(19)
(11) EP 2 100 703 B1

(12) EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT

(45) Hinweis auf die Patenterteilung:
01.12.2010  Patentblatt  2010/48

(21) Anmeldenummer: 09003098.2

(22) Anmeldetag:  04.03.2009
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
B27D 5/00(2006.01)
C10M 129/08(2006.01)
C10M 171/00(2006.01)
C10M 101/02(2006.01)
C10M 169/04(2006.01)
C09J 5/02(2006.01)

(54)

Trennmittel zum Aufbringen auf Holz

Release agent to be applied on wood

Agent de séparation à appliquer sur bois


(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO SE SI SK TR

(30) Priorität: 07.03.2008 DE 202008003329 U
24.11.2008 DE 102008058795

(43) Veröffentlichungstag der Anmeldung:
16.09.2009  Patentblatt  2009/38

(73) Patentinhaber:
  • LCM GmbH
    32120 Hiddenhausen (DE)
  • Deranco Grundstücksverwaltungs-GmbH & Co. KG
    32339 Espelkamp (DE)

(72) Erfinder:
  • Ludewig, Daniel
    32257 Bünde (DE)

(74) Vertreter: Schober, Mirko et al
Patentanwälte Thielking & Elbertzhagen Gadderbaumer Strasse 14
33602 Bielefeld
33602 Bielefeld (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
WO-A-2007/101489
DE-A1- 3 835 348
DE-B3- 10 343 441
DE-U1- 20 314 849
DE-A1- 3 539 652
DE-B- 1 153 846
DE-C- 491 723
US-A- 4 233 876
   
       
    Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen).


    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft die Verwendung eines Mittels nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

    [0002] Entsprechende Mittel werden als Trennmittel bei der Holzverarbeitung eingesetzt, um zu verhindern, dass austretender Leim oder Klebstoffe an den entsprechenden Holzverarbeitungswerkzeugen haften bleiben. Zum Aufbringen solcher Mittel auf den Bereich einer Holzkante oder eines anzuleimenden Teils weisen diese Mittel eine mehr oder weniger flüchtige Substanz und eine den Leim oder Klebstoff von der Verarbeitungsmaschine fernhaltende, trennwirksame Substanz (Trennsubstanz) auf, die sich in der flüchtigen Substanz löst. Üblicherweise sind die bekannten Trennmittel Flüssigkeiten, welche zum Auftragen über Sprühdüsen auf den vorgegebenen Bereich aufgesprüht werden. Nach dem Aufbringen/ Aufsprühen verflüchtigt sich die flüchtige Substanz und lässt die eigentliche Trennsubstanz zurück.

    [0003] In der Vergangenheit sind hierzu Trennmittellösungen aus Alkohol und Weißöl vorgeschlagen worden. Nachteilig an diesen Trennmitteln ist unter anderem, dass insbesondere die Holzkanten oftmals bei größeren Auftragsmengen der Trennmittellösungen ölige Rückstände aufweisen. Hierdurch werden die Kanten der Holzplatten rutschig, wodurch die Weiterverarbeitung und Handhabung deutlich erschwert wird.

    [0004] Des weiteren ist bei bekannten Trennmittellösungen festgestellt worden, dass die zum Transport der Holzplatten bei der Holzverarbeitung eingesetzten Kettenplatten, auf denen die zu verarbeitenden Holzplatten aufliegen, dadurch beschädigt werden, dass die Gummierungen der Kettenplatten, die ein Verrutschen der aufliegenden Holzplatten verhindern sollen, aufquellen. Dies kann zu Fehlern bei der Holzverarbeitung führen.

    [0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Mittel der eingangs genannten Art zu verwenden welches hinsichtlich der genannten Nachteile verbessert ist.

    [0006] Gelöst wird diese Aufgabe durch die Verwendung eines Mittels mit den Merkmalen des Anspruch 1. Vorteilhafte Ausführungsformen finden sich in den Unteransprüchen.

    [0007] Erfindungsgemäß wird die Trennsubstanz nach einer ersten Ausführungsform durch ein Benzin, nach einer zweiten Ausführungsform durch einen Alkohol, bevorzugt einen dreiwertigen Alkohol wie Glycerin, gebildet. Tests haben ergeben, dass bei einem Massenanteil von ca. 3% des Benzins/Glycerins und einem Massenanteil von größer als 96% Alkohol - bevorzugt Ethanol - besonders gute Ergebnisse erzielt werden. Ölige Rückstände auf den Holzkanten können so vermieden werden.

    [0008] Bevorzugt sind nach der ersten Ausführungsform als Trennsubstanz aliphatische Kohlenwasserstoffe vorgesehen, welche als i-, n- oder/und cyclo-Aliphate oder Gemische hieraus vorliegen können. Die genannten Stoffe sind im Hinblick auf die kinematische Viskosität sehr niedrig viskos und liegen im Bereich von 1,0 bis 2,0 mm2/s bei 25°C. Besonders vorteilhaft ist eine kinematische Viskosität von etwa 1,6 mm2/s bei 25°C.

    [0009] Als im Hinblick auf die zu lösende Aufgabe besonders geeignet haben sich in der Praxis folgende Ausführungsbeispiele herausgestellt:

    Ausführungsbeispiel 1:



    [0010] 
    Flüchtige Substanz Ethanol
    Massenanteil flüchtige Substanz 96-97%
    Trennsubstanz Benzin, Gemisch aus i-, n und oder , C10-C12
    Massenanteil Trennsubstanz 3%
    Kinematische Viskosität der Trennsubstanz bei 25 °C 1,6 - 1,7 mm2/s


    [0011] Der Massenanteil der flüssigen Substanz kann zu Gunsten der Beigabe von in der flüchtigen Substanz löslichen Additiven wie Farbstoffen variabel sein. Ohne Additive sind Massenanteile von 97% Ethanol oder einem anderen Alkohol und 3% des Benzins als Trennsubstanz bevorzugt.

    Ausführungsbeispiel 2:



    [0012] 
    Flüchtige Substanz Ethanol
    Massenanteil flüchtige Substanz 96-97%
    Trennsubstanz dreiwertiger Alkohol, bevorzugt Glycerin
    Massenanteil Trennsubstanz 3 - 4%


    [0013] Der Massenanteil der flüssigen Substanz kann zu Gunsten der Beigabe von in der flüchtigen Substanz löslichen Additiven wie Farbstoffen variabel sein. Ohne Additive sind Massenanteile von 97% Ethanol oder einem anderen Alkohol und 3% des Glycerins als Trennsubstanz bevorzugt. Dem Glycerin kann zusätzlich etwas Wasser beigemischt sein.


    Ansprüche

    1. Verwendung eines Mittels zum Aufbringen bei der Kantenbearbeitung von Holz, wobei das Mittel eine flüchtige Substanz und eine Trennsubstanz aufweist, wobei die flüchtige Substanz eine alkoholische Substanz oder eine alkoholische Lösung ist,
    dadurch gekennzeichnet,
    dass die Trennsubstanz im wesentlichen aus einer Substanz besteht, die ausgewählt ist aus der Gruppe, bestehend aus einem dreiwertigen Alkohol, der von dem/den in der flüchtigen Substanz enthaltenen Alkohol/Alkoholen verschieden ist, und einem Benzin.
     
    2. Verwendung nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet,
    dass die flüchtige Substanz Ethanol aufweist.
     
    3. Verwendung nach Anspruch 2,
    dadurch gekennzeichnet,
    dass der Massenanteil von Ethanol in dem Mittel größer als 90%, bevorzugt größer als 96% beträgt.
     
    4. Verwendung nach einem der vorherigen Ansprüche,
    dadurch gekennzeichnet,
    dass der Massenanteil des dreiwertigen Alkohols bzw. des Benzins in dem Mittel kleiner als 10%, bevorzugt etwa 3% beträgt.
     
    5. Verwendung nach einem der vorherigen Ansprüche,
    dadurch gekennzeichnet,
    dass die kinematische Viskosität des Benzins aus n-, i- und cyclo-Aliphaten bei 25°C, kleiner als 2,0 mm2/s ist, bevorzugt zwischen 1,0 und 2,0 mm2/s liegt.
     
    6. Verwendung nach Anspruch 5,
    dadurch gekennzeichnet,
    dass die kinematische Viskosität des Benzins aus n-, i- und cyclo-Aliphaten bei 25°C etwa 1,6 mm2/s beträgt.
     
    7. Verwendung nach einem der Ansprüche 1- 3,
    dadurch gekennzeichnet,
    dass der dreiwertige Alkohol Glycerin ist.
     


    Claims

    1. Use of an agent for application during the machining of the edges of wood, the agent comprising a volatile substance and a separation substance, and the volatile substance being an alcoholic substance or an alcoholic solution,
    characterised in that
    the separation substance essentially consists of a substance which is selected from the group consisting of a trivalent alcohol which is different from the alcohol(s) contained in the volatile substance, and a benzine.
     
    2. Use according to claim 1,
    characterised in that
    the volatile substance comprises ethanol.
     
    3. Use according to claim 2,
    characterised in that
    the mass portion of ethanol in the agent is greater than 90%, preferably greater than 96%.
     
    4. Use according to one of the preceding claims,
    characterised in that
    the mass portion of the trivalent alcohol or the benzine in the agent is lower than 10%, preferably approximately 3%.
     
    5. Use according to one of the preceding claims,
    characterised in that
    the kinematic viscosity of the benzine comprising n-, i and cyclo-aliphates at 25°C is lower than 2.0 mm2/s, preferably between 1.0 and 2.0 mm2/s.
     
    6. Use according to claim 5,
    characterised in that
    the kinematic viscosity of the benzine comprising n-, i- and cyclo-aliphates at 25°C is approximately 1.6 mm2/s.
     
    7. Use according to one of the claims 1 - 3,
    characterised in that
    the trivalent alcohol is glycerine.
     


    Revendications

    1. Utilisation d'un agent à appliquer lors du traitement du bois, ledit agent étant une substance volatile et une substance de séparation, la substance volatile étant une substance alcoolique ou une solution alcoolique,
    caractérisée en ce que
    la substance de séparation consiste essentiellement en une substance, qui, sélectionnée dans le groupe, consiste en un alcool trivalent, qui est différent de l'alcool / des alcools contenu(s) dans la substance volatile, et une benzine.
     
    2. Utilisation selon la revendication 1,
    caractérisée en ce que
    la substance volatile contient de l'éthanol.
     
    3. Utilisation selon la revendication 2,
    caractérisée en ce que
    le pourcentage en masse de l'éthanol, contenu dans la substance, est supérieur à 90 %, de préférence supérieur à 96 %.
     
    4. Utilisation selon l'une des revendications précédentes,
    caractérisée en ce que
    le pourcentage en masse de l'alcool trivalent, respectivement de la benzine, contenu(e) dans l'agent, est inférieur à 10 %, est de préférence d'environ 3 %.
     
    5. Utilisation selon l'une des revendications précédentes,
    caractérisée en ce que
    la viscosité cinématique de la benzine, qui consiste en un composé n-, i- et cyclo-aliphatique, est inférieure à 2,0 mm2/s, de préférence située entre 1,0 et 2,0 mm2/s, à 25 °C.
     
    6. Utilisation selon la revendication 5,
    caractérisée en ce que
    la viscosité cinématique de la benzine, qui consiste en un composé n-, i- et cyclo-aliphatique est d'environ 1,6 mm2/s, à 25 °C.
     
    7. Utilisation selon l'une des revendications 1 à 3,
    caractérisée en ce que
    l'alcool trivalent est de la glycérine.