[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Kältegerät, das insbesondere für den Einbau
in einer Möbelnische vorgesehen ist. Für derartige Kältegeräte sind gegenwärtig zwei
verschiedene Bauformen verbreitet.
[0002] Bei einer ersten Bauform ist aus einem im Wesentlichen quaderförmigen wärmeisolierenden
Gehäuse ein Maschinenraum ausgespart, in dem wenigstens ein Verdichter für das in
dem Kältegerät zirkulierende Kältemittel untergebracht ist. Ein Verflüssiger für das
Kältemittel ist an der Rückwand des isolierenden Gehäuses frei hängend montiert und
durch die Konvektion von an dem Verflüssiger sich erwärmender, aufsteigender Luft
gekühlt.
[0003] Bei einer zweiten bekannten Bauform sind mit Ausnahme des Verdampfers im Wesentlichen
alle Komponenten des Kältekreislaufs in einem fest unter dem Gehäuse montierten Sockelaggregat
untergebracht. Dadurch kann ein sehr günstiges Verhältnis von Volumen zu Oberfläche
des Gehäuses erreicht werden, was zu einem geringen Bedarf an Kühlleistung führt;
allerdings kann zum Abführen der Abwärme eines solchen Sockelaggregats Konvektion
nicht mehr genutzt werden, so dass hierfür eine Zwangsbelüftung erforderlich wird.
Außerdem geht in der Einbaunische durch das Sockelaggregat belegter Raum den Benutzern
als Stauraum für andere Zwecke verloren.
[0004] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist, ein Kältegerät und Baugruppen für ein Kältegerät
zu schaffen, die eine hohe Energieeffizienz erreichen und gleichzeitig in einer Einbaunische
verfügbaren Platz sehr ökonomisch zu nutzen erlauben.
[0005] Eine weitere Aufgabe ist, ein Verfahren zum Installieren eines solchen Kältegeräts
in einem Möbel zu schaffen.
[0006] Die Aufgaben werden gelöst durch ein Kältegerät mit den Merkmalen des Anspruchs 1,
Baugruppen mit den Merkmalen der Ansprüche 9 bzw. 10 und ein Verfahren gemäß Anspruch
11.
[0007] Indem bei dem erfindungsgemäßen Kältegerät die herkömmliche feste Verbindung zwischen
dem wärmeisolierenden Gehäuse einerseits und dem Sockelaggregat andererseits aufgehoben
wird, wird die Möglichkeit geschaffen, beide örtlich getrennt voneinander in weitgehend
beliebigen Positionen in Bezug aufeinander in einem Möbel wie etwa einem Küchenschrank
unterzubringen. Für die Unterbringung der das Gehäuse umfassenden ersten Baueinheit
kann eine gut zugängliche Zone des Möbels gewählt werden, während die den Verdichter
umfassende zweite Baueinheit in einer schlecht zugänglichen Zone platziert werden
kann, deren anderweitige Nutzung wenig attraktiv ist oder die anderenfalls überhaupt
nicht nutzbar wäre. Eine solche Zone ist insbesondere der bei den meisten Küchenmöbeln
vorhandene Sockelbereich, in unmittelbarer Nachbarschaft zum Fußboden. Durch das erfindungsgemäße
Kältegerät ist damit ein bislang ungenutzter Raum als sogenannter Maschinenraum erschlossen,
wodurch sich ein Stauraumgewinn entweder für das Kältegerät oder den das Kältegerät
aufnehmenden Einbauschrank ergibt.
[0008] Im Prinzip ist es möglich, die zwei Baueinheiten des erfindungsgemäßen Kältegeräts
ab Werk miteinander im Wesentlichen nur durch eine Kältemittelleitung, nicht aber
durch starre mechanische Verbindungselemente verbunden, auszuliefern. Dies hat den
Vorteil, dass der Kältemittelkreislauf des Kältegeräts bereits im Werk dicht zusammengefügt
werden kann, und dass Probleme vermieden werden, die sich ergeben können, wenn etwa
der Kältemittelkreislauf erst nach erfolgter Montage des Kältegeräts an seinem Einbauort
mit Kältemittel gefüllt wird oder bei der Montage bereits werksseitig mit Kältemittel
gefüllte Teile des Kältemittelkreises zusammengefügt werden müssen. Da eine solche
Verbindung die Handhabung der zwei Baugruppen des Kältegeräts bei der Montage erheblich
erschwert, ist jedoch vorzugsweise in einer die zwei Baugruppen verbindenden Kältemittelleitung
eine Kupplung vorgesehen, die es ermöglicht, die zwei Baugruppen getrennt voneinander
im Möbel zu montieren und erst nach der Montage zusammenzufügen.
[0009] Vorzugsweise besteht eine solche Kupplung aus zwei Teilen, die jeweils an dem Leitungsstück
der ersten Baugruppe bzw. der zweiten Baugruppe angebracht sind, und die im ungekoppelten
Zustand selbstverschließend sind. Derartige Kupplungen, die dafür ausgelegt sind,
im ungekoppelten Zustand das Entweichen von Kältemittel zu verhindern, sind aus der
Klimatechnik bekannt. Ihre Verwendung macht es möglich, die zwei Teile des Kältemittelkreislaufs
des erfindungsgemäßen Kältegeräts, die auf die erste bzw. die zweite Baugruppe entfallen,
unabhängig von einander bereits im Werk mit Kältemittel zu befüllen und dennoch ein
unkontrolliertes Entweichen von Kältemittel in die Atmosphäre zu verhindern.
[0010] Zweckmäßigerweise ist die zweite Baugruppe mit einer Zwangsbelüftung ausgestattet,
damit sie auch in Zonen eines Möbels eingebaut werden kann, die anderenfalls nur unzureichend
kühlbar wären.
[0011] Ein Verflüssiger kann im Prinzip wahlweise als Teil der ersten oder der zweiten Baugruppe
vorgesehen werden. Insbesondere wenn die zweite Baugruppe zwangsbelüftet ist, ist
es sinnvoll, den Verflüssiger in die zweite Baugruppe zu integrieren.
[0012] Eine Kondenswasserleitung zum Ableiten von sich im Innenraum des Gehäuses niederschlagender
Feuchtigkeit ist zweckmäßigerweise zusammen mit der Kältemittelleitung in einem Strang
geführt. In einem solchen Fall ist die Kondenswasserleitung zweckmäßigerweise wie
die Kältemittelleitung mit einer Kupplung versehen.
[0013] Eine Verdampferschale, an der die Kondenswasserleitung endet, ist zweckmäßigerweise
in die zweite Baugruppe integriert, um die dort vom Verdichter frei gesetzte Abwärme
zum Verdunsten des Kondenswassers zu nutzen.
[0014] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die beigefügte
- Fig. 1
- die eine schematischen Schnitt durch ein erfindungsgemäßes Kältegerät, eingebaut in
einem Küchenschrank, zeigt.
[0015] Der in Fig. 1 im Schnitt gezeigte Einbauschrank 1 hat in seinem oberen Bereich eine
Nische 2, die eine erste Baugruppe 3 des erfindungsgemäßen Kältegeräts aufnimmt. Diese
erste Baugruppe 3 umfasst im Wesentlichen ein wärmeisolierendes Gehäuse mit einem
Korpus 4 und einer Tür 5, die einen Innenraum 6 zur Lagerung von Kühlgut umschließen.
In der Figur ist der Innenraum 6 exemplarisch ohne Unterteilung und mit einem einzigen
Verdampfer 7 an seiner Rückwand dargestellt, selbstverständlich könnte er auch durch
Trennwände in mehrere unterschiedliche Temperaturzonen unterteilt sein, die gegebenenfalls
jeweils mit einem eigenen Verdampfer ausgestattet sein können, der unabhängig von
den Verdampfern der anderen Zonen mit Kältemittel versorgbar ist, oder es könnte sich
um ein Gerät in No-Frost-Bauweise handeln, bei dem der Verdampfer in einer vom Innenraum
über eine Zwangslüftung kommunizierenden Kammer untergebracht ist.
[0016] Eine Zulaufleitung 8 und eine Ablaufleitung 9 für die Kältemittelversorgung des Verdampfers
7 sind an der Rückseite des Korpus 4 herausgeführt und enden gemeinsam an einem Kupplungsteil
10.
[0017] Unterhalb des Verdampfers 7 ist an der Rückwand des Innenraums 6 eine Auffangrinne
11 für vom Verdampfer 7 ablaufendes Kondenswasser gebildet. Eine Abflussleitung 12
ist von einem tiefsten Punkt der Auffangrinne 11 ausgehend an der Rückseite des Korpus
4 herausgeführt und endet wie die Leitungen 8, 9 an dem Kupplungsteil 10. Das Kupplungsteil
10 weist somit drei Verbinderelemente auf, eines für jede Leitung 8, 9, 12, wobei
wenigstens die den Leitungen 8, 9 zugeordneten Verbinderelemente im unverbundenen
Zustand des Kupplungsteils 10 selbstschließend sind, um einen Austritt von Kältemittel
aus dem Verdampfer 7 und den Leitungen 8, 9 ins Freie zu verhindern.
[0018] Eine zweite Nische 13 des Einbauschranks 1, unterhalb der die erste Baugruppe 3 aufnehmenden
Nische 2, enthält hier zwei Schubladen 14. Die Nische 13 ist nicht gekühlt. Ihre Tiefe
ist etwas geringer als die der Nische 2, so dass zwischen einer Rückwand 15 der Nische
13 und einer Wand 16, an der der Einbauschrank 1 aufgestellt ist, ein Schacht 17 frei
bleibt, der die Nische 2 mit einem Sockelhohlraum 18 des Schranks 1 verbindet.
[0019] In dem Sockelhohlraum 18 ruht eine zweite Baugruppe 19 des Kältegeräts z.B. unmittelbar
über dem Fußboden. Diese zweite Baugruppe 19 umfasst einen Verdichter 20, eine Saugleitung
21 und eine Druckleitung 22, die den Verdichter 20 jeweils mit einem zweiten Kupplungsteil
23 verbinden, einen in die Druckleitung 22 eingefügten Verflüssiger 24 und einen Ventilator
25, der als Zwangsbelüftung für den Verdichter und den Verflüssiger 24 dient.
[0020] Die zwei Kupplungsteile 10, 23 verbinden die Ablaufleitung 9 mit der Saugleitung
21, die Zulaufleitung 8 mit der Druckleitung 22 und die Abflussleitung 12 mit einer
Ablaufleitung 26, die auf eine auf dem Verdichter 20 montierte Verdunstungsschale
27 mündet.
[0021] Auch bei dem zweiten Kupplungsteil 23 sind die den Kältemittel führenden Leitungen
21, 22 zugeordneten Verbinderelemente im unverbundenen Zustand selbstschließend.
[0022] Das erfindungsgemäße Kältegerät wird vom Hersteller in Form der zwei nicht miteinander
verbundenen Baugruppen 3 und 19 ausgeliefert. Die Montage erfolgt, indem die erste
Baugruppe 3 in von einem herkömmlichen Kühlschrank gewohnter Weise in der Nische 2
platziert wird und die Baugruppe 19 in den Sockelhohlraum 18 eingeschoben wird, z.B.
von vorne, nachdem eine vordere Blende 28 des Sockelhohlraums zeitweilig entfernt
worden ist. Zu einem geeigneten Zeitpunkt werden die zwei Kupplungsteile 10, 23 zusammengefügt,
z.B., indem - eine ausreichende Länge der Leitungen 8, 9, 12 vorausgesetzt - nach
dem Platzieren der ersten Baugruppe 3 und dem Durchführen der Leitungen 8, 9, 12 und
des Kupplungsteils 10 durch den Schacht 17 das Kupplungsteil 10 durch den Sockelhohlraum
17 nach vorne heraus gezogen und mit dem Kupplungsteil 23 zusammengefügt wird, bevor
die zweite Baugruppe 19 an ihren Platz geschoben wird.
[0023] Die erfindungsgemäße Trennung der zwei Baugruppen 3 und 19 erlaubt es, gleichzeitig
das Gehäuse in einer für einen Benutzer bequem zugänglichen Höhe anzubringen und den
herkömmlicherweise ungenutzten Sockelhohlraum des Einbauschranks 1 für die Unterbringung
der zweiten Baugruppe 19 zu nutzen. Dadurch wird im Vergleich mit den eingangs beschriebenen
herkömmlichen Bauformen von Kältegeräten in der Nische 2 ein Volumen von ca. 20 Liter
frei. D.h. die Einbaunische kann bei gleichbleibenden Volumen des Innenraums 6 entsprechend
diesen 20 Litern in der Höhe reduziert werden, wodurch zusätzlicher Platz in dem Einbauschrank
1 für andere Zwecke geschaffen wird, oder es kann bei unveränderten Abmessungen der
Nische 2 der Innenraum 6 des Kältegeräts entsprechend vergrößert werden.
[0024] Selbstverständlich ist es nicht erforderlich, die zwei Baugruppen 3, 19 des erfindungsgemäßen
Kältegeräts übereinander in einem Einbauschrank zu montieren. Es ist auch eine je
nach verfügbarem Platz seitlich versetzte Anordnung denkbar. Es ist auch möglich,
die zweite Baugruppe 19 oberhalb der ersten Baugruppe 3 anzuordnen, etwa in einem
deckennahen Bereich eines Einbauschranks, der für einen Benutzer im Allgemeinen ebenfalls
schlecht zugänglich ist. In einem solchen Fall wäre zweckmäßigerweise in der Ablaufleitung
9 oder 26 eine Pumpe vorzusehen, um das aus dem Innenraum 6 ablaufende Kondenswasser
auf das Niveau der Verdunstungsschale 27 anzuheben.
1. Einbau-Kältegerät mit einem wärmeisolierenden Gehäuse (4, 5) und einem Kältekreislauf,
der einen Verdampfer (7), einen Verdichter (20) und einen Verflüssiger (24) umfasst,
wobei eine erste Baugruppe (3), die wenigstens das Gehäuse (4, 5) und den Verdampfer
(7) umfasst und eine zweite Baugruppe (19), die wenigstens dem Verdichter (20) umfasst,
variabel in Bezug zueinander platzierbar sind, dadurch gekennzeichnet, dass das die zwei Baugruppen (3, 19) voneinander getrennt sind.
2. Einbau-Kältegerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in einer die zwei Baugruppen (3, 19) verbindenden Kältemittelleitung (9, 21, 8, 22)
eine Kupplung (10, 23) vorgesehen ist.
3. Einbau-Kältegerät nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Kupplung (10, 23) ein an der ersten Baugruppe (3) angebrachtes erstes Kupplungsteil
(10) und ein an der zweiten Baugruppe (19) angebrachtes zweites Kupplungsteil (23)
umfasst.
4. Einbau-Kältegerät nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die zwei Kupplungsteile (10, 23) im ungekuppelten Zustand selbstverschließend sind.
5. Einbau-Kältegerät nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Kältemittelleitung (8, 9, 21, 22) zusammen mit einer Kondenswasserleitung (12,
26) in einem Strang geführt ist, und dass in der Kondenswasserleitung (12, 26) eine
Kupplung angeordnet ist.
6. Verfahren zum Installieren eines Kältegeräts in einem Möbel (1) mit den Schritten:
a) Installieren einer ersten Baugruppe (3) des Kältegeräts, die wenigstens ein wärmeisolierendes
Gehäuse (4, 5) und einen Verdampfer (7) umfasst, in einer ersten Zone (2) des Möbels
(1),
b) Installieren einer zweiten Baugruppe (19), die wenigstens einen Verdichter (20)
umfasst, in einer zweiten Zone (18) des Möbels (1),
c) Verbinden von Anschlüssen (10) einer Kältemittelleitung der ersten Baugruppe (3)
mit entsprechenden Anschlüssen (23) der zweiten Baugruppe (19), mittels einer Kupplung
(10, 23).