. Warenpräsentationsbehälter nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Abdeckung (6a, 6b) als Rollo (6a, 6b) ausgebildet ist.
12. Verwendung eines Materials auf Basis nachwachsender Rohstoffe zur ganz oder teilweisen
Herstellung eines Warenpräsentationsbehälters, insbesondere eines Kühlregals, mit
einem Gehäuse (1) und ggf. mit wenigstens einer Abdeckung (6a, 6b) zum Verschließen
einer Zugangsöffnung (3) in dem Gehäuse (1).
13. Verwendung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Material auf Basis der nachwachsenden Rohstoffe wasserabweisend gestaltet ist.
14. Verwendung nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, dass das Material mehr als 50 Gew.-% nachwachsende Rohstoffe und den Rest eine wasserabweisende
Substanz enthält.
15. Verwendung nach einem der Ansprüche 12 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass das Material wärmeisolierend ausgebildet ist.