[0001] Die Erfindung betrifft einen Gefechtskopf umfassend eine Gefechtskopfhülle mit an
ihrer Außenseite lose angeordneten Splitterelementen, sowie eine die Splitterelemente
umgebende, sie fixierende Außenhülle.
[0002] Ein Gefechtskopf mit Splitterfunktion weißt eine Gefechtskopfhülle auf, die im Inneren
mit Sprengstoff gefüllt ist. Zur Ermöglichung der Splitterfunktion sind an der Außenseite
der zumeist zylindrischen Gefechtskopfhülle Splitterelemente, beispielsweise in Form
von beim Detonieren zerberstender Splitterplatten, angeordnet. Den Gefechtskopf radial
nach außen abschließend ist schließlich eine Außenhülle vorgesehen, die die Splitterelemente
umgibt und auf die Gefechtskopfhülle fest aufgesetzt ist. Zur Detonation wird der
in der Gefechtskopfhülle befindliche Sprengstoff gezündet, so dass die Splitterelemente
zerbersten oder, sofern Einzelsplitter vorgesehen sind, diese durch die Detonation
im Wesentlichen radial in die Umgebung geschleudert werden.
[0003] Aufgrund dieser radialen Splitterwirkung sind bei Einsatz solcher Gefechtsköpfe beispielsweise
Kollateralschäden nicht immer zu vermeiden. Aus diesem Grund ist der Einsatz eines
Gefechtskopfs mit Splitterwirkung nicht in jeder Situation möglich. In solchen Fällen
wäre dann ein Geschoss oder ein Flugkörper mit einem Gefechtskopf ohne Splitterwirkung
einzusetzen, sofern vorhanden, oder eine Bekämpfung eines Ziels nicht möglich.
[0004] Der Erfindung liegt damit das Problem zugrunde, einen Gefechtskopf mit erweiterter
Funktionalität anzugeben.
[0005] Zur Lösung dieses Problems ist bei einem Gefechtskopf der eingangs genannten Art
erfindungsgemäß vorgesehen, das Mittel zum automatischen Öffnen der die lose angeordneten
Splitterelemente fixierenden Außenhülle derart, dass die Splitterelemente abfallen,
vorgesehen sind.
[0006] Bei dem erfindungsgemäßen Gefechtskopf können die Splitterelemente bei Bedarf während
des Einsatzes entfernt werden, indem die Außenhülle, die die lose an der Gefechtskopfhülle
anliegenden Splitterelemente in ihrer Position fixiert, automatisch geöffnet wird,
so dass die Splitterelemente abfallen können. Diese automatische Öffnung erfolgt,
nachdem das Geschoss oder der Flugkörper abgefeuert wurde, bevorzugt kurz vor der
eigentlichen Detonation. Hierüber ist es möglich, den Gefechtskopf folglich bei Bedarf
als Splitterladung zu zünden, wobei in diesem Fall die Splitterelemente bis zur Zündung
des Gefechtskopfes an ihm verbleiben, mithin also die Außenhülle nicht automatisch
geöffnet wird. Soll jedoch die radiale Splitterwirkung unterdrückt werden, um wie
bereits beschrieben z. B. etwaige Kollateralschäden zu vermeiden, wird über das Mittel
zum automatischen Öffnen der Außenhülle diese vor der Gefechtskopfdetonation geöffnet,
so dass die Splitterelemente abfallen. Es kommt nur noch zu einer splitterlosen Detonation
des Gefechtskopfs. Der erfindungsgemäße Gefechtskopf ist folglich in zwei unterschiedlichen
Modi betreibbar, einmal als Gefechtskopf mit Splitterwirkung und einmal als Gefechtskopf
ohne Splitterwirkung, wobei der jeweilige Modus durch Ansteuerung der Mittel zum automatischen
Öffnen bei Bedarf nach Abschuss des Geschosses oder des Flugkörpers gewählt und eingestellt
werden kann.
[0007] Die Mittel zum automatischen Öffnen der Außenhülle sind bevorzugt pyrotechnische
Mittel, also Mittel, die selbst explosiv sind, so dass hierüber ein sicheres Öffnen
der Außenhülle gewährleistet wird, indem diese quasi abgesprengt wird. Selbstverständlich
wird bei Zündung der pyrotechnischen Mittel nicht der eigentliche Gefechtskopfsprengsatz
gezündet. Die pyrotechnischen Mittel umfassend gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform
eine oder mehrere Schneidschnüre, die benachbart zur Außenhülle verlaufen. Solche
Schneidschnüre ermöglichen den Aufbau einer linearen Detonationsfront, also ein lineares,
lokal gezieltes explosives Einwirken auf die benachbarte Außenhülle. Eine Schneidschnur
besteht aus einem Außenmantel, üblicherweise aus Metall, beispielsweise Blei, der
mit Sprengstoff gefüllt ist. An einer Seite ist eine zum Schnurinneren gerichtete
keilförmige Eintiefung vorgesehen, die in der Verlegestellung der Schneidschnur nach
außen zur Außenhülle gerichtet ist. Die Schneidschnur zündet hohlladungsartig, d.
h., dass die keilförmige Eintiefung beim Zünden als schmale, längliche Materialaufwerfung
nach außen geformt wird und die Außenhülle aufreißt respektive zerteilt. Infolge der
linearen Schneidwirkung kann folglich die Außenhülle längs wenigstens einer, bevorzugt
mehrerer ausgezeichneter Linien unter Verwendung der einen oder mehreren Schneidschnüre
aufgesprengt werden und geöffnet und bevorzugt hierüber in mehrere Teile getrennt
werden, die abfallen, woraufhin die Splitterelemente freigegeben werden und ebenfalls
abfallen.
[0008] Bevorzugt verläuft die eine oder verlaufen die mehreren Schneidschnüre derart, dass
bei ihrer Zündung die Außenhülle in zwei oder mehr separate Teile aufgetrennt werden.
Hierüber wird sichergestellt, dass die Außenhülle nicht nur an einer Stelle aufgetrennt
wird, was die Gefahr mit sich bringen würde, dass sie sich nicht vollständig von der
Gefechtskopfnülle löst. Das Auftrennen längs zweier oder mehrerer Linien und daraus
resultierend die Auftrennung der Außenhülle in mehrere separate Teile gewährleistet
jedoch, dass die Außenhülle vollständig abfällt. Um dies zu ermöglichen erstrecken
sich die eine oder die mehreren Schneidschnüre bevorzugt axial entlang eines zylindrischen
Abschnitts der Außenhülle und, sofern erforderlich, zum Zentrum eines Deckelabschnitts
der Gefechtskopfshülle. An diesem Deckelabschnitt der Gefechtskopfhülle ist ohnehin
der Zünd- und Sicherungsmechanismus, der zum Zünden des eigentlichen, im Inneren der
Gefechtskopfhülle befindlichen Sprengsatzes dient, vorgesehen, so dass eine Integration
geeigneter Zündmittel zum Zünden der einen oder mehreren Schneidschnüre in diesem
Bereich ohne Weiteres möglich ist, weshalb die eine oder die mehreren Schneidschnüre
bevorzugt in den Bereich des Deckelabschnitts der Gefechtskopfhülle geführt sind,
jedoch nicht müssen.
[0009] Ist nur eine Schneidschnur vorgesehen, so befindet sich der ihr zugeordnete, separate
Zünder exzentrisch zur Mitte des Deckelabschnitts, da im Bereich der Deckelabschnittmitte
die Zünd- und Sicherheitsvorrichtung für den eigentlichen Gefechtskopfsprengsatz vorgesehen
ist. Eine Anordnung des Schneidschnurzünders benachbart hierzu ist jedoch ohne Weiteres
möglich. Kommen mehrere Schneidschnüre zum Einsatz, so ist jeder Schneidschnur bevorzugt
ein eigener Zünder zugeordnet, der ebenfalls jeweils exzentrisch zur Mitte des Deckelabschnitts
angeordnet ist. Zwar ist es grundsätzlich möglich, nur einen gemeinsamen Zünder für
alle Schneidschnüre vorzusehen. Aus Redundanzgründen ist jedoch die Verwendung jeweils
eines eigenen Schneidschnurzünders zweckmäßig, damit bei Versagen eines Zünders oder
einer der Schneidschnüre stets die anderen gezündet werden können und die Außenhülle
abgesprengt werden kann.
[0010] Zur einfachen Fixierung der einen oder mehreren Schneidschnüre sind an der Gefechtskopfhülle
bevorzugt geeignete Halteelemente, insbesondere Klemmelemente vorgesehen, an denen
die schmalen Schneidschnüre fixiert werden. Solche Klemmelemente sind beispielsweise
in Form von schmalen, radial nach außen abstehenden Klemmvorsprüngen, zwischen denen
die Schneidschnur fixiert wird, zu realisieren. Alternativ zur Fixierung an solchen
Halte- oder Klemmelementen besteht selbstverständlich die Möglichkeit, die Schneidschnüre
auch an der Gefechtskopfhülle anzukleben.
[0011] Die Gefechtskopfhülle selbst ist bevorzugt aus Metall, insbesondere aus Aluminium
gefertigt, denkbar ist aber auch eine Herstellung aus einem z.B. faserverstärktem
Kunststoff, In jedem Fall ist sicherzustellen, dass die Gefechtskopfhülle eine hinreichende
Stabilität hat, da vermieden werden muss, dass im Falle einer Zündung der Schneidschnur
die eigentliche Detonationswirkung nicht radial nach außen, sondern vollständig oder
mit einem beachtlichen Teil nach innen gerichtet ist. Denn in einem solchen Fall würde
die Detonationswucht nicht auf die Außenhülle einwirken, so dass diese nicht aufgerissen
werden würde. Vielmehr würde sich die Gefechtskopfhülle nach innen verformen. Um dies
zu vermeiden ist bei einer Ausgestaltung der Gefechtskopfhülle aus den genannten Materialien
eine hinreichende Stabilität gewährleistet, so dass der Detonationsdruck beim Zünden
der Schneidschnüre nach außen auf die Außenhülle wirkt, ohne nennenswerte Verformung
der Gefechtskopfhülle selbst.
[0012] Die Außenhülle ihrerseits ist aus Metall, insbesondere Aluminium, oder einem gegebenenfalls
faserverstärkten Kunststoff gefertigt, es ist in jedem Fall sicherzustellen, dass
die Außenhülle einerseits ihre Funktion als radiale Umhüllung und Halterung für die
Splitterelemente ausüben kann, gleichzeitig aber hinreichend weich respektive dünn
ist, um über die Schneidschnur aufgesprengt werden zu können.
[0013] Um die Auftrennung der Außenhülle noch weiter zu vereinfachen ist es denkbar, wenigstens
eine, vorzugsweise mehrere Sollbruchstellen an der Außenhülle vorzusehen. Dies ist
beispielsweise durch lokale, lineare Eintiefungen möglich, denkbar sind auch Perforationslinien
und Ähnliches, wobei die Sollbruchstellen bevorzugt parallel zu den Schneidschnüren
verlaufen.
[0014] Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus dem im
Folgenden beschriebenen Ausführungsbeispiel sowie anhand der Zeichnungen. Dabei zeigen:
- Fig. 1
- eine Perspektivansicht einer Gefechtskopfhülle,
- Fig. 2
- die Gefechtskopfhülle aus Fig. 1 mit daran angeordneten Schneidschnüren,
- Fig. 3
- eine Schnittansicht einer Schneidschnur,
- Fig. 4
- die Gefechtskopfhülle aus Fig. 2 mit daran angeordneten Splitterelementen in Form
von Splitterplatten,
- Fig. 5
- den fertigen Gefechtskopf, bestehend aus der Gefechtskopfhülle nebst Splitterplatten
aus Fig. 4 mit angebrachter Außenhülle, und
- Fig. 6
- eine Schnittansicht durch den Gefechtskopf aus Fig. 5 mit aufgesetztem Zünder.
[0015] Fig. 1 zeigt eine Perspektivansicht einer Gefechtskopfhülle 1, bestehend aus einem
zylindrischen Abschnitt 2 und einem Deckelabschnitt 3. Der zylindrische Abschnitt
2 ist gegenüber dem Deckelabschnitt 3 radial eingetieft, weist also einen geringeren
Außendurchmesser auf. Am unteren Ende ist ein Radialflansch 4 vorgesehen, der Deckelabschnitt
bildet einen oberen Radialflansch 5. Zwischen diesen beiden Radialflanschen 4, 5 erstrecken
sich im gezeigten Beispiel insgesamt vier Linien umfassend mehrere Klemmelemente 6,
die, wie nachfolgend noch beschrieben wird, der Fixierung von Schneidschnüren dienen.
Jedes Klemmelement besteht aus zwei separaten Klemmvorsprüngen 7, zwischen die eine
Schneidschnur eingeklemmt werden kann. Die jeweiligen Linien der Klemmelemente 6 setzen
sich am Deckelabschnitt 3 in entsprechenden Klemmnuten 8 fort, wobei die Klemmnuten
8 zur Mitte 9 des Deckelabschnitts verlaufen. Die Gefechtskopfhülle 1 ist beispielsweise
aus Aluminium gefertigt, denkbar ist auch die Ausführung als faserverstärktes Kunststoffbauteil.
[0016] Fig. 2 zeigt die Gefechtskopfhülle 1 aus Fig. 1, wobei an den Klemmelementen 6 und
in den Klemmnuten 8 jeweils eine Schneidschnur 10 fixiert ist. Die Schneidschnüre
10 laufen allesamt zur Mitte 9 des Deckelabschnitts 3, wo sie, worauf nachfolgend
noch eingegangen wird, mit jeweils einem Zünder zum separaten Zünden jeder einzelnen
Schneidschnur 10 verbunden werden.
[0017] In Fig. 3 ist eine Schnittansicht einer solchen Schneidschnur 10 dargestellt. Sie
umfasst eine metallische Hülle 11, die mit Sprengstoff 12 gefüllt ist. Die Hülle 11
besteht beispielsweise aus Blei. Die Wirkung einer solchen Schneidschnur ist die einer
linearen Hohlladung. Zu diesem Zweck ist die Hülle 11 an einer Seite mit einer im
gezeigten Beispiel V-förmigen Eintiefung 13 versehen, die beim Zünden des Sprengstoffs
12 linienförmig und schmal nach außen aufgeworfen wird. In der Montagestellung liegt
die Schneidschnur 10 mit ihrer Flachseite 14 an der Gefechtskopfhülle 1 an, d. h.,
dass die V-förmige Nut 13 nach außen weißt.
[0018] Fig. 4 zeigt die Gefechtskopfhülle 1 mit an der Außenseite des zylindrischen Abschnitts
2 nunmehr angeordneten Splitterbelegungen, nämlich Splitterelementen 15 in Form mehrerer
einzelner Splitterplatten, wobei im gezeigten Beispiel jeweils zwei Splitterplatten
axial gesehen übereinander angeordnet in einem zwischen den Klemmelementlinien befindlichen
Segment vorgesehen sind. Die plattenförmigen Splitterelemente 15 weisen eine gebogene
Form auf, die dem Außenradius des zylindrischen Abschnitts 2 entspricht, sie liegen
lose zwischen den Klemmelementen 6 und den Radialflanschen 4, 5, sind dort also nicht
fixiert. Anstelle der plattenförmigen Splitterelemente 15 wäre es selbstverständlich
auch denkbar, als Splitterbelegung eine Vielzahl einzelner kleiner Splitterelemente
dort lose anzuordnen.
[0019] Fig. 5 zeigt schließlich den Gefechtskopf 16 im fertig montierten Zustand, in welchem
eine Außenhülle 17, beispielsweise eine dünne Metallhülle oder Kunststoffhülle, aufgezogen
respektive aufgepresst ist, über die der Gefechtskopf 16 radial nach außen gekapselt
wird und gleichzeitig die Splitterelemente 15, die von der Außenhülle 17 umgriffen
werden, in ihrer Position fixiert werden. Die Außenhülle 17 übergreift ersichtlich
auch die Schneidschnüre 10, soweit diese längs des zylindrischen Abschnitts 2 in den
Klemmelementlinien geführt sind. D. h., dass die Schneidschnüre 10 mit ihrer Einkerbung
13 unmittelbar benachbart unterhalb der Außenhülle 17 angeordnet sind.
[0020] In der Schnittansicht gemäß Fig. 6, in der der Innenraum 18 der Gefechtskopfhülle
1 zu sehen ist, der in Betrieb mit Sprengstoff gefüllt ist, ist nochmals der radiale
Aufbau zu erkennen, wobei die linke und die rechte Bildhälfte jeweils unterschiedliche
Schnittebenen zeigen. In der linken Bildhälfte ist ein Schnitt durch den Bereich der
Splitterelemente 15 gezeigt, siehe Fig. 5, während die rechte Schnittbildhälfte eine
Schnittansicht durch den Bereich einer Schneidschnur 10 darstellt.
[0021] Fig. 6 zeigt ferner die aufgesetzte Zündvorrichtung 19, die zum einen einen Zünder
20 umfasst, der zum Zünden des hier nicht gezeigten Sprengstoffs im Innenraum 18 der
Gefechtskopfhülle 1 dient. Gezeigt ist ferner ein Zünder 21, der der in Fig. 6 gezeigten
Schneidschnur zugeordnet ist, über den diese also gezündet werden kann. Jede der vier
Schneidschnüre 10 weißt einen separaten Zünder 21 auf, die jeweils exzentrisch zur
Mitte des Deckelabschnitts 3 angeordnet sind, nachdem der eigentliche Zünder 20, der
zum Zünden des Gefechtskopfsprengsatzes dient, deckelmittig angeordnet ist.
[0022] Soll nun nach Abschuss des Geschosses, das den Gefechtskopf 16 trägt, die Detonation
mit Splitterwirkung erfolgen, so bleibt der Gefechtskopf unverändert, d. h., dass
der Splittermantel bestehend aus den Splitterelementen 15 bis zur Zündung des Gefechtskopfes
am Gefechtskopf 16 verbleibt. Soll jedoch die radiale Splitterwirkung unterdrückt
werden, so werden über die jeweiligen Zünder 21 vor der eigentlichen Zündung des Gefechtskopfsprengstoff
die Zünder 21 über die Steuerungselektronik des Gefechtskopfes, die ebenfalls im Bereich
des Deckelabschnitts 3, also der dortigen Zünd- und Sicherungsvorrichtung vorgesehen
ist, angesteuert, so dass über diese die vier Schneidschnüre 10 gezündet werden. Dies
führt dazu, dass es zu linear verlaufenden Explosionen unterhalb der Außenhülle 17
kommt, wie durch die Linien 22 in Fig. 5 dargestellt. Insgesamt bilden sich vier derartige
lineare Detonationslinien aus. Entlang dieser wird die Außenhülle 17 aufgetrennt,
sie reißt also auf, es bilden sich im gezeigten Beispiel vier Außenhüllenabschnitte,
die sofort nach Detonation der Schneidschnüre 10 abfallen. Mit dem Absprengen der
Außenhülle 17 ist folglich auch keine Fixierung der Splitterelemente 15 mehr gegeben,
die wie beschrieben lose an der Gefechtskopfhülle 1 anliegen. Infolgedessen fallen
unmittelbar mit dem Absprengen der Außenhülle 17 auch die Splitterelemente 15 ab.
D. h., dass der gesamte Splittermantel am Gefechtskopf vor der eigentlichen Zündung
des Gefechtskopfes entfernt wurde. Dies geschieht bevorzugt kurz vor der eigentlichen
Zündung des Gefechtskopfes, was aufgrund der elektronischen Ansteuerung ohne Weiteres
möglich ist. Der Gefechtskopf detoniert sodann ohne Splitterwirkung.
1. Gefechtskopf umfassend eine Gefechtskopfhülle mit an ihrer Außenseite angeordneten
Splitterelementen, sowie eine die Splitterelemente umgebende Außenhülle,
dadurch gekennzeichnet,
dass Mittel (10) zum automatischen Öffnen der die lose angeordneten Splitterelemente (15)
fixierenden Außenhülle (17) derart, dass die Splitterelemente (15) abfallen, vorgesehen
sind.
2. Gefechtskopf nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Mittel pyrotechnische Mittel (10) sind.
3. Gefechtskopf nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Mittel eine oder mehrere Schneidschnüre (10), die benachbart zur Außenhülle (17)
verlaufen, umfassen.
4. Gefechtskopf nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Schneidschnur (10) oder die Schneidschnüre (10) derart verlaufen, dass bei ihrer
Zündung die Außenhülle (17) in zwei oder mehr separate Teile auftrennbar ist.
5. Gefechtskopf nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass die eine oder die mehreren Schneidschnüre (10) sich axial entlang eines zylindrischen
Abschnitts der Außenhülle (17) und vorzugsweise zur Mitte (9) eines Deckelabschnitts
(3) der Gefechtskopfhülle (1) erstrecken.
6. Gefechtskopf nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass der einen Schneidschnur (10) ein exzentrisch zur Mitte (9) des Deckelabschnitts (3)
angeordneter Zünder (21) zugeordnet ist, oder dass den mehreren Schneidschnüren (10)
jeweils ein eigener, exzentrisch zur Mitte (9) des Deckelabschnitts (3) angeordneter
Zünder (21) vorgesehen ist.
7. Gefechtskopf nach einem der Ansprüche 3 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass an der Gefechtskopfhülle (1) Halteelemente (6), insbesondere Klemmelemente zum Fixieren
der der einen oder der mehreren Schneidschnüre (10) vorgesehen sind.
8. Gefechtskopf nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Gefechtskopfhülle (1) aus Metall, insbesondere Aluminium, oder einem gegebenenfalls
faserverstärkten Kunststoff ist.
9. Gefechtskopf nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Außenhülle (17) aus Metall, insbesondere Aluminium, oder einem gegebenenfalls
faserverstärktem Kunststoff ist.
10. Gefechtskopf nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass an der Außenhülle (17) wenigstens eine, vorzugsweise mehrere Sollbruchstellen vorgesehen
sind.