(19)
(11) EP 2 338 683 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
29.06.2011  Patentblatt  2011/26

(21) Anmeldenummer: 09180622.4

(22) Anmeldetag:  23.12.2009
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
B41F 27/12(2006.01)
B65H 3/58(2006.01)
B65H 3/08(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL BA RS

(71) Anmelder: WIFAG Maschinenfabrik AG
3014 Bern (CH)

(72) Erfinder:
  • Burri, Daniel
    3510, Konolfingen (CH)
  • Zehnder, Thomas
    3177, Laupen (CH)

(74) Vertreter: Schwabe - Sandmair - Marx 
Patentanwälte Stuntzstraße 16
81677 München
81677 München (DE)

 
Bemerkungen:
Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 137(2) EPÜ.
 


(54) Plattenrevolver


(57) Verfahren und Plattenrevolver wobei Druckplatten (10) so zusammengefasst werden, dass eine Druckplatte (10) mindestens eine andere Druckplatte (10) zumindest teilweise umgibt.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft die Handhabung, insbesondere das Zusammenfassen oder das Bündeln von Druckplatten und eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Herauslösen einer Druckplatte aus den zusammengefassten oder gebündelten Druckplatten. Insbesondere betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Handhaben von Druckplatten im Rollen-Offsetdruck, insbesondere im Zeitungsdruck, und eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.

[0002] In der industriellen Zeitungsproduktion stellt das Offset-Verfahren das vorherrschende Druckverfahren dar. Eine Papierbahn wird durch einen Druckturm geführt und beidseitig 4-farbig bedruckt. Für jede Farbe und Bahnseite wird ein Druckwerk verwendet. Ein Druckwerk kann je nach Maschinentyp mehrere Seiten gleichzeitig drucken, auf einem Plattenzylinder werden in der Regel mehrere Druckplatten nebeneinander beziehungsweise im Umfang hintereinander montiert.

[0003] Druckplatten sind dünne Metallplatten, z.B. Aluminiumplatten mit Dicken von typischerweise 0.1 mm bis 0.3 mm, welche an der Oberseite farbfiihrende und nicht-farbführende Bereiche aufweisen. Die Anzahl der maximal in einem Druckwerk nebeneinander montierbaren Druckplatten und damit die Anzahl der Seiten, welche auf einer Papierbahn nebeneinander liegen, ist ein Konstruktionsmerkmal einer Druckmaschine. Die Anzahl der Druckplatten, die in Umfangsrichtung montiert werden können, ist ein weiteres Konstruktionsmerkmal. Wenn zwei Platten oder Druckplatten in Umfangsrichtung montiert werden können, ist es möglich bei einer Zylinderumdrehung 2-mal die gleiche Seite zu drucken, was als Doppelproduktion bezeichnet wird. Es ist aber auch möglich zwei unterschiedliche Seiten zu drucken, was als Sammelproduktion bezeichnet wird. Diese beiden Merkmale legen - mit anderen Merkmalen, welche im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung weniger relevant sind - die Konfiguration und damit die Produktionsmöglichkeiten einer Druckeinheit, beziehungsweise eines Druckturms fest. Typische Konfigurationen sind 4x1, 4x2 und 6x2. Es ist möglich eine Papierbahn zu bedrucken, welche nicht die maximale Druckwerksbreite aufweist, sondern nur beispielsweise 3/4, 1/2, 1/4, 5/6, 4/6, 3/6, 2/6 oder 1/6 der maximalen Breite.

[0004] Es ist auch möglich mehrere Seiten auf einer gemeinsamen Druckplatte ― einer sogenannten Panoramaplatte - zusammenzufassen, diese Möglichkeit wird zum Beispiel zur Produktion von 2 Seiten großen Bildern angewendet. Es ist auch möglich, die Lage der Druckseite um 90° oder 270° zu drehen und sogenannte Tabloid-Zeitungen herzustellen. Auf einem Plattenzylinder werden typischerweise 1 bis 12 Druckplatten montiert.

[0005] Für eine Zeitungsproduktion muss eine große Anzahl von Druckplatten hergestellt und auf den entsprechenden Zylindern an der richtigen Stelle montiert werden. Wenn ein Wechsel des Druckbildes auf einer oder mehreren Zeitungsseiten erforderlich ist, werden dafür die Druckplatten der betroffenen Zeitungsseiten gewechselt. Während dem Druckplattenwechsel wird die Druckmaschine angehalten. Zeitungsproduktion erfolgt in den überwiegenden Fällen nachts, meist sind die Produktionszeiten knapp kalkuliert. In der Praxis werden in einer Zeitungsdruckerei mehrere hundert bis mehrere tausend Druckplatten pro Nacht gewechselt. Dabei gibt es Fälle, bei denen alle Druckplatten eines Druckwerkes gewechselt werden müssen, es kommt aber auch vor, dass nur einzelne, ausgewählte Druckplatten eines Druckwerks gewechselt werden müssen. Stillstandzeiten und Fehler bei der Montage von Druckplatten reduzieren die Produktivität und führen zu erhöhten Kosten.

[0006] Beim Zeitungsdruck werden mehrere bedruckte Bahnen längs getrennt, übereinander geführt, im Falzapparat gefaltet und quer getrennt, im Regelfall erfolgt kein Beschnitt der Exemplare, bei dem Papierabfall anfallen würde. Die fixe Abschnittslänge entspricht dem Zylinderumfang, beziehungsweise dem halben Zylinderumfang. Um den bedruckbaren Bereich zu maximieren, müssen die Befestigungselemente zur Fixierung der Druckplatten auf dem Plattenzylinder möglichst raumsparend gestaltet werden, die Druckplatten werden meistens an den Enden abgebogen.

[0007] Ein Plattenzylinder weist Befestigungselemente auf, um Druckplatten an seiner Oberfläche zu fixieren. Befestigungselemente sind beispielsweise zur Zylinderachse parallel verlaufende, an der Oberfläche befindliche Klemm- oder Spannvorrichtungen. Weiterhin kann ein Befestigungselement eine Aussparung mit einer spitzwinkeligen Kante sein. Dabei können für die Fixierung der vorderen beziehungsweise hinteren Kante der Druckplatte unterschiedlich wirkende Befestigungselemente verwendet werden. Es ist zum Beispiel möglich, dass die Abkantung mit der druckenden Oberfläche der Druckplatte einen spitzen Winkel (<90°) bildet. In diesem Fall kann eine Aussparung mit einer spitzwinkeligen Kante, in welche die vordere Kante der Druckplatte eingehängt wird, als Befestigungselement verwendet werden. Eine Fixierung der Druckplatte kann dann beispielsweise erreicht werden, indem die Druckplatte an ihrem hinteren Ende gespannt wird. Es ist auch möglich für das vordere oder hintere Ende einer Druckplatte Klemmen als Befestigungselemente zu verwenden. Zur seitlichen Ausrichtung der Druckplatten auf dem Plattenzylinder können Stifte und seitliche Anschläge verwendet werden. Die Druckplatten können an den abgekanteten Enden Aussparungen aufweisen, welche im Zusammenwirken mit den Anschlägen eine präzise seitliche Positionierung der Druckplatten auf dem Plattenzylinder sicherstellen.

[0008] Der Transport der Druckplatten zu den entsprechenden Druckwerken und die fehlerfreie Montage der Druckplatten auf den Plattenzylindern erfordern einen erheblichen Einsatz qualifizierten Personals. Auf jeder Platte befindet sich im nicht-druckenden Bereich, zum Beispiel auf dem abgebogenen Ende, eine Information zur Position, an welcher die Platte innerhalb der Druckmaschine montiert werden muss. Das manuelle Handling der einzelnen Druckplatten erhöht die Gefahr der Beschädigung von Platten und auch das Risiko von Fehlern bei der Plattenmontage.

[0009] Es sind eine Reihe von Verfahren und Vorrichtungen bekannt, um den Plattentransport zum Druckwerk oder den Plattenwechsel zu automatisieren. Ziel dabei ist eine Verringerung von Umrüstzeiten, die Reduzierung des Bedienaufwands für einen Produktionswechsel und die Vermeidung von Fehlern bei der Montage von Druckplatten. Die bekannten Lösungen betreffen teilweise das Gebiet der Bogendruckmaschinen, manche Konzepte findet man auch bei Verfahren, die für den Zeitungsdruck geeignet sind.

[0010] DE 10 2004 042 268 A1 beschreibt ein Verfahren zum Zuführen einer in einem Plattenmagazin bereitgestellten Druckplatte. Das Plattenmagazin ist derart zum Plattenzylinder positioniert, dass die Druckplatte zu einer am Plattenzylinder befindlichen Spanneinrichtung geführt werden kann. Jedoch kann das Plattenmagazin nur eine einzelne Druckplatte aufnehmen, so dass nach dem Zuführen der Druckplatte an den Plattenzylinder das Plattenmagazin erneut bestückt werden muss.

[0011] Die DE 3 940 795 A1 offenbart ein Verfahren zum automatischen Zuführen beziehungsweise Abführen einer Druckplatte. Dabei wird die Druckplatte in eine Speicherkammer gestellt, der Plattenzylinder geeignet verdreht, die Druckplatte mittels Transportrollen und mittels einer Andrückrolle einer Klemmvorrichtung des Plattenzylinders zugeführt. Nachteilig ist, dass die Speicherkammer nur eine Druckplatte aufnehmen kann, welche durch eine Bedienperson eingestellt wird.

[0012] Die EP 435 410 B2 offenbart eine Vorrichtung zum Auswechseln einer Druckplatte in einer Druckmaschine, bei der mehrere neue und mehrere alte Druckplatten in einer Kassette gestapelt und gehalten werden können. Nachteilig ist, dass die Reihenfolge der aufzulegenden Platten durch die Stapelreihenfolge festgelegt ist. Außerdem werden offensichtlich Platten verwendet, die nur an einer Seite abgebogen sind.

[0013] Die Gebrauchsmusterschrift DE 20 2006 019 943 U1 offenbart eine Vorrichtung für Druckplatten, bei der mehrere Druckplatten einzeln in Kassetten gespeichert werden. Die Kassetten werden gemeinsam durch eine Fördereinrichtung bewegt, um jeweils Entnahmepositionen für die einzelnen Druckplatten zu erreichen.

[0014] Die DE 10 2004 022 089 A1 offenbart eine Druckplattenkassette mit einem Altfach und einem Neufach mit verschließbaren Öffnungen an der Ober- beziehungsweise Unterseite durch welche jeweils eine neue Druckplatte in die Kassette eingeführt werden kann, die neue Druckplatte dem Formzylinder zugeführt werden kann, eine alte Druckplatte vom Formzylinder in die Kassette geführt werden kann und von einem Bediener aus der Kassette entnommen werden kann. Nachteilig ist, dass nur eine Neuplatte und eine Altplatte der Kassette zugeführt, entnommen und gespeichert werden kann. Eine Druckmaschine, welche mit derartigen Kassetten ausgerüstet wird, benötigt eine Kassette für jede Druckstelle. Nachteilig sind außerdem der hohe mechanische Aufwand sowie die Verschlechterung der Zugänglichkeit zum Plattenzylinder.

[0015] Die EP 1 987 954 A2 offenbart ein Verfahren zur Handhabung von Druckplatten, bei dem jede Druckplatten codiert wird, jede Druckplatte in eine Kassette gebracht wird, welche mehrere Druckplatten aufnehmen kann, die Codierung jeder Druckplatte ausgelesen wird, wobei geprüft wird, ob die Druckplatte sich an der richtigen Kassette befindet und anschließend für die Druckplatte eine definierte Aufnahmeposition in der Kassette freigegeben wird. Nachteilig bei dem Verfahren ist der konstruktive Aufwand für die Kassetten, welche die Möglichkeit der Freigabe beziehungsweise Nicht-Freigabe bestimmter Aufnahmepositionen erfordert. Ein weiterer Nachteil besteht darin, dass die Codierung jeder in die Kassette einzubringenden Druckplatte ausgelesen werden muss.

[0016] Eine Schwierigkeit bei bekannten Verfahren zum automatischen Plattenwechsel besteht in den engen Toleranzen, welche bezüglich der Position der Druckplatte auf dem Zylinder einzuhalten sind. Die DE 19 620 997 A1 offenbart ein Verfahren zum axialen Positionieren einer Druckplatte während der Montage. Dem Verfahren liegt die Aufgabe zugrunde, das Seitenregister im Druck zu verbessern. Nachteilig bei der vorgeschlagenen Lösung ist die Verwendung einer Vielzahl zusätzlicher Stellglieder. Ein weiterer Nachteil besteht darin, dass die Position der zu montierenden Platte in Bezug auf den Zylinder ermittelt wird.

[0017] Die DE 4 408 025 A1 offenbart ein Druckwerk. Bei dem Druckwerk ist jedem Formzylinder eine Druckplattenwechselvorrichtung zugeordnet. Nachteilig bei dieser Lösung ist, dass jeweils nur eine Druckplatte pro Druckzone in der Druckplattenwechselvorrichtung bevorratet werden kann. Bei eventuellen Störungen müssen für einen manuellen Wechsel der Druckplatten die Druckbrückeneinheiten in einen Abstand zueinander gebracht werden, um Zugang zu den Plattenzylindern zu ermöglich.

[0018] In der Presseinformation No 53/07 ― 1/2 stellt die MAN Roland Druckmaschinen AG ein System zum automatischen Plattenwechsel vor. Dabei werden die in Magazinen nebeneinander positionierten Druckplatten von einem 4-achsigen Roboterarm an den Druckzylinder geführt und anschließend mittels einer Plattenpositionierungsmechanik auf dem Plattenzylinder fixiert. Nachteilig bei dem Verfahren ist der hohe technische und sicherheitstechnische Aufwand. Hinzu kommt der Aufwand zur Bereitstellung der Druckplatten in die entsprechenden Magazine.

[0019] Die DE 3 630 876 A1 offenbart ein Prozesssteuerungssystem für eine Zeitungsdruckmaschine. In der Veröffentlichung werden ein Druckplattentransportsystem sowie eine Steuerung beschrieben. Die Druckplatten werden einzeln identifiziert und mit einem Transportsystem zu den entsprechenden Druckwerken transportiert. Der automatische Transport einzelner Platten erfordert eine Vielzahl von Vorrichtungen und ist sehr aufwendig.

[0020] Die DE 10 2007 030 174 B3 (beziehungsweise EP 2014467 A2) beschreibt ein Verfahren zum Montieren einer Druckform auf einem Formzylinder bei dem Druckplatten, bei welchem Haltemittel verwendet werden, welche jeweils eine Platte an der Unterseite halten. Das Verfahren verwendet ein etwa zylinderbreites Zufuhrsystem, welches in nebeneinander liegende Abschnitte unterteilt ist. Für jeden Abschnitt wird ein Haltesystem benötigt, um den Montagevorgang auszuführen. Nachteilig sind der hohe mechanische Aufwand, sowie die verminderte Zugänglichkeit zum Formzylinder.

[0021] Die DE 10 2006 032 203 A1 offenbart eine Zuführvorrichtung zum Zuführen von Druckplatten zu einem Plattenzylinder. Die Druckplatten werden in Magazinen bereitgestellt, welche über mehrere Lagen zur Aufnahme von Druckplatten verfügen. Nachteilig sind der hohe mechanische Aufwand und die Erfordernis, dass die Zufuhr der Druckplatten zu den einzelnen Magazinen und Lagen der Vorrichtung durch einen Bediener erfolgt.

[0022] Die DE 10 2005 055 116 A1 offenbart eine Druckformzuordnungseinrichtung, die die Zuordnung von Druckformen in die jeweiligen Speicherplätze eines Druckformspeichers ermöglicht. Nachteilig ist die hohe Anzahl der benötigten Detektoren.

[0023] Die DE 10 2006 006 136 A1 offenbart eine Druckformzuordnungseinrichtung, die Codeleser umfasst, welche die Codierung mehrere Druckplatten gemeinsam erfassen kann. Nachteilig ist, dass die Druckplatten dazu in einem Magazin gespeichert sein müssen und ihre Identifikationsinformation sichtbar sein muss.

[0024] Die DE 10 2004 023 434 A1 offenbart ein Verfahren zum Wechsel einer Druckform bei dem die Montage beziehungsweise Demontage einer Druckform unter Verwendung einer Saugvorrichtung erfolgt. Nachteilig bei dem Verfahren ist, dass ein manuelles Einhängen einer Seite der Druckform erforderlich ist.

[0025] DE 10 2005 042 756 A1 offenbart ein Verfahren zum Wechsel von Druckformen. Hierbei werden in Speichern befindliche Druckplatten automatisch auf einem Druckformzylinder montiert. Nachteilig ist die Erfordernis mindestens eines Speicherplatzes für jede Plattenposition. Außerdem erfolgt die Zufuhr der Druckform zum Druckformzylinder durch Schieben von der hinteren Kante der Druckform. Im Fall flexibler Druckplatten, wie sie im Zeitungsdruck zum Einsatz kommen, verringert sich die Positionsgenauigkeit bei der Montage, oder der Aufwand zum positionsgenauen Montieren wächst.

[0026] Es ist eine Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren und eine Vorrichtung zur einfachen Handhabung von Druckplatten vorzuschlagen.

[0027] Das erfindungsgemäße Verfahren betrifft die Handhabung von Druckplatten. Es umfasst vorzugsweise insbesondere Verfahrensschritte zum Transport von Druckplatten vom Herstellungsort zum gewünschten Druckwerk; Verfahrensschritte zum automatischen Montieren von Druckplatten, welche zum Druckwerk transportiert wurden; die Demontage von Druckplatten und/oder Überwachungsmethoden, um Fehler frühzeitig zu erkennen. Vorteilhafte Ausführungen des erfindungsgemäßen Verfahrens betreffen technische Details bei dem Plattentransport und der Plattenmontage.

[0028] Die Grundidee des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Handhabung von Druckplatten besteht darin, in vielen Fällen nicht nur eine einzelne Platte an einem Druckwerk zur Verfügung zu stellen, sondern ein Paket von Druckplatten. Im Folgenden wird ein Paket von Druckplatten als Paket oder Plattenrevolver bezeichnet.

[0029] Ein Paket oder Plattenrevolver umfasst solche Druckplatten, welche bei einem Produktionswechsel in ein Druckwerk neu eingebaut werden müssen. Es kann auch Platten beinhalten, welche an mehreren Druckwerken eingebaut werden müssen. Es ist beispielsweise möglich, dass ein Paket Druckplatten für zwei Druckwerke enthält, oder die Platten für die einer Bahnseite zugeordneten Druckwerke, oder die Platten für die einem Druckturm zugeordneten Druckwerke.

[0030] Ein Paket kann abhängig von Maschinenkonfiguration und der Anzahl der zu wechselnden Seiten zwischen einer und k*n Druckplatten enthalten, wobei n die Anzahl der aus dem Paket mit Druckplatten zu versorgenden Druckwerke ist und k die maximale Zahl der innerhalb eines Druckwerks montierbaren Druckplatten ist.

[0031] Ein Paket kann aus einfach übereinander liegenden Platten bestehen, es kann aber auch eine Transporteinrichtung, zum Beispiel eine Kassette oder einen Behälter umfassen. Wichtig ist, dass an mindestens einer Stelle des Pakets eine Identifikation des Pakets erfasst werden kann. Eine solche Identifikation kann eine separate dem Paket hinzugefügte Identifikation sein. In einer bevorzugten Ausführung wird die Identifikation mindestens einer zum Paket gehörenden Druckplatte als Identifikation des Pakets verwendet. In einem übergeordneten Planungssystem sind die Identifikationen von Druckplatten, welche bei einem Produktionswechsel gewechselt werden müssen, bekannt, damit genügt die Information zu einer im Paket enthaltenen Druckplatten, ohne dass alle Plattenidentifikationen sichtbar sein müssen. Dabei ist unerheblich, welche der Platten eines Pakets identifiziert werden kann.

[0032] Dadurch, dass nicht einzelne Druckplatten sondern Pakete von Platten zwischen Plattenherstellung und Druckwerk transportiert werden, reduziert sich die Anzahl der Transportvorgänge, was das Fehlerrisiko vermindert. Auch weist ein Paket von Druckplatten im Vergleich mit einer einzelnen Druckplatte eine höhere mechanische Steifigkeit auf, dadurch wird die Gefahr von Beschädigungen beim Transport verringert.

[0033] Die Bildung von Paketen im Bereich der Plattenherstellung kann automatisch erfolgen, oder auch manuell. Es ist auch möglich ein Paket zu bilden, wenn noch nicht alle Platten produziert wurden, welche für einen Wechsel erforderlich sind. Es ist später möglich die fehlenden Platten zu dem Paket hinzuzufügen, oder auch fehlende Platten einzeln oder als Paket zum entsprechenden Druckwerk zu transportieren.

[0034] Die Erfindung betrifft gemäß einem ersten Aspekt ein Verfahren zum Zusammenfassen von Druckplatten, wobei die Druckplatten miteinander verbunden, verklemmt, verschachtelt, verpresst oder verkeilt werden, indem eine Druckplatte mindestens eine andere Druckplatte zumindest teilweise umgibt. Eine Druckplatte ist zum Beispiel ein plattenförmiger, biegeelastischer Körper. In Längsrichtung weist die Druckplatte ein oberes und ein unteres Ende auf, die einen mittleren Teilbereich der Druckplatte abschließen oder umfassen. Die Druckplatte ist am oberen und am unteren Ende abgekantet, insbesondere gleichgerichtet abgekantet, so dass die jeweilige Kante in einen Kanal eines Plattenzylinders eingeführt werden kann, um die Druckplatte an dem Plattenzylinder zu fixieren. Vorzugweise sind die Enden in einem Winkel zwischen 75° und 105º von der Druckplatte in unverbautem Zustand abgewinkelt. Besonders bevorzugt ist der Winkel zwischen 85° und 95° oder 90°.

[0035] Die Verbindung zwischen den Druckplatten kann kraft-, reib- und/oder formschlüssig sein. Überdies ist eine Verbindung aufgrund einer magnetischen Kraft, einer Rasteinrichtung, einer Verschraubung, einem Schnappverschluss oder einem Haken mit einer entsprechenden Öse denkbar. Weiterhin kann ein Energiespeicher, wie zum Beispiel eine Zug- oder Druckfeder, eine Kraft auf eine Halte- oder Arretierungsvorrichtung zum Zusammenhalten der Druckplatten ausüben, so dass zum Beispiel die Zug- oder Druckfeder, insbesondere mittels Bolzen, die Druckplatten in der Halte- oder Arretierungsvorrichtung einklemmt oder hineindrückt. Bevorzugt erfolgt die Verbindung der Druckplatten jedoch ohne zusätzliche Halte- und/oder Befestigungselemente. Die Verbindung ist in der Lage, die Druckplatten in einem zusammengefassten Zustand zu halten bis ein Ablösevorgang ausgeführt wird. Vorzugsweise sind die Druckplatten nur im Bereich der Abkantungen verbunden und im Bereich zwischen den Abkantungen voneinander getrennt, also nicht verbunden.

[0036] In einer bevorzugten Ausführungsform sind die Druckplatten ineinander oder aufeinander angeordnet, so dass die abgekanteten Enden oder die Abbiegungen einer Druckplatte mit den abgekanteten Enden einer anderen Druckplatte miteinander verbunden, verklemmt, verschachtelt, verpresst oder verkeilt werden können. Hierbei umgeben die abgekanteten Enden der einen Druckplatte die abgekanteten Enden der anderen, innenliegenden Druckplatte. Diese Art der Verbindung der Druckplatten kann durch einfaches Ineinanderdrücken der Druckplatten mittels einer mechanischen Kraft erfolgen. Vorteilhafterweise werden auf diese Art zwei, drei oder mehrere Druckplatten gleichzeitig oder sukzessive verbunden.

[0037] Eine Druckplatte weist eine Länge auf, die zum Beispiel als der Abstand zwischen den abgekanteten Enden der Druckplatte definiert werden kann. Alle zusammengefassten Druckplatten sind vorzugsweise gleich lang. Beim Ineinanderschachteln oder Verbinden von zum Beispiel zwei Druckplatten ergibt sich eine Um- oder Überspannung der innenliegenden, von den abgekanteten Enden der anderen Druckplatte umgebenden Druckplatte, so dass diese, aufgrund der Um- oder Überspannung, zum Beispiel eine bauchige Wölbung im mittleren Teilbereich der Druckplatte aufweist. Überdies verhindert die bauchige Wölbung den Kontakt der Oberfläche der einen Druckplatte mit der Unterseite der anderen Druckplatte, wodurch die Oberfläche der Druckplatte geschont werden kann.

[0038] Vorzugsweise ist die Verbindung lösbar, so dass eine einzelne Druckplatte aus den zusammengefassten Druckplatten herausgelöst, herausgezogen oder entfernt werden kann. Falls mehrere Druckplatten zusammengefasst sind, können eine, zwei oder mehrere Druckplatten gelöst werden, insbesondere gleichzeitig oder sukzessiv. Bei einem Ablösevorgang kann die Verbindung durch Herausziehen, Herausbiegen oder Herausdrücken gelöst werden. Vorteilhafterweise wird die Verbindung durch eine gekrümmte oder bogenförmige, insbesondere kreisbogenförmige Bewegung eines Teils, insbesondere eines der abgekanteten Enden, der herauszulösenden Druckplatte gelöst. Diese gekrümmte oder kreisbogenförmige Bewegung erfolgt vorzugsweise um eine Drehachse, die sich in einer Ebene orthogonal zum mittleren Teilbereich der Druckplatte und/oder parallel zu einer der Kanten der abgekanteten Enden der Druckplatte befindet. Diese Bewegung kann die Verbindung zwischen zwei Druckplatten oder zwischen einer Druckplatte und dem Plattenrevolver teilweise oder vollständig lösen. Von Vorteil ist, wenn diese Ablösebewegung nicht geradlinig verläuft. Die Verbindung kann auf einmal oder sukzessive, zum Beispiel in zwei oder mehreren Schritten, gelöst werden. Vorteilhafterweise wird in einem zweiten Schritt die teilweise herausgebogene Druckplatte aus dem Plattenrevolver herausgezogen oder herausgedrückt und somit vollständig herausgelöst.

[0039] Vorzugsweise werden Druckplatten mit einem ganzzahligen Vielfachen von vier Druckplatten oder mit einem ganzzahligen Vielfachen von sechs Druckplatten miteinander verbunden. Es können zum Beispiel zwischen 2 und 40 Druckplatten, bevorzugt jedoch 4, 6, 8, 12, 16, 18, 20 oder 24 Druckplatten miteinander zu einem Plattenrevolver verbunden werden.

[0040] Druckplatten, bei denen eine Druckplatte mindestens eine andere Druckplatte zumindest teilweise umgibt und somit eine Verbindung, insbesondere lösbar, zwischen den Druckplatten herstellbar ist, werden auch als Plattenrevolver bezeichnet. Vorzugsweise werden die Druckplatten eines Plattenrevolvers nach dem Verfahren zusammengefasst oder gebündelt, das vorangehend beschrieben ist. Die Druckplatten eines Plattenrevolvers können zur Bestückung einer oder mehrerer Plattenzylinder vorgesehen sein. Bevorzugt wird jeder Druckplatte eine Position an einem Plattenzylinder zugewiesen.

[0041] Der Plattenrevolver wird vorzugsweise im Wesentlichen senkrecht in einer Lagereinrichtung oder einem Harass gelagert. Jedoch ist auch eine waagrechte Lagerung oder eine andere Art der Lagerung des Plattenrevolvers möglich.

[0042] Ein Vorteil der Erfindung liegt darin, dass die Druckplatten zusammengefasst und in der richtigen Reihenfolge zur Bestückung des Plattenzylinders bereitgestellt werden können und somit ein platz- und zeitraubendes Hantieren von vielen einzelnen Druckplatten vermieden wird.

[0043] Das Zusammenfassen oder Bündeln der Druckplatten erfolgt aufgrund des Ineinanderschachtelns oder Ineinanderklemmens der Druckplatten. Diese Art der Bündelung ist einfach und schnell auszuführen und überdies kostengünstig, da vorzugsweise keine zusätzlichen Komponenten zum Zusammenhalten der Druckplatten verwendet werden müssen.

[0044] Ein weiterer Vorteil der Erfindung liegt darin, dass ein Mitarbeiter für mehrere Druckmaschinen zuständig sein kann, da der Mitarbeiter nicht in jeder Druckplattenzuführvorrichtung die Druckplatten einzeln einlegen muss, sondern der Druckplattenzuführvorrichtung einen Plattenrevolver zur Verfügung stellen kann und die Vorrichtung die benötigten Druckplatten vorzugsweise einzeln und selbständig aus dem Plattenrevolver herauslösen kann.

[0045] Eine erfindungsgemäße Vorrichtung umfasst gemäß einem Aspekt Mittel zum Zusammenführen von Druckplatten zu Paketen; Sensoren zur Identifikation von Druckplatten oder Paketen; Mittel zum Transportieren von Paketen; Mittel zur Entnahme einzelner Druckplatten aus Paketen; Mittel zum Transportieren einzelner Druckplatten in der Nähe der Montageposition; und/oder Mittel zum Demontieren und Entfernen von Druckplatten. Sie umfasst vorzugsweise ein Computersystem, welches ein Netzwerk und einen oder mehrere Datenspeicher aufweist und welches als Planungssystem oder als Steuerungssystem verwendet werden kann.

[0046] Bei der Bildung von Paketen ist es vorteilhaft, die Plattenidentifikationen der zu einem Paket zusammengefassten Druckplatten zu erfassen. Es ist möglich diese Erfassung zu automatisieren, indem ein entsprechender Sensor die einzelnen Identifikationen erfasst. Ein Sensor kann beispielsweise Barcodeleser, Kameras, Scanner, elektromagnetische Sensoren oder RFID-Sensoren oder eine Kombination davon umfassen. Der Begriff Sensor umfasst dabei zum einen elektronische oder optoelektronische Detektoren, aber auch gegebenenfalls dazugehörige Steuerungen und Softwarefunktionen zur Auswertung der Detektorsignale. Es kann vorteilhaft sein, die Identifikation von Druckplatten zu unterschiedlichen Zeitpunkten oder an unterschiedlichen Orten zu erfassen, um eventuelle Fehler im Verlauf der Handhabung rasch zu erkennen und geeignete Maßnahmen zu treffen. Die dazu eingesetzten Sensoren können unterschiedlicher Art sein.

[0047] Ein Sensor kann die Identifikationen mehrerer oder aller zu einem Paket gehörenden Platten erfassen. Es ist aber auch möglich, die Identifikationen einzeln zu erfassen. Es ist auch möglich, die Identifikationen durch einen Bediener einzugeben. Es kann vorteilhaft sein, auch die Reihenfolge der in einem Paket befindlichen Druckplatten als Information zu erfassen.

[0048] Die Identifikation kann im abgekanteten Bereich einer Druckplatte platziert sein. Sie kann im Zusammenhang mit der Plattenbelichtung aufgebracht werden, sie kann auch mit einer separaten Vorrichtung, zum Beispiel einem Drucker aufgebracht werden. Es ist auch möglich, das Druckbild selbst oder Teile davon zur Identifikation zu verwenden. Es ist möglich, dass die Identifikation permanent mit der Druckplatte verbunden ist oder entfernbar ist. Es können mehrmals verwendbare Mittel zur Identifikation verwendet werden, zum Beispiel Schilder oder RFID-Sensoren. Es ist auch möglich mehrere Identifikationen zu verwenden.

[0049] Die Informationen zu den in einem Paket oder Plattenrevolver befindlichen Druckplatten werden im Folgenden als Paketdaten bezeichnet.

[0050] Paketdaten können mehr oder weniger umfangreich sein, sie können auch unvollständig sein, wenn sie zum Beispiel zwar die Informationen über in einem Paket befindliche Druckplatten nicht aber ihre Reihenfolge umfassen.

[0051] Paketdaten können für nachfolgende Arbeitsabläufe in einem über ein Netzwerk zugänglichen Datenspeicher bereitgestellt werden. Es ist auch möglich, auf die Speicherung von Paketdaten zu verzichten, um den informationstechnischen Aufwand zu reduzieren, allerdings bietet die Verfügbarkeit von Paketdaten Vorteile bei der Erkennung von Fehlern, welche bei der Handhabung von Druckplatten auftreten können.

[0052] Paketdaten können auch weitere beispielsweise produktionsbezogene oder maschinenbezogene Daten beinhalten, zum Beispiel die Montagepositionen der zum Paket gehörenden Druckplatten, Bilddaten der Druckplatten, Parameter zur Voreinstellung von Druckwerken, Produktnamen, Produktionszeit, oder andere Informationen. Es ist aber auch möglich, derartige Informationen in separaten Datenspeichern bereitzustellen.

[0053] Im Folgenden kann die Identifikation auch als Informationsträger bezeichnet werden, der mehrteilig sein kann und an einer der Druckplatten, insbesondere an der obersten und/oder untersten Druckplatte, des Plattenrevolvers angebracht werden kann. Die unterste Druckplatte kann zum Beispiel diejenige sein, die als erstes aus dem Plattenrevolver herausgelöst werden kann und die oberste Druckplatte kann nach dem Herauslösen der anderen Druckplatten aus dem Plattenrevolver die letzte im Plattenrevolver enthaltene Druckplatte sein. Vorzugsweise wird nur ein einzelner Informationsträger an dem Plattenrevolver angebracht, um den Vorgang beim Erfassen der Informationen zu vereinfachen und/oder zu erleichtern. Der Informationsträger kann ein linearer Barcode, ein gestapelter Barcode, ein 2D-Code oder ähnliches sein. Eine RFID-Einheit zum Speichern von Informationen kann ebenfalls als Informationsträger dienen. Bevorzugt kann der Informationsträger kraft-, reib-, form-und/oder stoffschlüssig mit der Druckplatte verbunden sein. Vorzugsweise ist der Informationsträger an der Druckplatte angeklebt, angeklemmt oder in die Druckplatte integriert. Vorteilhafterweise ist der Informationsträger derart angebracht, dass ein Verrutschen oder eine versehentliches Entfernen des Informationsträgers nicht möglich ist. Bevorzugt weist der Informationsträger einen redundanten Code oder ein System zur Fehlerkorrektur auf, so dass trotz leichter Verunreinigung oder Beschädigung des Informationsträgers die Informationen aus dem Informationsträger herausgelesen werden können, wie zum Beispiel bei einem 2D-Code.

[0054] Weiterhin kann der Informationsträger an der Ober- und/oder Unterseite der Druckplatte angebracht werden, wobei der Randbereich diesbezüglich bevorzugt wird. Überdies ist denkbar, dass mehrere Informationsträger an einer und/oder mehreren oder jeder Druckplatte im Plattenrevolver angebracht werden. Überdies kann der Informationsträger an der Lagereinrichtung des Plattenrevolvers angebracht oder darin integriert sein. Von Vorteil ist, wenn der Informationsträger für eine Scanvorrichtung oder Auslesevorrichtung leicht zugänglich ist, so dass der Scanvorgang zügig und ohne zeitraubendes Hantieren der Druckplatten oder des Plattenrevolvers ausführbar ist.

[0055] Der Informationsträger kann Informationen über die im Plattenzylinder enthaltenen Druckplatten, über die Reihenfolge der Druckplatten, über das zu druckende Format und über die Kennzeichnung des Plattenrevolvers in Form zum Beispiel einer Nummerierung enthalten. Weiterhin kann der Informationsträger Informationen umfassen, die spezifizieren, welche(r) Plattenzylinder mit den im Plattenrevolver befindlichen Druckplatten bestückt werden soll(en) und an welcher Position an dem jeweiligen Plattenzylinder die Druckplatte angeordnet werden soll.

[0056] Der Informationsträger kann mittels Scanvorrichtung detektiert und/oder ausgelesen werden, um die erhaltenen Informationen zum Beispiel an eine Auswerte- oder Steuereinheit weiterzugeben. Die Scanvorrichtung kann ein mobiler Handscanner, eine Bildverarbeitungsvorrichtung, wie zum Beispiel eine Kamera, oder eine fest installierte Scaneinheit sein, wie zum Beispiel ein Roboterarm mit einer Scanvorrichtung. Weiterhin kann die Scanvorrichtung auch an einer Vorrichtung zum Zuführen der Druckplatte an einen Plattenzylinder oder am Plattenzylinder selbst angeordnet sein. Vorzugsweise weist die Scanvorrichtung ein Display auf, auf dem die gescannten Informationen visualisiert werden.

[0057] Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung ist eine Mess- oder Scanvorrichtung vorgesehen, welche in der Lage ist, die Anzahl der Druckplatten in einem zum Beispiel noch nicht vollständig beidseitig zusammengefassten Druckplattenbündel oder in einem Plattenrevolver zu messen oder zu bestimmen. Beispielsweise erfolgt die Messung eines zum Beispiel nur einseitig zusammengefassten Druckplattenbündels bevor die Druckplatten zu einem Plattenrevolver zusammengefasst, insbesondere vollständig zusammengefasst, werden, wie vorangehend beschrieben. Bevorzugt erfolgt die Messung, wenn die abgekanteten Enden der Druckplatten auf einer Seite bereits zusammengefasst oder verschachtelt sind und an der anderen gegenüberliegenden Seite die abgekanteten Enden der Druckplatten aufeinanderliegen, insbesondere lose und/oder nicht verschachtelt sind. Vorzugsweise liegt auf dieser unverschachtelten Seite der Druckplatten jeweils die Kante eines abgekanteten Endes einer Druckplatte auf der nachfolgenden Druckplatte auf oder an. Von der Stirnseite aus gesehen sind die außenliegenden Flächen der lose aufeinanderliegenden, abgekanteten Enden der Druckplatten zu sehen. Durch das Detektieren oder Erfassen dieser Stirnseite kann die gesamte Höhe der abgekanteten, aufeinanderliegenden Enden der Druckplatten mittels einer Scan- oder Messvorrichtung erfasst und die Anzahl der Druckplatten dadurch ermittelt, errechnet und/oder bestimmt werden. Bevorzugt kann die gemessene Gesamthöhe der aufeinanderliegenden abgekanteten Enden der Druckplatte durch die Höhe eines abgekanteten einzelnen Endes einer Druckplatte dividiert werden, um die Anzahl der Druckplatten zu erhalten.

[0058] Beim Messvorgang können sich die Druckplatten, insbesondere die nur einseitig verschachtelten Druckplatten, relativ zur Mess- oder Scanvorrichtung bewegen, wobei zum Beispiel die Scanvorrichtung stationär angeordnet ist. Die Druckplatten können sich auf einer Vorrichtung befinden, die sich relativ zur Scanvorrichtung derart bewegt, insbesondere geradlinig, translatorisch und/oder rotatorisch, dass die Scanvorrichtung die abgekanteten, aufeinanderliegenden Enden der Druckplatten erfassen oder detektieren kann. Zum Beispiel können die Druckplatten auf einer Hebebühne, auf Gabeln eines Gabelstaplers oder auf einer anderen Vorrichtung angeordnet oder anordenbar sein, welche mechanisch, hydraulisch und/oder pneumatisch bewegt, insbesondere horizontal bewegt, werden kann. Die Druckplatten können auch an dem verschachtelten, zusammengefassten Ende durch eine Klemm- oder Haltevorrichtung gehalten werden und das andere Ende der Druckplatten, an dem die abgekanteten Enden der Druckplatten lose aufeinander liegen, kann an der Scanvorrichtung vorbeibewegt, vorbeigeführt oder vorbeigeschwenkt werden, so dass die Scanvorrichtung die gesamte Höhe der abgekanteten Enden der Druckplatten erfassen oder messen und die Anzahl der Druckplatten bestimmen oder errechnen kann, wie vorangehend beschrieben. Das Vorbeibewegen oder Vorbeischwenken der Druckplatten an der Scanvorrichtung kann durch eine mechanische, magnetische, hydraulische und/oder pneumatische Druck- oder Zugkraft erfolgen, die auf die oberste oder unterste Druckplatte ausgeübt werden kann. Vorzugsweise erfolg die Messung oder der Messvorgang, insbesondere der gesamte Messvorgang, manuell, halbautomatisch oder vollautomatisch.

[0059] In einem weiteren Ausführungsbeispiel kann sich die Mess- oder Scanvorrichtung relativ zu den Druckplatten, insbesondere zu den vorangehend beschriebenen, einseitig zusammengefassten Druckplatten, bewegen. Bevorzugt ist der Scanner, wie vorangehend beschrieben, auf die Stirnseite gerichtet, bei der die Druckplatten lose aufeinanderliegen. Vorzugsweise kann die Scanvorrichtung zum Beispiel von einer Bedienperson oder von einem Roboter bewegt werden, insbesondere geradlinig, translatorisch und/oder rotatorisch. Das bestimmen der Anzahl der Druckplatten erfolgt wie vorangehend beschrieben.

[0060] Alternativ oder ergänzend kann das obige Messverfahren auch am zusammengefassten Ende oder im Mittelbereich des Druckplattenbündels oder Plattenrevolvers erfolgen.

[0061] Die Scanvorrichtung kann ein mobiler Handscanner, eine Bildverarbeitungsvorrichtung, wie zum Beispiel eine Kamera, oder eine fest installierte Scaneinheit sein, wie zum Beispiel ein Roboterarm mit einer Scanvorrichtung. Vorzugsweise ist die Scanvorrichtung zum Ermitteln der Anzahl der Druckplatten und die Scanvorrichtung zum Erfassen des Informationsträgers, wie vorangehend beschrieben, identisch oder ähnlich.

[0062] Weiterhin kann eine Mess- oder Scanvorrichtung vorgesehen sein, welche in der Lage ist, die Dicke der zusammengefassten Druckplatten oder des Plattenrevolvers zu messen und auf diese Art und Weise die Anzahl der Druckplatten im Plattenrevolver zu errechnen oder zu bestimmen. Wie vorangehend beschrieben, umgibt beim Zusammenfassen oder Verschachteln zweier Druckplatten das abgekantete Ende einer Druckplatte das abgekantete Ende der innenliegenden Druckplatte. Da die Druckplatten gleich lang sind, wird die innenliegende Druckplatte beim Verschachteln oder beim Hineinbiegen der einen Druckplatte in die andere Druckplatte zusammengestaucht oder zusammengedrückt. Hierbei kann sich der biegelastische Körper oder der mittlere Teilbereich der Druckplatte elastisch verformen, wie zum Beispiel in Form einer bauchigen Wölbung des mittleren Teilbereichs der Druckplatte. Bei jeder weiteren hinzugefügten Druckplatte kann diese bauchige Wölbung oder elastische Verformung stärker ausgeprägt sein, da sich beim Verschachteln oder beim Ineinanderbiegen der hinzugefügten Druckplatte in die vorhandenen Druckplatten, wie vorangehend beschrieben, ein erhöhte Stauchung oder ein erhöhter Druck auf die hinzugefügte Druckplatte ergibt.

[0063] Der größte Abstand zwischen zwei im Plattenrevolver befindlichen Druckplatten liegt aufgrund der Um- oder Überspannung zum Beispiel im mittleren Teilbereich der Druckplatte, insbesondere in der Mitte zwischen den zwei abgekanteten Enden der Druckplatte. Kein Abstand oder nur ein sehr kleiner Abstand zwischen den Druckplatten im Plattenrevolver kann an den abgekanteten Enden der Druckplatten vorliegen, weil die abgekanteten Enden der Druckplatten im Plattenrevolver, wie vorangehend beschrieben, durch Verklemmung oder Verschachtelung verbunden sind.

[0064] Wie vorangehend beschrieben, berühren sich die zusammengefassten Druckplatten an den abgekanteten Enden. Vorzugsweise wird die Messung der Dicke des Plattenrevolvers an den abgekanteten Enden vorgenommen, insbesondere vor oder im Bereich der Abkantung, da an dieser Stelle die bauchige Wölbung oder Verformung der Druckplatte noch nicht oder nur in geringem Maße vorhanden ist und somit kein oder nur ein geringer Abstand zwischen den Druckplatten vorhanden ist. Jedoch sollte bei der Messung der Dicke an oder in der Nähe der abgekanteten Enden darauf geachtet werden, dass alle im Plattenrevolver enthaltenen Druckplatten erfasst werden, insbesondere bei mehreren im Plattenrevolver enthaltenen Druckplatten, die aufgrund der Verschachtelung der Druckplatten im Plattenrevolver zum Beispiel leicht versetzt aneinander oder aufeinander liegen. Bei der Messung der Dicke des Plattenrevolvers an einem der abgekanteten Enden, wie vorangehend beschrieben, errechnet sich die im Plattenrevolver befindliche Anzahl der Druckplatten, indem die gemessene Gesamtdicke des Druckplattenbündels oder Plattenrevolvers durch die bekannte Dicke einer einzelnen Druckplatte dividiert wird.

[0065] Bei der Dickenmessung an einer Stelle, an der die Druckplatten aufgrund der bauchigen Wölbung nicht aneinander liegen, wie zum Beispiel im mittleren Teilbereich der Druckplatten des Plattenrevolvers, kann die Anzahl der Druckplatten, insbesondere unter Berücksichtigung des Abstands zwischen den Druckplatten, zum Beispiel aus zuvor bestimmten Werten oder Erfahrungswerten bestimmt werden. Einer dieser Werte kann sich zum Beispiel ergeben, indem die Dicke eines Plattenrevolvers an einem bestimmten Messpunkt an den Druckplatten gemessen wird, die Anzahl der Druckplatten im Plattenrevolver von einer Person abgezählt wird oder bekannt ist und die Anzahl der Druckplatten der gemessenen Dicke zugewiesen wird. Vorzugsweise kann dieser Vorgang an verschiedenen sinnvollen oder möglichen Messpunkten an einem Plattenrevolver mit zwei Druckplatten erfolgen und iterativ für jede weitere, dem Plattenrevolver hinzugefügte Druckplatte durchgeführt werden. Sinnvolle Messpunkte liegen zum Beispiel an den seitlichen Randbereichen des mittleren Teilbereichs der Druckplatten, da diese Bereiche für die Scanvorrichtung leicht zugänglich sind. Vorzugsweise wird für jeden möglichen oder sinnvollen Messpunkt an einem Plattenrevolver und für jede mögliche oder sinnvolle Anzahl von Druckplatten in einem Plattenrevolver eine Dicke gemessen und dieser Dicke die entsprechende Anzahl von Druckplatten zugewiesen. Diese Werte können tabellarisch, als Formel oder in einer Datenbank festgehalten werden. Anschließend kann bei jeder Messung auf diesen Datenbestand manuell oder elektronisch zugegriffen werden. Bevorzugt findet die Messung der Dicke immer an derselben Stelle des Plattenrevolvers statt, um die Reproduzierbarkeit der Messung zu gewährleisten. Jedoch sind andere Vorgehensweisen zum Bestimmen oder Berechen der im Plattenrevolver befindlichen Anzahl von Druckplatten ebenfalls möglich, wie zum Beispiel mittels einer Funktion, die die bauchige Wölbung oder die Verformung beschreibt und diese in die Berechung oder Bestimmung der Anzahl der Druckplatten einfliest.

[0066] Die Mess- oder Scanvorrichtung wird vorzugsweise seitlich an den Plattenrevolver angelegt, insbesondere am unteren oder oberen Ende oder im mittleren Teilbereich der Druckplatten. Dieser Vorgang ist vorzugsweise zum raschen Überprüfen der Anzahl der Druckplatten geeignet, die sich im Plattenrevolver befinden. Vorzugsweise wird dieselbe Scanvorrichtung verwendet, die auch zum Scannen eines an einer Druckplatte angebrachten Informationsträgers verwendet wird, wie vorangehend beschrieben. Jedoch kann auch eine weitere oder andere Mess- oder Scanvorrichtung vorgesehen sein, wie zum Beispiel eine den Plattenrevolver umfassende, insbesondere U-förmige, Mess- oder Scanvorrichtung. Bevorzugt kann eine Scanvorrichtung in der Lagereinrichtung des Plattenrevolvers integriert sein.

[0067] Das Verfahren zum Erfassen der Anzahl der Druckplatten mit Hilfe der Dickenmessung des Plattenrevolvers und das Verfahren zum Detektieren von Informationen über den Plattenrevolver mittels eines Informationsträgers können gleichzeitig, nacheinander oder einzeln durchgeführt werden. Bevorzugt werden die Verfahren gekoppelt oder unabhängig voneinander ausgeführt. Beide Verfahren besitzen jedoch den Vorteil, dass über einen einzelnen Scanvorgang eine oder mehrere Information über die Druckplatten und/oder den Plattenrevolver ausgelesen oder erfasst werden können, ohne zeitraubendes Einscannen jeder einzelnen Druckplatte.

[0068] Ein zum Druckwerk transportiertes Paket wird an einer definierten Position in einem Montagespeicher, Harrass oder einer Lagereinrichtung bereitgestellt. Der Montagespeicher kann ein oder mehrere Pakete aufnehmen. Von einem Druckwerk demontierte Platten können in einem Demontagespeicher aufgenommen werden. Es ist möglich, einen Montagespeicher als Demontagespeicher zu verwenden, es ist auch möglich, einen vom Montagespeicher unabhängigen Demontagespeicher vorzusehen.

[0069] Eine dem Druckwerk zugeordnete Montagevorrichtung verfügt über mechanische Aktoren, welche Platten aus einem im Montagespeicher befindlichen Paket vereinzeln und identifizieren können und die vereinzelten Platten im Druckwerk positionieren und montieren können.

[0070] Die Montagevorrichtung verfügt über einen oder mehrere Sensoren, welche die Identifikation der im Montagespeicher befindlichen Pakete auslesen können. Die Montagevorrichtung kann über einen oder mehrere Sensoren, welche die Identifikation einer aus dem Paket vereinzelten Druckplatte auslesen können. Es ist vorteilhaft, wenn dieselben Sensoren zur Identifikation eines Pakets von Druckplatten, wie auch zur Identifikation der vereinzelten Druckplatten verwendet werden können. Wenn die Reihenfolge der in einem Paket enthaltenen Druckplatten bekannt ist, kann auf eine Identifikation der vereinzelten Druckplatten verzichtet werden. Es kann aber auch vorteilhaft sein, eine Identifikation der vereinzelten Druckplatten vorzusehen, um durch diese zusätzliche Prüfung eine erhöhte Fehlersicherheit zu erlangen. Es ist außerdem vorteilhaft, wenn die Sensoren auch für die Identifikation von Platten genutzt werden können, welche durch einen Bediener montiert werden.

[0071] Die Montagevorrichtung verfügt über eine Steuerung, welche die mechanischen Abläufe steuert, die Steuerung ist mit übergeordneten Systemen zur Produktionssteuerung vernetzt, um beispielsweise Identifikationsinformationen zu den Paketen und Druckplatten sowie Statusmeldungen auszutauschen und Produktionswechsel automatisch auslösen zu können. In einer vorteilhaften Ausführung der Erfindung verfügt die Montagevorrichtung über eine in ihrer Nähe angeordnete Bedienstation, mit welcher ein Bediener beispielsweise einzelne Funktionen oder Funktionsabläufe auslösen kann oder Statusinformationen ablesen oder eingeben kann.

[0072] Die Montagevorrichtung umfasst vorzugsweise mechanische Aktoren für folgende Verfahrensschritte:
  1. 1. Vereinzelung von Druckplatten aus Paketen, welche sich im Montagespeicher befinden.
  2. 2. Entnahme einer vereinzelten Platte aus dem Montagespeicher.
  3. 3. Transport einer Platte an eine Montageposition des Plattenzylinders.
  4. 4. Montage einer Platte auf dem Plattenzylinder.
  5. 5. Demontage einer Platte vom Plattenzylinder.
  6. 6. Transport einer Platte zu einem Demontagespeicher.
  7. 7. Ablegen einer demontierten Platte in einen Demontagespeicher.


[0073] Es ist möglich, einige dieser Verfahrensschritte mit denselben Aktoren durchzuführen. Beispielsweise kann Montage und Demontage zumindest teilweise mit den gleichen Aktoren ausgeführt werden. Es kann auch der Transport einer demontierten Platte zum Demontagespeicher oder der Transport einer zu montierenden Platte aus dem Montagespeicher zur Montageposition mit denselben Aktoren durchgeführt werden. Es ist aber auch möglich für einige Verfahrensschritte separate Aktoren vorzusehen, um bestimmte mechanische Abläufe parallel durchführen zu können.

[0074] Die Montagevorrichtung führt im Zuge eines Produktionswechsels beispielsweise folgende Verfahrensschritte aus:
  1. 1. Identifikation der im Montagespeicher befindlichen Pakete.
  2. 2. Entnahme einer Druckplatte aus einem im Montagespeicher bereitgestellten Paket.
  3. 3. Identifikation der aus dem Paket entnommenen Druckplatte (falls Reihenfolge der Platten unbekannt).
  4. 4. Demontage der Druckplatten, welche ausgewechselt werden muss, wobei die demontierten Druckplatten an einer definierten Position in einem Demontagespeicher gesammelt werden können.
  5. 5. Montage der identifizierten Platte an der definierten Position auf dem Plattenzylinder.


[0075] Wenn mehrere Platten gewechselt werden müssen, werden die Schritte 2 bis 5 wiederholt. Wenn alle Platten eines Pakets montiert wurden, aber noch nicht alle für den Produktionswechsel erforderlichen Platten montiert sind, werden die Schritte 1 bis 5 wiederholt. Schritt 3 kann entfallen, wenn die Reihenfolge der in einem Paket enthaltenen Platten sicher bekannt ist.

[0076] Es ist beispielsweise auch möglich, die Demontage der zu ersetzenden Druckplatten teilweise oder vollständig vorgängig durchzuführen.

[0077] Nachdem alle benötigten Platten an den entsprechenden Stellen montiert wurden, kann automatisch der Abschluss des Vorgangs gemeldet werden und das Druckwerk als "zum Druck bereit" gekennzeichnet werden. Wenn ein im Montagespeicher befindliches Paket oder eine dem Paket entnommene Platte bei der Identifikation als falsch erkannt wird, kann beispielsweise die falsch erkannte Platte in den Demontagespeicher transportiert werden und ein Fehler gemeldet werden. Wenn das Paket nicht alle für den Produktionswechsel benötigten Platten enthält, kann eine entsprechende Fehlermeldung oder eine Warnung ausgelöst werden. Diese erfordert dann einen Eingriff, um den Fehler zu korrigieren. Beispielsweise kann eine Bedienperson eine fehlende Platte der Montagevorrichtung übergeben, oder die Montage manuell vornehmen und ein Quittiermeldung auslösen, um die Kennzeichnung des Druckwerks als "zum Druck bereit" zu bewirken. Es ist beispielsweise auch möglich, dass die fehlenden Platten einzeln oder als Paket in den Montagespeicher gebracht werden und die automatische Montage der nachgelieferten Platten manuell oder automatisch gestartet wird.

[0078] Der Montagespeicher umfasst einen oder mehrere Behälter, die Platten beziehungsweise Pakete von Platten aufnehmen können. Es ist möglich, dass ein Behälter mehrere Pakete enthält. Ein Behälter des Montagespeichers kann eine feste Position haben. Der Montagespeicher kann aber auch eine Positioniereinrichtung beinhalten, mit der die Behälter in unterschiedliche Positionen gebracht werden können. Es ist auch möglich, dass ein Behälter von dem Montagespeicher gelöst werden kann und verwendet wird, um Druckplattenpakete zwischen Plattenherstellung und Druckwerk zu transportieren. Bevorzugt kann ein Behälter mehrere Pakete von Druckplatten aufnehmen.

[0079] In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung kann eine Positioniereinrichtung des Montagespeichers einen Behälter in eine erste Position - die Ladeposition - bringen, in welcher Pakete von Platten in den Behälter eingebracht werden. Das Laden kann durch eine automatische Vorrichtung erfolgen, welche zum Beispiel auch den Transport der Druckplattenpakete von der Plattenherstellung zum Druckwerk ausführt. Das Beladen kann aber auch durch einen Bediener erfolgen. Ein Behälter kann dann in eine zweite Position - die Montageposition - gebracht werden, welche die Entnahme von Druckplatten durch die automatische Montagevorrichtung erlaubt. Es ist aber auch möglich Platten zum Beispiel durch einen Bediener in den Behälter einzubringen oder aus dem Behälter zu entnehmen, wenn sich der Behälter in der Montageposition befindet.

[0080] In einer bevorzugten Ausführung der Erfindung wird die Reihenfolge von Paketen, welche in den Montagespeicher geladen werden an die Produktionsfolge angepasst, das heißt das für den nächsten Produktionswechsel benötigte Paket befindet sich zum Beispiel an vorderster Position im Montagespeicher, um die Vereinzelung und Montage der im Paket enthaltenen Druckplatten zu ermöglichen. Nachdem alle Platten eines Pakets montiert wurden, befindet sich das nächste Paket in der vordersten Position im Montagespeicher. Es ist aber auch möglich, die Montagvorrichtung so zu gestalten, dass die Reihenfolge, mit der verschiedene Pakete in einem Montagespeicher vorliegen, unerheblich ist. Die Montagevorrichtung ist in diesem Fall so konstruiert, dass sie alle in einem Montagespeicher befindlichen Pakete identifizieren kann und dass sie eine Vereinzelung von Platten aus beliebigen Paketen vornehmen kann.

[0081] Die Montagevorrichtung vereinzelt eine Platte aus einem im Montagespeicher befindlichen Paket und identifiziert sie. Um die Vereinzelung der Platten durchführen zu können verfügt sie über Halteelemente. Diese können zum Beispiel Greifer oder bevorzugt ein oder mehrere individuell ansteuerbare Saugnäpfe sein. Die Halteelemente bewegen sich für den Vereinzelungsprozess in einer Ebene senkrecht zur abgekanteten Plattenseite. Typischerweise werden die Platten so in dem Montagespeicher positioniert, dass die abgekantete Plattenseite parallel zur Zylinderachse des Formzylinders ist.

[0082] Beim Vereinzelungsvorgang bewegt die Montagevorrichtung die Druckplatte aus dem Montagespeicher hinaus in eine erste Zwischenposition, die Identifikationsposition. In dieser Position erfolgt eine Identifikation der vereinzelten Druckplatte.

[0083] Nun erfolgt eine Verschiebung der vereinzelten und korrekt identifizierten Druckplatte in eine Montageposition der Druckplatte. Dazu erfolgt eine Bewegung der Druckplatte einerseits parallel zur Achse des Formzylinders, so dass die Platte die gewünschte seitliche Position erreicht, welche der Druckzone entspricht, in welcher die Platte montiert werden soll. Außerdem wird die Druckplatte in einer Ebene senkrecht zur Zylinderachse bewegt. Es ist möglich, die Platte dazu an andere Halte- beziehungsweise Transportelemente zu übergeben, als für den Vereinzelungsvorgang verwendet wurden, es ist aber auch möglich, dieselben Halteelemente zu verwenden, wie für den Vereinzelungsvorgang. Der Plattenzylinder wird so bewegt, dass sich die Plattenbefestigungselemente in einer definierten Position bezüglich Drehwinkel und seitlicher Lage befinden, der Montageposition des Plattenzylinders. Die Bewegung des Plattenzylinders kann eine Drehbewegung oder eine Bewegung entlang der Zylinderachse sein, sie kann ausgeführt werden, sobald die Steuerung des Druckwerks die Information zur Position der zur montierenden Platte erhalten hat.

[0084] In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird ein Schieber verwendet. Der Schieber kann eine Kraft auf die Druckplatte ausüben, indem er von der Unterseite der Platte gegen die Abkantung drückt. Er kann auch mittig eine Druckplatte halten. Er wird in einer Ebene senkrecht zur Abkantung der Platte bewegt und fördert die Druckplatte aus der Identifikationsposition an die Montageposition. Das Schieben der Platte durch einen unter der Platte befindlichen auf die Vorderkante der Platte wirkenden Schieber hat den Vorteil, dass eine hohe Positioniergenauigkeit der flexiblen Druckplatte erreicht wird. Der Schieber kann zusätzliche Positionierelemente, beispielsweise Stifte, für eine präzise seitliche Positionierung der Druckplatte aufweisen. In einer vorteilhaften Ausführung wird die Platte gegen einen oberhalb der Plattenbefestigungselemente befindlichen Anschlag, beispielsweise eine Leiste, geschoben, um die Ausrichtung der Druckplatte gegenüber den Befestigungselementen und ihre Position in Umfangsrichtung des Plattenzylinders zu verbessern.

[0085] Nun befindet sich sowohl die Druckplatte als auch der Plattenzylinder in Montageposition.

[0086] Die Montageposition ist bevorzugt dadurch charakterisiert, dass eine anschließende Bewegung des abgekanteten Plattenendes in radialer Richtung zum Plattenzylinder die Abkantung der Druckplatte mit einem Befestigungselement des Plattenzylinders in wirkschlüssige Verbindung bringt.

[0087] In einem alternativen Ausführungsbeispiel ist eine Vorrichtung zum Hantieren von mindestens einer Druckplatte vorgesehen, wobei diese Vorrichtung als automatische Zuführvorrichtung oder Automat für das Zuführen von Druckplatten an einen Plattenzylinder angesehen werden kann. Diese Vorrichtung ist dafür vorgesehen, mindestens eine Druckplatte aus einem Plattenrevolver, insbesondere vereinzelt oder einzeln, herauszulösen und die Druckplatten zu einem Plattenzylinder zu führen und an dem Plattenzylinder derart zu positionieren oder zu zentrieren, dass ein Nachpositionieren nicht mehr erforderlich ist. Dieser Vorgang wird vorzugsweise solange ausgeführt, bis die Druckplatten des Plattenrevolvers aufgebraucht sind.

[0088] Diese Hantiervorrichtung umfasst eine Ablösevorrichtung, die mehrteilig sein kann und die eine Druckplatte aus dem Plattenrevolver herauslösen kann. Die Ablösevorrichtung ist in der Lage, die kraft-, reib- und/oder formschlüssige Verbindung zwischen den Druckplatten des Plattenrevolvers zu lösen. Von Vorteil ist, wenn die Ablösevorrichtung eine Saugvorrichtung umfasst oder ist, die mittels Unterdrucks eine innen- oder außenliegende, insbesondere die herauszulösende, Druckplatte des Plattenrevolvers erfassen oder ansaugen kann. Ein Magnet oder eine andere Vorrichtung kann ebenfalls zum Erfassen der Druckplatte verwendet werden. Bevorzugt ist die Ablösevorrichtung in der Lage, die Verbindung der Druckplatten im Plattenrevolver entsprechend dem vorangehend beschriebenen Verfahren zum Ablösen einer Druckplatte aus einem Plattenrevolver zu lösen, zum Beispiel mittels einer gekrümmten Bewegung der Ablösevorrichtung relativ zum Plattenrevolver, nachdem diese die herauszulösenden Druckplatte zum Beispiel an einem Ende erfasst oder angesaugt hat.

[0089] Weiterhin kann eine Ablösevorrichtung das Lösen zweier Druckplatten durch starke Vibrationen oder durch einen mechanischen Schlag bewirken. Überdies ist denkbar, dass die Ablösevorrichtung mehrere Druckplatten gleichzeitig, insbesondere im Wesentlichen gleichzeitig, aus dem Plattenrevolver herauslösen kann.

[0090] Weiterhin kann die Vorrichtung zum Hantieren von mindestens einer Druckplatte eine Plattenrevolverhaltevorrichtung umfassen, die mehrteilig sein kann. Die Plattenrevolverhaltevorrichtung ist an oder in dem Harass bzw. der Lagereinrichtung angeordnet oder integriert und ist in der Lage, die im Plattenrevolver enthaltenen Druckplatten in Position und Orientierung zu halten und/oder innerhalb des Harass zu verschieben. Bevorzugt ist die Plattenrevolverhaltevorrichtung dafür vorgesehen, den Plattenrevolver oder die herauszulösende Druckplatte zu halten, insbesondere an einem Randbereich zum Beispiel an oder in der Nähe einer Abkantung oder im mittleren Teilbereich, während die Ablösevorrichtung eines der Enden der Druckplatten erfasst und anschließend herausbiegt, um die Verbindung zu den verbleibenden Druckplatten im Plattenrevolver zu lösen. Von Vorteil ist, wenn die Plattenrevolverhaltevorrichtung eine Saugvorrichtung, ein Magnet oder eine Klemmvorrichtung umfasst oder ist.

[0091] Die Vorrichtung zum Hantieren weist vorzugsweise weiterhin eine Haltevorrichtung auf, die mehrteilig sein kann und die Druckplatte nach dem Herausziehen aus dem Plattenrevolver halten und/oder führen kann. Diese Haltevorrichtung kann vorzugsweise eine Saugvorrichtung oder eine Luftkissenvorrichtung umfassen oder sein. Die Luftkissenvorrichtung kann ein sogenanntes invertiertes Luftkissen aufweisen, das aufgrund eines erzeugten Vakuums die Druckplatte ansaugen und halten kann. Jedoch sind auch andere Haltevorrichtungen, wie zum Beispiel eine magnetische Vorrichtung oder eine Klemmvorrichtung möglich.

[0092] Mit Hilfe der Ablösevorrichtung und/oder der Haltevorrichtung kann die herausgelöste Druckplatte vom Plattenrevolver zum Plattenzylinder transportiert und/oder geführt werden. Mittels Ablöse- und/oder Haltevorrichtung ist zum Beispiel sowohl eine Translation als auch eine Rotation der Druckplatte in alle Freiheitsgrade der Bewegung möglich. Die Ablöse-und/oder Haltevorrichtung kann am oberen und/oder unteren Ende und/oder im mittleren Teilbereich der Druckplatte angeordnet sein oder hingeführt werden. Weiterhin kann die Ablöse- und/oder Haltevorrichtung auf der gleichen und/oder auf unterschiedlichen Seiten der Druckplatte anliegen. Ein Halten der Druckplatte an den abgekanteten Enden mit Hilfe der Haltevorrichtung ist ebenfalls möglich. Die Haltevorrichtung ist vorteilhafterweise in der Lage, die Druckplatte in einer beliebiger Position gegebenenfalls selbständig zu halten.

[0093] Bevorzugt besitzt die Hantiervorrichtung einen Schieber, der mehrteilig sein kann und vorteilhafterweise einen Zentrierzapfen aufweisen kann. Der Schieber und/oder der Zentrierzapfen kann/können form,- reib- und/oder kraftschlüssig mit der Druckplatte verbunden werden oder sein. Vorzugsweise ist der Schieber mit dem Zentrierzapfen an einem der beiden oder an beiden abgekanteten Enden der Druckplatte angeordnet und/oder verbunden. Eine andere Position des Schiebers ist jedoch nicht ausgeschlossen. Von Vorteil ist, wenn das abgekantete Ende der Druckplatte eine Nut, Öffnung oder einen Durchbruch aufweist, in die/den der Zentrierzapfen des Schiebers eingeführt werden kann, insbesondere mit wenig Spiel oder spielfrei. Vorzugsweise kann der Schieber in Längsrichtung mittig an der Druckplatte angeordnet sein. Die Hantiervorrichtung kann auch zwei oder mehrere Schieber zum Führen der Druckplatte umfassen. Eine andere Art der Verbindungsmöglichkeit zwischen dem Schieber und der Druckplatte, wie zum Beispiel mittels Klemmvorrichtung oder Magnets, ist ebenfalls möglich.

[0094] Vorteilhafterweise weist die Hantiervorrichtung eine Positioniervorrichtung auf, die mehrteilig sein kann und die behilflich ist, die Druckplatte am Plattenzylinder zu positionieren. Hierfür kann die Positioniervorrichtung in der Nähe oder am Plattenzylinder positioniert werden oder angeordnet sein, insbesondere derart, dass die Positioniervorrichtung über einem Kanal am Plattenzylinder zum Einführen oder Einhängen eines abgekanteten Endes einer Druckplatte angeordnet ist, den Plattenzylinder jedoch vorzugsweise nicht berührt. Die Positioniervorrichtung weist vorteilhafterweise mindestens eine Aussparung auf, die zur Aufnahme des Schiebers und/oder des Zentrierzapfens geeignet ist und das genaue Positionieren und/oder Zentrieren des Schiebers, insbesondere lateral, und somit der vom Schieber mitgeführten Druckplatte relativ zur Positioniervorrichtung ermöglicht. Jedoch sind andere Ausführungsformen zum Positionieren des Schiebers ebenfalls möglich. Bevorzugt kann die Aussparung vor dem Einführen des Zentrierzapfens mit Hilfe einer Lehre respektive eines Registernockens, insbesondere lateral, ausgerichtet werden, so dass nach dem Einführen des Zentrierzapfens des Schiebers in die Aussparung keine Nachpositionierung des Schiebers und der Druckplatte gegenüber der Positioniervorrichtung und somit gegenüber dem Plattenzylinder mehr stattfinden muss. Nach dem Einführen des Zentrierzapfens in die Aussparung befindet sich das beim Zentrierzapfen befindliche abgekantete Ende der Druckplatte vorzugsweise an einem Anschlag an der Positioniervorrichtung, der quer zur Aussparung und parallel zu einem Kanal des Plattenzylinders angeordnet ist. Der Anschlag ist zum Beispiel für die axiale Positionierung der Druckplatte relativ zum Plattenzylinder vorgesehen.

[0095] Nach dem Positionieren des Schiebers mit der Druckplatte an der Positioniervorrichtung kann der Schieber entfernt werden, wobei die Druckplatte weiterhin von der Haltevorrichtung in Position gehalten werden kann. Durch eine Einspannvorrichtung kann die ordnungsgemäß positionierte Druckplatte, deren abgekantetes Ende an dem Anschlag der Positioniervorrichtung anliegt und sich über dem Kanal des Plattenzylinders befindet, in den Kanal eingehängt oder hineingedrückt werden. Vorteilhafterweise kann ein Nocken den Eindrückvorgang ausführen, jedoch sind andere Möglichkeiten nicht ausgeschlossen. Eine Fixiereinrichtung kann das abgekantete Ende der Druckplatte im Kanal des Plattenzylinders fixieren. Nach einer Drehung des Plattenzylinders kann das andere lose abgekantete Ende der Druckplatte in einem entsprechenden Kanal des Plattenzylinders ebenfalls eingehängt und fixiert werden, um anschließend den Druckvorgang ausführen zu können.

[0096] Nach dem Ausführen des Druckvorgangs kann die gebrauchte Druckplatte aus dem Kanal des Plattenzylinders mittels einer Ausspannvorrichung herausgelöst oder ausgespannt werden. Bevorzugt wird die Druckplatte nach dem Ausspannen über ein Transportband zu einem Entsorgungskorb transportiert. Vorteilhafterweise ist das Band schwenkbar und/oder verschiebbar gelagert, so dass es in der Lage ist, die ausgespannte Druckplatte an beliebiger Stelle aufzunehmen und zum Entsorgungskorb zu transportieren ohne andere Vorrichtungen zu beschädigen oder zu gefährden. Gleichzeitig kann das Band als Zutrittsabsicherung dienen, so dass Personen beim Wechseln der Druckplatte nicht verletzt werden können.

[0097] Die Hantiervorrichtung kann zu den bereits genannten Vorrichtungen weitere Vorrichtungen aufweisen, die beim Lösen, Halten, Führen, Positionieren, Zentrieren, Befestigen, Einspannen und/oder Ausspannen der Druckplatte(n) behilflich sein können.

[0098] Nachfolgend werden die Verfahrensschritte beschrieben, die beim Hantieren der Druckplatte ausgeführt werden können. Vorteilhafterweise können die Verfahrensschritte einzeln oder in jeglicher Kombination ausgeführt werden.

[0099] Eine Ablösevorrichtung, insbesondere eine Saugvorrichtung, ist in der Lage, eine Druckplatte aus einem Plattenrevolver herauszulösen. Vorteilhafterweise wird mit Hilfe einer Plattenrevolverhaltevorrichtung der Plattenrevolver derart gehalten und/oder verschoben, dass die Ablösevorrichtung die herauszulösende Druckplatte ansaugen und/oder erfassen kann. Zum Ablösen der herauszulösenden Druckplatte kann die Ablösevorrichtung eines der Enden der Druckplatte erfassen und mittels einer gekrümmten oder kreisförmigen, insbesondere nicht linearen, Bewegung der Ablösevorrichtung relativ zum Plattenrevolver die Druckplatte teilweise herauslösen. Nachfolgend kann die teilweise gelöste Druckplatte mit Hilfe der Ablösevorrichtung vollständig aus dem Plattenrevolver herausgezogen werden. Die herausgelöste Druckplatte wird anschließend von einer Haltevorrichtung und/oder der Ablösevorrichtung zu einem Plattenzylinder transportiert oder geführt. Ein Schieber, insbesondere mit einem Zentrierzapfen, kann an der herausgelösten Druckplatte angebracht oder mit ihr verbunden werden und die Druckplatte an dem Plattenzylinder und/oder in die Nähe eines Kanals des Plattenzylinders führen. Vorteilhafterweise kann hierbei der Zentrierzapfen des Schiebers in einer Öffnung oder einem Durchbruch an einem der abgekanteten Enden der Druckplatte eingeführt oder eingehakt werden. Somit folgt die Druckplatte der Bewegung des Schiebers. Eine Positioniervorrichtung ist an dem Plattenzylinder positionierbar und ist für die Zentrierung des Schiebers und der Druckplatte an dem Plattenzylinder vorgesehen. Hierbei kann der Zentrierzapfen des Schiebers in eine Aussparung der Positioniervorrichtung eingeführt werden, wobei die Aussparung zuvor mit Hilfe einer Lehre respektive eines Registernockens gegenüber dem Plattenzylinder, insbesondere lateral, ausgerichtet oder eingestellt wurde. Nach der Zentrierung der Druckplatte an der Positioniervorrichtung mittels Schiebers kann der Schieber entfernt werden, wobei die Haltevorrichtung die Druckplatte weiterhin in Position hält. An der Positioniervorrichtung anliegend befindet sich die Druckplatte beziehungsweise das abgekantete Ende der Druckplatte über dem Kanal des Plattenzylinders. Mit einer Einspannvorrichtung kann das abgekantete Ende der Druckplatte in den Kanal des Plattenzylinders eingehängt werden und anschließend im Kanal fixiert werden.

[0100] Eine Abkantung, ein abgebogenes Ende, ein abgekantetes Ende oder eine abgekantete Fläche einer Druckplatte werden in dieser Beschreibung als Synonyme verwendet, soweit sich aus dem jeweiligen Zusammenhang nicht etwas anderes ergibt.

[0101] Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand von Figuren erläutert. Die in den Figuren offenbarten Merkmale bilden je einzeln und in jeder Merkmalskombination mit den oben beschriebenen Merkmalen die Erfindung vorteilhaft weiter.

[0102] Es zeigen:

Figur 1 eine Seitenansicht von einseitig zusammengefassten Druckplatten mit
einer Mess- oder Scanvorrichtung zum Bestimmen der Anzahl der

Druckplatten;

Figur 2 eine Seitenansicht eines Druckplattenbündels mit einseitig
zusammengefassten Druckplatten mit Krafteinleitungspunkt und zwei
Haltepunkten zum Verschachteln der Druckplatten;

Figur 3 eine Seitenansicht eines Plattenrevolvers mit vollständig

zusammengefassten Druckplatten;

Figur 4 eine Plattenrevolverhaltevorrichtung, die einen von zwei

Plattenrevolvern hält;

Figur 5 eine Ablösevorrichtung beim Ansaugen einer einzelnen Druckplatte
des Plattenrevolvers;

Figur 6 die Ablösevorrichtung vor dem Herausziehen der einzelnen
Druckplatte aus einem Plattenrevolver;

Figur 7 die Ablösevorrichtung beim Herausziehen der einzelnen Druckplatte
aus dem Plattenrevolver;

Figur 8 das Zuführen der Druckplatte zu einem Plattenzylinder mit Hilfe der
Ablösevorrichtung;

Figur 9 das Führen der Druckplatte mit der Ablösevorrichtung und einer
Haltevorrichtung;

Figur 10 die Haltevorrichtung und die Ablösevorrichtung beim Positionieren der
Druckplatte am Plattenzylinder;

Figur 11 das Ablösen der Ablösevorrichtung von der Druckplatte, wobei die
Druckplatte weiterhin von der Haltevorrichtung gehalten wird;

Figur 12 das Einführen eines Schiebers an die von der Haltevorrichtung
gehaltene Druckplatte;

Figur 13 das Führen der Druckplatte an den Plattenzylinder mit Hilfe des
Schiebers und der Haltevorrichtung;

Figur 14 eine detaillierte Ansicht des Schiebers mit einem Zentrierzapfen und
der Haltevorrichtung an der Druckplatte;

Figur 15 eine Draufsicht des Schiebers mit dem Zentrierzapfen, der in einer
Öffnung der Druckplatte zentriert ist;

Figur 16 das Zuführen des Schiebers mit der Druckplatte an eine
Positioniervorrichtung am Plattenzylinder;

Figur 17 eine Draufsicht des Zuführvorgangs aus Figur 16;

Figur 18 eine Draufsicht der Zentrierung des Zentrierzapfens in einer
Aussparung der Positioniervorrichtung;

Figur 19 das Einstellen der Aussparung der Positioniervorrichtung;

Figur 20 den Einspannvorgang der Druckplatte in einen Kanal des
Plattenzylinders;

Figur 21 das Positionieren des Schiebers während des Einspannvorgangs;

Figur 22 das Eindrücken des abgekantenten Endes der Druckplatte in den Kanal
des Plattenzylinders;

Figur 23 der Abtransport gebrauchter Druckplatten mittels Transportbands;

Figur 24 ein zweites Ausführungsbeispiel für den Abtransport gebrauchter
Druckplatten;

Figur 25 ein drittes Ausführungsbeispiel für den Abtransport gebrauchter
Druckplatten;

Figur 26a ein zweites Ausführungsbeispiel für das Ablösen einer Druckplatten
aus einem Plattenrevolver;

Figur 26b den Ablösevorgang einer einzelnen Druckplatte nach dem in Figur 26a
gezeigten Ausführungsbeispiel;

Figur 26c das Zuführen der Druckplatte an einen Plattenzylinder nach dem in
Figur 26a gezeigten Ausführungsbeispiel;

Figur 27a ein zweites Ausführungsbeispiel für das Eindrücken eines abgekanteten
Endes einer Druckplatte in einen Kanal eines Plattenzylinders;

Figur 27b das Anheben der Druckplatte, um einen Schieber zu entfernen nach
dem in Figur 27a gezeigten Ausführungsbeispiel;

Figur 27c das Eindrücken des abgekantenen Endes der Druckplatte in einen Kanal
des Plattenzylinders nach dem in Figur 27a gezeigten
Ausführungsbeispiel;

Figur 28a bis 28c die Bildung eines Plattenrevolvers oder Paktes aus Druckplatten und
das Erfassen eines Informationsträgers oder einer Identifikation mittels
eines Scanners oder Sensors; und

Figur 29a bis 29c einen Ablauf eines Montagevorgangs an einem Druckwerk, wobei Druckplatten an einen Plattenzylinder angeordnet werden.



[0103] Figur 1 zeigt mehrere Druckplatten 10, die sowohl am linken Ende 10a als auch am rechten Ende 10b der in der Figur 1 dargestellten Druckplatten 10 abgekantet sind, wobei die abgekanteten Enden 10a und 10b in die gleiche Richtung abragen. Die abgekanteten links gezeigten Enden 10a der Druckplatten 10 sind zusammengefasst und die abgekanteten gegenüberliegenden Enden 10b der Druckplatten 10 liegen lose aufeinander. Ein Scanner 11 ist in der Lage, die zusammengefassten Druckplatten 10 zu scannen, um die Anzahl der Druckplatten errechnen zu können, um zu überprüfen, ob die gewünschte Anzahl der Druckplatten 10 vorhanden ist. Der Scanner 11 ist hierbei stationär. Das rechte Ende der in

[0104] Figur 1 ersichtlichen Druckplatten 10 wird am Scanner 11 mittels einer mechanischen Druckkraft vorbeigeführt, die über den Krafteinleitungspunkt 12 auf die Druckplatten ausgeübt wird. Hierbei erfasst und errechnet der Scanner 11 die Anzahl der Druckplatten. Das bereits zusammengefasste Ende der Druckplatten 10 kann hierbei durch eine Haltevorrichtung gehalten werden. Überdies kann der Scanner 11 einen Informationsträger 10c detektieren, der in Form eines Barcodes an dem abgekanteten Ende 10b der obersten Druckplatte 10 angeklebt ist. Der Informationsträger 10c umfasst Informationen über die Druckplatten und über den Bestimmungsort der jeweiligen Druckplatte.

[0105] Figur 2 zeigt einseitig ineinander verschachtelte Druckplatten 10 und zwei Haltepunkte 13, die in der Nähe der abgekanteten Enden 10a, 10b der obersten Druckplatte 10 angeordnet sind. Über einen Krafteinleitungspunkt 12 wird eine Druckkraft auf die unterste Druckplatte 10 ausgeübt, so dass die Druckplatten gegen die Haltepunkte 13 gedrückt werden. Durch diesen Eindrückvorgang werden die abgekanteten Enden 10b der Druckplatten 10 ineinander verschachtelt analog zu den abgekanteten Enden 10a.

[0106] Figur 3 zeigt die zu einem Plattenrevolver 14 zusammengefassten oder gebündelten Druckplatten 10.

[0107] Figur 4 zeigt einen Harass 22, in dem sich zwei Plattenrevolver 14 befinden. Figur 4 zeigt weiterhin eine Plattenrevolverhaltevorrichtung 20, die einen der beiden Plattenrevolver 14 an den Rand des Harass gezogen hat und den Plattenrevolver 14 in dieser Position hält. Eine Ablösevorrichtung 23 erfasst mit dem Saugnapf 24 das obere abgekantete Ende 10b der herauszulösenden Druckplatte 10 des Plattenrevolvers 14, wie in Figur 5 dargestellt.

[0108] Figuren 6 und 7 zeigen das Herausbiegen des oberen Teils der herauszulösenden Druckplatte 10 aus dem Plattenrevolver 14. Hierbei wird das von der Ablösevorrichtung 23 erfasste obere abgekantete Ende 10b der Druckplatte 10 durch eine gekrümmte Bewegung der Ablösevorrichtung 23 herausgebogen.

[0109] Figur 8 zeigt das Führen der herausgelösten Druckplatte 10 mit Hilfe der Ablösevorrichtung 23 zu einem Plattenzylinder 30. Hierbei kann der restliche Teil der Druckplatte 10, der sich noch im Harass 22 befinden kann, aus dem Harass 22 herausgezogen werden.

[0110] Figuren 9 bis 11 zeigen das Führen oder Positionieren der Druckplatte an dem Plattenzylinder 30 mit Hilfe der Ablösevorrichtung 23 und einer Haltevorrichtung 25. Die Haltevorrichtung 25 ist ein sogenanntes invertiertes Luftkissen 25, das die Druckplatte mittels Vakuums halten kann. Nachdem die Haltevorrichtung 25 die Druckplatte erfasst hat und die Druckplatte vor dem Plattenzylinder 30 positioniert ist, wird die Ablösevorrichtung 23 von der Druckplatte 10 gelöst. Die Druckplatte 10 wird weiterhin von der Haltevorrichtung 25 in Position und Orientierung selbstständig gehalten.

[0111] Figuren 12 und 13 zeigen das Positionieren eines Schiebers 26 an dem abgekanteten Ende 10b der Druckplatte 10. Der Schieber 26 ist für das Zuführen der Druckplatte 10 an den Plattenzylinder 30 und an eine Positioniervorrichtung 40, die an dem Plattenzylinder 30 angeordnet ist, vorgesehen. Die Druckplatte 10 weist an dem abgekanteten Ende 10b eine Öffnung 10d auf, in die ein Zentrierzapfen 27 des Schiebers 26 eingeführt wird, wie in Figur 14 dargestellt. Die Haltevorrichtung 25 hält die Druckplatte 10 weiterhin in Position. Eine Draufsicht des eingeführten Zentrierzapfens 27 des Schiebers 26 in die Öffnung 10d der Druckplatte 10 ist in Figur 15 ersichtlich. Somit wird bei einer Bewegung des Schiebers 26 in Richtung des Plattenzylinders 30 die Druckplatte 10 mitgeführt.

[0112] Figur 16 zeigt, wie die Druckplatte 10 mit Hilfe des Schiebers 26 zu dem Plattenzylinder 30 geführt wird. Ein Kanal 31 des Plattenzylinders 30 ist dafür vorgesehen, das abgekantete Ende 10b der Druckplatte 10 aufzunehmen. Die Positioniervorrichtung 40 weist eine Aussparung 41 für den Zentrierzapfen 27 des Schiebers 26 auf. Wie in Figuren 17 und 18 dargestellt, führt der Schieber 26 mit dem Zentrierzapfen 27 die Druckplatte 10 zu der Positioniervorrichtung 40, wobei der Zentrierzapfen 27 in der Aussparung 41 eingeführt wird. Hierbei wird die Druckplatte 10 lateral an den Plattenzylinder 30 ausgerichtet. Weiterhin weist die Positioniervorrichtung 40 einen Anschlag 42 auf, welcher parallel zum Kanal 31 des Plattenzylinders 30 angeordnet ist und die Druckplatte 10 axial an der Positioniervorrichtung 40 und an dem Plattenzylinder 30 ausrichtet.

[0113] Figur 19 zeigt das laterale Einstellen der Positioniervorrichtung 40 mit Hilfe einer Lehre 43 und einem Registernocken 40, wobei die Lehre 43 in die Aussparung 41 eingeführt und entsprechend dem Registernocken 40 ausgerichtet wird.

[0114] Figuren 20 bis 22 zeigen einen Einspannvorgang, der das abgekantete Ende 10b der Druckplatte 10 an dem Kanal 31 des Plattenzylinders 30 einhängt. Das abgekantete Ende 10b befindet sich nach dem Positionieren der Druckplatte 10 mittels Schiebers 26 an der Positioniervorrichtung 40 über dem Kanal 31 des Plattenzylinders 30 und auf Anschlag mit der Positioniervorrichtung 40. Der Schieber 26 wird aus der Aussparung 41 der Positioniervorrichtung 40 und der Öffnung 10d der Druckplatte 10 herausgezogen, wobei die Haltevorrichtung 25 weiterhin die Druckplatte 10 in Position hält. Mit Hilfe der in Figur 22 ersichtlichen Einpressvorrichtung 25 kann das abgekantete Ende 10b der Druckplatte 10 in den Kanal 31 des Plattenzylinders 30 eingeführt oder eingehängt werden und anschließend mit einer Fixiervorrichtung befestigt werden (nicht dargestellt).

[0115] Figur 23 zeigt zwei übereinander angeordnete Plattenzylinder 30 mit jeweils einem Gegendruckzylinder, die jeweils zum Bedrucken einer Papierbahn geeignet sind. Jedem Plattenzylinder 30 ist ein Harass 22 zugeordnet, der zwei Plattenrevolver 14 umfasst. Jeder Plattenzylinder 30 besitzt eine Ausspannvorrichtung, die die Druckplatte 10 nach dem Druckvorgang ausspannt. Ein Transportband oder Förderband 53 weist zwei Schwenkarme 53a und 53b auf, die bezüglich einer Achse Z schwenkbar, insbesondere horizontal, gelagert sind. Das Transportband entspricht im Prinzip einem Förderband, das von einem Motor M angetrieben wird. Der Schwenkarm 53b ist in der Lage, die gebrauchten, ausgespannte Druckplatten 10 von den Plattenzylinder 30 aufzunehmen. Gegebenenfalls muss der Schenkarm 53b verschwenkt werden, um die gebrauchte Druckplatte 10 aufnehmen zu können. Anschließend transportiert der Schwenkarm 53b die gebrauchten Druckplatten 10 über den Schwenkarm 53a zu einem Entsorgungskorb 50, in den die Druckplatten 10 hineingleiten.

[0116] Figur 24 zeigt ein zweites Ausführungsbeispiel des Entsorgens von Druckplatten 10. Die in

[0117] Figur 23 beschriebene Vorrichtung mit zwei Plattenzylindern 30 und einem zugehörigen Transportband 53 ist in dem zweiten Ausführungsbeispiel zweifach vorhanden und übereinander angeordnet. Somit sind die zwei Transportbänder 53 jeweils in der Lage, die gebrauchten Druckplatten 10 der Plattenzylinder 30 abzutransportieren, analog zu der in Figur 23 beschrieben Vorrichtung. Der wesentliche Unterschied zu dem in Figur 23 beschriebenen Ausführungsbeispiel liegt darin, dass die gebrauchten Druckplatten 10 über das Transportband 53 zu einer hohle Säule 52 transportiert werden, die die Druckplatten 10 zu dem Entsorgungskorb 50 führt. Auf diese Art und Weise können gebrauchte Druckplatten von mehreren übereinander angeordneten Plattenzylindern 30 über die hohle Säule 52 zu einem Entsorgungskorb 50 geführt werden.

[0118] Figur 25 zeigt ein drittes Ausführungsbeispiel des Entsorgens gebrauchter Druckplatten 10, wobei zwei Plattenzylinder 30 mit jeweils einem Harass 22 analog zu der in Figur 23 beschriebenen Vorrichtung angeordnet sind. Der Unterschied zu dem in Figur 23 beschriebenen Ausführungsbeispiel liegt darin, dass das Transportband 53 nur einen Schwenkarm 53b aufweist, der an einem Verschiebewagen 54 angeordnet ist. Hierbei werden die gebrauchten Druckplatten 10 über das Transportband 53b direkt in den Entsorgungskorb 50 transportiert, wobei der Entsorgungskorb 50 an dem Verschiebewagen 54 angeordnet ist. Durch das Verschieben des Verschiebewagens 54 mit dem Entsorgungskorb 50 kann dem Personal ein vereinfachter Zugang zu den Plattenzylindern 30 und dem Harass 22 ermöglicht werden.

[0119] Die Figuren 26a bis 26c zeigen ein weiteres Ausführungsbeispiel für das Herauslösen und Zuführen der Druckplatte 10 aus einem Harass 22 zu dem Plattenzylinder 30. Der einzige Unterschied zu dem vorangehend beschriebenen ersten Ausführungsbeispiel liegt darin, dass die in Figur 26a herauszulösende Druckplatte an ihrem unteren Ende 10a aus dem Plattenrevolver 14 mittels Ablösevorrichtung 23 herausgebogen wird. Anschließend wird die Druckplatte 10 an den Plattenzylinder 30 geführt, wobei die Saugkraft des Saugnapfs 24 der Ablösevorrichtung 23 in der Lage ist, die Druckplatte 10 von oben zu halten und somit eine Zugkraft auf die Druckplatte 10 auszuüben, wie in Figur 26c dargestellt.

[0120] Figuren 27a bis 27c zeigen ein weiteres Ausführungsbeispiel für das Einspannen der Druckplatte 10 in der Kanal 31 des Plattenzylinders 30. Nach dem die Druckplatte 10 an der Positioniervorrichtung 40 mittels Schiebers 26 zentriert wurde, wird die Druckplatte 10 von einer Einpress- und Ansaugevorrichtung 46 angesaugt und angehoben. Der Schieber 26 kann anschließend von der Positioniervorrichtung 40 entfernt werden, da die Einspress- und Ansaugevorrichtung 46 die Druckplatte in Position hält. Nachfolgend wird die Druckplatte von der Einpress- und Ansaugevorrichtung 46 in den Kanal 31 des Plattenzylinders 30 gedrückt oder eingehängt, wie in Figur 27c dargestellt.

[0121] Figuren 28a bis 28c zeigen ein Beispiel für die Bildung von Paketen aus Druckplatten. Im Beispiel werden drei Platten zu einem Paket zusammengefasst. Es ist möglich Pakete aus einer größeren Anzahl von Druckplatten zu bilden, insbesondere kann ein Paket so viele Druckplatten enthalten wie Montagepositionen auf einem Plattenzylinder vorhanden sind, für die das Paket bestimmt ist. Es ist auch möglich, eine einzelne Druckplatte als Paket anzusehen.

[0122] Figur 28a zeigt einen Schnitt einer Druckplatte 10, auf deren abgewinkelten Kante sich ein Informationsträger oder eine Identifikation 10c befindet, die durch einen Scanner oder Sensor 11 erfasst werden kann. Im Beispiel ist die Identifikation auf dem abgekanteten Ende oder der abgekanteten Fläche aufgebracht, beispielsweise als optisch erkennbares Muster. Die Identifikation kann sich auch an anderen Stellen der Druckplatte befinden zum Beispiel auf der Oberseite oder der Unterseite. Insbesondere kann auch das auf der Druckplatte befindliche Druckbild oder ein Teil davon als Identifikation verwendet werden.

[0123] Figur 28b zeigt ein Paket oder Plattenrevolver 14 von Druckplatten 10, 15, 16, die so angeordnet sind, dass ein Sensor 11 die Identifikationen 10c, 15c, 16c der Druckplatten erfassen kann. Die Erfassung der Identifikationen der einzelnen Druckplatten ermöglicht eine Kontrolle über die im Paket 14 zusammengefassten Druckplatten. Die Information über die im Paket enthaltenen Druckplatten wird in einem übergeordneten System gespeichert und kann bei Bedarf abgerufen werden. Diese Information kann auch ohne einen entsprechenden Sensor generiert werden, zum Beispiel durch manuelle Eingabe, durch einen Bediener oder durch ein automatisches System, welches den Herstellprozess der einzelnen Druckplatten überwacht.

[0124] Figur 28c zeigt ein Paket 14 von Druckplatten 10, 15, 16, die so angeordnet sind, dass ein Sensor 11 mindestens eine Identifikation 16c einer Druckplatte erfassen kann. Die Anordnung der Druckplatten im Paket 14 ist derart, dass die abgebogenen Kanten übereinander gelegt werden; dies ist möglich, weil die flexiblen Druckplatten gestaucht, beziehungsweise gewölbt werden können. Vorteilhaft bei dieser Art der Paketbildung ist der geringe Raumbedarf für das Paket sowie die mechanische Stabilisierung der Platten und Abkantungen, beides vermindert die Gefahr einer Beschädigung beim Transport.

[0125] Figuren 29a bis 29c illustrieren den Ablauf eines Montagevorgangs an einem Druckwerk. Der Plattenzylinder 30 weist nebeneinander liegende Druckzonen auf.

[0126] Figur 29a zeigt ein Paket 14, das sich in einem Harass oder Montagespeicher 22 befindet, welcher einem Plattenzylinder 30 zugeordnet ist. Das Paket 14 wird durch einen Sensor 11 identifiziert. Ein Schieber 26 befindet sich im Bereich des Plattenzylinders 30.

[0127] Figur 29b zeigt eine Druckplatte 10, die dem Paket 14 entnommen und an den Schieber 26 übergeben wird.

[0128] Figur 29c zeigt den Transport der Druckplatte 10 mittels eines Schiebers 26 zu einer Montageposition auf dem Plattenzylinder 30.

Bezugszeichen:



[0129] 
10
Druckplatte
10a
Abgekantetes Ende der Druckplatte
10b
Abgekantetes Ende der Druckplatte
10c
Informationsträger, Barcode
10d
Öffnung, Durchbruch
11
Scanvorrichtung, Barcodeleser, Sensor
12
Druckeinleitungspunkt, Krafteinleitungspunkt
13
Haltepunkt
14
Druckplattenbündel, Plattenrevolver, Paket
20
Plattenrevolverhaltevorrichtung, Saugvorrichtung
21
Saugnapf
22
Harass, Montagespeicher
23
Ablösevorrichtung, Saugvorrichtung
24
Saugnapf
25
Haltevorrichtung, Luftkissenvorrichtung
26
Schieber
27
Zentrierzapfen
30
Plattenzylinder
31
Kanal
40
Positioniervorrichtung
41
Aussparung
42
Anschlag
43
Lehre
44
Registernocke
45
Einpressvorrichtung
46
Einpress- und Ansaugevorrichtung
50
Entsorgungskorb
52
Hohle Säule
53
Transportband
53a
Schwenkarm
53b
Schwenkarm
54
Verschiebewagen



Ansprüche

1. Verfahren zum Zusammenfassen von Druckplatten (10), dadurch gekennzeichnet, dass Druckplatten (10), insbesondere lösbar, miteinander verbunden oder verklemmt werden, indem eine Druckplatte (10) mindestens eine andere Druckplatte (10) zumindest teilweise umgibt.
 
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckplatten (10) kraft-, reib- und/oder formschlüssig verbunden oder ineinander geklemmt werden, insbesondere selbsthemmend.
 
3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckplatten (10), deren Enden (10a, 10b) abgekantet sind, an den abgekanteten Enden (10a, 10b) ineinander verschachtelt werden, so dass die abgekanteten Enden (10a, 10b) mindestens einer Druckplatte (10) die abgekanteten Enden (10a, 10b) einer anderen Druckplatte (10) zumindest teilweise umgeben.
 
4. Plattenrevolver mit mindestens zwei Druckplatten (10), insbesondere nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Druckplatten (10), insbesondere lösbar, miteinander verbunden sind, so dass eine Druckplatte (10) mindestens eine andere Druckplatte (10) zumindest teilweise umgibt.
 
5. Plattenrevolver nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass ein Informationsträger (10c) an einer Druckplatte (10) des Plattenrevolvers (14), insbesondere an der obersten und/oder untersten Druckplatte (10), anbringbar oder angebracht ist, wobei der Informationsträger (10c) Informationen über die Reihenfolge der Druckplatten (10) im Plattenrevolver (14), den Plattenrevolver (14) und die Zuordnung einer einzelnen im Plattenrevolver (14) befindlichen Druckplatte (10) zu einer Position an einem Plattenzylinder (30) enthalten kann.
 
6. Verfahren zum Detektieren von Informationen betreffend einen Plattenrevolver (14) nach dem vorhergehenden Anspruch, umfassend

- Auslesen des am Plattenrevolver (14) angebrachten Informationsträgers (10c), insbesondere mittels einer Scanvorrichtung, wobei der Informationsträger (10c) Informationen über den Plattenrevolver (14) und/oder über die im Plattenrevolver (14) enthaltenen Druckplatten (10) und/oder deren Bestimmungsort enthalten kann.


 
7. Verfahren zum Detektieren einer Anzahl von Druckplatten (10) eines Plattenrevolvers (14) nach Anspruch 4 oder 5 umfassend folgende Schritte:

- Messen der Dicke des Plattenrevolver (14), insbesondere mittels einer Scanvorrichtung und

- Bestimmen oder Errechnen der Anzahl der im Plattenrevolver (14) befindlichen Druckplatten (10).


 
8. Vorrichtung zum Hantieren mindestens einer Druckplatte (10) umfassend eine Ablösevorrichtung (23), die in der Lage ist, eine einzelne Druckplatte (10) aus einem Plattenrevolver (14) nach Anspruch 4 oder 5 herauszulösen.
 
9. Vorrichtung nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Ablösevorrichtung (23) eine Saugvorrichtung (23) aufweist oder ist, die in der Lage ist, den oberen oder unteren Teil der herauszulösenden Druckplatte (10) zu erfassen oder anzusaugen, um die Festhaltestelle oder Verbindung zwischen dem oberen oder unteren Teil der herauszulösenden Druckplatte und dem Plattenrevolver (14) mittels einer gekrümmten, kreisbogenförmigen oder nicht linearen Bewegung der Ablösevorrichtung (23) relativ zum Plattenrevolver (14) zu lösen.
 
10. Vorrichtung nach einem der zwei vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine Plattenrevolverhaltevorrichtung (20), welche in der Lage ist, den Plattenrevolver (14), insbesondere die herauszulösende oder eine andere im Plattenrevolver enthaltene Druckplatte (10), zumindest in einem Teilbereich der Druckplatte (10) zu halten, so dass die Ablösevorrichtung (23) die herauszulösende Druckplatte (10) vorzugsweise an einem anderen Teilbereich der Druckplatte (10) erfassen kann, um die herauszulösende Druckplatte (10) aus dem Plattenrevolver (14) herauszubiegen, insbesondere teilweise herauszubiegen.
 
11. Vorrichtung nach einem der drei vorhergehenden Ansprüche, weiterhin umfassend einen Schieber (26), der in der Lage ist, die herausgelöste Druckplatte (10) an einen Plattenzylinder (30) oder in die Nähe eines Kanals (31) des Plattenzylinders (30) zu führen.
 
12. Vorrichtung nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass der Schieber (26) in der Lage ist, die herausgelöste Druckplatte (10) an dem Plattenzylinder (30) mittels einer Positioniervorrichtung (40), die an dem Plattenzylinders (30) positionierbar ist, zentrieren zu können, so dass eines der Enden der herausgelösten Druckplatte (10) in einen Kanal (31) des Plattenzylinders (30) einhängbar ist.
 
13. Verfahren zum Hantieren einer Druckplatte umfassend das Herauslösen einer Druckplatte (10) aus einem Plattenrevolver (14) nach Anspruch 4 oder 5 unter Zuhilfenahme einer Ablösevorrichtung (23), insbesondere umfassend folgende Schritte:

- Erfassen eines der Enden der Druckplatte (10) mittels der Ablösevorrichtung (23) und

- Lösen der Verbindung zwischen dem Plattenrevolver (14) und einem Teil der herauszulösenden Druckplatte (10), insbesondere dem oberen oder unteren Teil der Druckplatte (10), mittels einer gekrümmten, kreisbogenförmigen oder nicht linearen Bewegung der Ablösevorrichtung (23).


 
14. Verfahren nach dem vorhergehenden Anspruch, weiterhin umfassend den Schritt:

- Herausziehen der teilweise gelösten Druckplatte (10) mittels der Ablösevorrichtung (23), so dass der restliche mit dem Plattenrevolver (14) verbundene Teil der Druckplatte (10) vollständig aus dem Plattenrevolver (14) herausgelöst wird.


 
15. Verfahren nach einem der zwei vorhergehenden Ansprüche, weiterhin umfassend folgende Schritte:

- Zuführen der herausgelösten Druckplatte (10) an einen Plattenzylinder (30) oder in die Nähe eines Kanals (31) des Plattenzylinders (30) mittels eines Schiebers (26) und

- Zentrieren der herausgelösten Druckplatte (10) mittels des Schiebers (26) an dem Plattenzylinder (30) oder in die Nähe des Kanals (31) des Plattenzylinders (30), wobei eine Positioniervorrichtung (40), die an dem Plattenzylinder (30) positionierbar ist, zum Zentrieren des Schiebers (27) an dem Plattenzylinder (30) geeignet ist.


 


Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 137(2) EPÜ.


1. Verfahren zum Zusammenfassen von Druckplatten (10) mit abgekanteten Enden (10a, 10b), dadurch gekennzeichnet, dass die Druckplatten (10) lösbar miteinander verbunden oder verklemmt werden, indem die abgekanteten Enden (10a, 10b) einer Druckplatte (10) die abgekanteten Enden (10a, 10b) mindestens einer anderen Druckplatte (10) umgeben, um die Druckplatten (10) in einem zusammengefassten Zustand zu halten, bis ein Ablösevorgang ausgeführt wird.
 
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckplatten (10) kraft-, reib- und/oder formschlüssig verbunden oder ineinander geklemmt werden.
 
3. Plattenrevolver mit mindestens zwei Druckplatten (10) mit abgekantenen Enden (10a, 10b), wobei die Druckplatten (10) lösbar miteinander verbunden sind, so dass die abgekanteten Enden (10a, 10b) einer Druckplatte (10) die abgekanteten Enden (10a, 10b) mindestens einer anderen Druckplatte (10) umgeben, um die Druckplatten (10) in einem zusammengefassten Zustand zu halten, bis ein Ablösevorgang ausgeführt wird.
 
4. Plattenrevolver nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass ein Informationsträger (10c) an einer Druckplatte (10) des Plattenrevolvers (14) angebracht ist, wobei der Informationsträger (10c) Informationen über die Reihenfolge der Druckplatten (10) im Plattenrevolver (14), den Plattenrevolver (14) und die Zuordnung einer einzelnen im Plattenrevolver (14) befindlichen Druckplatte (10) zu einer Position an einem Plattenzylinder (30) enthalten kann.
 




Zeichnung











































Recherchenbericht
















Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde ausschließlich zur Information des Lesers aufgenommen und ist nicht Bestandteil des europäischen Patentdokumentes. Sie wurde mit größter Sorgfalt zusammengestellt; das EPA übernimmt jedoch keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.

In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente