GEBIET DER ERFINDUNG
[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und ein Steuersystem zum Positionieren einer
Kurbelwelle eines Verbrennungsmotors.
HINTERGRUND DER ERFINDUNG
[0002] Verbrennungsmotoren müssen zum Starten mit Hilfe eines Starters z.B. in Form eines
Elektromotors angeworfen werden, der mit der Kurbelwelle des Verbrennungsmotors direkt
oder indirekt gekoppelt ist. Die Kurbelwelle wird dann durch den Starter auf eine
zum Anspringen des Verbrennungsmotors benötigte Motordrehzahl beschleunigt.
[0003] Je nach Lagewinkel der Kurbelwelle variiert das Startmoment, das der Starter anfänglich
aufbringen muss. Insbesondere wenn sich ein Zylinder gerade im Verdichtungstakt befindet,
bewirkt dies ein hohes Startmoment, das sich ungünstig auf das Startverhalten des
Verbrennungsmotors auswirkt.
[0004] Um das Startverhalten des Verbrennungsmotors zu verbessern, ist aus der Druckschrift
DE 198 17 497 Al der Anmelderin bekannt, die Kurbelwelle des Verbrennungsmotors vor dem Starten
auf einen bestimmten Startwinkel zu bringen, von dem ausgehend der Startvorgang durchgeführt
wird. Auf diese Weise kann eine ungünstige Stellung der Kurbelwelle zu Beginn des
Startens vermieden und die Startzeit des Verbrennungsmotors oder das anfängliche,
beim Startvorgang durch den Starter zu überwindende Drehmoment verringert werden.
Das Positionieren der Kurbelwelle kann nach dem Stoppen des Verbrennungsmotors oder
vor dem Anlassen des Verbrennungsmotors durchgeführt werden.
[0005] Normalerweise werden zum Starten von Verbrennungsmotoren Anlasserelektromotoren verwendet,
die mit Hilfe einer feldorientierten Regelung angesteuert werden. Es handelt sich
bei diesen Elektromotoren insbesondere um Asynchron- bzw. Synchronmotoren. Solche
Elektromotoren werden mit Hilfe einer Motorsteuerung betrieben, die zur Realisierung
der feldorientierten Regelung als Eingangsgröße die Drehzahl des Rotors bzw. der Kurbelwelle
benötigen.
[0006] Die Kurbelwelle ist dazu beispielsweise mit einem Lagesensor versehen, der den Lagewinkel
der Kurbelwelle ermittelt und daraus die Drehzahl der Kurbelwelle bestimmt. Die Genauigkeit
der bestimmten Drehzahl hängt jedoch davon ab, wie exakt der Lagewinkel durch den
Lagesensor ermittelt wurde. Auch werden häufig Drehzahlsensoren vorgesehen, um die
Drehzahl direkt zu erfassen.
[0007] In beiden Fällen ist die ermittelte Drehzahl relativ ungenau. Dies führt insbesondere
bei geringen Drehzahlen der Kurbelwelle dazu, dass der relative Fehler sehr groß wird
und eine feldorientierte Regelung zur Ansteuerung des Elektromotors nicht mehr möglich
ist. Somit kann das aktive Positionieren der Kurbelwelle, insbesondere beim Stoppen
des Verbrennungsmotors, kurz vor dem Stillstand der Kurbelwelle, mit Hilfe des Elektromotors
nicht mehr zuverlässig durchgeführt werden.
[0008] Mit Hilfe von genaueren Sensoren zur Erfassung von Lagewinkel und/oder Drehzahl wäre
es möglich, dieses Problem zu lösen. Es ist jedoch wünschenswert, die Kurbelwelle
auf einen Startwinkel unter Beibehaltung der bisherigen Komponenten des Motorsystems
zu positionieren.
[0009] EP 1 136 696 A offenbart ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Positionieren einer Kurbelwelle
einer Brennkraftmaschine zum Einstellen eines Startwinkels. Hierzu wird der Verbrennungsmotor
mittels einer elektrischen Maschine derart abgebremst, dass die Kurbelwelle sich zum
Zeitpunkt des vollständigen Stillstands des Verbrennungsmotors in ihrer vorbestimmten
Winkelposition befindet. Die Abbremsung des Verbrennungsmotors erfolgt, indem nach
Ausschalten des Verbrennungsmotors die Winkelpositionssignale der rotierenden Kurbelwelle
von einem Positionsfühler erfasst und an die elektronische Steuerung der elektrischen
Maschine weitergeleitet werden. Die elektronische Steuerung steuert die elektrische
Maschine derart, dass ein auf die Kurbelwelle wirkendes Gegenmoment erzeugt wird.
[0010] DE 100 30 001 A offenbart eine Vorrichtung zum kontrollierten Abstellen einer Brennkraftmaschine,
wobei wenigstens eine Verstelleinrichtung aktivierbar ist, die nach Beendigung des
regulären Betriebes der Brennkraftmaschine angesteuert wird und die Kurbelwelle der
Brennkraftmaschine und/oder die Nockenwelle der Brennkraftmaschine in eine vorgebbare
Winkelstellung bewegt.
[0011] DE 44 30 651 A1 offenbart ein Verfahren und System, bei dem zum Positionieren ein Elektromotor zunächst
umgekehrt betrieben wird. Ein Kurbelwellenwinkelsensor erfasst unter Verwendung eines
Absolutwert-Drehcodierers den (absoluten) Winkel der Kurbelwelle.
[0012] DE 100 30 000 A1 beschreibt eine Anordnung mit einer steuerbaren Kupplung, die einen Kraftschluss
zwischen einer Kurbelwelle einer Brennkraftmaschine und einer Welle, die mit einem
elektrischen Antriebssystem verbunden ist, ermöglicht. Zudem umfasst die Anordnung
eine Sensorik, die den Kurbelwinkel erfasst, also einen Absolutwert-Lagesensor.
[0013] EP 1 365 145 A2 beschreibt eine Vorrichtung zum Starten eines Motors, die eine Kurbelwellenwinkeldetektionsvorrichtung
umfasst, also einen Absolutwert-Lagesensor. Zudem wird die Kurbelwelle des Verbrennungsmotors
zum Positionieren durch einen Elektromotor in Rückwärtsrichtung gedreht.
[0014] Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein verbessertes Verfahren sowie ein verbessertes
Steuersystem zum Positionieren der Kurbelwelle eines Verbrennungsmotors zur Verfügung
zu stellen.
[0015] Diese Aufgabe wird gelöst durch die Gegenstände der unabhängigen Ansprüche 1 und
8.
[0016] Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind in den jeweils abhängigen Ansprüchen angegeben.
[0017] Bei der Ansteuerung des Elektromotors zum Positionieren der Kurbelwelle auf den Startwinkel
wird in einen Steuerbetrieb umgeschaltet, so dass der Elektromotor unabhängig von
der Drehzahl angesteuert wird. Dies ist vorteilhaft, da die Drehzahlerfassung und
-auswertung bei herkömmlichen Motorsystemen in der Regel zu ungenau ist, um den Elektromotor
bei kleinen Drehzahlen mit einer feldorientierten Regelung zu betreiben. Insbesondere
bei sehr kleinen Drehzahlen, wie sie beispielsweise beim Auslaufen der Kurbelwelle
des Verbrennungsmotors kurz vor dem Anhalten der Kurbelwelle auftreten, kann die Erfassungsungenauigkeit
der Drehzahl dazu führen, dass die relative Abweichung sehr groß wird, so dass eine
feldorientierte Motorregelung nicht mehr möglich ist, ohne erheblich Laufstörungen
beim Betrieb des Elektromotors zu erhalten.
[0018] Das Verwenden der Steuerbetriebsart für den Elektromotor hat ferner den Vorteil,
dass der Elektromotor unabhängig von der erfassten Drehzahl der Kurbelwelle betrieben
wird. Dies ist möglich, indem der Elektromotor zur Erzielung einer vorbestimmten Drehmomentes
mit einer bestimmten Ansteuerfrequenz sowie mit einer bestimmten Spannung bzw. Strom
betrieben wird. Damit lässt sich der Elektromotor so betreiben, dass der Lagewinkel
angefahren werden kann. Strom bzw. Spannung und Frequenz werden so gewählt, dass das
aufgebrachte Drehmoment ausreichend ist, um ein Zurückdrehen des Verbrennungsmotors
zu verhindern. Dadurch ist es vorteilhaft möglich, die genaue Position des Verbrennungsmotors
auch mit Lage-/Drehzahl-Sensoren zu bestimmen, die keine Links-/Rechtslauferkennung
besitzen.
[0019] Weitere Merkmale der Erfindung sind den offenbarten Gegenständen und Verfahren entnehmbar
oder sind für den Fachmann aus der folgenden detaillierten Beschreibung von Ausführungsformen
und den angefügten Zeichnungen ersichtlich.
BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
[0020] Ausführungsformen der Erfindung werden nun beispielhaft und anhand der angefügten
Zeichnung beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung eines Startersystems für einen Verbrennungsmotor;
und
Fig. 2 ein Flussdiagramm einer bevorzugten Ausführungsform.
BESCHREIBUNG DER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFORMEN
[0021] In Figur 1 ist ein Motorsystem z. B. für ein Kraftfahrzeug veranschaulicht. Es weist
z.B. einen nach dem Viertaktverfahren arbeitenden Vierzylinderverbrennungsmotor 1
auf, der Drehmomente über eine Kurbelwelle 2, zu weiteren (nicht gezeigten) Teilen
eines Antriebssystems des Kraftfahrzeuges auf die Antriebsräder des Kraftfahrzeuges
überträgt.
[0022] Beim vorliegenden Ausführungsbeispiel ist unmittelbar auf der Kurbelwelle 2 ein als
Starter/Generator dienender Elektromotor 4, angeordnet. Der Elektromotor 4 weist einen
fest mit der Kurbelwelle 2 verbundenen Rotor (nicht gezeigt) auf, sowie einen z. B.
am Gehäuse des Verbrennungsmotors 1 abgestützten Stator (nicht gezeigt) auf. Der Elektromotor
4 ist im gezeigten Ausführungsbeispiel als Asynchronmotor 4 ausgebildet, kann jedoch
auch als Synchronmotor öder ähnliches ausgebildet sein.
[0023] Ein solcher Elektromotor 4 besitzt ein hohes Drehmoment für den Starterbetrieb. Bei
anderen (nicht gezeigten) Ausführungsformen ist der Elektromotor 4 über ein Übersetzungsgetriebe
mit der Kurbelwelle 2 gekoppelt, ggf. über ein zwischengeschaltetes Einspurgetriebe.
Der Elektromotor 4 ist so ausgelegt, dass er zum Einstellen einer gewünschten Kurbelwinkelstellung
das erforderliche Drehmoment in Laufrichtung des Verbrennungsmotors und außerdem beim
Starten die erforderliche Startleistung zum direkten Antreiben der Kurbelwelle 2 auf
die erforderliche Startdrehzahl aufbringen kann.
[0024] Im Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 wird der Elektromotor von einer Steuereinheit
5 angesteuert. Die Steuereinheit 5 umfasst eine Ansteuereinheit 6, um den Elektromotor
4 mit Hilfe von Ansteuersignalen, insbesondere mit Hilfe von PWM-Signalen (Pulsweitenmodulationssignale)
anzusteuern. Die Ansteuersignale werden im Allgemeinen abhängig von der aktuellen
Motordrehzahl, der gewünschten Solldrehzahl und/oder vom Lagewinkel des Rotors des
Elektromotors 4 generiert. Die Steuereinheit 5 steuert des Weiteren den Vorgang zur
Startwinkeleinstellung sowie den Startvorgang.
[0025] Von einem Lagesensor 7 der im gezeigten Ausführungsbeispiel an der Kurbelwelle angebracht
ist, empfängt die Steuereinheit 5 den aktuellen Lagewinkel der Kurbelwelle. Der Lagesensor
kann gemäß einer weiteren Ausführungsform auch in dem Elektromotor 4 integriert sein
und z. B. als Hall-Effekt-Drehwinkelsensor ausgebildet sein, um den Rotorwinkel zu
messen. Der gemessene Rotorwinkel entspricht aufgrund der direkten Kopplung des Rotors
mit der Kurbelwelle 2, dem Lagewinkel.
[0026] Der Startvorgang des Verbrennungsmotors 1 wird in besonderer Weise vorbereitet: Nach
Beendigung des Motorbetriebes, z. B. beim oder kurz nach dem Abschalten der Zündung
des Kraftfahrzeugs steuert die Steuerungseinheit 5 den Elektromotor 4 über die Ansteuereinheit
6 so an, dass die Kurbelwelle 2 in eine für den nächsten Start günstige Kurbelwinkelstellung,
den Startwinkel, gebracht wird. Hierbei führt der Elektromotor 4 die Kurbelwelle 2
des auslaufenden Verbrennungsmotors 1, um den gewünschten Startwinkel einzustellen.
[0027] Der Lagesensor 7 dient in erster Linie zur Lagewinkelerfassung. Er wird jedoch auch
zur Drehzahlerfassung für vielfältige Funktionen innerhalb des Motorsystems insbesondere
auch für die Einspritzsteuerung des Verbrennungsmotors verwendet. Die üblicherweise
verwendeten Lagesensoren weisen in der Regel jedoch nur eine Genauigkeit auf, die
für die herkömmlichen Funktionen ausreichend ist. Das Erreichen des Startwinkels kann
durch eine Signalflanke des Lagesensors 7 angegeben werden. Insbesondere kann das
Erreichen des Startwinkels durch ein CAN-Signal angegeben werden.
[0028] Der Elektromotor 4 wird üblicherweise in einer Regelungsbetriebsart (closed loop)
betrieben, d.h. abhängig z.B. von der Drehzahl und der gewünschten SollDrehzahl werden
die Ansteuersignale von der Ansteuereinheit 6 generiert. Wenn die Drehzahl der Kurbelwelle
2 bzw. der aktuelle Lagewinkel jedoch nur mit einer geringen Genauigkeit erfasst wird,
führt dies vor allem bei kleinen Drehzahlen der Kurbelwelle 2 zu erheblichen relativen
Fehlern, die ein präzises Betreiben des Elektromotors 4 in der Regelungsbetriebsart
verhindern. Geringe Drehzahlen treten jedoch beim Auslaufen der Kurbelwelle kurz vor
dem Stillstand auf. Dabei ist gerade beim Einstellen des Lagewinkels beim Auslaufen
der Kurbelwelle nach dem Beendigen des Motorbetriebes ein besonders präzises Betreiben
des Elektromotors 4 notwendig, um den Startwinkel einzustellen.
[0029] Die Steuereinheit 5 ist daher so gestaltet, dass sie beim Auslaufen des Verbrennungsmotors
den Elektromotor 4 unterhalb einer Grenzdrehzahl in einer Steuerbetriebsart (open
loop) betreibt. D.h. der Elektromotor 4 wird nicht länger in einer feldorientierten
Regelung betrieben, die bei der Generierung der Ansteuersignale die aktuelle Rotordrehzahl
berücksichtigt, sondern nun unabhängig von der aktuellen Drehzahl mit festgelegten
Größen wie z.B. der Ansteuerfrequenz, sowie festgelegten Strom- und Spannungsverläufen
betrieben, um den Kurbelwinkel mit einem dadurch bestimmten Drehmoment noch ein kurzes
Stück weiter auf den Startwinkel zu drehen. Das Erreichen des Startwinkels kann durch
eine Signalflanke des Lagesensors 7 angezeigt werden. Die Steuereinheit 5 stoppt dann
die Ansteuerung des Elektromotors 4 unmittelbar.
[0030] Die Steuereinheit 5 steuert also den Elektromotor 4 unterhalb der Grenzdrehzahl in
der Steuerbetriebsart an, um den Startwinkel anzufahren. Die Grenzdrehzahl liegt bei
einer Drehzahl, bei der die herkömmliche Drehzahlerfassung zu ungenau wird, um einen
störungsfreien Betrieb des Elektromotors mit einer feldorientierten Regelung zu ermöglichen.
Diese Grenzdrehzahl liegt beispielsweise bei Drehzahlen im Bereich von 5 bis 50 U/min,
kann jedoch auch darunter oder darüber liegen. Strom bzw. Spannung und Frequenz sind
dabei so gewählt, dass das aufgebrachte Drehmoment ausreichend ist, um ein Zurückdrehen
des Verbrennungsmotors zu verhindern. Dadurch ist es möglich, die genaue Position
des Verbrennungsmotors auch mit Lage-/Drehzahl-Sensoren zu bestimmen, die keine Links-/Rechtslauferkennung
besitzen.
[0031] Bei herkömmlichen Drehzahlsensoren, wie sie in Motorsystemen üblicherweise Verwendung
finden, bzw. bei der Verwendung von Lagesensoren wird die Drehrichtung nicht detektiert,
da der Verbrennungsmotor nur in eine Drehrichtung betrieben wird. Aus diesem Grund
ist es notwendig, dass die Steuereinheit 5 den Elektromotor 4 in der Steuerbetriebsart
so ansteuert, dass die Kurbelwelle 2 weiter in der üblichen Drehrichtung der Kurbelwelle
gedreht wird, um den Startwinkel einzustellen. Strom bzw. Spannung und Frequenz müssen
so gewählt werden, dass das aufgebrachte Drehmoment ausreichend ist, ein Zurückdrehen
des Verbrennungsmotors zu verhindern. Dadurch ist es möglich, die genaue Position
des Verbrennungsmotors auch mit Lage-/Drehzahl-Sensoren zu bestimmen, die keine Links-/Rechtslauferkennung
besitzen.
[0032] Beim Stoppen des Verbrennungsmotors steuert die Steuereinheit 5 den Verbrennungsmotor
1 so an, dass unterhalb einer weiteren Grenzdrehzahl, die größer ist als die Grenzdrehzahl,
eine Brennstoffzufuhr für den Verbrennungsmotor abgeschaltet wird. Die Grenzdrehzahl
liegt vorzugsweise in einem Bereich, unter dem kein selbstständiger Motorbetrieb des
Verbrennungsmotors 1 bzw. kein rundlaufender Motorbetrieb möglich ist. Insbesondere
liegt die weitere Grenzdrehzahl bei ca. 800 U/min, kann jedoch auch größere oder kleinere
Werte annehmen. Ferner kann der Elektromotor 4 unterhalb der weiteren Grenzdrehzahl
gemäß der Regelungsbetriebsart mit einer feldorientierten Regelung weiter abhängig
von der Drehzahl angesteuert werden, um Schwingungen der Kurbelwelle, welche beim
Stoppen des Verbrennungsmotors auftreten, zu dämpfen Dazu wird das Auslaufen der Kurbelwelle
2 mit Hilfe des Elektromotors 4 geführt, d.h. der Elektromotor 4 mindert durch ein
zusätzliches Drehmoment die Schwankungen bei der Abnahme der Drehzahl beim Auslaufen
des Verbrennungsmotors 1.
[0033] Bei Unterschreiten der Grenzdrehzahl wird dann von der feldorientierten Regelung
der Regelungsbetriebsart auf den Steuerbetrieb der Steuerbetriebsart umgeschaltet,
um am Ende des Auslaufvorgangs den Startwinkel möglichst genau einzustellen. Dabei
wird der Elektromotor 4 so angesteuert, dass er den Startwinkel mit einem vorbestimmten
Drehmoment, d.h. einer vorbestimmten Drehzahl, bzw. mit einem vorbestimmten Drehmomentenverlauf
anfährt.
[0034] Der "optimale" Lagewinkel zum Starten eines Verbrennungsmotors, also der Startwinkel,
hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie u. a. vom Motortyp, Zylinderzahl und Zündfolge,
und außerdem von dem angestrebten Startverhalten, ob z. B. für den nächsten Start
ein geringes Startmoment zu Beginn des Startvorgangs, eine verkürzte Startdauer oder
zumindest ein reproduzierbares Startverhalten mit immer gleichbleibenden Startbedingungen
gewünscht wird. Für einen wie in Fig. 1 dargestellten Vierzylinder-Viertaktverbrennungsmotor
1 liegt zum Beispiel ein möglicher günstiger Startwinkel mit verringertem Startmoment
in einem Bereich unmittelbar nach dem oberen Totpunkt des zuerst gezündeten Zylinders.
Da bei einem Vierzylinder-Reihenmotor üblicherweise die beiden äußeren Zylinder im
Gleichlauf zueinander, aber im Gegenlauf zu den beiden inneren Zylindern betrieben
werden, liegt demnach ein möglicher günstiger Startwinkel unmittelbar nach dem oberen
Totpunkt der beiden äußeren Zylinder des Verbrennungsmotors 1.
[0035] Der Vorteil dieses eingestellten Startwinkels ist, dass das zu Beginn des darauf
folgenden Startvorgangs von der Startermaschine 4 aufzubringende Losbrechmoment erheblich
geringer ist als bei bekannten Startersystemen. Wird der Verbrennungsmotor 1 aus dieser
eingestellten Kurbelwinkelstellung heraus gestartet, so setzen zumindest die beiden
äußeren Zylinder des Verbrennungsmotors 1 der elektrische Maschine 4 ein relativ geringes,
vorwiegend reibungsbedingtes Moment entgegen. Bis zum nächsten Verdichtungstakt (der
beiden inneren Zylinder) kann die elektrische Maschine 4 dem System genügend (Start-)
Energie zum Überwinden der Kompression zuführen.
[0036] Alternativ kann ein günstiger Startwinkel auch kurz vor dem unteren Totpunkt liegen,
wenn es in erster Linie darum geht, ein reproduzierbares Startverhalten mit gleichbleibenden
Startbedingungen zu erzielen, weil diese Startwinkelposition stabiler gegenüber etwaigen
Fahrzeugbewegungen zwischen dem Abschalten des Verbrennungsmotors und dem nächsten
Starvorgang ist.
[0037] In dem Flussdiagramm gemäß Fig. 2 wird eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens zum Positionieren der Kurbelwelle auf einen Startwinkel veranschaulicht:
Im Schritt S1 wird zunächst abgefragt, ob der Verbrennungsmotor 1 ausgeschaltet werden
soll. Der Benutzer des Kraftfahrzeugs kann dies durch Ausschalten der Zündung oder
ähnlichem bewirken. Dabei wird durch die Steuereinheit die Zufuhr von Kraftstoff zu
dem Verbrennungsmotor gestoppt und die Drehzahl der Kurbelwelle nimmt ab.
[0038] Unterschreitet die aktuelle Drehzahl der Kurbelwelle 2 die weitere Grenzdrehzahl
(Schritt S2), so wird der Regelungsbetrieb für den Elektromotor 4 eingestellt (Schritt
S3). Dann übernimmt der Elektromotor 4 angesteuert durch die Steuereinheit 5 die Führung
der Kurbelwelle 2 (Schritt S3), um beim Auslaufen des Verbrennungsmotors 1 auftretende
Schwingungen zu dämpfen. Der Elektromotor wird dabei mit der feldorientierten Regelung
betrieben und kann so in optimaler Weise durch die Ansteuereinheit 6 angesteuert werden.
[0039] Unterschreitet die Drehzahl die Grenzdrehzahl (Schritt S5), deren Wert angibt, dass
die Erfassung der Drehzahl nun zu ungenau ist, um den Elektromotor im Regelungsbetrieb
zu betreiben, so wird in Schritt S6 in den Steuerbetrieb des Elektromotors 4 umgeschaltet.
Im Steuerbetrieb kann dann der Startwinkel angefahren werden.
1. Verfahren zum Positionieren einer Kurbelwelle (2) eines Verbrennungsmotors (1) auf
einen Startwinkel mit Hilfe eines unmittelbar auf der Kurbelwelle (2) angeordneten
als Starter/Generator dienenden Elektromotors (4), wobei:
- der Elektromotor (4) gemäß einer Regelungsbetriebsart abhängig von der Drehzahl
der Kurbelwelle (2) ansteuerbar ist,
- die Kurbelwelle (2) nach einem Stoppen des Verbrennungsmotors (1) auf den Startwinkel
verfahren wird, um bei einem nachfolgenden Starten den Verbrennungsmotor (1) aus diesem
Startwinkel heraus zu starten,
dadurch gekennzeichnet, dass,
- der Elektromotor (4) unterhalb einer Grenzdrehzahl in einer Steuerbetriebsart unabhängig
von der Drehzahl in einem Steuerbetrieb so angesteuert wird, dass die Kurbelwelle
(2) weiter in der üblichen Drehrichtung der Kurbelwelle gedreht wird, um den Startwinkel
einzustellen, und Strom bzw. Spannung und Frequenz so gewählt werden, dass das aufgebrachte
Drehmoment ausreichend ist, ein Zurückdrehen des Verbrennungsmotors zu verhindern.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass beim Stoppen des Verbrennungsmotors (1) bei Unterschreiten der Grenzdrehzahl von
einer feldorientierten Regelung der Regelungsbetriebsart auf den Steuerbetrieb der
Steuerbetriebsart umgeschaltet wird.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Erreichen des Startwinkels durch eine Flanke eines Drehzahlsensors oder durch
eine Flanke eines Lagesensors angegeben wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Erreichen des Startwinkels durch ein CAN-Signal angegeben wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass als Startwinkel derjenige Kurbelwinkel gewählt wird, bei dem die Startdauer des Verbrennungsmotors
verringert ist.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass als Startwinkel derjenige Kurbelwinkel gewählt wird, bei dem das Startmoment verringert
ist.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass als Startwinkel ein Kurbelwinkel kurz vor dem unteren Totpunkt eines Zylinders gewählt
wird.
8. Steuersystem zum Ansteuern eines unmittelbar auf einer Kurbelwelle (2) eines Verbrennungsmotor
(1) angeordneten als Starter/Generator dienenden Elektromotors (4), um die Kurbelwelle
(2) auf einen Startwinkel zu positionieren, wobei das Steuersystem umfasst:
- eine Erfassungseinrichtung (7) zum Empfangen und/oder Ermitteln eines Lagewinkels
und/oder der Drehzahl der Kurbelwelle (2); und
- eine Steuereinheit (5), die geeignet ist, den Elektromotor (4) in einer Regelungsbetriebsart
abhängig von der Drehzahl der Kurbelwelle anzusteuern und die Kurbelwelle (2) nach
einem Stoppen des Verbrennungsmotors (1) auf den Startwinkel zu verfahren, so dass
bei einem nachfolgenden Starten der Verbrennungsmotor (1) von diesem Startwinkel heraus
gestartet wird,
dadurch gekennzeichnet, dass
- die Steuereinheit so gestaltet ist, um den Elektromotor (4) gemäß einer Steuerbetriebsart
unterhalb einer vorgegebenen Grenzdrehzahl in einem gesteuerten Betrieb unabhängig
von der Drehzahl anzusteuern, so dass die Kurbelwelle (2) weiter in der üblichen Drehrichtung
der Kurbelwelle gedreht wird, um den Startwinkel einzustellen, und Strom bzw. Spannung
und Frequenz so gewählt werden, dass das aufgebrachte Drehmoment ausreichend ist,
ein Zurückdrehen des Verbrennungsmotors zu verhindern.
9. Steuersystem nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinheit (5) beim Stoppen des Verbrennungsmotors (1) bei Unterschreiten
der Grenzdrehzahl von einer feldorientierten Regelung der Regelungsbetriebsart auf
den Steuerbetrieb der Steuerbetriebsart umschaltet.
10. Steuersystem nach einem der Ansprüche 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinheit so gestaltet ist, um den Elektromotor (4) in der Steuerbetriebsart
mit einem vorbestimmten Drehmoment anzusteuern, um die Kurbelwelle (2) auf den Startwinkel
zu bewegen, wobei das Drehmoment durch die Ansteuerfrequenz sowie die Spannung oder
den Strom einstellbar ist.
1. A method for positioning a crankshaft (2) of an internal combustion engine (1) at
a starting angle with the aid of an electric motor (4) which is arranged directly
on the crankshaft (2) and serves as a starter/generator, wherein:
- the electric motor (4) can be actuated depending on the rotational speed of the
crankshaft (2) according to a closed-loop mode of operation,
- the crankshaft (2) is moved so as to be at the starting angle once the internal
combustion engine (1) has stopped in order to start the internal combustion engine
(1) from said starting angle when it is started again,
characterized in that
- below a rotational speed threshold, the electric motor (4) is actuated independently
of the rotational speed in open-loop operation in an open-loop mode of operation in
such a manner that the crankshaft (2) continues to be rotated in the usual direction
of rotation of the crankshaft in order to set the starting angle, and the current
or the voltage and the frequency are selected such that the torque applied is sufficient
to prevent the internal combustion motor from rotating back.
2. A method according to claim 1, characterized in that a switch is made from field-oriented regulation of the closed-loop mode of operation
to open-loop operation of the open-loop mode of operation when the rotational speed
decreases below the rotational speed threshold when the internal combustion engine
(1) stops.
3. A method according to any one of claims 1 or 2, characterized in that an edge of a rotational speed sensor or an edge of a position sensor indicates that
the starting angle has been reached.
4. A method according to any one of claims 1 to 3, characterized in that a CAN signal indicates that the starting angle has been reached.
5. A method according to any one of claims 1 to 4, characterized in that the starting angle selected is the crank angle at which the time required to start
the internal combustion engine is reduced.
6. A method according to any one of claims 1 to 4, characterized in that the starting angle selected is the crank angle at which the starting torque is reduced.
7. A method according to any one of claims 1 to 4, characterized in that the starting angle selected is a crank angle shortly before the bottom dead centre
of the cylinder.
8. A control system for actuating an electric motor (4) which is arranged directly on
a crankshaft (2) of an internal combustion engine (I) and serves as a starter/generator
in order to position the crankshaft (2) at a starting angle, wherein the control system
comprises:
- a detection device (7) for receiving and/or determining an angular position and/or
the rotational speed of the crankshaft (2); and
- a control unit (5) which is suitable for actuating the electric motor (4) depending
on the rotational speed of the crankshaft in a closed-loop mode of operation and to
move the crankshaft (2) so as to be at the starting angle once the internal combustion
engine (1) has stopped, so that the internal combustion engine (1) is started from
said starting angle when it is started again,
characterized in that
- the control unit is designed to actuate the electric motor (4) independently of
the rotational speed in open-loop operation according to an open-loop mode of operation
below a predefined rotational speed threshold, so that the crankshaft (2) continues
to be rotated in the usual direction of rotation of the crankshaft in order to set
the starting angle, and the current or the voltage and the frequency are selected
such that the torque applied is sufficient to prevent the internal combustion motor
from rotating back.
9. A control system according to claim 8, characterized in that the control unit (5) makes a switch from field-oriented regulation of the closed-loop
mode of operation to open-loop operation of the open-loop mode of operation when the
rotational speed decreases below the rotational speed threshold when the internal
combustion engine (1) stops.
10. A control system according to any one of claims 8 or 9, characterized in that the control unit is designed to actuate the electric motor (4) with a predefined
torque in the open-loop mode of operation in order to move the crankshaft (2) so as
to be at the starting angle, wherein the torque can be adjusted by means of the actuating
frequency as well as the voltage or the current.
1. Procédé de positionnement d'un vilebrequin (2) d'un moteur à combustion (1) sur un
angle de démarrage à l'aide d'un moteur électrique (4) disposé directement sur le
vilebrequin (2) et servant de démarreur/alternateur :
- le moteur électrique (4) étant pilotable selon une commande à boucle fermée en fonction
de la vitesse de rotation du vilebrequin (2),
- le vilebrequin (2) étant, après un arrêt du moteur à combustion (1), déplacé vers
l'angle de démarrage afin de, lors d'un démarrage suivant, faire démarrer le moteur
à combustion (1) à partir de cet angle de démarrage,
caractérisé en ce que
- le moteur électrique (4), au-dessous d'une vitesse de rotation limite, dans une
commande à boucle ouverte, est piloté indépendamment de la vitesse de rotation dans
un mode de commande de sorte que le vilebrequin (2) continue à être mis en rotation
dans le sens de rotation habituel du vilebrequin pour régler l'angle de démarrage,
et le courant ou la tension et la fréquence sont choisis de sorte que le couple appliqué
est suffisant pour empêcher une rotation en arrière du moteur à combustion.
2. Procédé selon la revendication 1, caractérisé en ce que, lors de l'arrêt du moteur à combustion (1), lors du passage au-dessous de la vitesse
de rotation limite, il y a passage d'une régulation de la commande à boucle fermée
orientée sur le champ au mode de commande de la commande en boucle ouverte.
3. Procédé selon une des revendications 1 ou 2, caractérisé en ce que l'obtention de l'angle de démarrage est indiquée par un flanc du capteur de vitesse
de rotation ou par un flanc d'un capteur de position.
4. Procédé selon une des revendications 1 à 3, caractérisé en ce que l'obtention de l'angle de démarrage est indiquée par un signal CAN.
5. Procédé selon une des revendications 1 à 4, caractérisé en ce qu'est sélectionné en tant qu'angle de démarrage l'angle de vilebrequin pour lequel la
durée de démarrage du moteur à combustion est réduite.
6. Procédé selon une des revendications 1 à 4, caractérisé en ce qu'est sélectionné en tant qu'angle de démarrage l'angle de vilebrequin pour lequel le
couple de démarrage est réduit.
7. Procédé selon une des revendications 1 à 4, caractérisé en ce qu'est sélectionné en tant qu'angle de démarrage un angle de vilebrequin peu avant le
point mort bas d'un cylindre.
8. Système de commande pour le pilotage d'un moteur électrique (4) disposé directement
sur un vilebrequin (2) d'un moteur à combustion (1) et servant de démarreur/alternateur,
pour positionner le vilebrequin (2) sur un angle de démarrage, le système de commande
comprenant :
- un équipement de détection (7) pour recevoir et/ou déterminer un angle de position
et/ou la vitesse de rotation du vilebrequin (2) ; et
- une unité de commande (5) qui est appropriée pour piloter le moteur électrique (4)
dans la commande à boucle fermée en fonction de la vitesse de rotation du vilebrequin
et pour déplacer le vilebrequin (2), après un arrêt du moteur à combustion (1), sur
l'angle de démarrage de sorte que, lors d'un démarrage suivant, le moteur à combustion
(1) est démarré à partir de cet angle de démarrage,
caractérisé en ce que
- l'unité de commande est constituée pour piloter le moteur électrique (4) selon une
commande à boucle ouverte au-dessous d'une vitesse de rotation limite prédéfinie dans
un mode commandé indépendamment de la vitesse de rotation de sorte que le vilebrequin
(2) continue à être mis en rotation dans le sens de rotation habituel afin de régler
l'angle de démarrage, et le courant ou la tension et la fréquence sont choisis de
sorte que le couple appliqué est suffisant pour empêcher une rotation en arrière du
moteur à combustion.
9. Système de commande selon la revendication 8, caractérisé en ce que l'unité de commande (5), lors de l'arrêt du moteur à combustion (1), lors du passage
au-dessous de la vitesse de rotation limite, passe d'une régulation de la commande
à boucle fermée orientée sur le champ au mode de commande de la commande en boucle
ouverte.
10. Système de commande selon une des revendications 8 ou 9, caractérisé en ce que l'unité de commande est constituée de façon à piloter le moteur électrique (4) dans
la commande à boucle ouverte avec un couple prédéterminé pour déplacer le vilebrequin
(2) vers l'angle de démarrage, le couple pouvant être réglé par la fréquence de pilotage
ainsi que par la tension ou le courant.