(19)
(11) EP 2 458 216 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
30.05.2012  Patentblatt  2012/22

(21) Anmeldenummer: 11009344.0

(22) Anmeldetag:  24.11.2011
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
F04C 18/02(2006.01)
F04C 29/02(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME

(30) Priorität: 24.11.2010 DE 102010052184

(71) Anmelder: Handtmann Systemtechnik GmbH & Co. KG
88400 Biberach/Riß (DE)

(72) Erfinder:
  • Cölsch, Stefan
    88484 Gutenzell-Hürbel (DE)
  • Hagel, Hubert
    88437 Maselheim-Sulmingen (DE)
  • Licht, Jürgen
    88447 Warthausen (DE)
  • Nusser, Joachim
    88521 Ertingen (DE)
  • Lechleiter, Andreas
    88737 Maselheim-Sulmingen (DE)

(74) Vertreter: Roth, Klaus 
Otten, Roth, Dobler & Partner Patentanwälte Grosstobeler Strasse 39
88276 Ravensburg / Berg
88276 Ravensburg / Berg (DE)

   


(54) Verdichter mit Schmiermittelpumpe


(57) Verdrängermaschine für kompressible Medien mit wenigstens einem, in einem feststehenden Gehäuse (2) angeordneten Förderer und mit einem dem Förderer zugeordneten, spiralförmigen Verdrängerelement (3), wobei das Verdrängerelement mittels einer Lagerung (6) auf einem mit einer Antriebswelle verbundenen Exzenterelement (9) gelagert und ein Schmiermittelsystem mit einem Schmiermittelkreislauf vorgesehen ist, der eine Schmiermittelzuführungsleitung und eine Schmiermittelrückführungsleitung aufweist, wobei ein drehfest mit der Antriebswelle (10) ausgebildeter Pumpenrotor (25) für die Zufuhr des Schmiermittels vorgesehen ist.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Verdrängermaschine für kompressible Medien gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

[0002] Derartige Verdrängermaschinen sind beispielsweise aus der DE 33 47 081 A1 bekannt. Bei einem solchen Verdichter wird zwischen einer Förderkammer und einem spiralförmig ausgebildeten Verdrängerkörper kompressibles Medium vom Einlass durch die Förderkammer hindurch zum Auslass hin bewegt, wobei das Volumen verringert und somit der Druck des kompressiblen Mediums erhöht wird.

[0003] Der Verdrängerkörper wird dabei mittels einer Lagerung auf dem Exzenter einer Antriebswelle gelagert. Diese Lagerung muss geeignet geschmiert werden.

[0004] Eine solche Schmierung ist beispielsweise aus der DE 10 2007 043 595 A1 bekannt.

[0005] Bei dieser Verdrängermaschine wird in einer Bohrung der Antriebswelle eine Führungshülse für das Schmiermittel vorgesehen. Die Zufuhr des Schmiermittels erfolgt dabei zentral im Inneren der Führungshülse und mündet in eine Radialbohrung am Ende der Axialbohrung für die Führungshülse auf Höhe des zu schmierenden Exzenterlagers. Über diese Radialbohrung gelangt das Schmiermittel zu einer Seite des Exzenterlagers und kann in axialer Richtung durch dieses Lager dringen. Durch eine weitere radiale Bohrung gelangt das Schmiermittel in einen Ringspalt zwischen der Führungshülse und der Antriebswelle, der in axialer Richtung beidseits durch Querschnittsvergrößerung und der Führungshülse abgeschlossen ist. In diesen Ringspalt fließt das Schmiermittel entgegengesetzt zur zentralen Strömungsrichtung wieder zurück, so dass durch diesen Ringspalt eine Rückführungsleitung gebildet wird. In etwa auf Höhe eines Lagers der Antriebswelle, mit dem die Antriebswelle gegenüber dem Gehäuse gelagert ist, kann das Schmiermittel über eine radiale Bohrung der Antriebswelle zu einer Seite des Antriebswellenlagers gelangen und dieses in axialer Richtung durchdringen. Im Anschluss daran gelangt das Schmiermittel zurück in das Schmiermittelreservoir.

[0006] Zur Umwälzung des Schmiermittels werden zwei unterschiedliche Fördermöglichkeiten in der DE 10 2007 043 595 A1 beschrieben. In einer Ausführungsform ergibt sich eine Fördereinrichtung durch unterschiedliche radiale Längen der radialen Querbohrungen, wobei die Umwälzung zusätzlich dadurch getrieben wird, dass im Betrieb die Wälzkörper des als Wälzlager ausgebildeten Exzenterlagers mit einer Drehzahl rotieren, die nur halb so groß ist wie die Drehzahl der Antriebswelle und dass das in den Schmiermittelräumen beidseits des Wälzkörperlagers befindliche Schmiermittel daran gehindert wird, mit der gleichen Drehzahl wie die Antriebswelle zu rotieren. Alternativ wird zudem in dieser Druckschrift eine im Gehäuse der Verdrängermaschine untergebrachte Pumpe vorgeschlagen, die über die Antriebswelle angetrieben wird.

[0007] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung vorzuschlagen, bei der eine Umwälzung des Schmiermittels zuverlässig und mit geringem Aufwand realisierbar ist.

[0008] Diese Aufgabe wird ausgehend von einer Vorrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 durch dessen Kennzeichen und Merkmale gelöst.

[0009] Durch die in den Unteransprüchen genannten Maßnahmen sind vorteilhafte Ausführungen und Weiterbildungen der Erfindung möglich.

[0010] Demnach zeichnet sich eine erfindungsgemäße Verdrängermaschine dadurch aus, dass ein drehfest mit der Antriebswelle ausgebildeter Pumpenrotor für die Zufuhr des Schmiermittels vorgesehen ist.

[0011] Der Pumpenrotor wird gewissermaßen als integrierte Einheit mit der Antriebswelle aufgebaut, so dass eine Umwälzpumpe für das Schmiermittel realisierbar ist, die ohne zwischengeordnete Transmissionselemente zwischen Antriebswelle und Pumpe auskommt. Dadurch, dass so eine Förderpumpe bei der erfindungsgemäßen Verdrängermaschine ausgebildet wird, wird zudem eine zuverlässige Schmiermittelversorgung mit ausreichend hohem Schmiermitteldruck gewährleistet.

[0012] In einer besonderen Weiterbildung der Erfindung wird darüber hinaus eine Schmiermittelzuführungsleitung wenigstens teilweise entlang dem Außenumfang des Pumpenrotors vorgesehen. Auf diese Weise ist es möglich, weitere Pumpenelemente, die mit dem Pumpenrotor in Wechselwirkung stehen, ebenfalls außerhalb des Pumpenrotors vorzusehen. Hierdurch wird der Aufbau einer Pumpvorrichtung mit einem erfindungsgemäßen Pumpenrotor vereinfacht.

[0013] In einer vorteilhaften Weiterbildung dieser Ausführung wird darüber hinaus eine Schmiermittelrückführungsleitung wenigstens teilweise im Inneren des Pumpenrotors vorgesehen. Auf diese Weise stört die Schmiermittelrückführung die äußere Schmiermittelzufuhr nicht. Gegenüber einer Vorrichtung wie eingangs zum Stand der Technik beschrieben liegt in diesem Fall eine Umkehrung der Strömungsrichtung vor, durch die die Ausgestaltung einer Pumpvorrichtung mit einem erfindungsgemäßen Pumpenrotor begünstigt wird.

[0014] Vorzugsweise umfasst der Pumpenrotor eine Pumpenschnecke zur Förderung von Schmiermittel. Eine solche Pumpenschnecke ist in der Lage, durch Drehung der Antriebswelle und dem damit drehfest ausgebildeten Pumpenrotor relativ zum Gehäuse Schmiermittel in axialer Richtung zu fördern. Der Pumpenrotor kann dabei einstückig mit der Antriebswelle ausgebildet sein. Er kann jedoch auch mit Hilfe eines drehfest mit der Antriebswelle verbindbaren separaten Elements realisiert werden.

[0015] Dabei wird vorzugsweise die Förderwendel der Pumpenschnecke so ausgebildet, dass sie starr am Pumpenrotor angebracht ist. Sie kann beispielsweise einstückig mit dem Pumpenrotor ausgebildet, beispielsweise eingeformt sein oder auch separat gefertigt und anschließend starr verbunden werden. Auf diese Weise können unwuchtbedingte Vibrationen, die gegebenenfalls durch eine nicht starr mit dem Pumpenrotor verbundene Förderwendel verursacht werden können, vermieden. Die Förderwendel wird hierzu vorzugsweise konzentrisch um die Drehachse des Pumpenrotors angeordnet, um die genannten Vorteile zu erzielen.

[0016] Weiterhin ist es von Vorteil, wenn der Pumpenrotor konzentrisch in der den Pumpenrotor umgebenden Pumpenkammer angeordnet ist. Somit kann die Pumpenschnecke mit der Förderwendel, die ebenfalls konzentrisch dreht, möglichst passgenau in der Pumpenkammer angeordnet werden, um Förderverluste durch zu große Spaltmaße zu vermeiden.

[0017] Vorteilhafterweise wird zudem eine die Pumpenschnecke umgebende Außenhülse vorgesehen. Eine solche Außenhülse kann gewissermaßen eine Pumpenkammer bilden, gegenüber der die Pumpenschnecke Schmiermittel fördert. Die Außenhülse kann dabei als Bohrung im Gehäuse der Verdrängermaschine ausgebildet sein, sie kann jedoch vorteilhafterweise auch durch ein separates Teil als Pumpenbuchse gebildet werden, das bevorzugt drehfest in einer entsprechenden Aufnahme im Gehäuse untergebracht wird. Die Ausgestaltung als separates Einlegeteil oder Pumpenbuchse bringt Vorteile hinsichtlich der Maßhaltigkeit der Vorrichtung mit sich.

[0018] So kann die Pumpenbuchse in ihrem Innendurchmesser leichter an die Pumpenschnecke angepasst werden. Darüber hinaus kann die Pumpenbuchse zwar drehfest mit dem Gehäuse, aber schwimmend gelagert untergebracht werden. Auf diese Weise sind größere Toleranzen bei der Fertigung des Pumpenrotors gegenüber dem Gehäuse der Verdrängermaschine möglich, da diese Toleranzen an der Außenumfangsseite der Pumpenbuchse gegenüber der entsprechenden Gehäuseaufnahme durch ein entsprechendes Spiel ausgeglichen werden können.

[0019] In einer besonderen Ausführungsform der Erfindung umfasst der Pumpenrotor ein fest mit der Antriebswelle in diese einsetzbares Pumpenrohr.

[0020] Durch diese Ausgestaltung ist mit vergleichsweise wenig Aufwand eine Schmiermittelrückführungsleitung realisierbar, in dem Schmiermittel aus einer Axialbohrung der Antriebswelle über das genannte Pumpenrohr in Richtung Schmiermittelreservoir strömen kann.

[0021] Darüber hinaus ist in einer bevorzugten Ausführungsform ein Ringspalt zwischen der Antriebswelle und dem Pumpenrotor vorgesehen. In einem solchen Ringspalt kann die Schmiermittelströmung ins Innere der Antriebswelle stattfinden. Der Ring schmiert in einer bevorzugten Ausführungsform durch entsprechende Formgebung des in die Antriebswelle einsetzbaren Pumpenrohrs realisiert. Dies ist beispielsweise mit einem Pumpenrohr zu verwirklichen, das über eine bestimmte Länge in axialer Richtung am Außenumfang einen verminderten Querschnitt aufweist.

[0022] In axialer Richtung kann mit Bereichen vergrößerten Umfangs das Pumpenrohr an dem Innenumfang der Axialbohrung der Welle anliegen und somit den Ringspalt in axialer Richtung verschließen.

[0023] In einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung wird weiterhin ein Druckraum zwischen dem Gehäuse und dem Pumpenrotor in axialer Richtung vor der Antriebswelle vorgesehen. In diesem Druckraum kann sich ein Staudruck des Schmiermittels aufbauen, mittels dem weitere Komponenten mit Schmiermittel versorgt werden können. So kann beispielsweise ein mit dem Druckraum in Verbindung stehendes Lager der Antriebswelle durch diesen Staudruck im Druckraum zwischen Gehäuse und Pumpenrotor mit Schmiermittel versorgt werden.

[0024] Vorzugsweise wird dieser Druckraum mit dem Ringspalt verbunden, wozu ein entsprechender Durchlass, beispielsweise im Bereich des Außenumfangs des Pumpenrohrs vorgesehen wird. Ein solcher Durchlass kann beispielsweise durch Axialbohrungen im Pumpenrohr oder auch durch Schlitze realisiert werden. Die Schlitze können beispielsweise als Längsschlitze oder in Form einer Wendel am Außenumfang des Pumpenrohrs angebracht sein. Wesentlich ist, dass ein Durchlass für das Schmiermittel entlang dem Außenumfang des Pumpenohrs in den Ringspalt erfolgt.

[0025] Um das Exzenterlager mit Schmiermittel zu versorgen, wird vorteilhafterweise die Antriebswelle mit einem Durchlass zwischen dem Ringspalt, der zur Schmiermittelzufuhr dient, und dem Exzenterlager versehen. Dies kann beispielsweise in Form einer Radialbohrung verwirklicht werden, durch die das Schmiermittel zum Exzenterlager strömen kann.

[0026] Auch die Rückführungsleitung auf der anderen Seite des Exzenterlagers wird bevorzugt dadurch realisiert, dass in der Antriebswelle eine Verbindung zwischen dem Innenraum des Pumpenrohrs und dem Exzenterlager vorgesehen wird. Auch diese Verbindung kann beispielsweise durch eine entsprechende Radialbohrung in der Antriebswelle realisiert werden.

[0027] Der Schmiermitteltank kann im Gehäuse der erfindungsgemäßen Verdrängermaschine ausgeformt sein. Er kann in einer besonderen Ausführungsform jedoch auch als separater Schmiermitteltank auf das Gehäuse aufsetzbar ausgestaltet werden. Ein solcher Schmiermitteltank kann beispielsweise wenigstens teilweise aus Kunststoff bestehen. Ein separater Schmiermitteltank kann bei der Montage auf das Gehäuse der Verdrängermaschine aufgesetzt werden. Hierbei werden vorzugsweise Dichtmittel vorgesehen, um den Schmiermitteltank dicht mit dem Maschinengehäuse zu verbinden und um einen Durchtritt des Schmiermittels zum Pumpenrotor zu ermöglichen.

[0028] Vorzugsweise wird der Pumpenrotor durch den Antrieb der Verdrängermaschine, insbesondere über deren Antriebswelle angetrieben, sodass ein separater Antrieb entfallen kann.

[0029] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird anhand der Figuren nachfolgend näher erläutert:

[0030] Im Einzelnen zeigen
Figur 1
einen Querschnitt durch eine erfindungsgemäße Verdrängermaschine,
Figur 2
eine Ausschnittsvergrößerung aus Figur 1 zur Darstellung des Schmiermittelkreislaufs und
Figur 3
eine weiter vergrößerte Darstellung eines Teils der Verdrängermaschine im Querschnitt mit Pumpenrotor in perspektivischer Darstellung.


[0031] Die Verdrängermaschine 1 gemäß Figur 1 umfasst ein Gehäuse 2, in dem ein spiralförmiger Verdrängerkörper 3 angeordnet ist. Der Verdrängerkörper 3 umfasst einen Mittelsteg 4 mit einer Lageraufnahme 5. In der Lageraufnahme 5 ist ein Wälzlager 6 untergebracht. Das Wälzlager 6 ist beidseits durch Dichtungen 7, 8 gegenüber dem Fördervolumen der Verdrängermaschine abgedichtet.

[0032] Die Antriebswelle 10 wird über eine nicht in Figur 1 dargestellte Riemenscheibe angetrieben, so dass das Exzenterelement 9 eine exzentrische Bewegung bezüglich der Achse A durchführt. Mit Hilfe dieser Bewegung kann der Verdrängerkörper 3 in bekannter Weise ein kompressives Medium verdichten. Die Zufuhr und Abfuhr des Mediums aus bzw. in die Förderkammer 11 der Verdrängermaschine erfolgt in bekannter Weise und wird an dieser Stelle nicht eingehender erläutert.

[0033] Ein Schmiermitteltank 12 ist seitlich auf das Gehäuse 2 aufgesetzt. In Figur 2 ist erkennbar, dass der Schmiermitteltank 12 mit einem Anschlussstutzen 13 in eine korrespondierende Ausnehmung des Gehäuses 2 eingesetzt ist und mittels eines Dichtrings 14 eine dichte Verbindung mit dem Gehäuse 2 bildet.

[0034] In der Antriebswelle 10 ist eine Axialbohrung 15 mit verschiedenen Querschnittsabstufungen angebracht. In diese Axialbohrung ist ein Pumpenrohr 16 eingesetzt. Stirnseitig liegt das Pumpenrohr 16 formschlüssig in der Axialbohrung 15 an. Im weiteren axialen Verlauf des Pumpenrohrs 16 ist ein Ringspalt 17 zwischen dem Pumpenrohr 16 und der Antriebswelle 10 vorgesehen. Der axiale Endbereich 18 ist gegenüber dem Bereich der Axialbohrung 15, in dem das Pumpenrohr 16 liegt, mit vermindertem Durchmesser ausgebildet und steht mit dem Innenraum des Pumpenrohrs in Verbindung.

[0035] Der axiale Endbereich 18 steht weiterhin über eine Radialbohrung 19 mit einem Schmiermittelraum 20 auf einer Seite des Wälzlagers 6 in Verbindung. Die Schmiermittelkammer 20 ist über eine Dichtung 21 gegenüber dem Fördervolumen für das kompressible Medium abgedichtet.

[0036] Auf der gegenüberliegenden Seite des Wälzlagers 6 befindet sich eine weitere Schmiermittelkammer 22, die wiederum über eine Dichtung 23 gegenüber dem kompressiblen Medium abgedichtet ist. Die Schmiermittelkammer 22 steht über eine Radialbohrung 24 mit dem Ringspalt 17 in Verbindung, der außenseitig von der Antriebswelle 10 und innenseitig vom Pumpenrohr 16 begrenzt ist.

[0037] Das Pumpenrohr 16 ist fest mit der Antriebswelle 10 verbunden und dient zugleich als Pumpenrotor 25. Hierzu ist in einem zur Antriebswelle 10 benachbarten Abschnitt des Pumpenrohrs 16 eine Pumpenschnecke 26 eingeformt (siehe Figur 3). Die Pumpenschnecke 26 ist konzentrisch von einer die Pumpenkammer bildenden Pumpenbuchse 27 umgeben. Die Pumpenschnecke 26 steht mit einer Schmiermittelkammer 28 in Verbindung, die wiederum über Durchlässe 29 mit dem Innenraum 30 des Schmiermitteltanks 12 verbunden ist.

[0038] Die Pumpenbuchse 27 ist schwimmend, das heißt mit einem kleinen Spiel gegenüber dem Gehäuse 2 gelagert und gegenüber dem Gehäuse mit einer Dichtung 31 gedichtet. Die Dichtung 31 verhindert den Schmiermittelrückfluss auf der Außenseite der Pumpenbuchse 27. Die Pumpenbuchse 27 ist so fixiert, dass eine Relativbewegung zwischen Pumpenschnecke 26 und Pumpenbuchse 27 möglich ist. Bevorzugt ist die Pumpenbuchse 27 drehfest mit dem Gehäuse 2 ausgebildet.

[0039] Zwischen der Antriebswelle 10 und dem Gehäuse 2 ist zwischen Antriebswelle 10 und Pumpenbuchse 27 ein Schmiermittelkanal 32 ausgebildet, der zu einem Wälzlager 33 der Antriebswelle 10 führt. Auf der gegenüberliegenden Seite vom Schmiermittelkanal 25 ist das Wälzlager 33 mittels einer Dichtung 34 gegenüber der Förderkammer 11 für das kompressible Medium abgedichtet.

[0040] Unmittelbar im Bereich der Öffnung der Antriebswelle 10 ist das Pumpenrohr 16 mit einer weiteren Schneckenstruktur 35 versehen, der jedoch keine Förderwirkung zukommt, da das Pumpenrohr 16 als Pumpenrotor 25 drehfest mit der Antriebswelle 10 verbunden ist. Die Schneckenstruktur 35 dient vielmehr dem Durchlass von Schmiermittel in den Ringspalt 15. Zugleich bildet die Schneckenstruktur 35 eine Press- und Führungsfläche, um zum einen eine Drehmomentübertragung von der Antriebswelle 10 auf das Pumpenrohr 16 und zum anderen eine sichere Zentrierung verbunden mit einem sicheren Sitz zur Vermeidung einer axialen Verschiebung zu realisieren.

[0041] Der Schmiermittelkreislauf gestaltet sich bei einer erfindungsgemäßen Verdrängermaschine wie folgt:

Schmiermittel, beispielsweise Öl, wird aus dem Innenraum 30 des Vorratstanks 12 über die Schmiermittelkammer 28 zur Pumpenschnecke 26 geleitet. Die Pumpenschnecke 26 fördert das Schmiermittel in axialer Richtung F in den Schmiermittelkanal 32, in dem sich durch die Förderwirkung der Pumpenschnecke 26 ein entsprechender Schmiermittel- bzw. Öldruck aufbaut. Durch diesen Staudruck wird das Wälzlager 33 ausreichend mit Schmiermittel versorgt.



[0042] Durch die Schneckenstruktur 35 ist weiterhin ein Durchlass vom Schmiermittelkanal 32 zum Ringspalt 17 geöffnet, so dass Schmiermittel weiter in Richtung F gefördert werden. Am Ende des Ringspalts 15 wird das Schmiermittel in die Radialbohrung 24 gedrückt und gelangt so zur Schmiermittelkammer 22 auf einer Seite des Wälzlagers 6, das als Exzenterlager dient. Das Schmiermittel durchdringt das Wälzlager 6 weiter in Richtung F und gelangt somit in die gegenüberliegende Schmiermittelkammer 20. Von dort wird es über die Radialbohrung 19 in den axialen Endbereich 18 der Axialbohrung 15 geleitet, der mit dem Innenraum 36 des Pumpenrohrs 16 in Verbindung steht. Durch das Pumpenrohr 16 wird das Schmiermittel schließlich wieder in den Schmiermitteltank 30 gefördert.

[0043] Die erfindungsgemäße Vorrichtung bietet den Vorteil, dass mit vergleichsweise wenig Aufwand eine Pumpe in die Verdrängermaschine integriert ist. Dies ist dadurch möglich, dass ein drehfest mit der Antriebswelle 10 ausgebildeter Pumpenrotor 25 vorgesehen ist. In der beschriebenen Ausführungsvariante wird die Pumpe als Schneckenpumpe ausgestaltet, die wiederum den besonderen Vorteil bietet, dass die Pumpenkammer durch eine zylindrische Umgebung, zum Beispiel durch die Zylinderbuchse 27, ebenfalls auf einfache Weise realisierbar ist.

[0044] Grundsätzlich könnte die Pumpenschnecke 26 auch in einer passgenauen zylindrischen Aufnahme des Gehäuses 2 liegen, die als separates Teil ausgebildete Pumpenbuchse 27 bietet jedoch den Vorteil, dass sie mit Spiel im Gehäuse 2 gelagert werden kann. Hierdurch sind größere Toleranzen bei der Fertigung des Pumpenrotors 25 möglich.

[0045] Grundsätzlich wäre es bei der beschriebenen Ausführung auch möglich, den dem Schmiermittelkanal 25 gegenüberliegenden Bereich des Wälzlagers 33 mit der Rückführungsleitung im Innenraum 36 des Pumpenrohrs zu verbinden, es hat sich jedoch gezeigt, dass an dieser Stelle kein geschlossener Schmiermittelkreislauf erforderlich ist, sondern vielmehr der Staudruck im Schmiermittelkanal 25 absolut ausreichend für eine zuverlässige Schmierung des Wälzlagers 33 ist, das die Antriebswelle lagert.

[0046] Die Pumpenschnecke könnte grundsätzlich auch einstückig der Antriebswelle 10 ausgebildet werden, die beschriebene Ausführungsvariante als Einlegeteil in eine Bohrung in der Antriebswelle 10 bietet jedoch fertigungstechnische Vorteile.

[0047] Zur Integration der Pumpvorrichtung in die Verdrängermaschine sind auf Seiten der Verdrängermaschine nur minimale Anpassungen erforderlich. Die Pumpe selbst wird im dargestellten Ausführungsbeispiel durch Einlegeteile wie den Pumpenrotor 25 und die Pumpenbuchse 27 realisiert. Darüber hinaus ist bei Verwendung eines aufsteckbaren Schmiermitteltanks 12 auch keinerlei Vorratsbehälter im Gehäuse 2 auszubilden. Zudem kann ein separat ausgebildeter Schmiermitteltank 12 ganz oder teilweise aus einem frei wählbaren anderen Material als das Gehäuse 2, beispielsweise aus Kunststoff gefertigt werden.

[0048] Die Ausgestaltung des Pumpenrotors und der Pumpenbuchse als separate Teile ermöglicht auch in diesem Bereich eine freie Materialwahl, um einen dauerhaft zuverlässigen dichten Betrieb ohne größeren Verschleiß zu gewährleisten.

[0049] So kann die Pumpenschnecke beispielsweise aus Stahl (zum Beispiel des Typs 11SMn30) bestehen und hierzu eine Pumpenbuchse 27 mit einer Kupferlegierung (zum Beispiel CuSn8), aus Kunststoff (zum Beispiel PBT) oder als Sinterbronze vorgesehen werden. Alle diese Kombinationen weisen gute Gleiteigenschaften bei ausreichender Dichtigkeit der Pumpenschnecke an der Buchse auf. Kunststoffe werden dabei bevorzugt verstärkt oder gefüllt, z. B. als Faserverbundwerkstoffe verwendet. In einer weiteren Variante kann sowohl die Pumpenschnecke als auch die Pumpenbuchse aus Kunststoff bestehen. Für die Pumpenschnecke kommt beispielsweise PES gefüllt in Frage, während die Pumpenbuchse wiederum aus PBT gefüllt vorgesehen werden kann.

[0050] Die Materialauswahl im Bereich der Pumpenschnecke und der Pumpenbuchse sollte einen übermäßigen Materialabtrag oder ein Festlaufen beider Elemente verhindern. Die genannten Materialkombinationen sind aufgrund der separaten Fertigung der beiden Komponenten alle weiteren gewünschten Materialkombinationen ohne Einschnitte im Aufbau der Verdrängermaschine möglich.

Bezugszeichenliste:



[0051] 
1
Verdrängermaschine
2
Gehäuse
3
Verdrängerkörper
4
Mittelsteg
5
Lageraufnahme
6
Wälzlager
7
Dichtung
8
Dichtung
9
Exzenterelement
10
Antriebswelle
11
Förderkammer
12
Schmiermitteltank
13
Anschlussstutzen
14
Dichtring
15
Axialbohrung
16
Pumpenrohr
17
Ringspalt
18
axialer Endbereich
19
radiale Bohrung
20
Schmiermittelkammer
21
Dichtung
22
Schmiermittelkammer
23
Dichtung
24
Radialbohrung
25
Pumpenrotor
26
Pumpenschnecke
27
Pumpenbuchse
28
Schmiermittelkammer
29
Durchlass
30
Innenraum
31
Dichtung
32
Schmiermittelkanal
33
Wälzlager
34
Dichtung
35
Schneckenstruktur
36
Innenraum



Ansprüche

1. Verdrängermaschine für kompressible Medien mit wenigstens einem, in einem feststehenden Gehäuse angeordneten Förderer und mit einem dem Förderer zugeordneten, spiralförmigen Verdrängerelement, wobei das Verdrängerelement mittels einer Lagerung auf einem mit einer Antriebswelle verbundenen Exzenterelement gelagert und ein Schmiermittelsystem mit einem Schmiermittelkreislauf vorgesehen ist, der eine Schmiermittelzuführungsleitung und eine Schmiermittelrückführungsleitung aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass ein drehfest mit der Antriebswelle (10) ausgebildeter Pumpenrotor (25) für die Zufuhr des Schmiermittels vorgesehen ist.
 
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Schmiermittelzuführungsleitung wenigstens teilweise entlang dem Außenumfang des Pumpenrotors (25) verläuft.
 
3. Vorrichtung nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schmiermittelrückführungsleitung wenigstens teilweise im Inneren des Pumpenrotors (25) verläuft.
 
4. Vorrichtung nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Pumpenrotor (25) eine Pumpenschnecke (26) zur Förderung des Schmiermittels umfasst.
 
5. Vorrichtung nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine die Pumpenschnecke (26) umgebende Pumpenbuchse (27) vorgesehen ist.
 
6. Vorrichtung nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Ringspalt (17) zwischen Antriebswelle (10) und Pumpenrotor (25) vorgesehen ist.
 
7. Vorrichtung nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Pumpenrotor (25) ein drehfest mit der Antriebswelle (10) einsetzbares Pumpenrohr (16) umfasst.
 
8. Vorrichtung nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Schmiermitteldruckraum (32) zwischen dem Gehäuse (2) und dem Pumpenrotor (25) in axialer Richtung vor der Antriebswelle (10) vorgesehen ist.
 
9. Vorrichtung nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Lager (33) der Antriebswelle (10) mit dem Druckraum (32) in Verbindung steht.
 
10. Vorrichtung nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Durchlass (35) zwischen Druckraum (32) und Ringspalt (17) vorgesehen ist.
 
11. Vorrichtung nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebswelle (10) einen Durchlass (24) zwischen dem Ringspalt (17) und einem Exzenterlager (6) aufweist.
 
12. Vorrichtung nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebswelle (10) einer Verbindung (19) zwischen dem Innenraum des Pumpenrohrs (16) und dem Exzenterlager (6) aufweist.
 




Zeichnung














Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



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