[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Überwachung eines Stufenschalters, der zur
unterbrechungslosen Umschaltung zwischen Anzapfungen eines Stufentransformators dient.
[0002] Ein solches Verfahren ist aus der
DE 197 44 465 C1 bekannt. Das bekannte Verfahren geht aus von einer Ermittlung des Drehmomentes und
des Drehmomentverlaufes während der Umschaltung. Gleichzeitig erfolgt eine Positionsbestimmung
im Motorantrieb, d. h. es wird ermittelt, welcher Bereich der Schaltsequenz gerade
aktuell bei der Umschaltung durchlaufen wird. Eine solche Positionserfassung erfolgt
besonders vorteilhaft mittels eines Resolvers, der eine kontinuierliche Erfassung
gestattet.
[0003] Anschließend erfolgt bei den bekannten Verfahren eine Zuordnung der entsprechenden
Drehmomente über die Zeit, die wiederum mit dem bei der Lastumschaltung zurückgelegten
Drehwinkel korrespondiert.
[0004] Anschließend erfolgt eine Synchronisation mittels eines Synchronimpulses. Ein solcher
Synchronimpuls wird zu Beginn eines besonders charakteristischen Funktionsablaufes
während der Umschaltsequenz erzeugt. Besonders vorteilhaft kann beispielsweise die
Auslösung des Kraftspeichers, die ihrerseits wiederum die sprungartige Betätigung
des Lastumschalters auslöst, für die Erzeugung dieses Synchronimpulses verwendet werden.
[0005] Um mit der sogenannten "Fenstertechnik" des bekannten Verfahrens zu arbeiten, besteht
demnach die Notwendigkeit der Kenntnis des Zeitpunktes des tatsächlichen Lastumschaltersprunges
zur zeitlichen Synchronisation der Lage der Fenster.
[0006] Eine Möglichkeit, den Lastumschaltersprung zu ermitteln, ist die Schaltüberwachung.
Fällt diese aus oder ist keine Schaltüberwachung im Lastumschalter vorhanden, kann
die "Fenstertechnik" nach dem bekannten Verfahren nicht verwendet werden.
[0007] Eine weitere bekannte Möglichkeit zur Erfassung des Lastumschaltersprunges sind Resolver,
die eine Erfassung über den Weg vornehmen.
[0008] Schließlich gibt es auch die Möglichkeit, die Selektion des Lastumschaltersprunges
über eine Beschleunigungsmessung am Stufenschalterkopf vorzunehmen, da zum Zeitpunkt
des Lastumschaltersprunges die maximale Beschleunigung während des gesamten Umschaltvorgangs
auftritt.
[0009] Alle diese Möglichkeiten zu r zuverlässigen Erfassung des Lastumschaltersprunges
benötigen zusätzliche Bauteile, dies ist teuer, zudem besteht die Gefahr des Ausfallens,
wie oben beschrieben. Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren der eingangs genannten
Art anzugeben, das eine einfache Möglichkeit der Synchronisation durch eine elegante
Erfassung des Lastumschaltersprunges ohne zusätzliche Bauteile gestattet.
[0010] Diese Aufgabe wird durch ein erfindungsgemäßes Verfahren mit den Merkmalen des ersten
Patentanspruches gelöst. Der Unteranspruch betrifft eine vorteilhafte Weiterbildung
der Erfindung.
[0011] Die Erfindung geht von der allgemeinen Idee aus, die Selektion des Lastumschaltersprunges
mittels Auswertung der Drehmomentflanke zum Zeitpunkt des Lastumschaltersprunges durch
Differenziation des Drehmomentverlaufes zu erreichen. Dem liegt die Überlegung zu
Grunde, dass der Lastumschaltersprung durch eine plötzliche Entspannung des Kraftspeichers
und damit durch ein plötzliche Drehmomentabfall am Motorantrieb geprägt ist, wobei
sich nach der Differenziation des Drehmomentverlaufes zu diesem Zeitpunkt ein negatives
Maximum bildet.
[0012] Die Erfindung soll nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert
werden.
[0013] Es zeigen:
Fig. 1: Den schematischen Ablaufplan eines erfindungsgemäßen Verfahrens
Fig. 2: Den typischen Drehmomentverlauf, jeweils oben dargestellt, sowie die entsprechenden
Verläufe nach der Diffenzierung, jeweils darunter dargestellt, und zwar
Fig 2a) Bei einer Umkehrschaltung eines Stufenschalters
Fig 2b) Bei einer Vorwählerschaltung eines Stufenschalters
Fig. 3: Einen Ausschnitt eines Weiterentwickelten Verfahrens im Rahmen der Erfindung
Fig. 4: Wiederum einen typischen Drehmomentverlauf, hier bei einer Umkehrschaltung
vor und nach der Differenzierung, sowie die nachfolgende Ermittlung des Zeitpunktes
eines definierten Lastumschaltersprunges.
[0014] Zunächst soll das in Fig. 1 schematisch dargestellte erfindungsgemäße Verfahren in
Verbindung mit
[0015] Fig. 2 beschrieben werden. Bei der Betätigung des Stufenschalters, d. h. dem Einleitung
einer Umschaltung von einer Wicklungsanzapfung auf eine andere, wird zunächst das
Drehmoment am Antriebsmotor des Motorantriebes ermittelt. Dies kann, muss aber nicht,
wie nach dem Stand der Technik bekannt, durch Ermittlung des Wirkstromes aus den gemessenen
Effektivwerten von Strom und Spannung geschehen.
[0016] Als nächstes erfolgt auf bekannte Weise die Positionserfassung des Stufenschalters.
[0017] Nachfolgend erfolgt eine Speicherung der über die Zeit ermittelten Werte des Drehmomentverlaufs.
Wiederum nachfolgend erfolgt erfindungsgemäß eine Differenzierung des Drehmomentverlaufs
und die Ermittlung des absoluten Minimums des Drehmomentverlaufs.
[0018] Erfindungsgemäß erfolgt die Definition des Zeitpunktes des Lastumschaltersprunges
als der Zeitpunkt t, an dem das Minimum des differenzieren Verlaufs auftritt. Damit
ist der Synchronisationszeitpunkt ermittelt.
[0019] Nachfolgend schließlich erfolgt ― nach erfolgreicher Synchronisation ― auf bekannte
Weise die Zerlegung des Drehmomentverlaufes (nicht des differenzierten Drehmomentverlaufes!)
ist typische Zeitbereiche, d. h. "Fenster".
[0020] Schließlich wird der bekannte Soll-/Istwert-Vergleich in jedem Fenster vorgenommen.
[0021] Fig. 3 beschreibt ein weiterentwickeltes Verfahren; die modifizierten Verfahrensschritte
sind durch eckige Klammern symbolisiert, die die entsprechenden Verfahrensschritte
in Fig. 1, die dort ebenso geklammert sind, ersetzen.
[0022] Das weiterentwickelte Verfahren geht von der Überlegung aus, dass das gefundene Minimum
des differenzierten Drehmomentverlaufes am Motorantrieb erfasst wird, beispielsweise
durch eine Strom-und Spannungsmessung am dortigen Antriebsmotor. Der Abstand des tatsächlichen
Lastumschaltersprunges in Relation zum Abschaltzeitpunkt des Motorantriebes ist dabei
abhängig vom Ausmitteln des Motorantriebes und vom Umkehrwert. Der Umkehrwert des
Motorantriebes ist durch die Verbindung mit dem entsprechenden Stufenschalter definiert.
Der Grad einer Verkupplung von Motorantrieb und Stufenschalter wird durch die Präzision
der Montage vereinfacht. Aus diesem Grunde wird vorteilhafterweise zusätzlich dieser
Versatz berücksichtigt und nicht das nach Differenzierung ermittelte Minimum selbst
dem Lastumschaltersprung gleichgesetzt, sondern zusätzlich noch eine vorbestimmte
Zahl von Messwerten dazugezählt.
[0023] In Fig. 4 ist dieser Ablauf nochmals dargestellt.
[0024] Die Berechnung erfolgt dabei z. B. auf folgende Weise:
- I. ein Schaltschritt = 7 Drehmomentmesswerte:
Md 1.1̇; Md 1.2; Md 1.3; Md 1.4; Md 1,5; Md 1.6; Md 1.7; Md 2.1; Md2.2; ... ; USW.
- II. Differenzbildung:
Md 1.1 ― Md 1.7, Md 2.1 ― Md 2.7, Md3.1 ― Md 3.7, ...
- III. Suche der minimalen Differenz
- IV. Definition des Lastumschaltersprunges durch Bestimmung des Zeitpunktes von vier
Messwerten nach dem Zeitpunkt des berechneten Minimums des Differenziation. (der 8.
Messwert ist wieder der erste Wert der folgenden Subtraktion, deshalb vier Messwerte
zusätzlich zum Zeitpunkt des Minimum)
[0025] Hierbei wird demnach zum Zeitpunkt ta noch ein weiterer Zeitraum Δ t addiert; der
resultierende neue Zeitpunkt tb wird dann als Zeitpunkt des Lastumschaltersprunges
gewertet.
[0026] Der zusätzliche Zeitraum Δ t wird spezifisch festgelegt; er ist abhängig von der
üblichen Zeit einer Lastumschaltung beim entsprechenden Stufenschalter und der Zahl
der individuell gewählten Schaltschritte.
[0027] Umfasst, wie oben dargestellt, beispielsweise ein Schaltschritt 7 Drehmomentmesswerte,
wird der Zeitpunkt tb des Lastumschaltersprunges besonders vorteilhaft durch den Zeitpunkt
von 4 Messwerten nach dem Zeitpunkt des tatsächlichen Minimums ta definiert. Da der
8. Messwert wieder der erste Messwert des nächsten Schaltschrittes ist, ergibt Δ t
= 4 Messwerte gerade die Hälfte der Dauer eines Schaltschrittes.
1. Verfahren zur Überwachung eines Stufenschalters,
wobei während der Betätigung des Stufenschalters das Drehmoment am Antriebsmotor erfasst
wird,
wobei gleichzeitig eine Positionserfassung der jeweils aktuellen Position des Stufenschalters
erfolgt,
wobei danach eine Speicherung der über die Zeit ermittelten Werte des Drehmomentverlaufs
erfolgt,
wobei nachfolgend eine Synchronisation durch einen Synchronimpuls erfolgt und wobei
der Drehmomentverlauf in typischen Zeitbereiche zerlegt wird, in denen jeweils ein
separater Soll-/lst-Wertvergleich vorgenommen wird,
dadurch gekennzeichnet,
dass zur Erzeugung des Synchronimpulses der erfasste Drehmomentverlauf differenziert wird,
dass nachfolgend das Minimum des differenzierten Drehmomentverlaufes ermittelt wird,
und dass der Zeitpunkt (t) des ermittelten Minimums als Zeitpunkt des Lastumschaltersprunges
gewertet wird und damit den Synchronimpuls bildet.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass zum Zeitpunkt des ermittelten Minimums (ta) noch ein Zeitabschnitt (Δ t) einer bestimmten
vorab festgelegten Zahl von Messwerten addiert wird
und dass dieser neue Zeitpunkt (tb) als Zeitpunkt des Lastumschaltersprunges gewertet wird.