[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Wandschrankbett mit einem Bettrahmen, der um eine
in einem Korpus angeordnete waagrechte Schwenkachse zwischen einer Liegestellung und
einer Verwahrungsstellung schwenkbar ist, wobei zur Erleichterung dieser Schwenkbewegung
Federn angeordnet sind.
[0002] Die meisten bekannten Schrankbetten haben den Nachteil, dass im geschlossenen Zustand
des Bettes der Platz davor weitgehend unbenutzt bleibt, weil etwaige vorhandene Gegenstände
vor dem Öffnen des Bettes erst entfernt werden müssten.
[0003] Es wurden schon Vorschläge gemacht, durch welche dieser Nachteil vermieden werden
soll. Diese Vorschläge konnten jedoch das Problem nicht befriedigend lösen. Entweder
musste der Bettrahmen in der Liegestellung zusätzlich abgestützt werden und/oder es
waren aufwendige und damit teure Mechaniken erforderlich.
[0004] Die Erfindung hat es sich zum Ziel gesetzt, ein Wandschrankbett der eingangs genannten
Art zu schaffen, welches im geschlossenen Zustand des Bettes die Anordnung einer Sitzmöglichkeit
erlaubt, wobei diese Sitzmöglichkeit beim Öffnen des Bettes nicht entfernt werden
muss und die erforderliche Mechanik einfach und kostengünstig hergestellt werden kann.
[0005] Erreicht wird dieses Ziel dadurch, dass vor dem in den Korpus eingeschwenkten Bettrahmen
ein Sitzmöbel angeordnet ist, dessen Sitzpolster am Möbelgestell schwenk- oder schiebbar
gelagert ist, sodass maximal 25% des herabgeschwenkten Bettes freitragend sind.
[0006] Bei einem erfindungsgemäßen Wandschrankbett verbleibt das Möbelgestell des Sitzmöbels
auch in der Liegestellung des Bettes stehen und es wird das Sitzpolster derart verschwenkt
oder verschoben, dass der in die Liegestellung verschwenkte Bettrahmen auf dem Sitzpolster
aufliegt, wobei maximal 25% des Bettrahmens über den Sitzpolster hinausragen.
[0007] Alle bisherigen bekannten "Schrankbett-Sofas" sind maximal so breit wie das Schrankbett
selbst, d.h. ein Einzelbett mit Sofa davor war bisher nicht möglich. Bei dem erfindungsgemäßen
System ist das machbar.
[0008] Um zu verhindern, dass bei davor befindlichem Sitzpolster der Bettrahmen in die Liegestellung
herabgeschwenkt werden kann, ist es im Rahmen der Erfindung möglich, eine Sperre vorzusehen,
die vom Sitzpolster gesteuert wird und welche das Herabschwenken des Bettrahmens in
die Liegestellung bei davor befindlichem Sitzpolster verhindert.
[0009] Diese Sperre wird bei einem bevorzugtem Ausführungsbeispiel derart ausgebildet, dass
ein in den Korpus eingreifender Riegel über ein Gestänge mit einer beweglichen Auflage
für den Sitzpolster verbunden ist, wobei an der Auflage oder am Gestänge eine Feder
angreift, die den Riegel außer Eingriff mit dem Korpus zu drücken sucht.
[0010] Bei einer besonders zweckmäßigen Ausführungsform der Erfindung ist zur Lagerung des
Sitzpolsters am Möbelgestell ein Viergelenkbeschlag vorgesehen.
[0011] Bei einer Variante der Erfindung kann an einer Schwinge des Viergelenkbeschlages
eine Stange angelenkt sein, deren anderes Ende an einem Hebel angreift, der mit dem
Bettrahmen verbunden ist. Durch diese Maßnahme wird beim Verschwenken des Sitzpolsters
der Bettrahmen automatisch in die Liegestellung verschwenkt.
[0012] Nachstehend ist die Erfindung anhand zweier Ausführungsbeispiele, auf welche die
Erfindung jedoch keineswegs beschränkt ist, näher beschrieben.
[0013] Dabei zeigen:
- Fig.
- 1 ein erfindungsgemäßes Wandschrankbett, teilweise im Schnitt, in der Verwahrungsstellung;
- Fig. 2
- das Detail A aus Fig. 1;
- Fig. 3
- das Detail B aus Fig. 1;
- Fig. 4
- das Wandschrankbett mit in die Liegestellung verschwenktem Bettrahmen;
- Fig. 5
- eine Ansicht der Rückseite der Abdeckplatte;
- Fig. 6
- ein Wandschrankbett einer weiteren Ausführungsform in der Verwahrungsstellung;
- Fig. 7
- das Wandschrankbett nach Fig. 6 mit teilweise herab geschwenktem Bettrahmen;
- Fig. 8
- das Wandschrankbett entsprechend den Fig. 6 und 7 in der Liegestellung des Bettrahmens.
[0014] Gemäß den Zeichnungen besitzt ein Wandschrankbett einen Bettrahmen 1, auf dem eine
Matratze 2 aufliegt. Eine Abdeckplatte 3 ist mit dem Bettrahmen 1 verschraubt.
[0015] Der Bettrahmen 1 ist in einem Korpus 4 angeordnet und um Achsen schwenkbar, die an
beidseitig mit dem Korpus 4 verschraubten Befestigungsplatten 5 vorgesehen sind.
[0016] An den Befestigungsplatten 5 sind auch die einen Enden von Federn 6 gelagert, deren
andere Enden am Bettrahmen 1 angreifen. Diese Federn 6 unterstützen das Anheben des
Bettrahmens 1 von der Liegestellung (Fig. 4 und Fig. 8) in die Verwahrungsstellung
(Fig. 1 und Fig. 6).
[0017] Vor dem in den Korpus 4 eingeschwenkten Bettrahmen 1 (Verwahrungsstellung) ist ein
Sitzmöbel 7 mit einem losen Rückenpolster 8 angeordnet. Dieses Sitzmöbel 7 besitzt
ein Möbelgestell 9, an dem ein Sitzpolster 10 mittels eines Viergelenkbeschlages 11
schwenkbar gelagert ist. Der Viergelenkbeschlag weist zwei Schwingen 12 und 13 auf,
an denen die Enden einer Feder 14 angreifen. Diese Feder 14 unterstützt das Hochheben
des Bettrahmens 1 von der Liegestellung in die Verwahrungsstellung.
[0018] Soll der Bettrahmen von der in den Fig. 1 und 6 dargestellten Verwahrungsstellung
in die Liegestellung nach den Fig. 4 und 8 verschwenkt werden, wird vorerst der Rückenpolster
8, der im Normalfall aus einem Schaumstoffkörper besteht und demnach ganz leicht ist,
weggenommen und anschließend der Sitzpolster 10 in die Stellung nach Fig. 2 verschwenkt.
[0019] Beim Ausführungsbeispiel nach den Fig. 1 bis 5 ist an der Rückseite der Abdeckplatte
3 eine Riegel 15 gelagert, der in eine Öffnung 16 des Korpus 4 eingreifen kann.
[0020] Der Riegel 15 ist über ein Gestänge 17 in Form eines zweiarmigen Hebels mit einem
Bolzen 18 verbunden, der in der Verwahrungsstellung als Auflage für den Sitzpolster
10 dient. Eine Feder 19 wirkt auf den zweiarmigen Hebel 17 derart, dass er aus der
Öffnung 16 geschoben und damit außer Eingriff mit dem Korpus 4 gebracht wird.
[0021] Beim Verschwenken des Sitzpolsters 10 in die Stellung nach Fig. 2 wird die Auflage,
Bolzen 18, freigegeben und die Abdeckplatte 3 mit dem Bettrahmen 1 entriegelt, sodass
der Bettrahmen 1 heruntergeschwenkt und auf den Sitzpolster 10 aufgelegt werden kann.
[0022] Bei der Ausführungsform nach den Fig. 6 bis 8 ist die Schwinge 12 mittels einer Stange
20 mit einem zweiarmigen Hebel 21 verbunden, der bei 22 schwenkbar gelagert ist. Das
andere Ende des Hebels 21 greift am Bettrahmen 1 an.
[0023] Beim Verschwenken des Sitzpolsters 10 wird daher über die Stange 20 und den Hebel
21 der Bettrahmen 1 ebenfalls in die Liegestellung verschwenkt.
[0024] Wie ersichtlich, ragt das herabgeschwenkte Bett nur verhältnismäßig wenig über den
Sitzpolster, auf dem er aufliegt, heraus.
[0025] Im Rahmen der Erfindung sind zahlreiche Abänderungen möglich. So könnte der Sitzpolster
10 auch mittels eines anderen Beschlages als gezeichnet verschwenkt werden. Ebenso
wäre mittels eines geeigneten Beschlages eine Verschiebung des Sitzpolsters 10 möglich.
Auch eine andere Ausführung der Sperre wäre möglich.
1. Wandschrankbett mit einem Bettrahmen (1), der um eine in einem Korpus (4) angeordnete
waagrechte Schwenkachse zwischen einer Liegestellung und einer Verwahrungsstellung
schwenkbar ist, wobei zur Erleichterung dieser Schwenkbewegung Federn (6) angeordnet
sind, dadurch gekennzeichnet, dass vor dem in den Korpus (4) eingeschwenkten Bettrahmen (1) ein Sitzmöbel (7) angeordnet
ist, dessen Sitzpolster (10) am Möbelgestell (9) nach vorne schwenk- oder schiebbar
gelagert ist, sodass maximal 25% des herabgeschwenkten Bettes freitragend sind.
2. Wandschrankbett nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine vom Sitzpolster (10) gesteuerte Sperre (15, 16), welche das Herabschwenken des
Bettrahmens (1) in die Liegestellung bei davor befindlichem Sitzpolster (10) verhindert.
3. Wandschrankbett nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass ein in den Korpus (4) eingreifender Riegel (15) über ein Gestänge (17) mit einer
beweglichen Auflage (18) für den Sitzpolster (10) verbunden ist, wobei an der Auflage
(18) oder am Gestänge (17) eine Feder (19) angreift, die den Riegel (15) außer Eingriff
mit dem Korpus (4) zu drücken sucht.
4. Wandschrankbett nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass zur Lagerung des Sitzpolsters (10) am Möbelgestell (9) ein Viergelenkbeschlag (11)
vorgesehen ist.
5. Wandschrankbett nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass an einer Schwinge (12) des Viergelenkbeschlages (11) eine Stange (15) angelenkt ist,
deren anderes Ende an einem zweiarmigen Hebel (16) angreift, der mit dem Bettrahmen
(1) verbunden ist.