[0001] Die Erfindung betrifft die Handhabung, insbesondere das Zusammenfassen oder das Bündeln
von Druckplatten und eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Herauslösen einer Druckplatte
aus den zusammengefassten oder gebündelten Druckplatten. Insbesondere betrifft die
Erfindung ein Verfahren zum Handhaben von Druckplatten im Rollen-Offsetdruck, insbesondere
im Zeitungsdruck, und eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
[0002] In der industriellen Zeitungsproduktion stellt das Offset-Verfahren das vorherrschende
Druckverfahren dar. Eine Papierbahn wird durch einen Druckturm geführt und beidseitig
4-farbig bedruckt. Für jede Farbe und Bahnseite wird ein Druckwerk verwendet. Ein
Druckwerk kann je nach Maschinentyp mehrere Seiten gleichzeitig drucken, auf einem
Plattenzylinder werden in der Regel mehrere Druckplatten nebeneinander beziehungsweise
im Umfang hintereinander montiert.
[0003] Druckplatten sind dünne Metallplatten, z.B. Aluminiumplatten mit Dicken von typischerweise
0.1 mm bis 0.3 mm, welche an der Oberseite farbfiihrende und nicht-farbführende Bereiche
aufweisen. Die Anzahl der maximal in einem Druckwerk nebeneinander montierbaren Druckplatten
und damit die Anzahl der Seiten, welche auf einer Papierbahn nebeneinander liegen,
ist ein Konstruktionsmerkmal einer Druckmaschine. Die Anzahl der Druckplatten, die
in Umfangsrichtung montiert werden können, ist ein weiteres Konstruktionsmerkmal.
Wenn zwei Platten oder Druckplatten in Umfangsrichtung montiert werden können, ist
es möglich bei einer Zylinderumdrehung 2-mal die gleiche Seite zu drucken, was als
Doppelproduktion bezeichnet wird. Es ist aber auch möglich zwei unterschiedliche Seiten
zu drucken, was als Sammelproduktion bezeichnet wird. Diese beiden Merkmale legen
- mit anderen Merkmalen, welche im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung weniger
relevant sind - die Konfiguration und damit die Produktionsmöglichkeiten einer Druckeinheit,
beziehungsweise eines Druckturms fest. Typische Konfigurationen sind 4x1, 4x2 und
6x2. Es ist möglich eine Papierbahn zu bedrucken, welche nicht die maximale Druckwerksbreite
aufweist, sondern nur beispielsweise 3/4, 1/2, 1/4, 5/6, 4/6, 3/6, 2/6 oder 1/6 der
maximalen Breite.
[0004] Es ist auch möglich mehrere Seiten auf einer gemeinsamen Druckplatte ― einer sogenannten
Panoramaplatte - zusammenzufassen, diese Möglichkeit wird zum Beispiel zur Produktion
von 2 Seiten großen Bildern angewendet. Es ist auch möglich, die Lage der Druckseite
um 90° oder 270° zu drehen und sogenannte Tabloid-Zeitungen herzustellen. Auf einem
Plattenzylinder werden typischerweise 1 bis 12 Druckplatten montiert.
[0005] Für eine Zeitungsproduktion muss eine große Anzahl von Druckplatten hergestellt und
auf den entsprechenden Zylindern an der richtigen Stelle montiert werden. Wenn ein
Wechsel des Druckbildes auf einer oder mehreren Zeitungsseiten erforderlich ist, werden
dafür die Druckplatten der betroffenen Zeitungsseiten gewechselt. Während dem Druckplattenwechsel
wird die Druckmaschine angehalten. Zeitungsproduktion erfolgt in den überwiegenden
Fällen nachts, meist sind die Produktionszeiten knapp kalkuliert. In der Praxis werden
in einer Zeitungsdruckerei mehrere hundert bis mehrere tausend Druckplatten pro Nacht
gewechselt. Dabei gibt es Fälle, bei denen alle Druckplatten eines Druckwerkes gewechselt
werden müssen, es kommt aber auch vor, dass nur einzelne, ausgewählte Druckplatten
eines Druckwerks gewechselt werden müssen. Stillstandzeiten und Fehler bei der Montage
von Druckplatten reduzieren die Produktivität und führen zu erhöhten Kosten.
[0006] Beim Zeitungsdruck werden mehrere bedruckte Bahnen längs getrennt, übereinander geführt,
im Falzapparat gefaltet und quer getrennt, im Regelfall erfolgt kein Beschnitt der
Exemplare, bei dem Papierabfall anfallen würde. Die fixe Abschnittslänge entspricht
dem Zylinderumfang, beziehungsweise dem halben Zylinderumfang. Um den bedruckbaren
Bereich zu maximieren, müssen die Befestigungselemente zur Fixierung der Druckplatten
auf dem Plattenzylinder möglichst raumsparend gestaltet werden, die Druckplatten werden
meistens an den Enden abgebogen.
[0007] Ein Plattenzylinder weist Befestigungselemente auf, um Druckplatten an seiner Oberfläche
zu fixieren. Befestigungselemente sind beispielsweise zur Zylinderachse parallel verlaufende,
an der Oberfläche befindliche Klemm- oder Spannvorrichtungen. Weiterhin kann ein Befestigungselement
eine Aussparung mit einer spitzwinkeligen Kante sein. Dabei können für die Fixierung
der vorderen beziehungsweise hinteren Kante der Druckplatte unterschiedlich wirkende
Befestigungselemente verwendet werden. Es ist zum Beispiel möglich, dass die Abkantung
mit der druckenden Oberfläche der Druckplatte einen spitzen Winkel (<90°) bildet.
In diesem Fall kann eine Aussparung mit einer spitzwinkeligen Kante, in welche die
vordere Kante der Druckplatte eingehängt wird, als Befestigungselement verwendet werden.
Eine Fixierung der Druckplatte kann dann beispielsweise erreicht werden, indem die
Druckplatte an ihrem hinteren Ende gespannt wird. Es ist auch möglich für das vordere
oder hintere Ende einer Druckplatte Klemmen als Befestigungselemente zu verwenden.
Zur seitlichen Ausrichtung der Druckplatten auf dem Plattenzylinder können Stifte
und seitliche Anschläge verwendet werden. Die Druckplatten können an den abgekanteten
Enden Aussparungen aufweisen, welche im Zusammenwirken mit den Anschlägen eine präzise
seitliche Positionierung der Druckplatten auf dem Plattenzylinder sicherstellen.
[0008] Der Transport der Druckplatten zu den entsprechenden Druckwerken und die fehlerfreie
Montage der Druckplatten auf den Plattenzylindern erfordern einen erheblichen Einsatz
qualifizierten Personals. Auf jeder Platte befindet sich im nicht-druckenden Bereich,
zum Beispiel auf dem abgebogenen Ende, eine Information zur Position, an welcher die
Platte innerhalb der Druckmaschine montiert werden muss. Das manuelle Handling der
einzelnen Druckplatten erhöht die Gefahr der Beschädigung von Platten und auch das
Risiko von Fehlern bei der Plattenmontage.
[0009] Es sind eine Reihe von Verfahren und Vorrichtungen bekannt, um den Plattentransport
zum Druckwerk oder den Plattenwechsel zu automatisieren. Ziel dabei ist eine Verringerung
von Umrüstzeiten, die Reduzierung des Bedienaufwands für einen Produktionswechsel
und die Vermeidung von Fehlern bei der Montage von Druckplatten. Die bekannten Lösungen
betreffen teilweise das Gebiet der Bogendruckmaschinen, manche Konzepte findet man
auch bei Verfahren, die für den Zeitungsdruck geeignet sind.
[0010] DE 10 2004 042 268 A1 beschreibt ein Verfahren zum Zuführen einer in einem Plattenmagazin bereitgestellten
Druckplatte. Das Plattenmagazin ist derart zum Plattenzylinder positioniert, dass
die Druckplatte zu einer am Plattenzylinder befindlichen Spanneinrichtung geführt
werden kann. Jedoch kann das Plattenmagazin nur eine einzelne Druckplatte aufnehmen,
so dass nach dem Zuführen der Druckplatte an den Plattenzylinder das Plattenmagazin
erneut bestückt werden muss.
[0011] Die
DE 3 940 795 A1 offenbart ein Verfahren zum automatischen Zuführen beziehungsweise Abführen einer
Druckplatte. Dabei wird die Druckplatte in eine Speicherkammer gestellt, der Plattenzylinder
geeignet verdreht, die Druckplatte mittels Transportrollen und mittels einer Andrückrolle
einer Klemmvorrichtung des Plattenzylinders zugeführt. Nachteilig ist, dass die Speicherkammer
nur eine Druckplatte aufnehmen kann, welche durch eine Bedienperson eingestellt wird.
[0012] Die
EP 435 410 B2 offenbart eine Vorrichtung zum Auswechseln einer Druckplatte in einer Druckmaschine,
bei der mehrere neue und mehrere alte Druckplatten in einer Kassette gestapelt und
gehalten werden können. Nachteilig ist, dass die Reihenfolge der aufzulegenden Platten
durch die Stapelreihenfolge festgelegt ist. Außerdem werden offensichtlich Platten
verwendet, die nur an einer Seite abgebogen sind.
[0013] Die Gebrauchsmusterschrift
DE 20 2006 019 943 U1 offenbart eine Vorrichtung für Druckplatten, bei der mehrere Druckplatten einzeln
in Kassetten gespeichert werden. Die Kassetten werden gemeinsam durch eine Fördereinrichtung
bewegt, um jeweils Entnahmepositionen für die einzelnen Druckplatten zu erreichen.
[0014] Die
DE 10 2004 022 089 A1 offenbart eine Druckplattenkassette mit einem Altfach und einem Neufach mit verschließbaren
Öffnungen an der Ober- beziehungsweise Unterseite durch welche jeweils eine neue Druckplatte
in die Kassette eingeführt werden kann, die neue Druckplatte dem Formzylinder zugeführt
werden kann, eine alte Druckplatte vom Formzylinder in die Kassette geführt werden
kann und von einem Bediener aus der Kassette entnommen werden kann. Nachteilig ist,
dass nur eine Neuplatte und eine Altplatte der Kassette zugeführt, entnommen und gespeichert
werden kann. Eine Druckmaschine, welche mit derartigen Kassetten ausgerüstet wird,
benötigt eine Kassette für jede Druckstelle. Nachteilig sind außerdem der hohe mechanische
Aufwand sowie die Verschlechterung der Zugänglichkeit zum Plattenzylinder.
[0015] Die
EP 1 987 954 A2 offenbart ein Verfahren zur Handhabung von Druckplatten, bei dem jede Druckplatten
codiert wird, jede Druckplatte in eine Kassette gebracht wird, welche mehrere Druckplatten
aufnehmen kann, die Codierung jeder Druckplatte ausgelesen wird, wobei geprüft wird,
ob die Druckplatte sich an der richtigen Kassette befindet und anschließend für die
Druckplatte eine definierte Aufnahmeposition in der Kassette freigegeben wird. Nachteilig
bei dem Verfahren ist der konstruktive Aufwand für die Kassetten, welche die Möglichkeit
der Freigabe beziehungsweise Nicht-Freigabe bestimmter Aufnahmepositionen erfordert.
Ein weiterer Nachteil besteht darin, dass die Codierung jeder in die Kassette einzubringenden
Druckplatte ausgelesen werden muss.
[0016] Eine Schwierigkeit bei bekannten Verfahren zum automatischen Plattenwechsel besteht
in den engen Toleranzen, welche bezüglich der Position der Druckplatte auf dem Zylinder
einzuhalten sind. Die
DE 19 620 997 A1 offenbart ein Verfahren zum axialen Positionieren einer Druckplatte während der Montage.
Dem Verfahren liegt die Aufgabe zugrunde, das Seitenregister im Druck zu verbessern.
Nachteilig bei der vorgeschlagenen Lösung ist die Verwendung einer Vielzahl zusätzlicher
Stellglieder. Ein weiterer Nachteil besteht darin, dass die Position der zu montierenden
Platte in Bezug auf den Zylinder ermittelt wird.
[0017] Die
DE 4 408 025 A1 offenbart ein Druckwerk. Bei dem Druckwerk ist jedem Formzylinder eine Druckplattenwechselvorrichtung
zugeordnet. Nachteilig bei dieser Lösung ist, dass jeweils nur eine Druckplatte pro
Druckzone in der Druckplattenwechselvorrichtung bevorratet werden kann. Bei eventuellen
Störungen müssen für einen manuellen Wechsel der Druckplatten die Druckbrückeneinheiten
in einen Abstand zueinander gebracht werden, um Zugang zu den Plattenzylindern zu
ermöglich.
[0018] In der Presseinformation No 53/07 ― 1/2 stellt die MAN Roland Druckmaschinen AG ein
System zum automatischen Plattenwechsel vor. Dabei werden die in Magazinen nebeneinander
positionierten Druckplatten von einem 4-achsigen Roboterarm an den Druckzylinder geführt
und anschließend mittels einer Plattenpositionierungsmechanik auf dem Plattenzylinder
fixiert. Nachteilig bei dem Verfahren ist der hohe technische und sicherheitstechnische
Aufwand. Hinzu kommt der Aufwand zur Bereitstellung der Druckplatten in die entsprechenden
Magazine.
[0019] Die
DE 3 630 876 A1 offenbart ein Prozesssteuerungssystem für eine Zeitungsdruckmaschine. In der Veröffentlichung
werden ein Druckplattentransportsystem sowie eine Steuerung beschrieben. Die Druckplatten
werden einzeln identifiziert und mit einem Transportsystem zu den entsprechenden Druckwerken
transportiert. Der automatische Transport einzelner Platten erfordert eine Vielzahl
von Vorrichtungen und ist sehr aufwendig.
[0020] Die
DE 10 2007 030 174 B3 (beziehungsweise
EP 2014467 A2) beschreibt ein Verfahren zum Montieren einer Druckform auf einem Formzylinder bei
dem Druckplatten, bei welchem Haltemittel verwendet werden, welche jeweils eine Platte
an der Unterseite halten. Das Verfahren verwendet ein etwa zylinderbreites Zufuhrsystem,
welches in nebeneinander liegende Abschnitte unterteilt ist. Für jeden Abschnitt wird
ein Haltesystem benötigt, um den Montagevorgang auszuführen. Nachteilig sind der hohe
mechanische Aufwand, sowie die verminderte Zugänglichkeit zum Formzylinder.
[0021] Die
DE 10 2006 032 203 A1 offenbart eine Zuführvorrichtung zum Zuführen von Druckplatten zu einem Plattenzylinder.
Die Druckplatten werden in Magazinen bereitgestellt, welche über mehrere Lagen zur
Aufnahme von Druckplatten verfügen. Nachteilig sind der hohe mechanische Aufwand und
die Erfordernis, dass die Zufuhr der Druckplatten zu den einzelnen Magazinen und Lagen
der Vorrichtung durch einen Bediener erfolgt.
[0022] Die
DE 10 2005 055 116 A1 offenbart eine Druckformzuordnungseinrichtung, die die Zuordnung von Druckformen
in die jeweiligen Speicherplätze eines Druckformspeichers ermöglicht. Nachteilig ist
die hohe Anzahl der benötigten Detektoren.
[0023] Die
DE 10 2006 006 136 A1 offenbart eine Druckformzuordnungseinrichtung, die Codeleser umfasst, welche die
Codierung mehrere Druckplatten gemeinsam erfassen kann. Nachteilig ist, dass die Druckplatten
dazu in einem Magazin gespeichert sein müssen und ihre Identifikationsinformation
sichtbar sein muss.
[0024] Die
DE 10 2004 023 434 A1 offenbart ein Verfahren zum Wechsel einer Druckform bei dem die Montage beziehungsweise
Demontage einer Druckform unter Verwendung einer Saugvorrichtung erfolgt. Nachteilig
bei dem Verfahren ist, dass ein manuelles Einhängen einer Seite der Druckform erforderlich
ist.
[0025] DE 10 2005 042 756 A1 offenbart ein Verfahren zum Wechsel von Druckformen. Hierbei werden in Speichern
befindliche Druckplatten automatisch auf einem Druckformzylinder montiert. Nachteilig
ist die Erfordernis mindestens eines Speicherplatzes für jede Plattenposition. Außerdem
erfolgt die Zufuhr der Druckform zum Druckformzylinder durch Schieben von der hinteren
Kante der Druckform. Im Fall flexibler Druckplatten, wie sie im Zeitungsdruck zum
Einsatz kommen, verringert sich die Positionsgenauigkeit bei der Montage, oder der
Aufwand zum positionsgenauen Montieren wächst.
[0026] Es ist eine Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren und eine Vorrichtung zur einfachen
Handhabung von Druckplatten vorzuschlagen.
[0027] Das erfindungsgemäße Verfahren betrifft die Handhabung von Druckplatten. Es umfasst
vorzugsweise insbesondere Verfahrensschritte zum Transport von Druckplatten vom Herstellungsort
zum gewünschten Druckwerk; Verfahrensschritte zum automatischen Montieren von Druckplatten,
welche zum Druckwerk transportiert wurden; die Demontage von Druckplatten und/oder
Überwachungsmethoden, um Fehler frühzeitig zu erkennen. Vorteilhafte Ausführungen
des erfindungsgemäßen Verfahrens betreffen technische Details bei dem Plattentransport
und der Plattenmontage.
[0028] Die Grundidee des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Handhabung von Druckplatten besteht
darin, in vielen Fällen nicht nur eine einzelne Platte an einem Druckwerk zur Verfügung
zu stellen, sondern ein Paket von Druckplatten. Im Folgenden wird ein Paket von Druckplatten
als Paket oder Plattenrevolver bezeichnet.
[0029] Ein Paket oder Plattenrevolver umfasst solche Druckplatten, welche bei einem Produktionswechsel
in ein Druckwerk neu eingebaut werden müssen. Es kann auch Platten beinhalten, welche
an mehreren Druckwerken eingebaut werden müssen. Es ist beispielsweise möglich, dass
ein Paket Druckplatten für zwei Druckwerke enthält, oder die Platten für die einer
Bahnseite zugeordneten Druckwerke, oder die Platten für die einem Druckturm zugeordneten
Druckwerke.
[0030] Ein Paket kann abhängig von Maschinenkonfiguration und der Anzahl der zu wechselnden
Seiten zwischen einer und k*n Druckplatten enthalten, wobei n die Anzahl der aus dem
Paket mit Druckplatten zu versorgenden Druckwerke ist und k die maximale Zahl der
innerhalb eines Druckwerks montierbaren Druckplatten ist.
[0031] Ein Paket kann aus einfach übereinander liegenden Platten bestehen, es kann aber
auch eine Transporteinrichtung, zum Beispiel eine Kassette oder einen Behälter umfassen.
Wichtig ist, dass an mindestens einer Stelle des Pakets eine Identifikation des Pakets
erfasst werden kann. Eine solche Identifikation kann eine separate dem Paket hinzugefügte
Identifikation sein. In einer bevorzugten Ausführung wird die Identifikation mindestens
einer zum Paket gehörenden Druckplatte als Identifikation des Pakets verwendet. In
einem übergeordneten Planungssystem sind die Identifikationen von Druckplatten, welche
bei einem Produktionswechsel gewechselt werden müssen, bekannt, damit genügt die Information
zu einer im Paket enthaltenen Druckplatten, ohne dass alle Plattenidentifikationen
sichtbar sein müssen. Dabei ist unerheblich, welche der Platten eines Pakets identifiziert
werden kann.
[0032] Dadurch, dass nicht einzelne Druckplatten sondern Pakete von Platten zwischen Plattenherstellung
und Druckwerk transportiert werden, reduziert sich die Anzahl der Transportvorgänge,
was das Fehlerrisiko vermindert. Auch weist ein Paket von Druckplatten im Vergleich
mit einer einzelnen Druckplatte eine höhere mechanische Steifigkeit auf, dadurch wird
die Gefahr von Beschädigungen beim Transport verringert.
[0033] Die Bildung von Paketen im Bereich der Plattenherstellung kann automatisch erfolgen,
oder auch manuell. Es ist auch möglich ein Paket zu bilden, wenn noch nicht alle Platten
produziert wurden, welche für einen Wechsel erforderlich sind. Es ist später möglich
die fehlenden Platten zu dem Paket hinzuzufügen, oder auch fehlende Platten einzeln
oder als Paket zum entsprechenden Druckwerk zu transportieren.
[0034] Die Erfindung betrifft gemäß einem ersten Aspekt ein Verfahren zum Zusammenfassen
von Druckplatten, wobei die Druckplatten miteinander verbunden, verklemmt, verschachtelt,
verpresst oder verkeilt werden, indem eine Druckplatte mindestens eine andere Druckplatte
zumindest teilweise umgibt. Eine Druckplatte ist zum Beispiel ein plattenförmiger,
biegeelastischer Körper. In Längsrichtung weist die Druckplatte ein oberes und ein
unteres Ende auf, die einen mittleren Teilbereich der Druckplatte abschließen oder
umfassen. Die Druckplatte ist am oberen und am unteren Ende abgekantet, insbesondere
gleichgerichtet abgekantet, so dass die jeweilige Kante in einen Kanal eines Plattenzylinders
eingeführt werden kann, um die Druckplatte an dem Plattenzylinder zu fixieren. Vorzugweise
sind die Enden in einem Winkel zwischen 75° und 105º von der Druckplatte in unverbautem
Zustand abgewinkelt. Besonders bevorzugt ist der Winkel zwischen 85° und 95° oder
90°.
[0035] Die Verbindung zwischen den Druckplatten kann kraft-, reib- und/oder formschlüssig
sein. Überdies ist eine Verbindung aufgrund einer magnetischen Kraft, einer Rasteinrichtung,
einer Verschraubung, einem Schnappverschluss oder einem Haken mit einer entsprechenden
Öse denkbar. Weiterhin kann ein Energiespeicher, wie zum Beispiel eine Zug- oder Druckfeder,
eine Kraft auf eine Halte- oder Arretierungsvorrichtung zum Zusammenhalten der Druckplatten
ausüben, so dass zum Beispiel die Zug- oder Druckfeder, insbesondere mittels Bolzen,
die Druckplatten in der Halte- oder Arretierungsvorrichtung einklemmt oder hineindrückt.
Bevorzugt erfolgt die Verbindung der Druckplatten jedoch ohne zusätzliche Halte- und/oder
Befestigungselemente. Die Verbindung ist in der Lage, die Druckplatten in einem zusammengefassten
Zustand zu halten bis ein Ablösevorgang ausgeführt wird. Vorzugsweise sind die Druckplatten
nur im Bereich der Abkantungen verbunden und im Bereich zwischen den Abkantungen voneinander
getrennt, also nicht verbunden.
[0036] In einer bevorzugten Ausführungsform sind die Druckplatten ineinander oder aufeinander
angeordnet, so dass die abgekanteten Enden oder die Abbiegungen einer Druckplatte
mit den abgekanteten Enden einer anderen Druckplatte miteinander verbunden, verklemmt,
verschachtelt, verpresst oder verkeilt werden können. Hierbei umgeben die abgekanteten
Enden der einen Druckplatte die abgekanteten Enden der anderen, innenliegenden Druckplatte.
Diese Art der Verbindung der Druckplatten kann durch einfaches Ineinanderdrücken der
Druckplatten mittels einer mechanischen Kraft erfolgen. Vorteilhafterweise werden
auf diese Art zwei, drei oder mehrere Druckplatten gleichzeitig oder sukzessive verbunden.
[0037] Eine Druckplatte weist eine Länge auf, die zum Beispiel als der Abstand zwischen
den abgekanteten Enden der Druckplatte definiert werden kann. Alle zusammengefassten
Druckplatten sind vorzugsweise gleich lang. Beim Ineinanderschachteln oder Verbinden
von zum Beispiel zwei Druckplatten ergibt sich eine Um- oder Überspannung der innenliegenden,
von den abgekanteten Enden der anderen Druckplatte umgebenden Druckplatte, so dass
diese, aufgrund der Um- oder Überspannung, zum Beispiel eine bauchige Wölbung im mittleren
Teilbereich der Druckplatte aufweist. Überdies verhindert die bauchige Wölbung den
Kontakt der Oberfläche der einen Druckplatte mit der Unterseite der anderen Druckplatte,
wodurch die Oberfläche der Druckplatte geschont werden kann.
[0038] Vorzugsweise ist die Verbindung lösbar, so dass eine einzelne Druckplatte aus den
zusammengefassten Druckplatten herausgelöst, herausgezogen oder entfernt werden kann.
Falls mehrere Druckplatten zusammengefasst sind, können eine, zwei oder mehrere Druckplatten
gelöst werden, insbesondere gleichzeitig oder sukzessiv. Bei einem Ablösevorgang kann
die Verbindung durch Herausziehen, Herausbiegen oder Herausdrücken gelöst werden.
Vorteilhafterweise wird die Verbindung durch eine gekrümmte oder bogenförmige, insbesondere
kreisbogenförmige Bewegung eines Teils, insbesondere eines der abgekanteten Enden,
der herauszulösenden Druckplatte gelöst. Diese gekrümmte oder kreisbogenförmige Bewegung
erfolgt vorzugsweise um eine Drehachse, die sich in einer Ebene orthogonal zum mittleren
Teilbereich der Druckplatte und/oder parallel zu einer der Kanten der abgekanteten
Enden der Druckplatte befindet. Diese Bewegung kann die Verbindung zwischen zwei Druckplatten
oder zwischen einer Druckplatte und dem Plattenrevolver teilweise oder vollständig
lösen. Von Vorteil ist, wenn diese Ablösebewegung nicht geradlinig verläuft. Die Verbindung
kann auf einmal oder sukzessive, zum Beispiel in zwei oder mehreren Schritten, gelöst
werden. Vorteilhafterweise wird in einem zweiten Schritt die teilweise herausgebogene
Druckplatte aus dem Plattenrevolver herausgezogen oder herausgedrückt und somit vollständig
herausgelöst.
[0039] Vorzugsweise werden Druckplatten mit einem ganzzahligen Vielfachen von vier Druckplatten
oder mit einem ganzzahligen Vielfachen von sechs Druckplatten miteinander verbunden.
Es können zum Beispiel zwischen 2 und 40 Druckplatten, bevorzugt jedoch 4, 6, 8, 12,
16, 18, 20 oder 24 Druckplatten miteinander zu einem Plattenrevolver verbunden werden.
[0040] Druckplatten, bei denen eine Druckplatte mindestens eine andere Druckplatte zumindest
teilweise umgibt und somit eine Verbindung, insbesondere lösbar, zwischen den Druckplatten
herstellbar ist, werden auch als Plattenrevolver bezeichnet. Vorzugsweise werden die
Druckplatten eines Plattenrevolvers nach dem Verfahren zusammengefasst oder gebündelt,
das vorangehend beschrieben ist. Die Druckplatten eines Plattenrevolvers können zur
Bestückung einer oder mehrerer Plattenzylinder vorgesehen sein. Bevorzugt wird jeder
Druckplatte eine Position an einem Plattenzylinder zugewiesen.
[0041] Der Plattenrevolver wird vorzugsweise im Wesentlichen senkrecht in einer Lagereinrichtung
oder einem Harass gelagert. Jedoch ist auch eine waagrechte Lagerung oder eine andere
Art der Lagerung des Plattenrevolvers möglich.
[0042] Ein Vorteil der Erfindung liegt darin, dass die Druckplatten zusammengefasst und
in der richtigen Reihenfolge zur Bestückung des Plattenzylinders bereitgestellt werden
können und somit ein platz- und zeitraubendes Hantieren von vielen einzelnen Druckplatten
vermieden wird.
[0043] Das Zusammenfassen oder Bündeln der Druckplatten erfolgt aufgrund des Ineinanderschachtelns
oder Ineinanderklemmens der Druckplatten. Diese Art der Bündelung ist einfach und
schnell auszuführen und überdies kostengünstig, da vorzugsweise keine zusätzlichen
Komponenten zum Zusammenhalten der Druckplatten verwendet werden müssen.
[0044] Ein weiterer Vorteil der Erfindung liegt darin, dass ein Mitarbeiter für mehrere
Druckmaschinen zuständig sein kann, da der Mitarbeiter nicht in jeder Druckplattenzuführvorrichtung
die Druckplatten einzeln einlegen muss, sondern der Druckplattenzuführvorrichtung
einen Plattenrevolver zur Verfügung stellen kann und die Vorrichtung die benötigten
Druckplatten vorzugsweise einzeln und selbständig aus dem Plattenrevolver herauslösen
kann.
[0045] Eine erfindungsgemäße Vorrichtung umfasst gemäß einem Aspekt Mittel zum Zusammenführen
von Druckplatten zu Paketen; Sensoren zur Identifikation von Druckplatten oder Paketen;
Mittel zum Transportieren von Paketen; Mittel zur Entnahme einzelner Druckplatten
aus Paketen; Mittel zum Transportieren einzelner Druckplatten in der Nähe der Montageposition;
und/oder Mittel zum Demontieren und Entfernen von Druckplatten. Sie umfasst vorzugsweise
ein Computersystem, welches ein Netzwerk und einen oder mehrere Datenspeicher aufweist
und welches als Planungssystem oder als Steuerungssystem verwendet werden kann.
[0046] Bei der Bildung von Paketen ist es vorteilhaft, die Plattenidentifikationen der zu
einem Paket zusammengefassten Druckplatten zu erfassen. Es ist möglich diese Erfassung
zu automatisieren, indem ein entsprechender Sensor die einzelnen Identifikationen
erfasst. Ein Sensor kann beispielsweise Barcodeleser, Kameras, Scanner, elektromagnetische
Sensoren oder RFID-Sensoren oder eine Kombination davon umfassen. Der Begriff Sensor
umfasst dabei zum einen elektronische oder optoelektronische Detektoren, aber auch
gegebenenfalls dazugehörige Steuerungen und Softwarefunktionen zur Auswertung der
Detektorsignale. Es kann vorteilhaft sein, die Identifikation von Druckplatten zu
unterschiedlichen Zeitpunkten oder an unterschiedlichen Orten zu erfassen, um eventuelle
Fehler im Verlauf der Handhabung rasch zu erkennen und geeignete Maßnahmen zu treffen.
Die dazu eingesetzten Sensoren können unterschiedlicher Art sein.
[0047] Ein Sensor kann die Identifikationen mehrerer oder aller zu einem Paket gehörenden
Platten erfassen. Es ist aber auch möglich, die Identifikationen einzeln zu erfassen.
Es ist auch möglich, die Identifikationen durch einen Bediener einzugeben. Es kann
vorteilhaft sein, auch die Reihenfolge der in einem Paket befindlichen Druckplatten
als Information zu erfassen.
[0048] Die Identifikation kann im abgekanteten Bereich einer Druckplatte platziert sein.
Sie kann im Zusammenhang mit der Plattenbelichtung aufgebracht werden, sie kann auch
mit einer separaten Vorrichtung, zum Beispiel einem Drucker aufgebracht werden. Es
ist auch möglich, das Druckbild selbst oder Teile davon zur Identifikation zu verwenden.
Es ist möglich, dass die Identifikation permanent mit der Druckplatte verbunden ist
oder entfernbar ist. Es können mehrmals verwendbare Mittel zur Identifikation verwendet
werden, zum Beispiel Schilder oder RFID-Sensoren. Es ist auch möglich mehrere Identifikationen
zu verwenden.
[0049] Die Informationen zu den in einem Paket oder Plattenrevolver befindlichen Druckplatten
werden im Folgenden als Paketdaten bezeichnet.
[0050] Paketdaten können mehr oder weniger umfangreich sein, sie können auch unvollständig
sein, wenn sie zum Beispiel zwar die Informationen über in einem Paket befindliche
Druckplatten nicht aber ihre Reihenfolge umfassen.
[0051] Paketdaten können für nachfolgende Arbeitsabläufe in einem über ein Netzwerk zugänglichen
Datenspeicher bereitgestellt werden. Es ist auch möglich, auf die Speicherung von
Paketdaten zu verzichten, um den informationstechnischen Aufwand zu reduzieren, allerdings
bietet die Verfügbarkeit von Paketdaten Vorteile bei der Erkennung von Fehlern, welche
bei der Handhabung von Druckplatten auftreten können.
[0052] Paketdaten können auch weitere beispielsweise produktionsbezogene oder maschinenbezogene
Daten beinhalten, zum Beispiel die Montagepositionen der zum Paket gehörenden Druckplatten,
Bilddaten der Druckplatten, Parameter zur Voreinstellung von Druckwerken, Produktnamen,
Produktionszeit, oder andere Informationen. Es ist aber auch möglich, derartige Informationen
in separaten Datenspeichern bereitzustellen.
[0053] Im Folgenden kann die Identifikation auch als Informationsträger bezeichnet werden,
der mehrteilig sein kann und an einer der Druckplatten, insbesondere an der obersten
und/oder untersten Druckplatte, des Plattenrevolvers angebracht werden kann. Die unterste
Druckplatte kann zum Beispiel diejenige sein, die als erstes aus dem Plattenrevolver
herausgelöst werden kann und die oberste Druckplatte kann nach dem Herauslösen der
anderen Druckplatten aus dem Plattenrevolver die letzte im Plattenrevolver enthaltene
Druckplatte sein. Vorzugsweise wird nur ein einzelner Informationsträger an dem Plattenrevolver
angebracht, um den Vorgang beim Erfassen der Informationen zu vereinfachen und/oder
zu erleichtern. Der Informationsträger kann ein linearer Barcode, ein gestapelter
Barcode, ein 2D-Code oder ähnliches sein. Eine RFID-Einheit zum Speichern von Informationen
kann ebenfalls als Informationsträger dienen. Bevorzugt kann der Informationsträger
kraft-, reib-, form-und/oder stoffschlüssig mit der Druckplatte verbunden sein. Vorzugsweise
ist der Informationsträger an der Druckplatte angeklebt, angeklemmt oder in die Druckplatte
integriert. Vorteilhafterweise ist der Informationsträger derart angebracht, dass
ein Verrutschen oder eine versehentliches Entfernen des Informationsträgers nicht
möglich ist. Bevorzugt weist der Informationsträger einen redundanten Code oder ein
System zur Fehlerkorrektur auf, so dass trotz leichter Verunreinigung oder Beschädigung
des Informationsträgers die Informationen aus dem Informationsträger herausgelesen
werden können, wie zum Beispiel bei einem 2D-Code.
[0054] Weiterhin kann der Informationsträger an der Ober- und/oder Unterseite der Druckplatte
angebracht werden, wobei der Randbereich diesbezüglich bevorzugt wird. Überdies ist
denkbar, dass mehrere Informationsträger an einer und/oder mehreren oder jeder Druckplatte
im Plattenrevolver angebracht werden. Überdies kann der Informationsträger an der
Lagereinrichtung des Plattenrevolvers angebracht oder darin integriert sein. Von Vorteil
ist, wenn der Informationsträger für eine Scanvorrichtung oder Auslesevorrichtung
leicht zugänglich ist, so dass der Scanvorgang zügig und ohne zeitraubendes Hantieren
der Druckplatten oder des Plattenrevolvers ausführbar ist.
[0055] Der Informationsträger kann Informationen über die im Plattenzylinder enthaltenen
Druckplatten, über die Reihenfolge der Druckplatten, über das zu druckende Format
und über die Kennzeichnung des Plattenrevolvers in Form zum Beispiel einer Nummerierung
enthalten. Weiterhin kann der Informationsträger Informationen umfassen, die spezifizieren,
welche(r) Plattenzylinder mit den im Plattenrevolver befindlichen Druckplatten bestückt
werden soll(en) und an welcher Position an dem jeweiligen Plattenzylinder die Druckplatte
angeordnet werden soll.
[0056] Der Informationsträger kann mittels Scanvorrichtung detektiert und/oder ausgelesen
werden, um die erhaltenen Informationen zum Beispiel an eine Auswerte- oder Steuereinheit
weiterzugeben. Die Scanvorrichtung kann ein mobiler Handscanner, eine Bildverarbeitungsvorrichtung,
wie zum Beispiel eine Kamera, oder eine fest installierte Scaneinheit sein, wie zum
Beispiel ein Roboterarm mit einer Scanvorrichtung. Weiterhin kann die Scanvorrichtung
auch an einer Vorrichtung zum Zuführen der Druckplatte an einen Plattenzylinder oder
am Plattenzylinder selbst angeordnet sein. Vorzugsweise weist die Scanvorrichtung
ein Display auf, auf dem die gescannten Informationen visualisiert werden.
[0057] Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung ist eine Mess- oder Scanvorrichtung vorgesehen,
welche in der Lage ist, die Anzahl der Druckplatten in einem zum Beispiel noch nicht
vollständig beidseitig zusammengefassten Druckplattenbündel oder in einem Plattenrevolver
zu messen oder zu bestimmen. Beispielsweise erfolgt die Messung eines zum Beispiel
nur einseitig zusammengefassten Druckplattenbündels bevor die Druckplatten zu einem
Plattenrevolver zusammengefasst, insbesondere vollständig zusammengefasst, werden,
wie vorangehend beschrieben. Bevorzugt erfolgt die Messung, wenn die abgekanteten
Enden der Druckplatten auf einer Seite bereits zusammengefasst oder verschachtelt
sind und an der anderen gegenüberliegenden Seite die abgekanteten Enden der Druckplatten
aufeinanderliegen, insbesondere lose und/oder nicht verschachtelt sind. Vorzugsweise
liegt auf dieser unverschachtelten Seite der Druckplatten jeweils die Kante eines
abgekanteten Endes einer Druckplatte auf der nachfolgenden Druckplatte auf oder an.
Von der Stirnseite aus gesehen sind die außenliegenden Flächen der lose aufeinanderliegenden,
abgekanteten Enden der Druckplatten zu sehen. Durch das Detektieren oder Erfassen
dieser Stirnseite kann die gesamte Höhe der abgekanteten, aufeinanderliegenden Enden
der Druckplatten mittels einer Scan- oder Messvorrichtung erfasst und die Anzahl der
Druckplatten dadurch ermittelt, errechnet und/oder bestimmt werden. Bevorzugt kann
die gemessene Gesamthöhe der aufeinanderliegenden abgekanteten Enden der Druckplatte
durch die Höhe eines abgekanteten einzelnen Endes einer Druckplatte dividiert werden,
um die Anzahl der Druckplatten zu erhalten.
[0058] Beim Messvorgang können sich die Druckplatten, insbesondere die nur einseitig verschachtelten
Druckplatten, relativ zur Mess- oder Scanvorrichtung bewegen, wobei zum Beispiel die
Scanvorrichtung stationär angeordnet ist. Die Druckplatten können sich auf einer Vorrichtung
befinden, die sich relativ zur Scanvorrichtung derart bewegt, insbesondere geradlinig,
translatorisch und/oder rotatorisch, dass die Scanvorrichtung die abgekanteten, aufeinanderliegenden
Enden der Druckplatten erfassen oder detektieren kann. Zum Beispiel können die Druckplatten
auf einer Hebebühne, auf Gabeln eines Gabelstaplers oder auf einer anderen Vorrichtung
angeordnet oder anordenbar sein, welche mechanisch, hydraulisch und/oder pneumatisch
bewegt, insbesondere horizontal bewegt, werden kann. Die Druckplatten können auch
an dem verschachtelten, zusammengefassten Ende durch eine Klemm- oder Haltevorrichtung
gehalten werden und das andere Ende der Druckplatten, an dem die abgekanteten Enden
der Druckplatten lose aufeinander liegen, kann an der Scanvorrichtung vorbeibewegt,
vorbeigeführt oder vorbeigeschwenkt werden, so dass die Scanvorrichtung die gesamte
Höhe der abgekanteten Enden der Druckplatten erfassen oder messen und die Anzahl der
Druckplatten bestimmen oder errechnen kann, wie vorangehend beschrieben. Das Vorbeibewegen
oder Vorbeischwenken der Druckplatten an der Scanvorrichtung kann durch eine mechanische,
magnetische, hydraulische und/oder pneumatische Druck- oder Zugkraft erfolgen, die
auf die oberste oder unterste Druckplatte ausgeübt werden kann. Vorzugsweise erfolg
die Messung oder der Messvorgang, insbesondere der gesamte Messvorgang, manuell, halbautomatisch
oder vollautomatisch.
[0059] In einem weiteren Ausführungsbeispiel kann sich die Mess- oder Scanvorrichtung relativ
zu den Druckplatten, insbesondere zu den vorangehend beschriebenen, einseitig zusammengefassten
Druckplatten, bewegen. Bevorzugt ist der Scanner, wie vorangehend beschrieben, auf
die Stirnseite gerichtet, bei der die Druckplatten lose aufeinanderliegen. Vorzugsweise
kann die Scanvorrichtung zum Beispiel von einer Bedienperson oder von einem Roboter
bewegt werden, insbesondere geradlinig, translatorisch und/oder rotatorisch. Das bestimmen
der Anzahl der Druckplatten erfolgt wie vorangehend beschrieben.
[0060] Alternativ oder ergänzend kann das obige Messverfahren auch am zusammengefassten
Ende oder im Mittelbereich des Druckplattenbündels oder Plattenrevolvers erfolgen.
[0061] Die Scanvorrichtung kann ein mobiler Handscanner, eine Bildverarbeitungsvorrichtung,
wie zum Beispiel eine Kamera, oder eine fest installierte Scaneinheit sein, wie zum
Beispiel ein Roboterarm mit einer Scanvorrichtung. Vorzugsweise ist die Scanvorrichtung
zum Ermitteln der Anzahl der Druckplatten und die Scanvorrichtung zum Erfassen des
Informationsträgers, wie vorangehend beschrieben, identisch oder ähnlich.
[0062] Weiterhin kann eine Mess- oder Scanvorrichtung vorgesehen sein, welche in der Lage
ist, die Dicke der zusammengefassten Druckplatten oder des Plattenrevolvers zu messen
und auf diese Art und Weise die Anzahl der Druckplatten im Plattenrevolver zu errechnen
oder zu bestimmen. Wie vorangehend beschrieben, umgibt beim Zusammenfassen oder Verschachteln
zweier Druckplatten das abgekantete Ende einer Druckplatte das abgekantete Ende der
innenliegenden Druckplatte. Da die Druckplatten gleich lang sind, wird die innenliegende
Druckplatte beim Verschachteln oder beim Hineinbiegen der einen Druckplatte in die
andere Druckplatte zusammengestaucht oder zusammengedrückt. Hierbei kann sich der
biegelastische Körper oder der mittlere Teilbereich der Druckplatte elastisch verformen,
wie zum Beispiel in Form einer bauchigen Wölbung des mittleren Teilbereichs der Druckplatte.
Bei jeder weiteren hinzugefügten Druckplatte kann diese bauchige Wölbung oder elastische
Verformung stärker ausgeprägt sein, da sich beim Verschachteln oder beim Ineinanderbiegen
der hinzugefügten Druckplatte in die vorhandenen Druckplatten, wie vorangehend beschrieben,
ein erhöhte Stauchung oder ein erhöhter Druck auf die hinzugefügte Druckplatte ergibt.
[0063] Der größte Abstand zwischen zwei im Plattenrevolver befindlichen Druckplatten liegt
aufgrund der Um- oder Überspannung zum Beispiel im mittleren Teilbereich der Druckplatte,
insbesondere in der Mitte zwischen den zwei abgekanteten Enden der Druckplatte. Kein
Abstand oder nur ein sehr kleiner Abstand zwischen den Druckplatten im Plattenrevolver
kann an den abgekanteten Enden der Druckplatten vorliegen, weil die abgekanteten Enden
der Druckplatten im Plattenrevolver, wie vorangehend beschrieben, durch Verklemmung
oder Verschachtelung verbunden sind.
[0064] Wie vorangehend beschrieben, berühren sich die zusammengefassten Druckplatten an
den abgekanteten Enden. Vorzugsweise wird die Messung der Dicke des Plattenrevolvers
an den abgekanteten Enden vorgenommen, insbesondere vor oder im Bereich der Abkantung,
da an dieser Stelle die bauchige Wölbung oder Verformung der Druckplatte noch nicht
oder nur in geringem Maße vorhanden ist und somit kein oder nur ein geringer Abstand
zwischen den Druckplatten vorhanden ist. Jedoch sollte bei der Messung der Dicke an
oder in der Nähe der abgekanteten Enden darauf geachtet werden, dass alle im Plattenrevolver
enthaltenen Druckplatten erfasst werden, insbesondere bei mehreren im Plattenrevolver
enthaltenen Druckplatten, die aufgrund der Verschachtelung der Druckplatten im Plattenrevolver
zum Beispiel leicht versetzt aneinander oder aufeinander liegen. Bei der Messung der
Dicke des Plattenrevolvers an einem der abgekanteten Enden, wie vorangehend beschrieben,
errechnet sich die im Plattenrevolver befindliche Anzahl der Druckplatten, indem die
gemessene Gesamtdicke des Druckplattenbündels oder Plattenrevolvers durch die bekannte
Dicke einer einzelnen Druckplatte dividiert wird.
[0065] Bei der Dickenmessung an einer Stelle, an der die Druckplatten aufgrund der bauchigen
Wölbung nicht aneinander liegen, wie zum Beispiel im mittleren Teilbereich der Druckplatten
des Plattenrevolvers, kann die Anzahl der Druckplatten, insbesondere unter Berücksichtigung
des Abstands zwischen den Druckplatten, zum Beispiel aus zuvor bestimmten Werten oder
Erfahrungswerten bestimmt werden. Einer dieser Werte kann sich zum Beispiel ergeben,
indem die Dicke eines Plattenrevolvers an einem bestimmten Messpunkt an den Druckplatten
gemessen wird, die Anzahl der Druckplatten im Plattenrevolver von einer Person abgezählt
wird oder bekannt ist und die Anzahl der Druckplatten der gemessenen Dicke zugewiesen
wird. Vorzugsweise kann dieser Vorgang an verschiedenen sinnvollen oder möglichen
Messpunkten an einem Plattenrevolver mit zwei Druckplatten erfolgen und iterativ für
jede weitere, dem Plattenrevolver hinzugefügte Druckplatte durchgeführt werden. Sinnvolle
Messpunkte liegen zum Beispiel an den seitlichen Randbereichen des mittleren Teilbereichs
der Druckplatten, da diese Bereiche für die Scanvorrichtung leicht zugänglich sind.
Vorzugsweise wird für jeden möglichen oder sinnvollen Messpunkt an einem Plattenrevolver
und für jede mögliche oder sinnvolle Anzahl von Druckplatten in einem Plattenrevolver
eine Dicke gemessen und dieser Dicke die entsprechende Anzahl von Druckplatten zugewiesen.
Diese Werte können tabellarisch, als Formel oder in einer Datenbank festgehalten werden.
Anschließend kann bei jeder Messung auf diesen Datenbestand manuell oder elektronisch
zugegriffen werden. Bevorzugt findet die Messung der Dicke immer an derselben Stelle
des Plattenrevolvers statt, um die Reproduzierbarkeit der Messung zu gewährleisten.
Jedoch sind andere Vorgehensweisen zum Bestimmen oder Berechen der im Plattenrevolver
befindlichen Anzahl von Druckplatten ebenfalls möglich, wie zum Beispiel mittels einer
Funktion, die die bauchige Wölbung oder die Verformung beschreibt und diese in die
Berechung oder Bestimmung der Anzahl der Druckplatten einfliest.
[0066] Die Mess- oder Scanvorrichtung wird vorzugsweise seitlich an den Plattenrevolver
angelegt, insbesondere am unteren oder oberen Ende oder im mittleren Teilbereich der
Druckplatten. Dieser Vorgang ist vorzugsweise zum raschen Überprüfen der Anzahl der
Druckplatten geeignet, die sich im Plattenrevolver befinden. Vorzugsweise wird dieselbe
Scanvorrichtung verwendet, die auch zum Scannen eines an einer Druckplatte angebrachten
Informationsträgers verwendet wird, wie vorangehend beschrieben. Jedoch kann auch
eine weitere oder andere Mess- oder Scanvorrichtung vorgesehen sein, wie zum Beispiel
eine den Plattenrevolver umfassende, insbesondere U-förmige, Mess- oder Scanvorrichtung.
Bevorzugt kann eine Scanvorrichtung in der Lagereinrichtung des Plattenrevolvers integriert
sein.
[0067] Das Verfahren zum Erfassen der Anzahl der Druckplatten mit Hilfe der Dickenmessung
des Plattenrevolvers und das Verfahren zum Detektieren von Informationen über den
Plattenrevolver mittels eines Informationsträgers können gleichzeitig, nacheinander
oder einzeln durchgeführt werden. Bevorzugt werden die Verfahren gekoppelt oder unabhängig
voneinander ausgeführt. Beide Verfahren besitzen jedoch den Vorteil, dass über einen
einzelnen Scanvorgang eine oder mehrere Information über die Druckplatten und/oder
den Plattenrevolver ausgelesen oder erfasst werden können, ohne zeitraubendes Einscannen
jeder einzelnen Druckplatte.
[0068] Ein zum Druckwerk transportiertes Paket wird an einer definierten Position in einem
Montagespeicher, Harrass oder einer Lagereinrichtung bereitgestellt. Der Montagespeicher
kann ein oder mehrere Pakete aufnehmen. Von einem Druckwerk demontierte Platten können
in einem Demontagespeicher aufgenommen werden. Es ist möglich, einen Montagespeicher
als Demontagespeicher zu verwenden, es ist auch möglich, einen vom Montagespeicher
unabhängigen Demontagespeicher vorzusehen.
[0069] Eine dem Druckwerk zugeordnete Montagevorrichtung verfügt über mechanische Aktoren,
welche Platten aus einem im Montagespeicher befindlichen Paket vereinzeln und identifizieren
können und die vereinzelten Platten im Druckwerk positionieren und montieren können.
[0070] Die Montagevorrichtung verfügt über einen oder mehrere Sensoren, welche die Identifikation
der im Montagespeicher befindlichen Pakete auslesen können. Die Montagevorrichtung
kann über einen oder mehrere Sensoren, welche die Identifikation einer aus dem Paket
vereinzelten Druckplatte auslesen können. Es ist vorteilhaft, wenn dieselben Sensoren
zur Identifikation eines Pakets von Druckplatten, wie auch zur Identifikation der
vereinzelten Druckplatten verwendet werden können. Wenn die Reihenfolge der in einem
Paket enthaltenen Druckplatten bekannt ist, kann auf eine Identifikation der vereinzelten
Druckplatten verzichtet werden. Es kann aber auch vorteilhaft sein, eine Identifikation
der vereinzelten Druckplatten vorzusehen, um durch diese zusätzliche Prüfung eine
erhöhte Fehlersicherheit zu erlangen. Es ist außerdem vorteilhaft, wenn die Sensoren
auch für die Identifikation von Platten genutzt werden können, welche durch einen
Bediener montiert werden.
[0071] Die Montagevorrichtung verfügt über eine Steuerung, welche die mechanischen Abläufe
steuert, die Steuerung ist mit übergeordneten Systemen zur Produktionssteuerung vernetzt,
um beispielsweise Identifikationsinformationen zu den Paketen und Druckplatten sowie
Statusmeldungen auszutauschen und Produktionswechsel automatisch auslösen zu können.
In einer vorteilhaften Ausführung der Erfindung verfügt die Montagevorrichtung über
eine in ihrer Nähe angeordnete Bedienstation, mit welcher ein Bediener beispielsweise
einzelne Funktionen oder Funktionsabläufe auslösen kann oder Statusinformationen ablesen
oder eingeben kann.
[0072] Die Montagevorrichtung umfasst vorzugsweise mechanische Aktoren für folgende Verfahrensschritte:
- 1. Vereinzelung von Druckplatten aus Paketen, welche sich im Montagespeicher befinden.
- 2. Entnahme einer vereinzelten Platte aus dem Montagespeicher.
- 3. Transport einer Platte an eine Montageposition des Plattenzylinders.
- 4. Montage einer Platte auf dem Plattenzylinder.
- 5. Demontage einer Platte vom Plattenzylinder.
- 6. Transport einer Platte zu einem Demontagespeicher.
- 7. Ablegen einer demontierten Platte in einen Demontagespeicher.
[0073] Es ist möglich, einige dieser Verfahrensschritte mit denselben Aktoren durchzuführen.
Beispielsweise kann Montage und Demontage zumindest teilweise mit den gleichen Aktoren
ausgeführt werden. Es kann auch der Transport einer demontierten Platte zum Demontagespeicher
oder der Transport einer zu montierenden Platte aus dem Montagespeicher zur Montageposition
mit denselben Aktoren durchgeführt werden. Es ist aber auch möglich für einige Verfahrensschritte
separate Aktoren vorzusehen, um bestimmte mechanische Abläufe parallel durchführen
zu können.
[0074] Die Montagevorrichtung führt im Zuge eines Produktionswechsels beispielsweise folgende
Verfahrensschritte aus:
- 1. Identifikation der im Montagespeicher befindlichen Pakete.
- 2. Entnahme einer Druckplatte aus einem im Montagespeicher bereitgestellten Paket.
- 3. Identifikation der aus dem Paket entnommenen Druckplatte (falls Reihenfolge der
Platten unbekannt).
- 4. Demontage der Druckplatten, welche ausgewechselt werden muss, wobei die demontierten
Druckplatten an einer definierten Position in einem Demontagespeicher gesammelt werden
können.
- 5. Montage der identifizierten Platte an der definierten Position auf dem Plattenzylinder.
[0075] Wenn mehrere Platten gewechselt werden müssen, werden die Schritte 2 bis 5 wiederholt.
Wenn alle Platten eines Pakets montiert wurden, aber noch nicht alle für den Produktionswechsel
erforderlichen Platten montiert sind, werden die Schritte 1 bis 5 wiederholt. Schritt
3 kann entfallen, wenn die Reihenfolge der in einem Paket enthaltenen Platten sicher
bekannt ist.
[0076] Es ist beispielsweise auch möglich, die Demontage der zu ersetzenden Druckplatten
teilweise oder vollständig vorgängig durchzuführen.
[0077] Nachdem alle benötigten Platten an den entsprechenden Stellen montiert wurden, kann
automatisch der Abschluss des Vorgangs gemeldet werden und das Druckwerk als "zum
Druck bereit" gekennzeichnet werden. Wenn ein im Montagespeicher befindliches Paket
oder eine dem Paket entnommene Platte bei der Identifikation als falsch erkannt wird,
kann beispielsweise die falsch erkannte Platte in den Demontagespeicher transportiert
werden und ein Fehler gemeldet werden. Wenn das Paket nicht alle für den Produktionswechsel
benötigten Platten enthält, kann eine entsprechende Fehlermeldung oder eine Warnung
ausgelöst werden. Diese erfordert dann einen Eingriff, um den Fehler zu korrigieren.
Beispielsweise kann eine Bedienperson eine fehlende Platte der Montagevorrichtung
übergeben, oder die Montage manuell vornehmen und ein Quittiermeldung auslösen, um
die Kennzeichnung des Druckwerks als "zum Druck bereit" zu bewirken. Es ist beispielsweise
auch möglich, dass die fehlenden Platten einzeln oder als Paket in den Montagespeicher
gebracht werden und die automatische Montage der nachgelieferten Platten manuell oder
automatisch gestartet wird.
[0078] Der Montagespeicher umfasst einen oder mehrere Behälter, die Platten beziehungsweise
Pakete von Platten aufnehmen können. Es ist möglich, dass ein Behälter mehrere Pakete
enthält. Ein Behälter des Montagespeichers kann eine feste Position haben. Der Montagespeicher
kann aber auch eine Positioniereinrichtung beinhalten, mit der die Behälter in unterschiedliche
Positionen gebracht werden können. Es ist auch möglich, dass ein Behälter von dem
Montagespeicher gelöst werden kann und verwendet wird, um Druckplattenpakete zwischen
Plattenherstellung und Druckwerk zu transportieren. Bevorzugt kann ein Behälter mehrere
Pakete von Druckplatten aufnehmen.
[0079] In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung kann eine Positioniereinrichtung
des Montagespeichers einen Behälter in eine erste Position - die Ladeposition - bringen,
in welcher Pakete von Platten in den Behälter eingebracht werden. Das Laden kann durch
eine automatische Vorrichtung erfolgen, welche zum Beispiel auch den Transport der
Druckplattenpakete von der Plattenherstellung zum Druckwerk ausführt. Das Beladen
kann aber auch durch einen Bediener erfolgen. Ein Behälter kann dann in eine zweite
Position - die Montageposition - gebracht werden, welche die Entnahme von Druckplatten
durch die automatische Montagevorrichtung erlaubt. Es ist aber auch möglich Platten
zum Beispiel durch einen Bediener in den Behälter einzubringen oder aus dem Behälter
zu entnehmen, wenn sich der Behälter in der Montageposition befindet.
[0080] In einer bevorzugten Ausführung der Erfindung wird die Reihenfolge von Paketen, welche
in den Montagespeicher geladen werden an die Produktionsfolge angepasst, das heißt
das für den nächsten Produktionswechsel benötigte Paket befindet sich zum Beispiel
an vorderster Position im Montagespeicher, um die Vereinzelung und Montage der im
Paket enthaltenen Druckplatten zu ermöglichen. Nachdem alle Platten eines Pakets montiert
wurden, befindet sich das nächste Paket in der vordersten Position im Montagespeicher.
Es ist aber auch möglich, die Montagvorrichtung so zu gestalten, dass die Reihenfolge,
mit der verschiedene Pakete in einem Montagespeicher vorliegen, unerheblich ist. Die
Montagevorrichtung ist in diesem Fall so konstruiert, dass sie alle in einem Montagespeicher
befindlichen Pakete identifizieren kann und dass sie eine Vereinzelung von Platten
aus beliebigen Paketen vornehmen kann.
[0081] Die Montagevorrichtung vereinzelt eine Platte aus einem im Montagespeicher befindlichen
Paket und identifiziert sie. Um die Vereinzelung der Platten durchführen zu können
verfügt sie über Halteelemente. Diese können zum Beispiel Greifer oder bevorzugt ein
oder mehrere individuell ansteuerbare Saugnäpfe sein. Die Halteelemente bewegen sich
für den Vereinzelungsprozess in einer Ebene senkrecht zur abgekanteten Plattenseite.
Typischerweise werden die Platten so in dem Montagespeicher positioniert, dass die
abgekantete Plattenseite parallel zur Zylinderachse des Formzylinders ist.
[0082] Beim Vereinzelungsvorgang bewegt die Montagevorrichtung die Druckplatte aus dem Montagespeicher
hinaus in eine erste Zwischenposition, die Identifikationsposition. In dieser Position
erfolgt eine Identifikation der vereinzelten Druckplatte.
[0083] Nun erfolgt eine Verschiebung der vereinzelten und korrekt identifizierten Druckplatte
in eine Montageposition der Druckplatte. Dazu erfolgt eine Bewegung der Druckplatte
einerseits parallel zur Achse des Formzylinders, so dass die Platte die gewünschte
seitliche Position erreicht, welche der Druckzone entspricht, in welcher die Platte
montiert werden soll. Außerdem wird die Druckplatte in einer Ebene senkrecht zur Zylinderachse
bewegt. Es ist möglich, die Platte dazu an andere Halte- beziehungsweise Transportelemente
zu übergeben, als für den Vereinzelungsvorgang verwendet wurden, es ist aber auch
möglich, dieselben Halteelemente zu verwenden, wie für den Vereinzelungsvorgang. Der
Plattenzylinder wird so bewegt, dass sich die Plattenbefestigungselemente in einer
definierten Position bezüglich Drehwinkel und seitlicher Lage befinden, der Montageposition
des Plattenzylinders. Die Bewegung des Plattenzylinders kann eine Drehbewegung oder
eine Bewegung entlang der Zylinderachse sein, sie kann ausgeführt werden, sobald die
Steuerung des Druckwerks die Information zur Position der zur montierenden Platte
erhalten hat.
[0084] In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird ein Schieber verwendet. Der
Schieber kann eine Kraft auf die Druckplatte ausüben, indem er von der Unterseite
der Platte gegen die Abkantung drückt. Er kann auch mittig eine Druckplatte halten.
Er wird in einer Ebene senkrecht zur Abkantung der Platte bewegt und fördert die Druckplatte
aus der Identifikationsposition an die Montageposition. Das Schieben der Platte durch
einen unter der Platte befindlichen auf die Vorderkante der Platte wirkenden Schieber
hat den Vorteil, dass eine hohe Positioniergenauigkeit der flexiblen Druckplatte erreicht
wird. Der Schieber kann zusätzliche Positionierelemente, beispielsweise Stifte, für
eine präzise seitliche Positionierung der Druckplatte aufweisen. In einer vorteilhaften
Ausführung wird die Platte gegen einen oberhalb der Plattenbefestigungselemente befindlichen
Anschlag, beispielsweise eine Leiste, geschoben, um die Ausrichtung der Druckplatte
gegenüber den Befestigungselementen und ihre Position in Umfangsrichtung des Plattenzylinders
zu verbessern.
[0085] Nun befindet sich sowohl die Druckplatte als auch der Plattenzylinder in Montageposition.
[0086] Die Montageposition ist bevorzugt dadurch charakterisiert, dass eine anschließende
Bewegung des abgekanteten Plattenendes in radialer Richtung zum Plattenzylinder die
Abkantung der Druckplatte mit einem Befestigungselement des Plattenzylinders in wirkschlüssige
Verbindung bringt.
[0087] In einem alternativen Ausführungsbeispiel ist eine Vorrichtung zum Hantieren von
mindestens einer Druckplatte vorgesehen, wobei diese Vorrichtung als automatische
Zuführvorrichtung oder Automat für das Zuführen von Druckplatten an einen Plattenzylinder
angesehen werden kann. Diese Vorrichtung ist dafür vorgesehen, mindestens eine Druckplatte
aus einem Plattenrevolver, insbesondere vereinzelt oder einzeln, herauszulösen und
die Druckplatten zu einem Plattenzylinder zu führen und an dem Plattenzylinder derart
zu positionieren oder zu zentrieren, dass ein Nachpositionieren nicht mehr erforderlich
ist. Dieser Vorgang wird vorzugsweise solange ausgeführt, bis die Druckplatten des
Plattenrevolvers aufgebraucht sind.
[0088] Diese Hantiervorrichtung umfasst eine Ablösevorrichtung, die mehrteilig sein kann
und die eine Druckplatte aus dem Plattenrevolver herauslösen kann. Die Ablösevorrichtung
ist in der Lage, die kraft-, reib- und/oder formschlüssige Verbindung zwischen den
Druckplatten des Plattenrevolvers zu lösen. Von Vorteil ist, wenn die Ablösevorrichtung
eine Saugvorrichtung umfasst oder ist, die mittels Unterdrucks eine innen- oder außenliegende,
insbesondere die herauszulösende, Druckplatte des Plattenrevolvers erfassen oder ansaugen
kann. Ein Magnet oder eine andere Vorrichtung kann ebenfalls zum Erfassen der Druckplatte
verwendet werden. Bevorzugt ist die Ablösevorrichtung in der Lage, die Verbindung
der Druckplatten im Plattenrevolver entsprechend dem vorangehend beschriebenen Verfahren
zum Ablösen einer Druckplatte aus einem Plattenrevolver zu lösen, zum Beispiel mittels
einer gekrümmten Bewegung der Ablösevorrichtung relativ zum Plattenrevolver, nachdem
diese die herauszulösenden Druckplatte zum Beispiel an einem Ende erfasst oder angesaugt
hat.
[0089] Weiterhin kann eine Ablösevorrichtung das Lösen zweier Druckplatten durch starke
Vibrationen oder durch einen mechanischen Schlag bewirken. Überdies ist denkbar, dass
die Ablösevorrichtung mehrere Druckplatten gleichzeitig, insbesondere im Wesentlichen
gleichzeitig, aus dem Plattenrevolver herauslösen kann.
[0090] Weiterhin kann die Vorrichtung zum Hantieren von mindestens einer Druckplatte eine
Plattenrevolverhaltevorrichtung umfassen, die mehrteilig sein kann. Die Plattenrevolverhaltevorrichtung
ist an oder in dem Harass bzw. der Lagereinrichtung angeordnet oder integriert und
ist in der Lage, die im Plattenrevolver enthaltenen Druckplatten in Position und Orientierung
zu halten und/oder innerhalb des Harass zu verschieben. Bevorzugt ist die Plattenrevolverhaltevorrichtung
dafür vorgesehen, den Plattenrevolver oder die herauszulösende Druckplatte zu halten,
insbesondere an einem Randbereich zum Beispiel an oder in der Nähe einer Abkantung
oder im mittleren Teilbereich, während die Ablösevorrichtung eines der Enden der Druckplatten
erfasst und anschließend herausbiegt, um die Verbindung zu den verbleibenden Druckplatten
im Plattenrevolver zu lösen. Von Vorteil ist, wenn die Plattenrevolverhaltevorrichtung
eine Saugvorrichtung, ein Magnet oder eine Klemmvorrichtung umfasst oder ist.
[0091] Die Vorrichtung zum Hantieren weist vorzugsweise weiterhin eine Haltevorrichtung
auf, die mehrteilig sein kann und die Druckplatte nach dem Herausziehen aus dem Plattenrevolver
halten und/oder führen kann. Diese Haltevorrichtung kann vorzugsweise eine Saugvorrichtung
oder eine Luftkissenvorrichtung umfassen oder sein. Die Luftkissenvorrichtung kann
ein sogenanntes invertiertes Luftkissen aufweisen, das aufgrund eines erzeugten Vakuums
die Druckplatte ansaugen und halten kann. Jedoch sind auch andere Haltevorrichtungen,
wie zum Beispiel eine magnetische Vorrichtung oder eine Klemmvorrichtung möglich.
[0092] Mit Hilfe der Ablösevorrichtung und/oder der Haltevorrichtung kann die herausgelöste
Druckplatte vom Plattenrevolver zum Plattenzylinder transportiert und/oder geführt
werden. Mittels Ablöse- und/oder Haltevorrichtung ist zum Beispiel sowohl eine Translation
als auch eine Rotation der Druckplatte in alle Freiheitsgrade der Bewegung möglich.
Die Ablöse-und/oder Haltevorrichtung kann am oberen und/oder unteren Ende und/oder
im mittleren Teilbereich der Druckplatte angeordnet sein oder hingeführt werden. Weiterhin
kann die Ablöse- und/oder Haltevorrichtung auf der gleichen und/oder auf unterschiedlichen
Seiten der Druckplatte anliegen. Ein Halten der Druckplatte an den abgekanteten Enden
mit Hilfe der Haltevorrichtung ist ebenfalls möglich. Die Haltevorrichtung ist vorteilhafterweise
in der Lage, die Druckplatte in einer beliebiger Position gegebenenfalls selbständig
zu halten.
[0093] Bevorzugt besitzt die Hantiervorrichtung einen Schieber, der mehrteilig sein kann
und vorteilhafterweise einen Zentrierzapfen aufweisen kann. Der Schieber und/oder
der Zentrierzapfen kann/können form,- reib- und/oder kraftschlüssig mit der Druckplatte
verbunden werden oder sein. Vorzugsweise ist der Schieber mit dem Zentrierzapfen an
einem der beiden oder an beiden abgekanteten Enden der Druckplatte angeordnet und/oder
verbunden. Eine andere Position des Schiebers ist jedoch nicht ausgeschlossen. Von
Vorteil ist, wenn das abgekantete Ende der Druckplatte eine Nut, Öffnung oder einen
Durchbruch aufweist, in die/den der Zentrierzapfen des Schiebers eingeführt werden
kann, insbesondere mit wenig Spiel oder spielfrei. Vorzugsweise kann der Schieber
in Längsrichtung mittig an der Druckplatte angeordnet sein. Die Hantiervorrichtung
kann auch zwei oder mehrere Schieber zum Führen der Druckplatte umfassen. Eine andere
Art der Verbindungsmöglichkeit zwischen dem Schieber und der Druckplatte, wie zum
Beispiel mittels Klemmvorrichtung oder Magnets, ist ebenfalls möglich.
[0094] Vorteilhafterweise weist die Hantiervorrichtung eine Positioniervorrichtung auf,
die mehrteilig sein kann und die behilflich ist, die Druckplatte am Plattenzylinder
zu positionieren. Hierfür kann die Positioniervorrichtung in der Nähe oder am Plattenzylinder
positioniert werden oder angeordnet sein, insbesondere derart, dass die Positioniervorrichtung
über einem Kanal am Plattenzylinder zum Einführen oder Einhängen eines abgekanteten
Endes einer Druckplatte angeordnet ist, den Plattenzylinder jedoch vorzugsweise nicht
berührt. Die Positioniervorrichtung weist vorteilhafterweise mindestens eine Aussparung
auf, die zur Aufnahme des Schiebers und/oder des Zentrierzapfens geeignet ist und
das genaue Positionieren und/oder Zentrieren des Schiebers, insbesondere lateral,
und somit der vom Schieber mitgeführten Druckplatte relativ zur Positioniervorrichtung
ermöglicht. Jedoch sind andere Ausführungsformen zum Positionieren des Schiebers ebenfalls
möglich. Bevorzugt kann die Aussparung vor dem Einführen des Zentrierzapfens mit Hilfe
einer Lehre respektive eines Registernockens, insbesondere lateral, ausgerichtet werden,
so dass nach dem Einführen des Zentrierzapfens des Schiebers in die Aussparung keine
Nachpositionierung des Schiebers und der Druckplatte gegenüber der Positioniervorrichtung
und somit gegenüber dem Plattenzylinder mehr stattfinden muss. Nach dem Einführen
des Zentrierzapfens in die Aussparung befindet sich das beim Zentrierzapfen befindliche
abgekantete Ende der Druckplatte vorzugsweise an einem Anschlag an der Positioniervorrichtung,
der quer zur Aussparung und parallel zu einem Kanal des Plattenzylinders angeordnet
ist. Der Anschlag ist zum Beispiel für die axiale Positionierung der Druckplatte relativ
zum Plattenzylinder vorgesehen.
[0095] Nach dem Positionieren des Schiebers mit der Druckplatte an der Positioniervorrichtung
kann der Schieber entfernt werden, wobei die Druckplatte weiterhin von der Haltevorrichtung
in Position gehalten werden kann. Durch eine Einspannvorrichtung kann die ordnungsgemäß
positionierte Druckplatte, deren abgekantetes Ende an dem Anschlag der Positioniervorrichtung
anliegt und sich über dem Kanal des Plattenzylinders befindet, in den Kanal eingehängt
oder hineingedrückt werden. Vorteilhafterweise kann ein Nocken den Eindrückvorgang
ausführen, jedoch sind andere Möglichkeiten nicht ausgeschlossen. Eine Fixiereinrichtung
kann das abgekantete Ende der Druckplatte im Kanal des Plattenzylinders fixieren.
Nach einer Drehung des Plattenzylinders kann das andere lose abgekantete Ende der
Druckplatte in einem entsprechenden Kanal des Plattenzylinders ebenfalls eingehängt
und fixiert werden, um anschließend den Druckvorgang ausführen zu können.
[0096] Nach dem Ausführen des Druckvorgangs kann die gebrauchte Druckplatte aus dem Kanal
des Plattenzylinders mittels einer Ausspannvorrichung herausgelöst oder ausgespannt
werden. Bevorzugt wird die Druckplatte nach dem Ausspannen über ein Transportband
zu einem Entsorgungskorb transportiert. Vorteilhafterweise ist das Band schwenkbar
und/oder verschiebbar gelagert, so dass es in der Lage ist, die ausgespannte Druckplatte
an beliebiger Stelle aufzunehmen und zum Entsorgungskorb zu transportieren ohne andere
Vorrichtungen zu beschädigen oder zu gefährden. Gleichzeitig kann das Band als Zutrittsabsicherung
dienen, so dass Personen beim Wechseln der Druckplatte nicht verletzt werden können.
[0097] Die Hantiervorrichtung kann zu den bereits genannten Vorrichtungen weitere Vorrichtungen
aufweisen, die beim Lösen, Halten, Führen, Positionieren, Zentrieren, Befestigen,
Einspannen und/oder Ausspannen der Druckplatte(n) behilflich sein können.
[0098] Nachfolgend werden die Verfahrensschritte beschrieben, die beim Hantieren der Druckplatte
ausgeführt werden können. Vorteilhafterweise können die Verfahrensschritte einzeln
oder in jeglicher Kombination ausgeführt werden.
[0099] Eine Ablösevorrichtung, insbesondere eine Saugvorrichtung, ist in der Lage, eine
Druckplatte aus einem Plattenrevolver herauszulösen. Vorteilhafterweise wird mit Hilfe
einer Plattenrevolverhaltevorrichtung der Plattenrevolver derart gehalten und/oder
verschoben, dass die Ablösevorrichtung die herauszulösende Druckplatte ansaugen und/oder
erfassen kann. Zum Ablösen der herauszulösenden Druckplatte kann die Ablösevorrichtung
eines der Enden der Druckplatte erfassen und mittels einer gekrümmten oder kreisförmigen,
insbesondere nicht linearen, Bewegung der Ablösevorrichtung relativ zum Plattenrevolver
die Druckplatte teilweise herauslösen. Nachfolgend kann die teilweise gelöste Druckplatte
mit Hilfe der Ablösevorrichtung vollständig aus dem Plattenrevolver herausgezogen
werden. Die herausgelöste Druckplatte wird anschließend von einer Haltevorrichtung
und/oder der Ablösevorrichtung zu einem Plattenzylinder transportiert oder geführt.
Ein Schieber, insbesondere mit einem Zentrierzapfen, kann an der herausgelösten Druckplatte
angebracht oder mit ihr verbunden werden und die Druckplatte an dem Plattenzylinder
und/oder in die Nähe eines Kanals des Plattenzylinders führen. Vorteilhafterweise
kann hierbei der Zentrierzapfen des Schiebers in einer Öffnung oder einem Durchbruch
an einem der abgekanteten Enden der Druckplatte eingeführt oder eingehakt werden.
Somit folgt die Druckplatte der Bewegung des Schiebers. Eine Positioniervorrichtung
ist an dem Plattenzylinder positionierbar und ist für die Zentrierung des Schiebers
und der Druckplatte an dem Plattenzylinder vorgesehen. Hierbei kann der Zentrierzapfen
des Schiebers in eine Aussparung der Positioniervorrichtung eingeführt werden, wobei
die Aussparung zuvor mit Hilfe einer Lehre respektive eines Registernockens gegenüber
dem Plattenzylinder, insbesondere lateral, ausgerichtet oder eingestellt wurde. Nach
der Zentrierung der Druckplatte an der Positioniervorrichtung mittels Schiebers kann
der Schieber entfernt werden, wobei die Haltevorrichtung die Druckplatte weiterhin
in Position hält. An der Positioniervorrichtung anliegend befindet sich die Druckplatte
beziehungsweise das abgekantete Ende der Druckplatte über dem Kanal des Plattenzylinders.
Mit einer Einspannvorrichtung kann das abgekantete Ende der Druckplatte in den Kanal
des Plattenzylinders eingehängt werden und anschließend im Kanal fixiert werden.
[0100] Eine Abkantung, ein abgebogenes Ende, ein abgekantetes Ende oder eine abgekantete
Fläche einer Druckplatte werden in dieser Beschreibung als Synonyme verwendet, soweit
sich aus dem jeweiligen Zusammenhang nicht etwas anderes ergibt.
[0101] Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand von Figuren erläutert.
Die in den Figuren offenbarten Merkmale bilden je einzeln und in jeder Merkmalskombination
mit den oben beschriebenen Merkmalen die Erfindung vorteilhaft weiter.
[0102] Es zeigen:
Figur 1 eine Seitenansicht von einseitig zusammengefassten Druckplatten mit
einer Mess- oder Scanvorrichtung zum Bestimmen der Anzahl der
Druckplatten;
Figur 2 eine Seitenansicht eines Druckplattenbündels mit einseitig
zusammengefassten Druckplatten mit Krafteinleitungspunkt und zwei
Haltepunkten zum Verschachteln der Druckplatten;
Figur 3 eine Seitenansicht eines Plattenrevolvers mit vollständig
zusammengefassten Druckplatten;
Figur 4 eine Plattenrevolverhaltevorrichtung, die einen von zwei
Plattenrevolvern hält;
Figur 5 eine Ablösevorrichtung beim Ansaugen einer einzelnen Druckplatte
des Plattenrevolvers;
Figur 6 die Ablösevorrichtung vor dem Herausziehen der einzelnen
Druckplatte aus einem Plattenrevolver;
Figur 7 die Ablösevorrichtung beim Herausziehen der einzelnen Druckplatte
aus dem Plattenrevolver;
Figur 8 das Zuführen der Druckplatte zu einem Plattenzylinder mit Hilfe der
Ablösevorrichtung;
Figur 9 das Führen der Druckplatte mit der Ablösevorrichtung und einer
Haltevorrichtung;
Figur 10 die Haltevorrichtung und die Ablösevorrichtung beim Positionieren der
Druckplatte am Plattenzylinder;
Figur 11 das Ablösen der Ablösevorrichtung von der Druckplatte, wobei die
Druckplatte weiterhin von der Haltevorrichtung gehalten wird;
Figur 12 das Einführen eines Schiebers an die von der Haltevorrichtung
gehaltene Druckplatte;
Figur 13 das Führen der Druckplatte an den Plattenzylinder mit Hilfe des
Schiebers und der Haltevorrichtung;
Figur 14 eine detaillierte Ansicht des Schiebers mit einem Zentrierzapfen und
der Haltevorrichtung an der Druckplatte;
Figur 15 eine Draufsicht des Schiebers mit dem Zentrierzapfen, der in einer
Öffnung der Druckplatte zentriert ist;
Figur 16 das Zuführen des Schiebers mit der Druckplatte an eine
Positioniervorrichtung am Plattenzylinder;
Figur 17 eine Draufsicht des Zuführvorgangs aus Figur 16;
Figur 18 eine Draufsicht der Zentrierung des Zentrierzapfens in einer
Aussparung der Positioniervorrichtung;
Figur 19 das Einstellen der Aussparung der Positioniervorrichtung;
Figur 20 den Einspannvorgang der Druckplatte in einen Kanal des
Plattenzylinders;
Figur 21 das Positionieren des Schiebers während des Einspannvorgangs;
Figur 22 das Eindrücken des abgekantenten Endes der Druckplatte in den Kanal
des Plattenzylinders;
Figur 23 der Abtransport gebrauchter Druckplatten mittels Transportbands;
Figur 24 ein zweites Ausführungsbeispiel für den Abtransport gebrauchter
Druckplatten;
Figur 25 ein drittes Ausführungsbeispiel für den Abtransport gebrauchter
Druckplatten;
Figur 26a ein zweites Ausführungsbeispiel für das Ablösen einer Druckplatten
aus einem Plattenrevolver;
Figur 26b den Ablösevorgang einer einzelnen Druckplatte nach dem in Figur 26a
gezeigten Ausführungsbeispiel;
Figur 26c das Zuführen der Druckplatte an einen Plattenzylinder nach dem in
Figur 26a gezeigten Ausführungsbeispiel;
Figur 27a ein zweites Ausführungsbeispiel für das Eindrücken eines abgekanteten
Endes einer Druckplatte in einen Kanal eines Plattenzylinders;
Figur 27b das Anheben der Druckplatte, um einen Schieber zu entfernen nach
dem in Figur 27a gezeigten Ausführungsbeispiel;
Figur 27c das Eindrücken des abgekantenen Endes der Druckplatte in einen Kanal
des Plattenzylinders nach dem in Figur 27a gezeigten
Ausführungsbeispiel;
Figur 28a bis 28c die Bildung eines Plattenrevolvers oder Paktes aus Druckplatten
und
das Erfassen eines Informationsträgers oder einer Identifikation mittels
eines Scanners oder Sensors; und
Figur 29a bis 29c einen Ablauf eines Montagevorgangs an einem Druckwerk, wobei Druckplatten
an einen Plattenzylinder angeordnet werden.
[0103] Figur 1 zeigt mehrere Druckplatten 10, die sowohl am linken Ende 10a als auch am
rechten Ende 10b der in der Figur 1 dargestellten Druckplatten 10 abgekantet sind,
wobei die abgekanteten Enden 10a und 10b in die gleiche Richtung abragen. Die abgekanteten
links gezeigten Enden 10a der Druckplatten 10 sind zusammengefasst und die abgekanteten
gegenüberliegenden Enden 10b der Druckplatten 10 liegen lose aufeinander. Ein Scanner
11 ist in der Lage, die zusammengefassten Druckplatten 10 zu scannen, um die Anzahl
der Druckplatten errechnen zu können, um zu überprüfen, ob die gewünschte Anzahl der
Druckplatten 10 vorhanden ist. Der Scanner 11 ist hierbei stationär. Das rechte Ende
der in
[0104] Figur 1 ersichtlichen Druckplatten 10 wird am Scanner 11 mittels einer mechanischen
Druckkraft vorbeigeführt, die über den Krafteinleitungspunkt 12 auf die Druckplatten
ausgeübt wird. Hierbei erfasst und errechnet der Scanner 11 die Anzahl der Druckplatten.
Das bereits zusammengefasste Ende der Druckplatten 10 kann hierbei durch eine Haltevorrichtung
gehalten werden. Überdies kann der Scanner 11 einen Informationsträger 10c detektieren,
der in Form eines Barcodes an dem abgekanteten Ende 10b der obersten Druckplatte 10
angeklebt ist. Der Informationsträger 10c umfasst Informationen über die Druckplatten
und über den Bestimmungsort der jeweiligen Druckplatte.
[0105] Figur 2 zeigt einseitig ineinander verschachtelte Druckplatten 10 und zwei Haltepunkte
13, die in der Nähe der abgekanteten Enden 10a, 10b der obersten Druckplatte 10 angeordnet
sind. Über einen Krafteinleitungspunkt 12 wird eine Druckkraft auf die unterste Druckplatte
10 ausgeübt, so dass die Druckplatten gegen die Haltepunkte 13 gedrückt werden. Durch
diesen Eindrückvorgang werden die abgekanteten Enden 10b der Druckplatten 10 ineinander
verschachtelt analog zu den abgekanteten Enden 10a.
[0106] Figur 3 zeigt die zu einem Plattenrevolver 14 zusammengefassten oder gebündelten
Druckplatten 10.
[0107] Figur 4 zeigt einen Harass 22, in dem sich zwei Plattenrevolver 14 befinden. Figur
4 zeigt weiterhin eine Plattenrevolverhaltevorrichtung 20, die einen der beiden Plattenrevolver
14 an den Rand des Harass gezogen hat und den Plattenrevolver 14 in dieser Position
hält. Eine Ablösevorrichtung 23 erfasst mit dem Saugnapf 24 das obere abgekantete
Ende 10b der herauszulösenden Druckplatte 10 des Plattenrevolvers 14, wie in Figur
5 dargestellt.
[0108] Figuren 6 und 7 zeigen das Herausbiegen des oberen Teils der herauszulösenden Druckplatte
10 aus dem Plattenrevolver 14. Hierbei wird das von der Ablösevorrichtung 23 erfasste
obere abgekantete Ende 10b der Druckplatte 10 durch eine gekrümmte Bewegung der Ablösevorrichtung
23 herausgebogen.
[0109] Figur 8 zeigt das Führen der herausgelösten Druckplatte 10 mit Hilfe der Ablösevorrichtung
23 zu einem Plattenzylinder 30. Hierbei kann der restliche Teil der Druckplatte 10,
der sich noch im Harass 22 befinden kann, aus dem Harass 22 herausgezogen werden.
[0110] Figuren 9 bis 11 zeigen das Führen oder Positionieren der Druckplatte an dem Plattenzylinder
30 mit Hilfe der Ablösevorrichtung 23 und einer Haltevorrichtung 25. Die Haltevorrichtung
25 ist ein sogenanntes invertiertes Luftkissen 25, das die Druckplatte mittels Vakuums
halten kann. Nachdem die Haltevorrichtung 25 die Druckplatte erfasst hat und die Druckplatte
vor dem Plattenzylinder 30 positioniert ist, wird die Ablösevorrichtung 23 von der
Druckplatte 10 gelöst. Die Druckplatte 10 wird weiterhin von der Haltevorrichtung
25 in Position und Orientierung selbstständig gehalten.
[0111] Figuren 12 und 13 zeigen das Positionieren eines Schiebers 26 an dem abgekanteten
Ende 10b der Druckplatte 10. Der Schieber 26 ist für das Zuführen der Druckplatte
10 an den Plattenzylinder 30 und an eine Positioniervorrichtung 40, die an dem Plattenzylinder
30 angeordnet ist, vorgesehen. Die Druckplatte 10 weist an dem abgekanteten Ende 10b
eine Öffnung 10d auf, in die ein Zentrierzapfen 27 des Schiebers 26 eingeführt wird,
wie in Figur 14 dargestellt. Die Haltevorrichtung 25 hält die Druckplatte 10 weiterhin
in Position. Eine Draufsicht des eingeführten Zentrierzapfens 27 des Schiebers 26
in die Öffnung 10d der Druckplatte 10 ist in Figur 15 ersichtlich. Somit wird bei
einer Bewegung des Schiebers 26 in Richtung des Plattenzylinders 30 die Druckplatte
10 mitgeführt.
[0112] Figur 16 zeigt, wie die Druckplatte 10 mit Hilfe des Schiebers 26 zu dem Plattenzylinder
30 geführt wird. Ein Kanal 31 des Plattenzylinders 30 ist dafür vorgesehen, das abgekantete
Ende 10b der Druckplatte 10 aufzunehmen. Die Positioniervorrichtung 40 weist eine
Aussparung 41 für den Zentrierzapfen 27 des Schiebers 26 auf. Wie in Figuren 17 und
18 dargestellt, führt der Schieber 26 mit dem Zentrierzapfen 27 die Druckplatte 10
zu der Positioniervorrichtung 40, wobei der Zentrierzapfen 27 in der Aussparung 41
eingeführt wird. Hierbei wird die Druckplatte 10 lateral an den Plattenzylinder 30
ausgerichtet. Weiterhin weist die Positioniervorrichtung 40 einen Anschlag 42 auf,
welcher parallel zum Kanal 31 des Plattenzylinders 30 angeordnet ist und die Druckplatte
10 axial an der Positioniervorrichtung 40 und an dem Plattenzylinder 30 ausrichtet.
[0113] Figur 19 zeigt das laterale Einstellen der Positioniervorrichtung 40 mit Hilfe einer
Lehre 43 und einem Registernocken 40, wobei die Lehre 43 in die Aussparung 41 eingeführt
und entsprechend dem Registernocken 40 ausgerichtet wird.
[0114] Figuren 20 bis 22 zeigen einen Einspannvorgang, der das abgekantete Ende 10b der
Druckplatte 10 an dem Kanal 31 des Plattenzylinders 30 einhängt. Das abgekantete Ende
10b befindet sich nach dem Positionieren der Druckplatte 10 mittels Schiebers 26 an
der Positioniervorrichtung 40 über dem Kanal 31 des Plattenzylinders 30 und auf Anschlag
mit der Positioniervorrichtung 40. Der Schieber 26 wird aus der Aussparung 41 der
Positioniervorrichtung 40 und der Öffnung 10d der Druckplatte 10 herausgezogen, wobei
die Haltevorrichtung 25 weiterhin die Druckplatte 10 in Position hält. Mit Hilfe der
in Figur 22 ersichtlichen Einpressvorrichtung 25 kann das abgekantete Ende 10b der
Druckplatte 10 in den Kanal 31 des Plattenzylinders 30 eingeführt oder eingehängt
werden und anschließend mit einer Fixiervorrichtung befestigt werden (nicht dargestellt).
[0115] Figur 23 zeigt zwei übereinander angeordnete Plattenzylinder 30 mit jeweils einem
Gegendruckzylinder, die jeweils zum Bedrucken einer Papierbahn geeignet sind. Jedem
Plattenzylinder 30 ist ein Harass 22 zugeordnet, der zwei Plattenrevolver 14 umfasst.
Jeder Plattenzylinder 30 besitzt eine Ausspannvorrichtung, die die Druckplatte 10
nach dem Druckvorgang ausspannt. Ein Transportband oder Förderband 53 weist zwei Schwenkarme
53a und 53b auf, die bezüglich einer Achse Z schwenkbar, insbesondere horizontal,
gelagert sind. Das Transportband entspricht im Prinzip einem Förderband, das von einem
Motor M angetrieben wird. Der Schwenkarm 53b ist in der Lage, die gebrauchten, ausgespannte
Druckplatten 10 von den Plattenzylinder 30 aufzunehmen. Gegebenenfalls muss der Schenkarm
53b verschwenkt werden, um die gebrauchte Druckplatte 10 aufnehmen zu können. Anschließend
transportiert der Schwenkarm 53b die gebrauchten Druckplatten 10 über den Schwenkarm
53a zu einem Entsorgungskorb 50, in den die Druckplatten 10 hineingleiten.
[0116] Figur 24 zeigt ein zweites Ausführungsbeispiel des Entsorgens von Druckplatten 10.
Die in
[0117] Figur 23 beschriebene Vorrichtung mit zwei Plattenzylindern 30 und einem zugehörigen
Transportband 53 ist in dem zweiten Ausführungsbeispiel zweifach vorhanden und übereinander
angeordnet. Somit sind die zwei Transportbänder 53 jeweils in der Lage, die gebrauchten
Druckplatten 10 der Plattenzylinder 30 abzutransportieren, analog zu der in Figur
23 beschrieben Vorrichtung. Der wesentliche Unterschied zu dem in Figur 23 beschriebenen
Ausführungsbeispiel liegt darin, dass die gebrauchten Druckplatten 10 über das Transportband
53 zu einer hohle Säule 52 transportiert werden, die die Druckplatten 10 zu dem Entsorgungskorb
50 führt. Auf diese Art und Weise können gebrauchte Druckplatten von mehreren übereinander
angeordneten Plattenzylindern 30 über die hohle Säule 52 zu einem Entsorgungskorb
50 geführt werden.
[0118] Figur 25 zeigt ein drittes Ausführungsbeispiel des Entsorgens gebrauchter Druckplatten
10, wobei zwei Plattenzylinder 30 mit jeweils einem Harass 22 analog zu der in Figur
23 beschriebenen Vorrichtung angeordnet sind. Der Unterschied zu dem in Figur 23 beschriebenen
Ausführungsbeispiel liegt darin, dass das Transportband 53 nur einen Schwenkarm 53b
aufweist, der an einem Verschiebewagen 54 angeordnet ist. Hierbei werden die gebrauchten
Druckplatten 10 über das Transportband 53b direkt in den Entsorgungskorb 50 transportiert,
wobei der Entsorgungskorb 50 an dem Verschiebewagen 54 angeordnet ist. Durch das Verschieben
des Verschiebewagens 54 mit dem Entsorgungskorb 50 kann dem Personal ein vereinfachter
Zugang zu den Plattenzylindern 30 und dem Harass 22 ermöglicht werden.
[0119] Die Figuren 26a bis 26c zeigen ein weiteres Ausführungsbeispiel für das Herauslösen
und Zuführen der Druckplatte 10 aus einem Harass 22 zu dem Plattenzylinder 30. Der
einzige Unterschied zu dem vorangehend beschriebenen ersten Ausführungsbeispiel liegt
darin, dass die in Figur 26a herauszulösende Druckplatte an ihrem unteren Ende 10a
aus dem Plattenrevolver 14 mittels Ablösevorrichtung 23 herausgebogen wird. Anschließend
wird die Druckplatte 10 an den Plattenzylinder 30 geführt, wobei die Saugkraft des
Saugnapfs 24 der Ablösevorrichtung 23 in der Lage ist, die Druckplatte 10 von oben
zu halten und somit eine Zugkraft auf die Druckplatte 10 auszuüben, wie in Figur 26c
dargestellt.
[0120] Figuren 27a bis 27c zeigen ein weiteres Ausführungsbeispiel für das Einspannen der
Druckplatte 10 in der Kanal 31 des Plattenzylinders 30. Nach dem die Druckplatte 10
an der Positioniervorrichtung 40 mittels Schiebers 26 zentriert wurde, wird die Druckplatte
10 von einer Einpress- und Ansaugevorrichtung 46 angesaugt und angehoben. Der Schieber
26 kann anschließend von der Positioniervorrichtung 40 entfernt werden, da die Einspress-
und Ansaugevorrichtung 46 die Druckplatte in Position hält. Nachfolgend wird die Druckplatte
von der Einpress- und Ansaugevorrichtung 46 in den Kanal 31 des Plattenzylinders 30
gedrückt oder eingehängt, wie in Figur 27c dargestellt.
[0121] Figuren 28a bis 28c zeigen ein Beispiel für die Bildung von Paketen aus Druckplatten.
Im Beispiel werden drei Platten zu einem Paket zusammengefasst. Es ist möglich Pakete
aus einer größeren Anzahl von Druckplatten zu bilden, insbesondere kann ein Paket
so viele Druckplatten enthalten wie Montagepositionen auf einem Plattenzylinder vorhanden
sind, für die das Paket bestimmt ist. Es ist auch möglich, eine einzelne Druckplatte
als Paket anzusehen.
[0122] Figur 28a zeigt einen Schnitt einer Druckplatte 10, auf deren abgewinkelten Kante
sich ein Informationsträger oder eine Identifikation 10c befindet, die durch einen
Scanner oder Sensor 11 erfasst werden kann. Im Beispiel ist die Identifikation auf
dem abgekanteten Ende oder der abgekanteten Fläche aufgebracht, beispielsweise als
optisch erkennbares Muster. Die Identifikation kann sich auch an anderen Stellen der
Druckplatte befinden zum Beispiel auf der Oberseite oder der Unterseite. Insbesondere
kann auch das auf der Druckplatte befindliche Druckbild oder ein Teil davon als Identifikation
verwendet werden.
[0123] Figur 28b zeigt ein Paket oder Plattenrevolver 14 von Druckplatten 10, 15, 16, die
so angeordnet sind, dass ein Sensor 11 die Identifikationen 10c, 15c, 16c der Druckplatten
erfassen kann. Die Erfassung der Identifikationen der einzelnen Druckplatten ermöglicht
eine Kontrolle über die im Paket 14 zusammengefassten Druckplatten. Die Information
über die im Paket enthaltenen Druckplatten wird in einem übergeordneten System gespeichert
und kann bei Bedarf abgerufen werden. Diese Information kann auch ohne einen entsprechenden
Sensor generiert werden, zum Beispiel durch manuelle Eingabe, durch einen Bediener
oder durch ein automatisches System, welches den Herstellprozess der einzelnen Druckplatten
überwacht.
[0124] Figur 28c zeigt ein Paket 14 von Druckplatten 10, 15, 16, die so angeordnet sind,
dass ein Sensor 11 mindestens eine Identifikation 16c einer Druckplatte erfassen kann.
Die Anordnung der Druckplatten im Paket 14 ist derart, dass die abgebogenen Kanten
übereinander gelegt werden; dies ist möglich, weil die flexiblen Druckplatten gestaucht,
beziehungsweise gewölbt werden können. Vorteilhaft bei dieser Art der Paketbildung
ist der geringe Raumbedarf für das Paket sowie die mechanische Stabilisierung der
Platten und Abkantungen, beides vermindert die Gefahr einer Beschädigung beim Transport.
[0125] Figuren 29a bis 29c illustrieren den Ablauf eines Montagevorgangs an einem Druckwerk.
Der Plattenzylinder 30 weist nebeneinander liegende Druckzonen auf.
[0126] Figur 29a zeigt ein Paket 14, das sich in einem Harass oder Montagespeicher 22 befindet,
welcher einem Plattenzylinder 30 zugeordnet ist. Das Paket 14 wird durch einen Sensor
11 identifiziert. Ein Schieber 26 befindet sich im Bereich des Plattenzylinders 30.
[0127] Figur 29b zeigt eine Druckplatte 10, die dem Paket 14 entnommen und an den Schieber
26 übergeben wird.
[0128] Figur 29c zeigt den Transport der Druckplatte 10 mittels eines Schiebers 26 zu einer
Montageposition auf dem Plattenzylinder 30.
Bezugszeichen:
[0129]
- 10
- Druckplatte
- 10a
- Abgekantetes Ende der Druckplatte
- 10b
- Abgekantetes Ende der Druckplatte
- 10c
- Informationsträger, Barcode
- 10d
- Öffnung, Durchbruch
- 11
- Scanvorrichtung, Barcodeleser, Sensor
- 12
- Druckeinleitungspunkt, Krafteinleitungspunkt
- 13
- Haltepunkt
- 14
- Druckplattenbündel, Plattenrevolver, Paket
- 20
- Plattenrevolverhaltevorrichtung, Saugvorrichtung
- 21
- Saugnapf
- 22
- Harass, Montagespeicher
- 23
- Ablösevorrichtung, Saugvorrichtung
- 24
- Saugnapf
- 25
- Haltevorrichtung, Luftkissenvorrichtung
- 26
- Schieber
- 27
- Zentrierzapfen
- 30
- Plattenzylinder
- 31
- Kanal
- 40
- Positioniervorrichtung
- 41
- Aussparung
- 42
- Anschlag
- 43
- Lehre
- 44
- Registernocke
- 45
- Einpressvorrichtung
- 46
- Einpress- und Ansaugevorrichtung
- 50
- Entsorgungskorb
- 52
- Hohle Säule
- 53
- Transportband
- 53a
- Schwenkarm
- 53b
- Schwenkarm
- 54
- Verschiebewagen
1. Verfahren zum Zusammenfassen von Druckplatten (10), dadurch gekennzeichnet, dass Druckplatten (10), insbesondere lösbar, miteinander verbunden oder verklemmt werden,
indem eine Druckplatte (10) mindestens eine andere Druckplatte (10) zumindest teilweise
umgibt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckplatten (10) kraft-, reib- und/oder formschlüssig verbunden oder ineinander
geklemmt werden, insbesondere selbsthemmend.
3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckplatten (10), deren Enden (10a, 10b) abgekantet sind, an den abgekanteten
Enden (10a, 10b) ineinander verschachtelt werden, so dass die abgekanteten Enden (10a,
10b) mindestens einer Druckplatte (10) die abgekanteten Enden (10a, 10b) einer anderen
Druckplatte (10) zumindest teilweise umgeben.
4. Plattenrevolver mit mindestens zwei Druckplatten (10), insbesondere nach einem der
vorhergehenden Ansprüche, wobei die Druckplatten (10), insbesondere lösbar, miteinander
verbunden sind, so dass eine Druckplatte (10) mindestens eine andere Druckplatte (10)
zumindest teilweise umgibt.
5. Plattenrevolver nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass ein Informationsträger (10c) an einer Druckplatte (10) des Plattenrevolvers (14),
insbesondere an der obersten und/oder untersten Druckplatte (10), anbringbar oder
angebracht ist, wobei der Informationsträger (10c) Informationen über die Reihenfolge
der Druckplatten (10) im Plattenrevolver (14), den Plattenrevolver (14) und die Zuordnung
einer einzelnen im Plattenrevolver (14) befindlichen Druckplatte (10) zu einer Position
an einem Plattenzylinder (30) enthalten kann.
6. Verfahren zum Detektieren von Informationen betreffend einen Plattenrevolver (14)
nach dem vorhergehenden Anspruch, umfassend
- Auslesen des am Plattenrevolver (14) angebrachten Informationsträgers (10c), insbesondere
mittels einer Scanvorrichtung, wobei der Informationsträger (10c) Informationen über
den Plattenrevolver (14) und/oder über die im Plattenrevolver (14) enthaltenen Druckplatten
(10) und/oder deren Bestimmungsort enthalten kann.
7. Verfahren zum Detektieren einer Anzahl von Druckplatten (10) eines Plattenrevolvers
(14) nach Anspruch 4 oder 5 umfassend folgende Schritte:
- Messen der Dicke des Plattenrevolver (14), insbesondere mittels einer Scanvorrichtung
und
- Bestimmen oder Errechnen der Anzahl der im Plattenrevolver (14) befindlichen Druckplatten
(10).
8. Vorrichtung zum Hantieren mindestens einer Druckplatte (10) umfassend eine Ablösevorrichtung
(23), die in der Lage ist, eine einzelne Druckplatte (10) aus einem Plattenrevolver
(14) nach Anspruch 4 oder 5 herauszulösen.
9. Vorrichtung nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Ablösevorrichtung (23) eine Saugvorrichtung (23) aufweist oder ist, die in der
Lage ist, den oberen oder unteren Teil der herauszulösenden Druckplatte (10) zu erfassen
oder anzusaugen, um die Festhaltestelle oder Verbindung zwischen dem oberen oder unteren
Teil der herauszulösenden Druckplatte und dem Plattenrevolver (14) mittels einer gekrümmten,
kreisbogenförmigen oder nicht linearen Bewegung der Ablösevorrichtung (23) relativ
zum Plattenrevolver (14) zu lösen.
10. Vorrichtung nach einem der zwei vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine Plattenrevolverhaltevorrichtung (20), welche in der Lage ist, den Plattenrevolver
(14), insbesondere die herauszulösende oder eine andere im Plattenrevolver enthaltene
Druckplatte (10), zumindest in einem Teilbereich der Druckplatte (10) zu halten, so
dass die Ablösevorrichtung (23) die herauszulösende Druckplatte (10) vorzugsweise
an einem anderen Teilbereich der Druckplatte (10) erfassen kann, um die herauszulösende
Druckplatte (10) aus dem Plattenrevolver (14) herauszubiegen, insbesondere teilweise
herauszubiegen.
11. Vorrichtung nach einem der drei vorhergehenden Ansprüche, weiterhin umfassend einen
Schieber (26), der in der Lage ist, die herausgelöste Druckplatte (10) an einen Plattenzylinder
(30) oder in die Nähe eines Kanals (31) des Plattenzylinders (30) zu führen.
12. Vorrichtung nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass der Schieber (26) in der Lage ist, die herausgelöste Druckplatte (10) an dem Plattenzylinder
(30) mittels einer Positioniervorrichtung (40), die an dem Plattenzylinders (30) positionierbar
ist, zentrieren zu können, so dass eines der Enden der herausgelösten Druckplatte
(10) in einen Kanal (31) des Plattenzylinders (30) einhängbar ist.
13. Verfahren zum Hantieren einer Druckplatte umfassend das Herauslösen einer Druckplatte
(10) aus einem Plattenrevolver (14) nach Anspruch 4 oder 5 unter Zuhilfenahme einer
Ablösevorrichtung (23), insbesondere umfassend folgende Schritte:
- Erfassen eines der Enden der Druckplatte (10) mittels der Ablösevorrichtung (23)
und
- Lösen der Verbindung zwischen dem Plattenrevolver (14) und einem Teil der herauszulösenden
Druckplatte (10), insbesondere dem oberen oder unteren Teil der Druckplatte (10),
mittels einer gekrümmten, kreisbogenförmigen oder nicht linearen Bewegung der Ablösevorrichtung
(23).
14. Verfahren nach dem vorhergehenden Anspruch, weiterhin umfassend den Schritt:
- Herausziehen der teilweise gelösten Druckplatte (10) mittels der Ablösevorrichtung
(23), so dass der restliche mit dem Plattenrevolver (14) verbundene Teil der Druckplatte
(10) vollständig aus dem Plattenrevolver (14) herausgelöst wird.
15. Verfahren nach einem der zwei vorhergehenden Ansprüche, weiterhin umfassend folgende
Schritte:
- Zuführen der herausgelösten Druckplatte (10) an einen Plattenzylinder (30) oder
in die Nähe eines Kanals (31) des Plattenzylinders (30) mittels eines Schiebers (26)
und
- Zentrieren der herausgelösten Druckplatte (10) mittels des Schiebers (26) an dem
Plattenzylinder (30) oder in die Nähe des Kanals (31) des Plattenzylinders (30), wobei
eine Positioniervorrichtung (40), die an dem Plattenzylinder (30) positionierbar ist,
zum Zentrieren des Schiebers (27) an dem Plattenzylinder (30) geeignet ist.