(19)
(11) EP 1 462 616 B1

(12) EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT

(45) Hinweis auf die Patenterteilung:
15.06.2011  Patentblatt  2011/24

(21) Anmeldenummer: 04002392.1

(22) Anmeldetag:  04.02.2004
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
F01D 9/04(2006.01)
F01D 25/24(2006.01)

(54)

Anordnung für das axiale und radiale Festlegen einer Leitschaufelbaugruppe in dem Gehäuse eines Turbinentriebwerkes

Assembly for the axial and radial fastening of a guide vane ring in a casing of a turbine engine

Ensemble de fixation axiale et radiale d'une aube statorique dans un boîtier d'un moteur à turbine


(84) Benannte Vertragsstaaten:
DE FR GB

(30) Priorität: 22.03.2003 DE 10312956

(43) Veröffentlichungstag der Anmeldung:
29.09.2004  Patentblatt  2004/40

(73) Patentinhaber: MTU Aero Engines GmbH
80995 München (DE)

(72) Erfinder:
  • Böck, Alexander
    82288 Kottgeisering (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
EP-A- 1 505 259
US-A1- 2002 197 153
US-A- 5 848 854
US-B1- 6 537 022
   
       
    Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen).


    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Anordnung für das axiale und radiale Festlegen einer Leitschaufelbaugruppe in dem Gehäuse eines Turbinentriebwerkes mit einem Sicherungsring, der in eine korrespondierende radiale Nut in der zugewandten Wandung des Gehäuses eingreift und mittels eines Verriegelungselementes gegen radiales Ausweichen gesichert ist.

    [0002] Es ist bekannt als Vane-Kluster bezeichnete Leitschaufelbaugruppen als Baueinheit von hinten in das Gehäuse eines Turbinentriebwerkes einzuschieben und in der eingeschobenen Lage mittels Kolbenringen ähnlichen Sicherungsringen, die in hierfür vorgesehene mit diesen korrespondierenden Nuten eingelegt werden, in der eingeschobenen Lage festzulegen. Die Sicherungsringe selbst werden durch ein nachfolgendes Bauteil, meist durch ein als Liner bezeichnetes Turbinendeckbandsegment verriegelt, welches das radiale Herausgleiten des Sicherungsringes aus der zugeordneten Nut verhindert. Für eine solche Sicherung durch das nachfolgende Turbinendeckbandsegment muss dieses derart ausgebildet sein, dass es mittels einer hakenförmigen Hinterkante die Leitschaufelbaugruppe übergreifen kann.

    [0003] Es ist auch bekannt, die Zuordnung der Bauteile einer solchen Anordnung durch axiale Stifte am Gehäuse, die in korrespondierende Bohrungen in der Leitschaufelbaugruppe eingreifen, zu sichern.

    [0004] Das bekannte relativ einfach herzustellende Festlegen der Leitschaufelbaugruppe im Gehäuse des Turbinentriebwerkes mittels Sicherungsringen oder mittels Liner hat jedoch Nachteile. Entweder werden radiale Stege am Gehäuse zur Aufnahme der axialen Stifte benötigt, was großen Bauaufwand, höheres Gewicht und größere Kosten bedeutet. Eine Sicherung durch die nachfolgende Baugruppe baut demgegenüber relativ lang, da das während des Betriebes infolge der thermischen Wanderung des den Sicherungsring in seiner Lage zu haltende Turbinendeckbandsegment lang genug ausgebildet werden muss, um die dabei auftretenden axialen Toleranzen ausgleichen zu können.

    [0005] Das Dokument US-A-5 848 854 offenbart eine Anordnung für das axiale und radiale Festlegen einer Leitschaufelgruppe in dem Gehäuse einer Turbinentriebwerkes mit einem kolbenringförmigen Sicherungsring, der in eine korrespondierende radiale Nut in der zugewandten Wandung des Gehäuses eingreift und mittels eines Verriegelungselementes gegen radiales Ausweichen gesichert ist, wobei der Sicherungsring im Querschnitt L-förmig ausgebildet ist, dessen erster Schenkel in die radiale Nut der Wandung des Gehäuses eingreift und dessen zweiter Schenkel mittels einer U-förmigen Klammer in seiner Sicherungslage gehalten wird.

    [0006] Diese letztgenannte Anordnung weiter zu verbessern, ist Aufgabe der Erfindung.

    [0007] Diese Aufgabe ist unter Verwendung eines L-förmigen Sicherungsringes erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass dessen zweiter, kurzer Schenkel einen hakenförmigen Vorsprung am jeweiligen Schaufelkopf der Leitschaufeln der Leitschaufelgruppe hintergreift, und dass die Klammer an einem nachfolgenden Turbinendeckbandsegment befestigt ist.

    [0008] Die erfinderische Lösung benötigt weder axiale Stege zur Aufnahme der sonst üblichen Sicherungsstifte noch eine große Baulänge zur Aufnahme der thermisch bedingten axialen Toleranzen und vermeidet damit relativ hohen axialen Platzbedarf. Darüber hinaus wird infolge Wegfall der Sicherungsstifte und deren Mittel zur Lagerung an Gewicht und Arbeitsaufwand gespart.

    [0009] Die Erfindung ist nachfolgend anhand eines in der Zeichnung mehr oder minder schematisch dargestellten Ausführungsbeispiels beschrieben.

    [0010] Es zeigen:
    Fig. 1
    das Konzept einer Anordnung zur Sicherung einer Leitschaufelbau- gruppe eines Turbinentriebwerkes in dem diese lagernden Gehäuse mit Hilfe eines mittels Stifte festgelegten Sicherungsringes, teilweise im Schnitt dargestellt, nach dem Stande der Technik,
    Fig. 2
    eine abgewandelte Ausführungsform einer Anordnung nach dem Stande der Technik, bei der das Festlegen des Sicherungsringes mit- tels einer am nachfolgenden Turbinendeckband befindlichen Klammer erfolgt und
    Fig. 3
    die Ausbildung einer Anordnung zur Sicherung einer Leitschaufelbau- gruppe eines Turbinentriebwerkes in dem diese lagernden Gehäuse gemäß der Erfindung.


    [0011] Von einer im Gehäuse eines Turbinentriebwerkes axial und radial unverrückbar gehaltenen Leitschaufelbaugruppe ist in Fig. 1 lediglich eine Leitschaufel 10 mit ihrem Kopfteil 11 und der dazugehörige innere Bereich des Gehäuses 14 einer solchen Anordnung nach dem Stande der Technik gezeigt. Bei dieser Anordnung erfolgt das Festlegen der Leitschaufelbaugruppe über ein Sicherungsring 15. Hierzu ist im Gehäuse 14 eine Nut 18 für die Aufnahme des Sicherungsringes 15 vorgesehen, an dem ein flanschartiger Fortsatz 19 des Schaufelkopfes 11 anliegt. Der Fortsatz weist eine Öffnung 20 auf, in die ein in einem korrespondierenden flanschartigen Fortsatz 21 des Gehäuses 14 befestigter Sicherungsstift 23 zwecks Verhinderung des radialen Herausrutschens der Leitschaufelbaugruppe mit Lagerspiel eingreift. Die radiale Verriegelung des Sicherungsringes erfolgt mittels eines an der Innenmantelfläche des Sicherungsringes anliegenden Nockens 25, der an der zugewandten Stirnseite der als "Liner" bezeichneten nachfolgenden stromabliegenden Baugruppe 26 des Turbinentriebwerkes befestigt ist. Das stromaufliegende Ende des Schaufelkopfes 11 greift mit einem Fortsatz 27 in eine diesem zugeordnete Ausnehmung 28 des Gehäuses 14 ein.

    [0012] Bei der Anordnung nach Fig. 2 tragen einander entsprechende bzw. gleiche Bauteile gleiche Bezugsziffern. An Stelle eines Sicherungsstiftes ist dort eine den Sicherungsring 15 untergreifende U-förmige Klammer 23 vorgesehen, die an dem zugewandten Ende 24 der nachfolgenden stromabliegenden Baugruppe 26 des Turbinentriebwerkes, also dem "Liner", starr befestigt ist und mit diesem in einer Ausnehmung 29 des Gehäuses 14 eingreift. Der freie Schenkel 16 der U-förmigen Klammer 23 untergreift einen hakenförmigen Fortsatz 17 am Kopfteil 11 der Leitschaufel 10.

    [0013] Diese verhältnismäßig aufwendigen Konstruktionen nach den Fig. 1 und 2 ersetzt die Ausbildung nach Fig. 3.

    [0014] Auch dort tragen die in den Fig. 1 und 2 entsprechenden Bauteile die gleichen Bezugsziffern. Auch dort ist ein Sicherungsring vorgesehen, der mit der Bezugsziffer 30 bezeichnet ist und im Gegensatz zu den bekannten Sicherungsringen einen L-förmigen Querschnitt aufweist. Der Sicherungsring 30 greift mit seinem langen Schenkel 32 in die im Gehäuse 14 vorgesehenen Nut 18 ein. Der kurze Schenkel 33 umgreift einen entsprechend ausgebildeten kurzen hakenförmigen Fortsatz 34 am Schaufelkopf 11 der jeweils zugeordneten Leitschaufel 10 der zu haltenden Leitschaufelbaugruppe und bildet mit seiner Stirnseite 35 die Anlagefläche für den Sicherungsring 30.

    [0015] Ferner ist eine U-förmige Klammer 36 vorgesehen, die am stirnseitigen Ende 24 der nachfolgenden Baugruppe 26 des Turbinentriebwerkes befestigt ist und mit ihrem freien Schenkel 38 am kurzen Schenkel 33 des Sicherungsringes 30 anliegend diesen untergreift. Die U-förmige Klammer 36 ist, wie in Verbindung mit Fig. 2 beschrieben, mit dem zugewandten Ende 24 der nachfolgenden stromabliegenden als Liner bezeichneten Bugruppe 26 fest verbunden und greift in die Ausnehmung 29 im Gehäuse 14 ein.

    [0016] Auf diese Weise sind der Sicherungsring 30 und damit die Leitschaufelbaugruppe radial und axial in ihrer vorbestimmten Lage im Gehäuse 14 des nicht näher dargestellten Turbinentriebwerkes unverrückbar gehalten.

    Bezugszeichenliste



    [0017] 
    10
    Leitschaufel
    11
    Schaufelkopf
    14
    Gehäuse
    15
    Sicherungsring
    16
    Schenkel
    17
    Fortsatz
    18
    Nut im Gehäuse
    19
    Fortsatz
    20
    Öffnung
    21
    Fortsatz
    23
    Sicherungsstift, U-förmige Klammer
    24
    Ende der nachfolgenden Baugruppe
    25
    Nocken
    26
    Turbinendeckbandsegment
    27
    Fortsatz
    28
    Ausnehmung im Gehäuse
    29
    Ausnehmung im Gehäuse
    30
    Sicherungsring
    32
    langer Schenkel
    33
    kurzer Schenkel
    34
    hakenförmiger Vorsprung
    35
    Stirnseite des Vorsprunges
    36
    U-förmige Klammer
    38
    freier Schenkel der Klammer 36
    39
    zweiter Schenkel der Klammer 36



    Ansprüche

    1. Anordnung für das axiale und radiale Festlegen einer Leitschaufelgruppe in dem Gehäuse (14) eines Turbinentriebwerkes mit einem kolbenringförmigen Sicherungsring (30), der in eine korrespondierende radiale Nut (18) in der zugewandten Wandung des Gehäuses(14) eingreift und mittels eines Verriegelungselementes (Klammer 36) gegen radiales Ausweichen gesichert ist, wobei der Sicherungsring (30) im Querschnitt L-förmig ausgebildet ist, dessen erster Schenkel (32) in die radiale Nut (18) der Wandung des Gehäuses (14) eingreift und dessen zweiter Schenkel (33) mittels einer U-förmigen Klammer (36) in seiner Sicherungslage gehalten ist, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite, kurze Schenkel (33) einen hakenförmigen Vorsprung (34) am Schaufelkopf (11) jeder Leitschaufel (10) der Leitschaufelbaugruppe hintergreift, und dass die Klammer (36) an einem nachfolgenden Turbinendeckbandsegment (26) befestigt ist.
     
    2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Stirnseite des hakenförmigen Vorsprunges (34) die die axiale Lage der Leitschaufelbaugruppe bestimmende Anschlagfläche (35) für den Sicherungsring (30) bildet.
     
    3. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der mit dem stirnseitigen Ende der nachfolgenden Baugruppe (Liner 26) verbundene Schenkel (39) der U-förmigen Klammer (36) in eine Ausnehmung (29) des Gehäuses (14) des Turbinentriebwerkes eingreift.
     


    Claims

    1. An arrangement for the axial and radial fixation of a guide-vane group in the housing (14) of a turbine engine with a piston-ring-shaped securing ring (30) which engages into a corresponding radial groove (18) in the facing wall of the housing (14) and is secured by means of a locking element (clip 36) against radial deflection, wherein the securing ring (30) is formed in an L-shaped manner in cross section, the first leg (32) of which engages into the radial groove (18) of the wall of the housing (14) and the second leg (33) of which is held in its secured position by means of a U-shaped clip (36), characterised in that the second short leg (33) engages behind a hook-shaped projection (34) on the vane head (11) of each guide vane (10) of the guide-vane assembly, and in that the clip (36) is fastened to a downstream turbine shroud-band segment (26).
     
    2. An arrangement according to claim 1, characterised in that the face of the hook-shaped projection (34) forms the stop face (35) for the securing ring (30) determining the axial position of the guide-vane assembly.
     
    3. An arrangement according to claim 1, characterised in that the leg (39) of the U-shaped clip (36) that is connected to the end that is on the face of the downstream assembly (liner 26) engages into a recess (29) of the housing (14) of the turbine engine.
     


    Revendications

    1. Dispositif pour la fixation axiale et radiale d'un agrégat d'aubes directrices dans le carter (14) d'un mécanisme d'entraînement de turbine, comportant une bague de fixation (30) en forme de segment de piston, qui s'engage dans une rainure radiale (18) correspondante dans la paroi opposée du carter (14) et dont un jeu radial est empêché par un élément de verrouillage (attache 36), dans lequel la bague de fixation (30) est prévue avec une section sensiblement en forme de L, sa première branche (32) s'engageant dans la rainure radiale (18) de la paroi du carter (14) et sa deuxième branche (33) étant maintenue dans sa position de fixation au moyen d'une attache en forme de U (36), caractérisé en ce que la deuxième branche (33) plus courte, retient par le dessous une saillie en forme de crochet (34) sur le bout d'aube (11) de chaque aube directrice (10) de l'agrégat d'aubes directrices, et en ce que l'attache (36) est fixée sur un segment suivant du bandage de roue de turbine (26).
     
    2. Dispositif selon la revendication 1, caractérisé en ce que la face frontale de la saillie en forme de crochet (34) forme la surface de butée (35) pour la bague de fixation (30), laquelle définit la position axiale de l'agrégat d'aubes directrices.
     
    3. Dispositif selon la revendication 1, caractérisé en ce que la branche (39) de l'attache en forme de U (36) qui est reliée à l'extrémité frontale de l'agrégat suivant (liner 26) s'engage dans un évidement (29) du carter (14) du mécanisme d'entraînement de turbine.
     




    Zeichnung











    Angeführte Verweise

    IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



    Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde ausschließlich zur Information des Lesers aufgenommen und ist nicht Bestandteil des europäischen Patentdokumentes. Sie wurde mit größter Sorgfalt zusammengestellt; das EPA übernimmt jedoch keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.

    In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente