[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Flächengebildes
aus zumindest teilweise gesplitteten Garnen, Fasern oder Filamenten und eine Vorrichtung
zu dessen Herstellung.
[0002] Aus dem Dokument
EP 0 814 188 B1 ist die Herstellung eines leicht spaltbaren Vliesstoffes aus Bikomponenten-Endlosfilamenten
aus den unverträglichen Ausgangsstoffen Polyethylenterephthalat und Polyamid 6 bekannt.
Der Vliesstoff wird dabei der Wirkung von flüssigen Druckstrahlen zur Trennung der
Verbundelemente in Elementarfilamente sowie zu deren Verwicklung und Bindung ausgesetzt.
[0003] Ein Verfahren zur Herstellung polymerer Erzeugnisse, die mit feinen Partikeln beaufschlagt
werden, ist aus
EP0291026 bekannt.
[0004] Ein Verfahren zur Behandlung der Oberfläche von Textilien durch eine Beaufschlagung
von Trockneneis ist aus
WO 01/36 733 bekannt.
[0005] Ein Verfahren zur Herstellung eines Flächengebildes aus zumindest teilweise gesplitteten
Garnen, Fasern oder Filamenten ist aus
EP 1428919 bekannt.
[0006] Die vorliegende Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, ein Verfahren anzugeben,
welches den Herstellungsprozess von Flächengebilden aus splittbaren Garnen, Fasern
oder Filamenten vereinfacht und wirtschaftlich besonders günstig ist.
[0007] Für den Herstellungsprozess von Flächengebilden aus zumindest teilweise splittbaren
Garnen, Fasern oder Filamenten soll nur eine beispielsweise gegenüber einer Hochdruck-Wasserstrahlbehandlung,
insbesondere bei Drücken von etwa 120 bis 500 bar, besonders geringe Energie bzw.
geringe mechanische Kraft benötigt werden.
[0008] Ferner sollen bei dem Verfahren zusätzliche besonders zeit-, energie-, und/oder kostenintensive
Prozessschritte, wie zum Beispiel die bei einer Wasserstrahlbehandlung erforderliche
Trocknung des Flächengebildes, nicht erforderlich sein.
[0009] Des Weiteren soll das Verfahren die zumindest teilweise Splittung sowohl von aus
miteinander verträglichen Polymeren als auch von aus miteinander unverträglichen Polymeren
bestehenden konjugierten Garnen, Fasern oder Filamenten ermöglichen.
[0010] Die Lösung der gestellten Aufgaben wird mit den Merkmalen der Ansprüche 1 bis 7 erreicht.
[0011] Bezüglich des erfindungsgemäßen Verfahrens wird dabei ein aufspaltbares Ausgangs-Flächengebilde
durch Behandlung, insbesondere durch Beschuss, mit Trockeneis, mit gefrorenem Wasser
oder mit einem Luft-Partikel-Gemisch bei einer Temperatur von mindestens 20 °C bis
30 °C unterhalb der Glasübergangstemperatur (Tg) der als Game, Fasern oder Filamente
eingesetzten Polymere zumindest teilweise in die Elementarfilamente aufgespalten bzw.
aufgesplittet.
[0012] Die Glasübergangstemperatur (Tg) oder Erweichungstemperatur eines eingesetzten amorphen
Polymers ist die Temperatur, bei der das Polymer die größte Änderung der Verformungsfähigkeit
aufweist. Der sogenannte Glasübergang trennt den unterhalb liegenden spröden energieelastischen
Bereich (Glasbereich) vom oberhalb liegenden weichen entropieelastischen Bereich (gummielastischen
Bereich). Der Übergang in den Fließbereich des amorphen Polymers ist fließend. Teilkristalline
Polymere besitzen sowohl eine Glasübergangstemperatur, unterhalb derer die amorphe
Phase "einfriert" (einhergehend mit Versprödung), als auch eine Schmelztemperatur,
bei der sich die kristalline Phase auflöst. Die Schmelztemperatur trennt den entropieelastischen
Bereich deutlich vom Fließbereich ab.
[0013] Als feste Partikel des Luft-Partikel-Gemischs kommen insbesondere anorganische Partikel,
wie Sand (z.B. Quarzsand), oder polymere Granulate in Betracht.
[0014] Bevorzugt wird das Trockeneis, das gefrorene Wasser oder das Luft-Partikel-Gemisch
in Form von Pellets eingesetzt. Bezüglich des Trockeneises oder des gefrorenen Wassers
kommt auch ein Einsatz als Schnee in Betracht.
[0015] Als Trockeneis-Pellets werden hier bevorzugt zylindrische Partikel mit einem Durchmesser
von ca. 3 mm und einer Länge zwischen 5 und 30 mm eingesetzt. Unter Trockeneis-Schnee
werden demgegenüber feinkörnigere und damit weniger harte Partikel verstanden, die
beispielsweise einen Durchmesser von ca. 0,1 mm und eine Länge von gleich oder kleiner
1 mm aufweisen.
[0016] Beim Trockeneis handelt es sich um gefrorenes Kohlendioxid mit einer Temperatur von
etwa -78,5 °C, das beim Aufprall auf das aufspaltbare Ausgangs-Flächengebilde rückstandslos
in den gasförmigen Zustand übergeht (Sublimation).
[0017] Die Verwendung von Trockeneis hat daher den Vorteil, dass keine anschließende Abtrennung
oder Filtration, wie beispielsweise bei Verwendung eines Luft-Sand-Gemischs, von den
aufgespaltenen Elementarfilamente erfolgen muss.
[0018] Ferner bildet sich bei der Verwendung von Trockeneis unter Normaldruck keine Flüssigkeit,
wie zum Beispiel bei Wassereis, wodurch auch die Bezeichnung Trockeneis entstanden
ist.
[0019] Dadurch, dass bei dem erfindungsgemäßen Verfahren mit dem Trockeneis, dem gefrorenen
Wasser oder dem Luft-Partikel-Gemisch keine Flüssigkeit, insbesondere kein flüssiges
Wasser, für die Aufspaltung verwendet wird, entfällt ein ansonsten, beispielsweise
bei einer Wasserstrahlbehandlung, erforderlicher besonders zeit-, energie-, und/oder
kostenintensiver Trocknungsprozess des Flächengebildes aus zumindest teilweise gesplitteten
Garnen, Fasern oder Filamenten.
[0020] Durch das Beschießen mit Trockeneis fällt die Temperatur der behandelten Oberfläche
unter den ausgewählten Prozessparametem um ca. 60 °C herab.
[0021] Bei der Verwendung eines Luft-Partikel-Gemischs oder von gefrorenem Wasser wird die
Behandlungstemperatur derart gewählt, dass die Temperatur der behandelten Oberfläche
um mindestens 20 bis 30 °C unterhalb der Glasübergangstemperatur (Tg) der als Game,
Fasern oder Filamente eingesetzten Polymere liegt.
[0022] Dadurch, dass die Behandlungstemperatur mindestens 20 bis 30 °C unterhalb der Glasübergangstemperatur
(Tg) der als Game, Fasern oder Filamente eingesetzten Polymere liegt, wird eine gewisse
Versprödung der Polymere erreicht, wodurch die Aufspaltung des Flächengebildes in
Elementarfilamente zumindest unterstützt oder gefördert wird, ohne die Elementarfilamente
zu schädigen.
[0023] Eine Schädigung der Elementarfilamente wird auch durch die vergleichsweise geringe
Härte des Trockeneises, des Luft-Sand-Gemischs bzw. des gefrorenen Wassers vermieden.
[0024] Der Einsatz in Form von Schnee anstelle von Pellets ist wegen dessen kleinerer Partikelgröße
bzw. dessen geringer Härte (größerer "Weichheit") besonders bevorzugt im Hinblick
auf eine die Elementarfilamente nicht schädigende, besonders schonende Aufspaltung
bzw. Splittung.
[0025] Durch den Sublimationseffekt des Trockeneises bei der Behandlung des aufspaltbaren
Ausgangs-Flächengebildes dehnt sich das Volumen des Kohlendioxids vom festen in den
gasförmigen Aggregatzustand schlagartig um etwa das 600 bis 800-Fache seines ursprünglichen
Volumens aus. Das Trockeneis legt sich dabei zwischen die Elementarfilamente, wodurch
die Aufspaltung des Flächengebildes in Elementarfilamente ebenfalls zumindest unterstützt
oder gefördert wird.
[0026] Als Anordnung der Elementarfilamente kommt über den Querschnitt der Game, Fasern
oder Filamente betrachtet beispielsweise eine Kem-Mantel-Struktur (core-sheat-Struktur)
oder eine Orangenspalten- bzw. Kuchenstück-Struktur (Pie-Struktur) in Betracht. Besonders
bevorzugt wird als aufspaltbares Ausgangs-Flächengebilde eines eingesetzt, bei dem
die Elementarfilamente in Pie-Struktur vorliegen, bevorzugt mit 2 bis 64 Segmenten,
insbesondere zur Beeinflussung des Durchmessers der Filamente.
[0027] Bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0028] Vorteilhafterweise wird als aufspaltbares Ausgangs-Flächengebilde ein Vliesstoff
verwendet. Als Vliesstoff werden bevorzugt Stapelfaservliesstoffe oder Spinnvliesstoffe
mit Endlosfasern oder mit zusammengesetzten Fasern eingesetzt, die entweder über einen
Schmelzspinn- oder einen Lösungsmittelspinnprozess gewonnen werden.
[0029] Bevorzugt werden Schmelzspinnvliesstoffe eingesetzt, die gegenüber Lösungsmittelspinnvliesstoffen
den Vorteil haben, dass kein Lösungsmittel entfernt werden muss und dass deren Verwendung
kostengünstiger ist.
[0030] Als aufspaltbares Ausgangs-Flächengebilde wird vorzugsweise ein vorverfestigter Vliesstoff
eingesetzt, der thermisch, mechanisch und/oder chemisch vorverfestigt wird, besonders
bevorzugt thermisch vorverfestigt wird.
[0031] Die Garne, Fasern oder Filamente des Flächengebildes weisen vorzugsweise mindestens
zwei Elementarfilamente auf, die ausgewählt sind aus Polymerpaaren oder -blends aus
Polyolefinen, Polyestern, Polyamiden und/oder Polyurethanen in beliebiger Kombination
untereinander.
[0032] Als bevorzugte Polyolefine werden beispielsweise Polyethylen oder Polypropylen eingesetzt,
als bevorzugte Polyester zum Beispiel Polyethylenterephthalat, Polybutylenterephthalat,
Polytrimethylenterephthalat, recyclierte Polyester, Polylactat oder Copolyester, als
bevorzugte Polyamide beispielsweise Polyamid 6, Polyamid 12, Polyamid 66 oder Copolyamide.
[0033] Für einen guten Wirkungsgrad erfolgt die Behandlung, insbesondere der Beschuss, auf
die Oberfläche des aufspaltbaren Ausgangs-Flächengebildes mit dem Trockeneis, dem
gefrorenen Wasser oder dem Luft-Partikel-Gemisch bevorzugt unter einem Auftreffwinkel
von 0,1° bis 180°, besonders bevorzugt von 45° bis 135° und ganz besonders bevorzugt
von 90°.
[0034] Die kinetische Energie der Partikel des Trockeneises, des gefrorenen Wassers oder
des Luft-Partikel-Gemischs beträgt dabei vorteilhafterweise gleich oder mehr als 0,4
Joule. Dabei werden die Masse und die Geschwindigkeit der Partikel so gewählt, dass
es nicht zu einer optischen Beschädigung des Flächengebildes bzw. einer Lochbildung
im Flächengebilde kommt.
[0035] Die Durchflussmenge an dem Trockeneis, an dem gefrorenen Wasser oder an dem Luft-Partikel-Gemisch
beträgt vorteilhafterweise 30 kg/ h bis 70 kg/ h, bevorzugt 30 kg/ h bis 50 kg/ h.
[0036] Die Partikel des Trockeneises, des gefrorenen Wassers oder des Luft-Partikel-Gemischs
treffen bevorzugt mit einer mittleren Größe von 10 µm bis 30 mm, besonders bevorzugt
von 0,1 mm bis 10 mm, auf die Oberfläche des aufspaltbaren Ausgangs-Flächengebildes
auf.
[0037] Der Beschuss der Oberfläche des aufspaltbaren Ausgangs-Flächengebildes mit dem Trockeneis,
gefrorenen Wasser oder dem Luft-Partikel-Gemisch erfolgt vorzugsweise mit einer Geschwindigkeit
von 100 m/s bis 500 m/s bei einer Vorschubgeschwindigkeit der Austrittsdüse von 2,5
m/min bis 12, 5 m/min, besonders bevorzugt von 2,5 m/min bis 5 m/min.
[0038] Die Aufspaltung in die Elementarfilamente erfolgt vorteilhafterweise bei Drücken
von 0,5 bar bis 16 bar, bevorzugt von 0,5 bar bis 6 bar, besonders bevorzugt von 0,5
bis 2 bar.
[0039] Ferner soll eine für das vorgenannte erfindungsgemäße Verfahren besonders geeignete
Vorrichtung bereitgestellt werden, die dieses Verfahren auf einfache Weise ermöglicht.
[0040] Dazu weist die Vorrichtung zum Aufspalten eines Flächengebildes aus zumindest teilweise
gesplitteten Garnen, Fasern oder Filamenten aus mindestens zwei Elementarfilamente,
insbesondere nach einem Verfahren der Ansprüche 1 bis 7, mindestens eine gegen das
aufspaltbare Ausgangs-Flächengebilde richtbare Austrittsdüse zum Beschuss der mindestens
einen aufspaltbaren Oberfläche des aufspaltbaren Ausgangs-Flächengebildes mit Trockeneis,
mit gefrorenem Wasser oder mit einem Luft-Partikel-Gemisch auf.
[0041] Vorteilhafterweise sind in zumindest einer Austrittsdüse Einbauten zur Zerkleinerung
des Trockeneises, des gefrorenen Wassers oder des Luft-Partikel-Gemischs angeordnet.
Ausführung der Erfindung
[0042] Der Gegenstand der Erfindung wird nachfolgend anhand von Beispielen und Figuren näher
erläutern.
- In Fig. 1
- ist eine REM-Aufnahme eines 100-fach vergrößerten Ausschnitts der Oberfläche eines
erfindungsgemäß mit Trockeneis-Pellets bei 2 bar gesplitteten und zuvor thermisch
vorverfestigten Spinnvliesstoffs aus segmentierten PET/PA6-Piefasern mit einem Gewichtsverhältnis
von 70 : 30 gezeigt,
- in Fig. 2
- ist eine REM-Aufnahme eines 100-fach vergrößerten Ausschnitts der Oberfläche eines
erfindungsgemäß mit Trockeneis-Schnee bei 2 bar gesplitteten (nicht-thermisch-vorverfestigten)
Spinnvliesstoffs aus segmentierten PET/PA6-Piefasem mit einem Gewichtsverhältnis von
70: 30 gezeigt und
- in Fig. 3
- ist eine REM-Aufnahme eines 100-fach vergrößerten Ausschnitts der Oberfläche eines
erfindungsgemäß mit Trockeneis-Schnee bei 1 bar gesplitteten (nicht-thermisch-vorverfestigten)
Spinnvliesstoffs aus segmentierten PET/PA6-Piefasem mit einem Gewichtsverhältnis von
70 : 30 gezeigt.
[0043] Die Rasterelektronenmikroskop-Aufnahmen (REM-Aufnahmen) wurden mit einem Niederdruck-Rasterelektronenmikroskop
JEOL JSM-6480LV unter einer Beschleunigungsspannung von 20 kV erstellt.
Beispiel 1:
[0044] Gemäß Beispiel 1 wird ein Spinnvliesstoff, insbesondere ein Schmelzspinnvliesstoff,
aus Bikomponenten-Endlosfilamenten mit einer Pie-Struktur mit 16 Segmenten, bestehend
abwechselnd aus Polyethylenterephthalat/ Polyamid 6 (PET/ PA6) im Gewichtsverhältnis
70 : 30, mit Trockeneis-Pellets beschossen.
[0045] Dazu liegt der Spinnvliesstoff minimal vernadelt und damit minimal mechanisch verfestigt
vor, so dass der Spinnvliesstoff transportiert werden kann. Außerdem liegt der Spinnvliesstoff
thermisch vorverfestigt vor, wobei die thermische Vorverfestigung an einer beheizbaren
Plattenpresse in einem Zeitraum von 30 Sekunden bei einer Temperatur von 150°C und
einem Druck von 300 bar erfolgt.
[0046] Für die Splittung der Filamente im Spinnvliesstoff wird der Spinnvliesstoff in einem
Winkel von 90° unterhalb der Austrittsdüse der Trockeneis-Pellets platziert. Bei der
Form der Düse handelt es sich um eine Breitspitzdüse mit rechteckiger Austrittsfläche
mit einer Größe von 50 mm x 4 mm. Diese Düse wird eingesetzt, um die Energie auf eine
möglichst große Fläche zu verteilen, wobei prinzipiell auch der Einsatz beispielsweise
einer Runddüse geeignet ist. Anschließend wird der Spinnvliesstoff senkrecht mit den
Trockeneis-Pellets beschossen.
[0047] Polyethylenterepthalat (kristallin) hat gemäß ISO 75 HDT/A (1,8 MPa) eine Glasübergangstemperatur
(Tg) von ca. 80°C und eine Schmelztemperatur von ca. 255°C gemäß ISO 11359) und Polyamid
6 hat gemäß ISO 75 HDT/A (1,8 MPa) eine Glasübergangstemperatur (Tg) von ca. 65°C
und eine Schmelztemperatur von ca. 220°C gemäß ISO 11359).
[0048] Die Trockeneis-Pellets haben ungefähr einen Durchmesser von 3 mm und eine Länge von
1 cm. Bei einer Dichte von Trockeneis von 1,56 g/cm
3 wiegt ein Pellet ca. 0,11 g (Masse m).
[0049] Der Beschuss mit Trockeneis-Pellets erfolgt mit einer Durchflussmenge von 50 kg/h
bei einer Geschwindigkeit (v) der Trockeneis-Pellets von 300 m/s.
[0050] Damit beträgt die kinetische Energie (E
kin = 0,5 m v
2 = 0,5 x 0,11 x
10-3 kg x (300 m/s)
2 = 4,95 kg m
2/s
2) der Trockeneis-Pellets 4,95 Joule.
[0051] Der Abstand zwischen der Austrittsdüse und der Oberfläche des aufspaltbaren Ausgangs-Flächengebildes
beträgt zwischen 10 mm und 100 mm, bevorzugt zwischen 25 mm und 75 mm.
[0052] Der Druck der Trockeneis-Pellets bei dem Beschuss des Spinnvliesstoffs beträgt 2
bar. Die Vorschubgeschwindigkeit der Austrittsdüse beträgt 5 m/min.
[0053] Die Figur 1 zeigt eine Rasterelektronenmikroskop-Aufnahme des Spinnvliesstoffs aus
dem Beispiel 1.
Beispiel 2:
[0054] Im Beispiel 2 wird im Unterschied zum Beispiel 1 statt der Trockeneis-Pellets Trockeneis-Schnee
mit einer Partikelgröße von ca. 0,1 mm x 0,5 mm eingesetzt. Der Trockeneis-Schnee
wiegt 0,0105 g (Masse m).
[0055] Der Beschuss mit Trockeneis-Schnee erfolgt mit einer Geschwindigkeit (v) von 300
m/s.
[0056] Damit beträgt die kinetische Energie (E
kin = 0,5 m v
2 = 0,5 x 0,0105 x
10-3 kg x (300 m/s)
2 = 0,4725 kg m
2/s
2) des Trockeneis-Schnees 0,4725 Joule.
[0057] Zudem wird der eingesetzte Spinnvliesstoff aus Bikomponenten-Filamenten mit einer
Pie-Struktur mit 16 Segmenten, bestehend aus Polyethylenterephthalat/ Polyamid 6 im
Gewichtsverhältnis 70 : 30. Im Unterschied zu der Verfahrensweise in Beispiel 1 wird
der Vliesstoff nicht thermisch vorverfestigt. Ansonsten erfolgt das Verfahren analog
zu den Bedingungen aus Beispiel 1, wobei lediglich anstelle der Trockeneis-Pellets
Trockeneis-Schnee eingesetzt wird.
[0058] Die Figur 2 zeigt eine Rasterelektronenmikroskop-Aufnahme des Spinnvliesstoffs aus
dem Beispiel 2.
[0059] Durch die fehlende thermische Vorverfestigung sind die Filamente beweglicher als
die gemäß Beispiel 1.
Beispiel 3:
[0060] Bei dem Verfahren gemäß Beispiel 3 wird ebenfalls ein Spinnvliesstoff aus Bikomponenten-Filamenten
mit einer Pie-Struktur mit 16 Segmenten, bestehend aus Polyethylenterephthalat/ Polyamid
6 im Gewichtsverhältnis 70 : 30 eingesetzt. Das Verfahren erfolgt analog zu Beispiel
2 mit Trockeneis-Schnee anstelle von Trockeneis-Pellets. Im Unterschied zu Beispiel
2 beträgt der Druck des Trockeneis-Schnees im Beispiel 3 bei dem Beschuss des Spinnvliesstoffs
lediglich 1 bar statt 2 bar.
[0061] Die Figur 3 zeigt eine Rasterelektronenmikroskop-Aufnahme des Spinnvliesstoffs aus
dem Beispiel 3.
[0062] Dieses Verfahren gemäß Beispiel 3 zeigt, dass die Aufspaltung in die Elemantarfilamente
selbst bei einem Druck von 1 bar noch gut möglich ist.
1. Verfahren zur Herstellung eines Flächengebildes aus zumindest teilweise gesplitteten
Garnen, Fasern oder Filamenten, die aus mindestens zwei Elementarfilamenten gebildet
sind, dadurch gekennzeichnet, dass ein aufspaltbares Ausgangs-Flächengebilde durch Behandlung, insbesondere Beschuss,
mit Trockeneis, mit gefrorenem Wasser oder mit einem Luft-Partikel-Gemisch bei einer
Temperatur von mindestens 20 °C bis 30 °C unterhalb der Glasübergangstemperatur (Tg)
der als Garne, Fasern oder Filamente eingesetzten Polymere zumindest teilweise in
die Elementarfilamente aufgespalten bzw. aufgesplittet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem als aufspaltbares Ausgangs-Flächengebilde ein Vliesstoff,
insbesondere ein Spinnvliesstoff, eingesetzt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, bei dem als aufspaltbares Ausgangs-Flächengebilde
ein vorverfestigter Vliesstoff eingesetzt wird.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem die Game, Fasern oder Filamente
mindestens zwei Elementarfilamente aufweisen, die ausgewählt sind aus Polymerpaaren
oder -blends aus Polyolefinen, Polyestern, Polyamiden und/oder Polyurethanen in beliebiger
Kombination.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem die Behandlung, insbesondere
der Beschuss, auf die Oberfläche des aufspaltbaren Ausgangs-Flächengebildes mit dem
Trockeneis, dem gefrorenen Wasser oder dem Luft-Partikel-Gemisch unter einem Auftreffwinkel
(α) von 0,1° bis 180°, bevorzugt von 45° bis 135°, besonders bevorzugt von 90°, erfolgt.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem die kinetische Energie
der Partikel des Trockeneises, des gefrorenen Wassers oder des Luft-Partikel-Gemischs
gleich oder mehr als 0,4 Joule beträgt.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem die Aufspaltung in die
Elementarfilamente bei Drücken von 0,5 bar bis 16 bar, bevorzugt von 0,5 bar bis 6
bar, besonders bevorzugt von 0,5 bis 2 bar, erfolgt.
1. Method of forming a fabric comprising at least partially split yarns, fibers or filaments
that are formed of at least two elementary filaments, characterized in that a splittable starting fabric is split by treatment, more particularly bombardment,
with dry ice, with frozen water or with an air-particle mixture at a temperature of
at least 20°C to 30°C below the glass transition temperature (Tg) of the polymers
used as yarns, fibers or filaments at least partially into the elementary filaments.
2. Method according to Claim 1 wherein a fibrous nonwoven web, more particularly a spunbonded
fibrous nonwoven web, is used as splittable starting fabric.
3. Method according to Claim 1 or 2 wherein a preconsolidated fibrous nonwoven web is
used as splittable starting fabric.
4. Method according to any one of the preceding claims wherein the yarns, fibers or filaments
have at least two elementary filaments selected from polymer pairs or blends from
polyolefins, polyesters, polyamides and/or polyurethanes in any desired combination.
5. Method according to any one of the preceding claims wherein the treatment, more particularly
the bombardment, onto the surface of the splittable starting fabric with said dry
ice, said frozen water or said air-particle mixture is effected under an angle of
incidence (α) of 0.1° to 180°, preferably 45° to 135° and more preferably 90°.
6. Method according to any one of the preceding claims wherein the kinetic energy of
the particles of said dry ice, of said frozen water or of said air-particle mixture
is not less than 0.4 joule.
7. Method according to any one of the preceding claims wherein the splitting into the
elementary filaments is effected at pressures of 0.5 bar to 16 bar, preferably 0.5
to 6 bar and more preferably 0.5 to 2 bar.
1. Procédé pour la fabrication d'un produit plat à partir de fils, fibres ou filaments
au moins partiellement coupés, qui sont constitués d'au moins deux filaments élémentaires,
caractérisé en ce qu'on divise ou coupe au moins partiellement en les filaments élémentaires un produit
plat de départ pouvant être divisé, par traitement, en particulier bombardement, avec
de la glace carbonique, avec de l'eau glacée ou avec un mélange de particules-air
à une température d'au moins 20 °C à 30 °C au-dessous de la température de transition
vitreuse (Tg) des polymères utilisés sous forme de fils, fibres ou filaments.
2. Procédé selon la revendication 1, dans lequel on utilise comme produit plat de départ
pouvant être divisé un non-tissé, en particulier un non-tissé produit par voie fondue.
3. Procédé selon la revendication 1 ou 2, dans lequel on utilise comme produit plat de
départ pouvant être divisé un non-tissé pré-consolidé.
4. Procédé selon l'une quelconque des revendications précédentes, dans lequel les fils,
fibres ou filaments comportent au moins deux filaments élémentaires, qui sont choisis
parmi des paires ou alliages de polymères à base de polyoléfines, polyesters, polyamides
et/ou polyuréthanes en association quelconque.
5. Procédé selon l'une quelconque des revendications précédentes, dans lequel le traitement,
en particulier le bombardement, sur la surface du produit plat de départ pouvant être
divisé, avec la glace carbonique, l'eau glacée ou le mélange particules-air, s'effectue
sous un angle d'impact (α) de 0,1° à 180°, de façon particulièrement préférée de 45°
à 135°, de façon particulièrement préférée de 90°.
6. Procédé selon l'une quelconque des revendications précédentes, dans lequel l'énergie
cinétique des particules de la glace carbonique, de l'eau glacée ou du mélange particules-air
est égale ou supérieure à 0,4 joule.
7. Procédé selon l'une quelconque des revendications précédentes, dans lequel la division
en les filaments élémentaires s'effectue sous des pressions de 0,5 bar à 16 bars,
de préférence de 0,5 bar à 6 bars, de façon particulièrement préférée de 0,5 à 2 bars.