(19)
(11) EP 2 465 367 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
20.06.2012  Patentblatt  2012/25

(21) Anmeldenummer: 11009675.7

(22) Anmeldetag:  06.12.2011
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
A41C 3/14(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME

(30) Priorität: 17.12.2010 DE 202010016747 U

(71) Anmelder: Triumph Intertrade AG
5330 Bad Zurzach (CH)

(72) Erfinder:
  • Mayer, Karl Josef
    Kowloon (HK)

(74) Vertreter: Patentanwälte Bitterich, Dr. Keller, Schwertfeger 
Westring 17
76829 Landau
76829 Landau (DE)

   


(54) Miederwarenkörbchen


(57) Die Erfindung betrifft ein Miederwarenkörbchen, umfassend zwei vorgeformte textile Abstandslagen (12,14), die zumindest an ihren Rändern miteinander verbunden sind, wobei zwischen den beiden Abstandslagen (12, 14) eine Kammer (16) zur Aufnahme einer Fülllage ausgebildet ist. Jede Abstandslage (12,14) weist wenigstens abschnittsweise eine Innenschicht (18) an ihrer Innenseite auf, die mit der Abstandslage (12, 14) verbunden ist, wobei die Kammer (16) vollständig von der Innenschicht (18) umgeben ist. Die Innenschicht (18) besteht aus einem Material, das wasserabweisend und/oder wasserundurchlässig ist.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft ein Miederwarenkörbchen umfassend zwei vorgeformte textile Abstandslagen, die zumindest an ihren Rändern miteinander verbunden sind, wobei zwischen den beiden Abstandslagen eine Kammer zur Aufnahme einer Fülllage ausgebildet ist

[0002] Miederwarenkörbchen werden beispielsweise gerne in Körbchen eines Büstenhalters eingearbeitet, um einer Brust ein größeres Aussehen zu verleihen. Üblicherweise werden für Miederwarenkörbchen Polsterschichten aus Schaumstoff, Vlies oder Abstandstextilien verwendet. Diese Materialien sorgen für eine gute Auspolsterung und somit für ein größeres Erscheinungsbild der Brust, allerdings haben diese Materialien den Nachteil, dass sie, wenn sie mit Wasser in Verbindung kommen, sich wie ein Schwamm vollsaugen und das Wasser in ihrem Inneren zurückhalten. Die Folge ist, dass diese Materialien sehr schlecht trocknen und durch den hohen Wasseranteil im nassen Zustand sehr schwer werden.

[0003] Die Tatsache, dass die genannten Polstermaterialien schlecht trocknen und im nassen Zustand sehr schwer sind, ist bei der Verwendung eines Miederwarenkörbchens insbesondere für Badebekleidung sehr nachteilig. Gerade bei Badebekleidung ist eine geringe Wasseraufnahme durch die Bekleidung und ein schnelles Trocknen der nassen Bekleidung gewünscht. Abgesehen von dem schlechten Trocknungsergebnis wirkt darüber hinaus beispielsweise ein nasser Badeanzug bzw. ein nasses Bikini-Oberteil mit einem mit den genannten Materialien gepolstertes Körbchen unnatürlich schwer, was die optische Gesamterscheinung der Badebekleidung beträchtlich verschlechtert.

[0004] Somit ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Miederwarenkörbchen bereitzustellen, das für den Einsatz in Bade- oder Freizeitbekleidung geeignet ist, das insbesondere nach dem Kontakt mit Wasser vergleichsweise schnell trocknet und auch im nassen Zustand eine gute optische Erscheinung zeigt.

[0005] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch ein Miederwarenkörbchen gelöst umfassend zwei vorgeformte, textile Abstandslagen, die zumindest an ihren Rändern miteinander verbunden sind, wobei zwischen den beiden Abstandslagen eine Kammer zur Aufnahme einer Fülllage ausgebildet ist, dadurch gekennzeichnet, dass jede Abstandslage wenigstens abschnittsweise eine Innenschicht an ihrer Innenseite aufweist, die mit der Abstandslage verbunden ist, wobei die Kammer vollständig von der Innenschicht umgeben ist, und dass die innenschicht aus einem Material besteht, das wasserabweisend und/oder wasserundurchlässig ist.

[0006] Die vorliegende Erfindung hat den Vorteil, dass zwischen den beiden textilen Abstandslagen eine wasserdichte Kammer ausgebildet ist und das zum Volumenaufbau eines Miederwarenkörbchens verwendbare Material, nämlich Schaumstoff, Fasermaterial oder Abstandstextilien, in einer wasserdichten Kammer aufgenommen werden kann. Das in der Regel zu starker Wasseraufnahme neigende Aufpolsterungs- oder Füllmaterial wird somit vor dem Kontakt mit Wasser geschützt und saugt sich dadurch beim Kontakt des Miederwarenkörbchens mit Wasser, insbesondere beim Schwimmen, nicht mit Wasser voll. Im Ergebnis nimmt die mit dem Miederwarenkörbchen versehene Bade- bzw. Freizeitbekleidung vergleichsweise wenig Wasser auf und trocknet dadurch vergleichsweise schnell. Weiterhin erfolgt keine zusätzliche Gewichtszunahme des erfindungsgemäßen Miederwarenkörbchens in Kontakt mit Wasser, so dass die Bade- bzw. Freizeitbekleidung auch im nassen Zustand eine gute optische Erscheinung aufweist.

[0007] Die textile Abstandslage bewirkt einen Abstand der Außenseite des Miederwarenkörbchens zur wasserdichten Kammer, so dass zwischen der Haut einer Trägerin und der wasserdichten Kammer eine Luftzirkulation möglich ist, was ein angenehmes Tragegefühl bewirkt. Hierbei hat es sich als besonders vorteilhaft erwiesen, dass die textile Abstandslage aus einem Abstandstextil wie etwa einem Abstandsgestrick oder Abstandsgewirke hergestellt ist.

[0008] Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist die Innenschicht eine Folienlage aus Kunststoff. Eine Folienlage aus Kunststoff weist ein geringes Gewicht auf und ist gut an die vorgeformte Abstandslage anpassbar.

[0009] Zur weiteren Verbesserung des Tragekomforts ist bei einer bevorzugten Weiterbildung eine Luftzirkulation durch das Miederwarenkörbchen vorgesehen, indem die Innenschicht als eine feuchtigkeits- und luftdurchlässige Membran ausgebildet ist.

[0010] Um eine besonders feste Verbindung der Innenschicht und der Abstandslage zu erhalten, ist es vorteilhaft, dass die Innenschicht und die Abstandslage wenigstens abschnittsweise miteinander verklebt, insbesondere miteinander laminiert sind.

[0011] Es ist weiterhin von Vorteil, dass die beiden Innenschichten flüssigkeitsdicht miteinander verbunden, insbesondere miteinander versiegelt sind. Auf diese Weise wird sicher gewährleistet, dass keine Flüssigkeit, insbesondere Wasser, in die Kammer eindringen kann, welche wiederum von dem Füll- oder Aufpolsterungsmaterial aufgenommen werden könnte.

[0012] Da Bade- bzw. Freteitbekleidung auch gewaschen bzw. auch bei höheren Badetemperaturen wie etwa 36/37° C verwendet wird, ist es von Vorteil, dass die Innenschicht in einem vorgegeben Temperaturbereich im Wesentlichen formstabil ist, insbesondere nicht schrumpft. Ein Schrumpfen der Innenschicht hätte zur Folge, dass sich die Innenschicht entweder von der Abstandslage löst oder die Abstandslage sich zusammenzieht, was in beiden Fällen zu einem unschönen äußeren Anblick einer mit einem Miederwarenkörbchen versehenen Bade- bzw. Freizeitbekleidung führen würde.

[0013] Der vorgegebene Temperaturbereich umfasst vorteilhafterweise einen Bereich zwischen etwa 0° C bis 100° C.

[0014] Es ist von Vorteil, dass die Fülllage wenigstens eines der Materialien Schaumstoff, Fasermaterial oder Abstandstextilien umfasst, wobei die Fülllage auch ein mehrlagiger Füllkern sein kann.

[0015] Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung werden anhand der beigefügten Zeichnung beschrieben, in der zeigt:
Fig. 1
einen Querschnitt durch ein Miederwarenkörbchen gemäß einer bevorzugten Ausführungsform.


[0016] Fig. 1 zeigt einen Querschnitt durch ein Miederwarenkörbchen 10 gemäß einer bevorzugten Ausführungsform. Das Miederwarenkörbchen 10 besteht aus zwei vorgeformten Abstandslagen 12 und 14, die aus einem Abstandsgewirke/-gestrick, d.h. aus einem Abstandstextil hergestellt sind. Die beiden Abstandslagen 12 und 14 sind unterschiedlich ausgeformt und an ihren Rändern miteinander verbunden. Zwischen den beiden Abstandslagen 12 und 14 ist eine Kammer 16 ausgebildet. An der Innenseite jeder Abstandslage 12, 14 ist eine Innenschicht 18 angeordnet. Die Kammer 16 ist mit einem Füllmaterial gefüllt.

[0017] Die Innenschicht kann aus einem wasserabweisenden und/oder wasserundurchlässigen Material wie beispielsweise Kunststoff bestehen. Um das Miederwarenkörbchen atmungsaktiv zu halten, weist die dargestellte Ausführungsform eine feuchtigkeits- und luftdurchlässige Membran auf.

[0018] Die Innenschichten 18 bedecken die Abstandslagen 12, 14 jeweils im Wesentlichen vollflächig und sind fest mit diesen verbunden. Insbesondere sind die Innenschicht 18 und die jeweilige Abstandslage 12, 14 miteinander laminiert. Die Kammer 16 ist vollständig mit der Innenschicht 18 ausgekleidet. An den Stellen, an denen sich die beiden Innenschichten 18 berühren, d.h. im Bereich der Ränder der Abstandslage 12 und 14, sind die beiden Innenschichten 18 fest miteinander verbunden und bilden eine wasserdichte Verbindung aus.

[0019] Die Kammer 16 ist somit als wasserdichter Hohlraum ausgebildet. Das in der Kammer 16 angeordnete Füllmaterial, das beispielsweise eine Lage aus Schaumstoff, Fasermaterial oder Abstandstextil sein kann, bleibt dadurch beim Kontakt des Miederwarenkörbchens mit Wasser trocken. Bei der Verwendung des erfindungsgemäßen Miederwarenkörbchens wird somit nur die Abstandslage beim Kontakt mit Wasser nass.

[0020] Die Innenschicht ist darüber hinaus in einem Temperaturbereich, der einem Bereich zwischen etwa 0° bis 100° C umfassen kann, formstabil. Insbesondere schrumpft die Folie beim Kontakt mit höheren Wassertemperaturen nicht. Somit bewahrt das Miederwarenkörbchen auch nach dem Trocknen der Bade- oder Freizeitbekleidung seine gewünschte Form.

[0021] Die erfindungsgemäßen Miederwarenkörbchen eigenen sich bevorzugt für Badebekleidung, die bestimmungsgemäß häufig nass wird. Darüber hinaus bieten die erfindungsgemäßen Miederwarenkörbchen, bei Bekleidung, die häufig gewaschen werden muss, wie beispielsweise Sport- oder Freizeitbekleidung den Vorteil, dass diese, da die Fülllage nicht nass wird, schnell wieder trocknen und einsatzbereit sind.

[0022] Anstelle eines einlagigen Füllmaterials kann alternativ auch ein aus mehreren Lagen bestehender Füllkem verwendet werden. Im Rahmen der Erfindung ist es ebenfalls möglich, kein Füllmaterial in die Kammer einzufüllen.

[0023] Die erfindungsgemäß hergestellten Miederwarenkörbchen können beispielsweise aus optischen Gründen ein- oder beidseitig eine nicht dargestellte äußere textile Schicht aufweisen,

[0024] Die dargestellten Miederwarenkörbchen eignen sich nicht nur für den Einsatz in Brustkörbchen eines Büstenhalters oder dergleichen, sondern beispielsweise auch als Schulterpolster oder als Polsterung für Sporthosen oder Unterhosen.


Ansprüche

1. Miederwarenkörbchen umfassend zwei vorgeformte textile Abstandslagen (12,14), die zumindest an ihren Rändern miteinander verbunden sind, wobei zwischen den beiden Abstandslagen (12,14) eine Kammer (16) zur Aufnahme einer Fülllage ausgebildet ist, dadurch gekennzeichnet, dass jede Abstandslage (12, 14) wenigstens abschnittsweise eine Innenschicht (18) an ihrer Innenseite aufweist, die mit der Abstandslage (12, 14) verbunden ist, wobei die Kammer (16) vollständig von der Innenschicht (18) umgeben ist, und dass die Innenschicht (18) aus einem Material besteht, das wasserabweisend und/oder wasserundurchlässlg ist.
 
2. Miederwarenkorbchen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, die textile Abstandslage (12. 14) aus einem Abstandstextil hergestellt ist.
 
3. Miederwarenkörbchen nach Anspruch 1 oder 2 , dadurch gekennzeichnet, dass die Innenschicht (18) eine Folienlage aus Kunststoff ist.
 
4. Miederwarenkörbohen dass nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Innenschicht (18) eine feuchtigkelts- und luftdurchlässige Membran ist.
 
5. Miederwarenkörbchen nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Innenschicht (18) und die Abstandslage (12, 14) wenigstens abschnittsweise miteinander verklebt, insbesondere mitelnander laminiert, sind.
 
6. Miederwarenkörbchen nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Innenschichten (18) flüssigkeitsdicht miteinander verbunden, insbesondere miteinander versiegelt, sind.
 
7. Miedenroarenkörbchen nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Innenschicht (18) in einem vorgegebenen Temperaturbereich im Wesentlichen formstabil ist, Insbesondere nicht schrumpft.
 
8. Miederwarenkörbchen nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der vorgegebene Temperaturbereich einen Bereich zwischen etwa 0°C bis 100°C umfasst.
 
9. Miederwarenkörbchen nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Fülllage wenigstens eines der Materialien Schaumstoff, Fasermaterial oder Abstandstextilien umfasst.
 
10. Miederwarenkörbchen nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Fülllage ein mehrlagiger Füllkern ist.
 




Zeichnung







Recherchenbericht