[0001] Die Erfindung betrifft ein Haftverschlussteil umfassend eine eine Trägerfläche festlegende
Funktionslage, gebildet aus einem Fadensystem mit mindestens zwei miteinander verbundenen
und Maschen bildenden Linienelementen, mindestens eine einzelne gebildete und/oder
bildbare Verbindungselemente aufweisende weitere Funktionslage, gebildet aus einem
zumindest bereichsweise in das Fadensystem eingebundenen Fadensystem.
[0002] Derartige Haftverschlussteile werden in unterschiedlichsten Bereichen insbesondere
in Befestigungssystemen, beispielsweise an Kleidungsstücken, Gepäckstücken, Möbelstücken,
Verkleidungen im Fahrzeuginnenraum usw. eingesetzt und sind dementsprechend in unterschiedlichsten
Ausführungen bekannt. Typischerweise ist das Haftverschlussteil ein textiler Flächenhaftverschluss
mit pilzförmigen Verhakungselementen und in der Regel aus einem Kunststoffmaterial
gefertigt. An einer den Verbindungselementen abgewandten Rückseite kann das Haftverschlussteil
eine Beschichtung, beispielsweise eine Klebeschicht, aufweisen.
[0003] Eine weitere Anwendung eines Haftverschlussteils ist die Verbindung bzw. Befestigung
eines Schleifkörpers an einem Schleifmittelhalter. Aus
EP 0 781 629 B1 ist ein Schleifkörper, bestehend aus einer ein Schleifmittel aufweisenden, partikelstromundurchlässigen
Schicht bekannt, welcher direkt oder über einen Adapter indirekt auf einem Schleifmittelhalter
arbeitsgerecht befestigbar ist, mit Durchbrechungen, die zumindest die das Schleifmittel
aufweisende Schicht durchdringen, und einer Klettadaptionsschicht, die gas- und partikelstromdurchlässig
ausgebildet ist. Die Durchbrechungen sind als gas- und partikeldurchströmbare Perforation
ausgebildet, die annähernd gleichmäßig über die gesamte Fläche des Schleifkörpers
oder eines Teils davon verteilt ist, wobei die einzelnen, die Perforation bildenden
Durchbrechungen miteinander in Verbindung stehen und deren Abstand zueinander so gewählt
ist, dass ein nahezu stauloser kontinuierlicher Abtransport des Schleifstaubes ermöglicht
ist.
[0004] Ein hierbei eingesetzter Adapter besteht aus einer Klettadaptionsschicht, einer Schaumpartikelschicht
und einer Veloursschicht, wobei die zum Schleifkörper hin weisende Klettadaptionsschicht
von der Perforation durchdrungen ist. Eine typischerweise kreisrunde Schleifscheibe
weist auf ihrer Rückseite ein Velours zum Ankletten an die Schleifplatte auf. Durch
die entsprechende Anordnung der Durchbrechung der Perforation zueinander sowie gegenüber
den Absaugeinrichtungen des Schleiftellers ist ein nahezu stauloser Transport des
Schleifstaubes zu den Absaugeinrichtungen bewirkt.
[0005] Ausgehend von diesem Stand der Technik stellt sich die Erfindung die Aufgabe, ein
Haftverschlussteil bereitzustellen, welches einen einfachen Aufbau aufweist, insbesondere
in einfacher Weise herstellbar ist, und zur Befestigung eines Schleifkörpers an einem
Schleifmittelhalter eingesetzt werden kann, ohne den Schleifvorgang zu behindern.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch ein Haftverschlussteil mit den Merkmalen
des Patenanspruchs 1 in seiner Gesamtheit. Dadurch, dass die Fadensysteme unter Bildung
von Durchlassstellen miteinander verbunden sind, deren freie Querschnittsfläche mehr
als 20% der entsprechenden Trägerfläche einnimmt, kann an der Anlage- bzw. Befestigungsfläche
der vom Schleifkörper abgesaugte Schleifstaub durch das Haftverschlussteil weitestgehend
ungehindert hindurchtreten. Das erfindungsgemäße Haftverschlussteil bietet insbesondere
den Vorteil, dass bei Befestigung eines Schleifkörpers am Schleifmittelhalter keine
besondere Ausrichtung des Haftverschlussteils in Bezug auf den Schleifkörper bzw.
den Schleifmittelhalter gewählt werden muss, da das Haftverschlussteil über seine
gesamte Fläche, genauer im Bereich der weiteren Funktionslage, staubdurchlässig ausgebildet
ist.
[0007] Der Einsatz des erfindungsgemäßen Haftverschlussteils beschränkt sich nicht auf den
Bereich von Schleifkörpern, sondern erstreckt sich auf jeden Bereich, in welchem ein
Fluiddurchtritt an einer Befestigungsfläche erwünscht und/oder zwingend ist. Vorstellbar
ist beispielsweise die Befestigung eines zur Abwasser- oder Abluftreinigung eingesetzten
Siebes in einem fluiddurchströmten Bereich oder eines in einer hydraulischen Anlage
eingesetzten Filterelements. Auch ein Einsatz im Bereich atmungsaktiver Textilien,
welche unter anderem im medizinischen oder pflegerischen Bereich eingesetzt werden,
ist denkbar.
[0008] In einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Haftverschlussteils umfasst
zumindest ein eine Funktionslage bildendes Fadensystem eine Reihenanordnung von mindestens
zwei in eine Längsrichtung verlaufenden, zueinander benachbarten Linienelementen,
wobei die Linienelemente jeweils eine Folge von im Wesentlichen gleichartigen, in
eine Querrichtung gerichteten Maschen bilden und in Längsrichtung versatzfrei zueinander
angeordnet sind, und wobei eine oder mehrere Maschen zumindest eines Linienelements
die entsprechenden Maschen des jeweils benachbarten Linienelements durch- bzw. umgreifen
und somit miteinander verbinden. Hieraus ergibt sich der Vorteil eines formstabilen,
in einfacher Weise herzustellenden Haftverschlussteils und insbesondere eine stabile,
belastbare Trägerfläche. Die Maschen der einzelnen Linienelemente können mäanderförmig
ausgebildet sein und jeweils eine rechteckförmige Kontur aufweisen. Alternativ können
die Maschen schlaufen- bzw. schlingenartig ausgebildet sein und eine ellipsen- bzw.
kreisförmige Kontur aufweisen.
[0009] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Haftverschlussteils
umfasst das die weitere Funktionslage bildende Fadensystem mindestens ein in Längsrichtung
verlaufendes Linienelement mit einer Folge von im Wesentlichen gleichartigen, in Querrichtung
gerichteten Maschen, welche zumindest teilweise zur Bildung von Verbindungselementen
auftrennbar und/oder aufgetrennt sind. Besonders bevorzugt verläuft das mindestens
eine Linienelement der weiteren Funktionslage entlang eines entsprechenden Linienelements
in der Trägerfläche und ist in entsprechender Weise mit (einem) benachbarten Linienelementen
verbunden. Auf diese Weise kann das die weitere Funktionslage, typischerweise eine
Verbindungslage, ausbildende weitere Fadensystem in einfacher Weise in das die Trägerlage
bildende Fadensystem eingebunden werden. Ein dementsprechend gestaltetes Herstellungsverfahren
lässt sich in einfacher Weise durchführen, insbesondere mit einer zur Bildung des
Fadensystems geeigneten Webe- oder Wirkvorrichtung.
[0010] Zweckmäßigerweise weisen die Maschen benachbarter Linienelemente in Längsrichtung
die gleiche Erstreckung und/oder Reihenfolge auf. Auf diese Weise wird ein besonders
sicherer und lagefester Verbund zwischen den Linienelementen geschaffen. Bevorzugterweise
weist das die Trägerfläche bildende Fadensystem eine Reihenanordnung von sich abwechselnden
ersten und zweiten Linienelementen auf, wobei die ersten Maschen der ersten Linienelemente
in Querrichtung eine größere Erstreckung als die zweiten Maschen der zweiten Linienelemente
aufweisen. In dieser Ausgestaltung des Haftverschlussteils entstehen vergleichsweise
feste Verbindungsstellen an den Kreuzungsstellen zwischen Maschen benachbarter Linienelemente,
wodurch die Maschenanordnung weitestgehend lagefixiert wird.
[0011] In einer bevorzugten Ausgestaltung weist das erfindungsgemäße Haftverschlussteil
ein sich in Quer- und/oder Längsrichtung in regelmäßigen Abständen wiederholendes
Muster mit im Wesentlichen gleichartig ausgebildeten und/oder angeordneten Linienelementen
der Fadensysteme auf. Hieraus ergibt sich der Vorteil eines über die Funktionslagen
bzw. die Trägerfläche homogenen Aufbaus und folglich homogener Eigenschaften des Haftverschlussteils,
wie Formstabilität, Elastizität, Fluiddurchlässigkeit.
[0012] Zweckmäßigerweise ist die Funktionslage über die gesamte Trägerfläche mit dem weiteren
Fadensystem verbunden, mit anderen Worten das Haftverschlussteil vollflächig in der
erfindungsgemäßen Weise ausgebildet. Eine elastische bzw. flexible Ausgestaltung des
Haftverschlussteils erlaubt dessen Anbringung als Dekorflächengebilde auf mitunter
komplizierten 3D-Konturen zu deren Abdeckung. Das erfindungsgemäße Haftverschlussteil
ist ein besonders weiches, dehnfähiges, offenporiges Flächengebilde. Die von dem Haftverschlussteil
freigegebenen Durchlassöffnungen können parallelogrammartig, insbesondere rautenförmig
oder rechteckförmig, und/oder polygonförmig, insbesondere hexagonförmig, ausgebildet
sein. Auf diese Weise kann ein stabiler Funktionslagenverbund bei einer ausreichenden
Formstabilität und Fluiddurchlässigkeit des Haftverschlussteils gewährleistet werden.
[0013] Vorteilhafterweise besteht das erfindungsgemäße Haftverschlussteil aus einem bevorzugt
thermoplastischen Kunststoffmaterial, insbesondere Polyamid und bevorzugt isotaktischem
Polypropylen. Besonders bevorzugt ist das Kunststoffmaterial recycelbar. Isotaktisches
Polypropylen ist zur Ausbildung von Verhakungselementen mit Pilzköpfen besonders gut
geeignet. Die Linienelemente der Fadensysteme sind typischerweise als Monofilamente,
Multifilamente und/oder Garne ausgebildet. Diese können entsprechend einer gewünschten
Anwendung eingefärbt sein.
[0014] Die Verbindungselemente des erfindungsgemäßen Haftverschlussteils sind typischerweise
pilzartig ausgebildet und weisen Verhakungsköpfe auf. Weiter ist es vorteilhaft, die
Verbindungselemente auf einer Seite des Haftverschlussteils auszubilden. Somit steht
eine von Verbindungselementen freie Rückseite des Haftverschlussteils als Verbindungsfläche
mit einem Bauteil, wie einem Schleifmittelhalter, zur Verfügung. Bevorzugterweise
wird dort eine Klebefläche aufgebracht. Es ist jedoch auch denkbar, an beiden Seiten,
d.h., an Ober- und Unterseite des Haftverschlussteils jeweils eine weitere Funktionslage
mit Verbindungselementen vorzusehen.
[0015] Die Erfindung umfasst weiter ein Verfahren zur Herstellung eines Haftverschlussteils
nach Anspruch 14. Vorteilhafte Varianten des Verfahrens sind in den Patentansprüchen
15 und 16 angegeben. Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus
der nachfolgenden Beschreibung und den Figuren der Zeichnung. Die in den Figuren gezeigten
Merkmale sind rein schematisch und nicht maßstäblich zu verstehen. Es zeigt:
- Fig. 1
- eine eine Trägerfläche festlegende Funktionslage eines erfindungsgemäßen Haftverschlussteils;
- Fig. 2
- die Funktionslage aus Fig. 1 mit einer darin eingebundenen weiteren Funktionslage;
- Fig. 3
- die Unterseite des Haftverschlussteils aus Fig. 2 in vergrößerter Darstellung;
- Fig. 4
- eine die Anordnung der beiden die Funktionslagen bildenden Fadensysteme veranschaulichende
schematische Zeichnung;
- Fig. 5
- die Oberseite des Haftverschlussteils aus Fig. 2 und 3;
- Fig. 6
- ein zu verbesserten Darstellung von Verbindungselementen vergrößerter Ausschnitt der
Haftverschlussteiloberseite aus Fig. 5;
- Fig. 7
- eine Oberseite eines Halbzeuges eines weiteren erfindungsgemäßen Haftverschlussteils
mit zwei Funktionslagen; und
- Fig. 8
- eine Unterseite des Halbzeugs aus Fig. 7.
[0016] Fig. 1 zeigt eine Funktionslage 2, welche eine sich in eine Längsrichtung 4 und in
eine Querrichtung 6 erstreckende Trägerfläche 8 festlegt. In der Ebene der Trägerfläche
8 ist ein Fadensystem 10 angeordnet, welches erste Linienelemente 12a, 12b, 12c, 12d
und zweite Linienelemente 14a, 14b, 14c umfasst. Die ersten und zweiten Linienelemente
12a bis 12d, 14a bis 14c sind im Wesentlichen parallel zueinander in Längsrichtung
4 verlaufend angeordnet (Folge 12a, 14a, 12b, 14b, 12c, 14c, 12d). Die ersten Linienelemente
12a bis 12d sind derart im Fadensystem 10 angeordnet, dass sie jeweils eine Folge
bzw. Aneinanderreihung von ersten Maschen 16a, 16a', 16a" des ersten Linienelements
12a, erste Maschen 16b, 16b', 16b" des ersten Linienelements 12b, usw. ausbilden.
Die ersten Maschen 16a, 16a', 16a" sind im Wesentlichen gleichartig ausgebildet und
erstrecken sich jeweils in Querrichtung 6. Wie durch eine Linie 18 für das erste Linienelement
12a angedeutet, verlaufen die ersten Maschen 16a bis 16a" von der Line 18 in Querrichtung
6 und wieder zurück zur Linie 18, wobei eine rechteckförmige Kontur festgelegt bzw.
ein rechteckförmiger Verlauf durch die jeweilige erste Masche 16a bis 16a" teilweise
durchlaufen wird. Die ersten Linienelemente 12a bis 12d sind in Längsrichtung 4 ohne
Versatz angeordnet, so dass sich in Querrichtung 6 an die erste Masche 16a des ersten
Linienelements 12a die erste Masche 16b des benachbarten ersten Linienelements 12b
anschließt.
[0017] Die zweiten Linienelemente 14a bis 14c weisen jeweils eine Aufeinanderfolge von zweiten
Maschen 20a, 20a', 20a" des zweiten Linienelements 14a, zweite Maschen 20b, 20b',
20b" des zweiten Linienelements 14b, usw. auf. Die zweiten Maschen 20a bis 20b" sind
jeweils gleichartig ausgebildet und, da die zweiten Linienelemente 14a bis 14c ohne
Versatz in Längsrichtung 4 zueinander angeordnet sind, in Querrichtung 6 zueinander
unmittelbar aufeinander folgend angeordnet. Die Verbindung bzw. Verwebung der ersten
und zweiten Linienelemente 12a bis 12d, 14a bis 14c wird am Beispiel der zweiten Masche
20a näher erläutert: Die zweite Masche 20a durchgreift die erste Masche 16a des ersten
Linienelements 12a und ist um die erste Masche 16b des benachbarten Linienelements
12b geführt, anders ausgedrückt ist die erste Masche 16b durch die zweite Masche 20a
des zweiten Linienelements 14a durchgeführt. Durch die erste Masche 20a werden an
zwei Verbindungsstellen 22a, 22b die benachbarten ersten Linienelemente 12a, 12b aneinander
gebunden und in ihrer jeweiligen Lage stabilisiert. Zur Ausbildung entsprechend fester
Verbindungsstellen 22a, 22b ist die Erstreckung der zweiten Masche 20a in Querrichtung
6 geringer als die entsprechende Erstreckung der ersten Maschen 16a und 16b.
[0018] Die ersten Linienelemente 12a bis 12d sind jeweils aus einem Monofilament, die zweiten
Linienelemente 14a bis 14d jeweils aus einem Multifilament gebildet. Die Fadendicke
und die Maschenweite der ersten und zweiten Linienelemente 12a bis 12d, 14a bis 14c
ist derart gewählt, dass freie Durchlassstellen 24a, 24b, 24c zwischen den ersten
und zweiten Linienelementen 12a bis 12d, 14a bis 14c entstehen, wodurch das Fadensystem
10 bzw. die Funktionslage 2 fluiddurchlässig ist. Die freien Durchlass- bzw. Querschnittsflächen
der Durchlassstellen 24a bis 24c stellen weit über 20% der Trägerfläche 8 dar bzw.
nehmen diese ein.
[0019] In Fig. 2 ist dargestellt, wie in das Fadensystem 10 aus Fig. 1 ein weiteres Fadensystem
aus dritten Linienelementen 26a, 26b, 26c eingebunden bzw. eingewoben ist. Die dritten
Linienelemente 26a bis 26c folgen jeweils dem Verlauf eines ersten Linienelements
12a, 12b, 12c und sind über zweite Linienelemente 14a, 14b miteinander verbunden.
Entsprechend den ersten Linienelementen 12a bis 12c weisen die dritten Linienelemente
26a bis 26c, dritte Maschen 28a, 28a' auf, welche jeweils dem Verlauf einer ersten
Maschen 16a, 16a' folgen und im regelmäßigen Abstand von zwei Maschen 28a bzw. 16a
zur Bildung von jeweils zwei sich zur (nicht gezeigten) Oberseite erstreckenden Verbindungselementen
30, 30' aufgetrennt sind.
[0020] In den Fig. 3 und 4 ist die regelmäßige Anordnung der Linienelemente 12a bis 12d,
14a bis 14d, 26a bis 26c und die sich daraus ergebende Ausbildung eines Musters dargestellt.
Die ersten Linienelemente 12a, 12b, 12c und die zweiten Linienelemente 14a, 14b bilden
erste Maschen 16a, 16a', 16a" bzw. zweite Maschen (nicht bezeichnet), welche sowohl
in Längsrichtung 4 als auch in Querrichtung 6 regelmäßig nach- und zueinander angeordnet
sind. Die dem Verlauf der ersten Linienelemente 12a bis 12c folgenden dritten Linienelemente
26a bis 26c sind sowohl in Längsrichtung 4 als auch in Querrichtung 6 an jeder zweiten
der dritten Maschen (nicht bezeichnet) zur Bildung von Verbindungselementen 30, 30'
aufgetrennt.
[0021] Im gezeigten und beschriebenen Ausführungsbeispiel sind die dritten Linienelemente
26a bis 26c in Längs- und Querrichtung 4, 6 betrachtet an jeder zweiten dritten Masche
zu Verbindungselementen aufgetrennt, so dass sich an diesen Stellen größere Durchlassstellen
24a im Vergleich zu Durchlassstellen 24b bei nicht durchgetrennten dritten Maschen
einstellen. Weitere Durchlassstellen 24c und 24d sind durch die Anordnung der Linienelemente
12a bis 12d, 14a bis 14c, 26a bis 26c ausgebildet und bilden ein entsprechendes Muster
aus. Somit ergibt sich ein in Querrichtung 6 nach einer Folge von zwei ersten Linienelementen
12a, 12b und zwei zweiten Linienelementen 14a, 14b wiederholende Folge und in Längsrichtung
4 nach zwei Maschen 16a, 16a' bzw. 20a, 20a' bzw. 28a, 28a' wiederholende Folge. Diese
Mustereinheit wiederholt sich entlang der Trägerfläche 8 in Längs- und Querrichtung
4, 6 und ist sowohl auf der in den Fig. 3 und 4 gezeigten Unterseite als auch auf
der in Fig. 5 gezeigten Oberseite sichtbar. Folglich weist die Trägerfläche 8 eine
homogene Formstabilität und Durchlässigkeit für Fluide, wie für eine Schleifstaubabsaugung,
auf.
[0022] Fig. 5 zeigt eine Oberseite eines in den vorangegangenen Figuren gezeigten Haftverschlussteils
32. Aus der in Längs- und Querrichtung 4, 6 aufgespannten Trägerfläche 8 ragen Verbindungselemente
30a, 30a', 30a" des dritten Linienelements 26a und Verbindungselemente 30b, 30b',
30b" des dritten Linienelements 26b hervor. Die dritten Linienelemente 26a, 26b sind
entsprechend den ersten Linienelementen (nicht bezeichnet) durch zweite Linienelemente
14a miteinander verbunden. Die Verbindungselemente 30a bis 30b" weisen jeweils eine
pilzkopfförmige Verdickung am freien Ende auf und bilden einen hakenden Klettverschluss
aus. Als Gegenstück für das Haftverschlussteil 32 kann beispielsweise ein Velours
oder Flausch eingesetzt werden. Aus Fig. 5 ist die Regelmäßigkeit der Verbindungselemente
30a bis 30b" gut erkennbar, wobei in Längsrichtung 4 jede zweite dritte Masche 28a,
28a" und in Querrichtung 6 ebenfalls jede zweite, d.h., niemals unmittelbar benachbarte
dritte Maschen 28a und 28b, aufgetrennt und zu Verbindungselementen 30a, 30a' ausgeformt
ist.
[0023] Im gezeigten Beispiel ist für die dritten Linienelemente 26a bis 26c jeweils ein
Monofilament, insbesondere aus isotaktischem Polypropylen, eingesetzt worden, es ist
jedoch auch denkbar, einen eine Schleiffunktion sicherstellenden Werkstoff zur Ausbildung
der dritten Linienelemente 26a bis 26c und insbesondere der Verbindungselemente 30a
bis 30b" zu wählen. Die Verbindungselemente 30a bis 30b", wie in Fig. 6 im Detail
gezeigt, können selbst als Schleifmittel ausgebildet sein, jedoch auch zusätzlich
zu eine Schleiffunktion aufweisenden Funktionselementen auf die Trägerfläche 8 aufgebracht
worden sein. Fig. 6 gut entnehmbar sind die pilzförmigen Verdickungen am freien Ende
der Verbindungselemente 30a bis 30a" und die reihenförmige Anordnung der im Wesentlichen
senkrecht aus der Trägerfläche 8 ragenden Verbindungselemente 30a bis 30a".
[0024] Fig. 7 und 8 zeigen ein Halbzeug 34, mittels dessen ein weiteres Haftverschlussteil
ausgebildet werden kann. Das Zwischenprodukt bzw. Halbzeug 34 zeichnet sich durch
schlaufenartig an einer in Fig. 7 gezeigten Oberseite vorstehenden dritten Linienelementen
26', 26" bzw. dritten Maschen 28', 28" aus. Aus der in Fig. 8 gezeigten Unterseite
des Halbzeugs 34 ist gut erkennbar, dass das die Funktionslage 2' ausbildende Fadensystem
10' vollständig aus Multifilamenten gebildet ist. Die Durchlassstellen 24', 24" ermöglichen
einen guten Fluiddurchtritt durch die Funktionslage 2' und das Halbzeug 34 bzw. ein
daraus gebildetes Haftverschlussteil.
[0025] Das vorstehend beschriebene, sehr luftdurchlässige Haftverschlussteil 32 lässt sich
auch insbesondere im Kraftfahrzeugbereich einsetzen und bevorzugt im Bereich der Sitzteilpolsterung
von Kraftfahrzeugen. Insbesondere ist das Haftverschlussteil 32 geeignet, Polstermaterialien
des Fahrzeugsitzes nach außen hin abzudecken; dennoch besteht nach wie vor die Möglichkeit
der Luftführung durch die insoweit offenen Maschen des Haftverschlussteils, was neben
einer Sitzkomforterhöhung auch die Möglichkeit eröffnet, den Sitz entsprechend wirksam
zu klimatisieren, d.h., eine Heiz- und/oder Kühlluftführung optimal zu verwirklichen.
Das sich das Haftverschlussteil aufgrund seiner Verschlusselemente ohne weiteres von
dem sonstigen Polsterbezug oder den Polstermaterialien lösen lässt, besteht auch insoweit
eine Austauschmöglichkeit gegen ein entsprechend konzipiertes Neu-Haftverschlussteil.
1. Haftverschlussteil (32) umfassend:
- eine eine Trägerfläche (8) festlegende Funktionslage (2, 2'), gebildet aus einem
Fadensystem (10, 10') mit mindestens zwei miteinander verbundenen und Maschen (16a
- 16b", 20a - 20a") bildenden Linienelementen (12a - 12d, 14a - 14c),
- mindestens eine einzelne gebildete und/oder bildbare Verbindungselemente (30a -
30b"; 30, 30") aufweisende weitere Funktionslage, gebildet aus einem zumindest bereichsweise
in das Fadensystem (10, 10') eingebundenen weiteren Fadensystem,
- dadurch gekennzeichnet, dass die Fadensysteme (10, 10') unter Bildung von Durchlassstellen (24a - 24d; 24', 24")
miteinander verbunden sind, deren freie Querschnittsfläche mehr als 20% der entsprechenden
Trägerfläche (8) einnimmt.
2. Haftverschlussteil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein eine Funktionslage (2, 2') bildendes Fadensystem (10, 10') eine Reihenanordnung
von zumindest zwei in eine Längsrichtung (4) verlaufenden, zueinander benachbarten
Linienelementen (12a - 12d, 14a - 14c, 26a - 26c, 26', 26") aufweist, wobei die Linienelemente
(12a - 12d, 14a - 14c, 26a - 26c, 26', 26") jeweils eine Folge von im Wesentlichen
gleichartigen, in eine Querrichtung (6) gerichteten Maschen (16a-16b", 20a - 20b",
28a - 28b, 28', 28") bilden und in Längsrichtung (4) versatzfrei zueinander angeordnet
sind, und wobei eine oder mehrere Maschen (16a - 16b", 20a - 20b", 28a - 28b, 28',
28") zumindest eines Linienelements (12a - 12d, 14a - 14c, 26a - 26c, 26', 26") die
entsprechenden Maschen (16a - 16b", 20a - 20b", 28a - 28b, 28', 28") des jeweils benachbarten
Linienelements (12a - 12d, 14a - 14c, 26a - 26c, 26', 26") durch- bzw. umgreifen.
3. Haftverschlussteil nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das die weitere Funktionslage bildende Fadensystem mindestens ein in Längsrichtung
(4) verlaufendes Linienelement (26a - 26b, 26', 26") mit einer Folge von im Wesentlichen
gleichartigen, in Querrichtung (6) gerichteten Maschen (28a - 28b, 28', 28") umfasst,
welche zumindest teilweise, insbesondere regelmäßig, zur Bildung von Verbindungselementen
(30a - 30b", 30, 30') auftrennbar und/oder aufgetrennt sind.
4. Haftverschlussteil nach Anspruch 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine Linienelement (26 - 26b, 26', 26") der weiteren Funktionslage
dem Verlauf eines entsprechenden Linienelements (12a - 12d) folgend in der Trägerfläche
(8) angeordnet und über Maschen (16a - 16b", 20a - 20b") eingebunden ist.
5. Haftverschlussteil nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Maschen (16a - 16b", 20a - 20b") benachbarter Linienelemente (12a - 12d, 14a
- 14c) in Längsrichtung (4) und/oder in Querrichtung (6) im Wesentlichen die gleiche
Erstreckung und/oder Reihenfolge aufweisen
6. Haftverschlussteil nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das die Trägerfläche (8) bildende Fadensystem (10, 10') eine Reihenanordnung von
sich abwechselnden ersten und zweiten Linienelementen (12a - 12d, 14a - 14c) aufweist,
wobei die ersten Maschen (16a - 16b") der ersten Linienelemente (12a - 12d) in Querrichtung
(6) eine größere Erstreckung als die zweiten Maschen (20a - 20b") der zweiten Linienelemente
(14a - 14c) aufweisen.
7. Haftverschlussteil nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch ein sich in Quer (6)- und/oder Längsrichtung (4) in regelmäßigen Abständen wiederholenden
Muster aus im Wesentlichen gleichartig ausgebildeten und/oder angeordneten Linienelemente
(12a - 12d, 14a - 14c, 26a - 26c) der Fadensysteme (10).
8. Haftverschlussteil nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Durchlassstellen (24a - 24d, 24', 24") parallelogrammartig, insbesondere rautenförmig
oder rechteckförmig, und/oder polygonförmig, insbesondere hexagonförmig, ausgebildet
sind.
9. Haftverschlussteil nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Haftverschlussteil (32) aus einem bevorzugt thermoplastischen Kunststoffmaterial,
insbesondere Polyamid oder bevorzugt isotaktischem Polypropylen, hergestellt ist.
10. Haftverschlussteil nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Linienelemente (12a - 12d, 14a - 14c, 26a - 26c, 26', 26") als Monofilamente,
Multifilamente und/oder Garne ausgebildet sind.
11. Haftverschlussteil nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindungselemente (30a - 30b", 30, 30') zumindest teilweise Verhakungsköpfe
aufweisen und/oder pilzartig ausgebildet sind.
12. Haftverschlussteil nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindungselemente (30a - 30b", 30, 30') auf einer Seite des Haftverschlussteils
(32) angeordnet bzw. anordenbar sind.
13. Verwendung eines Haftverschlussteils nach einem der vorhergehenden Ansprüche zur Befestigung
eines Schleifkörpers an einem Schleifmittelhalter und/oder zur Ausbildung und Anordnung
eines Schleifmittels.
14. Verfahren zur Herstellung eines Haftverschlussteils (32), umfassend eine eine Trägerfläche
(8) festlegende Funktionslage (2, 2'), gebildet aus einem Fadensystem (10, 10') mit
mindestens zwei miteinander verbundenen und Maschen (16a - 16b", 20a - 20b") bildenden
Linienelementen (12a - 12d, 14a - 14c), und mindestens eine einzelne gebildete und/oder
bildbare Verbindungselemente (30a - 30b", 30, 30') aufweisende weitere Funktionslage,
gebildet aus einem zumindest bereichsweise in das Fadensystem (10, 10') eingebundenen
weiteren Fadensystem, dadurch gekennzeichnet, dass die Fadensysteme (10, 10') unter Bildung von Durchlassstellen (24a - 24d, 24', 24")
derart miteinander verbunden werden, dass deren freie Querschnittsfläche mehr als
20% der entsprechenden Trägerfläche (8) einnimmt.
15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass an mindestens einem Linienelement (26a - 26c, 26', 26") des weiteren Fadensystems
vorgesehene Maschen (28a - 28b, 28', 28") aufgetrennt und Verbindungselemente (30a
- 30b", 30, 30') ausgebildet werden.
16. Verfahren nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Maschen (28a - 28b, 28', 28") geschert und die freien Enden der aufgetrennten
Maschen (28a - 28b, 28', 28") zur Ausbildung pilzkopfartiger Verdickungen insbesondere
durch Sengen angeschmolzen werden.