[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Bogen verarbeitende Druckmaschine mit den
               Merkmalen des Oberbegriffs von Anspruch 1.
 
            [0002] Aus dem Stand der Technik sind Bogen verarbeitende Druckmaschine in Reihenbauweise,
               d.h. mit in horizontaler Bogentransportrichtung aufeinanderfolgenden Druckwerken bekannt.
               Der Bogentransport kann wie üblich mittels Transportzylindern oder alternativ mittels
               eines Linearantriebs erfolgen. Darüber hinaus sind seltener Bogendruckmaschinen mit
               übereinander angeordneten Druckwerken bekannt. Deren Vorteil ergibt sich aus der gegenüber
               der Reihenbauweise reduzierten Stellfläche.
 
            [0003] Die 
DE 195 11 682 A1 beschreibt eine Bogen verarbeitende Druckmaschine mit horizontalem Bogentransportpfad
               (sogenannte Reihenbauweise) und Gummi-gegen-Gummi-Doppeldruckwerken. Der Bogentransport
               erfolgt durch Greiferwagen, die an zwei endlosen Transportbändern (auf der Antriebsseite
               AS und der Bedienseite BS der Maschine) befestigt sind. Die Transportbänder werden
               über relativ große Antriebsräder von Antriebsmotoren angetrieben.
 
            [0004] Die 
DE 197 56 990 A1 beschreibt ebenfalls eine Bogen verarbeitende Druckmaschine mit einem im Wesentlichen
               (im Bereich der Druckwerke) horizontalen Bogentransportpfad (Reihenbauweise) und Gummi-gegen-Gummi-Doppeldruckwerken.
               Der Bogentransport zwischen den Druckwerken kann durch eine angetriebene Kette erfolgen,
               dann muss der Bogen jedoch mehrfach von Kette zu Zylinder und wieder zu Kette übergeben
               werden und die Zylinder müssen Bogenhaltesystem aufweisen.
 
            [0005] DE OS 25 01 963 beschreibt einen Greiferwagenantrieb einer mehrere Druckwerke aufweisenden Druckmaschine.
               Der Bogentransport erfolgt durch Greiferwagen eines elektrischen Linearantriebs in
               horizontaler Richtung (Reihenbauweise).
 
            [0006] Die 
EP 0 907 515 B1 beschreibt ein Bogentransportsystem für eine Druckmaschine. Der Bogentransport erfolgt
               durch Greiferwagen eines elektrischen Linearantriebs in im Wesentlichen (im Bereich
               der Druckwerke) horizontaler Richtung (Reihenbauweise). Es kann eine einzige Bogentransportvorrichtung
               vorgesehen sein, d.h. es erfolgen keine Bogenübergaben wie in der 
DE 197 56 990 A1.
 
            [0007] Die 
DE 100 47 395 A1 beschreibt ebenfalls ein Bogentransportsystem für eine Druckmaschine. Der Bogentransport
               erfolgt durch seitliche Greifer (auf AS und BS) eines elektrischen Linearantriebs
               in im Wesentlichen (im Bereich der Druckwerke) horizontaler Richtung (Reihenbauweise).
 
            [0008] Auch die 
DE 101 41 589 A1 beschreibt eine Maschine zur Verarbeiten von Bogen, z.B. eine Druckmaschine, wobei
               der Transport der Bogen durch Greiferbrücken eines elektrischen Linearantriebs in
               im Wesentlichen (im Bereich der Druckwerke) horizontaler Richtung (Reihenbauweise)
               erfolgt.
 
            [0009] Die 
JP 60-64849 A beschreibt eine Bogendruckmaschine für den 4/4-Druck mit übereinander angeordneten
               Druckwerken und im Wesentlichen (im Bereich der Druckwerke) vertikalem Bogentransportpfad.
               Je zwei Druckwerke weisen einen gemeinsamen (zentralen) Gegendruckzylinder auf, welcher
               mit Bogenhaltesystemen ausgestattet sein muss. Der Transportpfad weist Bogenübergabestellen
               auf.
 
            [0010] DE 94 21 111 U1 beschreibt eine Bahn verarbeitende Druckmaschine (Rollendruckmaschine) für den 4/4-Druck
               mit Brückendruckeinheiten und im Wesentlichen (im Bereich der Druckwerke) vertikalem
               Transportpfad (so genannte Turmbauweise). Die Druckmaschine weist Kurzfarbwerke auf.
               der Druckturm kann zwischen Gummituch- und Plattenzylinder getrennt werden.
 
            [0011] Die 
DE 196 21 507 C1 beschreibt eine Bahneinzugseinrichtung für eine Rollendruckmaschine, wobei der Bahneinzug
               vor Druckbeginn durch einen elektrischen Linearantrieb erfolgt.
 
            [0012] Die bekannten Bogendruckmaschinen in Reihenbauweise benötigen relativ - z.B. im Vergleich
               zur Turmbauweise im Bahn verarbeitenden Druck - viel Stellfläche, insbesondere solche
               mit Wendung des Bogens für den Schön- und Widerdruck. Hinzu kommt die auf gleicher
               Ebene benötigte Stellfläche für den Anleger und Ausleger. Auch solche Druckmaschinen
               ohne Wendung, bei denen die Druckwerke für den Widerdruck "auf dem Kopf stehen" benötigen
               relativ viel Stellfläche auf gleicher Ebene.
 
            [0013] Der Bogentransport mit Transportzylindern ist aufgrund der Vielzahl der präzise zu
               bewerkstelligenden Bogenübergaben sehr aufwändig und benötigt insbesondere bei Schön-
               und Widerdruck aufgrund der Vielzahl der Transportzylinder entsprechend viel Bauraum.
 
            [0014] Vor diesem Hintergrund ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine gegenüber
               dem Stand der Technik verbesserte Bogendruckmaschine zu schaffen, welche wenig Stellfläche
               benötigt und eine kompakte Bauweise aufweist.
 
            [0015] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Druckmaschine mit den Merkmalen von
               Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den
               zugehörigen Unteransprüchen sowie aus der Beschreibung und den zugehörigen Zeichnungen.
 
            [0016] Eine erfindungsgemäße Bogen verarbeitende Druckmaschine weist Folgendes auf: wenigstens
               ein im Wesentlichen horizontales Doppeldruckwerk, einen im Bereich des Doppeldruckwerks
               im Wesentlichen vertikalen Bogentransportpfad und einen im Bereich des Doppeldruckwerks
               im Wesentlichen vertikalen elektrischen Linearantrieb für den Bogentransport.
 
            [0017] Die erfindungsgemäße Druckmaschine benötigt durch die vertikale Ausrichtung in vorteilhafter
               Weise wenig Stellfläche. Durch den Einsatz von Doppeldruckwerken in Verbindung mit
               einem elektrischen Linearantrieb baut die erfindungsgemäße Druckmaschine zudem in
               vorteilhafter Weise sehr kompakt. Auf diese Weise wird ein neues Maschinenkonzept
               geschaffen, das auch auf engstem vorhandenem Raum einsetzbar ist. Die Bauhöhe der
               Maschine kann in vorteilhafter Weise gering gehalten werden, indem kompakt bauende
               Kurzfarbwerke eingesetzt werden. Ein weiterer Vorteil der Erfindung ist darin zu sehen,
               dass die Bogen ohne kritische Bogenübergaben, ohne Bogenwendung und ohne den Bogen
               zu krümmen beidseitig auf kurzer Transportstrecke bedruckt werden können. Ebenfalls
               von Vorteil ist, dass die Farb- und Feuchtwerke für den Bediener von der jeweiligen
               Seite her leicht zugänglich sind und dass alle Farb- und Feuchtwerke für den Schöndruck
               bzw.
 
            [0018] Widerdruck nahe beieinander (übereinander) liegen und daher mit weniger Aufwand bedient
               werden können.
 
            [0019] Eine erfindungsgemäße Druckmaschine ist bevorzugt modular aufgebaut. Sie kann daher
               in der Höhe ein oder mehrere, bevorzugt vier Doppeldruckwerk aufweisen, sie kann aber
               auch übereinander und/oder nebeneinander mehrere Drucktürme aufweisen.
 
            [0020] Eine hinsichtlich der gewünschten kompakten Bauweise vorteilhafte und daher bevorzugte
               Weiterbildung der erfindungsgemäßen Druckmaschine kann sich dadurch auszeichnen, dass
               die Druckmaschine wenigstens zwei übereinander angeordnete, im Wesentlichen horizontale
               Doppeldruckwerke aufweist, welche einen Druckturm bilden. Die Doppeldruckwerke sind
               bevorzugt derart angeordnet, dass die Druckspalte in einer im Wesentlichen vertikalen
               Ebene liegen. Ebenso liegen auch die Achsen der Übertragungszylinder, der Druckformzylinder
               und der Farb- und Feuchtwerkswalzen der einzelnen Doppeldruckwerke bevorzugt im Wesentlichen
               in einer jeweiligen Vertikalen Ebene.
 
            [0021] Eine weitere vorteilhafte und daher bevorzugte Weiterbildung der erfindungsgemäßen
               Druckmaschine kann sich dadurch auszeichnen, dass ein Bogenanleger vorgesehen ist,
               welcher seitlich neben oder unterhalb des Druckturms angeordnet ist und dass ein Bogenausleger
               vorgesehen ist, welcher seitlich neben, unterhalb oder oberhalb des Druckturms angeordnet
               ist.
 
            [0022] Eine aufgrund der von allen Seiten guten Zugänglichkeit vorteilhafte und daher bevorzugte
               Weiterbildung der erfindungsgemäßen Druckmaschine kann sich dadurch auszeichnen, dass
               Greifer oder Greiferbrücken oberhalb des Druckturms, bevorzugt an der Hallendecke
               entlang, vom Ausleger zurück zum Anleger geführt werden.
 
            [0023] Eine ebenfalls aufgrund der von allen Seiten guten Zugänglichkeit vorteilhafte und
               daher bevorzugte Weiterbildung der erfindungsgemäßen Druckmaschine kann sich dadurch
               auszeichnen, dass Greifer oder Greiferbrücken unterhalb des Druckturms, bevorzugt
               unterhalb des Hallenbodens, vom Ausleger zurück zum Anleger geführt werden.
 
            [0024] Eine für die leichte Bedienbarkeit, insbesondere beim Drucken großer Formate, vorteilhafte
               und daher bevorzugte Weiterbildung der erfindungsgemäßen Druckmaschine kann sich dadurch
               auszeichnen, dass Greifer oder Greiferbrücken zur automatischen Probebogenentnahme
               über eine Bogenauflagefläche geführt werden. Das Ablegen der Bogen auf der Fläche
               kann in vorteilhafter Weise automatisch erfolgen, so dass der Bediener die Bogen nicht
               mehr von Hand entnehmen und zur Fläche bringen muss.
 
            [0025] Eine weitere hinsichtlich der erzielbaren kompakten Bauweise vorteilhafte und daher
               bevorzugte Weiterbildung der erfindungsgemäßen Druckmaschine kann sich dadurch auszeichnen,
               dass ein Trockner mit im Wesentlichen horizontalem Durchlauf über dem Druckturm und/oder
               ein Trockner mit im Wesentlichen vertikalem Durchlauf seitlich des Druckturms angeordnet
               ist.
 
            [0026] Eine weitere vorteilhafte und daher bevorzugte Weiterbildung der erfindungsgemäßen
               Druckmaschine kann sich dadurch auszeichnen, dass zwischen den Doppeldruckwerken jeweils
               Trocknermodule vorgesehen sind.
 
            [0027] Eine weitere vorteilhafte und daher bevorzugte Weiterbildung der erfindungsgemäßen
               Druckmaschine kann sich dadurch auszeichnen, dass zwischen den Doppeldruckwerken jeweils
               ein verlängerter, im Wesentlichen vertikaler Transportpfad vorgesehen ist.
 
            [0028] Eine für den Transport wenig flexibler, flacher Bedruckstoffe vorteilhafte und daher
               bevorzugte Weiterbildung der erfindungsgemäßen Druckmaschine kann sich dadurch auszeichnen,
               dass die Greifer oder Greiferbrücken um eine Achse parallel zur Bogenvorderkante oder
               Bogenhinterkante schwenkbar an Wagen oder Traversen des elektrischen Linearantriebs
               angeordnet sind und unter Schwenkbewegungen die Bogen im Wesentlichen ohne Eigenkrümmung
               entlang des Kurven aufweisenden Transportpfads führen. Auf diese Weise können auch
               wenig flexible oder gar starre Bedruckstoffe wie Platten oder Bleche bedruckt werden.
 
            [0029] Die beschriebene Erfindung und die beschriebenen, vorteilhaften Weiterbildungen der
               Erfindung stellen auch in Kombination miteinander vorteilhafte Weiterbildungen der
               Erfindung dar. Beispielsweise kann vorgesehen sein, dass die Bogendruckmaschine einen
               Druckturm mit wenigstens vier Doppeldruckwerken und - jeweils im Wirkbereich der Doppeldruckwerke
               - einen vertikalen elektrischen Linearantrieb sowie eine vertikalen Transportpfad
               aufweist. Eine solche Maschine kann z.B. unterhalb des Druckturms angeordnete An-
               und Ausleger aufweisen. Schließlich kann eine solche Maschine z.B. schwenkbare Greifer
               oder Greiferbrücken für den krümmungsfreien Bogentransport zum und vom Druckturm aufweisen.
 
            [0030] Die Erfindung als solche sowie konstruktiv und/oder funktionell vorteilhafte Weiterbildungen
               der Erfindung werden nachfolgend unter Bezug auf die zugehörigen Zeichnungen anhand
               wenigstens eines bevorzugten Ausführungsbeispiels näher beschrieben. In den Zeichnungen
               sind einander entsprechende Elemente mit jeweils denselben Bezugszeichen versehen.
 
            Die Zeichnungen zeigen:
[0031] 
               
               
                  - Fig. 1
 
                  - eine bevorzugte Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Bogen verarbeitenden Druckmaschine
                     ;
 
                  - Fig. 2
 
                  - eine weitere bevorzugte Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Bogen verarbeitenden
                     Druckmaschine; und
 
                  - Fig. 3
 
                  - ein erfindungsgemäßes schwenkbares Greifersystem für den krümmungsfreien Bogentransport.
 
               
 
            [0032] Figur 1 zeigt eine bevorzugte Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Bogen verarbeitenden
               Druckmaschine 1, beispielsweise für den 4/4-Druck. Obwohl die Bogen 2 beidseitig bedruckt
               werden, ist keine Wendung der Bogen nötig, denn die Druckmaschine weist vier übereinander
               angeordnete, im Wesentlichen horizontale (d.h. jeweils in einer im Wesentlichen horizontalen
               Ebene angeordnete) Doppeldruckwerke 3 auf, welche jeweils gleichzeitig die Vorderseite
               und die Rückseite eines Bogens bedrucken. Die Druckwerke sind als so genannte Gummi-gegen-Gummi-Doppeldruckwerke
               ausgebildet, d.h. der beidseitig zu bedruckende Bogen läuft durch einen Druckspalt
               4 zwischen zwei Übertragungszylindern 5, insbesondere Gummituchzylindern. Die Maschine
               ist in der sogenannten Turmbauweise (übereinander oder gestapelt angeordnete Druckwerke,
               Bedruckstofftransport von unten nach oben) konstruiert. Die Druckwerke können konventionelle
               Farbwerke 6 und Feuchtwerke 7 aufweisen, bevorzugt wird jedoch der Einsatz von Kurzfarbwerken,
               um eine kompakt bauende Druckmaschine zu verwirklichen. Die einzelnen Druckwerke können
               vorzugsweise mit einem oder mehreren Einzelantrieben 8 versehen sein.
 
            [0033] Die Druckmaschine 1 weist ferner einen Bogenanleger 9 und einen Bogenausleger 10
               auf. Der Bogentransport erfolgt mit einem im Bereich der Doppeldruckwerke im Wesentlichen
               vertikalen elektrischen Linearantrieb 11, d.h. einem Antrieb basierend auf dem elektrodynamischen
               Wanderfeld-Prinzip. Die Schienen des elektrischen Linearantriebs können bevorzugt
               auf AS und BS an Seitenwänden der Druckmaschine angeordnet sein. An den Schienen sind
               Primärteile angeordnet, die den gesteuerten oder geregelten Vortrieb von Wagen als
               Sekundärteile bewirken. Die Wagen dienen dem Transport von Greifern/Greiferbrücken
               13. Vorzugsweise sind Vorder- und Hinterkantengreifer für die Bogen vorgesehen.
 
            [0034] Die Bogen 2 werden am Bogenanleger 9, welcher vorzugsweise seitlich neben dem Druckturm
               12 positioniert ist, von Greiferbrücken 13 oder seitlichen Bogengreifem 13 des elektrischen
               Linearantriebs 11 erfasst und gehalten und unter den Druckturm geführt. Von dort werden
               die Bogen in im Wesentlichen vertikaler Richtung (im Wesentlichen vertikaler Bogentransportpfad
               14) durch die Doppeldruckwerke 3 geführt und dabei vorzugsweise beidseitig zumindest
               vierfarbig bedruckt. Der Bogentransport erfolgt dann über dem Druckturm und zum Ausleger
               10, welcher bevorzugt ebenfalls seitlich neben dem Druckturm positioniert ist.
 
            [0035] Die Greifer/Greiferbrücken 13 werden leer über dem Druckturm 12, ggf. an der Decke
               des Drucksaales entlang, zurück zum Anleger 9 geführt. Alternativ können die Greifer/Greiferbrücken
               auch unter dem Druckturm, ggf. im Boden versenkt oder im Keller, zurück geführt werden
               (siehe strichpunktierte Linie). Der elektrische Linearantrieb 11 bildet daher bevorzugt
               ein endloses bzw. geschlossenes Transportsystem mit umlaufenden Greifer/Greiferbrücken.
               Im Transportpfad des elektrischen Linearantriebs 11 kann auch eine Parkstrecke 15
               vorgesehen sein, die überzählige Greifer/Greiferbrücken 13 aufnimmt. In Kurvenbereichen
               des Linearantriebs kann der Bogentransport durch blasluftbeaufschlagte Leitbleche
               unterstützt werden.
 
            [0036] Die Übertragungszylinder 5 können Kanäle aufweisen, die die Greifer/Greiferbrücken
               13 des elektrischen Linearantriebs 11 beim Durchlaufen des jeweiligen Druckspalts
               4 aufnehmen. Beim alternativen Einsatz von seitlichen Bogengreifern 13, wie in der
               
DE 100 47395 Albeschrieben, können die Übertragungszylinder jedoch in vorteilhafter Weise kanallos
               ausgebildet sein, so dass störende Kanalschläge vermieden werden.
 
            [0037] Ein Trockner 16 kann, wie bei Druckmaschinen in Reihenbauweise üblich, in Transportrichtung
               vor dem Ausleger 10 vorgesehen sein. Alternativ kann der Trockner in horizontaler
               Ausrichtung auch über dem Druckturm 12 oder in vertikaler Ausrichtung auch seitlich
               des Druckturms positioniert sein. Weiter alternativ können auch zwischen den Doppeldruckwerken
               3 vorzugsweise flach bauende Trocknermodule 17 angeordnet sein, z.B. Lasertrocknermodule
               wie in der 
DE 102 34 076 Albeschrieben, welche das im Wesentlichen sofortige Trocknen der Bogen 2 ermöglichen.
 
            [0038] Figur 2 zeigt eine weitere bevorzugte Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Bogen
               verarbeitenden Druckmaschine, bei welcher der Anleger 9 unterhalb des Druckturms 12
               angeordnet ist, z.B. im Keller unter dem Drucksaal, so dass der Bogentransport vom
               Anleger zum Druckturm im Wesentlichen in vertikaler Richtung erfolgt. Entsprechend
               kann auch der Ausleger 10 unterhalb des Druckturms angeordnet sein. In für die Bedienung
               vorteilhafter Weise können somit Anleger und Ausleger in Nähe oder benachbart zueinander
               positioniert werden. Alternativ kann der Ausleger oberhalb des Druckturms angeordnet
               sein, so dass die bedruckten Bogen 2 vom letzen Doppeldruckwerk 3 zum Ausleger nicht
               weit transportiert werden brauchen. Die gezeigte Ausführungsform hat den Vorteil,
               dass die gesamte Logistik der Zu- und Abfuhr der Bedruckstoffe bzw. deren Stapel auf
               einer von der Ebene/Stellfläche der Druckwerke verschiedenen Ebene/ Stellfläche stattfindet
               und daher störende oder behindernde Einflüsse auf das Bedienen der Druckwerke vermieden
               werden können. Der Trockner 16 kann neben dem Druckturm positioniert sein.
 
            [0039] Falls Anleger 9 und Ausleger 10 unter dem Druckturm 12 positioniert sind, hat der
               Bediener Anleger und Ausleger im Blick, wobei die Stapelzufuhr/-abfuhr von der jeweiligen
               Seite erfolgt. Figur 2 zeigt weiter, dass auch das Bedienpult 18 unterhalb des Druckturms
               12, z.B. zwischen Anleger 9 und Ausleger 10, angeordnet sein kann. Alternativ ist
               die Anordnung des Bedienpults auf der Ebene/ Stellfläche des Druckturms möglich.
 
            [0040] Ein weiterer Vorteil kann erreicht werden, wenn der Transportpfad bzw. der Linearantrieb
               11 oder zumindest ein Abschnitt des Transportpfades über das Bedienpult führt. Der
               Bediener kann dann Probebogen 19 von Greifern oder Greiferbrücken 13 automatisch auf
               einer Bogenauflagefläche 20, bevorzugt des Bedienpults, ablegen lassen.
 
            [0041] Alternativ kann der Anleger 9, der Ausleger 10 und das Bedienpult 18 auch auf im
               Wesentlichen gleicher Ebene vor dem Druckturm 12 (auf der Bedienseite BS) positioniert
               sein. Diese Ausführungsform bietet den Vorteil, dass der Bediener wiederum Anleger,
               Ausleger und Bedienpult im Blick hat.
 
            [0042] Falls mehr als 4/4 gedruckt oder zusätzlich lackiert werden soll, kann der Druckturm
               12 auch weitere Doppeldruckwerk 3 aufweisen (5/5, 6/6 usw.). Alternativ kann ein zweiter
               Druckturm 12 über oder neben dem ersten positioniert werden. Auch (Doppel-) Lackwerke
               können in den Druckturm bzw. in die Drucktürme 12 integriert werden.
 
            [0043] Für Wartungszwecke, Plattenwechsel etc. kann der Druckturm12 z.B. im Bereich der
               Druckspalte 4 oder zwischen Übertragungszylinder 5 und Druckformzylinder 21 getrennt
               und die beiden Teile in horizontaler Richtung seitlich auseinander gefahren werden.
               Alternativ oder zusätzlich können die Doppeldruckwerke 3 in vertikaler Richtung auseinander
               gefahren werden. Wiederum alternativ oder zusätzlich können Komponenten (Zylinder
               5, 21; Farbwerke 6; Feuchtwerke 7, Bebilderungs- und/oder Prozessiereinheiten) in
               axialer Richtung aus der Druckmaschine 1 gefahren werden.
 
            [0044] Um auch wenig flexiblen Karton, Platten oder Bleche 22 bedrucken zu können, müssen
               die Kurvenabschnitte 23 des Transportpfades 24 ggf. mit großen Radien ausgeführt sein.
               Alternativ (siehe Figur 3) können die Greifer/Greiferbrücken 13 derart um eine Achse
               parallel zur Bogenvorderkante oder Bogenhinterkante (elektrisch, mechanisch, pneumatisch,
               hydraulisch) schwenkbar an Wagen oder z.B. von Wagen bewegten Traversen des elektrischen
               Linearantriebs angeordnet oder angelenkt sein, dass der Bogen (gleiches gilt auch
               für flexible Papierbogen) in vorteilhafter Weise im Wesentlichen ohne Eigenkrümmung
               entlang des Kurven aufweisenden Transportpfades geführt wird. Die jeweiligen Geschwindigkeiten
               der Vorderkantengreifer 13a und Hinterkantengreifer 13b des elektrischen Linearantriebs
               11 müssen dann im Kurvenabschnitt 23 entsprechend variiert und die Greifer/Greiferbrücken
               selbst geschwenkt werden.
 
            [0045] Um die Kosten für den Linearantrieb 11 gering zu halten, kann vorgesehen sein, die
               Greifer/Greiferbrücken 13 z.B. nach dem Ausleger 10 vom elektrischen Linearantrieb
               11 an einen konventionellen Kettenförderer zu übergeben und mit diesem zurück zur
               Parkstrecke 15 oder zum Anleger 9 zu führen. Dort werden die Greifer/Greiferbrücken
               wieder an den elektrischen Linearantrieb übergeben.
 
            [0046] Da bei großen Formaten und kompakter Anordnung der Doppeldruckwerke 3 der Bogen 2
               möglicherweise gleichzeitig in zwei oder mehr Druckspalten 4 ist, kann es zusätzlich
               notwendig sein, eine Bogenriss-Detektionseinrichtung und eine Bogenfangeinrichtung
               vorzusehen. Alternativ werden die Doppeldruckwerke so weit voneinander beabstandet,
               dass jeder Bogen immer nur in einem Druckspalt ist. Weiter alternativ wird zwischen
               den kompakt angeordneten Doppeldruckwerken ein verlängerter und bevorzugt im Wesentlichen
               vertikaler Transportpfad 26 vorgesehen.
 
            [0047] Die Erfindung betrifft zwar eine vollkommen neue Bogendruckmaschine 1, d.h. ein neues
               Maschinenkonzept für eine Bogendruckmaschine 1. Sie kann jedoch ggf. mit bisherigen
               Druckmaschinen (oder konventionellen Anlegern, Auslegern, Trocknern) kombiniert werden.
 
            [0048] Es können im Sinne der Erfindung auch Weiterverarbeitungsmaschinen/-module (Stanzen,
               Falzmaschinen etc.) als Türme konstruiert werden und der zu verarbeitende Bedruckstoff
               in vertikaler Richtung durch diese Maschinen geführt werden. Schließlich kann der
               erfindungsgemäße Bogentransport mittels schwenkbarer Greifer/Greiferbrücken ohne Krümmung
               des zu transportierenden Materials auch in Weiterverarbeitungsmaschinen eingesetzt
               werden.
 
            Bezugszeichenliste
[0049] 
               
               
                  - 1
 
                  - Druckmaschine
 
                  - 2
 
                  - Bogen
 
                  - 3
 
                  - Doppeldruckwerke
 
                  - 4
 
                  - Druckspalte
 
                  - 5
 
                  - Übertragungszylinder
 
                  - 6
 
                  - Farbwerke
 
                  - 7
 
                  - Feuchtwerke
 
                  - 8
 
                  - Einzelantriebe
 
                  - 9
 
                  - Bogenanleger
 
                  - 10
 
                  - Bogenausleger
 
                  - 11
 
                  - elektrischer Linearantrieb
 
                  - 12
 
                  - Druckturm
 
                  - 13
 
                  - Greifer/Greiferbrücken
 
                  - 13a
 
                  - Vorderkantengreifer
 
                  - 13b
 
                  - Hinterkantengreifer
 
                  - 14
 
                  - vertikaler Bogentransportpfad
 
                  - 15
 
                  - Parkstrecke
 
                  - 16
 
                  - Trockner
 
                  - 17
 
                  - Trocknermodule
 
                  - 18
 
                  - Bedienpult
 
                  - 19
 
                  - Probebogen
 
                  - 20
 
                  - Bogenauflagefläche
 
                  - 21
 
                  - Druckformzylinder
 
                  - 22
 
                  - Karton/PlatteBlech
 
                  - 23
 
                  - Kurvenabschnitt
 
                  - 24
 
                  - Transportpfad
 
                  - 25
 
                  - Achse
 
                  - 26
 
                  - verlängerter Transportpfad
 
               
 
          
         
            
            1. Bogen verarbeitende Druckmaschine, mit
               
               
- wenigstens einem im Wesentlichen horizontalen Doppeldruckwerk (3);
               
               - einem im Bereich des Doppeldruckwerks (3) im Wesentlichen vertikalen Bogentransportpfad
                  (14); und
               
               - einem im Bereich des Doppeldruckwerks (3) im Wesentlichen vertikalen elektrischen
                  Linearantrieb (11) für den Bogentransport.
  
            2. Druckmaschine nach Anspruch 1,
               dadurch gekennzeichnet,
               dass die Druckmaschine (1) wenigstens zwei übereinander angeordnete, im Wesentlichen horizontale
               Doppeldruckwerke (3) aufweist, welche einen Druckturm (12) bilden.
 
            3. Druckmaschine nach Anspruch 2,
               
dadurch gekennzeichnet,
               
               - dass ein Bogenanleger (9) vorgesehen ist, welcher neben oder unterhalb des Druckturms
                  (12) angeordnet ist; und
               
               - dass ein Bogenausleger (10) vorgesehen ist, welcher neben oder unterhalb des Druckturms
                  (12) angeordnet ist.
  
            4. Druckmaschine nach einem der Ansprüche 2 bis 3,
               dadurch gekennzeichnet,
               dass Greifer oder Greiferbrücken (13) oberhalb des Druckturms (12) vom Ausleger (10) zurück
               zum Anleger (9) geführt werden.
 
            5. Druckmaschine nach einem der Ansprüche 2 bis 3,
               dadurch gekennzeichnet,
               dass Greifer oder Greiferbrücken (13) unterhalb des Druckturms (12) vom Ausleger (10)
               zurück zum Anleger (9) geführt werden.
 
            6. Druckmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
               dadurch gekennzeichnet,
               dass Greifer oder Greiferbrücken (13) zur automatischen Probebogenentnahme über eine Bogenauflagefläche
               (20) geführt werden.
 
            7. Druckmaschine nach einem der Ansprüche 2 bis 6,
               dadurch gekennzeichnet,
               dass ein Trockner (16) mit im Wesentlichen horizontalem Durchlauf über dem Druckturm (12)
               und/oder ein Trockner mit im Wesentlichen vertikalem Durchlauf seitlich des Druckturms
               (12) angeordnet ist.
 
            8. Druckmaschine nach einem der Ansprüche 2 bis 7,
               dadurch gekennzeichnet,
               dass zwischen den Doppeldruckwerken (3) jeweils Trocknermodule (17) vorgesehen sind.
 
            9. Druckmaschine nach einem der Ansprüche 2 bis 8,
               dadurch gekennzeichnet,
               dass zwischen den Doppeldruckwerken (3) jeweils ein verlängerter, im Wesentlichen vertikaler
               Transportpfad (26) vorgesehen ist.
 
            10. Druckmaschine nach Anspruch nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
               dadurch gekennzeichnet,
               dass die Greifer oder Greiferbrücken (13) um eine Achse parallel zur Bogenvorderkante
               oder Bogenhinterkante schwenkbar an Wagen oder Traversen des elektrischen Linearantriebs
               (11) angeordnet sind und die Bogen (2) durch Schwenkbewegungen im Wesentlichen ohne
               Eigenkrümmung entlang des Kurven aufweisenden Transportpfads (24) führen.