[0001] Die Erfindung betrifft ein Böschungsbauwerk gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1.
[0002] Im Stand der Technik sind verschiedene Böschungsbauwerke mit Lagen von Erdstoff,
die jeweils ein luftseitiges Abschlusselement aufweisen, welche mit in den Erdstoff
gerichtete Rückverankerungen verbunden sind, bekannt. Derartige Böschungsbauwerke
werden nach einem als kunststoffbewehrte Erde bezeichneten System errichtet, worunter
ein Verbundkörper aus Boden und einer Bewehrung verstanden wird. Als Bewehrung werden
bevorzugt Stahl oder Kunststoffstäbe, Reibungsbänder, Matten oder Gitter aus Geokunststoff
verwendet, welche bevorzugt horizontal angeordnet werden.
[0003] Nach
DE 200 11 791.2 U 1 ist Böschungsbauwerk mit kunststoffbewehrter Erde bekannt, bei der der erdseitige
Bereich der Böschung aus horizontalen Schichten aufgebaut ist, zwischen denen Bewehrungen
aus Geokunststoff, auch Geokunststoffbewehrung genannt, angeordnet sind. Dabei sind
als verlorene Schalung dienende abgewinkelte Bewehrungsmatten zur Fixierung der verlorenen
Schalung zwischen Schenkelflächen der abgewinkelten Bewehrungsmatten Abstandhalter
angeordnet. Derartige Böschungsbauwerke werden luftseitig regelmäßig begrünt, wodurch
ein optisch ansprechendes Erscheinungsbild erreicht und eine Verringerung von Erosion
ermöglicht werden. Durch die Anordnung von rückverankerten Geokunststoffen ergeben
sich für diese Böschungsbauwerk eine gute Standsicherheit und eine gute Begrünbarkeit.
[0004] Nachteilig ist dabei, dass eine die Tragfähigkeit derartiger Böschungsbauwerke langfristig
begünstigende Begrünung einer regelmäßigen Kontrolle bedarf und daher aufwendig ist.
[0005] Aus
WO 2000/031 350 A1 und
WO 2000/022 242 A1 sind Böschungsbauwerke mit Lagen von Erdstoff bekannt, wobei als Sichtmauer eine
Gabionen-Konstruktion als Verblendschale angeordnet ist. Bei diesen bekannten Böschungsbauwerken
ist für jede Lage von Erdstoff jeweils ein Abschlusselement angeordnet, das aus abgewinkelten
Bewehrungsmatten derart gebildet ist, dass luftseitig jeweils an jedem Abschlusselement
eine einzige, geschlossene Gabione gebildet ist. Damit weisen diese bekannten Böschungsbauwerke
eine Vielzahl separater, übereinander gestapelter Gabionen auf, wobei für jede Lage
von Erdstoff eine Gabione vorgesehen ist.
[0006] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein verbessertes Böschungsbauwerk
anzugeben.
[0007] Erfindungsgemäß wird die Aufgabe mit einem Böschungsbauwerk, welches die in Anspruch
1 angegebenen Merkmale aufweist, gelöst.
[0008] Vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
[0009] Das erfindungsgemäße Böschungsbauwerk weist Lagen von Erdstoff mit jeweils luftseitigen
Abschlusselementen auf, welche mit in den Erdstoff gerichteten Rückverankerungen kraftschlüssig
verbunden sind. Erfindungsgemäß ist luftseitig vor den Abschlusselementen eine Sichtmauer
angeordnet, wobei zumindest Teile dieser Sichtmauer mit Abschlusselementen verbunden
sind. Dadurch wird die statische Konstruktion des gattungsgemäßen Böschungsbauwerks
durch die vorgesetzte Sichtmauer zusätzlich statisch gesichert, so dass das Sicherheitsniveau
des erfindungsgemäßen Böschungsbauwerks gegenüber herkömmlichen gattungsgemäßen Böschungsbauwerken
erhöht wird. Besonders vorteilhaft ist das mit einer vorgesetzten Sichtmauer erzeugbare
sehr ansprechende Erscheinungsbild, das dem Erscheinungsbild einer sehr aufwändigen
Sichtmauer-Konstruktion entspricht, während die tatsächliche Konstruktion eine nach
dem System bewehrter Erde sehr einfach hergestellte Konstruktion ist. Besonders vorteilhaft
ist zudem, dass die vorgesetzte Sichtmauer repariert, entfernt und gestaltet werden
kann, da es nicht Bestandteil der statischen Konstruktion des Böschungsbauwerks ist.
[0010] Eine Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass Abschlusselemente Bestandteil der
Sichtmauer sind. Dadurch werden Aufwand und Kosten zur Errichtung der vorgesetzten
Sichtmauer weiter reduziert.
[0011] Erfindungsgemäß sind die Abschlusselemente abgewinkelte Bewehrungsmatten, die besonders
kostengünstig und mit individuellen Querschnitten und Geometrien herstellbar sind.
Besonders bevorzugt sind die insbesondere die sichtbaren Bewehrungsmatten verzinkt,
so dass sie dauerhaft korrosionsbeständig sind.
[0012] Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass Abschlusselemente jeweils benachbart übereinander
angeordneter Lagen von Erdstoff miteinander verbunden sind, wobei bevorzugt jeweils
ein oberer Rand eines aufrechten Schenkels einer abgewinkelten Bewehrungsmatte außerhalb
eines unteren Randes eines aufrechten Schenkels einer abgewinkelten Bewehrungsmatte
einer nächst höheren Lage angeordnet ist. Eine abgewinkelte Bewehrungsmatte weist
jeweils einen inneren, vorzugsweise im Wesentlichen horizontal zu verlegenden Schenkel
und einen aufrechten äußeren Schenkel auf. Unter einem aufrechten äußeren Schenkel
soll dabei nicht nur ein vertikaler Schenkel, sondern auch ein gegenüber dem inneren
Schenkel abgewinkelter Schenkel verstanden werden. Dadurch wird es auf einfache Weise
möglich, dass von einer Vielzahl äußerer Schenkel von als Abschlusselementen dienenden
abgewinkelten Bewehrungsmatten zunächst eine erdseitige Gabionenbegrenzung, nämlich
besonders bevorzugt ein geschlossenes ebenes Bewehrungsgeflecht, bilden, sodass anschließend
nach Errichtung eines weiteren ebenen Bewehrungsgeflechts als luftseitige Gabionenbegrenzung
eine Gabionen-Konstruktion als Verblendschale angeordnet werden kann. Eine derartige
Verblendschale ist eine Sichtmauer im Sinne der Erfindung. Diese Gabionen-Konstruktion
ist eine auch als Halb-Gabione bezeichnete Konstruktion, bei der nicht einzelne, jeweils
üblicherweise als Gabionen bezeichnete geschlossene Käfige gestapelt oder in sonstiger
Weise verwendet werden, sondern bei der zwischen zwei beabstandeten Gabionen-Begrenzungen
Steine eingefüllt werden. Derartige Gabionen-Begrenzungen sind in der Regel Bewehrungsmatten,
deren Maschenweite kleiner ist als die Durchmesser der einzufüllenden Steine, wobei
eine luftseitige Bewehrungsmatte mit Hilfe von Abstandshaltern bevorzugt parallel
zu einer rückseitigen Gabionenbegrenzung angeordnet wird bzw. ist. Am Fuß ist ein
Gabionen-Bodengitter angeordnet; an seitlichen, vertikalen Rändern ist eine Seitenbegrenzung
angeordnet, so dass eine Halb-Gabione gebildet wird, in welche geeignete Steine einfüllbar
sind.
[0013] Eine andere Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass das Abschlusselement jeder
Lage eine Rückverankerung aufweist, wodurch ein besonders sicheres und/oder besonders
steiles Böschungsbauwerk errichtet werden kann.
[0014] Bevorzugt sind die Lagen von Erdstoff und damit die dazwischen verlaufenden Rückverankerungen
im Wesentlichen horizontal angeordnet. Die Verbindung zwischen Rückverankerung und
korrespondierendem Abschlusselement erfolgt dadurch, dass der innere Schenkel von
als Abschlusselementen dienenden abgewinkelten Bewehrungsmatten auf einen luftseitigen
Rand eines als Rückverankerung dienenden Geokunststoffs aufgelegt wird, so dass infolge
der Auflast einer oder mehrerer über dem so gebildeten Überlappungsbereich angeordneter
Schichten von Erdstoff eine kraftschlüssige Verbindung geschaffen wird. Die Verwendung
von Geokunststoffen als Rückverankerungen ist eine besonders effiziente und kostengünstige
Ausgestaltung der Erfindung, da Geokunststoffe besonders einfach zu verlegen sind.
[0015] Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass als Sichtmauer eine Gabionenwand angeordnet
ist. Das optische Erscheinungsbild eines derart ausgestalteten Böschungsbauwerks ist
besonders ansprechend; ein derartiges Böschungsbauwerk liefert den Eindruck besonders
hoher Wertigkeit, da üblicherweise mittels Gabionen errichtete Böschungsbauwerke als
Schwergewichtsmauern hergestellt werden, wozu gemäß Stand der Technik besonders große,
das heißt besonders tiefe Gabionen erforderlich wären. Dabei bilden aufrechte Schenkel
von als Abschlusselementen dienenden abgewinkelten Bewehrungsmatten eine erdseitige
Gabionenbegrenzung.
[0016] Die Erfindung sieht vor, dass ein mit den äußeren Schenkeln verbundenes luftseitiges
Drahtgitter, insbesondere eine Bewehrungsmatte, eine luftseitige Gabionenbegrenzung
bildet. Besonders bevorzugt ist dieses luftseitige Drahtgitter verzinkt, so dass die
als Sichtwand vorgesetzte Gabionen-Konstruktion korrosionsbeständig und damit besonders
dauerhaft ist.
[0017] Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass am Böschungsfuß eine Sauberkeitsschicht
unterhalb der Sichtmauer angeordnet ist, wodurch diese besonders einfach herstellbar
und besonders einfach auszurichten ist. Bevorzugt ist unterhalb der Sauberkeitsschicht
ein Austauschboden angeordnet.
[0018] Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass auf der Böschungskrone ein
Wind- oder Schallschutzzaun angeordnet ist. Dadurch kann der bautechnische Aufwand
gegenüber einem üblichen Böschungsbauwerk mit gleicher Schalldämpfung deutlich reduziert
werden.
[0019] Die Erfindung wird im Folgenden anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert.
[0020] Dazu zeigen:
- Figur 1
- eine Schnittdarstellung eines erfindungsgemäßen Böschungsbauwerks,
- Figur 2
- eine ausschnittsweise Vergrößerung einer ersten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen
Böschungsbauwerks und
- Figur 3
- eine ausschnittsweise Vergrößerung einer zweiten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen
Böschungsbauwerks.
[0021] Figur 1 zeigt ein erfindungsgemäßes Böschungsbauwerk 1 in Schnittdarstellung. In bekannter
Weise ist nach dem System bewehrter Erde eine Böschung errichtet, wobei gut verdichtungsfähiger
Erdstoff in mehreren Lagen 2 übereinander aufgeschüttet und jeweils lagenweise verdichtet
wurde. Die Höhe des Böschungsbauwerks 1 beträgt etwas mehr als 5 m. An der rechts
dargestellten Luftseite des Böschungsbauwerks 1 sind Abschlusselemente 3 angeordnet,
wobei jeweils ein Abschlusselement 3 zwei Lagen 2 von Erdstoff luftseitig abschließt.
Die Abschlusselemente 3 sind jeweils aus abgewinkelten Bewehrungsmatten gebildet.
Eine abgewinkelte Bewehrungsmatte weist jeweils einen inneren, horizontal verlegten
Schenkel und einen aufrechten äußeren Schenkel auf. Die inneren, horizontal verlegten
Schenkel sind jeweils mit in den Erdstoff gerichtete Rückverankerungen 4, welche aus
einem Geokunststoff gebildet ist, verbunden. Die Höhe eines Abschlusselementes 3 entspricht
der Dicke zweier Lagen 2 von Erdstoff; jeweils zwischen zwei Lagen ist dabei eine
Rückverankerung 4 angeordnet.
[0022] Vor der nach dem System bewehrter Erde errichteten Böschung ist eine Gabionenwand
als Sichtmauer angeordnet, so dass das Böschungsbauwerk 1 ein sehr ansprechendes Erscheinungsbild
aufweist, das nämlich dem Erscheinungsbild einer sehr aufwändigen Gabionen-Konstruktion
entspricht, wobei die tatsächliche Konstruktion eine nach dem System bewehrter Erde
aber eine sehr einfach und damit kostengünstiger hergestellte Konstruktion ist, als
eine reine Gabionen-Konstruktion mit gleichem Erscheinungsbild.
[0023] Dadurch, dass die als vorgesetzte Gabionen-Konstruktion errichtete Sichtmauer mit
Abschlusselementen 3 verbunden sind, können die genannten Vorteile erreicht werden,
indem die Sichtmauer sehr schlank ausgeführt werden kann. Die Dicke der Sichtmauer
beträgt etwa 20 cm, wodurch das erfindungsgemäße Böschungsbauwerk 1 vergleichsweise
kostengünstig ausführbar ist: Die Dicke einer Gabionenwand einer herkömmlichen Gabionen-Konstruktion
mit gleichem Erscheinungsbild, also wobei die Sichtmauer aus Gabionen als Schwergewichtsmauer
gefertigt wäre, würde demgegenüber deutlich mehr als einen Meter betragen und wäre
sehr viel aufwändiger zu errichten.
[0024] Die vorgesetzte Gabionen-Konstruktion kann auch später repariert, entfernt und gestaltet
werden, da sie nicht Bestandteil der statisch erforderlichen Konstruktion des Böschungsbauwerks
1 ist.
[0025] Am Böschungsfuß ist unterhalb der Sichtmauer eine Sauberkeitsschicht 8 aus Magerbeton
angeordnet, unter dem ein Austauschboden 9 angeordnet ist. Sauberkeitsschicht 8 und
Austauschboden 9 sind statisch derart bemessen, dass keine unkritischen Belastungen
und/oder Verformungen, die aus der Last der Sichtmauer resultieren, zu erwarten sind.
[0026] Auf der Böschungskrone des Böschungsbauwerks 1 ist ein Windschutzzaun 10 angeordnet.
Dadurch kann neben einer Reduzierung von Windschäden im Bereich der Böschungskrone
eine zusätzliche Schalldämpfung erreicht werden.
[0027] Bei der in
Figur 2 gezeigten ausschnittsweisen Vergrößerung eines erfindungsgemäßen Böschungsbauwerks
1 ist eine erste Ausführungsform der als Gabionenwand ausgebildeten Sichtmauer dargestellt.
Äußere Schenkel 3.1 von als Abschlusselementen 3 dienenden abgewinkelten Bewehrungsmatten
bilden eine erdseitige Gabionenbegrenzung und ein mit den äußeren Schenkeln 3.1 verbundenes
luftseitiges Drahtgitter 5 bildet eine luftseitige Gabionenbegrenzung. Zwischen den
äußeren Schenkeln 3.1 und dem Drahtgitter 5 sind Steine 7 eingefüllt, wodurch eine
Gabione gebildet wird.
[0028] Zur Aussteifung der abgewinkelten Bewehrungsmatten sind Distanzhalter 3.3 angeordnet,
deren Enden jeweils mit einem äußeren Schenkel 3.1 und einem inneren Schenkel 3.2
der abgewinkelten Bewehrungsmatte verbunden sind, so dass beim Einbringen und insbesondere
beim Verdichten der Lage 2 von Erdstoff ein Aufbiegen der abgewinkelten Bewehrungsmatte
verhindert wird.
[0029] Die Abschlusselemente 3 jeweils übereinander angeordneter Lagen 2 von Erdstoff sind
miteinander verbunden, indem jeweils ein oberer Rand eines aufrechten Schenkels 3.1
einer abgewinkelten Bewehrungsmatte außerhalb unmittelbar neben einem unteren Randes
eines aufrechten Schenkels 3.1 einer abgewinkelten Bewehrungsmatte der nächst höheren
Lage 2 angeordnet ist. Die so gebildeten Überlappungsbereiche sind auf hier nicht
gezeigte Weise mittels Rödeldraht miteinander verbunden. Dadurch wird von einer Vielzahl
äußerer Schenkel 3.1 ein ebenes, geschlossenes Bewehrungsgeflecht als erdseitige Gabionenbegrenzung
gebildet, zu welchem das Drahtgeflecht 5 in einem Abstand von ca. 20 cm parallel verlaufend
angeordnet ist.
[0030] Das luftseitige Drahtgitter 5 ist mittels einer Vielzahl von Abstandshaltern 6 an
den äußeren Schenkeln 3.1 befestigt. Der Abstand der Abstandshalter 6 untereinander
ist unter Berücksichtigung der Dimensionierung des luftseitigen Drahtgitters 5 so
gewählt, dass dieses beim Einfüllen von Steinen 7 nicht in erkennbarer Weise ausbeult.
[0031] Innerhalb der äußeren Schenkel 3.1 ist über dessen gesamte Höhe ein Vlies 11 angeordnet,
welches verhindert, dass Feinanteile aus den Lagen 2 von Erdstoff ausgewaschen werden.
Dazu ist jedes Vlies 11 jeweils auch oberhalb eines jeden inneren Schenkels 3.2 der
abgewinkelten Bewehrungsmatte aufgelegt.
[0032] Figur 3 zeigt eine Abwandlung der in Figur 2 dargestellten Gabionenwand. Die Abschlusselemente
3 jeweils übereinander angeordneter Lagen 2 von Erdstoff sind hier nicht miteinander
verbunden, sondern jeweils ein oberer Rand eines aufrechten Schenkels 3.1 einer abgewinkelten
Bewehrungsmatte verläuft beabstandet unter dem unteren Randes eines aufrechten Schenkels
3.1 der abgewinkelten Bewehrungsmatte der nächst höheren Lage 2. Dadurch wird von
einer Vielzahl äußerer Schenkel 3.1 ebenfalls ein ebenes Bewehrungsgeflecht als erdseitige
Gabionenbegrenzung gebildet, welches jedoch nicht geschlossen, sondern offen ausgebildet
ist. Diese beabstandete Ausbildung erlaubt ein bestimmtes, begrenztes Setzungsverhalten
des gattungsgemäßen Baukörpers. Besonders vor dem Einfüllen von Steinen 7 können sich
die Lagen 2 von Erdstoff gemeinsam mit den jeweiligen abgewinkelten Bewehrungsmatten
setzen, wobei sich die genannten Abstände verkleinern.
[0033] Die hier gezeigte Variante erlaubt zudem die Ausbildung von hier nicht dargestellten
horizontalen Versätzen; und zwar sowohl betreffend die aufrechten Schenkel 3.1 als
auch betreffend das luftseitige Drahtgitter 5. Dadurch ist es möglich, eine Sichtmauer
als Gabionenwand zu errichten, bei der der Anschein erweckt wird, es stünden horizontalebenenweise
versetzte Gabionen übereinander. Ein derart ausgebildetes Böschungsbauwerk 1 kann
den Eindruck einer als Schwergewichtswand ausgebildeten Gabionenwand erwecken, bei
der sehr große Gabionen versetzt über einander gestapelt sind.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0034]
- 1
- Böschungsbauwerk
- 2
- Lage
- 3
- Abschlusselement
3.1 äußerer Schenkel
3.2 innerer Schenkel
3.3 Distanzhalter
- 4
- Rückverankerung
- 5
- Drahtgitter
- 6
- Abstandshalter
- 7
- Steine
- 8
- Sauberkeitsschicht
- 9
- Austauschboden
- 10
- Windschutzzaun
1. Böschungsbauwerk (1) mit Lagen (2) von Erdstoff, die jeweils ein luftseitiges Abschlusselement
(3) aufweisen, welche mit in den Erdstoff gerichtete Rückverankerungen (4) verbunden
sind, wobei luftseitig vor den Abschlusselementen (3) eine Sichtmauer angeordnet ist,
wobei zumindest Teile der Sichtmauer mit Abschlusselementen (3) verbunden sind, wobei
die Abschlusselemente (3) abgewinkelte Bewehrungsmatten sind und wobei als Sichtmauer
eine Gabionen-Konstruktion als Verblendschale angeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet, dass Abschlusselemente (3) jeweils benachbart übereinander angeordneter Lagen (2) von
Erdstoff miteinander verbunden sind, dass äußere Schenkel (3.1) von als Abschlusselementen
(3) dienenden abgewinkelten Bewehrungsmatten eine erdseitige Gabionenbegrenzung bilden,
wobei jeweils ein oberer Rand eines aufrechten äußeren Schenkels (3.1) einer abgewinkelten
Bewehrungsmatte außerhalb eines unteren Randes eines aufrechten äußeren Schenkels
(3.1) einer nächst höheren abgewinkelten Bewehrungsmatte angeordnet ist
und dass ein mit den äußeren Schenkeln (3.1) verbundenes luftseitiges Drahtgitter
(5) eine luftseitige Gabionenbegrenzung bildet,
wobei die äußeren Schenkel (3.1) und das luftseitige Drahtgitter (5) jeweils eine
über mehrere Lagen (2) durchgängige Fläche bilden, so dass zwischen der durchgängigen
Fläche und dem Drahtgitter (5) eine sich über mehrere Lagen erstreckende Gabione gebildet
ist.
2. Böschungsbauwerk (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass Abschlusselemente (3) Bestandteile der Sichtmauer sind.
3. Böschungsbauwerk (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Abschlusselement (3) jeder Lage eine Rückverankerung (4) aufweist.
4. Böschungsbauwerk (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Lagen (2) im Wesentlichen horizontal angeordnet sind.
5. Böschungsbauwerk (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass als Rückverankerungen (4) Geokunststoffe angeordnet sind.
6. Böschungsbauwerk (1) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass zur Herstellung einer kraftschlüssigen Verbindung zwischen Rückverankerungen (4)
und Abschlusselementen (3) innere Schenkel (3.2) von abgewinkelten Bewehrungsmatten
sich mit einem luftseitigen Rand eines Geokunststoffs überlappend angeordnet sind.
7. Böschungsbauwerk (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass am Böschungsfuß unterhalb der Sichtmauer eine Sauberkeitsschicht (8) angeordnet ist.
8. Böschungsbauwerk (1) nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass unterhalb der Sauberkeitsschicht (8) ein Austauschboden (9) angeordnet ist.
9. Böschungsbauwerk (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass auf einer Böschungskrone ein Windschutzzaun (10) angeordnet ist.
1. Slope structure (1) having layers (2) of soil substance, each presenting an upstream
terminating element (3), which are connected to rear anchorings (4) directed into
the soil substance, while a face stonework is arranged on the downstream side in front
of the terminating elements (3), while at least parts of the face stonework are connected
with terminating elements (3), while the terminating elements (3) are angled reinforcement
bar mats, and while a gabion structure is arranged as a facing layer to form the face
stonework,
characterized in that terminating elements (3) each of neighbouring layers (2) of soil substance are connected
to one another, in that external legs (3.1) of angled reinforcement bar mats serving as terminating elements
(3) form an earth-side gabion limit while one border each of an upright external leg
end (3.1) of an angled reinforcement bar is arranged outside of a lower border of
an upright external leg (3.1) of a next higher angled reinforcement bar mat,
and in that a wire mesh (5) connected to the external legs (3.1) forms a downstream gabion limit,
while the external legs (3.1) and the downstream wire mesh (5) each form an area continuous
over several layers (2) such that a gabion extending over various layers is formed
between the continuous area and the wire mesh (5).
2. Slope structure (1) as claimed in claim 1, characterized in that terminating elements (3) are components of the face stonework.
3. Slope structure (1) as claimed in any preceding claim, characterized in that the terminating element (3) of every layer presents a rear anchoring (4).
4. Slope structure (1) as claimed in any preceding claim, characterized in that the layers (2) have an essentially horizontal arrangement.
5. Slope structure (1) as claimed in any preceding claim, characterized in that geosynthetics are arranged as rear anchoring (4).
6. Slope structure (1) as claimed in claim 6, characterized in that, to establish a non-positive connection between rear anchorings (4) and terminating
elements (3), internal legs (3.2) of angled reinforcement bar mats are arranged so
as to overlap with a downstream border of a geosynthetic.
7. Slope structure (1) as claimed in any preceding claim, characterized in that a base course (8) is arranged at the slope toe beneath the face stonework.
8. Slope structure (1) as claimed in claim 8, characterized in that a borrow backfill (9) is arranged under the base course (8).
9. Slope structure (1) as claimed in any preceding claim, characterized in that a wind break fence (10) is arranged on a slope top.
1. Structure de talus (1) formée de couches (2) de terre présentant chacune un élément
terminal (3) du côté de l'air et raccordées entre elles par des ancrages arrière (4)
enfoncés dans la terre, un mur de façade étant disposé devant les éléments terminaux
(3) du côté de l'air, au moins des parties du mur de façade étant raccordées aux éléments
terminaux (3), les éléments terminaux (3) étant des treillis d'armature pliés et une
construction en gabion étant disposée comme voile de parement pour former le mur de
façade,
caractérisée en ce que les éléments terminaux (3) sont raccordés entre eux en contiguïté aux couches (2)
de terre superposées, en ce que des côtés (3.1) extérieurs des treillis d'armature pliés servant d'éléments terminaux
(3) forment une limite de gabion du côté de la terre, un bord supérieur d'un côté
extérieur (3.1) dressé de chaque treillis d'armature plié étant disposé extérieurement
à un bord inférieur d'un côté extérieur (3.1) dressé de chaque d'un treillis d'armature
plié immédiatement superposé,
et en ce qu'un grillage (5) raccordé aux côtés extérieurs (3.1) forme une limite de gabion du
côté de l'air,
les côtés extérieurs (3.1) et le grillage (5) du côté de l'air formant respectivement
une surface continue sur plusieurs couches (2), si bien qu'un gabion s'étendant sur
plusieurs couches est formé entre la surface continue et le grillage (5).
2. Structure de talus (1) selon la revendication 1, caractérisée en ce que les éléments terminaux (3) sont des composants du mur de façade.
3. Structure de talus (1) selon l'une des revendications précédentes, caractérisée en ce que l'élément terminal (3) de chaque couche présente un ancrage arrière (4).
4. Structure de talus (1) selon l'une des revendications précédentes, caractérisée en ce que les couches (2) sont disposées sensiblement horizontalement.
5. Structure de talus (1) selon l'une des revendications précédentes, caractérisée en ce que des géocomposites sont disposés comme ancrages arrière (4).
6. Structure de talus (1) selon la revendication 6, caractérisée en ce que, pour obtenir une liaison par adhérence entre les ancrages arrière (4) et les éléments
terminaux (3), les côtés intérieurs (3.2) des treillis d'armature pliés sont disposés
en chevauchement d'un bord côté air d'un géocomposite.
7. Structure de talus (1) selon l'une des revendications précédentes, caractérisée en ce qu'une couche de propreté (8) est disposée au pied du talus, en dessous du mur de façade.
8. Structure de talus (1) selon la revendication 8, caractérisée en ce qu'une plaque d'échange (9) est disposée sous la couche de propreté (8).
9. Structure de talus (1) selon l'une des revendications précédentes, caractérisée en ce qu'une palissade brise-vent (10) est disposée sur un sommet de talus.