Technisches Gebiet
[0001] Die Erfindung betrifft einen Schuh für eine Bindung, insbesondere einen Skischuh,
mit einer Aussenschale zum Aufnehmen und Halten eines Fusses und mit einem an der
Aussenschale angebrachten Kopplungsteil zum Befestigen des Schuhs in einer Bindung,
sodass der Schuh in einem Schuhspitzenbereich und in einem Schuhfersenbereich von
der Bindung am Kopplungsteil gehalten werden kann und das Kopplungsteil eine Verbindung
mit der Aussenschale aufweist, derart, dass sich die Aussenschale bei der Durchführung
einer Gehbewegung in einem Fersenbereich von dem Kopplungsteil abheben und wieder
auf dieses absenken lässt, während das Kopplungsteil in der Bindung befestigt ist,
wobei die Aussenschale um eine geometrische Achse quer zu einer Schuhlängsrichtung
schwenkbar ist.
Stand der Technik
[0002] Skischuhe sollen einerseits bei der Abfahrt eine hohe Steifigkeit nicht nur gegen
seitliche Biegung, sondern auch gegen Vorwärtsbiegung des oberen Schaftteils des Skischuhs
aufweisen, und andererseits während einer natürlichen Gehbewegung ohne Skier oder
während einer Gehbewegung mit Skiern, insbesondere im Falle des Aufsteigens beim Skitourengehen,
dem Skiläufer eine möglichst grosse Bewegungsfreiheit ermöglichen. Auch bei der Verwendung
von Skischuhen als Langlaufschuhe besteht die Anforderung, dass diese in einem vorderen
Schuhbereich verschwenkbar mit einem Ski verbunden sein sollen, wobei sie eine hohe
Torsionsstabilität aufweisen müssen. Insbesondere bei Anwendung einer Skating-Technik
ist eine hohe Stabilität gegen Scherkräfte zwischen Ski und Schuh erforderlich, da
es bei der Abstossbewegung zu einer grossen Kraftwirkung kommen kann. Eine weitere
Anwendung von Skischuhen sind Telemarkschuhe. Ein Telemarkschuh soll einerseits eine
hohe Flexibilität in einem Ballenbereich des Schuhs aufweisen und andererseits soll
gleichzeitig eine hohe Torsionsstabilität gewährleistet sein. Bei herkömmlichen Telemarkschuhen
bedingen diese Anforderungen meist eine spezielle Ausführung der Sohle des Telemarkschuhs,
wie z.B. in der
DE 10 2004 004 317 A1 (Rottefella AS) eine Ausdünnung der Sohle des Telemarkschuhs im Ballenbereich.
[0003] In früheren Jahren war mit den vorwiegend aus Leder hergestellten Skischuhen aufgrund
der relativ kleinen Steifigkeit des Schuhleders nur eine begrenzte Stützung von Fuss/Unterschenkel
erreichbar. Dadurch wurde einerseits ein Teil der für eine Gehbewegung mit Skiern
erforderlichen Fussbeweglichkeit bereits durch die Flexibilität der Skischuhe selbst
erreicht, andererseits konnten Tourenbindungen verwendet werden, welche die Flexibilität
von Schuhschaft und Schuhsohle nicht einschränkten. Seit dem Aufkommen von Kunststoff-Skischuhen
sind jedoch auch Skitourenfahrer nicht mehr bereit, auf den wesentlich grösseren Halt
und die dadurch verbesserte Skiführung bei der Abfahrt zu verzichten. Heute sind daher
praktisch nur noch Kunststoff-Skitourenschuhe mit einer im Wesentlichen steifen Schuhsohle
und für solche Skischuhe geeignete Skibindungen auf dem Markt erhältlich. Diese Skitourenschuhe
haben jedoch den Nachteil, dass sie natürliche Bewegungsabläufe, wie sie bei einer
natürlichen Gehbewegung oder dem Aufsteigen beim Skitourengehen auftreten, durch die
im Wesentlichen steife Ausführung verschiedener Schuhbestandteile erschweren oder
gar verunmöglichen. Es sind daher verschiedene Versuche gemacht worden, die gänzlich
unterschiedlichen Anforderungen für das Gehen und das Aufsteigen sowie für das Abfahren
in Skischuhen zu vereinen.
[0004] Um eine annähernd normale natürliche Gehbewegung, wie sie beim Gehen auf einer Unterlage
ausgeführt wird, zu ermöglichen, wurden z.B. Skischuhe vorgeschlagen, die einen Grundschuh
mit Laufsohle und eine zusätzliche abnehmbare Ski-Sohle aufweisen (z.B.
DE 3 417 503 A1; Dolomite, S.p.A.). Um die Bewegungsfreiheit des Skischuhträgers während des Aufstiegs
bei Skitouren zu erweitern, wurden verschiedene Verbesserungen für einen Skischuh
vorgeschlagen. In der
DE 3 427 612 A1 (Kastinger Sportschuh-GmbH) wird z.B. ein mehrschaliger Tourenskischuh vorgeschlagen,
bei welchem eine gegenüber einem Fussteil im Knöchelbereich verschwenkbar angelenkte
Schaftschale zur Abfahrt an dem Fussteil in einer festen Stellung arretiert werden
kann, wohingegen eine ähnliche Arretierung in der
EP 1 332 689 A1 (Calzaturificio S. C. A. R. P. A., S. p. A.) eine Feststellung einer Schaftschale
in verschiedenen Stellungen erlaubt. In der
DE 343 176 (Kastinger Sportschuh-GmbH) wird dagegen ein Skischuh mit einer Schaftschale vorgestellt,
welche durch eine vordere und eine hintere Öffnung in zwei Seitenteile getrennt ist.
Dabei können die Öffnungen mit einem einzelnen Zugriemen unabhängig voneinander verschlossen
oder geöffnet werden und ermöglichen so eine den unterschiedlichen Anforderungen entsprechende
Einstellung der Bewegungsfreiheit des Skiläufers. Ebenfalls wurde in der
CH 593 031 A5 (Gertsch AG) zum komfortableren natürlichen Gehen eine Krümmung einer Lauffläche
eines Skischuhs vorgeschlagen. Der zuletzt genannte Schuh kann dabei aber nur durch
eine speziell ausgeformte zwischengeschaltete Plattenbindung in einer herkömmlichen
Skibindung am Ski gehalten werden.
[0005] Diese Verbesserungen vermögen zwar jede für sich auf verschiedene Art den Skischuh
komfortabler zu gestalten, lösen jedoch nicht grundsätzliche Probleme von natürlichen
Bewegungsabläufen, die in einem steifen Schuh ausgeführt werden sollen. Insbesondere
entsteht bei Skitouren die Problematik des Bewegungsablaufs während des Aufstiegs.
Während bei der Abfahrt der Skischuh starr mit dem Ski verbunden sein soll, um dem
Skifahrer eine gute Kontrolle über den Ski zu ermöglichen, ist es für das Aufsteigen
notwendig, dass der Fuss des Skiläufers gegenüber dem Ski verschwenkt werden kann.
Normalerweise kommen dabei so genannte Tourenskibindungen zum Einsatz. Tourenskibindungen
weisen dabei üblicherweise wenigstens zwei Funktionszustände auf, nämlich eine Abfahrtsstellung
und eine Aufstiegsstellung. In der Abfahrtsstellung ist dabei der Skischuh im Wesentlichen
starr mit dem Ski verbunden. In der Aufstiegsstellung hingegen ist der Skischuh bezüglich
dem Ski um die horizontale Querachse zwischen einer Ausgangsstellung und einer Vielzahl
von Schwenkstellungen verschwenkbar. Dabei ist in der Ausgangsstellung der Fersenbereich
des Skischuhs nahe der Skioberseite angeordnet und in den Schwenkstellungen von der
Skioberseite abgehoben. In der Aufstiegsstellung wird damit eine der Aufstiegsbewegung
angepasste Verschwenkbewegung zwischen dem Skischuh und dem Ski ermöglicht.
[0006] Eine derartige Tourenskibindung, welche insbesondere auch sämtliche Sicherheitsanforderungen
moderner Sicherheitsskibindungen erfüllt, wird in
WO 96/23559 (Fritschi) beschrieben. Sie hat einen Schuhträger, an welchem ein mit einem vorderen Sohlenhalter
versehener Vorderbacken und ein mit einem Fersenhalter versehener Fersenbacken angeordnet
sind, wobei der Schuhträger im Bereich der Skischuhspitze um eine horizontale Querachse
bezüglich dem Ski schwenkbar ist.
[0007] Da eine Aufstiegsbewegung aber nur durch eine Tourenskibindung ermöglicht wird, ist
der Skiläufer dazu gezwungen, neben einem möglicherweise bereits vorhandenen Paar
Pistenskiern, an welchen eine Pistenbindung befestigt ist, ein weiteres Paar Skier
mit einer Tourenskibindung anzuschaffen. Dadurch entsteht eine grosse Kostenbelastung
für den Skiläufer, welcher einerseits auf Skitouren geht und andererseits auch auf
Pisten Ski läuft. Der Versuch, eine herkömmliche Skibindung durch zusätzliche Mittel
mit den Eigenschaften einer Tourenskibindung zu versehen, ist in der
DE 2 064 754 (Heili) beschrieben. Es wird darin eine plattenförmige Verstelleinrichtung beschrieben,
die zwischen einem Skischuh und einer herkömmlichen Pistenskibindung zum Einsatz kommt.
Im Sinne bekannter Plattenbindungen kann die Verstelleinrichtung in die Bindung eingebracht
werden und ermöglicht dann das Verschwenken des über eine Achse an der Skischuhspitze
an der Platte befestigten Skischuhs. Bei der Durchführung einer natürlichen Gehbewegung
ohne Skier auf einer Unterlage verhindert eine Platte, die mit dem Skischuh verbunden
ist, aber einen ergonomischen Bewegungsablauf, wodurch die oben genannten grundsätzlichen
Probleme bei natürlichen Bewegungsabläufen damit weiter bestehen. Zudem ist die durch
die periphere Anordnung der Schwenkachse an der Skischuhspitze erreichte Verschwenkbarkeit
für den Skiläufer bekanntlich nicht sehr komfortabel, da der Drehpunkt ergonomisch
ungünstig angeordnet ist. Ähnliche Nachteile weist die
EP 0 015 862 A (Blanc) auf, in welcher ein Skischuh beschrieben ist, bei welchem eine Aussenschale an ihrer
Spitze durch eine peripher angeordnete Schwenkachse verschwenkbar an einer Skischuhsohle
angelenkt ist. Die Skischuhsohle kann dabei in einer herkömmlichen Skibindung gehalten
werden und ist in ihren äusseren Abmessungen entsprechend einer herkömmlichen Skischuhsohle
ausgebildet. Die Skischuhsohle weist dabei einen Längsschlitz auf, in welchem ein
zusätzlicher stegförmiger Träger für eine Schaftschale bei abgesenktem Fersenbereich
zu liegen kommt. Es ergeben sich ähnliche Nachteile wie bei der
DE 2 064 754 (Heili) bei der Durchführung einer natürlichen Gehbewegung ohne Skier sowie bei einer Gehbewegung
zum Aufstieg bei Skitouren.
[0008] Vielseitiger und komfortabler zum natürlichen Gehen sowie zum Aufsteigen, aber ebenfalls
umständlich in der Anwendung, ist der in der
CH 679 108 A5 (Weber) vorgeschlagene Skischuhsatz. Dort kann eine Skischuhschale in verschiedene Schuhsohlen
eingesetzt werden, welche für die jeweiligen Anforderungen speziell ausgebildet sind.
Die Vielseitigkeit ergibt sich jedoch nur durch die Anwendung des gesamten Satzes,
d.h. um in den Genuss sämtlicher Vorteile des Satzes zu kommen, müsste der Skiläufer
verschiedene Sohlen sowie verschiedene Innenschuhe mit sich führen, was gerade beim
Tourengehen aufgrund des zusätzlichen Gewichts unerwünscht ist.
[0009] Weitere Versuche eine herkömmliche alpine Skibindung mit der Funktionalität einer
Tourenskibindung zu versehen sind z.B. in der
US 4,839,972 A1 (Roger Pack et al.) und der
US 4, 920 665 A1 (Roger Pack) beschrieben. In beiden Schriften ist eine Fersenschale eines Skischuhs gegenüber
einer Zehenschale über Gelenke im Ballenbereich derart verschwenkbar, dass bei in
einer Bindung gehaltenem Zustand, die Fersenschale vom Ski weggeschwenkt werden kann,
während die Zehenschale skifest in einem Vorderbacken der Bindung gehalten bleibt.
Hierbei ist eine Platte (
US 4,839,972 A1) bzw. ein Befestigungsbügel (
US 4,920,665 A1) an der Zehenschale angebracht, mit welcher der Skischuh fersenseitig in einem Fersenbacken
gehalten ist. Neben einer komplizierten und somit mechanisch anfälligen Konstruktion
des Skischuhs haben beide Ausführungen den Nachteil, dass die gesamte Schwenkbewegung
vom Ballengelenk des Fusses ausgeführt werden muss. Damit ergeben sich einerseits
ein, durch das Ballengelenk, eingeschränkter Schwenkbereich sowie eine hohe Belastung
des Ballengelenks beim Steigen, was bei längerem Tourengehen zu erheblichen Schmerzen
und mitunter zu Verletzungen wie Blasen führen kann.
[0010] Weiter besteht zusätzlich zu einem geringen Komfort der bekannten Schuhe und Bindungen
beim Skitourengehen zusätzlich die Problematik eines relativ hohen Gewichts der Skitourenausrüstung,
die der Skiläufer mit sich mitbewegen muss. Eine solche Tourenskiausrüstung umfasst
z.B. Skischuhe, Skier und Tourenskibindungen. Während Skischuhe und Skier im Wesentlichen
der Pistenskiausrüstung gleichartig sind, unterscheidet sich die Tourenskibindung
von einer Pistenskibindung durch zusätzliche mechanische Elemente, welche durch die
erweiterte Funktion der Tourenskibindung bedingt sind. Die zusätzlichen mechanischen
Elemente umfassen dabei z.B. einen Mechanismus, der das Verschwenken der Bindung gegenüber
dem Ski ermöglicht, und eine Arretiervorrichtung, welche das Umschalten zwischen der
Abfahrtsstellung und der Aufstiegsstellung erlaubt. Ebenfalls sind dabei redundante
Elemente vorhanden, wobei die Redundanz sich zumeist aus der Kombination verschiedener
Systembestandteile wie Skischuhe und Skibindung ergeben. Z.B. weist ein moderner Skischuh
eine starre Skischuhsohle und eine moderne Skibindung einen Skischuhträger auf, welche
beide eine jeweils bereits für sich stabile Längsverbindung zwischen einem vorderen
und einem hinteren Bindungsbacken schaffen.
[0011] Eine Möglichkeit zur Gewichtsreduktion der Tourenbindung besteht z.B. in einer Ausführung
in speziellen Leichtbauweisen und der Verwendung von leichteren Materialien, welche
aber zumeist teuer sind. Eine weitere Möglichkeit zur Gewichtsreduktion ist eine Vereinfachung
der Konstruktionsweise der mechanischen Elemente. Insbesondere können verschiedene
Funktionen auf ein einzelnes funktionelles Element vereint werden oder redundante
Elemente entfernt werden. Durch die Verringerung der Anzahl von funktionellen Teilen
wird nicht nur die Gesamtkonstruktion vereinfacht, sondern insbesondere kann auch
das Gewicht der gesamten Vorrichtung reduziert werden. Eine derartige multifunktionelle
Ausführung eines mechanischen Elements einer Tourenskibindung ist z.B. aus der
EP 0 724 899 A2 (Fritschi) bekannt. Dort wird ein Verriegelungshebel beschrieben, welcher einerseits die Arretierung
der Tourenskibindung in einer Abfahrtsstellung ermöglicht und andererseits als verschwenkbarer
Stützhebel eine Steighilfe der Tourenskibindung bildet. Im Vergleich mit den leichtesten
Tourenskibindungen ist jedoch auch eine solche Tourenskibindung schwer und verursacht
eine unnötige Gewichtsbelastung des Skiläufers.
[0012] Ein Schuh gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 ist aus
DE 27 14 853 bekannt.
Darstellung der Erfindung
[0013] Aufgabe der Erfindung ist es daher, einen dem eingangs genannten technischen Gebiet
zugehörenden Schuh für eine Bindung zu schaffen, welcher eine vielseitige und leichte
Alternative zu bisherigen Schuhen für Bindungen schafft und dabei einen hohen Gehkomfort
aufweist.
[0014] Die Lösung der Aufgabe ist durch die Merkmale des Anspruchs 1 definiert.
[0015] Sofern nicht anders bezeichnet, ist mit einer Gehbewegung ein Bewegungsablauf gemeint,
bei dem der Fersenbereich eines Fusses von einer Unterlage abgehoben wird und wieder
auf diese abgesenkt wird, wie sie z.B. während des Steigens beim Skitourengehen auftritt.
Eine ähnliche Gehbewegung wird auch bei anderen Schneegleitsportarten wie z.B. Langlaufen
oder Telemarkskifahren ausgeführt. Mit einer "natürlichen Gehbewegung" wird hingegen
der Bewegungsablauf des Abrollens eines Fusses über den Ballen und die Zehen bezeichnet,
wie er bei der Fortbewegungsart des Gehens auftritt.
[0016] Schuhe, welche in einer Bindung gehalten werden können, kommen insbesondere beim
Skilaufen oder anderen Gleitsportarten auf Schnee zur Anwendung. Im Folgenden wird
zwar die Erfindung ohne Einschränkung der Allgemeinheit am Beispiel von Skischuhen
ausgeführt und die Gehbewegung wird anhand des Steigens bei Skitourengehen erläutert,
die erfinderische Idee kann aber ohne weiteres auch auf Schuhe für weitere Schneegleitsportarten
übertragen werden.
[0017] Im Gegensatz zu herkömmlichen Skischuhen kann die Aussenschale eines erfindungsgemässen
Skischuhs gegenüber dem Kopplungsteil in einer Gehbewegung derart bewegt werden, dass
die Aussenschale und ein von der Aussenschale gehaltener Fuss in einem Fersenbereich
von dem Kopplungsteil abgehoben und wieder darauf abgesenkt werden kann. Da der Skischuh
von einer Skibindung nur am Kopplungsteil gehalten wird, kann damit die Gehbewegung
auch dann ausgeführt werden, wenn der Skischuh in einer Bindung befestigt ist, welche
nicht die Aufstiegsfunktion einer Tourenbindung aufweist wie z.B. eine herkömmliche
Pistenbindung. Dabei ist das Kopplungsteil des Skischuhs durch die an einem Ski angebrachte
Skibindung mit dem Ski verbunden und bleibt während der Ausführung der Gehbewegung
gegenüber dem Ski im Wesentlichen in Ruhe. Handelt es sich bei der Skibindung um eine
moderne Sicherheitsskibindung kann das Kopplungsteil, und damit der Skischuh, bei
einer einen vorgegebenen Schwellwert übersteigenden Kraftwirkung durch eine Sicherheitsauslösung
aus der Bindung ausgebracht werden. Diese Sicherheitsauslösung ist in jeder Phase
der Gehbewegung möglich, da die Fixierung des Kopplungsteils in der Bindung unabhängig
von der Gehbewegung ist.
[0018] Es ist dabei vorgesehen, dass die Aussenschale eines erfindungsgemässen Skischuhs
eine Beweglichkeit gegenüber dem Kopplungsteil aufweist, derart dass ein in der Aussenschale
gehaltener Fuss in eine Stellung gebracht werden kann, in der die Fusssohle um einen
Winkel von wenigstens 90° gegenüber einer Stellung verschwenkt ist, in der die Aussenschale
vollständig auf das Kopplungsteil abgesenkt ist. Insbesondere ist aus Sicherheitsgründen
eine Beweglichkeit von Vorteil, welche es bei in einer Skibindung befestigtem Zustand
des Skischuhs und einem in der Aussenschale gehaltenen Fuss erlaubt, dass ein zum
Fuss gehöriges Knie des Skiläufers auf die Skioberfläche absenkbar ist.
[0019] Das Kopplungsteil bildet einen integralen Bestandteil des Skischuhs und ist bevorzugt
derart ausgebildet, dass bei abgesenktem Fersenbereich der Aussenschale das Kopplungsteil
sich mit der Aussenschale zusammenfügt, sodass die Aussenschale zumindest teilweise
im Kopplungsteil aufgenommen und integriert ist. Das Kopplungsteil kann hierzu zusammen
mit einer Unterseite der Aussenschale z.B. eine im Wesentlichen gekrümmte Fläche bilden,
welche z.B. als Lauffläche dient. Der Skischuh kann bei der Durchführung einer natürlichen
Gehbewegung ergonomisch auf einer Unterlage abgerollt werden, während das Kopplungsteil
am Schuh vorhanden ist. Das Kopplungsteil behindert die Durchführung einer natürlichen
Gehbewegung des Skischuhs auf einer Unterlage nicht und muss somit auch nicht für
einen verbesserten Komfort abgenommen werden. Damit ist die Aussenschale derart mit
dem Kopplungsteil verbunden, dass ein Lösen der Verbindung durch den Benutzer nicht
vorgesehen ist. Bei der Durchführung der natürlichen Gehbewegung bleibt der Fersenbereich
der Aussenschale vorzugsweise auf das Kopplungsteil abgesenkt und die Aussenschale
ist gegenüber dem Kopplungsteil in Ruhe.
[0020] Das Kopplungsteil weist einen Innenraum auf, welcher zur wenigstens teilweisen Aufnahme
der Aussenschale ausgebildet ist. Bevorzugt weist die Aussenschale aussenseitig leichte
Vertiefungen auf, in welche bei abgesenktem Fersenbereich das Kopplungsteil angeordnet
ist. In einer möglichen Ausführungsform kann das Kopplungsteil z.B. schalenförmig
ausgebildet sein, wobei der Innenraum dann durch das von dem schalenförmigen Kopplungsteil
umschlossene Volumen gebildet wird oder in einer weiteren Ausführungsvariante wie
z.B. einer rahmenförmigen Ausbildung des Kopplungsteils kann der Innenraum durch einen
vom Kopplungsteil umrahmten Durchbruch gebildet werden.
[0021] Der Innenraum des Kopplungsteils kann dabei in mehreren Bereichen offen sein und
weist insbesondere wenigstens eine Öffnung auf, durch welche die Aussenschale teilweise
in den Innenraum eingebracht werden kann. Das Kopplungsteil ist im Gegensatz zu den
eingangs beschriebenen bekannten Ausführungen von verschwenkbar an einer Aussenschale
angelenkten Skischuhsohlen ein integraler Bestandteil des Skischuhs und übernimmt
nicht notwendigerweise die Funktion einer Schuhsohle. Das Kopplungsteil dient in erster
Linie der Befestigung des Schuhs in einer Bindung, wobei die Funktion einer Schuhsohle
bzw. einer möglicherweise vorhandenen Lauffläche von anderen Teilen des Schuhs ausgeführt
werden kann. Das Kopplungsteil des Skischuhs erstreckt sich hierbei von einem vorderen
Längsende des Skischuhs bis zu einem hinteren Längsende, wobei die Längsrichtung des
Skischuhs durch die Richtung von den Zehen zur Ferse eines im Skischuh vorhandenen
Fusses definiert ist. Die Aussenschale des Skischuhs selbst hat keine angeformten
Kopplungselemente für Bindungen, d.h. ohne den beweglich angebrachten Kopplungsteil
wäre die Aussenschale gar nicht in eine Bindung einsetzbar.
[0022] Das Kopplungsteil ist dabei starr ausgebildet, wobei es insbesondere eine hohe Verwindungs-
und Biegesteifigkeit aufweist. Vorzugsweise ist das Kopplungsteil aus Kunststoff gefertigt,
wobei aufgrund grosser Stabilitätsanforderungen z.B. Verbundswerkstoffe wie kohlefaser-
oder glasfaserverstärkte Kunststoffe zum Einsatz kommen können. Es ist aber auch denkbar,
dass neben Kunststoffen auch andere Materialien wie z.B. Metalle zur Anwendung kommen.
Das Kopplungsteil ist vorzugsweise einstückig ausgebildet um eine hohe Stabilität
zu gewährleisten, kann aber bei ausreichender Stabilität auch mehrere Teile umfassen.
Die Teile können dann aus unterschiedlichen Materialien gefertigt sein und durch Verbindungstechniken,
die ebenfalls eine ausreichend grosse Stabilität aufweisen, miteinander verbunden
sein. Wesentlich ist hierbei, dass das Kopplungsteil eine starre durchgehende Struktur
bildet, welche unabhängig von der Aussenschale bzw. deren Ausgestaltung derart in
eine Skibindung einsetzbar ist, dass das Kopplungsteil in der Bindung gehalten ist.
[0023] Die Verschwenkbarkeit der Aussenschale gegenüber dem Kopplungsteil wird hierbei bevorzugt
durch ein Drehgelenk erreicht, über welches die Aussenschale mit dem Kopplungsteil
verbunden ist. Eine Gelenkachse des Drehgelenks ist dabei koaxial mit der geometrischen
Drehachse angeordnet. Das Drehgelenk ist dabei z.B. als zwei Lagerungen ausgebildet,
welche koaxial mit der ersten geometrischen Drehachse zu beiden Seiten eines in der
Aussenschale gehaltenen Fusses an der Aussenschale des Schuhs angeordnet und mit dem
Kopplungsteil drehbar verbunden sind. Für die Lagerungen sind dabei sämtliche geeignet
erscheinende Ausführungen von gelenkigen Verbindungen denkbar.
[0024] Die Gehbewegung, bei welcher der Fersenbereich vom Kopplungsteil abgehoben und wieder
auf dieses abgesenkt wird, kann dabei in verschiedene Phasen unterteilt sein. Insbesondere
umfasst die Gehbewegung eine Rotationsphase, in welcher die für die Gehbewegung erforderliche
Verschwenkbarkeit der Aussenschale gegenüber dem Kopplungsteil im Wesentlichen durch
eine Rotierbarkeit der Aussenschale um die geometrische Drehachse erreicht wird. Bei
der Durchführung der Rotationsphase wird im Wesentlichen die gesamte Aussenschale
gegenüber dem Kopplungsteil um die geometrische Achse rotiert. Die Gehbewegung kann
sich neben einer Rotationsphase auch aus anderen Phasen zusammensetzen oder auch nur
aus einer Rotationsphase bestehen. Bevorzugt geschieht das erste Abheben des Fersenbereichs
vom Kopplungsteil in einer reinen Rotationsphase. Es sind aber auch andere Phasenaufteilungen
der Gehbewegung denkbar. Die Aussenschale muss dabei in sich nicht starr sein, d.h.
unterschiedliche Bereiche der Aussenschale können z.B. in einer Phase der Gehbewegung
unterschiedlich weit um die Drehachse rotiert werden.
[0025] Die geometrische Drehachse der Dreh- bzw. Rotations- oder Schwenkbewegung ist dabei
im Wesentlichen parallel zu einer Fusssohle eines in der Aussenschale vorhandenen
Fusses und liegt vorzugsweise von einer vordersten Spitze der Aussenschale in Richtung
zu einem Fersenbereich der Aussenschale zurückversetzt. Insbesondere kann die Drehachse
in einem Längenbereich des Skischuhs liegen, welcher einem Längenbereich entspricht,
in welchem ein in der Aussenschale vorhandener Fuss angeordnet ist. Die Achse kann
dann z.B. durch einen Innenraum der Aussenschale hindurch treten, welcher zur Aufnahme
des Fusses vorgesehen ist, d.h. die Achse kann im Bereich eines im Schuh vorhandenen
Fusses durch die Aussenschale hindurch treten. Es ist aber auch denkbar, dass die
Achse oberhalb oder unterhalb des Innenraums der Aussenschale angeordnet sein kann.
Insbesondere kann die Drehachse z.B. derart angeordnet sein, dass sie mit einer geometrischen
Drehachse eines Ballengelenks des Fusses im Wesentlichen zusammenfällt. Vorzugsweise
liegt die geometrische Drehachse oberhalb einer Unterseite der Aussenschale im Ballenbereich
des Fusses.
[0026] Aufgrund der erfindungsgemässen Konstruktionsweise des Schuhs kann die Lage der geometrischen
Drehachse den spezifischen Bedürfnissen des Schuhs bzw. der Sportart exakt angepasst
werden. Es ist z.B. denkbar, dass die geometrische Drehachse in einer Ausführung als
Tourenskischuh weiter von der vorderen Spitze der Aussenschale zurückversetzt liegt
als bei einer Ausführung als Langlaufschuh. Damit kann z.B. erreicht werden, dass
die Kraftübertragung vom Langläufer auf den Ski beim Langlaufschuh optimiert wird,
während beim Tourenskischuh ein hoher Komfort während der Durchführung der Gehbewegung
erreicht wird. Insbesondere kann die Lage der Drehachse im Rahmen der Erfindung frei
gewählt werden, ohne Einbussen im Komfort bei der Durchführung der Gehbewegung hinnehmen
zu müssen.
[0027] Aufgrund der von der Spitze zurückversetzten Anordnung der geometrischen Drehachse
definiert ihre Lage in Längsrichtung zwei Teilräume des Innenraums der Aussenschale,
welcher für die Aufnahme eines Fusses vorgesehen ist: Eine Ebene, in welcher die Drehachse
liegt und welche im Wesentlichen senkrecht auf einer Unterseite der Aussenschale steht,
definiert einen vorderen und einen hintern Teilraum des Innenraums der Aussenschale.
Der vordere Teilraum ist dabei in einem vorderen Bereich, während der hintere Teilraum
in einem hinteren Bereich der Aussenschale angeordnet ist. Der hintere Teilraum erstreckt
sich dabei bis in den Fersenbereich der Aussenschale. Insbesondere kann der vordere
Teilraum z.B. teilweise oder ganz in einer Zehenschale angeordnet sein und der hintere
Teilraum teilweise oder ganz in einer Fersenschale der Aussenschale, wobei die Zehenschale
dann den vorderen Bereich und die Fersenschale den hinteren Bereich der Aussenschale
bildet. Grundsätzlich ist die Aufteilung des Innenraums in den vorderen Teilraum und
den hinteren Teilraum aber durch die Lage der geometrischen Drehachse bestimmt und
nicht durch die Aufteilung der Aussenschale in z.B. eine Zehen- und Fersenschale.
[0028] Bei einem erfindungsgemässen Skischuh ergibt sich bei der Durchführung der Gehbewegung
in der Rotationsphase beim Abheben des Fersenbereichs der Aussenschale vom Kopplungsteil
ein wenigstens teilweises Abtauchen des vorderen Teilraums und damit des vorderen
Bereichs der Aussenschale in das Kopplungsteil. Abtauchen bezeichnet hierbei ein vertikales
Absenken des vorderen Teilraums zu einer Unterseite des Schuhs hin (und damit zumindest
teilweise in das Kopplungsteil bzw. in einen Freiraum des Kopplungsteils hinein).
Nicht in allen Ausführungsformen wird beim Abtauchen jeder Bereich des vorderen Teilraums
näher zur Schuhunterseite gebracht. Für das Abtauchen ist es jedoch zentral, dass
wenigstens diejenigen Bereiche des vorderen Teilraums abtauchen bzw. abgesenkt werden,
welche bei vollständig auf das Kopplungsteil abgesenktem Fersenbereich der Aussenschale
mit der Drehachse auf gleicher Höhe über einer Unterseite des Skischuhs liegen. Anstatt
einer Höhe über einer Unterseite des Skischuhs kann auch die Höhe über einer Skioberfläche
eines Skis, der mit einer Bindung versehenen ist in welcher der Schuh gehalten ist,
als Referenz für die Höhe verwendet werden. Beim Abheben des Fersenbereichs werden
die auf gleicher Höhe mit der Drehachse liegende Bereiche des vorderen Teilraums zur
Unterseite bzw. zur Skioberfläche hin verschwenkt. Damit werden die Bereiche auf eine
Höhe über der Schuhunterseite bzw. der Skioberfläche gebracht, welche geringer ist
als die Höhe der Drehachse. D.h. die Bereiche liegen nach bzw. während des Abtauchens
näher an der Schuhunterseite als die bezüglich des Schuhs bzw. des Skis ortsfeste
geometrische Drehachse.
[0029] Der vordere Teilraum bzw. der vordere Bereich der Aussenschale wird in der Rotationsphase
der Gehbewegung dabei im selben Drehsinn wie der hintere Teilraum bzw. der Fersenbereich
der Aussenschale um die Drehachse rotiert. Dabei muss der vordere Teilraum bzw. der
vordere Bereich der Aussenschale vor dem Abtauchen nicht oberhalb des Kopplungsteils
liegen, sondern kann auch vorgängig bereits teilweise oder ganz im Innenraum des Kopplungsteils
angeordnet sein. Bevorzugt ist der Teilraum bzw. der vordere Aussenschalenbereich
aber teilweise oberhalb des Kopplungsteils angeordnet. Ist der vordere Teilraum bei
abgesenktem Fersenbereich nur teilweise im Innenraum Kopplungsraum angeordnet, so
wird er beim Abtauchen in das Kopplungsteil d.h. beim Abheben des Fersenbereichs bevorzugt
derart in das Kopplungsteil abgesenkt, dass ein grösserer Anteil des vorderen Teilraums
im Innenraums des Kopplungsteils angeordnet ist, als bei auf das Kopplungsteil abgesenktem
Fersenbereich der Aussenschale.
[0030] Das Kopplungsteil ist dabei derart ausgeformt, dass die Drehbewegung des vorderen
Bereichs der Aussenschale in der Rotationsphase im Wesentlichen frei erfolgen kann.
Insbesondere ist damit die Ausgestaltung eines Freiraums im Kopplungsteil verbunden,
welcher das Abtauchen des vorderen Bereichs der Aussenschale ermöglicht. Der Freiraum
wird z.B. durch den Innenraum des Kopplungsteils gebildet, welcher bei entsprechender
Ausgestaltung Platz für das im vorgesehenen Schwenkbereich von dem abtauchenden Zehenbereich
überstrichene Volumen schafft. Der Innenraum kann dabei auf verschiedenste Art ausgebildet
sein. Denkbar ist z.B. aufgrund des Rotationscharakters des Abtauchens des vorderen
Bereichs der Aussenschale eine im Längsquerschnitt im Wesentlichen kreisförmig konkave
Ausbildung eines bei dem vorderen Bereich der Aussenschale liegenden vorderen Abschnitts
einer Innenwand des Innenraums. Es sind auch andere Ausgestaltungen des vorderen Innenraumabschnitts
denkbar, wobei dann der vordere Aussenschalenbereich bei der Durchführung der Gehbewegung
d.h. beim Abtauchen in einem vorgesehenen Schwenkbereich um die Drehachse im Wesentlichen
frei rotierbar ist. Es kann hierbei aber auch vorgesehen sein, die Drehbewegung des
vorderen Bereichs der Aussenschale durch zusätzliche Massnahmen am Kopplungsteil und/oder
an der Aussenschale zu behindern, z.B. durch Reibungsflächen graduell zu erschweren
oder durch Anschläge und Gegenanschläge zu stoppen, um der Abtauchbewegung des vorderen
Bereichs entgegenzuwirken.
[0031] Die Aussenschale des Skischuhs kann ein- oder mehrteilig sein, wobei im Falle mehrerer
Schalenteile diese auch aus unterschiedlichen Materialien gefertigt sein können oder
die einzelnen Schalenteile selbst unterschiedliche Materialen aufweisen können. Vorzugsweise
sind die Teile der Aussenschale aus Kunststoff gefertigt. Die Schalenteile können
auf verschiedene Arten miteinander verbunden sein, wie z.B. durch eingegossene oder
mit den Schalenteilen verschweisste elastische Materialien, elastische Bälge oder
durch gelenkige Verbindungen. Weiter kann die Aussenschale einen gepolsterten Innenschuh,
wie er aus herkömmlichen Skischuhen bekannt ist, aufnehmen. Dabei kann der Innenschuh
herausnehmbar in der Aussenschale vorhanden sein und z.B. einen an einer Einstiegsöffnung
der Aussenschale, durch welche der Fuss in die Aussenschale eingebracht werden kann,
überstehenden Polsterkragen aufweisen. Es versteht sich von selbst, dass der Innenschuh
dabei ebenfalls mehrteilig und aus verschiedenen Materialien gefertigt sein kann.
Die Aussenschale bzw. der Innenschuh weisen einen Innenraum auf, welcher für die Aufnahme
des Fusses des Skiläufers vorgesehen ist. Der Fuss des Skiläufers ist dann bei im
Innenraum vorhandenem Zustand durch die Aussenschale gehalten (bzw. in der Polsterung
des Innenschuhs), welche den Fuss im Wesentlichen vollständig umschliesst. Die Aussenschale
kann dabei zur Gewichtsreduktion oder aus anderen Gründen auch Durchbrüche aufweisen.
Die Aussenschale kann auch eine starre Sohle aufweisen, die bevorzugt aber biegsam
ausgeformt ist.
[0032] Gesamthaft kann damit die Last, die z.B. von einem Skitourengänger bewegt werden
muss, bedeutend reduziert werden. Es sind nur wenige zusätzliche Teile am Skischuh
notwendig, um die erweiterte Funktionalität eines erfindungsgemässen Skischuhs zu
erreichen. Das Gewicht eines erfindungsgemässen Skischuhs ist daher nicht sehr verschieden
vom Gewicht eines herkömmlichen Skischuhs. Durch die Möglichkeit, eine vorhandene
Pistenskiausrüstung auch beim Skitourengehen zur Anwendung zu bringen, entfallen zudem
die hohen Anschaffungskosten einer zusätzlichen Skitourenausrüstung bei einem erfindungsgemässen
Skischuh. Damit wird eine kostengünstige Alternative zu einer herkömmlichen Skitourenausrüstung
geschaffen.
[0033] Ein erfindungsgemässer Skischuh ermöglicht somit die Durchführung eines Bewegungsablaufs,
welcher der Gehbewegung beim Skitourengehen entspricht, ohne dass eine Tourenskibindung
zum Einsatz kommt. Dabei ist bei der Durchführung der Gehbewegung ein hoher Komfort
gewährleistet und es werden insbesondere die Ballengelenke des Skiläufers geschont,
da die Gehbewegung wenigstens phasenweise ohne Beugung der Ballengelenke, insbesondere
mit im Wesentlichen gestrecktem Ballengelenk, durchgeführt werden kann. Dieselben
Vorteile ergeben sich auch bei Ausführungsformen eines erfindungsgemässen Skischuhs
als Schuh zum Langlaufen oder zum Telemark-Skifahren, bei welchen verwandte Bewegungsabläufe
auftreten.
[0034] Aufgrund der erfindungsgemässen Ausführung eines Skischuhs kann die erforderliche
Stabilität eines Langlaufschuhs unabhängig von der Verschwenkbarkeit des Schuhs, oder
eines Teils von ihm, erreicht werden. Bei einer entsprechend leichten Ausführung eignet
sich ein erfindungsgemässer Skischuh daher auch zur Anwendung im Langlaufsport. Dabei
kann das Kopplungsteil wesentlich leichter und weniger stabil ausgeführt sein als
bei einem alpinen Skischuh, da die Belastungen bedeutend geringer sind als bei einer
alpinen Skiabfahrt. Ebenfalls kann im Falle eines Langlaufschuhs die Aussenschale
kleiner, z.B. nur bis zum Köchel reichend, und elastisch ausgebildet sein und eine
Verriegelungsvorrichtung oder eine Dämpfungsvorrichtung (siehe weiter unten) sind
mitunter überflüssig. Weiter ermöglicht im Gegensatz zu herkömmlichen Langlaufschuhen
und -bindungen ein erfindungsgemässer Skischuh eine Verlagerung der Drehachse in einen
Ballenbereich des Fusses, was auch beim Langlaufen einen ergonomischeren Bewegungsablauf
zulässt. Ein Abtauchen eines Spitzenbereichs der Aussenschale bei der Durchführung
der Langlaufbewegung ermöglicht hierbei einen neuartigen Komfort. Neben dem erhöhten
Komfort können sich auch weitere Vorteile ergeben: Es ist z.B. denkbar, dass durch
eine entsprechende Ausgestaltung von Anschlägen und Gegenanschlägen an der Aussenschale
und dem Kopplungsteil, ein optimaler "Kraftübertragungspunkt" während der Langlaufbewegung
eingestellt werden kann, bei dem die Schwenkbewegung eine maximale Kraftübertragung
vom Fuss auf den Ski ermöglicht.
[0035] Ebenso kann ein erfindungsgemässer Skischuh auch als Telemarkschuh zur Anwendung
kommen. Durch die erfindungsgemässe Verbindung der Aussenschale mit dem Kopplungsteil
wird eine gute Verschwenkbarkeit sowie eine hohe Torsionsstabilität erreicht, ohne
weiter Anforderungen an die Skischuhsohle zu stellen. In einer möglichen Ausführung
als Telemarkschuh kann ein erfindungsgemässer Skischuh zusätzlich mit einer Rückstellvorrichtung
wie z.B. einer Rückstellfeder oder einem elastischen Band versehen sein, wobei die
Rückstellvorrichtung den Fersenbereich der Aussenschale auf das Kopplungsteil zieht
oder presst. Bei herkömmlichen Telemarkschuhen wird das Abheben der Schuhferse durch
eine Deformation im Ballenbereich erreicht, wobei ein Zehenbereich im Wesentlichen
skifest angeordnet bleibt. Dadurch ergeben sich für den Skifahrer mitunter hohe Belastungen
des Ballengelenks und möglicherweise Druckstellen am Fuss, insbesondere an den Ballen
und am Übergang vom Rist zu den Zehen. Mit einem erfindungsgemässen Skischuh wird
durch das Abtauchen eines Zehenbereichs aber erreicht, dass das Abheben der Ferse
zumindest teilweise durch eine Rotation der gesamten Aussenschale um eine Drehachse
ohne Notwendigkeit zur Beugung des Fusses im Ballenbereich erreicht wird, wobei die
Drehachse im Ballenbereich des Fusses liegen kann.
[0036] Dieselbe Ausführungsform eines erfindungsgemässen Schuhs kann als Tourenskischuh,
Pistenskischuh, Langlaufskischuh und als Telemarkschuh zur Anwendung kommen. Weitere
Anwendungen umfassen z.B. auch einen Schuh für das Skispringen, das Snowboardfahren
oder für das "Back-country" Skilaufen ("Back-country" bezeichnet eine Hybridsportart
zwischen Langlaufen und Telemarkskifahren). Bei allen genannten Anwendungen ergibt
sich einerseits ein hoher Komfort bei der Durchführung der Gehbewegung bzw. der entsprechenden
Bewegungen und andererseits ergibt sich aufgrund der Integration des Kopplungsteils
in den Skischuh ein hoher Komfort beim natürlichen Gehen ohne Ski.
[0037] In einer bevorzugten Ausführungsform eines erfindungsgemässen Schuhs ist die Verbindung
der Aussenschale mit dem Kopplungsteil derart ausgebildet, dass in einer Biegephase
der Gehbewegung die Aussenschale in mindestens einem elastischen Bereich deformiert
wird. Insbesondere kann dann der Fersenbereich der Aussenschale sowohl durch eine
Rotationsbewegung um die geometrische Achse vom Kopplungsteil abgehoben oder auf dieses
abgesenkt werden, als auch durch Deformation mindestens eines elastischen Bereichs
der Aussenschale. Die Gehbewegung ist dann bevorzugt in zwei Phasen unterteilt: In
einer ersten Phase der Gehbewegung, einer Rotationsphase, ist die Aussenschale in
einem gewissen Winkelbereich um die geometrische Drehachse rotierbar. In der Rotationsphase
der Gehbewegung wird das Abheben des Fersenbereichs erreicht, indem vorzugsweise die
gesamte Aussenschale um die Drehachse rotiert wird, wobei der vordere Bereich der
Aussenschale in das Kopplungsteil bzw. in dessen Innenraum abtaucht.
[0038] Der Winkelbereich der Drehbewegung um die Drehachse kann dabei z.B. durch Anschläge
begrenzt werden, die an der Aussenschale ausgebildet sind und welche an entsprechende
Gegenanschläge im Innenraum des Kopplungsteils anstossen. Die Anschläge können dabei
elastisch ausgebildet sein, um den Übergang der Rotationsphase in eine nachfolgende
Phase fliessend zu gestalten. Eine Begrenzung der Rotationsphase kann aber auch auf
andere Art erreicht werden, indem z.B. ein Bereich der Aussenschale auf eine rampenartige
Fläche auf der Innenseite des Innenraums am Kopplungsteil aufgleitet.
[0039] Eine zweite, auf die erste Phase folgende, Phase der Gehbewegung wird dann bevorzugt
durch eine Biegephase gebildet. Dabei bleibt z.B. der vordere Bereich der Aussenschale
gegenüber dem Kopplungsteil in Ruhe, während der hintere Bereich der Aussenschale
weiterbewegt wird. Dies kann z.B. durch verschiedene, steif ausgebildete Bereiche
der Aussenschale erreicht werden, welche elastisch miteinander verbunden sind. Bevorzugt
weist die Aussenschale dabei im Bereich des Drehgelenks bzw. der geometrischen Drehachse
mindestens einen elastischen Abschnitt auf, in welchem die Aussenschale elastisch
deformierbar ist. Der Bereich ist dabei vorzugsweise an einer Oberseite der Aussenschale
in einem Bereich oberhalb der geometrischen Drehachse ausgebildet. Die Aussenschale
weist hierbei vorzugsweise eine die Zehen umfassende Zehenschale und eine insbesondere
den Rist überspannende Ristschale auf, welche durch einen elastischen Bereich am Übergang
vom Rist zu den Zehen miteinander verbunden sind. Die Ristschale kann dabei derart
ausgebildet sein, dass sie nicht nur den Rist überspannt, sondern den Fuss in einem
Mittelfussbereich, d.h. im Bereich des Rists vom Schienbeinansatz bis zum Zehenansatz,
ganz oder teilweise rohrförmig umschliesst. Die Ristschale sowie die Zehenschale können
jeweils ein oder mehrere Schalenteile umfassen.
[0040] Die Grösse des elastischen Bereichs sollte dabei derart gewählt sein, dass eine Biegbarkeit
der Aussenschale gewährleistet ist, welche zumindest ein substantielles Verbiegen
des Fusses im Ballenbereich ermöglicht. Zur verbesserten Stabilität und zur besseren
Definition der Biegebewegung können die Zehenschale und die Ristschale verschwenkbar
aneinander angelenkt sein. Dabei kann die geometrische Schwenkachse des Gelenks zwischen
der Zehenschale und der Ristschale mit der ersten geometrischen Drehachse zusammenfallen.
Dies kann z.B. dadurch erreicht werden, dass die Drehgelenke, welche die Aussenschale
mit dem Kopplungsteil verbinden, an der Zehenschale ausgebildet sind und gleichzeitig
die Ristschale an diesen Drehgelenken angelenkt ist. Der elastische Bereich erstreckt
sich dabei oberhalb des Fusses wenigstens von einem der Drehgelenke zum anderen Drehgelenk.
Es muss dann auf der bezüglich der Drehachse gegenüberliegenden Seite der Aussenschale
ein entsprechender elastischer Bereich ausgebildet sein, an dem die Aussenschale streckbar
bzw. dehnbar ist. Es ist aber auch denkbar, dass die Ristschale bezüglich einer Schwenkachse,
die nicht mit der ersten Drehachse zusammenfällt, mit der Zehenschale verschwenkbar
verbunden ist. Dabei sollte der elastische Bereich derart an der Aussenschale ausgebildet
sein, dass ein Verschwenken der Ristschale gegenüber der Zehenschale um die geometrische
Schwenkachse ermöglicht wird.
[0041] Beim Abheben des Fersenbereichs der Aussenschale vom Kopplungsteil kann dann z.B.
die Ristschale, mitbewegt werden, während die Zehenschale, welche mit der Ristschale
elastisch verbunden ist, gegenüber dem Kopplungsteil in Ruhe bleibt. Die Zehenschale
weist dabei z.B. Anschläge auf, welche in der ersten Phase durch Anstossen an Gegenanschläge
des Kopplungsteils den Winkelbereich der Drehbewegung begrenzen und damit den Übergang
der Rotationsphase (erste Phase) in die Biegephase (zweite Phase) der Gehbewegung
einleiten. Hierbei müssen aber auch keine begrenzenden Mittel am Skischuh vorhanden
sein, sondern der Übergang der ersten Phase zur zweiten Phase kann auch durch die
geänderte Krafteinwirkung des Fusses während der Durchführung der Gehbewegung verursacht
werden. Durch das Vorhandensein eines elastischen Bereichs ist die Aussenschale aus
einer neutralen Stellung in eine gebogene Stellung deformierbar, d.h. biegbar, stauchbar
und/oder streckbar. Während des Anhebens des Fersenbereichs wird der elastische Bereich
dann gestaucht und/oder gebogen. Dabei kann der elastische Bereich aber auch derart
ausgebildet sein, dass er auch gleichzeitig gestreckt wird. Dadurch kann ein in der
Aussenschale vorhandener Fuss ebenfalls gebogen werden. Eine derartige Biegephase
tritt auch bei der Durchführung einer natürlichen Gehbewegung auf, wenn der Fersenbereich
eines Fusses, nachdem er von einer Unterlage abgehoben wurde, weiter angehoben wird
und der Rist des Fusses sich dabei durchbiegt. Durch eine entsprechende Ausgestaltung
des elastischen Bereichs am Skischuh kann damit die Beweglichkeit des Skischuhs an
die jeweiligen Erfordernisse angepasst werden.
[0042] Beim Wiederabsenken des Fersenbereichs auf das Kopplungsteil wird der elastische
Bereich dann zurück gebogen und/oder wieder gestreckt bzw. gestaucht. Hat der elastische
Bereich wieder die neutrale Stellung erreicht, geht die Absenkbewegung in eine Rotationsphase
über und ermöglicht so ein vollständiges Absenken des Fersenbereichs der Aussenschale
auf das Kopplungsteil.
[0043] Es versteht sich, dass bei der gesamten Gehbewegung auch eine Überlagerung der beiden
Bewegungsmodi, Drehbewegung und Biegebewegung, auftreten können. Die beiden Bewegungsmodi
müssen also nicht streng in zwei aufeinander folgende Phasen trennbar sein, sondern
können auch simultan auftreten. Es ist dabei auch denkbar, dass die Gehbewegung nicht
nur zwei Phasen umfasst, sondern sich aus einer Vielzahl von Phasen zusammensetzt,
welche unterschiedliche Anteile von Rotations- und Biegephasen bzw. -bewegungen aufweisen.
Weiter kann auch mehr als nur ein elastischer Bereich an der Aussenschale vorhanden
sein, wodurch die Aussenschale in verschiedenen Bereichen deformierbar ist. Elastische
Bereiche können dabei oberhalb, unterhalb oder seitlich eines im Skischuh vorhandenen
Fusses ausgebildet sein. Bei Vorhandensein mehrerer elastischer Bereiche ist es dann
auch denkbar, dass ein Bereich gestaucht wird, während ein anderer z.B. gestreckt
wird und beide auch gleichzeitig gebogen werden können. Damit wird eine optimale Anpassung
der Biegbarkeit der Aussenschale an den Fuss des Skiläufers erreicht.
[0044] Die elastischen Bereiche der Aussenschale können dabei aus elastischen Materialien
oder Bälgen bestehen, welche z.B. mit verschiedenen Schalenteilen der Aussenschale
vergossen sind. Dabei können die elastischen Bereiche inhomogen ausgestaltet sein,
derart, dass sie z.B. einen Gradienten in der Elastizität aufweisen. Damit wird erreicht,
dass in verschiedenen Phasen einer Biegebewegung verschiedene Bereiche der elastischen
Bereiche deformiert werden. Es kann dabei z.B. die Deformation eines Bereichs mit
geringer Elastizität erst beginnen, wenn ein anderer Bereich hoher Elastizität bereits
vollständig deformiert ist. Liegen die Bereiche verschiedener Elastizität in verschiedenen
Bereichen des Skischuhs, so kann damit erreicht werden, dass z.B. in Abhängigkeit
der Stellung der Aussenschale während der Durchführung der Gehbewegung ein anderer
Bereich des Skischuhs deformiert wird. Weiter ist es auch denkbar, dass die elastische
Verbindung der verschiedenen Aussenschalenbereiche durch Federn und/oder Gelenke erreicht
wird, welche in einer entsprechenden Anordnung an der Aussenschale angebracht sind
und verschiedene Schalenteile der Aussenschale miteinander verbinden.
[0045] Als Alternative ist eine Verbindung der Aussenschale mit dem Kopplungsteil denkbar,
welche nur eine Drehbewegung um eine Drehachse zulässt, wobei z.B. nur Drehgelenke
vorhanden sind, ohne dass die Aussenschale biegbar ist und die Gehbewegung durch eine
reine Rotationsbewegung erreicht wird. Dann sind z.B. bevorzugt keine Anschläge vorhanden,
welche die Gehbewegung auf einen Winkelbereich einschränken, und die gesamte Gehbewegung
entspricht einer Rotationsphase mit einer reinen Drehbewegung um die geometrische
Drehachse. Das Kopplungsteil muss dann derart ausgebildet sein, dass der vordere Zehenbereich,
welcher in das Kopplungsteil abtaucht frei über den gesamten Drehbereich verschwenkt
werden kann.
[0046] Um die Gehbewegung ergonomischer zu gestalten, weist eine weitere Ausführungsform
eines erfindungsgemässen Schuhs eine Verbindung der Aussenschale mit dem Kopplungsteil
auf, die derart ausgebildet ist, dass neben der Drehbewegung um die erste geometrische
Drehachse eine weitere Drehbewegung um eine zweite geometrische Drehachse vorgesehen
ist, wobei die zweite Drehachse von der ersten Drehachse verschieden ist. Die zweite
geometrische Drehachse ist dabei zu der ersten Drehachse parallel aber von dieser
beabstandet. Vorzugsweise liegt die zweite geometrische Drehachse näher an der Skischuhspitze
als die erste geometrische Drehachse.
[0047] Die zweite Drehachse ermöglicht eine weitere Phase der Gehbewegung, welche weitgehend
einer Rotationsphase entspricht, mit dem Unterschied, dass in der weiteren Phase das
Kopplungsteil nicht notwendig in das Kopplungsteil abtaucht. Ob in der weiteren Phase
ebenfalls ein Abtauchen des vorderen Bereichs der Aussenschale bzw. des vorderen Teilraums
des Innenraums der Aussenschale stattfindet hängt von der Beabstandung der beiden
geometrischen Drehachsen ab. Die Drehbewegung um die zweite Drehachse ist dabei vorzugsweise
als eine dritten Phase der Gehbewegung vorgesehen, welche auf die erste und zweite
Phase folgt.
[0048] Nachdem der elastische Bereich der Aussenschale in der zweiten Phase derart deformiert
wurde, dass keine weitere Stauchung oder Biegung mehr möglich ist, geht die Biegebewegung
der zweiten Phase in die Drehbewegung der dritten Phase über. Hierbei ist zu beachten,
dass die dritte Phase auch eingeleitet werden kann, wenn der elastische Bereich noch
nicht vollständig deformiert ist. Bevorzugt wird in der dritten Phase der Gehbewegung
zusätzlich eine Streckbewegung ausgeführt, welche die Aussenschale von eine gebogenen
Endstellung der zweiten Phase in eine neutrale gestreckte Stellung bringt. Dabei wird
der in der Aussenschale vorhandene Fuss in der dritten Phase einerseits um die zweite
Drehachse gedreht und andererseits gleichzeitig gestreckt. Ein solcher Bewegungsablauf
entspricht der Endphase des Abrollens eines Fusses in einer natürlichen Gehbewegung,
bei welcher der Fuss sich über die Zehen abrollend von einer Unterlage löst und dabei
im Ballenbereich gestreckt wird. Bevorzugt liegt die zweite Drehachse dabei in einem
Zehenbereich, um eine Drehbewegung zu erlauben, welche einer Rotation um die Zehengelenke
entspricht.
[0049] Hierbei ist es auch denkbar, dass die drei Phasen nicht in der oben beschriebenen
Reihenfolge auftreten, sondern dass z.B. die zweite Phase (Biegephase) an erste Stelle
tritt. Ebenso ist es auch denkbar, dass alle drei Phasen überlagert auftreten und
sich die gesamte Gehbewegung nicht aus einer klar trennbaren Abfolge, sondern durch
eine Koexistenz der drei Phasen ergibt. Weiter kann die Gehbewegung auch mehr als
drei Phasen umfassen, wobei sich die verschiedenen Phasen durch unterschiedliche Anteile
an Rotationsbewegung um die erste Drehachse, Rotationsbewegung um die zweite Drehachse
und Biegebewegung auszeichnen.
[0050] Alternativ kann die gesamte Gehbewegung auch durch eine reine Biegung oder eine reine
Drehbewegung um nur eine geometrische Drehachse oder durch eine Kombination der beiden
ausgeführt werden. Auch ist eine Ausführung der Verbindung denkbar, in der die Gehbewegung
nur durch Rotationsbewegungen um zwei verschiedene geometrische Drehachsen erreicht
wird und keine Biegebewegung auftritt.
[0051] In einer weiteren Ausführungsform eines erfindungsgemässen Schuhs ist das Kopplungsteil
des Schuhs rahmenförmig ausgebildet und umschliesst die Aussenschale rahmenartig bzw.
ringförmig. Das Kopplungsteil erstreckt sich dabei von einem hinteren Längsende des
Schuhs zu einem vorderen Längsende und weist an einem vorderen und an einem hinteren
Längsende jeweils ein Kopplungsmittel wie z.B. einen Vorsprung auf, an welchen es
von einer Bindung gehalten werden kann. Am Kopplungsteil ist in dieser Ausführungsform
ein vertikaler Durchbruch vorhanden, welcher sich senkrecht zu der Längsrichtung durch
das Kopplungsteil erstreckt und welcher von dem Kopplungsteil rahmenartig umfasst
ist. Der Durchbruch bildet hierbei den Innenraum des Kopplungsteils. Durch den Durchbruch
werden zwei Öffnungen am Kopplungsteil gebildet, welche im Wesentlichen parallel zu
einer Oberfläche liegen, an welcher die Bindung befestigt ist. Dabei liegt eine untere
Öffnung näher an der Oberfläche als eine obere Öffnung. Die Öffnungen müssen dabei
nicht dem gesamten Querschnitt des Durchbruchs entsprechen. Insbesondere kann die
untere Öffnung kleiner als der Querschnitt des Durchbruchs sein. Die Aussenschale
des Schuhs ist in dem Durchbruch des Kopplungsteils derart angeordnet, dass das Kopplungsteil
die Aussenschale rahmenartig umfasst. Dabei tritt die Aussenschale durch den Durchbruch
hindurch und steht bei abgesenktem Fersenbereich an beiden Öffnungen des Durchbruchs
teilweise aus diesem hervor. Eine Unterseite der Aussenschale kann dabei teilweise
durch die untere Öffnung hindurch treten während eine Oberseite der Aussenschale im
Wesentlichen vollständig durch die obere Öffnung hindurch tritt. Das Kopplungsteil
umschliesst dabei bei auf das Kopplungsteil abgesenktem Fersenbereich aussenseitig
die Aussenschale auf beiden Seiten des Fusses. Der durch den Durchbruch gebildete
Innenraum kann also teilweise die Aussenschale aufnehmen und ermöglicht insbesondere
auch das Abtauchen eines vorderen Zehenbereichs der Aussenschale in das Kopplungsteil,
d.h. in den Innenraum des Kopplungsteils, wenn der Fersenbereich vom Kopplungsteil
abgehoben wird. Der Durchbruch kann dabei derart bemessen sein, dass bei abgesenktem
Fersenbereich der im Durchbruch vorhandene Bereich der Aussenschale den Durchbruch
bzw. den Innenraum im Wesentlichen ausfüllt. Bei abgehobenem Fersenbereich der Aussenschale
kann dann z.B. nur noch ein vorderer Abschnitt der Aussenschale vom rahmenförmigen
Kopplungsteil umfasst sein bzw. im Innenraum angeordnet sein.
[0052] In einer weiteren Ausführungsform ist das Kopplungsteil länglich und schalenförmig
als eine Sohlenschale ausgebildet, welche eine im Wesentlichen durchgehende Unterseite
aufweist. Die Sohlenschale erstreckt sich dabei von einem hinteren Längsende des Schuhs
zu einem vorderen Längsende und weist an ihren Längsenden jeweils ein Kopplungsmittel
auf, an welchem sie von einer Bindung gehalten werden kann. Die Unterseite der Sohlenschale
ist dabei einer Oberfläche zugewandt, die mit der Bindung versehen ist. Die Sohlenschale
umschliesst einen den Innenraum bildenden Hohlraum, welcher eine der Unterseite gegenüberliegende
Öffnung hat. Die Sohlenschale kann dabei in Bereichen auch Durchbrüche zur Gewichtsreduktion
und z.B. zum Abtransport sich in der Sohlenschale sammelnden Schnees aufweisen. Die
Aussenschale ist zumindest teilweise im Innenraum der Sohlenschale angeordnet. Dabei
steht die Aussenschale durch die Öffnung des Innenraums über die Sohlenschale hinaus,
wobei bei abgesenktem Fersenbereich die Öffnung des Innenraums im Wesentlichen parallel
zu der Fusssohle eines in der Aussenschale vorhandenen Fusses angeordnet ist.
[0053] Während die Durchführung einer Gehbewegung z.B. für das Aufsteigen beim Skitourengehen
oder für das Langlaufen notwendig ist, gelten für die alpine Skiabfahrt ganz andere
Anforderungen an einen Schuh. Der Schuh soll in einer Abfahrtsstellung z.B. eine möglichst
starre Verbindung mit dem Ski herstellen, sodass der Skiläufer eine gute Kontrolle
über den Ski hat. Daher ist in einer weiteren Ausführungsform eines erfindungsgemässen
Schuhs eine Verriegelungsvorrichtung vorgesehen, welche eine Verriegelung der Aussenschale
gegenüber dem Kopplungsteil ermöglicht. Insbesondere ist eine Verriegelung in einer
Abfahrtsstellung möglich, in welcher der Fersenbereich der Aussenschale vollständig
auf das Kopplungsteil abgesenkt und fest mit diesem verbunden ist. Zur Durchführung
einer natürlichen Gehbewegung, d.h. dem Gehen ohne in einer Bindung befestigtem Schuh,
ist der Schuh ebenfalls in einer Gehstellung verriegelbar, wobei das Kopplungsteil
in der Gehstellung fest mit der Aussenschale verbunden ist und die Aussenschale in
der Gehstellung vollständig auf das Kopplungsteil abgesenkt ist. Dabei ist die Gehstellung
bevorzugt mit der Abfahrtsstellung identisch. Durch die Fixierung des Kopplungsteils
an der Aussenschale kann während des Gehens ohne Ski eine Gehbewegung durchgeführt
werden, bei welcher der Schuh auf einer Unterlage abgerollt wird.
[0054] Es kann auch eine Verriegelung der Aussenschale in weiteren Stellungen möglich sein,
wobei die weiteren Stellungen des Schuhs sich durch unterschiedliche Abstände auszeichnen,
welche ein Fersenbereich der Aussenschale von dem Kopplungsteil aufweist. Die Verriegelung
kann dabei z.B. durch einen bajonettartigen Drehverschluss erreicht werden, der im
Fersenbereich oder im Knöchelbereich des Schuhs am Kopplungsteil vorhanden ist. Der
Drehverschluss greift dann in ein entsprechendes Gegenstück oder in mehrere entsprechende
Gegenstücke ein, welche in unterschiedlichen Abständen vom Fersenbereich der Aussenschale
an dieser ausgebildet sind.
[0055] Die Verriegelungsvorrichtung für eine Verriegelung in der Abfahrtsstellung kann aber
z.B. auch durch eine feststellbare, bandförmige Vorrichtung wie z.B. einem Klettverschlussband
oder einem mit einer Schnalle versehenen Band erreicht werden, welche in einem Ristbereich
die Aussenschale umfasst und in einem Knöchelbereich des Schuhs mit einem Ende am
Kopplungsteil befestigt und mit dem anderen Ende z.B. durch eine Schnalle, wie sie
z.B. von herkömmlichen Skischuhen bekannt ist, lösbar befestigt ist. In am Kopplungsteil
befestigtem Zustand der bandförmigen Vorrichtung ist dann die Aussenschale am Kopplungsteil
z.B. in einer abgesenkten Stellung verriegelt.
[0056] Vorzugsweise wird die Verriegelungsvorrichtung durch einen verschwenkbaren Hebel
gebildet, welcher an dem Kopplungsteil z.B. über einen Achskörper angelenkt ist. Der
verschwenkbare Hebel kann dabei schuhseitig ein Kopplungsmittel wie z.B. einen Vorsprung
aufweisen, welcher in entsprechende Gegenstücke an der Aussenschale wie z.B. Aussparungen
einrasten kann. Die Aussparungen sind dabei in unterschiedlichen Abständen vom Sohlenbereich
der Aussenschale ausgebildet und ermöglichen somit, je nachdem in welcher der Aussparungen
der Vorsprung eingekoppelt ist, eine Verrieglung der Aussenschale in unterschiedlichen
Abständen des Fersenbereichs vom Kopplungsteil. Es versteht sich von selbst, dass
der Vorsprung auch an der Aussenschale ausgebildet sein kann und die Aussparungen
am Verriegelungshebel vorhanden sein können.
[0057] Alternativ kann der Schuh auch keine Verriegelungsvorrichtung aufweisen. Wird ein
erfindungsgemässer Schuh als Langlaufschuh angewendet, ist eine Verriegelungsvorrichtung
mitunter überflüssig und würde nur eine zusätzliche Gewichtsbelastung des Langläufers
bewirken. Weiter besteht auch die Möglichkeit, dass bei einem erfindungsgemässen Schuh
ausschliesslich eine Verriegelung in der Abfahrtsstellung möglich ist, sofern zur
zusätzlichen Gewichtsersparnis auf die Ausbildung der für weitere Verriegelungsstellungen
notwendigen Teile am Schuh verzichtet werden soll. Weiter kann der Verriegelungsmechanismus
z.B. auch an einer Seite des Schuhs oder im Knöchelbereich am Kopplungsteil vorhanden
sein. Alternativ kann der Verriegelungsmechanismus auch an der Aussenschale ausgebildet
sein, wobei der Kopplungsteil dann die entsprechenden Gegenstücke, in welche der Verriegelungsmechanismus
eingreifen kann, aufweist.
[0058] In einer weiteren möglichen Ausführungsform eines erfindungsgemässen Schuhs ist am
Schuh eine Dämpfungsvorrichtung vorhanden. Die Dämpfungsvorrichtung ermöglicht in
mindestens einer der Verriegelungsstellungen des Verriegelungshebels ein federnd gedämpftes
Verschwenken des Fersenbereichs der Aussenschale gegenüber dem Kopplungsteil. Die
Dämpfungsvorrichtung ist dabei derart ausgestaltet, dass in der gedämpften bzw. gefederten
Verriegelungsstellung ein Verschwenken des Fersenbereichs der Aussenschale um die
gedämpfte Verriegelungsstellung herum möglich ist. Die Dämpfungsvorrichtung kann aber
auch für mehr als eine Verriegelungsstellung oder für alle Verriegelungsstellungen
vorhanden sein. Insbesondere ist die Dämpfung in der Abfahrts- bzw. der Gehstellung
vorhanden, in welchen der Fersenbereich der Aussenschale vollständig auf das Kopplungsteil
abgesenkt ist. Vorzugsweise kann die Dämpfungsvorrichtung dabei durch eine Vorrichtung
wahlweise zugeschaltet oder abgeschaltet werden. Weiter kann die Dämpfungsvorrichtung
derart ausgeführt sein, dass die Stärke der Dämpfung bzw. der Federwirkung einstellbar
ist und z.B. dem Gewicht eines Trägers des Schuhs angepasst werden kann.
[0059] In einer Ausführungsform des Schuhs, in welcher die Verriegelungsvorrichtung am Kopplungsteil
ausgebildet ist, ist eine mögliche Ausführung der Dämpfungsvorrichtung durch eine
teilweise Ausgestaltung der Gegenstücke der Verriegelungsvorrichtung an der Aussenschale
aus einem elastischen Material möglich. Bei zwischen der Aussenschale und dem Kopplungsteil
wirkenden Kräften können die Kräfte dann in dem elastischen Material der Gegenstücke
absorbiert werden. Es können z.B. die oben beschriebenen Aussparungen von einem elastischen
Material ausgekleidet sein. In einer anderen Ausführungsform kann die Dämpfungsvorrichtung
aber auch am Kopplungsteil ausgebildet sein. Es kann z.B. die Befestigung des Verriegelungsmechanismus
am Schuh elastisch ausgebildet sein oder gefedert gelagert sein, sodass Kräfte, die
auf die Aussenschale wirken, über den Verriegelungshebel auf die Dämpfungsvorrichtung
übertragen werden. Es ist z.B. denkbar, dass in einer Ausführungsform, in der der
Verriegelungsmechanismus als verschwenkbarer Hebel am Kopplungsteil angelenkt ist,
das Kopplungsteil in einem Hohlraum eine Feder aufweist, die mit dem Achskörper der
Lagerung des Verriegelungshebels derart gekoppelt ist, dass der Achskörper in einem
kleinen Bereich in Richtung der Abhebbewegung der Aussenschale federnd geführt verschiebbar
ist. Die Feder kann dabei z.B. über eine Öffnung im Hohlraum mit einer Einstellvorrichtung
verbunden sein, welche das Einstellen der Vorspannung der Feder ermöglicht. Da der
Verriegelungshebel in einer Verriegelungsstellung über die entsprechenden Gegenstücke
mit der Aussenschale gekoppelt ist, können zwischen der Aussenschale und dem Kopplungsteil
auftretende Kräfte wirkungsvoll durch die Feder gedämpft werden.
[0060] Ebenso ist es denkbar, dass die Dämpfungsvorrichtung an der Verriegelungsvorrichtung
selbst vorhanden ist. Es können dabei z.B. Teile der Verriegelungsvorrichtung derart
elastisch ausgestaltet sein, dass sie eine Dämpfung der zwischen der Aussenschale
und dem Kopplungsteil wirkenden Kräfte erlaubt. Im Falle eines verschwenkbaren Verriegelungshebels
ist es z.B. denkbar, dass der Hebel einen Hohlraum in Längsrichtung aufweist, in welchem
eine Feder vorhanden ist, wobei die Feder mit einem Achskörper der gelenkigen Lagerung
gekoppelt ist.
[0061] Alternativ kann der Schuh einen Verriegelungsmechanismus ohne Dämpfung aufweisen.
In den Verriegelungsstellungen ist dann die Aussenschale starr mit dem Kopplungsteil
gekoppelt und die auftretenden Kräfte zwischen der Aussenschale und dem Kopplungsteil
werden direkt und unvermindert übertragen.
[0062] In einer weiteren Ausführungsform eines erfindungsgemässen Schuhs weist der Schuh
einen Stützhebel auf, welcher in die Bewegungsbahn der entriegelten Aussenschale einschwenkbar
ist. Der Stützhebel weist dabei mindestens eine Auflage für die Aussenschale auf.
Die Auflage, welche als Auflagefläche ausgebildet sein kann, stützt dabei die Aussenschale
ab und bildet somit eine Steighilfe, indem sie die Absenkbewegung des Fersenbereichs
der Aussenschale in Richtung Kopplungsteil begrenzt. Vorzugsweise ist dabei der Bereich
der Aussenschale, welcher von der Auflagefläche unterstützt wird, als eine Rastfläche
im Fersenbereich der Aussenschale ausgebildet. Ebenso ist der Stützhebel bevorzugt
in einem Fersenbereich des Schuhs ausgebildet und über eine Lagerachse verschwenkbar
am Schuh angelenkt. In einer bevorzugten Ausführungsform ist der Stützhebel dabei
am Kopplungsteil gelagert. Vorzugsweise ist der Stützhebel in dieser Einschwenkstellung
verrastbar und nur durch einen gewissen vorgegebenen Kraftaufwand wieder aus der Einschwenkstellung
ausbringbar. Während des Absenkens der Aussenschale in Richtung des Kopplungsteils
wird durch Anstossen der Rastfläche an der Auflagefläche die Absenkbewegung der Aussenschale
begrenzt. Dabei kann der Stützhebel z. B. auch in einem Knöchelbereich des Skischuhs
am Kopplungsteil angelenkt sein, wobei die Rastfläche dann derart an der Aussenschale
ausgebildet ist, dass bei eingeschwenktem Stützhebel die Auflagefläche in ihrer Bewegungsbahn
liegt.
[0063] Alternativ kann der Stützhebel auch an der Aussenschale angelenkt sein. In diesem
Fall ist die Rastfläche am Kopplungsteil in einem entsprechenden Bereich ausgebildet.
Es sind aber auch erfindungsgemässe Schuhe denkbar, welche keinen als Steighilfe ausgebildeten
Stützhebel aufweisen und der Fersenbereich der Aussenschale bei Durchführung der Gehbewegung
immer vollständig auf das Kopplungsteil abgesenkt wird.
[0064] In einer weiteren Ausführungsform kann der Stützhebel auch zwei oder mehrere je eine
Steighilfe bildende Auflageflächen für die Aussenschale aufweisen. Die Auflageflächen
sind dabei in unterschiedlichen Abständen von der Lagerachse des Stützhebels derart
ausgebildet, dass in entsprechenden Schwenkstellungen des Stützhebels jeweils eine
andere Auflagefläche in der Bewegungsbahn einer an der Aussenschale ausgebildeten
Rastfläche liegt. Vorzugsweise ist der Stützhebel dabei in der Schwenkstellung, welche
der jeweiligen Steighilfe entspricht, verrastbar.
[0065] In einer Ausführungsform eines erfindungsgemässen Schuhs mit einer Verriegelungsvorrichtung,
können die die Steighilfen bildenden Auflageflächen an der Verriegelungsvorrichtung
ausgebildet sein. Vorzugsweise ist die Verriegelungsvorrichtung dabei als ein schwenkbarer
Verriegelungshebel ausgebildet, welcher gleichzeitig die Funktion des Stützhebels
erfüllt. Hierbei ist der verschwenkbare Verriegelungshebel vorzugsweise auch in der
Schwenkstellung, welche der jeweiligen Steighilfe entspricht, verrastbar.
[0066] In einer bevorzugten Ausführung sind die Auflageflächen ähnlich der in der
EP 0 724 899 B1 (Fritschi) beschriebenen Steighilfe stufenförmig am Verriegelungshebel derart ausgebildet,
dass in unterschiedlichen Einschwenkstellungen eine jeweils andere Auflagefläche in
der Bewegungsbahn der Rastfläche liegt. Ebenso können die die Steighilfe bildenden
Auflageflächen aber auch an mehreren Stützhebeln ausgebildet sein, wobei durch jeweiliges
Einschwenken des entsprechenden Stützhebels eine andere Auflagefläche in die Bewegungsbahn
der Rastfläche eingebracht wird (siehe z.B. die
US 5 318 320; Ramer). Es sind aber auch andere Ausführungen denkbar, bei denen der Stützhebel
als ein Bügel ausgebildet ist. Bei der in der
AT 371 735 (Tyrolia) beschriebenen Steighilfe, ist die Steighilfe z.B. als ein teleskopartig ausziehbarer
Bügel ausgestaltet. In einer solchen Ausführung werden die verschiedenen Auflageflächen
in derselben Einschwenkstellung des Stützhebels erreicht. Unterschiedliche Abstände
der Auflageflächen von einer Skioberfläche werden dabei durch Auseinanderziehen des
teleskopartigen Bügels erreicht. Bei einer Ausführung des Stützhebels als Bügel kann
der Bügel ebenfalls als Verriegelungsvorrichtung eingesetzt werden, indem z.B. an
der Aussenschale eine Kerbe ausgebildet ist, in welche der Bügel eingehängt werden
kann und somit die Aussenschale gegenüber dem Kopplungsteil verriegelt ist.
[0067] Alternativ kann der Stützhebel mit den Auflageflächen aber auch als ein zusätzliches
Teil an einem erfindungsgemässen Schuh mit Verrieglungsvorrichtung vorhanden sein.
Es kann dann z. B. der Verriegelungshebel in einem Knöchelbereich vorhanden sein,
während der Stützhebel in einem Fersenbereich ausgebildet ist.
[0068] In einer weiteren Ausführungsform weist ein erfindungsgemässer Schuh eine Aussenschale
auf, welche eine Schaftschale und eine Fussschale umfasst. Dabei ist ein in der Aussenschale
gehaltener Fuss im Wesentlichen in der Fussschale angeordnet und die Schaftschale
umschliesst im Wesentlichen einen Teil der Wade. Die Schaftschale ist dabei an der
Fussschale in einem Knöchelbereich angelenkt und kann dadurch gegenüber der Fussschale
verschwenkt werden. Das Gelenk ist dabei vorzugsweise derart an der Aussenschale angeordnet,
dass die Gelenkachse annähernd mit der Drehachse eines Knöchelgelenks eines in der
Aussenschale vorhandenen Fusses übereinstimmt. Damit wird erreicht, dass der Träger
des Schuhs den Winkel, der von dem Fuss mit einer dazugehörigen Wade eingeschlossen
ist, verändern kann. Eine grössere Beweglichkeit der Wade gegenüber dem Fuss erlaubt
z.B. eine ergonomischere Bewegung bei der Durchführung einer Gehbewegung während des
Aufsteigens beim Skitourengehen. Auch bei der Durchführung einer natürlichen Gehbewegung
abseits von Skipisten ist eine derartige vergrösserte Bewegungsfreiheit wünschenswert.
[0069] Zusätzlich kann in einer weiteren Ausführungsform eines erfindungsgemässen Schuhs,
welche eine Aussenschale aufweist, die eine Fussschale und eine daran angelenkte Schaftschale
umfasst, eine Feststellvorrichtung am Schuh vorhanden sein. Die Feststellvorrichtung
ermöglicht dabei ein Feststellen der Schaftschale gegenüber der Fussschale. Somit
wird erreicht, dass z.B. bei einem erfindungsgemässen Skischuh während des Abfahrens
die Bewegungsfreiheit des Fusses des Skiläufers eingeschränkt ist und der Fuss bzw.
das Bein des Skiläufers starrer mit dem Ski verbunden ist. Dadurch wird eine verbesserte
Kontrollierbarkeit des Skis erreicht. Ebenso kann durch eine festgestellte Schaftschale
eine vorteilhafte Haltung des Skiläufers unterstützt werden. Die Feststellvorrichtung
kann dabei z.B. in einem Fersenbereich oder in einem Knöchelbereich des Schuhs ausgebildet
sein. Als Feststellvorrichtungen eignen sich verschiedene Vorrichtungen zur Verriegelung
von Schalenteilen von Schuhen, wie sie hinreichend von herkömmlichen Ski- oder Wanderschuhen
bekannt sind.
[0070] In einer Alternative ist bei dem Schuh eine Schaftschale starr mit einer Fussschale
verbunden. Weiter ist auch eine Ausführung eines Schuhs denkbar, welche zwar eine
verschwenkbare Schaftschale als Teil der Aussenschale aufweist, diese aber nicht gegenüber
der Fussschale feststellbar ist. Damit bleibt eine Beweglichkeit des Beins gegenüber
dem Fuss erhalten, was z.B. bei einer möglichen Ausführung eines erfindungsgemässen
Schuhs als Telemark- oder Langlaufschuh sowie einem Snowboardschuh erwünscht sein
kann.
[0071] In einer möglichen Ausführungsform eines erfindungsgemässen Schuhs mit einer Verriegelungsvorrichtung
und einer Aussenschale, welche eine Fussschale und eine Schaftschale umfasst, ist
die Feststellvorrichtung in den Verriegelungshebel integriert. Damit wird eine Gewichtsreduktion
des Schuhs erreicht, da die Feststelleinrichtung nicht als zusätzliches Teil am Schuh
ausgebildet ist, sondern durch ein bereits vorhandenes Teil gebildet wird. Eine Feststellvorrichtung
kann am Verriegelungshebel z.B. derart ausgestaltet sein, dass der Hebel in einer
ersten Verriegelungsstellung in der Abfahrts- bzw. Gehstellung des Schuhs mit einem
ersten Kopplungsmittel einerseits starr an die Schaftschale der Aussenschale gekoppelt
ist und andererseits mit einem zweiten Kopplungsmittel starr an die Fussschale. Dadurch
ist die Schaftschale in der Abfahrtsstellung gegenüber der Fussschale festgestellt.
Durch ein Verschwenken des Hebels kann nun die Kopplung des ersten Kopplungsmittels
mit der Schaftschale gelöst werden, wobei die Kopplung des zweiten Kopplungsmittels
mit der Fussschale bestehen bleibt. Damit befindet sich der Schuh weiterhin in der
Abfahrtsstellung. Die Schaftschale ist aber gegenüber der Fussschale entkoppelt und
damit um das Gelenk verschwenkbar. Wird der Verriegelungshebel nun weiter verschwenkt
und damit die Verbindung des Verriegelungshebels mit der Fussschale über das zweite
Kopplungsmittel gelöst, so befindet sich der Schuh in der entriegelten Stellung, in
der eine Ausführung der Gehbewegung möglich ist. Dabei ist in dieser Ausführungsform
auch die Schaftschale gegenüber der Fussschale verschwenkbar und nicht festgestellt.
[0072] Als Alternative ist die Feststellvorrichtung als separater Bestandteil des Schuhs
ausgebildet. Es ist z.B. denkbar, dass die Feststellvorrichtung als zusätzlicher Hebel
am Schuh ausgebildet ist. Damit wird z.B. erreicht, dass die Schaftschale unabhängig
von der Verriegelung der Aussenschale gegenüber dem Kopplungsteil an der Fussschale
festgestellt werden kann.
[0073] In einer weiteren Ausführungsform eines erfindungsgemässen Schuhs weist der Schuh
eine Lauffläche auf, wobei die Lauffläche unterschiedlich gewölbte Abschnitte umfasst,
die glatt oder kantig aneinander stossen oder ineinander übergehen. Durch eine gewölbte
Ausführung der Lauffläche eines erfindungsgemässen Skischuhs kann beim Gehen ohne
Ski eine ergonomischere Gehbewegung erreicht werden als bei einem herkömmlichen Skischuh,
der eine starre flache Sohle aufweist. In der Gehbewegung wird der Schuh auf einer
Unterlage mit der Ferse zuerst aufgesetzt und dann von der Ferse zu den Zehenspitzen
abgerollt. Bei einem herkömmlichen Skischuh mit einer flachen Sohle sind im Wesentlichen
nur zwei Kippbewegungen möglich: Einerseits ein Kippen über eine Kante an einem fersenseitigen
Ende der Sohle, und andererseits ein Kippen über eine Kante an dem skischuhspitzenseitigen
Ende der Sohle. Eine ergonomische Abrollbewegung ist hierbei nicht möglich. Eine gewölbte
Ausgestaltung einer Schuhsohle, wie es bei der vorliegenden Ausführung eines erfindungsgemässen
Schuhs der Fall ist, ermöglicht jedoch ein kontinuierliches Abrollen des Schuhs auf
einer Unterlage. Durch unterschiedliche Krümmungen in verschiedenen Bereichen der
Schuhsohle kann eine weiter verbesserte Anpassung der Lauffläche an eine natürliche
Gehbewegung erreicht werden. Die Abschnitte mit unterschiedlichen Krümmungen können
hierbei entweder glatt oder unter einem gewissen Winkel kantig ineinander übergehen.
Weiter können die Abschnitte auch nicht direkt ineinander übergehen, sondern als separate
Laufflächenabschnitte aneinander stossen, wobei die Abschnitte z.B. durch eine Rille
voneinander beabstandet sein können. Dies ist z.B. der Fall, wenn zwei benachbarte
Abschnitte an zwei verschiedenen Teilen des Schuhs ausgebildet sind und dennoch eine
im Wesentlichen durchgehende Lauffläche bilden.
[0074] Der erfindungsgemässe Schuh weist vorzugsweise konvex gewölbte Laufflächenabschnitte
in einem vorderen Endbereich und in einem hinteren Endbereich der Lauffläche auf.
In einer möglichen Ausführungsform eines erfindungsgemässen Schuhs mit einer Lauffläche
kann die Lauffläche Abschnitte aufweisen, welche an der Aussenschale ausgebildet sind,
und Abschnitte aufweisen, welche an dem Kopplungsteil ausgebildet sind. Bevorzugt
sind die endseitigen konvexen Abschnitte dabei am Kopplungsteil ausgebildet. Da sich
das Kopplungsteil von einem vorderen Ende zu einem hinteren Ende des Skischuhs erstreckt,
ist eine derartige Ausführung bevorzugt, damit die oben beschriebenen Kippbewegungen
beim natürlichen Gehen mit einem herkömmlichen Skischuh nicht auftreten und der Schuh
ergonomisch abgerollt werden kann. Weiter wird damit erreicht, dass keines der Teile
des Schuhs alleine eine durchgehende Lauffläche aufweisen muss, um dennoch eine durchgehende
Lauffläche am Schuh zu haben. Insbesondere bei einem rahmenförmigen Kopplungsteil
ist es von Vorteil, wenn die konvexen Abschnitte am Kopplungsteil ausgestaltet sind
und der Rest der Lauffläche z.B. an einer Unterseite der Aussenschale ausgebildet
ist. Bei abgesenkter Aussenschale fügen sich dann die verschiedenen Abschnitte der
Lauffläche zu einer weitgehend durchgehenden Lauffläche. Somit weist der Schuh die
konvex gewölbten Abschnitte in einem zum Einsatz in einer auf einem Ski montierten
Skibindung bereiten Zustand auf. Das heisst, unmittelbar nach dem Ausstieg aus der
Bindung kann ohne weitere Manipulation eine natürliche Gehbewegung mit einem hohen
Mass an Bewegungskomfort ausgeführt werden. Insbesondere ermöglicht eine derartige
Ausführung ein ergonomisches Abrollen des Schuhs auf einer Unterlage, ohne dass das
Kopplungsteil vom Schuh entfernt werden müsste. Durch die integrale Verbindung der
Aussenschale mit dem Kopplungsteil sowie die Ausbildung der konvexen Laufflächenabschnitte
am Kopplungsteil wird erreicht, dass das Kopplungsteil eine ergonomische natürliche
Gehbewegung nicht nur nicht behindert, sondern überhaupt erst ermöglicht.
[0075] Die Schuhsohlenfläche kann dabei von einem z.B. flach oder konkav ausgebildeten Mittelteil
zu den Längsenden hin derart gewölbt oder gekrümmt sein, dass in einem mit der Lauffläche
auf einer Unterlage stehenden Zustand des Schuhs die Lauffläche an den Längsenden
von der Unterlage abgehoben ist. Dabei liegt der Mittelpunkt des Krümmungsradius also
oberhalb, auf einer der Unterlage abgewandten Seite, der Lauffläche. Das für die Definition
der Bezeichnungen "konvexe Fläche" und "konkave Fläche" zu definierende "Innere" eines
Körpers bezieht sich hier auf das Volumen, welches durch den Schuh gebildet wird.
[0076] Das Kopplungsteil kann auch zusätzliche Durchbrüche aufweisen, welche z.B. das Abführen
von Schnee erlauben, welcher sich bei der Durchführung der Gehbewegung im Kopplungsteil
ansammelt. In der Abfahrtsstellung können dann Laufflächenabschnitte, welche an einer
Unterseite der Aussenschale entsprechend ausgebildet sind, derart in die Durchbrüche
eingebracht werden, dass sich die Laufflächenabschnitte des Kopplungsteils und Laufflächenabschnitte
der Aussenschale zu einer gesamten Lauffläche zusammenfügen.
[0077] Vorzugsweise ist die Lauffläche wenigstens teilweise aus einem elastischen Material
gefertigt und wenigstens teilweise profiliert. Damit ist gewährleistet, dass bei der
Durchführung einer natürlichen Gehbewegung, z.B. beim Gehen auf einer Unterlage, ein
guter Halt vorhanden ist und selbst auf Schnee und Eis der Schuh nicht wegrutscht.
Die Lauffläche kann bei einem erfindungsgemässen Schuh ähnlich der Lauffläche eines
Bergschuhs, welcher zum Wandern verwendet wird, ausgestaltet sein. Damit können z.B.
beim Aufsteigen während des Skitourengehens auch Felsbereiche, welche keinen Schnee
aufweisen, zu Fuss sicher überwunden werden. Eine elastische Lauffläche kann dabei
auch bei in einer Bindung befestigtem Zustand des Schuhs eine Dämpfung von z.B. Vibrationen,
welche von einer Oberfläche, an welcher die Bindung befestigt ist, auf den Schuh übertragen
werden, ermöglichen.
[0078] Bevorzugt weist die Lauffläche des Schuhs dabei in einem vorderen Endbereich sowie
in einem hinteren Endbereich Abschnitte auf, welche eine glatte Oberfläche haben,
sodass sie Gleitzonen bilden. Die Gleitzonen sind dabei derart angeordnet, dass sie
bei in einer Sicherheitsbindung vorhandenem Zustand des Schuhs an entsprechenden Abschnitten,
die an Auflageflächen der Bindungsbacken ausgebildet sind, anliegen. Die Abschnitte
der Bindungsbacken können dabei ebenfalls als Gleitzonen ausgebildet sein. Bevorzugt
erstrecken sich die Gleitzonen des Schuhs senkrecht zu einer Schuhlängsrichtung über
die gesamte Breite der Lauffläche. Dadurch kann der Schuh in eine seitliche Richtung,
d.h. quer zu der Schuhlängsrichtung, mit seinen Gleitzonen auf den Auflageflächen
gleiten. Die Gleitzonen können dabei aus Materialien gefertigt sein, welche von den
Materialien der restlichen Lauffläche des Schuhs oder der Auflageflächen der Bindungsbacken
verschieden sind. Durch geeignete Materialwahl der Gleitzonen kann damit eine hohe
Reproduzierbarkeit der Auslösekraft erreicht werden, welche für die Einleitung einer
seitlichen Sicherheitsauslösung der Bindung überschritten werden muss. Bevorzugt kommen
dabei z.B. Polytetrafluorethylene (Teflon) oder ähnliche Kunststoffe zur Anwendung,
welche eine hohe Gleitfähigkeit aufweisen.
[0079] Alternativ können auch keine Gleitzonen vorhanden sein oder die Seitwärtsauslösung
wird auf andere Art wie z.B. durch verschiebbare Elemente an den Auflageflächen erreicht.
Ebenso können die Endseitigen Abschnitte der Lauffläche auch flach ausgebildet sein.
Die Lauffläche kann alternativ z.B. gemäss einer herkömmlichen genormten Sohle ausgebildet
sein wie es bei einer Skischuhsohle nach den Normen ISO 5355, DIN 7881 und ASTM F944
der Fall ist. Der Schuh kann dann in einer herkömmlichen Skibindung befestigt werden.
Bei einem Schuh mit Lauffläche kann die Lauffläche auch nur Laufflächenabschnitte
aufweisen, welche an demselben Teil des Schuhs ausgebildet sind. Es ist z.B. denkbar,
dass sämtliche Abschnitte der Lauffläche an dem Kopplungsteil ausgestaltet sind.
[0080] Ein erfindungsgemässer Schuh mit einer Lauffläche kann von einer Bindung gehalten
werden, welche einen zum Halten des Schuhs im Bereich der Schuhspitze ausgebildeten
Vorderbacken und einen zum Halten des Schuhs im Bereich der Schuhferse ausgebildeten
Fersenbacken aufweist. Der Fersenbacken der Bindung weist eine Offenstellung auf,
in welcher der Schuh in die Bindung eingebracht oder aus der Bindung ausgebracht werden
kann. Weiter weist der Fersenbacken eine Schliessstellung auf, in welcher sich die
Bindung befindet, wenn der Schuh in der Bindung gehalten ist. Der Vorderbacken und
der Fersenbacken umfassen dabei jeweils eine Grundplatte mit einer Auflagefläche.
Die Auflageflächen sind jeweils zu den entsprechenden Laufflächenabschnitten der Lauffläche
des Schuhs komplementär ausgebildet, sodass bei in der Bindung gehaltenem Schuh ein
vorderer Laufflächenabschnitt auf der Auflagefläche des Vorderbackens aufliegt und
ein hinterer Laufflächenabschnitt auf der Auflagefläche des Fersenbackens aufliegt.
Durch eine entsprechende Ausformung der Lauffläche und der Auflageflächen der Bindungsbacken
wird ein verbesserter Halt des Schuhs in der Bindung erreicht. Sind die Laufflächenabschnitte
z.B. gewölbt ausgeformt, weisen die Auflageflächen eine entsprechende komplementäre
Krümmung auf, wodurch der Schuh mit verbesserter Formschlüssigkeit in der Bindung
gehalten werden kann. Insbesondere können die Auflageflächen der Bindungsbacken konkav
ausgebildet sein, wenn der erfindungsgemässe Skischuh konvex ausgebildete Endbereiche
der Lauffläche aufweist. Die Laufflächenabschnitte und die entsprechenden Auflageflächen
müssen aber nicht gewölbt ausgebildet sein. Es ist ebenso denkbar, dass die Laufflächenabschnitte
geneigte, ebene Flächen aufweisen, welche sich z.B. an den Längsenden der Lauffläche
von einer Unterlage abheben und die Auflageflächen durch entsprechende, zur Unterlage
schiefe ebene Flächen gebildet werden. Ebenso können die gesamte Lauffläche und damit
auch die Auflageflächen der Bindungsbacken flach ausgebildet sein wie z.B. bei herkömmlichen
Skischuhen und Skibindungen.
[0081] Alternativ können die Auflageflächen andere Krümmungen als die Laufflächenabschnitte
aufweisen. Z.B. können die Auflageflächen bei einer gewölbten Lauffläche flach ausgebildet
sein. Dadurch ist der Schuh nicht formschlüssig in der Bindung gehalten, was anderweitige
Haltemassnahmen bedingt.
[0082] Bei einer weiteren Ausführungsform einer Bindung für einen erfindungsgemässen Schuh
mit einer Lauffläche weisen der Vorderbacken und/oder der Fersenbacken jeweils eine
Sicherheitsauslösung auf, welche bei einer Kraftwirkung zwischen dem in der Bindung
gehaltenen Schuh und der Bindung, die grösser ist als ein jeweils am Bindungsbacken
vorgegebener Schwellwert, den jeweiligen Bindungsbacken von der Schliessstellung in
eine Auslösestellung bringt und damit den Schuh freigibt. Dadurch wird erreicht, dass
bei einem Sturz der in der Bindung gehaltene Schuh freigegeben wird, bevor es zu einer
Verletzung des Skiläufers kommt. Die Sicherheitsauslösung an den Bindungsbacken kann
z.B. erreicht werden, indem die Bindungsbacken eine gemäss der in der
WO 96/23559 (Fritschi) beschriebenen Sicherheitsauslösung für eine Skibindung aufweisen. Dabei ist am Vorderbacken
ein Niederhalter seitlich um eine Schwenkachse, die senkrecht zu einer Skioberfläche
steht, ausschwenkbar, wobei der Vorderbacken gegen eine Feder abgestützt ist. Damit
wird eine Seitwärtsauslösung des Schuhs am Vorderbacken ermöglicht. Am Fersenbacken
ist ein Niederhalter vorhanden, welcher gegen eine Feder abgestützt um eine Achse,
die quer zu einer Skibindungslängsrichtung und parallel zu einer Skioberfläche liegt,
verschwenkbar ist und somit eine Auslösung des Schuhs durch Anheben eines Fersenbereichs
des Schuhs ermöglicht.
[0083] In einer Alternative ist auch eine Ausführung der Bindungsbacken denkbar, welche
keine Sicherheitsauslösung aufweisen und die Niederhalter in der Schliessstellung
ausschliesslich über einen manuell zu betätigenden Öffnungsmechanismus in eine Stellung
übergeführt werden können, in welcher der Schuh aus der Bindung aus- oder eingebracht
werden kann (step-in und step-out Stellung). Dies kann z.B. bei einer Ausführung der
Bindung für einen Langlaufschuh oder einen Telemarkschuh der Fall sein.
[0084] In einer weiteren möglichen Ausführung einer Bindung für einen erfindungsgemässen
Schuh mit einer Lauffläche können die Bindungsbacken jeweils erste Kopplungsmittel
aufweisen, welche zu zweiten Kopplungsmitteln an einer Befestigungsvorrichtung komplementär
sind. Dadurch können die Bindungsbacken an der Befestigungsvorrichtung angebracht
werden. Dabei ist die Befestigungsvorrichtung derart ausgestaltet, dass sie an einer
Oberfläche angebracht werden kann. Dadurch lassen die Bindungsbacken sich über die
Befestigungsvorrichtung zu einer Einheit verbinden und können als solche an der Oberfläche
befestigt werden. Die Befestigungsvorrichtung kann dabei plattenförmig ausgestaltet
sein, wobei als zweite Kopplungsmittel eine Schiene vorhanden ist. Die Bindungsbacken
weisen dann entsprechende eingreifende Mittel auf, welche in die Schiene eingreifen
können. Dadurch können die Bindungsbacken durch die eingreifenden Mittel an der Schiene
angebracht werden.
[0085] Alternativ werden die Bindungsbacken auf herkömmliche Art z.B. direkt mit der Oberfläche
verschraubt.
[0086] In einer weiteren Ausführungsform einer Bindung für einen erfindungsgemässen Schuh,
insbesondere einen Skischuh, mit einer Lauffläche, wobei die Bindungsbacken an einer
Befestigungsvorrichtung angebracht werden können, ist die Befestigungsvorrichtung
als Teil eines Skis ausgebildet. Vorzugsweise ist die Befestigungsvorrichtung dabei
als eine Schiene an der Skioberfläche ausgebildet, in welche entsprechende Eingreifmittel
an den Bindungsbacken eingreifen können. Dabei ist es denkbar, dass die Bindungsbacken
auf der Schiene verschiebbar sind und in verschiedenen Stellungen fixiert werden können.
[0087] Weiter betrifft die Erfindung ein System aus einem erfindungsgemässen Schuh und einer
oben beschriebenen Bindung, wobei der Schuh eine Lauffläche hat, welche gewölbte Abschnitte
aufweist und vorzugsweise in einem vorderen Endbereich und in einem hinteren Endbereich
jeweils konvex gewölbte Abschnitte aufweist, und die Bindung einen Vorderbacken und
einen Fersenbacken aufweist, die jeweils eine Auflagefläche umfassen. Die Auflageflächen
sind dabei zu den Laufflächenabschnitten komplementär, das heisst bei der konvexen
Krümmung entsprechendem Krümmungsradius konkav ausgestaltet, welche in einem in der
Bindung gehaltenen Zustand des Schuhs an den Auflageflächen der Bindungsbacken anliegen.
Durch die erfindungsgemässe Ausformung der Lauffläche und der Auflageflächen der Bindungsbacken
wird ein verbesserter Halt des Schuhs in der Bindung erreicht. Alternativ kann die
Sohle des Schuhs auch wie bei herkömmlichen Skischuhen ausgestaltet sein und dadurch
ein System mit einer herkömmlichen Bindung bilden. Herkömmliche Skibindungen und Skischuhe
sind hierbei z.B. Skibindungen und Skischuhe, welche gemäss Normen wie z.B. ISO 5355,
DIN 7881 und/oder ASTM F944 ausgeführt sind. Dadurch wird ein sicherer Halt und, sofern
eine Sicherheitsauslösung vorhanden ist, eine korrekte Funktionsweise der Sicherheitsauslösung
der Skibindung gewährleistet.
[0088] Aus der nachfolgenden Detailbeschreibung und der Gesamtheit der Patentansprüche ergeben
sich weitere vorteilhafte Ausführungsformen und Merkmalskombinationen der Erfindung.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0089] Die zur Erläuterung des Ausführungsbeispiels verwendeten Zeichnungen zeigen:
- Fig. 1a
- eine schematische Seitenansicht eines erfindungsgemässen Skischuhs in einer Skibindung
in einer Abfahrtsstellung,
- Fig. 1b
- eine schematische Seitenansicht eines erfindungsgemässen Skischuhs in einer Skibindung
in einer Schwenkstellung,
- Fig. 1c
- eine schematische sohlenseitige Ansicht eines erfindungsgemässen Skischuhs,
- Fig. 1d
- eine schematische Schnittansicht eines Ausschnittes der Fig. 1a,
- Fig. 1e
- eine schematische Schnittansicht eines Ausschnittes der Fig. 1b,
- Fig. 2a
- eine schematische Teilansicht eines Schnittes durch einen erfindungsgemässen Skischuh
mit einem Verriegelungshebel, der als Steighilfe ausgebildet ist, in einer verriegelten
Abfahrtstellung,
- Fig. 2b
- eine schematische Teilansicht eines Schnittes durch einen erfindungsgemässen Skischuh
mit einem Verriegelungshebel, der als Steighilfe ausgebildet ist, in einer entriegelten
Aufstiegsstellung, wobei die Steighilfe in eine neutralen Stellung verschwenkt ist,
- Fig. 2c
- eine schematische Teilansicht eines Schnittes durch einen erfindungsgemässen Skischuh
mit einem Verriegelungshebel, der als Steighilfe ausgebildet ist, in einer entriegelten
Aufstiegsstellung, wobei die Steighilfe in eine Stellung verschwenkt ist, in der sie
eine erhöhte Auflagefläche bildet,
- Fig. 2d
- eine schematische Teilansicht eines Schnittes durch einen erfindungsgemässen Skischuh
mit einem Verriegelungshebel, der als Steighilfe ausgebildet ist, in einer entriegelten
Aufstiegsstellung, wobei die Steighilfe in eine weitere Stellung verschwenkt ist,
in der sie eine weitere Auflagefläche bildet,
- Fig. 3
- eine schematische Teilansicht eines Schnittes durch einen erfindungsgemässen Skischuh,
welcher in einem Fersenbereich mit einem als Steighilfe ausgebildeten Verriegelungshebel,
der mit einer Dämpfungsvorrichtung versehen ist,
- Fig. 4a
- eine schematische Teilansicht eines Schnittes in einem vorderen Schuhbereich durch
einen erfindungsgemässen Skischuh mit einem vollständig abgesenkten Fersenbereich
der Aussenschale,
- Fig. 4b
- eine Ansicht gemäss Fig. 4a mit angehobenem Fersenabschnitt der Aussenschale,
- Fig. 4c
- eine Ansicht gemäss Fig. 4b mit weiter angehobenem Fersenabschnitt der Aussenschale,
- Fig. 5a
- eine schematische Teilansicht eines Schnittes in einem vorderen Schuhbereich durch
einen erfindungsgemässen Skischuh mit einem vollständig abgesenkten Fersenbereich
der Aussenschale,
- Fig. 5b
- eine Ansicht gemäss Fig. 5a mit angehobenem Fersenabschnitt der Aussenschale,
- Fig. 5c
- eine Ansicht gemäss Fig. 5b mit weiter angehobenem Fersenabschnitt der Aussenschale,
- Fig. 5d
- eine Ansicht gemäss Fig. 5c mit annähernd 90° Verschwenkung zwischen Aussenschale
und Kopplungsteil,
- Fig. 6a
- eine schematische Teilansicht eines Schnittes in einem vorderen Schuhbereich durch
einen erfindungsgemässen Skischuh mit einem vollständig abgesenkten Fersenbereich
der Aussenschale,
- Fig. 6b
- eine Ansicht gemäss Fig. 6a mit angehobenem Fersenabschnitt der Aussenschale,
- Fig. 6c
- eine Ansicht gemäss Fig. 6b mit weiter angehobenem Fersenabschnitt der Aussenschale,
- Fig. 7
- eine Aussenansicht eines erfindungsgemässen Skischuhs in einer Ausführungsform mit
einer Sohlenschale mit durchgehender Unterseite und einem Verriegelungshebel mit Steighilfe.
[0090] Grundsätzlich sind in den Figuren gleiche Teile mit gleichen Bezugszeichen versehen.
Wege zur Ausführung der Erfindung
Bestandteile
[0091] In Figur 1a ist ein erfindungsgemässer Skischuh 100 dargestellt, der in einer Skibindung
200 gehalten ist, welche auf einer Oberfläche 1, wie z.B. der Oberfläche eines Skis,
befestigt ist.
[0092] Der Skischuh 100 weist ein Kopplungsteil 101 und eine Aussenschale 120 auf. Die Aussenschale
120 kann dabei einen Fuss eines Skiläufers (nicht dargestellt) halten. Das Kopplungsteil
101 ist in der dargestellten Ausführungsform des Skischuhs 100 als ein länglicher
rahmenartiger Träger 102 ausgebildet, welcher sich von einem Fersenbereich 112 des
Skischuhs 100 zu einem Skischuhspitzenbereich 111 erstreckt und einen Durchbruch 121
aufweist, welcher einen Innenraum 118 des Trägers 102 bzw. des Kopplungsteils 101
bildet. Der Durchbruch 121 tritt durch den Träger 102 hindurch und weist eine der
Oberfläche 1 zugewandte und eine der Oberfläche 1 abgewandte Öffnung 122.1 bzw. 122.2
auf. Die Skibindung 200, welche den Träger 102 hält, weist einen Vorderbacken 201
und einen hinteren Fersenbacken 202 auf, deren Anordnung auf der Oberfläche 1 eine
Skibindungslängsrichtung definiert. Im Falle einer Befestigung an einer Skioberfläche
ist die Skibindungslängsrichtung parallel zu der Längsachse des Skis angeordnet. Dabei
ist die Längsrichtung des in der Skibindung 200 gehaltenen Trägers 102 parallel zur
Skibindungslängsrichtung und definiert somit ein vorderes und ein hinteres Längsende
105 bzw. 106 des Trägers 102.
Bindung und Träger
[0093] Der Vorderbacken 201 sowie der Fersenbacken 202 weisen je einen Niederhalter 203
bzw. 204 auf, welcher jeweils bezüglich der Skibindungslängsrichtung an der dem jeweils
anderen Bindungsbacken zugewandten Seite ausgebildet ist. Die Niederhalter 203 und
204 halten den Träger 102 an Kopplungsmitteln 107 bzw. 108 des Trägers 102. Dabei
hält der Niederhalter 203 des Vorderbackens 201 den Träger 102 an dem vorderen Kopplungsmittel
107, welches an seinem vorderen Ende 105 ausgebildet ist, und der Niederhalter 204
des Fersenbackens 202 hält den Träger 102 an dem hinteren Kopplungsmittel 108, welches
an seinem hinteren Ende 106 ausgebildet ist.
[0094] Weiter weist der Vorderbacken 201 eine mit einer Auflagefläche 205 versehene Grundplatte
207 auf. Die Grundplatte 207 ist dabei auf der der Oberfläche 1 zugewandten Seite
des Vorderbackens 201 ausgebildet und erstreckt sich in Richtung zum Fersenbacken
202 hin. Die Auflagefläche 205 ist dabei auf der der Oberfläche 1 abgewandten Seite
der Grundplatte 207 ausgebildet und weist eine konkave Wölbung auf. Am vorderen Längsende
105 des Trägers 102 ist auf einer der Oberfläche 1 zugewandten Unterseite ein konvex
gewölbter Laufflächenabschnitt 109 ausgebildet, welcher einem Abschnitt der Auflagefläche
205 komplementär entspricht. Bei in der Skibindung 200 gehaltenem Skischuh 100 liegt
der Laufflächenabschnitt 109 in dem entsprechenden Abschnitt an der Auflagefläche
205 an. Der Laufflächenabschnitt 109 weist dabei an einem dem hinteren Längsende 106
des Skischuhs 100 nahen Bereich eine Gleitzone 136 auf, welche sich über die gesamte
Breite des Laufflächenabschnitts 109 quer zu einer Skischuhebene E (siehe Fig. 1 c)
erstreckt, welche durch die Trägerlängsrichtung und eine Richtung senkrecht zur Oberfläche
1 definiert ist. Der Fersenbacken 202 weist ebenfalls eine Grundplatte 208 mit einer
konkav gewölbten Auflagefläche 206 auf. Die Grundplatte 208 ist dabei ebenfalls auf
der der Oberfläche 1 zugewandten Seite des Fersenbackens 202 ausgebildet und erstreckt
sich in Richtung zum Vorderbacken 201. Die Auflagefläche 206 ist auf der der Oberfläche
1 abgewandten Seite der Grundplatte 208 ausgebildet. Das hintere Längsende 106 des
Trägers 102 weist auf einer der Oberfläche 1 zugewandten Unterseite einen konvex gewölbten
Laufflächenabschnitt 110 auf, welche einem Abschnitt der Auflagefläche 206 komplementär
entspricht. Bei in der Skibindung gehaltenem Zustand des Skischuhs 100 liegt der Laufflächenabschnitt
110 in dem entsprechenden Abschnitt an der Auflagefläche 206 an. Der Laufflächenabschnitt
110 weist dabei an einem dem vorderen Längsende 105 nahen Bereich eine Gleitzone 137
auf, welche sich über die gesamte Breite des Laufflächenabschnitts 110 quer zu der
Skischuhebene E erstreckt. Die Niederhalter 203 und 204 halten den Träger 102 in Trägerlängsrichtung,
indem sie einen Sohlenanpressdruck ausüben, wobei der Sohlenanpressdruck jeweils in
Richtung des anderen Bindungsbackens wirkt. Andererseits wird gleichzeitig der Träger
102 an den Kopplungsvorrichtungen 107 und 108 von den Niederhaltern 203 und 204 in
Richtung zu den entsprechenden Auflageflächen 205 bzw. 206 niedergehalten.
Aussenschale
[0095] Am Träger 102 ist weiter die Aussenschale 120 des Skischuhs 100 vorhanden. Der Skischuh
100 ist in der Fig. 1a in einer Abfahrtsstellung dargestellt, in der ein Fersenbereich
125 der Aussenschale 120 auf den Träger 102 abgesenkt ist. Dabei ist die Aussenschale
120 bezüglich einer Skischuhebene E (siehe Fig. 1c) beidseitig teilweise vom Träger
102 umschlossen. Die Aussenschale 120 ist dabei im Durchbruch 121 des Trägers 102
angeordnet, wobei eine der Oberfläche 1 zugewandte Unterseite 104 der Aussenschale
120 teilweise durch die Öffnung 122.1 des Trägers 102 hindurch tritt. Eine der Oberfläche
1 abgewandte Oberseite 103 der Aussenschale 102 tritt durch die Öffnung 122.2 hindurch.
Die Aussenschale 120 umfasst eine Fussschale 104 und eine Schaftschale 123. Die Schaftschale
123 ist dabei an der Oberseite 103 der Aussenschale 120 ausgeformt und umschliesst
beim im Skischuh 100 vorhandenen Fuss eines Skiläufers einen Teil der Wade. Der Bereich
140 der Unterseite 104 der Aussenschale 120, welcher durch den Durchbruch 121 hindurch
tritt, ist teilweise oder ganz als Laufflächenabschnitt 141 bzw. 142 ausgebildet.
Die Laufflächenabschnitte 109 und 110 des Trägers 102 und die Laufflächenabschnitte
141 und 142 gehen glatt ineinander über und bilden eine durchgehende Lauffläche des
Skischuhs 100.
[0096] Die Aussenschale 120 des Skischuhs 100 ist in einem vorderen Bereich am Träger 102
gelenkig befestigt. Die Aussenschale 120 ist dabei um eine geometrische Drehachse
A verschwenkbar, welche in einem Ballenbereich des in der Aussenschale 120 gehaltenen
Fusses (nicht gezeigt) liegt und senkrecht auf der Skischuhebene E steht. Die gelenkige
Verbindung wird in der dargestellten Ausführungsform durch Drehgelenke 124 erreicht,
welche die Aussenschale 120 mit dem Träger 102 verbinden. Die Drehgelenke 124 sind
symmetrisch bezüglich der Skischuhebene E, koaxial mit der geometrischen Drehachse
A an der Aussenschale 120 angeordnet. Dabei sind die Drehgelenke 124 am Rand der Öffnung
122.2 des Durchbruches 121 des Trägers 102 angeordnet.
Verriegelungshebel
[0097] Am hinteren Längsende 106 des Trägers 102 ist ein länglicher Verriegelungshebel 130
an einem seiner Längsenden 134 um eine geometrische Drehachse B, welche senkrecht
auf der Skischuhebene E steht, verschwenkbar befestigt. Ein Achskörper 131 verbindet
den Verriegelungshebel 130 mit dem Träger 102, sodass der Verriegelungshebel 130 mit
seiner Längsrichtung in der Skischuhebene E liegend entweder von der Aussenschale
120 weg nach hinten oder zur Aussenschale 120 hin geschwenkt werden kann. Der Verriegelungshebel
130 weist hierzu an seinem dem Längsende 134 gegenüber liegenden Längsende 135 einen
Griff 136 auf, welcher z.B. manuell oder mit einem Skistock betätigt werden kann.
In vollständig zur Aussenschale 120 hin geschwenktem Zustand liegt der Verriegelungshebel
130 in der Abfahrtsstellung, wie sie in Fig. 1a gezeigt ist, auf seiner der Aussenschale
120 zugewandten Seite an der Aussenschale 120 an. Insbesondere liegt der Verriegelungshebel
130 dabei im Fersenbereich 112 des Skischuhs 100 und in Bereichen der Schaftschale
123 der Aussenschale 120 an.
[0098] Der Verriegelungshebel 130 weist dabei auf seiner der Aussenschale 120 des Skischuhs
100 zugewandten Seite ein Kopplungsmittel 132 auf. An der Aussenschale 120 ist ein
dem Kopplungsmittel 132 komplementär entsprechendes Kopplungsmittel 133 ausgebildet,
welches derart angeordnet ist, dass bei vollständig zur Aussenschale 120 hin verschwenktem
Verriegelungshebel 130 die Kopplungsmittel 132 und 133 formschlüssig und/oder kraftschlüssig
ineinander greifen. Somit greift das Kopplungsmittel 132 in der Abfahrtsstellung in
das Kopplungsmittel 133 ein und verhindert das Abheben des Fersenbereichs 125 der
Aussenschale 120 vom Träger 102. Die Aussenschale ist somit am Träger 102 in der Abfahrtsstellung
verriegelt.
[0099] Figur 1b zeigt einen erfindungsgemässen Skischuh 100 in einer Verschwenkstellung
165. Der Verriegelungshebel 130 in einer entriegelten Stellung 160, welche sich von
der verriegelten Abfahrtsstellung 150 dahingehend unterscheidet, dass der Verriegelungshebel
130 von der Aussenschale 120 des Skischuhs 100 derart um die Achse B weg verschwenkt
ist, dass das Kopplungsmittel 132 des Verriegelungshebels 130 nicht in das entsprechende
Kopplungsmittel 133 an der Aussenschale 120 eingreift. Die Aussenschale 120 des Skischuhs
100 ist damit gegenüber dem Träger 102 entriegelt und um die Achse A verschwenkbar.
Somit kann der Fersenbereich 125 der Aussenschale 120 vom Träger 102 abgehoben und
wieder abgesenkt werden. Die Aussenschale 120 ist dabei an der Skischuhspitze 111
derart ausgebildet, dass sie das Verschwenken um die Achse A nicht behindert und ein
Verschwenken der Aussenschale 120 gegenüber dem Träger 102 um wenigstens 90° möglich
ist.
[0100] Figuren 1d und 1e zeigen jeweils eine schematische Schnittansicht eines vorderen
Ausschnittes der Darstellung in Fig. 1a bzw. Fig. 1b. Insbesondere die Aussenschale
120 und das Kopplungsteil 101 sind in den Figs. 1d und 1e in einer Schnittansicht
dargestellt. Die übrigen dargestellten Teile entsprechen der Darstellung in den Figs.
1a und 1b. Im Folgenden wird auf die Teile Bezug genommen ohne sie erneut zu beschreiben.
[0101] Die Aussenschale 120 weist einen Innenraum 113 auf, welcher für die Aufnahme eines
Fusses vorgesehen ist. Der Innenraum 113 kann dabei direkt von der Aussenschale 120
oder von einem nicht dargestellten Innenschuh begrenzt sein, welcher in der Aussenschale
120 angeordnet ist. Weiter ist eine Ebene J gezeigt, welche die geometrische Drehachse
A umfasst und im Wesentlichen senkrecht auf einer Unterseite 114 der Aussenschale
120 bzw. senkrecht zu einer Fusssohle eines nicht dargestellten Fusses im Schuh 100
angeordnet ist. In einer Abfahrtsstellung mit vollständig auf das Kopplungsteil 101
abgesenkten Fersenbereich 125 steht die Ebene J weitgehend senkrecht auf der Oberfläche
1. Die Ebene J ist jedoch ortsfest gegenüber der Aussenschale 120 und wird beim Übergang
von der Stellung mit vollständig abgesenktem Fersenbereich 125 in die Schwenkstellung
165 mit der Aussenschale 120 um die Drehachse A mitgeschwenkt. Bei einer deformierbaren
Ausführung der Aussenschale 120 ist die Ebene J als ortsfest gegenüber einem der Bereich
der Aussenschale 120 wie z.B. dem Fersenbereich 125 zu verstehen. Die Ebene J tritt
aufgrund der erfindungsgemäss von einer vorderen Spitze 115 der Aussenschale 120 nach
hinten zurückversetzten Lage der Drehachse A durch den Innenraum 113 hindurch. Damit
definiert die Ebene J im Innenraum 113 einen vorderen Teilraum 116 (fett umrandet)
und einen hinteren Teilraum 117. Beim Übergang von der Stellung mit abgesenktem Fersenbereich
in Fig. 1d zu der Verschwenkstellung 165 der Fig. 1e wird der (nicht dargestellte)
Fersenbereich vom Kopplungsteil 101 abgehoben. Dabei taucht der vordere Teilraum 116
in das Kopplungsteil 101 bzw. in den einen Innenraum 118 des Kopplungsteils bildenden
Durchbruch 121 ab, während der hintere Teilraum 117 aus dem Durchbruch 121 heraus
geschwenkt wird. Dadurch wird auch der im vorderen Teilraum 116 angeordnete Abschnitt
eines im Schuh 100 vorhandenen Fusses in das Kopplungsteil 101 abgesenkt bzw. um die
Drehachse A in das Kopplungsteil 101 und zu der Oberfläche 1 bzw. zu einer Schuhunterseite
126 hin verschwenkt. Insbesondere ist ein Bereich 119.2 (eng schraffiert) des Teilraums
116, welcher in einer Schwenkstellung 165 mit abgehobenem Fersenbereich innerhalb
des Innenraums 118 angeordnet ist, grösser, als ein Bereich 119.1 (eng schraffiert)
des Teilraums 116, welcher in der Abfahrtsstellung mit abgesenktem Fersenbereich im
Innenraum 118 angeordnet ist.
[0102] In Figur 1 c ist eine schematische Draufsicht auf die der Oberfläche 1 zugewandte
Seite eines erfindungsgemässen Skischuhs 100 dargestellt. Der Skischuh 100 befindet
sich in der Darstellung der Fig. 1 c in der Abfahrtsstellung, d.h. der Fersenbereich
125 der Aussenschale 120 ist auf den Träger 102 abgesenkt und die Aussenschale 120
ist gegenüber dem Träger 102 verriegelt. Die Ansicht zeigt nur Teile des Skischuhs
100 und keine Teile der Skibindung oder eines Skis. In der Darstellung ist zu sehen
wie die Laufflächenabschnitte 109 und 110 des rahmenartigen Trägers 102 und die Laufflächenabschnitte
141 und 142 an der Unterseite 104 der Aussenschale 120 aneinander stossen. Die Laufflächenabschnitte
141 und 142 der Aussenschale 120 sind in der dargestellten Ausführungsform durchgehend
ausgebildet und bilden somit zusammen mit den Laufflächenabschnitten 109 und 110 eine
durchgehende Lauffläche 138 des Skischuhs 100. Die Laufflächenabschnitte 141 und 142
sind dabei in der Öffnung 122.1 des Trägers 102 angeordnet und können teilweise durch
diese hindurch treten. Der Träger 102 umfasst die Aussenschale 120 rahmenartig und
verdeckt in der dargestellten Ansicht den grössten Teil der Aussenschale 120, wobei
die Schaftschale 123 sichtbar ist. Die Aussenschale 120 ist über Drehgelenke 124 mit
dem Träger 102 verbunden und über die gemeinsame geometrische Drehachse A der Drehgelenke
124 gegenüber dem Träger 102 verschwenkbar. Am hinteren Ende 106 des Trägers 102 ist
der Verriegelungshebel 130 vorhanden. Der Träger 102 ist weiter mit Kopplungsmitteln
107 und 108 versehen, an welchen die Niederhalter 203 und 204 der Skibindung den Träger
102 bei in der Bindung vorhandenen Skischuh 100 halten.
[0103] In Figur 7 ist eine weitere Ausführungsform eines erfindungsgemässen Skischuhs 250
in einer entriegelten und verschwenkten Stellung dargestellt. Die Darstellung zeigt
eine Aussenansicht des Skischuhs 250, mit einer Aussenschale 252 und einem Kopplungsteil
251. In Gegensatz zu den Darstellungen der Fig. 1a bis 1c ist das Kopplungsteil 251
als eine längliche Sohlenschale 253 mit einer durchgehenden Unterseite 254 ausgebildet
und nicht als ein rahmenförmiger Träger. Die Aussenschale 252 ist dabei in einem Hohlraum
268 der Sohlenschale 253 vorhanden, welcher an einer der Unterseite 254 gegenüber
liegenden Seite 290 der Sohlenschale 253 eine Öffnung 269 aufweist. In der Abfahrtsstellung
(nicht gezeigt) ist eine Unterseite 270 der Aussenschale 252 auf die Innenseite 271
der Unterseite 254 der Sohlenschale 253 abgesenkt. Die Sohlenschale 253 weist verschiedene
Durchbrüche 255 auf, welche einerseits das Gewicht der Sohlenschale 253 und damit
des Skischuhs 250 vermindern, und andererseits einen Abfluss für Schnee schaffen,
welcher sich in der Sohlenschale 253 ansammeln kann. Dabei sind aber keine Durchbrüche
an der Unterseite 254 der Sohlenschale 253 vorhanden. Aussenseitig weist die Sohlenschale
253 an ihrer Unterseite 254 eine durchgehende Lauffläche 256 auf, welche z.B. aus
einem elastischen Material wie Gummi gefertigt und profiliert ist. Die Lauffläche
256 weist dabei unterschiedlich gewölbte Anschnitte auf, insbesondere weist sie in
einem Sohlenbereich an einem vorderen Längsende 257 der Sohlenschale 253 und in einem
Sohlenbereich an einem hinteren Längsende 258 der Sohlenschale 253 jeweils einen konvex
gewölbten Laufflächenabschnitt 259 bzw. 260 auf. Die Laufflächenabschnitte 259 und
260 weisen dabei jeweils eine Gleitzone 291 bzw. 292 auf. An dem vorderen Längsende
257 und an dem hinteren Längsende 258 weist die Sohlenschale 253 weiter jeweils ein
Kopplungsmittel in Form eines Vorsprungs 272 bzw. 273 auf, an welchen der Schuh an
der Sohlenschale 253 in einer Bindung gehalten werden kann.
[0104] An seinem hinteren Längsende ist am Kopplungsteil 251 über einen in der Darstellung
nicht gezeigten Achskörper mit einer Drehachse B ein länglicher Stützhebel 262 ausgebildet,
der mit eine Steighilfe versehen ist, welche zwei Vorsprünge 263 und daran ausgebildete
Auflageflächen 264 umfasst. An seinem dem Achskörper abgewandten Längsende 266 weist
der Stützhebel 262 dabei einen Griff 265 auf. Die Aussenschale 252 weist eine Rastfläche
267 auf, welche bei Absenken der Aussenschale 252 auf das Kopplungsteil 251 bei eingeschwenkter
Stellung des Stützhebels 262 auf den entsprechenden Auflageflächen 264 zu liegen kommt.
[0105] Weiter ist am Skischuh 250 eine Verriegelungsvorrichtung 285 vorhanden. Die Verriegelungsvorrichtung
285 umfasst dabei einen bajonettartigen Verschluss 286 und ein entsprechendes Gegenstück
287, welches in einem Knöchelbereich an der Aussenschale 252 ausgebildet ist. Der
bajonettartige Verschluss 286 ist dabei derart an der Sohlenschale 253 angeordnet,
dass bei abgesenkter Aussenschale 252 eine Verriegelung des Verschlusses 286 mit dem
Gegenstück 287 möglich ist.
[0106] In einem Ballenbereich eines Fusses, der in der Aussenschale 252 vorhanden ist (nicht
gezeigt), ist die Aussenschale 252 über Drehgelenke 261, die beidseitig des Fusses
an der Aussenschale 252 vorhanden sind, mit dem Kopplungsteil 251 verbunden. Die Drehgelenke
261 haben dabei eine gemeinsame Drehachse A. Die Aussenschale weist dabei verschiedene
Schalenteile auf, insbesondere sind eine Schaftschale 276, eine Fussschale 277 und
eine Zehenschale 278 vorhanden. Weiter ist ein Innenschuh 279 vorhanden, welcher einen
an einer Einstiegsöffnung 280 über die Schaftschale 276 überstehenden Polsterkragen
281 aufweist.
[0107] Figur 2a zeigt eine vergrösserte schematische Schnittansicht eines Fersenbereichs
einer weiteren Ausführungsform eines erfindungsgemässen Skischuhs 300. Der dargestellte
Schnitt entspricht einer Ansicht in der Skischuhebene E. Der Skischuh 300 ist dabei
von einem Fersenbacken 330 einer Skibindung an einem Kopplungsmittel 306 gehalten,
welches an einem hinteren Ende 303 eines Trägers 304 des Skischuhs 300 ausgebildet
ist. Ein im Fersenbereich am Skischuh 300 vorhandener Verriegelungshebel 301 ist in
den Figuren 2a-d auch als dreistufige Steighilfe ausgebildet. Der Verriegelungshebel
301 ist dabei an einem seiner Längsenden 308 durch einen Achskörper 302 an dem hinteren
Ende 303 des Trägers 304 derart verschwenkbar befestigt, dass er mit seiner Längsachse
C in der Skischuhebene E liegend einerseits zu einer Aussenschale 305 des Skischuhs
300 hin und andererseits wieder von der Aussenschale 305 weg verschwenkbar ist. Ein
dem Längsende 308 gegenüberliegendes Längsende 309 des Verriegelungshebels 301 weist
einen Griff 310 mit einer Einbuchtung 331 auf. Der Griff 310 ermöglicht die manuelle
Verschwenkung des Verriegelungshebels 301, wobei die Einbuchtung 331 das Verschwenken
des Verriegelungshebels 301 mit einem Skistock erleichtert. Der Verriegelungshebel
301 weist weiter auf seiner der Aussenschale 305 zugewandten Seite in unterschiedlichen
Abständen vom Längsende 308 drei Vorsprünge 311, 312 und 313 auf, die jeweils auf
den dem Längsende 308 abgewandten Seiten Auflageflächen 314, 315 bzw. 316 haben. An
seinem anderen Längsende 309 hat der Verriegelungshebel 301 weiter ein Kopplungsmittel,
welches in der dargestellten Ausführungsform als ein hakenartiger Vorsprung 318 ausgebildet
ist. Die Aussenschale 305 weist den Vorsprüngen 311, 312 bzw. 313 entsprechende Aussparungen
319, 320 und 321 auf, die derart ausgebildet sind, dass bei auf den Träger 304 abgesenktem
Fersenbereich 307 der Verriegelungshebel 301 zur Aussenschale 305 hin geschwenkt werden
kann und dabei die Vorsprünge 311 bis 313 in den Aussparungen 319 bis 321 aufgenommen
sind. Die dem Träger 304 ferner liegende Seite der Aussparung 319, welche der Auflagefläche
314 des ersten Vorsprungs des Verriegelungshebels 301 gegenüber liegt, ist als Rastfläche
323 ausgebildet. Die dem Träger 304 am nächsten liegende Aussparung 319 geht dabei
in den Fersenbereich 307 der Aussenschale 305 über.
[0108] Die Aussenschale 305 hat weiter auch ein zum hakenartigen Vorsprung 318 komplementäres
Kopplungsteil 322, in welches der hakenartige Vorsprung 318, bei vollständigem Verschwenken
des Verriegelungshebels 301 zur Aussenschale 305 hin, einrasten kann. Bei verrastetem
Verriegelungshebel 301 ist die Aussenschale 305 des Skischuhs 300 gegenüber dem Träger
304 verriegelt und der Skischuh 300 befindet sich in der Abfahrtsstellung (siehe Fig.
2a).
[0109] In Figur 2b ist der Fersenbereich des Skischuhs 300 mit auf den Träger 304 abgesenkten
Fersenbereich 307 der Aussenschale 305 dargestellt. Dabei ist der Verriegelungshebel
301 gegenüber der Abfahrtsstellung von der Aussenschale 305 des Skischuhs 300 weg
verschwenkt in einer ersten Schwenkstellung angeordnet. In der ersten Schwenkstellung
ist die Längsachse C des Verriegelungshebels gegenüber ihrer Lage D in der vollständig
eingeschwenkten Stellung der Abfahrtsstellung um einen eingeschlossenen Winkel α verschwenkt.
Eine nicht gezeigte Vorrichtung ermöglicht hierbei das Verrasten des Verriegelungshebels
301 in verschiedenen Schwenkstellungen. In der ersten Schwenkstellung des Verriegelungshebels
301 ist die Aussenschale 305 entriegelt und in einer Aufstiegsstellung gegenüber dem
Träger 304 um die Achse A (Fig. 1a-c) verschwenkbar. Dabei beschreibt auch die an
der Aussenschale 305 vorhandene Rastfläche 323 eine Schwenkbewegung um die Achse A.
In der ersten Schwenkstellung des Verriegelungshebels 301 liegt die Auflagefläche
314 des ersten, trägernächsten Vorsprungs 311 des Verriegelungshebels 301 in der Schwenkbahn
der Rastfläche 323.
[0110] Dadurch liegt die Rastfläche 323 bei auf den Träger 304 abgesenktem Fersenbereich
307 auf der Auflagefläche 314 des ersten Vorsprungs 311 des Verriegelungshebels 301
auf. Das Absenken des Fersenbereichs 307 auf den Träger 304 wir durch die Steighilfe
am Verriegelungshebel 301 hierbei nicht eingeschränkt.
[0111] In Figur 2c befindet sich der Skischuh 300 in einer entriegelten Aufstiegsstellung,
in welcher die Aussenschale 305 um die Achse A gegenüber dem Träger 304 verschwenkbar
ist. Der Verriegelungshebel 301 ist in einer zweiten Schwenkstellung verrastet, in
welcher die Auflagefläche 315 des zweiten Vorsprungs 312 in der Schwenkbahn der an
der Aussenschale 305 vorhandenen Rastfläche 323 liegt. Die Längsachse des Verriegelungshebels
301 in der zweiten Verschwenkstellung ist dabei um einen Winkel β gegenüber der Lage
D der Längsachse in der Abfahrtsstellung verschwenkt. Dadurch wird der Verschwenkbereich
der Aussenschale 305 eingeschränkt und die Rastfläche 323 kann nicht weiter in Richtung
Träger 304 abgesenkt werden als bis sie auf der Auflagefläche 315 aufliegt. Damit
kann auch der Fersenbereich 307 nicht weiter auf den Träger 304 abgesenkt werden.
[0112] In Figur 2d befindet sich der Skischuh 300 ebenfalls in einer entriegelten Aufstiegsstellung
mit verschwenkbarer Aussenschale 305. Der Verriegelungshebel 301 befindet sich in
einer dritten Schwenkstellung, in welcher die Auflagefläche 316 des dritten Vorsprungs
313, der am weitesten von dem Achskörper 302 entfernt ist, in der Schwenkbahn der
Rastfläche 323 liegt. In der dargestellten Ausführungsform befindet sich die Längsachse
C des Verriegelungshebels 301 in derselben Verschwenkstellung wie in der verriegelten
Abfahrtsstellung (der eingeschlossene Winkel y zwischen C und D verschwindet). Dadurch
ist der Verschwenkbereich der Aussenschale 304 weiter eingeschränkt und der Fersenbereich
307 kann weniger weit auf den Träger 304 abgesenkt werden als in der ersten oder zweiten
Schwenkstellung des Verriegelungshebels 301.
[0113] Figur 3 zeigt eine weitere schematische Schnittansicht eines Fersenbereichs einer
weiteren Ausführungsform eines erfindungsgemässen Skischuhs 349. In der in Figur 3
dargestellten Ausführungsform weist die verschwenkbare Befestigung des Verriegelungshebels
301 an einem Träger 350 durch einen Achskörper 351 eine zusätzliche gefederte Lagerung
auf. Dies wird erreicht, indem im Träger 350 ein länglicher Hohlraum 352 ausgebildet
ist, in welchem eine Dämpfungsfeder 353 vorhanden ist, deren Federkraft in eine Richtung
wirkt, die von der Oberfläche 1 weggerichtet ist. Der Hohlraum 352 ist im Wesentlichen
senkrecht zu der Oberfläche 1 orientiert. Der Hohlraum 352 weist zwei Längsenden 355
und 356 auf, wobei das Längsende 355 näher an einem Laufflächenabschnitt 354 des Trägers
350 liegt, welcher an einer der Oberfläche 1 zugewandten Unterseite des Trägers 350
ausgebildet ist. Am Längsende 355 ist der Hohlraum 352 über eine Bohrung 357 mit einer
Öffnung 358 in dem Laufflächenabschnitt 354 verbunden. In der Bohrung 357 ist eine
Einstellvorrichtung 359 vorhanden, welche eine Veränderung der Vorspannung der Dämpfungsfeder
353 ermöglicht. In der dargestellten Ausführungsform ist die Einstellvorrichtung 359
durch ein in der Bohrung 357 vorhandenes Innengewinde 360 und eine darin eingedrehte
Schraube 361 ausgeführt, welche mit einem sohlenflächennahen Ende 362 der Feder 353
gekoppelt ist.
[0114] Am sohlenflächenfernen Ende 356 des Hohlraums 352 tritt der Achskörper 351 quer zur
Längsrichtung des Hohlraums 352 durch diesen hindurch. Der Achskörper 351 ist dabei
in länglichen Aussparungen 363 des Trägers 350 geführt. Die Längsrichtung der Aussparungen
363 ist dabei parallel zur Längsrichtung des Hohlraums 352. Die Dämpfungsfeder 353
liegt an ihrem sohlenflächenfernen Ende an dem Achskörper 351 an und presst ihn durch
ihre Federkraft von dem Laufflächenabschnitt 354 weg an einen sohlenflächenfernen
Anschlag 364 der Aussparungen 363.
[0115] Dadurch wird erreicht, dass eine Belastung der Aussenschale 305 in Richtung zur Oberfläche
1 hin, z.B. durch einen Skiläufer beim Ausführen einer Gehbewegung, welche sich auf
den Verriegelungshebel 301 überträgt, entgegen der Dämpfungsfeder 353 wirkt. Dadurch
wird der Achskörper 351 federnd in Längsrichtung der Aussparungen 363 verschoben.
Bei geeigneter Einstellung der Vorspannung der Feder 353, z.B. entsprechend dem Gewicht
des Skiläufers, wird damit eine Dämpfung von Schocks erreicht, welche auf einen Fersenbereich
des Skischuhs 349 wirken.
[0116] Figur 4a zeigt eine schematische Darstellung einer möglichen Ausführung der Verbindung
zwischen einem Kopplungsteil 401 und einer Aussenschale 402 eines erfindungsgemässen
Skischuhs 400, welche einerseits eine Drehbewegung um eine geometrische Drehachse
A und andererseits eine Verbiegung der Aussenschale 402 ermöglicht.
[0117] In einer Schnittansicht in einer Skischuhebene, welche der Skischuhebene E der Fig.
1 c entspricht, ist ein vorderer Bereich des Skischuhs 400 dargestellt. Der Skischuh
400 befindet sich dabei in einer Stellung, in der ein Fersenbereich (nicht gezeigt)
der Aussenschale 402 auf das Kopplungsteil 401 abgesenkt ist. Das Kopplungsteil 401
weist dabei an einem vorderen Längsende einen Vorsprung 415 auf, welcher als Kopplungsmittel
zur Befestigung in einer Skibindung dient. Die Aussenschale 402 weist dabei einen
Innenraum 423 auf, welcher zur Aufnahme eines Fusses eines Skiläufers vorgesehen ist.
Die Längslage der Drehachse A definiert die Ebene J, in welcher die geometrische Achse
A liegt und welche senkrecht auf einer Unterseite 424 der Aussenschale 402 bzw. senkrecht
zur Fusssohle eines im Schuh 400 vorhandenen Fusses steht. Die Ebene J ist dabei ortsfest
gegenüber der Aussenschale 402, d.h. bei einem Verschwenken bzw. Abheben des Fersenbereichs
wird die Ebene J mit dem Fersenbereich mitgeschwenkt. Die Ebene J definiert somit
einen vorderen Teilraum 425 und einen hinteren Teilraum 426 des Innenraums 423. Die
Aussenschale 402 des Skischuhs 400 umfasst in der dargestellten Ausführungsform eine
im Wesentlichen halbkugelförmige, einseitig offene und im Wesentlichen starre Zehenschale
403, welche im Wesentlichen den vorderen Teilraum 425 ganz oder teilweise umschliesst,
und eine an zwei Längsenden offene, im Wesentlichen starre, rohrförmige Ristschale
404, welche wenigstens teilweise den hinteren Teilraum 426 umschliesst. Die Zehenschale
403 weist in der Skischuhebene E einen kreisbogenförmigen Querschnitt auf, wobei der
Mittelpunkt des Kreisbogens mit der geometrischen Drehachse A konzentrisch liegt.
Die Zehenschale 403 umfasst dabei eine fussseitige Öffnung 405, durch welche die Zehen
und Abschnitte des Fussballens eines in der Aussenschale 402 gehaltenen Fusses in
die Zehenschale 403 eingebracht werden können. Die Ristschale 404 weist an zwei Längsenden
je eine Öffnung auf, wobei durch eine fersenseitige Öffnung (nicht gezeigt) der Fuss
in die Ristschale 404 eingebracht werden kann und bei in der Aussenschale 402 vorhandenem
Fuss die Zehen und ein Bereich des Fussballens durch eine zehenseitige Öffnung 416
über die Ristschale 404 überstehen. An der offenen Seite 405 der Zehenschale 403 schliesst
sich die zehenseitige Öffnung 416 der Ristschale 404 an. Die Ristschale ist dabei
an einem Rand 420 der Öffnung 416 über eine Knickstelle 407 mit einem Rand 421 der
Öffnung 405 elastisch verschwenkbar verbunden. Die Knickstelle 407 liegt dabei unterhalb
des Ballenbereiches eines Fusses, der in der Aussenschale 402 aufgenommen ist. Eine
geometrische Schwenkachse F der Knickstelle 407 ist dabei parallel zu der Drehachse
A ausgerichtet. In einem Bereich zwischen der Zehenschale 403 und der Ristschale 404
ist oberhalb des Fusses ein Abschnitt aus elastischem Material 406 vorhanden, welcher
den Rand 421 mit dem Rand 420 verbindet. Der elastische Abschnitt 406 hat dabei oberhalb
des Fusses in Richtung einer Skischuhlängsrichtung eine maximale Breite 408 und verjüngt
sich zu der Knickstelle 407 der Aussenschale 402 hin.
[0118] Die Aussenschale 402 ist mit dem Kopplungsteil 401 über Drehgelenke 409 verbunden,
welche beidseitig eines in der Aussenschale 402 vorhandenen Fusses in einem Ballenbereich
an der Zehenschale 403 ausgebildet sind und eine gemeinsame Drehachse haben, die koaxial
mit der Drehachse A liegt. Weiter ist an der Zehenschale 403 am skischuhspitzennächsten
Punkt 410 aussenseitig ein als Vorsprung ausgebildeter Anschlag 411 vorhanden. Das
Kopplungsteil 401 weist dabei einen Innenraum 417 auf, in welchem die Aussenschale
402 angeordnet ist. Der Innenraum 417 weist in einem Bereich 418, welcher bei der
Zehenschale 403 liegt, innenseitig, d.h. auf der der Aussenschale 402 zugewandten
Seite 412, einen konkav kreisbogenförmig gekrümmten Bereich 422 auf, wobei das Zentrum
der Krümmung im Wesentlichen mit der Drehachse A zusammenfällt. Der Radius der Krümmung
des Bereichs 422 am Kopplungsteil 401 ist dabei um etwas mehr als die bezüglich der
Drehachse A radiale Ausdehnung des Anschlags 411 grösser als ein Aussenradius der
Zehenschale 403. Dadurch kann die Aussenschale 402 um die Drehachse A rotiert werden,
ohne am Kopplungsteil 401 anzustossen. Innenseitig ist am Kopplungsteil 401 dabei
an der gekrümmten Fläche ein dem Anschlag 411 der Zehenschale 403 entsprechender Gegenanschlag
413 vorhanden, welche in azimutaler Richtung um die Drehachse A von dem Anschlag um
einen Winkel von annähernd 45° in Richtung einer Unterseite 414 des Skischuhs versetzt
ausgebildet ist. Der Winkel kann dabei auch grösser oder kleiner gewählt sein, abhängig
davon, wie gross der gewünschte Winkelbereich ist, der mit einer reinen Drehbewegung
der Aussenschale 402 überstrichen werden soll.
[0119] Aussenseitig weist das Kopplungsteil 401 ebenfalls einen im Längsquerschnitt kreisförmig
gekrümmten Bereich 419 auf. Die Krümmung des Bereichs 419 entspricht dabei der Krümmung
des Bereichs 422, wobei jedoch der Krümmungsradius um eine Wanddicke des Kopplungsteils
401 grösser ist. Der Bereich 419 bildet somit eine Basis für einen nicht dargestellten
konvex gekrümmten Abschnitt einer Lauffläche des Schuhs 400.
[0120] Figur 4b zeigt eine schematische Ansicht eines erfindungsgemässen Skischuhs 400 gemäss
Fig. 4a, wobei die Aussenschale 402 gegenüber dem Kopplungsteil 401 verschwenkt ist
und der Fersenbereich der Aussenschale 402 vom Kopplungsteil 401 abgehoben ist. Der
Übergang von der in Fig. 4a dargestellten Stellung zu der Stellung in Fig. 4b entspricht
einer ersten Phase (Rotationsphase) einer Gehbewegung in der das Abheben des Fersenbereichs
der Aussenschale 402 von dem Kopplungsteil 401 durch eine reine Drehbewegung um die
geometrische Drehachse A erreicht wird. In Fig. 4b ist die Aussenschale 402 gegenüber
der dargestellten Stellung in Fig. 4a um die Drehachse A rotiert, wobei der Fersenbereich
der Aussenschale 402 (nicht gezeigt) von dem Fersenbereich des Kopplungsteils 401
(nicht gezeigt) abgehoben ist.
[0121] In der Stellung von Fig. 4b ist die Zehenschale 403 und insbesondere auch der skischuhspitzennächste
Punkt 410 der Zehenschale 403 bzw. der Aussenschale 401 zu der Unterseite 414 des
Skischuhs 400 hin verschwenkt. Die Zehenschale 403 und damit auch der vordere Teilraum
425 des Innenraums 423 der Aussenschale 402 ist dabei, wenigstens teilweise, in den
Innenraum 417 des Kopplungsteils 401 abgetaucht. Die Zehenschale 403 ist dabei derartig
weit in das Kopplungsteil 401 abgetaucht bzw. um die Drehachse A rotiert, dass der
Anschlag 411 der Zehenschale 403 an dem Gegenanschlag 413 des Kopplungsteiles 401
anstösst und somit eine weitere Rotation der gesamten Aussenschale 402 um die Drehachse
A begrenzt. Der elastische Bereich 406 der Aussenschale 402 ist in dieser Stellung
der Gehbewegung nicht komprimiert oder auf eine andere Weise deformiert.
[0122] Figur 4c zeigt eine schematische Ansicht eines Skischuhs 400 in einer zweiten Phase
(Biegephase) der Gehbewegung. In der zweiten Phase der Gehbewegung wird das Abheben
des Fersenbereichs der Aussenschale 402 durch eine elastische Deformation der Aussenschale
402 erreicht. Der Fersenbereich der Aussenschale 402 ist dabei gegenüber der Stellung
der Fig. 4b weiter von dem Kopplungsteil 401 des Skischuhs 400 abgehoben. Da das Verschwenken
der Aussenschale 402 um die Drehachse A durch das Anstossen des Anschlags 411 an den
Gegenanschlag 413 verhindert wird, kann die Zehenschale 403 nicht mehr weiter in das
Kopplungsteil 401 abtauchen. Die Zehenschale 403 bleibt somit in der zweiten Phase
d.h. der Biegephase gegenüber dem Kopplungsteil 401 ortsfest. Dadurch ist durch das
weitere Anheben des Fersenbereichs der Aussenschale 402 die Ristschale 404 um die
Knickstelle 407 gegenüber der Zehenschale 403 vom Kopplungsteil 401 weggerichtet verkippt.
Dabei ist der elastische Bereich 406, welcher die Zehenschale 403 mit der Ristschale
404 verbindet, deformiert und komprimiert worden.
[0123] Diese zwei Phasen der Gehbewegung können auch überlagert auftreten und sind zur besseren
Illustration als zeitlich aufeinander folgende Phasen dargestellt. D.h. Rotation-
und Biegebewegung können gleichzeitig auftreten und müssen nicht klar getrennt sein.
Es ist dabei ebenso denkbar, dass die beiden Phasen in umgekehrter Reihenfolge auftreten
oder dass nur eine der Phasen auftritt.
[0124] Figur 5a zeigt eine schematische Darstellung einer weiteren möglichen Ausführung
der Verbindung zwischen einem Kopplungsteil 501 und einer Aussenschale 502 eines erfindungsgemässen
Skischuhs 500, welche einerseits eine Drehbewegung um eine erste geometrische Drehachse
A und eine Drehbewegung um eine zweite geometrische Drehachse G und andererseits eine
Verbiegung der Aussenschale 502 ermöglicht.
[0125] In einer der Fig. 4a entsprechenden Schnittansicht ist ein vorderer Bereich des Skischuhs
500 dargestellt. Der Skischuh 500 befindet sich dabei in einer Stellung, in der ein
Fersenbereich der Aussenschale 502 auf das Kopplungsteil 501 abgesenkt ist.
[0126] Eine Ristschale 504 und eine Zehenschale 503 sind dabei im Wesentlichen der in der
Fig. 4a dargestellten Ausführungsform entsprechend ausgeführt.
[0127] Im Unterschied zu der Ausführungsform der Fig. 4a ist die Zehenschale 503 über Drehgelenke
509, welche beidseitig eines in der Aussenschale 502 vorhandenen Fusses in einem Ballenbereich
an der Zehenschale 503 ausgebildet sind, mit jeweils einem länglichen kurzen Träger
510 verbunden. Die Drehgelenke 509 sind dabei an jeweils einem der Längsenden der
Träger 510 vorhanden und haben eine gemeinsame Drehachse H. Die Drehachse H bildet
dabei die geometrische Drehachse A. An dem jeweils anderen Längsende sind die Träger
510 mit dem Kopplungsteil 501 über jeweils ein Drehgelenk 511 verbunden. Die Drehgelenke
511 haben dabei eine gemeinsame Drehachse G. Die Drehachse G liegt dabei näher an
einer Skischuhspitze als die Drehachse A. Weiter weist die Zehenschale 503 keinen
skisschuhspitzennahen Anschlag auf, sondern hat aussenseitig, beidseitig eines in
der Aussenschale 502 aufgenommenen Fusses, in einem Zehenbereich je einen Mitnehmeranschlag
530. Die Mitnehmeranschläge 530 sind dabei derart aussenseitig an der Zehenschale
503 ausgebildet, dass sie bei einer Drehbewegung der Aussenschale 502 um eine Drehachse
A nicht am Kopplungsteil 501 anstossen. Die Träger 510 sind mit ihrer Längsrichtung
annähernd in Richtung einer Skischuhlängsrichtung aussenseitig an der Aussenschale
502 derart angeordnet, dass je ein Bereich der Träger 510 bei Verschwenken der Aussenschale
502 um die Drehachse A einen Gegenanschlag 513 für die Mitnehmeranschläge 530 der
Zehenschale 503 bildet. Die Gegenanschläge 513 liegen dabei bevorzugt in Längsrichtung
der Träger 510 in einem Bereich zwischen den beiden geometrischen Drehachsen A und
G. Die Ristschale 504 und die Zehenschale 503 sind dabei entsprechend den Darstellungen
der Fig. 4a-c an einer Knickstelle 507 um eine geometrische Achse F verschwenkbar
aneinander angelenkt. Ein Rand 520 einer zehenseitigen Öffnung 516 der Ristschale
504 ist dabei über einen elastischen Abschnitt 506 mit dem Rand 521 der fussseitigen
Öffnung 505 der Zehenschale 503 verbunden.
[0128] Figur 5b zeigt eine schematische Ansicht eines erfindungsgemässen Skischuhs 500 gemäss
Fig. 5a, wobei die Aussenschale 502 gegenüber dem Kopplungsteil 501 verschwenkt ist
und der Fersenbereich der Aussenschale 502 vom Kopplungsteil 501 abgehoben ist. Der
Übergang von der in Fig. 5a dargestellten Stellung zu der Stellung in Fig. 5b entspricht
einer ersten Phase einer Gehbewegung, in der das Abheben des Fersenbereichs der Aussenschale
502 von dem Kopplungsteil 501 durch eine reine Drehbewegung um die geometrische Drehachse
A erreicht wird, d.h. die erste Phase eine Rotationsphase ist und entspricht weitgehend
dem Übergang von der in Fig. 4a gezeigten Stellung zu der Stellung der Fig. 4b. In
der Stellung von Fig. 5b ist aufgrund der Rotation der Aussenschale 502 um die Achse
A ein vorderer Bereich 508 der Zehenschale 503 bzw. der Aussenschale 502 mit einem
vom vorderen Bereich 508 umschlossenen vorderen Teilraum 525 zumindest teilweise in
einen Innenraum 517 des Kopplungsteils 501 abgetaucht. Die Zehenschale 503 ist dabei
derart weit in das Kopplungsteil 501 abgetaucht, dass die Mitnehmeranschläge 530 der
Zehenschale 503 an die Gegenanschläge 513 der Träger 510 anstossen und somit ein weiteres
Verschwenken der gesamten Aussenschale 502 um die Drehachse A begrenzen. Ein elastischer
Bereich 506, welcher zwischen der Ristschale 504 und der Zehenschale 503 angeordnet
ist, ist in dieser Stellung der Gehbewegung nicht komprimiert oder auf eine andere
Weise deformiert.
[0129] Figur 5c zeigt eine schematische Ansicht eines Skischuhs 500 in einer zweiten Phase
der Gehbewegung. In der zweiten Phase der Gehbewegung wird das Abheben des Fersenbereichs
der Aussenschale 502 durch eine elastische Deformation der Aussenschale 502 in dem
elastischen Bereich 506 und einem Knicken in einem Knickbereich 507 der Aussenschale
502 erreicht. Die zweite Phase wird daher durch eine Biegephase gebildet. Die Stellung
der Fig. 5c entspricht im Wesentlichen der in der Fig. 4c dargestellten Stellung.
[0130] Figur 5d zeigt eine schematische Ansicht eines Skischuhs 500 in einer dritten Phase
der Gehbewegung. In der dritten Phase der Gehbewegung wird das Abheben des Fersenbereichs
der Aussenschale 502 durch eine zweite Drehbewegung um die zweite Drehachse G erreicht.
Die dritte Phase entspricht somit wieder einer Rotationsphase der Gehbewegung. Der
elastische Bereich 506 der Aussenschale 502 ist nach Durchführung der zweiten Phase
vollständig komprimiert, wobei "vollständig komprimiert" heisst, dass der Widerstand
des elastischen Materials gegen das Anheben des Fersenbereichs der Aussenschale 502
einen gewissen Schwellwert erreicht, welcher ein weiteres Verbiegen erschwert und
damit die Einleitung der dritten Phase zur Folge hat. Es ist dabei nicht ausgeschlossen,
dass der elastische Bereich noch weiter komprimiert werden könnte.
[0131] In der dritten Phase der Gehbewegung ist durch das Anstossen der Mitnehmeranschläge
530 der Zehenschale 503 an den Gegenanschlägen 513 der Träger 510 und die vollständige
Komprimierung des elastischen Bereichs 506 ein weiteres Anheben des Fersenbereichs
der Aussenschale 502 vom Kopplungsteil 501 nur durch eine Drehbewegung um die zweite
Drehachse G möglich. Dabei ist die Zehenschale 503 gegenüber den Trägern 510 in Ruhe
und wird mit diesen um die Drehachse G verschwenkt. Dabei taucht der vordere Bereich
508 der Zehenschale 503 weiter in das Kopplungsteil 501 ab. In der in Fig. 5d dargestellten
Stellung ist die gesamte Aussenschale 502 weiter um die Drehachse G verschwenkt, wobei
der elastische Bereich 506 noch vollständig komprimiert ist. Es ist hierbei aber auch
möglich, dass der elastische Bereich 506 sich während der dritten Phase wieder entspannt
hat und gestreckt wird. Durch das Mitschwenken der Träger 510 ist auch die durch die
Drehgelenke 509 gebildete Drehachse H gegenüber der geometrischen Drehachse A um die
Drehachse G rotiert.
[0132] Wie auch in der Ausführungsform der Fig. 4a-c können die unterschiedlichen Phasen
der Gehbewegung auch überlagert oder in anderer Reihenfolge auftreten und sind nur
zur besseren Illustration als zeitlich aufeinander folgende Phasen dargestellt. Ebenso
müssen auch nicht alle Phasen während der Durchführung der Gehbewegung auftreten.
[0133] Figur 6a zeigt eine schematische Darstellung einer weiteren möglichen Ausführung
der Verbindung zwischen einem Kopplungsteil 601 und einer Aussenschale 602 eines erfindungsgemässen
Skischuhs 600, welche einerseits eine Drehbewegung um eine geometrische Drehachse
A und andererseits eine Verbiegung der Aussenschale 602 ermöglicht.
[0134] In einer der Fig. 4a und Fig. 5a entsprechenden Schnittansicht ist ein vorderer Bereich
des Skischuhs 600 dargestellt. Der Skischuh 600 befindet sich dabei in einer Stellung,
in der ein Fersenbereich der Aussenschale 602 auf das Kopplungsteil 601 abgesenkt
ist. Eine Ristschale 604 und eine Zehenschale 603 sind dabei im Wesentlichen entsprechend
der in der Fig. 4a dargestellten Ausführungsform ausgeführt.
[0135] Im Unterschied zu der in der Fig. 4a-c dargestellten Ausführungsform ist die Ristschale
602 dabei an Drehgelenken 609, welche die Zehenschale 603 mit dem Kopplungsteil 601
verbinden, verschwenkbar mit der Zehenschale 603 und mit dem Kopplungsteil 601 verbunden.
Dadurch kann die Ristschale 602 gegenüber der Zehenschale 603 ebenfalls um die geometrische
Drehachse A rotiert werden. Unterhalb eines Ballenbereiches eines Fusses, der in der
Aussenschale 602 aufgenommen ist, ist ein Rand 620 einer zehenseitigen Öffnung 616
der Ristschale durch einen Balg 630 mit einem Rand 621 der Zehenschale 602 verbunden.
Der Balg 630 erstreckt sich dabei von einem der Drehgelenke 609 längs den Rändern
620 und 621 unterhalb des Fusses zu dem anderen der Drehgelenke 609. Zum Schutz des
Balgs 630 überlappt die Ristschale 604 aussenseitig die Zehenschale 603 in einem Bereich
635 des Balgs 630.
[0136] Ein elastischer Abschnitt 606 verbindet die Ränder 620 und 621 in einem Bereich oberhalb
des Fusses, ebenfalls von einem der Drehgelenke 609 zum anderen. Der elastische Abschnitt
606 ist dabei wie in den Fig. 4a und Fig. 5a in einem Bereich zwischen den Rändern
620 und 621 ausgebildet. Weiter sind entsprechend der Ausführung der Fig. 4a an der
Zehenschale 603 sowie am Kopplungsteil 601 ein als Vorsprung ausgebildeter Anschlag
611 bzw. ein entsprechender Gegenanschlag 613 ausgebildet.
[0137] Hierbei versteht es sich, dass der Balg 630 ebenfalls als elastischer Bereich ausgebildet
sein kann und ebenso ist es denkbar, dass der elastische Bereich 606 als Balg ausgestaltet
sein kann. Ebenso brauchen bei dieser Ausführungsform eines erfindungsgemässen Skischuhs
600 die Drehachse der Aussenschale 602 gegenüber dem Kopplungsteil 601 nicht unbedingt
mit der Achse des Gelenks zwischen der Ristschale 604 und der Zehenschale 603 zusammenzufallen.
Es ist ohne weiteres denkbar, dass die gelenkige Verbindung zwischen der Ristschale
604 und der Zehenschale 603 eine Achse aufweist, die zwar vorzugsweise parallel zur
Achse A ist, aber von dieser z.B. in Richtung zu einer Skischuhunterseite beabstandet
ist.
[0138] Figur 6b zeigt eine schematische Ansicht eines erfindungsgemässen Skischuhs 600 gemäss
Fig. 6a, wobei die Aussenschale 602 gegenüber dem Kopplungsteil 601 verschwenkt ist
und der Fersenbereich der Aussenschale 602 vom Kopplungsteil 601 abgehoben ist. Der
Übergang von der in Fig. 6a dargestellten Stellung zu der Stellung der Fig. 6b geschieht
in einer Rotationsphase der Gehbewegung und entspricht im Wesentlichen der ersten
Phase der Fig. 4a und 4b. Der Anschlag 611 sowie ein vorderer Bereich 608 der Zehenschale
603 sind dabei in das Kopplungsteil 601 abgetaucht.
[0139] Figur 6c zeigt eine zweiten Phase der Gehbewegung eines Skischuhs 600, welche durch
eine Biegephase gebildet wird. In der zweiten Phase der Gehbewegung wird somit das
Abheben des Fersenbereichs der Aussenschale 602 durch eine elastische Deformation
der Aussenschale 602 erreicht. Der Fersenbereich der Aussenschale 602 ist dabei gegenüber
der Stellung der Fig. 6b weiter von dem Kopplungsteil 601 des Skischuhs 600 abgehoben.
Da das weitere Verschwenken der Zehenschale 603 um die Drehachse A durch das Anstossen
des Anschlags 611 an einen Gegenanschlag 613 verhindert wird, d.h. die Zehenschale
603 nicht mehr weiter in das Kopplungsteil 601 abtauchen kann, ist durch das weitere
Anheben des Fersenbereichs der Aussenschale 602 die Ristschale 604 um die Drehachse
A gegenüber der Zehenschale 603 verschwenkt. Dabei ist der elastische Bereich 606,
welcher die Zehenschale 603 mit der Ristschale 604 oberhalb des Fusses verbindet,
deformiert und komprimiert, während der Balg 630 unterhalb des Fusses entsprechend
gedehnt ist.
[0140] Auch in diesem Fall können die zwei Phasen der Gehbewegung überlagert oder in anderer
Reihenfolge auftreten und sind nur zur besseren Illustration als zeitlich aufeinander
folgende Phasen dargestellt.
[0141] Es versteht sich, dass auch andere Ausführungsformen eines erfindungsgemässen Skischuhs
neben den oben beschriebenen möglich sind. Es ist hierbei z.B. anzumerken, dass der
Verriegelungshebel am Kopplungsteil ein Kopplungsmittel zur Kopplung mit der Aussenschale
aufweisen kann, welches nicht wie oben beschrieben einen hakenartigen Vorsprung umfasst,
sondern z.B. einen bajonettartigen Verschluss, eine Schnalle oder einen Schraubverschluss
mit den dazu komplementären Gegenstücken an der Aussenschale des Skischuhs aufweist.
Ebenso können derartige Verschlüsse auch an der Aussenschale ausgebildet sein, wobei
die Gegenstücke dann am Kopplungsteil ausgebildet sind.
[0142] Weiter ist es denkbar, dass die Dämpfungsvorrichtung an dem Verriegelungshebel nicht
wie oben beschrieben eine Feder aufweist, welche mit der Schwenkachse des Verriegelungshebels
gekoppelt ist. Eine Dämpfung kann auch erreicht werden, indem z.B. die Kopplungsmittel
am Verriegelungshebel oder ihre Gegenstücke ganz oder teilweise elastisch ausgeformt
sind. Es können z.B. Aussparungen an der Aussenschale, in welche ein Kopplungsmittel
des Verriegelungshebels eingreift mit einem elastischen Kunststoff ausgekleidet sein,
wodurch eine gedämpfte Kupplung der Aussenschale mit dem Verriegelungshebel erreicht
wird. Dabei ist es denkbar, dass von zwei benachbarten Aussparungen die eine elastisch
ausgekleidet ist und die andere nicht. Das Kopplungsmittel am Verriegelungshebel kann
dann z.B. durch Verschwenken des Verriegelungshebels von der einen Aussparung in die
andere Aussparung eingebracht werden, womit z.B. erreicht wird, dass in derselben
Schwenkstellung der Aussenschale gegenüber dem Kopplungsteil einerseits eine gedämpfte
Skischuhstellung und andererseits eine ungedämpfte Stellung vorhanden ist.
[0143] Weiter ist auch festzuhalten, dass die geometrische Schwenkachse F des Knickbereichs
in anderen Ausführungsformen auch nicht parallel zu der Drehachse A liegen muss. Die
geometrische Drehachse F kann hierbei z.B. nicht senkrecht zur Skischuhebene E ausgebildet
sein und derart ausgerichtet sein, dass sie parallel zu einer Linie liegt, die von
den Zehenansätzen im Ballenbereich des Fusses gebildet ist. Damit kann eine weitere
Verbesserung des Komforts beim Durchführen der Gehbewegung erreicht werden.
[0144] Weiter kann auch die Biegsamkeit der Aussenschale auf andere Art erreicht werden,
als durch den oben beschriebenen Knickbereich in Verbindung mit einem elastischen
Abschnitt zwischen einer Zehenschale und einer Ristschale. Es ist z.B. denkbar, dass
der Knickbereich durch eine scharnierartige oder anders geartete gelenkige Verbindung
erreicht wird. Weiter können die ein oder mehreren elastischen Bereiche natürlich
auch durch Bälge gebildet werden, welche die Ränder der Aussenschalenteile miteinander
verbinden. Dabei können auch grössere Bereich der Aussenschale als in den vorangehenden
Darstellungen elastisch ausgebildet sein. In einer Ausführungsform des Skischuhs z.B.
in welcher die Durchführung einer Gehbewegung ausschliesslich durch eine Biegbarkeit
der Aussenschale erreicht wird, ist es z.B. denkbar, dass keine starre Zehenschale
vorhanden ist und ein gesamter vorderer Bereich der Aussenschale elastische ausgeformt
ist. Ebenso ist es auch denkbar, dass z.B. die Ristschale oder die Zehenschale selbst
mehrere Schalenteile umfasst, welche wiederum durch elastische Bereiche miteinander
verbunden sind.
[0145] In anderen Ausführungsformen kann der Übergang von einer Rotationsbewegung zu einer
Biegebewegung wie er vorgängig beschrieben ist und durch Anschläge an der Aussenschale
und Gegenanschläge am Kopplungsteil erreicht wird, auch auf andere Art erreicht werden.
Es ist z.B. denkbar, dass die die Verbindung der Aussenschale mit dem Kopplungsteil
derart ausgebildet ist, dass während der Durchführung der Gehbewegung die Kräfte die
der Fuss auf die Aussenschale ausübt derart wirken, dass ein Übergang von einer Drehbewegung
in eine Biegebewegung eingeleitet wird, ohne dass die Drehbewegung durch irgendwelche
Mittel am Skischuh begrenzt ist. Dies kann z.B. durch eine spezielle Lage der geometrischen
Drehachse der Drehbewegung erreicht werden.
[0146] Gesamthaft ist festzuhalten, dass die Verbindung zwischen dem Kopplungsteil und der
Aussenschale auch durch eine beliebige Kombination der oben beschriebenen Verbindungsarten
oder ihrer Bestandteile erreicht werden kann, wobei die Verbindung nicht zum Lösen
durch einen Benutzer vorgesehen ist.
[0147] Zusammenfassend ist festzustellen, dass die Erfindung einen Schuh für eine Bindung
angibt, welcher für das Alpinskifahren, das Skitourengehen, das Langlaufen, das Telemarkskilaufen
sowie auch für andere Schneegleitsportarten geeignet ist, wobei der Schuh einen grossen
Trage- und Bewegungskomfort aufweist und zudem durch multifunktionelle Komponenten
erreicht wird, dass die Gesamtausrüstung, mit welcher der Schneesportler belastet
ist, ein geringes Gewicht aufweisen kann.
1. Schuh für eine Bindung, insbesondere ein Skischuh, mit einer Aussenschale (120, 252)
zum Aufnehmen und Halten eines Fusses und mit einem an der Aussenschale (120, 252)
angebrachten Kopplungsteil (101, 251) zum Befestigen des Schuhs (100, 250) in einer
Bindung (200), sodass der Schuh (100, 250) in einem Schuhspitzenbereich (111) und
in einem Schuhfersenbereich (112) von der Bindung (200) am Kopplungsteil (101, 251)
gehalten werden kann und das Kopplungsteil (101, 251) eine Verbindung mit der Aussenschale
(120, 252) aufweist, derart, dass sich die Aussenschale (120, 252) bei der Durchführung
einer Gehbewegung in einem Fersenbereich (125, 307) von dem Kopplungsteil (101, 251)
abheben und wieder auf dieses absenken lässt, während das Kopplungsteil (101, 251)
in der Bindung (200) befestigt ist, wobei die Aussenschale (120, 252) um eine geometrische
Achse (A) quer zu einer Schuhlängsrichtung schwenkbar ist, wobei die geometrische
Drehachse (A) derart von einer vorderer Spitze der Aussenschale (120, 252) zurückversetzt
angeordnet ist, dass durch die Längslage der geometrischen Drehachse (A) in einem
Innenraum (423) zur Aufnahme des Fusses in der Aussenschale (120, 252) ein vorderer
(116, 425) und ein hinterer Teilraum (117, 426) definiert ist, und bei einem Abheben
des Fersenbereichs (125, 307) vom Kopplungsteil (101, 251) in einer Rotationsphase
der Gehbewegung ein wenigstens teilweises Abtauchen des vorderen Teilraums (116) der
Aussenschale (120, 252) in einen Innenraum (118, 121) des Kopplungsteils (101, 251)
stattfindet, dadurch gekennzeichnet, dass das Kopplungsteil (101, 251) einen integralen Bestandteil des Schuhs (100, 250) bildet,
wobei die Verbindung mit der Aussenschale (120, 252) nicht zum Lösen durch einen Benutzer
vorgesehen ist.
2. Schuh nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Kopplungsteil (101, 304) rahmenförmig ausgebildet ist und ein rahmenartig umschlossener
Durchbruch (121) des Kopplungsteils (101, 304) den Innenraum (118, 121) bildet, wobei
die Aussenschale (120, 305) wenigstens Teilweise im Innenraum (118) des Kopplungsteils
(101, 304) angeordnet ist und an beiden Seiten vom Kopplungsteil (101, 304) rahmenartig
umschlossen ist.
3. Schuh nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die geometrische Drehachse (A) oberhalb einer Unterseite (114) der Aussenschale (120)
auf der Höhe des Ballengelenks eines im Schuh gehaltenen Fusses angeordnet ist.
4. Schuh nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass Bereiche des vorderen Teilraums (116, 425), welche bei abgesenktem Fersenbereich
der Aussenschale (305, 402, 502, 602) auf gleicher Höhe mit der Drehachse (A) oberhalb
einer Schuhunterseite liegen, beim Abtauchen näher an die Schuhunterseite verschwenkt
werden.
5. Schuh nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindung der Aussenschale (305, 402, 502, 602) mit dem Kopplungsteil (304,
401, 501, 601) derart ausgebildet ist, dass in einer Biegephase der Gehbewegung die
Aussenschale (305, 402, 502, 602) in mindestens einem elastischen Bereich (406, 506,
606) deformiert wird.
6. Schuh nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass beim Abheben des Fersenbereichs vom Kopplungsteil (304, 401, 501, 601) erst die Rotationsphase
und darauf die Biegephase folgt.
7. Schuh nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindung der Aussenschale (502) mit dem Kopplungsteil (501) derart ausgebildet
ist, dass neben der Drehbewegung um die erste geometrische Drehachse (A) eine weitere
Drehbewegung um eine zweite geometrische Drehachse (G) vorgesehen ist, wobei die zweite
Drehachse (G) von der ersten Drehachse (A) beabstandet ist.
8. Schuh nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass am Schuh (100, 250, 300) eine Verriegelungsvorrichtung (132, 133, 285, 318, 322)
vorhanden ist, welche eine Verriegelung der Aussenschale (120, 252, 305) gegenüber
dem Kopplungsteil (101, 251, 304) in einer Abfahrtsstellung ermöglicht, in welcher
der Fersenbereich (125, 307) der Aussenschale (120, 252, 305) vollständig auf das
Kopplungsteil (101, 251, 304) abgesenkt und fest mit diesem verbunden ist.
9. Schuh nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Verriegelungsvorrichtung eine Verriegelung der Aussenschale in weiteren Stellungen
gegenüber dem Kopplungsteil ermöglicht, wobei sich die weiteren Stellungen durch den
Abstand des Fersenbereichs der Aussenschale vom Kopplungsteil unterscheiden.
10. Schuh nach einem der Ansprüche 8 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Verriegelungsvorrichtung (132, 133, 285, 318, 322) im Fersenbereich (112) des
Schuhs (100, 250, 300) vorhanden ist.
11. Schuh nach einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Verriegelungsvorrichtung (132, 133, 318, 322) einen verschwenkbaren Hebel (130,
301) umfasst, der am Kopplungsteil (101, 251, 304,) des Schuhs (100, 250, 300) angelenkt
ist.
12. Schuh nach einem der Ansprüche 8 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass eine Dämpfungsvorrichtung am Schuh vorhanden ist, die in mindestens einer der Verriegelungsstellungen
ein federnd gedämpftes Verschwenken des Fersenbereichs der Aussenschale gegenüber
dem Kopplungsteil ermöglicht, wobei das federnd gedämpfte Verschwenken um die gedämpfte
Verriegelungsstellung erfolgt.
13. Schuh nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Dämpfungsvorrichtung in der verriegelten Stellung wirksam ist, in welcher der
Fersenbereich der Aussenschale vollständig auf das Kopplungsteil abgesenkt ist, insbesondere
in der Abfahrtsstellung.
14. Schuh nach einem der Ansprüche 12 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Dämpfungsvorrichtung am Kopplungsteil vorhanden ist.
15. Schuh nach einem der Ansprüche 12 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Dämpfungsvorrichtung in der Verriegelungsvorrichtung integriert ist.
16. Schuh nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass am Schuh (250, 300, 349) ein Stützhebel (262, 301) vorhanden ist, der vorzugsweise
zwei oder mehr in die Bewegungsbahn der entriegelten Aussenschale (252, 305) einschwenkbare,
eine Steighilfe bildende Auflagen (264, 314, 315, 316) für die Aussenschale (252,
305) aufweist, welche durch Abstützung der Aussenschale (252, 305) die Absenkbewegung
des Fersenbereichs (125, 307) der Aussenschale (252, 305) in Richtung Kopplungsteil
(251, 304) begrenzen.
17. Schuh nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass der Stützhebel (262, 301) am Kopplungsteil (251, 304, 350) angelenkt ist.
18. Schuh nach einem der Ansprüche 1 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass die Aussenschale (120, 252) eine Fussschale (104, 277) sowie Schaftschale (123, 276)
umfasst, sodass ein in der Aussenschale (120, 252) aufgenommener Fuss im Wesentlichen
in der Fussschale (104, 277) angeordnet ist und die Schaftschale (123, 276) dabei
im Wesentlichen einen Teil der Wade umschliesst, und dabei die Schaftschale (123,
276) an der Fussschale (104, 277) in einem Knöchelbereich verschwenkbar angelenkt
ist.
19. Schuh nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, dass eine Feststellvorrichtung vorhanden ist, welche das Feststellen der Schaftschale
gegenüber der Fussschale ermöglicht.
20. Schuh nach einem der Ansprüche 8 bis 1 mit Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, dass die Feststellvorrichtung in die Verriegelungsvorrichtung integriert ist.
21. Schuh nach einem der Ansprüche 1 bis 20, dadurch gekennzeichnet, dass der Schuh (100, 250) eine Lauffläche (138, 256) hat, welche in einem vorderen Endbereich
und in einem hinteren Endbereich jeweils einen konvex gewölbten Abschnitt (109, 110,
259, 260) aufweist.
22. Schuh nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, dass die Laulfläche (138, 256) Abschnitte (141, 142) aufweist, die an der Aussenschale
(120) ausgebildet sind, und Abschnitte (109, 110. 259, 260. 354) die am Kopplungsteil
(101, 251, 304) ausgebildet sind, und die Abschnitte (109, 110, 141, 142, 259, 260,
354) zusammen die Lauffläche (138, 256) bilden.
23. Schuh nach einem der Ansprüche 21 oder 22, dadurch gekennzeichnet, dass die konvexen Abschnitte (109, 110, 259, 260) im Wesentlichen am Kopplungsteil (101,
251, 304) ausgebildet sind.
24. System aus einem Schuh und einer Bindung umfassend einen Schuh (100, 250) nach dem
Anspruch 20 bis 23 und eine Bindung, welche zum Halten des Schuhs (100, 250) einen
im Bereich der Schuhspitze ausgebildeten Vorderbacken (201) und einen zum Halten des
Schuhs (100, 250) im Bereich der Schuhferse (112) ausgebildeter Fersenbacken (202,
330) aufweist, wobei der Fersenbacken (202,330) eine Offenstellung hat, in der der
Schuh (100, 250) in die Bindung (200) eingebracht oder aus der Bindung (200) ausgebracht
werden kann, und die Bindung (200) eine Schliessstellung aufweist, in weicher sich
die Bindung (200) befindet wenn der Schuh (100, 250) in der Bindung (200) gehalten
ist, wobei der Vorderbacken (201) und der Fersenbacken (202,330) jeweils eine Auflagefläche
(205, 206) aufweisen und dabei die Auflageflächen (205, 206) zu entsprechenden Laufflächenabschnitten
(109, 110, 141, 142, 259, 260) des Schuhs (100, 250) komplementär ausgebildet sind,
insbesondere die Auflagenflächen (205, 206) konkav gewölbt sind, sodass bei in der
Bindung (200) gehaltenem Schuh (100, 250) ein vorderer Laufflächenabschnitt (109,
141, 259) des Schuhs (100, 250) auf der Auflagefläche (205) des Vorderbackens (201)
aufliegt und ein hinterer Laufflächenabschnitt des Schuhs (100, 142, 250) auf der
Auflagefläche (206) des Fersenbackens (202, 330) aufliegt.
1. Boot for a binding, in particular a ski boot, having an outer shell (120, 252) for
accommodating and retaining a foot, and having a coupling part (101, 251) which is
fitted on the outer shell (120, 252) and is intended for fastening the boot (100,
250) in a binding (200), and therefore the boot (100, 250) can be retained on the
coupling part (101, 251) by the binding (200) in a boot-toe region (111) and in a
boot-heel region (112), and the coupling part (101, 251) is connected to the outer
shell (120, 252) such that, as a walking movement is being executed, the outer shell
(120, 252) can be raised up from the coupling part (101, 251), and lowered onto the
same again, in a heel region (125, 307), while the coupling part (101, 251) is fastened
in the binding (200), wherein the outer shell (120, 252) can be pivoted about a geometric
axis (A) in a direction transverse to a longitudinal direction of the boot, wherein
the geometrical axis of rotation (A) is set back from a front tip of the outer shell
(120, 252) such that the longitudinal position of the geometrical axis of rotation
(A) in an interior (423), for the purpose of accommodating the foot in the outer shell
(120, 252), defines a front sub-chamber (116, 425) and a rear sub-chamber (117, 426),
and in the case of the heel region (125, 307) being raised up from the coupling part
(101, 251) in a rotational phase of the walking movement, the front sub-chamber (116)
of the outer shell (120, 252) descends, at least in part into an interior (118, 121)
of the coupling part (101, 251), characterized in that the coupling part (101, 251) forms an integral constituent part of the boot (100,
250), wherein the connection to the outer shell (120, 252) is not intended to be released
by a user.
2. Boot according to Claim 1, characterized in that the coupling part (101, 304) is of frame-like design, and a through-passage (121)
of the coupling part (101, 304), this through-passage being enclosed in the manner
of a frame, forms the interior (118, 121), wherein the outer shell (120, 305) is arranged,
at least in part, in the interior (118) of the coupling part (101, 304) and is enclosed
in the manner of a frame on both sides by the coupling part (101, 304).
3. Boot according to either of Claims 1 and 2, characterized in that the geometrical axis of rotation (A) is arranged above an underside (114) of the
outer shell (120), level with the ball joint of a foot retained in the boot.
4. Boot according to one of Claims 1 to 3, characterized in that regions of the front sub-chamber (116, 425) which, with the heel region of the outer
shell (305, 402, 502, 602) lowered, are located level with the axis of rotation (A)
above an underside of the boot, are pivoted closer to the underside of the boot during
the descending movement.
5. Boot according to one of Claims 1 to 4, characterized in that the outer shell (305, 402, 502, 602) is connected to the coupling part (304, 401,
501, 601) such that, in a bending phase of the walking movement, the outer shell (305,
402, 502, 602) is deformed in at least one elastic region (406, 506, 606).
6. Boot according to Claim 5, characterized in that, when the heel region is being raised up from the coupling part (304, 401, 501, 601),
first of all the rotational phase takes place, followed by the bending phase.
7. Boot according to one of Claims 1 to 6, characterized in that the outer shell (502) is connected to the coupling part (501) such that, in addition
to the rotary movement about the first geometrical axis of rotation (A), a further
rotary movement takes place about a second geometrical axis of rotation (G), wherein
the second axis of rotation (G) is spaced apart from the first axis of rotation (A).
8. Boot according to one of Claims 1 to 7, characterized by the presence on the boot (100, 250, 300) of a locking device (132, 133, 285, 318,
322) which allows the outer shell (120, 252, 305) to be locked in relation to the
coupling part (101, 251, 304) in a downhill position, in which the heel region (125,
307) of the outer shell (120, 252, 305) is lowered all the way onto the coupling part
(101, 251, 304) and fixed thereto.
9. Boot according to Claim 8, characterized in that the locking device allows the outer shell to be locked in further positions in relation
to the coupling part, wherein the further positions differ as a result of the distance
between the heel region of the outer shell and the coupling part.
10. Boot according to either of Claims 8 and 9, characterized in that the locking device (132, 133, 285, 318, 322) is present in the heel region (112)
of the boot (100, 250, 300).
11. Boot according to one of Claims 8 to 10, characterized in that the locking device (132, 133, 318, 322) comprises a pivotable lever (130, 301) which
is articulated on the coupling part (101, 251, 304) of the boot (100, 250, 300).
12. Boot according to one of Claims 8 to 11, characterized by the presence on the boot of a damping device which, in at least one of the locking
positions, allows the heel region of the outer shell to be pivoted in a resiliently
damped manner in relation to the coupling part, wherein the resiliently damped pivoting
action takes place about the damped locking position.
13. Boot according to Claim 12, characterized in that the damping device is active in the locked position in which the heel region of the
outer shell is lowered all the way onto the coupling part, in particular in the downhill
position.
14. Boot according to either of Claims 12 and 13, characterized in that the damping device is present on the coupling part.
15. Boot according to one of Claims 12 to 14, characterized in that the damping device is integrated in the locking device.
16. Boot according to one of Claims 1 to 15, characterized by the presence on the boot (250, 300, 349) of a supporting lever (262, 301) which has
preferable two or more bearing means (264, 314, 315, 316) for the outer shell (252,
305) and these bearing means can be pivoted into the movement path of the unlocked
outer shell (252, 305), form a climbing aid and, by supporting the outer shell (252,
305), limit the lowering movement of the heel region (125, 307) of the outer shell
(252, 305) in the direction of the coupling part (251, 304).
17. Boot according to Claim 16, characterized in that the supporting lever (262, 301) is articulated on the coupling part (251, 304, 350).
18. Boot according to one of Claims 1 to 17, characterized in that the outer shell (120, 252) comprises a foot shell (104, 277) and shaft shell (123,
276), and therefore a foot accommodated in the outer shell (120, 252) is arranged
essentially in the foot shell (104, 277) and the shaft shell (123, 276) here encloses
essentially part of the calf, and the shaft shell (123, 276) is articulated on the
foot shell (104, 277) such that it can be pivoted in an ankle region.
19. Boot according to Claim 18, characterized by the presence of a securing device which allows the shaft shell to be secured in relation
to the foot shell.
20. Boot according to one of Claims 8 to 11 and Claim 19, characterized in that the securing device is integrated in the locking device.
21. Boot according to one of Claims 1 to 20, characterized in that the boot (100, 250) has a walking surface (138, 256), which has a convexly curved
portion (109, 110, 259, 260) in each case in a front end region and in a rear end
region.
22. Boot according to Claim 21, characterized in that the walking surface (138, 256) has portions (141, 142) which are formed on the outer
shell (120) and portions (109, 110, 259, 260, 254) which are formed on the coupling
part (101, 251, 304), and the portions (109, 110, 141, 142, 259, 260, 354) together
form the walking surface (138, 256).
23. Boot according to either of Claims 21 and 22, characterized in that the convex portions (109, 110, 259, 260) are formed essentially on the coupling part
(101, 251, 304).
24. System made up of a boot and of a binding and comprising a boot (100, 250) according
to Claims 20 to 23 and a binding which, for the purpose of retaining the boot (100,
250), has a front jaw (201) which is formed in the region of the boot toe, and a heel
jaw (202, 330), which is designed for retaining the boot (100, 250) in the region
of the boot heel (112), wherein the heel jaw (202, 330) has an open position, in which
the boot (100, 250) can be introduced into the binding (200) or removed from the binding
(200), and the binding (200) has a closed position, in which the binding (200) is
located when the boot (100, 250) is retained in the binding (200), wherein the front
jaw (201) and the heel jaw (202, 330) each have a bearing surface (205, 206), and
the bearing surfaces (205, 206) here are designed to complement corresponding walking-surface
portions (109, 110, 141, 142, 259, 260) of the boot (100, 250), in particular the
bearing surfaces (205, 206) are curved concavely and therefore, with the boot (100,
250) retained in the binding (200), a front walking-surface portion (109, 141, 259)
of the boot (100, 250) rests on the bearing surface (205) of the front jaw (201) and
a rear walking-surface portion of the boot (100, 142, 250) rests on the bearing surface
(206) of the heel jaw (202, 330).
1. Chaussure pour une fixation, en particulier chaussure de ski, avec une coque externe
(120, 252) destinée à recevoir et à maintenir un pied et avec une pièce de couplage
(101, 251) installée sur la coque externe (120, 252) pour la fixation de la chaussure
(100, 250) dans une fixation (200), de telle manière que la chaussure (100, 250) puisse
être maintenue sur la pièce de couplage (101, 251) par la fixation (200) dans une
région de pointe de la chaussure (111) et dans une région de talon de la chaussure
(112) et que la pièce de couplage (101, 251) présente une liaison avec la coque externe
(120, 252), de telle manière que la coque externe (120, 252) puisse se soulever de
la pièce de couplage (101, 251) dans une région de talon (125, 307) lors de l'accomplissement
d'un mouvement de marche et redescendre ensuite sur celle-ci, tandis que la pièce
de couplage (101, 251) est fixée dans la fixation (200), dans laquelle la coque externe
(120, 252) peut pivoter autour d'un axe géométrique (A) transversal à une direction
longitudinale de la chaussure, dans laquelle l'axe de rotation géométrique (A) est
disposé en retrait par rapport à une pointe avant de la coque externe (120, 252) de
telle manière qu'un espace partiel avant (116, 425) et un espace partiel arrière (117,
426) soient définis dans la coque externe (120, 252) par la position longitudinale
de l'axe de rotation géométrique (A) dans un espace intérieur (423) destiné à recevoir
le pied, et dans laquelle il se produit une avancée au moins partielle de l'espace
partiel avant (116) de la coque externe (120, 252) dans un espace intérieur (118,
121) de la pièce de couplage (101, 251) lors d'un soulèvement de la région de talon
(125, 307) de la pièce de couplage (101, 251) dans une phase de rotation du mouvement
de marche, caractérisée en ce que la pièce de couplage (101, 251) forme un composant intégral de la chaussure (100,
250), dans laquelle la liaison avec la coque externe (120, 252) n'est pas prévue pour
une séparation par un utilisateur.
2. Chaussure selon la revendication 1, caractérisée en ce que la pièce de couplage (101, 304) est réalisée en forme de cadre et une traversée (121)
de la pièce de couplage (101, 304) entourée à la manière d'un cadre forme l'espace
intérieur (118, 121), dans laquelle la coque externe (120, 305) est disposée au moins
partiellement dans l'espace intérieur (118) de la pièce de couplage (101, 304) et
est entourée à la manière d'un cadre sur les deux côtés par la pièce de couplage (101,
304).
3. Chaussure selon l'une quelconque des revendications 1 ou 2, caractérisée en ce que l'axe de rotation géométrique (A) est disposé au-dessus d'une face inférieure (114)
de la coque externe (120) à hauteur de l'articulation plantaire d'un pied maintenu
dans la chaussure.
4. Chaussure selon l'une quelconque des revendications 1 à 3, caractérisée en ce que des régions de l'espace partiel avant (116, 425), qui se trouvent à la même hauteur
que l'axe de rotation (A) au-dessus d'une face inférieure de la chaussure lorsque
la région de talon de la coque externe (305, 402, 502, 602) est abaissée, pivotent
plus près de la face inférieure de la chaussure lors de l'avancée.
5. Chaussure selon l'une quelconque des revendications 1 à 4, caractérisée en ce que la liaison de la coque externe (305, 402, 502, 602) avec la pièce de couplage (304,
401, 501, 601) est réalisée de telle manière que, dans une phase de flexion du mouvement
de marche, la coque externe (305, 402, 502, 602) soit déformée dans au moins une région
élastique (406, 506, 606).
6. Chaussure selon la revendication 5, caractérisée en ce que, lors du soulèvement de la région de talon de la pièce de couplage (304, 401, 501,
601), la phase de rotation se produit d'abord et est suivie de la phase de flexion.
7. Chaussure selon l'une quelconque des revendications 1 à 6, caractérisée en ce que la liaison de la coque externe (502) avec la pièce de couplage (501) est réalisée
de telle manière que, en plus du mouvement de rotation autour du premier axe de rotation
géométrique (A), il soit prévu un autre mouvement de rotation autour d'un deuxième
axe de rotation géométrique (G), dans laquelle le deuxième axe de rotation (G) est
espacé du premier axe de rotation (A).
8. Chaussure selon l'une quelconque des revendications 1 à 7, caractérisée en ce qu'il se trouve sur la chaussure (100, 250, 300) un dispositif de verrouillage (132,
133, 285, 318, 322), qui permet un verrouillage de la coque externe (120, 252, 305)
par rapport à la pièce de couplage (101, 251, 304) dans une position de départ, dans
laquelle la région de talon (125, 307) de la coque externe (120, 252, 305) est abaissée
complètement sur la pièce de couplage (101, 251, 304) et est assemblée solidairement
à celle-ci.
9. Chaussure selon la revendication 8, caractérisée en ce que le dispositif de verrouillage permet un verrouillage de la coque externe dans d'autres
positions par rapport à la pièce de couplage, dans laquelle les autres positions se
distinguent par la distance de la région de talon de la coque externe par rapport
à la pièce de couplage.
10. Chaussure selon l'une quelconque des revendications 8 et 9, caractérisée en ce que le dispositif de verrouillage (132, 133, 285, 318, 322) se trouve dans la région
de talon (112) de la chaussure (100, 250, 300).
11. Chaussure selon l'une quelconque des revendications 8 à 10, caractérisée en ce que le dispositif de verrouillage (132, 133, 318, 322) comprend un levier pivotant (130,
301), qui est articulé sur la pièce de couplage (101, 251, 304) de la chaussure (100,
250, 300).
12. Chaussure selon l'une quelconque des revendications 8 à 11, caractérisée en ce qu'il se trouve sur la chaussure un dispositif d'amortissement, qui permet, dans au moins
une des positions de verrouillage, un pivotement élastiquement amorti de la région
de talon de la coque externe par rapport à la pièce de couplage, dans laquelle le
pivotement élastiquement amorti se produit autour de la position de verrouillage amortie.
13. Chaussure selon la revendication 12, caractérisée en ce que le dispositif d'amortissement est actif dans la position verrouillée dans laquelle
la région de talon de la coque externe est complètement abaissée sur la pièce de couplage,
en particulier dans la position de départ.
14. Chaussure selon l'une quelconque des revendications 12 et 13, caractérisée en ce que le dispositif d'amortissement se trouve sur la pièce de couplage.
15. Chaussure selon l'une quelconque des revendications 12 à 14, caractérisée en ce que le dispositif d'amortissement est intégré dans le dispositif de verrouillage.
16. Chaussure selon l'une quelconque des revendications 1 à 15, caractérisée en ce qu'il se trouve sur la chaussure (250, 300, 349) un levier de soutien (262, 301), qui
présente de préférence deux appuis ou plus (264, 314, 315, 316) pour la coque externe
(252, 305), formant une aide de montée et pouvant pivoter dans la trajectoire de la
coque externe déverrouillée (252, 305), qui limitent le mouvement de descente de la
région de talon (125, 307) de la coque externe (252, 305) en direction de la pièce
de couplage (251, 304) par appui de la coque externe (252, 305).
17. Chaussure selon la revendication 16, caractérisée en ce que le levier de soutien (262, 301) est articulé sur la pièce de couplage (251, 304,
350).
18. Chaussure selon l'une quelconque des revendications 1 à 17, caractérisée en ce que la coque externe (120, 252) comprend une coque de pied (104, 277) ainsi qu'une coque
de tige (123, 276), de telle manière qu'un pied logé dans la coque externe (120, 252)
soit disposé essentiellement dans la coque de pied (104, 277) et que la coque de tige
(123, 276) entoure en l'occurrence essentiellement une partie du mollet, et la coque
de tige (123, 276) est en l'occurrence articulée de manière pivotante à la coque de
pied (104, 277) dans une région de cheville.
19. Chaussure selon la revendication 18, caractérisée en ce qu'il se trouve un dispositif de blocage, qui permet le blocage de la coque de tige par
rapport à la coque de pied.
20. Chaussure selon l'une quelconque des revendications 8 à 11 avec la revendication 19,
caractérisée en ce que le dispositif de blocage est intégré dans le dispositif de verrouillage.
21. Chaussure selon l'une quelconque des revendications 1 à 20, caractérisée en ce que la chaussure (100, 250) comporte une surface de marche (138, 256), qui présente respectivement
une partie à courbure convexe (109, 110, 259, 260) dans une région d'extrémité avant
et dans une région d'extrémité arrière.
22. Chaussure selon la revendication 21, caractérisée en ce que la surface de marche (138, 256) présente des parties (141, 142) qui sont formées
sur la coque externe (120) et des parties (109, 110, 259, 260, 354) qui sont formées
sur la pièce de couplage (101, 251, 304), et les parties (109, 110, 141, 142, 259,
260, 354) forment ensemble la surface de marche (138, 256).
23. Chaussure selon l'une quelconque des revendications 21 ou 22, caractérisée en ce que les parties convexes (109, 110, 259, 260) sont réalisées essentiellement sur la pièce
de couplage (101, 251, 304).
24. Système composé d'une chaussure et d'une fixation comprenant une chaussure (100, 250)
selon les revendications 20 à 23 et une fixation, qui présente pour maintenir la chaussure
(100, 250) une mâchoire avant (201) formée dans la région de la pointe de chaussure
et une mâchoire de talon (202, 330) réalisée dans la région du talon de chaussure
(112) pour maintenir la chaussure (100, 250), dans lequel la mâchoire de talon (202,
330) présente une position ouverte, dans laquelle la chaussure (100, 250) peut être
introduite dans la fixation (200) ou retirée de la fixation (200), et la fixation
(200) présente une position fermée, dans laquelle la fixation se trouve lorsque la
chaussure (100, 250) est maintenue dans la fixation (200), dans lequel la mâchoire
avant (201) et la mâchoire de talon (202, 330) présentent respectivement une surface
d'appui (205, 206) et les surfaces d'appui (205, 206) sont en l'occurrence formées
de façon complémentaire à des parties de surface de marche (109, 110, 141, 142, 259,
260) de la chaussure (100, 250), en particulier les surfaces d'appui (205, 206) sont
courbées de façon concave, de telle manière que, lorsqu'une chaussure (100, 250) est
maintenue dans la fixation (200), une partie avant (109, 141, 259) de la surface de
marche de la chaussure (100, 250) repose sur la surface d'appui (205) de la mâchoire
avant (201) et qu'une partie arrière de la surface de marche de la chaussure (100,
142, 250) repose sur la surface d'appui (206) de la mâchoire de talon (202, 330).