(19)
(11) EP 1 697 931 B1

(12) EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT

(45) Hinweis auf die Patenterteilung:
02.11.2011  Patentblatt  2011/44

(21) Anmeldenummer: 05707481.7

(22) Anmeldetag:  17.02.2005
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
G10L 19/02(2006.01)
(86) Internationale Anmeldenummer:
PCT/EP2005/001651
(87) Internationale Veröffentlichungsnummer:
WO 2005/083680 (09.09.2005 Gazette  2005/36)

(54)

VORRICHTUNG UND VERFAHREN ZUM ERMITTELN EINES SCHÄTZWERTS

DEVICE AND METHOD FOR DETERMINING AN ESTIMATED VALUE

DISPOSITIF ET PROCEDE POUR DETERMINER UNE VALEUR ESTIMEE


(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IS IT LI LT LU MC NL PL PT RO SE SI SK TR

(30) Priorität: 01.03.2004 DE 102004009949

(43) Veröffentlichungstag der Anmeldung:
06.09.2006  Patentblatt  2006/36

(60) Teilanmeldung:
08021083.4 / 2034473

(73) Patentinhaber: Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung e.V.
80686 München (DE)

(72) Erfinder:
  • SCHUG, Michael
    91056 Erlangen (DE)
  • HILPERT, Johannes
    90411 Nürnberg (DE)
  • GEYERSBERGER, Stefan
    97076 Würzburg (DE)
  • NEUENDORF, Max
    90408 Nürnberg (DE)

(74) Vertreter: Zinkler, Franz et al
Schoppe, Zimmermann, Stöckeler & Zinkler Patentanwälte Postfach 246
82043 Pullach bei München
82043 Pullach bei München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
EP-A- 0 446 037
US-A- 5 627 938
US-A1- 2002 103 637
US-B1- 6 636 830
EP-A- 0 856 961
US-A- 5 956 674
US-A1- 2002 173 948
   
       
    Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen).


    Beschreibung


    [0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf Codierer zum Codieren eines Signals, das Audio- und/oder Videoinformationen umfasst, und insbesondere auf die Abschätzung für einen Bedarf von Informationseinheiten zum Codieren dieses Signals.

    [0002] Nachfolgend wird der bekannte Codierer dargestellt. An einem Eingang 1000 wird ein zu codierendes Audiosignal eingespeist. Dieses wird zunächst einer Skalierungsstufe 1002 zugeführt, in der eine sogenannte AAC-Verstärkungssteuerung durchgeführt wird, um den Pegel des Audiosignals festzulegen. Seiteninformationen aus der Skalierung werden einem Bitstromformatierer 1004 zugeführt, wie es durch den Pfeil zwischen dem Block 1002 und dem Block 1004 dargestellt ist. Das skalierte Audiosignal wird hierauf einer MDCT-Filterbank 1006 zugeführt. Beim AAC-Codierer implementiert die Filterbank eine modifizierte diskrete Cosinustransformation mit 50 % überlappenden Fenstern, wobei die Fensterlänge durch einen Block 1008 bestimmt wird.

    [0003] Allgemein gesagt ist der Block 1008 dazu vorhanden, dass transiente Signale mit kürzeren Fenstern gefenstert werden, und dass eher stationäre Signale mit längeren Fenstern gefenstert werden. Dies dient dazu, dass aufgrund der kürzeren Fenster für transiente Signale eine höhere Zeitauflösung (auf Kosten der Frequenzauflösung) erreicht wird, während für eher stationäre Signale eine höhere Frequenzauflösung (auf Kosten der Zeitauflösung) durch längere Fenster erreicht wird, wobei tendenziell längere Fenster bevorzugt werden, da sie einen größeren Codiergewinn versprechen. Am Ausgang der Filterbank 1006 liegen zeitlich betrachtet aufeinanderfolgende Blöcke von Spektralwerten vor, die je nach Ausführungsform der Filterbank MDCT-Koeffizienten, Fourier-Koeffizienten oder auch Subbandsignale sein können, wobei jedes Subbandsignal eine bestimmte begrenzte Bandbreite hat, die durch den entsprechenden Subbandkanal in der Filterbank 1006 festgelegt wird, und wobei jedes Subbandsignal eine bestimmte Anzahl von Subband-Abtastwerten aufweist.

    [0004] Nachfolgend wird beispielhaft der Fall dargestellt, bei dem die Filterbank zeitlich betrachtet aufeinanderfolgende Blöcke von MDCT-Spektralkoeffizienten ausgibt, die allgemein gesagt, aufeinanderfolgende Kurzzeitspektren des zu codierenden Audiosignals am Eingang 1000 darstellen. Ein Block von MDCT-Spektralwerten wird dann in einen TNS-Verarbeitungsblock 1010 eingespeist, in dem eine zeitliche Rauschformung stattfindet (TNS = temporal noise shaping). Die TNS-Technik wird dazu verwendet, um die zeitliche Form des Quantisierungsrauschens innerhalb jedes Fensters der Transformation zu formen. Dies wird dadurch erreicht, dass ein Filterprozess auf Teile der Spektraldaten jedes Kanals angewendet wird. Die Codierung wird auf einer Fensterbasis durchgeführt. Insbesondere werden die folgenden Schritte ausgeführt, um das TNS-Tool auf ein Fenster spektraler Daten, also auf einen Block von Spektralwerten anzuwenden.

    [0005] Zunächst wird ein Frequenzbereich für das TNS-Tool ausgewählt. Eine geeignete Auswahl besteht darin, einen Frequenzbereich von 1,5 kHz bis zum höchsten möglichen Skalenfaktorband mit einem Filter abzudecken. Es sei darauf hingewiesen, dass dieser Frequenzbereich von der Abtastrate abhängt, wie es im MPEG4-Standard (ISO/IEC 19496-3: 2001 (E)) Abschnitt 4. 6. 9 spezifiziert ist.

    [0006] Anschließend wird eine LPC-Berechnung (LPC = linear predictive coding = lineare prädiktive Codierung) ausgeführt, und zwar mit den spektralen MDCT-Koeffizienten, die in dem ausgewählten Zielfrequenzbereich liegen. Für eine erhöhte Stabilität werden Koeffizienten, die Frequenzen unter 2,5 kHz entsprechen, aus diesem Prozess ausgeschlossen. Übliche LPC-Prozeduren, wie sie aus der Sprachverarbeitung bekannt sind, können für die LPC-Berechnung verwendet werden, beispielsweise der bekannte Levinson-Durbin-Algorithmus. Die Berechnung wird für die maximal zulässige Ordnung des Rauschformungsfilters ausgeführt.

    [0007] Als Ergebnis der LPC-Berechnung wird der erwartete Prädiktionsgewinn PG erhalten. Ferner werden die Reflexionskoeffizienten oder Parcor-Koeffizienten erhalten.

    [0008] Wenn der Prädiktionsgewinn eine bestimmte Schwelle nicht überschreitet, wird das TNS-Tool nicht angewendet. In diesem Fall wird eine Steuerinformation in den Bitstrom geschrieben, damit ein Decodierer weiß, dass keine TNS-Verarbeitung ausgeführt worden ist.

    [0009] Wenn der Prädiktionsgewinn jedoch eine Schwelle überschreitet, wird die TNS-Verarbeitung angewendet.

    [0010] In einem nächsten Schritt werden die Reflexionskoeffizienten quantisiert. Die Ordnung des verwendeten Rauschformungsfilters wird durch Entfernen aller Reflexionskoeffizienten mit einem Absolutwert kleiner als eine Schwelle von dem "Schwanz" des Reflexionskoeffizienten-Arrays bestimmt. Die Anzahl der verbleibenden Reflexionskoeffizienten liegt in der Größenordnung des Rauschformungsfilters. Eine geeignete Schwelle liegt bei 0,1.

    [0011] Die verbleibenden Reflexionskoeffizienten werden typischerweise in lineare Prädiktionskoeffizienten umgewandelt, wobei diese Technik auch als "Step-Up"-Prozedur bekannt ist.

    [0012] Die berechneten LPC-Koeffizienten werden dann als Codierer-Rauschformungsfilterkoeffizienten, also als Prädiktionsfilterkoeffizienten verwendet. Dieses FIR-Filter wird über den spezifizierten Zielfrequenzbereich geführt. Bei der Decodierung wird ein autoregressives Filter verwendet, während bei der Codierung ein sogenanntes Moving-Average-Filter verwendet wird. Schließlich werden noch die Seiteninformationen für das TNS-Tool dem Bitstromformatierer zugeführt, wie es durch den Pfeil dargestellt ist, der zwischen dem Block TNS-Verarbeitung 1010 und dem Bitstromformatierer 1004 in Fig. 3 gezeigt ist.

    [0013] Hierauf werden mehrere in Fig. 3 nicht gezeigte optionale Tools durchlaufen, wie beispielsweise ein Langzeitprädiktions-Tool, ein Intensity/Kopplungs-Tool, ein Prädiktions-Tool, ein Rauschsubstitutions-Tool, bis schließlich zu einem Mitte/Seite-Codierer 1012 gelangt wird. Der Mitte/Seite-Codierer 1012 ist dann aktiv, wenn das zu codierende Audiosignal ein Multikanalsignal ist, also ein Stereosignal mit einem linken Kanal und einem rechten Kanal. Bisher, also in der Verarbeitungsrichtung vor dem Block 1012 in Fig. 3 wurden der linke und der rechte Stereokanal getrennt voneinander verarbeitet, also skaliert, durch die Filterbank transformiert, der TNS-Verarbeitung unterzogen oder nicht etc.

    [0014] Im Mitte/Seite-Codierer wird dann zunächst überprüft, ob eine Mitte/Seite-Codierung sinnvoll ist, also überhaupt einen Codiergewinn bringt. Eine Mitte/Seite-Codierung wird dann einen Codiergewinn bringen, wenn der linke und der rechte Kanal eher ähnlich sind, da dann der Mitte-Kanal, also die Summe aus dem linken und dem rechten Kanal nahezu gleich dem linken oder dem rechten Kanal ist, abgesehen von der Skalierung durch den Faktor 1/2, während der Seite-Kanal nur sehr kleine Werte hat, da er gleich der Differenz zwischen dem linken und dem rechten Kanal ist. Damit ist zu sehen, dass dann, wenn der linke und der rechte Kanal annähernd gleich sind, die Differenz annähernd Null ist bzw. nur ganz kleine Werte umfasst, die - so ist die Hoffnung - in einem nachfolgenden Quantisierer 1014 zu Null quantisiert werden und somit sehr effizient übertragen werden können, da dem Quantisierer 1014 ein Entropie-Codierer 1016 nachgeschaltet ist.

    [0015] Dem Quantisierer 1014 wird von einem psycho-akustischen Modell 1020 eine erlaubte Störung pro Skalenfaktorband zugeführt. Der Quantisierer arbeitet iterativ, d. h. es wird zunächst eine äußere Iterationsschleife aufgerufen, die dann eine innere Iterationsschleife aufruft. Allgemein gesagt wird zunächst, ausgehend von Quantisiererschrittweiten-Startwerten, eine Quantisierung eines Blocks von Werten am Eingang des Quantisierers 1014 vorgenommen. Insbesondere quantisiert die innere Schleife die MDCT-Koeffizienten, wobei eine bestimmte Anzahl von Bits verbraucht wird. Die äußere Schleife berechnet die Verzerrung und modifizierte Energie der Koeffizienten unter Verwendung des Skalenfaktors, um wieder eine innere Schleife aufzurufen. Dieser Prozess wird iteriert, bis ein bestimmter Bedingungssatz erfüllt ist. Für jede Iteration in der äußeren Iterationsschleife wird dabei das Signal rekonstruiert, um die durch die Quantisierung eingeführte Störung zu berechnen und mit der von dem psycho-akustischen Modell 1020 gelieferten erlaubten Störung zu vergleichen. Ferner werden die Skalenfaktoren von Iteration zu Iteration um eine Stufe vergrößert, und zwar für jede Iteration der äußeren Iterationsschleife.

    [0016] Dann, wenn eine Situation erreicht ist, bei der die durch die Quantisierung eingeführte Quantisierungsstörung unterhalb der durch das psycho-akustische Modell bestimmten erlaubten Störung ist, und wenn gleichzeitig Bitanforderungen erfüllt sind, nämlich, dass eine Maximalbitrate nicht überschritten wird, wird die Iteration, also das Analyse-Durch-Synthese-Verfahren beendet, und es werden die erhaltenen Skalenfaktoren codiert, wie es in dem Block 1014 ausgeführt ist und in codierter Form dem Bitstromformatierer 1004 zugeführt, wie es durch den Pfeil gekennzeichnet ist, der zwischen dem Block 1014 und dem Block 1004 gezeichnet ist. Die quantisierten Werte werden dann dem Entropie-Codierer 1016 zugeführt, der typischerweise unter Verwendung mehrerer Huffman-Code-Tabellen für verschiedene Skalenfaktorbänder eine Entropie-Codierung durchführt, um die quantisierten Werte in ein binäres Format zu übertragen. Wie es bekannt ist, wird bei der Entropie-Codierung in Form der Huffman-Codierung auf Code-Tabellen zurückgegriffen, die aufgrund einer erwarteten Signalstatistik erstellt werden, und bei denen häufig auftretende Werte kürzere Code-Wörter bekommen als seltener auftretende Werte. Die entropiecodierten Werte werden dann ebenfalls als eigentliche Hauptinformationen dem Bitstromformatierer 1004 zugeführt, der dann gemäß einer bestimmten Bitstromsyntax ausgangsseitig das codierte Audiosignal ausgibt.

    [0017] Die Datenreduktion von Audiosignalen ist mittlerweile eine bekannte Technik, die Gegenstand einer Reihe von Internationalen Standards ist (z.B. ISO/MPEG-1, MPEG-2 AAC, MPEG-4).

    [0018] Gemeinsam ist den oben genannten Verfahren, dass das Eingangssignal mittels eines sogenannten Encoders unter Ausnutzung wahrnehmungsbezogener Effekte (Psychoakustik, Psychooptik) in eine kompakte, datenreduzierte Darstellung gebracht wird. Hierzu wird üblicherweise eine Spektralanalyse des Signals vorgenommen und die entsprechende Signalkomponenten werden unter Berücksichtigung eines Wahrnehmungsmodells quantisiert und anschließend in möglichst kompakter Weise als sogenannter Bitstrom codiert.

    [0019] Um vor der eigentlichen Quantisierung abzuschätzen, wie viele Bits ein bestimmter zu codierender Abschnitt des Signals benötigen wird, kann die sogenannte Perceptual Entropy (PE) herangezogen werden. Die PE liefert auch ein Maß dafür, wie schwierig es für den Encoder ist, ein bestimmtes Signal oder Teile davon zu codieren.

    [0020] Entscheidend für die Qualität der Abschätzung ist die Abweichung der PE von der Anzahl tatsächlich benötigter Bits.

    [0021] Ferner kann die Perceptual Entropy bzw. jeder Schätzwert für einen Bedarf von Informationseinheiten zum Codieren eines Signals dafür herangezogen werden, abzuschätzen, ob das Signal transient oder stationär ist, da transiente Signale ebenfalls mehr Bits zum Codieren benötigen als eher stationäre Signale. Die Abschätzung einer transienten Eigenschaft eines Signal wird beispielsweise dazu verwendet, um eine Fensterlängenentscheidung, wie sie um Block 1008 in Fig. 3 angedeutet ist, durchzuführen.

    [0022] In Fig. 6 ist die Perceptual Entropy berechnet nach ISO/IEC 13818-7, Abschnitt C.7 (MPEG-2 advanced audio coding (AAC)) dargestellt. Zu Berechnung dieser Perceptual Entropy, also einer bandweisen Perceptual Entropy wird die in Fig. 6 dargestellte Gleichung verwendet. In dieser Gleichung steht der Parameter pe für die Perceptual Entropy. Ferner steht width(b) für die Anzahl der Spektralkoeffizienten im jeweiligen Band b. Ferner ist e(b) die Energie des Signals in diesem Band. Schließlich ist nb(b) die dazu passende Maskierungsschwelle bzw. allgemeiner ausgedrückt, die erlaubte Störung, die in das Signal eingebracht werden kann, beispielsweise durch eine Quantisierung, damit ein menschlicher Hörer dennoch keine oder nur eine verschwindend geringe Störung hört.

    [0023] Die Bänder können von der Bandeinteilung des psychoakustischen Modells (Block 1020 in Fig. 3) stammen, oder es handelt sich um die bei der Quantisierung verwendeten sogenannten Skalenfaktorbänder (scfb). Die psychoakustische Maskierungsschwelle ist der Energiewert, den der Quantisierungsfehler nicht überschreiten sollte.

    [0024] Die in Fig. 6 gezeigte Abbildung zeigt somit, wie gut eine so bestimmte Perceptual Entropy als Abschätzung für die Anzahl der zur Codierung benötigten Bits funktioniert. Hierzu wurde am Beispiel eines AAC-Codierers bei unterschiedlichen Bitraten für jeden einzelnen Block die jeweilige Perceptual Entropy in Abhängigkeit von den verbrauchten Bits aufgetragen. Das verwendete Teststück beinhaltet eine typische Mischung aus Musik, Sprache und Einzelinstrumenten.

    [0025] Idealerweise würden sich die Punkte entlang einer Geraden durch den Nullpunkt versammeln. Die Ausdehnung der Punktfolge mit den Abweichungen von der idealen Linie verdeutlicht die ungenaue Abschätzung.

    [0026] Nachteilig an dem in Fig. 6 gezeigten Konzept ist also die Abweichung, die sich dahin gehend äußert, dass sich z.B. ein zu großer Wert für die Perceptual Entropy ergibt, was wiederum bedeutet, dass dem Quantisierer signalisiert wird, dass mehr Bits als eigentlich erforderlich, benötigt werden. Dies führt dazu, dass der Quantisierer zu fein quantisiert, dass er also nicht das Maß an erlaubter Störung ausschöpft, was in einem reduzierten Codiergewinn resultiert. Andererseits, wenn der Wert für die Perceptual Entropy zu klein ermittelt wird, so wird dem Quantisierer signalisiert, dass weniger Bits als eigentlich erforderlich, zur Codierung des Signals benötigt werden. Dies wiederum hat zur Folge, dass der Quantisierer zu grob quantisiert, was unmittelbar zu einer hörbaren Störung im Signal führen würde, sofern nicht Gegenmaßnahmen ergriffen werden. Die Gegenmaßnahmen können darin bestehen, dass der Quantisierer noch eine oder mehrere weitere Iterationsschleifen benötigt, was die Rechenzeit des Codierers ansteigen lässt.

    [0027] Zur Verbesserung der Berechnung der Perceptual Entropy könnte man, wie es in Fig. 7 gezeigt ist, einen konstanten Term, wie beispielsweise 1,5, in den Logarithmus-Ausdruck einführen. Dann ergibt sich bereits ein besseres Ergebnis, also eine geringere Abweichung nach oben bzw. unten, obgleich dennoch zu sehen ist, dass bei der Berücksichtigung eines konstanten Terms im Logarithmus-Ausdruck zwar der Fall reduziert ist, dass die Perceptual Entropy einen zu optimistischen Bedarf an Bits signalisiert. Andererseits ist aus Fig. 7 jedoch deutlich zu erkennen, dass signifikant eine zu hohe Anzahl an Bits signalisiert wird, was dazu führt, dass der Quantisierer immer zu fein quantisieren wird, dass also der Bitbedarf größer angenommen wird, als er eigentlich ist, was wiederum in einem reduzierten Codiergewinn resultiert. Die Konstante in dem Logarithmus-Ausdruck ist eine grobe Abschätzung der für die Seiteninformationen benötigten Bits.

    [0028] So liefert das Einfügen eines Terms in den Logarithmus-Ausdruck zwar eine Verbesserung der bandweisen Perceptual Entropy, wie es in Fig. 6 dargestellt ist, da die Bänder mit sehr geringem Abstand zwischen Energie und Maskierungsschwelle eher berücksichtigt werden, da auch für die Übertragung von zu Null quantisierten Spektralkoeffizienten eine gewisse Anzahl von Bits nötig ist.

    [0029] Eine weitere, jedoch sehr Rechenzeit-aufwendige Berechnung der Perceptual Entropy ist in Fig. 8 dargestellt. In Fig. 8 ist der Fall gezeigt, bei dem die Perceptual Entropy linienweise berechnet wird. Der Nachteil liegt jedoch in dem höheren Rechenaufwand der linienweisen Berechnung. Hier werden anstelle der Energie Spektralkoeffizienten X(k) eingesetzt, wobei kOffset (b) den ersten Index von Band b bezeichnet. Wenn Fig. 8 mit Fig. 7 verglichen wird, so ist deutlich im Bereich zwischen 2000 und 3000 Bit eine Reduzierung der "Ausschläge" nach oben zu erkennen. Die PE-Schätzung wird daher genauer sein, also nicht zu pessimistisch schätzen, sondern eher am Optimum liegen, so dass der Codiergewinn im Vergleich zu den in Fig. 6 und 7 gezeigten Berechnungsverfahren ansteigen kann, bzw. die Anzahl der Iterationen im Quantisierer wird reduziert.

    [0030] Nachteilig an der linienweise Berechnung der Perceptual Entropy ist jedoch die Rechenzeit, die benötigt wird, um die in Fig. 8 gezeigte Gleichung auszuwerten.

    [0031] So spielen solche Rechenzeitennachteile zwar nicht unbedingt eine Rolle, wenn der Codierer auf einem leistungsstarken PC oder einer leistungsstarken Workstation läuft. Ganz anders ist sieht es dagegen aus, wenn der Codierer in einem tragbaren Gerät, wie beispielsweise einem UMTS-Handy untergebracht ist, das einerseits klein und billig sein muss, das andererseits einen niedrigen Strombedarf haben muss, und das zusätzlich schnell arbeiten muss, um die Codierung eines über die UMTS-Verbindung übertragenen Audiosignals oder Videosignals zu ermöglichen.

    [0032] Die US 2002/103637 A1 offenbart ein Konzept zum Verbessern der Leistungsfähigkeit von Codiersystemen, die Hochfrequenzrekonstruktionsverfahren einsetzen. Hierzu wird Encodierer-seitig eine Codierschwierigkeit oder ein Maß für die Arbeitsbelastung eines Codierers berechnet, um davon abhängig die Crossover-Frequenz zu steuern, die bestimmt, bis zum welcher Frequenz ein Signal mit einem Quell-Codierer codiert wird, wobei der Anteil des Signals oberhalb der Crossover-Frequenz durch ein HochfrequenzRekonstruktionsverfahren codiert wird. Als Maß für die Schwierigkeit, ein Signal zu codieren, wird die Perceptual Entropy berechnet, die darauf basiert, dass ein Spektralwert quadriert wird und dann mit einer Zahl gewichtet wird, die gleich der Anzahl von Linien im aktuellen Band geteilt durch die psychoakustische Schwelle für dieses Band ist, um dann von dem Ergebnis einen Logarithmus zu bilden. Eine Aufsummierung sämtlicher solcher Logarithmen in einem Band ergibt dann die Perceptual Entropy in diesem Band. Alternativ hierzu kann auch eine Verzerrungsenergie am Ende des Quellcodierverfahrens berechnet werden, indem die Verzerrungsenergie in jedem Band aufsummiert wird und mit einer Lautheitskurve gewichtet wird.

    [0033] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein effizientes und dennoch genaues Konzept zum Ermitteln eines Schätzwerts für einen Bedarf von Informationseinheiten zum Codieren eines Signals zu schaffen.

    [0034] Diese Aufgabe wird durch eine Vorrichtung gemäß Patentanspruch 1, ein Verfahren gemäß Patentanspruch 10 oder ein Computerprogramm nach Patentanspruch 11 gelöst.

    [0035] Der vorliegenden Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass an einer frequenzbandweisen Berechnung des Schätzwerts für einen Bedarf an Informationseinheiten aus Rechenzeitgründen festgehalten werden muss, dass jedoch, um eine genaue Ermittlung des Schätzwerts zu erhalten, die Verteilung der Energie in dem Frequenzband, das bandweise zu berechnen ist, berücksichtigt werden muss.

    [0036] Damit wird gewissermaßen implizit der dem Quantisierer nachfolgende Entropie-Codierer in die Ermittlung des Schätzwerts für den Bedarf von Informationseinheiten "hineingezogen". Die Entropy-Codierung ermöglicht es nämlich, dass zur Übertragung von kleineren Spektralwerten eine geringere Anzahl an Bits benötigt wird als zur Übertragung von größeren Spektralwerten. Besonders effizient ist der Entropie-Codierer dann, wenn zu-Null-quantisierte Spektralwerte übertragen werden können. Da diese typischerweise am häufigsten auftreten werden, ist das Codewort zum Übertragen einer zu-Null-quantisierten Spektrallinie das kürzeste Codewort, und ist das Codewort zum Übertragen einer immer größeren quantisierten Spektrallinie immer länger. Darüber hinaus kann für ein besonders effizientes Konzept zum Übertragen einer Folge von zu-Null-quantisierten Spektralwerten sogar auf eine Lauflängencodierung zurückgegriffen werden, was zur Folge hat, dass im Falle eines Laufs von Nullen pro zu-Null-quantisiertem Spektralwert durchschnittlich betrachtet nicht einmal ein einziges Bit benötigt wird.

    [0037] Es wurde herausgefunden, dass die im Stand der Technik verwendete bandweise Perceptual-Entropy-Berechnung zur Ermittlung des Schätzwerts für den Bedarf von Informationseinheiten die Wirkungsweise des nachgeschalteten Entropie-Codierers völlig ignoriert, wenn die Verteilung der Energie in dem Frequenzband von einer vollständig gleichmäßigen Verteilung abweicht.

    [0038] Erfindungsgemäß wird somit zur Reduktion der Ungenauigkeiten der bandweisen Berechnung berücksichtigt, wie die Energie innerhalb eines Bandes verteilt ist.

    [0039] Je nach Implementierung kann das Maß für die Verteilung der Energie in dem Frequenzband auf der Basis der tatsächlichen Amplituden ermittelt werden, oder durch eine Schätzung der Frequenzlinien, die durch den Quantisierer nicht zu null quantisiert werden. Dieses Maß, das auch als "nl" bezeichnet wird, wobei nl für "number of active lines", also für die Anzahl von aktiven Linien, steht, wird aus Rechenzeit-Effizienzgründen bevorzugt. Es kann jedoch auch die Anzahl der zu null quantisierten Spektrallinien oder eine feinere Unterteilung berücksichtigt werden, wobei diese Schätzung immer genauer wird, je mehr Informationen des nachgeschalteten Entropie-Codierers berücksichtigt werden. Ist der Entropie-Codierer auf der Basis von Huffman-Codetabellen aufgebaut, so können Eigenschaften dieser Codetabellen besonders gut integriert werden, da die Codetabellen nicht aufgrund der Signalstatistik gewissermaßen on-line berechnet werden, sondern da die Codetabellen unabhängig von dem tatsächlichen Signal ohnehin feststehen.

    [0040] Je nach Rechenzeit-Einschränkungen wird jedoch im Falle einer besonders effizienten Berechnung das Maß für die Verteilung der Energie in dem Frequenzband durch die Ermittlung der nach der Quantisierung noch überlebenden Linien, also der Anzahl von aktiven Linien, durchgeführt.

    [0041] Die vorliegende Erfindung ist dahingehend vorteilhaft, dass ein Schätzwert für einen Bedarf an Informationsinhalten ermittelt wird, der zum einen genauer und zum anderen effizienter als im Stand der Technik ist.

    [0042] Darüber hinaus ist die vorliegende Erfindung für verschiedene Anwendungen skalierbar, da je nach erwünschter Genauigkeit des Schätzwerts immer mehr Eigenschaften des Entropie-Codierers, jedoch zum Preis einer erhöhten Rechenzeit, in die Schätzung des Bitbedarfs mit hereingenommen werden können.

    [0043] Bevorzugte Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung werden nachfolgend bezugnehmend auf die beiliegenden Zeiten detailliert erläutert. Es zeigen:
    Fig. 1
    ein Blockschaltbild der erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Ermitteln eines Schätzwerts;
    Fig. 2a
    eine bevorzugte Ausführungsform der Einrichtung zum Berechnen eines Maßes für die Verteilung der Energie in dem Frequenzband;
    Fig. 2b
    eine bevorzugte Ausführungsform der Einrichtung zum Berechnen des Schätzwerts für den Bedarf an Bits;
    Fig. 3
    ein Blockschaltbild eines bekannten AudioCodierers;
    Fig. 4
    eine Prinzipdarstellung zur Erläuterung des Einflusses der Energieverteilung innerhalb eines Bandes auf die Ermittlung des Schätzwerts;
    Fig. 5
    ein Diagramm zur Schätzwertberechnung gemäß der vorliegenden Erfindung;
    Fig. 6
    ein Diagramm zur Schätzwertberechnung gemäß ISO/IEC IS 13818-7(AAC);
    Fig. 7
    ein Diagramm zur Schätzwertberechnung mit konstantem Term;
    Fig. 8
    ein Diagramm zur linienweisen Schätzwertberechnung mit konstantem Term.


    [0044] Nachfolgend wird bezugnehmend auf Fig. 1 die erfindungsgemäße Vorrichtung zum Ermitteln eines Schätzwerts für einen Bedarf von Informationseinheiten zum Codieren eines Signals dargestellt. Das Signal, das ein Audio- und/oder ein Videosignal sein kann, wird über einen Eingang 100 eingespeist. Vorzugsweise liegt das Signal bereits als spektrale Darstellung mit Spektralwerten vor. Dies ist jedoch nicht unbedingt erforderlich, da durch entsprechende z.B. Bandpass-Filterung auch einige Berechnungen mit einem Zeitsignal durchgeführt werden können.

    [0045] Das Signal wird einer Einrichtung 102 zum Liefern eines Maßes für eine erlaubte Störung für ein Frequenzband des Signals zugeführt. Die erlaubte Störung kann beispielsweise mittels eines psycho-akustischen Modells, wie es anhand von Fig. 3 (Block 1020) erläutert worden ist, ermittelt werden. Die Einrichtung 102 ist ferner wirksam, um auch ein Maß für die Energie des Signals in dem Frequenzband zu liefern. Voraussetzung für eine bandweise Berechnung ist, dass ein Frequenzband, für das eine erlaubte Störung oder eine Signalenergie angegeben wird, wenigstens zwei oder mehrere Spektrallinien der spektralen Darstellung des Signals enthält. Bei typischen standardisierten Audio-Codierern wird das Frequenzband vorzugsweise ein Skalenfaktorband sein, da die Bitbedarfsschätzung unmittelbar vom Quantisierer benötigt wird, um festzustellen, ob eine erfolgte Quantisierung ein Bitkriterium erfüllt oder nicht.

    [0046] Die Einrichtung 102 ist ausgebildet, um sowohl die erlaubte Störung nb(b), als auch die Signalenergie e(b) des Signals in dem Band einer Einrichtung 104 zum Berechnen des Schätzwerts für den Bedarf an Bits zuzuführen.

    [0047] Erfindungsgemäß ist die Einrichtung 104 zum Berechnen des Schätzwerts für den Bedarf von Bits ausgebildet, um neben der erlaubten Störung und der Signalenergie ein Maß nl(b) für eine Verteilung der Energie in dem Frequenzband zu berücksichtigten, wobei die Verteilung der Energie in dem Frequenzband von einer vollständig gleichmäßigen Verteilung abweicht. Das Maß für die Verteilung der Energie wird in einer Einrichtung 106 berechnet, wobei die Einrichtung 106 zumindest ein Band, nämlich das betrachtete Frequenzband des Audio- oder Videosignals entweder als Bandpass-Signal oder direkt als Folge von Spektrallinien benötigt, um z.B. eine spektrale Analyse des Bandes durchführen zu können, um das Maß für die Verteilung der Energien im Frequenzband zu erhalten.

    [0048] Selbstverständlich kann das Audio- oder Videosignal der Einrichtung 106 als Zeitsignal zugeführt werden, wobei die Einrichtung 106 dann eine Bandfilterung sowie eine Analyse in dem Band durchführt. Alternativ kann das Audio- oder Videosignal, das der Einrichtung 106 zugeführt wird, bereits im Frequenzbereich vorliegen, wie z.B. als MDCT-Koeffizienten, oder aber auch als Bandpass-Signal in der Filterbank mit einer im Vergleich zu einer MDCT-Filterbank kleineren Anzahl an Bandpass-Filtern.

    [0049] Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel ist die Einrichtung 106 zum Berechnen ausgebildet, um zur Berechnung des Schätzwerts aktuelle Beträge von Spektralwerten in dem Frequenzband zu berücksichtigen.

    [0050] Ferner kann die Einrichtung zum Berechnen des Maßes für die Verteilung der Energie ausgebildet sein, um als Maß für die Verteilung der Energie eine Anzahl von Spektralwerten zu ermitteln, deren Betrag größer oder gleich einer vorbestimmten Betragsschwelle sind, oder deren Betrag kleiner oder gleich der Betragsschwelle ist, wobei die Betragsschwelle vorzugsweise eine geschätzte Quantisiererstufe ist, die in einem Quantisierer bewirkt, dass Werte kleiner oder gleich der Quantisiererstufe zu null quantisiert werden. In diesem Fall ist das Maß für die Energie die Anzahl von aktiven Linien, also die Anzahl der Linien, die nach der Quantisierung überleben bzw. nicht gleich null sind.

    [0051] Fig. 2a zeigt ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel für die Einrichtung 106 zum Berechnen des Maßes für die Verteilung der Energie in dem Frequenzband. Das Maß für die Verteilung der Energie in dem Frequenzband ist in Fig. 2a mit nl(b) bezeichnet. Der Formfaktor ffac(b) ist bereits ein Maß für die Verteilung der Energie e(b) bzw. eb bzw. en in dem Frequenzband b. Wie es aus Block 106 ersichtlich ist, wird das Maß für die spektrale Verteilung nl aus dem Formfaktor ffac(b) durch Gewichtung mit der 4. Wurzel aus der Signalenergie e(b) geteilt durch die Bandbreite width(b) bzw. Anzahl der Linien im Skalenfaktorband b ermittelt. In diesem Zusammenhang sei darauf hingewiesen, dass der Formfaktor auch ein Beispiel für eine Größe ist, die ein Maß für die Verteilung der Energien angibt, während nl(b) im Gegensatz hierzu ein Beispiel für ein Größe ist, die einen Schätzwert für die Anzahl der für die Quantisierung relevanten Linien darstellt.

    [0052] Der Formfaktor ffac(b) errechnet sich durch Betragsbildung einer Spektrallinie und anschließender Wurzelbildung dieser Spektrallinie und anschließender Aufsummierung der "gewurzelten" Beträge der Spektrallinien in dem Band.

    [0053] Fig. 2b zeigt eine bevorzugte Ausführungsform der Einrichtung 104 zum Berechnen des Schätzwerts pe, wobei in Fig. 2b noch eine Fallunterscheidung eingeführt ist, nämlich dann, wenn der Logarithmus zur Basis 2 des Verhältnisses aus der Energie zur erlaubten Störung größer als ein konstanter Faktor c1 oder gleich dem konstanten Faktor ist. In diesem Fall wird die in dem Block 104 oben stehende Alternative genommen, also das Maß für die spektrale Verteilung nl wird mit dem Logarithmusausdruck multipliziert.

    [0054] Wird dagegen festgestellt, dass der Logarithmus zur Basis 2 aus dem Verhältnis der Signalenergieen bzw. eb zur erlaubten Störung kleiner als der Wert c1 ist, so wird die untere Alternative im Block 104 von Fig. 2b verwendet, die zusätzlich noch eine additive Konstante c2 sowie eine multiplikative Konstante c3 aufweist, die sich aus den Konstanten c2 und c1 berechnet.

    [0055] Nachfolgend wird anhand von Fig. 4a und Fig. 4b das erfindungsgemäße Konzept dargestellt. So zeigt Fig. 4a ein Band, in dem vier Spektrallinien vorhanden sind, die alle gleich groß sind. Die Energie in diesem Band ist somit gleichmäßig über das Band verteilt. Dagegen zeigt Fig. 4b eine Situation, bei der die Energie in dem Band in einer Spektrallinie residiert, während die anderen drei Spektrallinien gleich null sind. Das in Fig. 4b gezeigte Band könnte beispielsweise vor der Quantisierung vorliegen, oder könnte nach der Quantisierung erhalten werden, wenn die in Fig. 4b zu null gesetzten Spektrallinien vor der Quantisierung kleiner als die erste Quantisiererstufe sind und somit durch den Quantisierer zu null gesetzt werden, also nicht "überleben".

    [0056] Die Anzahl von aktiven Linien in Fig. 4b ist somit gleich 1, wobei der Parameter nl in Fig. 4b zu der Quadratwurzel von 2 berechnet wird. Dagegen wird der Wert nl, also das Maß für die spektrale Verteilung der Energie in Fig. 4a zu 4 berechnet. Dies bedeutet, dass die spektrale Verteilung der Energie gleichmäßiger ist, wenn das Maß für die Verteilung der spektralen Energie größer ist.

    [0057] Es sei darauf hingewiesen, dass die bandweise Berechnung der Perceptual Entropy gemäß dem Stand der Technik (ISO/IEC 13818-7, Abschnitt C.7) keinen Unterschied zwischen den beiden Fällen feststellt. Insbesondere wird kein Unterschied festgestellt, wenn in den beiden Bändern, die in Fig. 4a und 4b gezeigt sind, dieselbe Energie vorhanden ist.

    [0058] Offensichtlich ist jedoch der in Fig. 4b gezeigte Fall mit nur einer relevanten Linie mit weniger Bits codierbar, da die drei zu null gesetzten Spektrallinien sehr effizient übertragen werden können. Allgemein gesagt beruht die einfachere Quantisierbarkeit des in Fig. 4b gezeigten Falls auf der Tatsache, dass nach der Quantisierung und verlustlosen Codierung kleinere Werte und insbesondere zu null quantisierte Werte weniger Bits zur Übertragung benötigen.

    [0059] Erfindungsgemäß wird somit berücksichtigt, wie die Energie innerhalb des Bands verteilt ist. Dies erfolgt, wie es ausgeführt worden ist, durch Ersetzen der Anzahl der Linien pro Band in der bekannten Gleichung (Fig. 6) durch eine Abschätzung der Anzahl der Linien, die nach der Quantisierung ungleich null sind. Diese Abschätzung ist in Fig. 2a gezeigt.

    [0060] Ferner sei darauf hingewiesen, dass der in Fig. 2a gezeigte Formfaktor auch an anderer Stelle im Codierer benötigt wird, beispielsweise innerhalb des Quantisierungsblocks 1014 zur Bestimmung der Quantisierungs-Schrittweite. Dann, wenn der Formfaktor bereits an anderer Stelle berechnet wird, muß er zur Bit-Abschätzung nicht erneut berechnet werden, so dass das erfindungsgemäße Konzept zur verbesserten Abschätzung des Maßes für die benötigten Bits mit einem Minimum an zusätzlichem Rechenaufwand auskommt.

    [0061] Wie es bereits ausgeführt worden ist, handelt es sich bei X(k) um den später zu quantisierenden Spektralkoeffizienten, während die Variable kOffset(b) den ersten Index im Band b bezeichnet.

    [0062] Wie es aus Fig. 4a und 4b ersichtlich ist, ergibt das Spektrum in Fig. 4a einen Wert nl=4, während das Spektrum in Fig. 4b einen Wert von 1,41 ergibt. Mit Hilfe des Formfaktors steht somit ein Maß für die Charakterisierung der spektralen Feldstruktur innerhalb des Bandes zur Verfügung.

    [0063] Die neue Formel zur Berechnung einer verbesserten bandweisen Perceptual Entropie basiert somit auf der Multiplikation des Maßes für die spektrale Verteilung der Energie und des Logarithmus-Ausdrucks, indem die Signalenergie e(b) im Zähler und die erlaubte Störung im Nenner auftreten, wobei je nach Bedarf ein Term innerhalb des Logarithmus eingesetzt werden kann, wie es bereits in Fig. 7 dargestellt ist. Diese Term kann beispielsweise ebenfalls 1,5 sein, kann jedoch auch gleich null sein, wie in dem in Fig. 2b gezeigten Fall, wobei dies z. B. empirisch bestimmt werden kann.

    [0064] An dieser Stelle sei nochmals auf Fig. 5 hingewiesen, aus der die erfindungsgemäß berechnete Perceptual Entropie ersichtlich ist, und zwar aufgetragen über den benötigten Bits. Eine höhere Genauigkeit der Abschätzung gegenüber den Vergleichsbeispielen in den Fig. 6, 7 und 8 ist deutlich zu erkennen. Auch gegenüber der linienweisen Berechnung schneidet die erfindungsgemäße modifizierte bandweise Berechnung zumindest gleichwertig ab.

    [0065] Abhängig von der Gegebenheit, kann das erfindungsgemäße Verfahren in Hardware oder in Software implementiert werden. Die Implementierung kann auf einem digitalen Speichermedium, insbesondere einer Diskette oder CD mit elektronisch auslesbaren Steuersignalen erfolgen, die so mit einem programmierbaren Computersystem zusammenwirken können, dass das Verfahren ausgeführt wird. Allgemein besteht die Erfindung somit auch in einem Computer-Programm-Produkt mit einem auf einem maschinenlesbaren Träger gespeicherten Programmcode zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens, wenn das Computer-Programm-Produkt auf einem Rechner abläuft. In anderen Worten ausgedrückt, kann die Erfindung somit als ein Computer-Programm mit einem Programmcode zur Durchführung des Verfahrens realisiert werden, wenn das Computer-Programm auf einem Computer abläuft.


    Ansprüche

    1. Vorrichtung zum Ermitteln eines Schätzwerts (pe) für einen Bedarf an Informationseinheiten zum Codieren eines Signals, das Audio- oder Videoinformationen aufweist, wobei das Signal mehrere Frequenzbänder aufweist, mit folgenden Merkmalen:

    einer Einrichtung (102) zum Liefern eines Maßes (nb(b)) für eine erlaubte Störung für ein Frequenzband (b) des Signals, wobei das Frequenzband (b) wenigstens zwei Spektralwerte einer spektralen Darstellung des Signals umfasst, und eines Maßes (e(b)) für eine Energie des Signals in dem Frequenzband;

    einer Einrichtung (106) zum Berechnen eines Maßes (nl(b)) für eine Verteilung der Energie (e(b)) in dem Frequenzband (b), wobei die Verteilung der Energie in dem Frequenzband von einer vollständig gleichmäßigen Verteilung abweicht,

    wobei die Einrichtung (106) zum Berechnen des Maßes (nl(b)) für die Verteilung der Energie (e(b)) ausgebildet ist, um als Maß für die Verteilung der Energie einen Schätzwert für eine Anzahl von Spektralwerten zu ermitteln, deren Beträge größer oder gleich einer vorbestimmten Betragsschwelle sind, oder deren Beträge kleiner oder gleich der Betragsschwelle sind, wobei die Betragsschwelle eine exakte oder geschätzte Quantisiererstufe ist, die in einem Quantisierer (1014) dazu führt, dass Werte kleiner oder gleich der Quantisiererstufe zu Null quantisiert werden; und

    einer Einrichtung (104) zum Berechnen des Schätzwerts (pe) unter Verwendung des Maßes (nb(b)) für die erlaubte Störung, des Maßes (e(b)) für die Energie und des Maßes (nl(b)) für die Verteilung der Energie, wobei die Einrichtung (104) zum Berechnen des Schätzwerts ausgebildet ist, um den Schätzwert unter Verwendung des folgenden Ausdrucks zu berechnen:


    wobei pe der Schätzwert ist, wobei nl(b) das Maß für die Verteilung der Energie in dem Band b darstellt, wobei e(b) eine Energie des Signals in dem Band b ist, wobei nb(b) die erlaubte Störung in dem Band b ist, und wobei s ein additiver Term ist.


     
    2. Vorrichtung nach Anspruch 1, bei der die Einrichtung (106) zum Berechnen ausgebildet ist, um zur Berechnung des Maßes für die Verteilung der Energie Beträge von Spektralwerten in dem Frequenzband zu berücksichtigen.
     
    3. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei der die Einrichtung (106) zum Berechnen ausgebildet ist, um einen Formfaktor gemäß folgender Gleichung zu berechnen:


    wobei X(k) ein Spektralwert bei einem Frequenzindex k ist, wobei kOffset ein erster Spektralwert in einem Band b ist, und wobei ffac(b) der Formfaktor ist.
     
    4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
    bei der die Einrichtung (106) zum Berechnen ausgebildet ist, um eine vierte Wurzel aus einem Verhältnis zwischen der Energie in dem Frequenzband und einer Breite des Frequenzbands oder Anzahl der Spektralwerte innerhalb des Frequenzbands zu berücksichtigen.
     
    5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei der die Einrichtung (106) zum Berechnen ausgebildet ist, um das Maß für die Verteilung der Energie gemäß folgender Gleichungen zu berechnen:




    wobei X(k) ein Spektralwert bei einem Frequenzindex k ist, wobei kOffset ein erster Spektralwert in einem Band b ist, wobei ffac(b) ein Formfaktor ist, wobei nl(b) das Maß für die Verteilung der Energie in dem Band b darstellt, wobei e(b) eine Signalenergie in dem Band b ist, und wobei width(b) eine Breite des Bandes ist.
     
    6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei der die Einrichtung (104) zum Berechnen des Schätzwerts ausgebildet ist, um einen Quotienten aus der Energie in dem Frequenzband und der Störung in dem Frequenzband zu verwenden.
     
    7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei s gleich 1,5 ist.
     
    8. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei der die Einrichtung (104) zum Berechnen des Schätzwerts ausgebildet ist, um den Schätzwert gemäß folgender Gleichung zu berechnen:


    wobei gilt:


    und
    wobei gilt:


    wobei pe der Schätzwert ist, wobei nl(b) das Maß für die Verteilung der Energie in dem Band b darstellt, wobei e(b) eine Energie des Signals in dem Band b ist, wobei nb(b) die erlaubte Störung in dem Band b ist, wobei s ein additiver Term ist, der vorzugsweise gleich 1,5 ist, wobei X(k) ein Spektralwert bei einem Frequenzindex k ist, wobei kOffset ein erster Spektralwert in einem Band b ist, wobei ffac(b) ein Formfaktor ist, und wobei width(b) eine Breite des Bandes ist
     
    9. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei der das Signal als spektrale Darstellung mit Spektralwerten gegeben ist.
     
    10. Verfahren zum Ermitteln eines Schätzwerts für einen Bedarf an Informationseinheiten zum Codieren eines Signals, das Audio- oder Videoinformationen aufweist, wobei das Signal mehrere Frequenzbänder aufweist, mit folgenden Schritten:

    Liefern (102) eines Maßes (nb(b)) für eine erlaubte Störung für ein Frequenzband (b) des Signals, wobei das Frequenzband wenigstens zwei Spektralwerte einer spektralen Darstellung des Signals umfasst, und eines Maßes (e(b)) für eine Energie des Signals in dem Frequenzband (b);

    Berechnen (106) eines Maßes (nl(b)) für eine Verteilung der Energie in dem Frequenzband (b), wobei die Verteilung der Energie in dem Frequenzband von einer vollständig gleichmäßigen Verteilung abweicht, wobei als Maß (nl(b)) für die Verteilung der Energie ein Schätzwert für eine Anzahl von Spektralwerten ermittelt wird, deren Beträge größer oder gleich einer vorbestimmten Betragsschwelle sind, oder deren Beträge kleiner oder gleich der Betragsschwelle sind, wobei die Betragsschwelle eine exakte oder geschätzte Quantisiererstufe ist, die in einem Quantisierer (1014) dazu führt, dass Werte kleiner oder gleich der Quantisiererstufe zu Null quantisiert werden; und

    Berechnen (104) des Schätzwerts (pe) unter Verwendung des Maßes (nb(b)) für die erlaubte Störung, des Maßes (e(b)) für die Energie und des Maßes (nl(b)) für die Verteilung der Energie unter Verwendung des folgenden Ausdrucks:


    wobei pe der Schätzwert ist, wobei nl(b) das Maß für die Verteilung der Energie in dem Band b darstellt, wobei e(b) eine Energie des Signals in dem Band b ist, wobei nb(b) die erlaubte Störung in dem Band b ist, und wobei s ein additiver Term ist..


     
    11. Computerprogramm mit einem Programmcode zum Durchführen des Verfahrens zum Ermitteln eines Schätzwerts für einen Bedarf an Informationseinheiten zum Codieren eines Signals gemäß Patentanspruch 10, wenn das Programm auf einem Computer abläuft.
     


    Claims

    1. Apparatus for determining an estimate (pe) of a need for information units for encoding a signal having audio or video information, wherein the signal has several frequency bands, comprising:

    a means (102) for providing a measure (nb(b)) for an admissible interference for a frequency band (b) of the signal, wherein the frequency band (b) includes at least two spectral values of a spectral representation of the signal, and a measure (e(b)) for an energy of the signal in the frequency band;

    a means (106) for calculating a measure (nl(b)) for a distribution of the energy (e(b)) in the frequency band (b), wherein the distribution of the energy in the frequency band deviates from a completely uniform distribution,

    wherein the means (106) for calculating the measure (nl(b)) for the distribution of the energy (e(b)) is formed to determine, as a measure for the distribution of the energy, an estimate for a number of spectral values the magnitudes of which are greater than or equal to a predetermined magnitude threshold, or the magnitudes of which are smaller than or equal to the magnitude threshold, wherein the magnitude threshold is an exact or estimated quantizer stage causing, in a quantizer (1014), values smaller than or equal to the quantizer stage to be quantized to zero; and

    a means (104) for calculating the estimate (pe) using the measure (nb(b)) for the admissible interference, the measure (e(b)) for the energy, and the measure (nl(b)) for the distribution of the energy,

    wherein the means (104) for calculating the estimate is formed to calculate the estimate using the following expression:


    wherein pe is the estimate, wherein nl(b) represents the measure for the distribution of the energy in the band b, wherein e(b) is an energy of the signal in the band b, wherein nb(b) is the admissible interference in the band b, and wherein s is an additive term.


     
    2. Apparatus of claim 1, wherein the means (106) for calculating is formed to take magnitudes of spectral values in the frequency band into account for the calculating the measure for the distribution of the energy.
     
    3. Apparatus of one of the preceding claims, wherein the means (106) for calculating is formed to calculate a form factor according to the following equation:


    wherein X(k) is a spectral value at a frequency index k, wherein kOffset is a first spectral value in a band b, and wherein ffac(b) is the form factor.
     
    4. Apparatus of one of the preceding claims,
    wherein the means (106) for calculating is formed to take a fourth root of a ratio between the energy in the frequency band and a width of the frequency band or number of the spectral values in the frequency band into account.
     
    5. Apparatus of one of the preceding claims,
    wherein the means (106) for calculating is formed to calculate the measure for the distribution of the energy according to the following equations:




    wherein X(k) is a spectral value at a frequency index k, wherein kOffset is a first spectral value in a band b, wherein ffac(b) is a form factor, wherein nl(b) represents the measure for the distribution of the energy in the band b, wherein e(b) is a signal energy in the band b, and wherein width(b) is a width of the band.
     
    6. Apparatus of one of the preceding claims,
    wherein the means (104) for calculating the estimate is formed to use a quotient of the energy in the frequency band and the interference in the frequency band.
     
    7. Apparatus of one of the preceding claims,
    wherein s is equal to 1.5.
     
    8. Apparatus of one of the preceding claims,
    wherein the means (104) for calculating the estimate is formed to calculate the estimate according to the following equation:


    wherein:


    wherein:


    wherein pe is the estimate, wherein nl(b) represents the measure for the distribution of the energy in the band b, wherein e(b) is an energy of the signal in the band b, wherein nb(b) is the admissible interference in the band b, wherein s is an additive term preferably equal to 1.5, wherein X(k) is a spectral value at a frequency index k, wherein kOffset is a first spectral value in a band b, wherein ffac(b) is a form factor, and wherein width(b) is a width of the band.
     
    9. Apparatus of one of the preceding claims,
    wherein the signal is given as a spectral representation with spectral values.
     
    10. Method of determining an estimate of a need for information units for encoding a signal having audio or video information, wherein the signal has several frequency bands, comprising the steps of:

    providing (102) a measure (nb(b)) for an admissible interference for a frequency band (b) of the signal, wherein the frequency band includes at least two spectral values of a spectral representation of the signal, and a measure (e(b)) for an energy of the signal in the frequency band (b);

    calculating (106) a measure (nl(b)) for a distribution of the energy in the frequency band (b), wherein the distribution of the energy in the frequency band deviates from a completely uniform distribution, wherein, as the measure (nl(b)) for the distribution of the energy, an estimate for a number of spectral values the magnitudes of which are greater than or equal to a predetermined magnitude threshold, or the magnitudes of which are smaller than or equal to the magnitude threshold, is determined, wherein the magnitude threshold is an exact or estimated quantizer stage causing, in a quantizer (1014), values smaller than or equal to the quantizer stage to be quantized to zero; and

    calculating (104) the estimate (pe) using the measure (nb(b)) for the admissible interference, the measure (e(b)) for the energy, and the measure (nl(b)) for the distribution of the energy using the following expression:


    wherein pe is the estimate, wherein nl(b) represents the measure for the distribution of the energy in the band b, wherein e(b) is an energy of the signal in the band b, wherein nb(b) is the admissible interference in the band b, and wherein s is an additive term.


     
    11. Computer program with program code for performing the method of determining an estimate of a need for information units for encoding a signal of claim 10, when the program is executed on a computer.
     


    Revendications

    1. Dispositif pour déterminer une valeur estimée (pe) pour un besoin en unités d'information pour coder un signal présentant des informations audio ou vidéo, le signal présentant plusieurs bandes de fréquences, aux caractéristiques suivantes:

    un moyen (102) destiné à fournir une mesure (nb(b)) pour une perturbation admise pour une bande de fréquences (b) du signal, la bande de fréquences (b) comportant au moins deux valeurs spectrales d'une représentation spectrale du signal, et une mesure (e(b)) pour une énergie du signal dans la bande de fréquences;

    un moyen (106) destiné à calculer une mesure (nl(b)) pour une répartition de l'énergie (e(b)) dans la bande de fréquences (b), la répartition de l'énergie dans la bande de fréquences s'écartant d'une répartition totalement uniforme,

    le moyen (106) destiné à calculer la mesure (nl(b)) pour la répartition de l'énergie (e(b)) étant réalisé pour déterminer, comme mesure pour la répartition de l'énergie, une valeur estimée pour un nombre de valeurs spectrales dont les quantités sont supérieures ou égales à un seuil de quantité prédéterminé, ou dont les quantités sont inférieures ou égales au seuil de quantité, le seuil de quantité étant une étape de quantification exacte ou estimée qui, dans un moyen de quantification (1014), fait que les valeurs inférieures ou égales à l'étape de quantification sont quantifiées à zéro; et

    un moyen (104) destiné à calculer la valeur estimée (pe) à l'aide de la mesure (nb(b)) pour la perturbation admise, de la mesure (e(b)) pour l'énergie et de la mesure (nl(b)) pour la répartition de l'énergie,

    le moyen (104) destiné à calculer la valeur estimée étant réalisé pour calculer la valeur estimée à l'aide de l'expression suivante:


    où pe est la valeur estimée, où nl(b) représente la mesure pour la répartition de l'énergie dans la bande b, où e(b) est une énergie du signal dans la bande b, où nb(b) est la perturbation admise dans la bande b, et où s est un terme additif.


     
    2. Dispositif selon la revendication 1, dans lequel le moyen (106) destiné à calculer est réalisé pour tenir compte, pour le calcul de la mesure pour la répartition de l'énergie, des quantités de valeurs spectrales dans la bande de fréquences.
     
    3. Dispositif selon l'une des revendications précédentes, dans lequel le moyen (106) destiné à calculer est réalisé pour calculer un facteur de forme selon l'équation suivante:


    où X(k) est une valeur spectrale à un indice de fréquence k, où kOffset est une première valeur spectrale dans une bande b, et où ffac(b) est le facteur de forme.
     
    4. Dispositif selon l'une des revendications précédentes, dans lequel le moyen (106) destiné à calculer est réalisé pour tenir compte d'une quatrième racine d'un rapport entre l'énergie dans la bande de fréquences et d'une largeur de la bande de fréquences ou du nombre de valeurs spectrales dans la bande de fréquences.
     
    5. Dispositif selon l'une des revendications précédentes,
    dans lequel le moyen (106) destiné à calculer est réalisé pour calculer la mesure pour la répartition de l'énergie selon les équations suivantes:




    où X(k) est une valeur spectrale à un indice de fréquence k, où kOffset est une première valeur spectrale dans une bande b, où ffac(b) est un facteur de forme, où nl(b) représente la mesure pour la répartition de l'énergie dans la bande b, où e(b) est une énergie de signal dans la bande b, et width(b) est une largeur de la bande.
     
    6. Dispositif selon l'une des revendications précédentes,
    dans lequel le moyen (104) destiné à calculer la valeur estimée est réalisé pour utiliser un quotient de l'énergie dans la bande fréquences et de la perturbation dans la bande fréquences.
     
    7. Dispositif selon l'une des revendications précédentes, dans lequel s est égal à 1,5.
     
    8. Dispositif selon l'une des revendications précédentes,
    dans lequel le moyen (104) destiné à calculer la valeur estimée est réalisé pour calculer la valeur estimée selon l'équation suivante:


    où vaut

    où vaut


    où pe est la valeur estimée, où nl(b) représente la mesure pour la répartition de l'énergie dans la bande b, où e(b) est une énergie du signal dans la bande b, où nb(b) est la perturbation admise dans la bande b, où s est un terme additif qui est, de préférence, égal à 1,5, où X(k) est une valeur spectrale à un indice de fréquence k, où kOffset est une première valeur spectrale dans une bande b, où ffac(b) est un facteur de forme, et où width(b) est une largeur de la bande.
     
    9. Dispositif selon l'une des revendications précédentes,
    dans lequel le signal est donné comme représentation spectrale avec des valeurs spectrales.
     
    10. Procédé pour déterminer une valeur estimée pour un besoin en unités d'information pour coder un signal présentant des informations audio ou vidéo, le signal présentant plusieurs bandes de fréquences, aux étapes suivantes consistant à:

    fournir (102) une mesure (nb(b)) pour une perturbation admise pour une bande de fréquences (b) du signal, la bande de fréquences comportant au moins deux valeurs spectrales d'une représentation spectrale du signal, et une mesure (e(b)) pour une énergie du signal dans la bande de fréquences (b);

    calculer (106) une mesure (nl(b)) pour une répartition de l'énergie dans la bande de fréquences (b), la répartition de l'énergie dans la bande de fréquences s'écartant d'une répartition totalement uniforme, où comme mesure (nl(b)) pour la répartition de l'énergie est déterminé un nombre de valeurs spectrales dont les quantités sont supérieures ou égales à un seuil de quantité prédéterminé, ou dont les quantités sont inférieures ou égales au seuil de quantité, le seuil de quantité étant une étape de quantification exacte ou estimée qui, dans un moyen de quantification (1014), fait que les valeurs inférieures ou égales à l'étape de quantification sont quantifiées à zéro; et

    calculer (104) la valeur estimée (pe) à l'aide de la mesure (nb(b)) pour la perturbation admise, de la mesure (e(b)) pour l'énergie et de la mesure (nl(b)) pour la répartition de l'énergie à l'aide de l'expression suivante:


    où pe est la valeur estimée, où nl(b) représente la mesure pour la répartition de l'énergie dans la bande b, où e(b) est une énergie du signal dans la bande b, où nb(b) est la perturbation admise dans la bande b, et où s est un terme additif.


     
    11. Programme d'ordinateur avec un code de programme pour réaliser le procédé pour déterminer une valeur estimée pour un besoin en unités d'information pour coder un signal selon la revendication 10 lorsque le programme est exécuté sur un ordinateur.
     




    Zeichnung


























    Angeführte Verweise

    IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



    Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde ausschließlich zur Information des Lesers aufgenommen und ist nicht Bestandteil des europäischen Patentdokumentes. Sie wurde mit größter Sorgfalt zusammengestellt; das EPA übernimmt jedoch keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.

    In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente