Technisches Gebiet
[0001] Die Erfindung betrifft ein System zur Abgabe von Medikamenten, umfassend:
- a) eine Vielzahl von Abgabebehälter, wobei ein Abgabebehälter eingerichtet ist zur
Aufnahme von Medikamenten für einen Patienten, und
- b) eine Vielzahl Tabletts, wobei ein Tablett mehrere Abstellbereiche zur Aufnahme
von je einem Abgabebehälter aufweist.
Stand der Technik
[0002] Bei der Abgabe von Arzneimitteln, insbesondere in Spitälern, Altersheimen, Pflegeheimen
oder Wohnheimen, müssen hunderte oder tausende von Patienten ganz individuell mit
Medikamenten versorgt werden. Patienten haben oft den Bedarf nach mehreren unterschiedlichen
Medikamenten, welche zum Teil exakt aufeinander abgestimmt werden müssen. Medikamente
werden beispielsweise täglich, zwei- bis sechsmal täglich oder öfters, mehrmals wöchentlich
respektive in zu- oder abnehmender Dosis eingenommen. Das Bereitstellen von Medikamenten
für einen Patienten erfordert eine äusserst hohe Sorgfalt, da ein Fehler bei der Medikamentenabgabe
zu einer verzögerten Genesung, einem Unwohlsein des Patienten, einer Komplizierung
des Krankheitsverlaufs oder im schlimmsten Fall sogar zu dessen Tod führen kann. Um
die Sicherheit bei der Medikamentenabgabe zu gewährleisten, werden heutzutage die
Medikamente im Stationszimmer sorgfältig gerichtet, wobei oft nach dem Vier-Augen-Prinzip
vorgegangen wird, d.h. die Medikamente werden von einer ersten Person gerichtet und
dann unabhängig davon von einer zweiten Person überprüft. Bei einer grossen Patientenzahl
führt dies zu einem hohen Personalbedarf.
[0003] Zum Richten von Medikamenten wird das Stationszimmer mit entsprechenden Medikamentenschachteln
versorgt, aus welchen die Medikamente entnommen werden und in je einem Abgabebehälter
pro Patient der Station bereitgestellt werden. Die Abgabebehälter können Fächer aufweisen,
um beispielsweise die Medikamente für den Morgen, den Mittag, den Abend und die Nacht
in unterschiedlichen Fächern anzuordnen. Dem Patienten kann so der Tagesvorrat an
Medikamenten bereitgestellt werden, wobei es für die verabreichenden Person oder den
Patienten dank dem in Fächer unterteilten Abgabebehälter sehr übersichtlich ist, welche
Medikamente zu welcher Zeit zu verabreichen respektive einzunehmen sind.
[0004] Um Kosten einzusparen, gehen die Leitungen von Spitälern, Altersheimen, Pflegeheimen
oder Wohnheimen inzwischen dazu über, das Richten von Medikamenten auszulagern und
an Apotheken zu übertragen. Im Stationszimmer werden dann nur noch die Wochenrationen
der einzelnen Patienten gelagert, womit das Versorgen der Stationszimmer mit Medikamentenschachteln
entfällt. In bekannten Systemen werden die Medikamentenrationen in den Apotheken mit
entsprechenden Maschinen in Blister verpackt. Ein Blister kann dabei alle Medikamente
eines Patienten enthalten, welche zu einer bestimmten Tageszeit einzunehmen sind.
So kann dem Patienten beispielsweise am Morgen, am Mittag, am Abend und in der Nacht
je einen Blister mit den erforderlichen Medikamenten zur Verfügung stehen. Es sind
aber auch Blister bekannt, welche gerade eine Wochenration mit den täglich vom Patienten
am Morgen, Mittag, Abend und in der Nacht einzunehmenden Medikamenten enthalten, wobei
die Medikamente entsprechend Tag und Tageszeit im Blister verpackt sind.
[0005] Das Richten in Abgabebehälter in einem Stationszimmer ist zwar sehr flexibel, da
Medikamente in ganz unterschiedliche Arzneiformen z.B. als Tablette, Tinktur oder
Paste vorliegen können. Es ist aber aufwendig und erfordert einen hohen Personalbedarf.
Das Verpacken der Medikamente in Blister kann in der Apotheke sehr effizient durchgeführt
werden, es können aber nur ganz bestimmte Arzneiformen gehandhabt werden.
Darstellung der Erfindung
[0006] Aufgabe der Erfindung ist es, ein dem eingangs genannten technischen Gebiet zugehörendes
System zu schaffen, welches eine effiziente Medikamentenabgabe unterschiedlicher Arzneiformen
ermöglicht.
[0007] Die Lösung der Aufgabe ist durch die Merkmale des Anspruchs 1 definiert. Gemäss der
Erfindung umfasst das System Transportboxen, in welchen Tabletts zur Aufnahme der
Abgabebehälter angeordnet sind, wobei Transportboxen von einer Richtstation zu einem
Stationszimmer transportierbar sind. Das System umfasst ferner Medikamentenwagen,
in welchen Tabletts zur Aufnahme der Abgabebehälter angeordnet sind, wobei Medikamentenwagen
vom Stationszimmer zu einem Krankenzimmer verfahrbar sind.
[0008] Zwischen der Richtstation und dem Stationszimmer werden Transportboxen verwendet,
welche optimal an vorhandene Transportmittel angepasst sind, also insbesondere stapelbar
sind und eine Geometrie aufweisen, welche das Transportvolumen der Transportmittel
optimal ausnützt. Zwischen dem Stationszimmer und dem Krankenzimmer werden bekannte
Medikamentenwagen eingesetzt, welche insbesondere den hygienischen und arbeitstechnischen
Verhältnissen in Spitälern optimal angepasst sind. Das Richten der Medikamente kann
somit ohne Weiteres an eine Apotheke ausgelagert werden und dort aufgrund des hohen
Volumens sehr effizient erfolgen, wobei bei der Abgabe von Medikamenten nach wie vor
bekannte und bewährte Medikamentenwagen eingesetzt werden können, welche beispielsweise
auch für die Abgabe unterschiedlichster Arzneiformen eingerichtet sind.
[0009] Indem unterschiedliche Aufbewahrungssysteme für den Transport (Transportbox) sowie
auf der Station (Medikamentenwagen) genutzt werden, kann ein hygienisch ungünstiger
Transportweg gegen den hygienisch anspruchsvollen Abgabeweg auf einer Station abgegrenzt
werden. Die Transportboxen gelangen nur in gewisse, für die Anlieferung bzw. Umlagerung
der Tabletts von Transportboxen in die Medikamentenschränke vorgesehene, Bereiche
der Station. Durch die Umlagerung der in den Transportboxen verstauten Tabletts in
Medikamentenschränke der Station brauchen nur die hygienisch unbedenklichen Medikamentenschränke
in die sensiblen Patientenbereiche gebracht zu werden. Die Transportboxen, welche
eine weitgehend unkontrollierbare hygienische Historie haben, brauchen nicht in die
Patientenbereiche gebracht zu werden. Das erfindungsgemässe System erlaubt somit zwei,
weitgehend getrennt Kreisläufe, zum Transport von Medikamenten von einer Richtstation
zu einer Abgabestelle (z.B. Patientenzimmer): Ein Transportkreislauf zwischen Richtstation
und Anlieferung bzw. Umlagerung auf einer Station und einen Abgabekreislauf zwischen
Anlieferung bzw. Umlagerung und Abgabestelle.
[0010] Bevorzugt sind Abgabebehälter zwischen den Tabletts transferierbar, insbesondere
in einer einzigen Bewegung wie beispielsweise in einer Schaufelbewegung, um gleichzeitig
alle auf einem ersten Tablett angeordneten Abgabebehälter auf ein zweites Tablett
zu transferieren. Dadurch lassen sich Abgabebehälter effizient von den Transporttabletts
auf die Abgabetabletts umschichten, wobei die Abgabebehälter danach insbesondere in
einem Medikamentenwagen angeordnet werden, welcher zur Verabreichung von Medikamenten
an ein gewünschtes Krankenbett geschoben wird.
[0011] Vorzugsweise sind die Tabletts unterteilt in Transporttabletts und in Abgabetabletts,
wobei:
- a) Transporttabletts mit darauf angeordneten Abgabebehältern in Transportboxen anordenbar
sind für den Transport von der Richtstation zum Stationszimmer; und
- b) Abgabetabletts mit darauf angeordneten Abgabebehältern in Medikamentenwagen anordenbar
sind für das Verfahren von einem Stationszimmer in ein Krankenzimmer und die Abgabe
von Medikamenten im Krankenzimmer.
[0012] Die Transporttabletts können insbesondere unterschiedliche Dimensionen oder Farben
aufweisen, so dass diese nicht verwechselt werden können. Insbesondere können sich
die verschiedenen Tablettarten derart unterschieden, dass ein Transporttablett nicht
in einem Medikamentenschrank eingebracht werden kann und ein Abgabetablett nicht in
eine Transportbox. Dadurch lassen sich die Transporttabletts strikte von den Abgabetabletts
trennen, wobei die Transporttabletts beispielsweise besonders robust ausgeführt sind
und die Abgabetabletts für besondere hygienische Verhältnisse vorgesehen sind.
[0013] Vorzugsweise können auch weitere Tabletts wie z.B. Schubladen vorgesehen sein, welche
zur Aufnahme von Bedarfsmedikamenten dienen, welche z.B. aufgrund Ihrer Dimension
nicht in den Abgabebehältern des Systems unterbringbar sind. Dabei können derartige
Tabletts oder Schubladen sowohl für die Transportboxen als auch für die Medikamentenschränke
vorgesehen sein.
[0014] Bevorzugt unterscheidet sich die Anzahl Abstellbereiche der Abgabetabletts von der
Anzahl Abstellbereiche der Transporttabletts, insbesondere ist die Anzahl Abstellbereiche
der Abgabetabletts um eins grösser, als die Anzahl Abstellbereiche der Transporttabletts,
so dass auf den Abgabetabletts ein Abgabebehälter mehr anordenbar ist als auf den
Transporttabletts. Beispielsweise haben sich acht Abstellbereiche auf den Abgabetabletts
und sieben Abstellbereiche auf den Transporttabletts bewährt. Durch die unterschiedliche
Anzahl Abstellbereiche können die Transporttabletts und die Abgabetabletts an die
spezifischen Erfordernisse angepasst werden. So können Transportboxen vorgesehen sein,
um Wochenrationen mit Medikamenten zu transportieren und es können Abgabetabletts
vorgesehen sein, um eine Wochenration mit Medikamenten sowie zusätzliche Tagesrationen
mit Medikamenten anzuordnen.
[0015] Mit den sieben Abstellbereichen auf den Transporttabletts lässt sich gerade eine
Wochenration für einen Patienten, d.h. sieben Tagesrationen welche je in einem Abgabebehälter
angeordnet sind, von der Apotheke ins Stationszimmer transportieren. Da jedoch auch
an diesem Tag die Versorgung des Patienten mit Medikamenten sichergestellt sein muss,
sind beim Abgabetablett acht Abstellbereiche vorgesehen. Am Tag des Nachfüllens des
Abgabetabletts mit Abgabebehältern vom Transporttablett bleibt der achte Abgabebehälter
auf dem Abgabetablett unberührt, welcher die Tagesration für den Patienten an diesem
Tag enthält. So kann das Nachfüllen zu irgendeiner Tageszeit erfolgen, ohne dass berücksichtigt
werden muss, welche Medikamente der Patient an diesem Tag schon eingenommen hat und
welche nicht.
[0016] Vorzugsweise sind erste Transportboxen mit leeren ersten Transporttabletts und zweite
Transportboxen mit gefüllten zweiten Transporttabletts vorgesehen, wobei zum Entleeren
der Abgabetabletts leere oder gefüllte Abgabebehälter von den Abgabetabletts auf die
leeren ersten Transporttabletts verschiebbar sind und zum Befüllen der Abgabetabletts
Abgabebehälter von den gefüllten zweiten Transporttabletts auf die Abgabetabletts
verschiebbar sind. Die ersten Transportboxen mit leeren ersten Transporttabletts stammen
vom letzten Tag, an welchem die Abgabetabletts nachgefüllt wurden. Am aktuellen Nachfülltag
werden die leeren Abgabebehälter von den Abgabetabletts auf die ersten Transporttabletts
verschoben. Die am aktuellen Nachfülltag angelieferten zweiten Transporttabletts enthalten
gefüllte Abgabebehälter für die nachfolgende Woche. Diese Abgabebehälter werden auf
die inzwischen geleerten Abgabetabletts verschoben. Die so gefüllten Abgabetabletts
werden in Medikamentenwagen angeordnet und stehen den Patienten zur Verfügung. Die
Transporttabletts mit den leeren Abgabebehälter werden in der ersten Transportbox
angeordnet und in die Apotheke zurückverschoben, um die Abgabebehälter neu zu befüllen.
[0017] Bevorzugt sind die Transportboxen stapelbar und weisen insbesondere normierte Abmessungen
auf zur Anordnung auf normierten Transportpaletten. Damit wird ein effizienter und
sicherer Transport ermöglicht, sowie die optimale Ausnützung eines zur Verfügung stehenden
Transportvolumens ermöglicht. So lassen sich Transportmittel wie Transportbusse mit
normierten Transportboxen besonderes platzsparend beladen.
[0018] Vorzugsweise weisen Transportboxen entfernbare und fixierbare Innenwände auf, welche
mit Profil-Nuten versehen sind, welche als Führungsschienen für Tabletts dienen, und/oder
welche ein Führungssystem für eine im geöffneten Zustand in der Transportbox versenkbaren
Tür, insbesondere für eine Klapptür oder einen Rollladen, zum Verschliessen einer
Zugangsöffnung zur Transportbox umfassen, insbesondere um Tabletts in Transportboxen
hineinzuschieben und herauszuziehen, wobei Transportboxen insbesondere Deckel aufweisen,
welcher geöffnet werden kann, um gegebenenfalls die Innenwände und/oder die Tür zu
entfernen, insbesondere für Reinigungszwecke. Dies ermöglicht eine sichere Halterung
von Transporttabletts in den Transportboxen. Zugleich lässt sich die Transportbox
für Reinigungszwecke in die Bestandteile zerlegen und somit hygienische Erfordernisse
einfach einhalten.
[0019] Bevorzugt ist ein Schloss- und/oder Plombiersystem vorgesehen, sodass Transportboxen
vor unbefugtem Zugriff geschützt werden können, insbesondere gegebenenfalls vor unbefugtem
Öffnen der Tür und/oder des Deckels. Das Schloss- und/oder Plombiersystem kann beispielsweise
an der Tür angebracht sein.
[0020] Vorzugsweise sind eine oder mehrere Transportboxen eingerichtet, um darin weitere
Tabletts gleicher oder unterschiedlicher Grösse anzuordnen, wobei die weiteren Tabletts
insbesondere für in einem Stationszimmer allgemein benötigte Medikamente vorgesehen
sind. Medikamente ganz unüblicher Arzneiformen wie beispielsweise Tuben oder Flaschen
lassen sich so ebenfalls in den Transportboxen für den Transport von der Apotheke
ins Stationszimmer anordnen.
[0021] Bevorzugt sind an Transportboxen Rippen oder Lippen vorgesehen, welche einen Licht-
und Staubschutz schaffen, insbesondere gegebenenfalls bei geschlossener Tür respektive
geschlossenem Deckel, vorzugsweise Bürstendichtungen, welche gegenüber dem Öffnen
und Schliessen der Tür beständig sind und eine gute Staubdichtung bilden. Die Abgabebehälter
und Medikamente sind somit besser geschützt und es können bessere hygienische Bedingungen
geschaffen werden.
[0022] Vorzugsweise enthalten die Abgabebehälter eine Tagesration mit Medikamenten eines
Patienten und weisen insbesondere frei unterteilbare Fächer auf, beispielsweise je
ein Fach für Medikamente, welche zur Einnahme durch den Patienten am Morgen, am Mittag,
am Abend und in der Nacht vorgesehen sind, wobei Abgabebehälter insbesondere mit einem
Schutzdeckel, beispielsweise einem durchsichtigen Schiebedeckel, verschliessbar sind.
Der Abgabebehälter kann so leicht an die üblichen Abgabezeiten von Medikamenten angepasst
werden und die Medikamente können in den Fächern der Abgabebehälter geschützt werden.
[0023] Bevorzugt sind Abgabebehälter mit einer Patientenidentifikation und einem Abgabedatum
markierbar, insbesondere einem Namen, einem Geschlecht, einem Geburtsdatum, und einem
Wochentag, und dass die Fächer mit darin angeordneten Medikamenten mit einer Tageszeit
zur empfohlenen Einnahme der Medikamente eines Fachs markierbar sind. Dies ermöglicht
die Kontrolle, dass die Medikamente dem korrekten Patienten zur korrekten Zeit verabreicht
werden.
[0024] Vorzugsweise sind Tabletts bestimmten Patienten zuordenbar und es sind auf Tabletts
nur Abgabebehälter desselben Patienten angeordnet. So können auf dem Tablett verschiedene
Tagesrationen eines Patienten angeordnet werden, was eine effektive Arbeitsweise bei
der Medikamentenabgabe ermöglicht, da jeweils an einem Tag nur Abgabebehälter derselben
Position eines Tabletts verabreicht werden.
[0025] Bevorzugt sind Tabletts mit Abdeckungen versehbar, insbesondere in Transportboxen
angeordnete Tabletts, so dass die Abgabebehälter auf den Tabletts gehalten sind, insbesondere
mit einem Gummiband. Dadurch wird eine besonders stabile Anordnung der Abgabebehälter
für den Transport erreicht.
[0026] Vorzugsweise sind Abdeckungen eingerichtet, um Dokumente aufzunehmen, insbesondere
Dokumente welche von einer Verordnungs-Software gedruckt werden und beispielsweise
eine Patientenidentifikation, eine Identifikation der betreffenden Woche und eine
Dokumentation der verordneten Medikamente enthalten. So können spezifische Informationen,
welche bei der Medikamentenabgabe zu berücksichtigen sind, der verabreichenden Person
oder dem Patienten in übersichtlicher Weise zur Verfügung gestellt werden.
[0027] Aus der nachfolgenden Detailbeschreibung und der Gesamtheit der Patentansprüche ergeben
sich weitere vorteilhafte Ausführungsformen und Merkmalskombinationen der Erfindung.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0028] Die zur Erläuterung des Ausführungsbeispiels verwendeten Zeichnungen zeigen:
- Fig. 1
- eine Übersicht des erfindungsgemässen Systems;
- Fig. 2
- eine Transportbox mit einer Klapptüre zur Verwendung in einem erfindungsgemässen System;
- Fig. 3
- eine Transportbox mit einem Rollladen zur Verwendung in einem erfindungsgemässen System;
- Fig. 4
- eine Explosionszeichnung einer Transportbox mit einer Klapptüre;
- Fig. 5
- eine Transporttablett sowie die Explosionszeichnung dieses Transporttabletts; und
- Fig. 6
- das Zusammenwirken eines Transporttabletts mit einem Abgabetablett.
[0029] Grundsätzlich sind in den Figuren gleiche Teile mit gleichen Bezugszeichen versehen.
Wege zur Ausführung der Erfindung
[0030] Fig. 1 zeigt eine Ausführungsvariante des erfindungsgemässen Systems mit einer Transportbox
1 und einem Medikamentenwagen 2. In Fig. 1 ist nur eine einzelne Transportbox 1 und
ein einzelner Medikamentenwagen 2 gezeigt. Das erfindungsgemässe System kann jedoch
eine beliebige Anzahl Transportboxen 1 und Medikamentenwagen 2 umfassen.
[0031] Die Transportbox 1 ist aus irgendeinem formstabilen Material hergestellt, beispielsweise
aus einem einfach waschbaren Kunststoff wie Polyethylen, Polypropylen oder Polyvinylchlorid.
Die Transportbox 1 weist mehrere Führungsschienen auf, in welchen Transporttabletts
1.1 angeordnet werden können, indem diese in die Führungsschienen hineingestossen
werden. Die Transporttabletts 1.1 können somit einfach und in stabiler Weise in der
Transportbox 1 angeordnet und wieder daraus entnommen werden. Die geometrischen Abmessungen
der Transportbox sind so gewählt, dass diese insbesondere leicht stapelbar ist und
platzsparend auf Transporthilfsmittel wie beispielsweise Paletten angeordnet werden
kann. Weitere Aspekte der Transportbox 1 und der Transporttabletts 1.1 werden an anderer
Stelle des vorliegenden Dokuments ausgeführt.
[0032] Der Medikamentenwagen 2 ist aus irgendeinem formstabilen Material hergestellt, beispielsweise
aus Voll-Kunstharzplatten, welche höchsten Hygieneansprüchen gerecht werden. Der Medikamentenwagen
2 weist ein Chassis mit Rädern 2.0 auf und kann leicht durch Räume oder Gänge gestossen
werden. Der Medikamentenwagen 2 weist ferner mehrere Führungsschienen auf, in welchen
Abgabetabletts 2.1 angeordnet werden können, indem diese in die Führungsschienen hineingestossen
werden. Die Abgabetabletts 2.1 können somit stabil und einfach im Medikamentenwagen
angeordnet und wieder entnommen werden, wobei der Medikamentenwagen bequem beispielsweise
von einem Stationszimmer in ein Krankenzimmer verfahrbar ist. Weitere Aspekte des
Medikamentenwagens 2 und Abgabetabletts 2.1 werden an anderer Stelle des vorliegenden
Dokuments ausgeführt.
[0033] Das System gemäss Fig. 1 umfasst weiter Abgabebehälter 3, welche in Abstellbereichen
von Transporttabletts 1.1 und Abgabetabletts 2.1 anordenbar sind. Solche Abstellbereiche
können insbesondere durch Mulden in den Transport- bzw. Abgabetabletts 1.1, 2.1 gebildet
sein. Die Abgabebehälter 3, welche an anderer Stelle des vorliegenden Dokuments noch
weiter beschrieben sind, weisen frei unterteilbare Fächer auf, um darin Medikamente
anzuordnen. So kann ein Abgabebehälter in ein Fach für den Morgen, den Mittag, den
Abend und die Nacht unterteilt sein, um darin entsprechende Medikamente eines Patienten
anzuordnen.
[0034] Das erfindungsgemässe System umfasst somit eine oder mehrere Transportboxen 1, einen
oder mehrere Medikamentenwagen 2, mehrere Transporttabletts 1.1, mehrere Abgabetabletts
2.1 und mehrere Abgabebehälter 3.
[0035] In Fig. 1 ist neben dem erfindungsgemässen System eine Richtstation 4.1 gezeigt.
Die Richtstation 4.1 ist beispielsweise in einer Apotheke 4 aufgestellt und umfasst
verschiedene Regale oder Schränke, in welchen Medikamente angeordnet sind.
[0036] Erforderliche Medikamente werden in der Apotheke 4 der Richtstation 4.1 entnommen
und in Abgabebehälter 3 abgefüllt, wobei die Fächer der Abgabebehälter in gewünschter
Weise unterteilt werden und die Abgabebehälter 3 gegebenenfalls mit einer Kennzeichnung
eines Patienten und/oder Medikamentenbeschreibung versehen werden. In einem Abgabebehälter
3 kann beispielsweise die Tagesration mit Medikamenten für einen Patienten enthalten
sein. Die abgefüllten Abgabebehälter 3 werden auf Transporttabletts 1.1 angeordnet,
welche in eine Transportbox 1 gestossen werden, sobald die gewünschte Anzahl Abgabebehälter
3 auf den Transporttabletts 1.1 vorhanden sind. Gegebenenfalls werden die Transporttabletts
1.1 ebenfalls mit einer Kennzeichnung versehen, insbesondere eines Patienten. Auf
diese Weise können bei der Richtstation 4 mehrere Transportboxen 1 mit Medikamenten
gefüllt werden, beispielsweise mit einer Wochenration mit Medikamenten für alle Patienten
eines Spitals oder einer Untereinheit eines Spitals. So kann beispielsweise je ein
Transporttablett 1.1 einem Patienten zugeordnet und mit dessen Kennzeichnung versehen
sein, wobei auf jedem Transporttablett 1.1 sieben ebenfalls gekennzeichnete Abgabebehälter
3 mit je einer Tagesration mit Medikamenten des Patienten vorhanden sind.
[0037] Wie an anderer Stelle weiter erläutert, können die Abgabebehälter 3 auf dem Transporttablett
1.1 gesichert und die Transportboxen 1 verschlossen werden. Die Transportboxen 1 werden
anschliessend in einem Transportmittel 5 angeordnet, also beispielsweise in einem
Transportbus, und damit (oder mit weiteren Transporthilfsmitteln wie z.B. einem verfahrbaren
Untersatz) von der Apotheke 4 zu einem Stationszimmer 6 in einem Spital oder Pflegeheim
transportiert.
[0038] Im Stationszimmer 6 werden die Abgabebehälter 3 von den Transporttabletts 1.1 auf
die Abgabetabletts 2.1 transferiert respektive umgeschichtet, indem je ein Transporttablett
1.1 respektive ein Abgabetablett 2.1 einer Transportbox 1 respektive einem Medikamentenwagen
2 entnommen werden und die Abgabebehälter 3 vom Transporttablett 1.1 auf das Abgabetablett
2.1 gestellt werden. Mit anderen Worten werden die Transporttabletts 1.1 respektive
Transportboxen 1 von den Medikamenten entleert und die Abgabetabletts 2.1 respektive
Medikamentenwagen 2 mit Medikamenten gefüllt.
[0039] Statt dass die Abgabetabletts 2.1 im Stationszimmer 6 direkt im Medikamentenwagen
2 angeordnet werden, können diese in einem Regal oder einem Schrank zwischengelagert
werden, um sie zu einem späteren Zeitpunkt im Medikamentenwagen 2 anzuordnen.
[0040] So wie die Transporttabletts 1.1 können auch die Abgabetabletts 2.1 eine Kennzeichnung
aufweisen, insbesondere eines Patienten. In einem oder mehreren Medikamentenwagen
2 kann somit beispielsweise tablettweise die Wochenration mit Medikamenten von allen
einem Stationszimmer zugeordneten Patienten enthalten sein.
[0041] Die Medikamentenwagen 2 sind wie erwähnt verfahrbar und können vom Stationszimmer
6 in die zugeordneten Krankenzimmer 7 geschoben werden. Beim entsprechenden Krankenbett
7.1 eines Patienten kann die verabreichende Person den gewünschten Abgabebehälter
3 dem Medikamentenwagen 2 entnehmen, wobei beispielsweise je nach Tageszeit dem Patienten
nur die Medikamente der entsprechenden Tageszeit verabreicht werden, indem also beispielsweise
am Morgen, Mittag, Abend oder in der Nacht die Medikamente aus dem entsprechend gekennzeichneten
Fach entnommen und dem Patienten verabreicht werden.
[0042] Die leeren oder teilweise geleerten Abgabebehälter 3 werden von den Abgabetabletts
2.1 auf leere Transporttabletts 1.1 umgeschichtet oder transferiert, um diese für
ein Wiederauffüllen zurück in die Apotheke 4 zu transportieren.
[0043] Somit besteht ein erster Kreislauf 6.1 zwischen der Apotheke 4 und dem Stationszimmer
6 sowie ein zweiter Kreislauf 6.2 zwischen dem Stationszimmer 6 und dem Krankenzimmer
7, in welchen gefüllte oder geleerte Abgabebehälter 3 zwischen diesen Orten hin und
hertransportiert werden, wobei im Stationszimmer 6 durch das Umschichten der Abgabebehälter
3 zwischen den Transporttabletts 1.1 und den Abgabetabletts 2.1 eine Verbindung zwischen
dem ersten und zweiten Kreislauf 6.1, 6.2 besteht und somit Medikamente unterschiedlichster
Arzneiformen in effizienter Weise in der Apotheke 4 bereitgestellt sowie im Krankenzimmer
7 einem Patienten verabreicht werden können. Der erste Kreislauf 6.1 kann dabei insbesondere
auf spezifische Erfordernisse für den Transport von Medikamenten ausgerichtet sein
und der zweite Kreislauf 6.2 auf spezifische Erfordernisse für die Abgabe von Medikamenten.
[0044] In Fig. 2A und Fig. 2B ist eine Transportbox 1 für die Verwendung in einem erfindungsgemässen
System gezeigt. Die Transportbox 1 hat eine Klapptür 1.9, welche geöffnet und geschlossen
werden kann. Bei in Fig. 2A gezeigter geschlossener Klapptür 1.9 sind die in der Transportbox
1 angeordneten Transporttabletts 1.1 vor dem Herausfallen geschützt. Bei in Fig. 2B
gezeigter geöffneter Klapptür 1.9 können die Transporttabletts 1.1 aus der Transportbox
1 entnommen werden oder darin angeordnet werden.
[0045] In Fig. 3A und Fig. 3B ist eine Transportbox 1 für die Verwendung in einem erfindungsgemässen
System gezeigt, welche einen Rollladen 1.91 zum Verschliessen der Transportbox 1 aufweist.
In der Transportbox 1.1 können bei geöffnetem Rollladen 1.91 wiederum Transporttabletts
1.1 angeordnet werden, wobei diese bei geschlossenem Rollladen 1.91 vor dem Herausfallen
geschützt sind.
[0046] Die Klapptür 1.9 ist im geöffneten Zustand parallel zum Deckel in der Transportbox
1 versenkbar. Der Rollladen 1.91 wird entweder unten oder oben parallel zum Boden
oder Deckel der Transportbox 1 nach hinten geführt und so geschlauft, dass dieser
bei der Benutzung der Transporttabletts 1.1 nicht hinderlich ist.
[0047] Fig. 4 zeigt die Explosionszeichnung einer Transportbox gemäss Fig. 2A und Fig. 2B.
Die Transportbox 1 umfasst ein Gehäuse 1.0, welches aus einem formstabilen Material
wie einem einfach waschbaren Kunststoff wie Polyethylen, Polypropylen oder Polyvinylchlorid
besteht. Wie in Fig. 4 dargestellt, weist das Gehäuse 1.0 verschiedene Rippen auf,
um die Stabilität zu gewährleisten. Das Gehäuse 1.0 hat entsprechend der in Fig. 4
gewählten Darstellung eine vordere Öffnung 1.01 und eine obere Öffnung 1.02. Die an
einer Längsseite angeordnete praktisch ganzflächige vordere Öffnung 1.01 dient dem
Entnehmen und Anordnen von Transporttabletts 1.1 aus oder in der Transportbox 1. Entgegen
dem Eindruck der Darstellung gemäss Fig. 4 ist es nicht vorgesehen, die Transporttabletts
1.1 durch die obere Öffnung 1.02 im Gehäuse 1.0 anzuordnen.
[0048] Die obere Öffnung 1.02 wird mit dem Deckel 1.8 verschlossen, der entfernbar ist.
Der Deckel 1.8 wird typischerweise nur zu Reinigungszwecken geöffnet. Durch den Deckel
1.8 können die nachfolgend beschriebenen Innenwände sowie die Klappe resp. der Rolladen
eingesetzt werden und zur Reinigung oder um sie zu ersetzen wieder herausgenommen
werden. Der Deckel kann mit einem Schloss oder einem Plombiersystem versehen werden,
damit die Transportbox nicht unbefugt geöffnet werden kann.
[0049] Die Transportbox 1, welche beispielsweise eine Breite von 40 cm und eine Länge von
60 cm aufweist, ist mit zwei Innenwänden 1.7 mit einer Reihe von Profil-Nuten versehen,
die als Führungsschienen für die Transporttabletts 1.1 dienen. Die Innenwände 1.7
sind entfernbar und werden durch die obere Öffnung 1.02 in das Gehäuse 1.0 eingesetzt
oder wieder entnommen. Um die Innenwände zu fixieren, ist ein Fixierungssystem 1.6
vorgesehen, welches beispielsweise Klettbandstreifen umfasst. Die Innenwände 1.7 haben
einerseits die erwähnten Profil-Nuten zur Aufnahme von beispielsweise bis zu 10 Transporttabletts
1.1. Die Innenwände 1.7 dienen andererseits auch als Führung für die Klapptüre 1.9
oder den Rollladen 1.91.
[0050] Seitlich am Gehäuse 1.0 der Transportbox 1 sind in den schmalen Seitenwänden Griffmulden
1.5 eingelassen, womit die Transportbox 1 leicht angehoben und getragen werden kann.
Die Griffmulden 1.5 können mit Griffeinsätzen 1.51 versehen sein, beispielsweise für
einen erhöhten Tragkomfort oder um einen Staubschutz zu gewährleisten.
[0051] Die Klapptüre 1.9 resp. der Rollladen 1.91 an der vorderen Öffnung 1.01 kann mit
einem Schloss 1.92 oder einem Plombiersystem versehen sein, damit die Transportbox
nicht unbefugt geöffnet werden kann.
[0052] Am Rand der vorderen Öffnung 1.01 sind Rippen oder Lippen vorgesehen, welche bei
geschlossener Klapptür 1.9 einen erhöhten Licht- und Staubschutz schaffen. Vorzugsweise
werden bei der Verwendung einer Klapptür Bürstendichtungen 1.4 verwendet, die beim
Öffnen und Schliessen der Klapptür nicht kaputt gehen und gute Staubdichtungen sind.
[0053] Wie in Fig. 4 skizziert, können in der Transportbox 1 weitere Tabletts 1.11 wie z.B.
Schubladen vorgesehen sein, um auch Bedarfsmedikamente unterschiedlicher Arzneiformen
wie Fläschchen, Tuben oder andere sperrigeren Medikamente in der Transportbox 1 mitzuführen.
[0054] Fig. 5A zeigt ein Transporttablett 1.1 mit darauf angeordneten und gesicherten Abgabebehälter
3. Fig. 5B zeigt die Explosionszeichnung dieses Transporttabletts 1.1.
[0055] Das Transporttablett 1.1 weist als Mulden 1.19 ausgebildete Abstellbereiche auf,
in welchen Abgabebehälter 3 angeordnet werden können. Die Mulden 1.19 können insbesondere
in einer Längsrichtung seitliche Führungen aufweisen, so dass die Abgabebehälter 3
beim Anordnen oder Entnehmen auf oder vom Transporttablett 1.1 stabil geführt sind.
Die Mulden 1.19 sind an einer vordern Seite sehr flach ausgeführt, so dass die Abgabebehälter
3 einfach entnommen oder angeordnet werden können. Insbesondere können so sämtliche
auf einem Transporttablett 1.1 angeordnete Abgabebehälter 3 durch Kippen das Transporttabletts
1.1 gleichzeitig und durch die seitlichen Führungen geführt gleitend aus den Mulden
1.19 ausgebracht werden (siehe hierzu auch Fig. 6).
[0056] Die Abgabebehälter 3 weisen Einteilungen 3.1 auf, um den Abgabebehälter 3 in verschiedene
Fächer zu unterteilen. Normalerweise befindet sich in einem Abgabebehälter 3 die Tagesration
für einen einzelnen Patienten. Die Fächer sind für verschiedene Abgabezeiten vorgesehen,
so dass in einem Fach die Medikamente angeordnet sind für bestimmte Verabreichungszeiten.
Die Abgabebehälter 3 können mit einem Schutzdeckel wie z.B. einem Schiebedeckel 3.2
verschlossen werden, um das Herausfallen von im Abgabebehälter 3 angeordneten Medikamenten
zu verhindern.
[0057] Ein Transporttablett 1.1 ist mit sieben nebeneinander angeordneten Mulden 1.19 versehen,
in welche sieben Abgabebehälter 3 eingelegt werden können. Pro Transporttablett 1.1
kann daher die Wochenration (sieben Tagesrationen) eines Patienten transportiert werden.
Je nach Konzept können auch mehr oder weniger Abgabebehälter 3 vorgesehen werden.
[0058] Ein Transporttablett 1.1 kann mit einer Abdeckung 1.18 versehen werden, so dass die
Abgabebehälter auf dem Transporttablett 1.1 gehalten werden. Die Abdeckung 1.18 kann
z.B. mit Hilfe von Gummibändern am Transporttablett 1.1 befestigt werden.
[0059] Die Abdeckung 1.18 kann auch Dokumente aufnehmen. Die Aufnahme der Dokumente kann
wie eine Dokumentenmappe, eine Sichtmappe oder ein Briefumschlag ausgeführt sein und
ist ein Teil der Abdeckung 1.18. Die Dokumente sind z.B. von einem Verordnungs-Softwaresystem
gedruckt und enthalten z.B. eine Patientenidentifikation, eine Identifikation der
betreffenden Woche und eine Dokumentation der dem Patienten verordneten Arzneimittel.
[0060] Wie in Fig. 6 gezeigt sind die Transporttabletts 1.1 so ausgeformt, dass sie wie
mit einer Schaufel in einer Kippbewegung sieben Medikationsdispenser aus einem Abgabetablett
2.1 für die Anordnung von acht Abgabebehälter 3 aufladen können. Diese Funktion hilft
die Transporttabletts 1.1 mit Abgabebehäiter 3 zu befüllen.
[0061] Die Schaufel der Transporttabletts 1.1 ist andererseits auch so ausgeformt, dass
sie sieben Abgabebehälter 3 vom Transporttabletts 1.1 in ein Abgabetablett 2.1 mit
acht Abgabebehälter 3 hinüberführen kann. Diese Funktion hilft die Transporttabletts
1.1 zu entladen.
[0062] Zusammenfassend ist festzustellen, dass das erfindungsgemässe System eine effiziente
Medikamentenabgabe unterschiedlicher Arzneiformen ermöglicht, indem die Medikamente
in einer Apotheke effizient gerichtet werden können und mit den Abgabebehälter unterschiedlichste
Arzneiformen dem Patienten zur Verabreichung zugeführt werden können.
1. System zur Abgabe von Medikamenten, umfassend
a) eine Vielzahl von Abgabebehälter (3), wobei ein Abgabebehälter (3) eingerichtet
ist zur Aufnahme von Medikamenten für einen Patienten,
b) eine Vielzahl Tabletts (1.1, 2.1), wobei ein Tablett (1.1, 2.1) mehrere Abstellbereiche
zur Aufnahme von je einem Abgabebehälter (3) aufweist,
dadurch gekennzeichnet, dass
c) das System Transportboxen (1) umfasst, in welchen Tabletts (1.1, 2.1) zur Aufnahme
von Abgabebehälter (3) angeordnet sind, wobei Transportboxen (1) von einer Richtstation
(4.1) zu einem Stationszimmer (6) transportierbar sind, und
d) das System Medikamentenwagen (2) umfasst, in welchen Tabletts (1.1, 2.1) zur Aufnahme
von Abgabebehälter (3) angeordnet sind, wobei Medikamentenwagen (4) vom Stationszimmer
(6) zu einem Krankenzimmer (7) verfahrbar sind.
2. System nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass Abgabebehälter (3) zwischen den Tabletts (1.1, 2.1) transferierbar sind, insbesondere
in einer einzigen Bewegung wie beispielsweise in einer Schaufelbewegung, um gleichzeitig
alle auf einem ersten Tablett (1.1) angeordneten Abgabebehälter (3) auf ein zweites
Tablett (2.1) zu transferieren.
3. System nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass die Tabletts unterteilt sind in Transporttabletts (1.1) und in Abgabetabletts (2.1),
wobei:
a) Transporttabletts (1.1) mit darauf angeordneten Abgabebehältern (3) in Transportboxen
(1) anordenbar sind für den Transport von der Richtstation (4.1) zum Stationszimmer
(6); und
b) Abgabetabletts (2.1) mit darauf angeordneten Abgabebehältern (3) in Medikamentenwagen
(2) anordenbar sind für das Verfahren von einem Stationszimmer (6) in ein Krankenzimmer
(7) und die Abgabe von Medikamenten im Krankenzimmer (7).
4. System nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Anzahl Abstellbereiche der Abgabetabletts (2.1) von der Anzahl Abstellbereiche
der Transporttabletts (1.1) unterscheidet, insbesondere dass die Anzahl Abstellbereiche
der Abgabetabletts (2.1) um eins grösser ist als die Anzahl Abstellbereiche der Transporttabletts
(1.1), so dass auf den Abgabetabletts (2.1) ein Abgabebehälter (3) mehr anordenbar
ist als auf den Transporttabletts (1.1), beispielsweise acht Abgabebehälter (3) auf
den Abgabetabletts (2.1) und sieben Abgabebehälter (3) auf den Transporttabletts (1.1).
5. System nach Anspruch 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass erste Transportboxen (1) mit leeren ersten Transporttabletts (1.1) und zweite Transportboxen
(1) mit gefüllten zweiten Transporttabletts (1.1) vorgesehen sind, wobei zum Entleeren
der Abgabetabletts (1.1) leere oder gefüllte Abgabebehälter (3) von den Abgabetabletts
(2.1) auf die leeren ersten Transporttabletts (1.1) verschiebbar sind und zum Befüllen
der Abgabetabletts (2.1) Abgabebehälter (3) von den gefüllten zweiten Transporttabletts
(1.1) auf die Abgabetabletts (2.1) verschiebbar sind.
6. System nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass Transportboxen (1) stapelbar sind und insbesondere normierte Abmessungen aufweisen
zur Anordnung auf normierten Transportpaletten.
7. System nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass Transportboxen (1) entfernbare und fixierbare Innenwände (1.7) aufweisen, welche
mit Profil-Nuten versehen sind, welche als Führungsschienen für Tabletts (1.1, 2.1)
und/oder als ein Führungssystem für eine im geöffneten Zustand in der Transportbox
versenkbaren Tür, insbesondere für eine Klapptür (1.9) oder einen Rollladen (1.91),
zum Verschliessen einer Zugangsöffnung zur Transportbox (1) umfassen, insbesondere
um Tabletts (1.1, 2.1) in Transportboxen (1) hineinzuschieben und herauszuziehen,
wobei Transportboxen (1) insbesondere Deckel (1.8) aufweisen, welcher geöffnet werden
kann, um gegebenenfalls die Innenwände (1.7) und/oder die Tür zu entfernen, insbesondere
für Reinigungszwecke.
8. System nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass ein Schloss- und/oder Plombiersystem vorgesehen ist, sodass Transportboxen (1) vor
unbefugtem Zugriff geschützt werden können, insbesondere gegebenenfalls vor unbefugtem
Öffnen der Tür und/oder des Deckels (1.8).
9. System nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass eine oder mehrere Transportboxen (1) eingerichtet sind, um darin weitere Tabletts
(1.11) gleicher oder unterschiedlicher Grösse anzuordnen, wobei die weiteren Tabletts
(1.1 1) insbesondere für in einem Stationszimmer (6) allgemein benötigte Medikamente
vorgesehen sind.
10. System nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass an Transportboxen (1) Rippen oder Lippen vorgesehen sind, welche einen Licht- und
Staubschutz schaffen, insbesondere gegebenenfalls bei geschlossener Tür respektive
geschlossenem Deckel (1.8), vorzugsweise Bürstendichtungen, welche gegenüber dem Öffnen
und Schliessen der Tür beständig sind und eine gute Staubdichtung bilden.
11. System nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Abgabebehälter (3) eine Tagesration mit Medikamenten eines Patienten enthalten
und insbesondere frei unterteilbare Fächer aufweisen, beispielsweise je ein Fach für
Medikamente welche zur Einnahme durch den Patienten am Morgen, am Mittag, am Abend
und in der Nacht vorgesehen sind, wobei Abgabebehälter (3) insbesondere mit einem
Schutzdeckel, beispielsweise einem durchsichtigen Schiebedeckel, verschliessbar sind.
12. System nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass Abgabebehälter (3) mit einer Patientenidentifikation und einem Abgabedatum markierbar
sind, insbesondere einem Namen, einem Geschlecht, einem Geburtsdatum, und einem Wochentag,
und dass die Fächer mit darin angeordneten Medikamenten mit einer Tageszeit zur empfohlenen
Einnahme der Medikamente eines Fachs markierbar sind.
13. System nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass Tabletts (1.1, 2.1) bestimmten Patienten zuordenbar sind und dass auf Tabletts (1.1,
2.1) nur Abgabebehälter desselben Patienten angeordnet sind.
14. System nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass Tabletts (1.1, 2.1) mit Abdeckungen (1.18) versehbar sind, insbesondere in Transportboxen
(1) angeordnete Tabletts (1.1, 2.1), so dass die Abgabebehälter (3) auf den Tabletts
(1.1, 2.1) gehalten sind, insbesondere mit einem Gummiband.
15. System nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass Abdeckungen (1.18) eingerichtet sind, um Dokumente aufzunehmen, insbesondere Dokumente
welche von einer Verordnungs-Software gedruckt werden und beispielsweise eine Patientenidentifikation,
eine Identifikation der betreffenden Woche und eine Dokumentation der verordneten
Medikamente enthalten.