[0001] Die Erfindung betrifft ein Miederwarenkörbchen umfassend zwei vorgeformte textile
Abstandslagen, die zumindest an ihren Rändern miteinander verbunden sind, wobei zwischen
den beiden Abstandslagen eine Kammer zur Aufnahme einer Fülllage ausgebildet ist
[0002] Miederwarenkörbchen werden beispielsweise gerne in Körbchen eines Büstenhalters eingearbeitet,
um einer Brust ein größeres Aussehen zu verleihen. Üblicherweise werden für Miederwarenkörbchen
Polsterschichten aus Schaumstoff, Vlies oder Abstandstextilien verwendet. Diese Materialien
sorgen für eine gute Auspolsterung und somit für ein größeres Erscheinungsbild der
Brust, allerdings haben diese Materialien den Nachteil, dass sie, wenn sie mit Wasser
in Verbindung kommen, sich wie ein Schwamm vollsaugen und das Wasser in ihrem Inneren
zurückhalten. Die Folge ist, dass diese Materialien sehr schlecht trocknen und durch
den hohen Wasseranteil im nassen Zustand sehr schwer werden.
[0003] Die Tatsache, dass die genannten Polstermaterialien schlecht trocknen und im nassen
Zustand sehr schwer sind, ist bei der Verwendung eines Miederwarenkörbchens insbesondere
für Badebekleidung sehr nachteilig. Gerade bei Badebekleidung ist eine geringe Wasseraufnahme
durch die Bekleidung und ein schnelles Trocknen der nassen Bekleidung gewünscht. Abgesehen
von dem schlechten Trocknungsergebnis wirkt darüber hinaus beispielsweise ein nasser
Badeanzug bzw. ein nasses Bikini-Oberteil mit einem mit den genannten Materialien
gepolstertes Körbchen unnatürlich schwer, was die optische Gesamterscheinung der Badebekleidung
beträchtlich verschlechtert.
[0004] Somit ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Miederwarenkörbchen bereitzustellen,
das für den Einsatz in Bade- oder Freizeitbekleidung geeignet ist, das insbesondere
nach dem Kontakt mit Wasser vergleichsweise schnell trocknet und auch im nassen Zustand
eine gute optische Erscheinung zeigt.
[0005] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch ein Miederwarenkörbchen gelöst umfassend
zwei vorgeformte, textile Abstandslagen, die zumindest an ihren Rändern miteinander
verbunden sind, wobei zwischen den beiden Abstandslagen eine Kammer zur Aufnahme einer
Fülllage ausgebildet ist, dadurch gekennzeichnet, dass jede Abstandslage wenigstens
abschnittsweise eine Innenschicht an ihrer Innenseite aufweist, die mit der Abstandslage
verbunden ist, wobei die Kammer vollständig von der Innenschicht umgeben ist, und
dass die innenschicht aus einem Material besteht, das wasserabweisend und/oder wasserundurchlässig
ist.
[0006] Die vorliegende Erfindung hat den Vorteil, dass zwischen den beiden textilen Abstandslagen
eine wasserdichte Kammer ausgebildet ist und das zum Volumenaufbau eines Miederwarenkörbchens
verwendbare Material, nämlich Schaumstoff, Fasermaterial oder Abstandstextilien, in
einer wasserdichten Kammer aufgenommen werden kann. Das in der Regel zu starker Wasseraufnahme
neigende Aufpolsterungs- oder Füllmaterial wird somit vor dem Kontakt mit Wasser geschützt
und saugt sich dadurch beim Kontakt des Miederwarenkörbchens mit Wasser, insbesondere
beim Schwimmen, nicht mit Wasser voll. Im Ergebnis nimmt die mit dem Miederwarenkörbchen
versehene Bade- bzw. Freizeitbekleidung vergleichsweise wenig Wasser auf und trocknet
dadurch vergleichsweise schnell. Weiterhin erfolgt keine zusätzliche Gewichtszunahme
des erfindungsgemäßen Miederwarenkörbchens in Kontakt mit Wasser, so dass die Bade-
bzw. Freizeitbekleidung auch im nassen Zustand eine gute optische Erscheinung aufweist.
[0007] Die textile Abstandslage bewirkt einen Abstand der Außenseite des Miederwarenkörbchens
zur wasserdichten Kammer, so dass zwischen der Haut einer Trägerin und der wasserdichten
Kammer eine Luftzirkulation möglich ist, was ein angenehmes Tragegefühl bewirkt. Hierbei
hat es sich als besonders vorteilhaft erwiesen, dass die textile Abstandslage aus
einem Abstandstextil wie etwa einem Abstandsgestrick oder Abstandsgewirke hergestellt
ist.
[0008] Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist die Innenschicht eine Folienlage aus Kunststoff.
Eine Folienlage aus Kunststoff weist ein geringes Gewicht auf und ist gut an die vorgeformte
Abstandslage anpassbar.
[0009] Zur weiteren Verbesserung des Tragekomforts ist bei einer bevorzugten Weiterbildung
eine Luftzirkulation durch das Miederwarenkörbchen vorgesehen, indem die Innenschicht
als eine feuchtigkeits- und luftdurchlässige Membran ausgebildet ist.
[0010] Um eine besonders feste Verbindung der Innenschicht und der Abstandslage zu erhalten,
ist es vorteilhaft, dass die Innenschicht und die Abstandslage wenigstens abschnittsweise
miteinander verklebt, insbesondere miteinander laminiert sind.
[0011] Es ist weiterhin von Vorteil, dass die beiden Innenschichten flüssigkeitsdicht miteinander
verbunden, insbesondere miteinander versiegelt sind. Auf diese Weise wird sicher gewährleistet,
dass keine Flüssigkeit, insbesondere Wasser, in die Kammer eindringen kann, welche
wiederum von dem Füll- oder Aufpolsterungsmaterial aufgenommen werden könnte.
[0012] Da Bade- bzw. Freteitbekleidung auch gewaschen bzw. auch bei höheren Badetemperaturen
wie etwa 36/37° C verwendet wird, ist es von Vorteil, dass die Innenschicht in einem
vorgegeben Temperaturbereich im Wesentlichen formstabil ist, insbesondere nicht schrumpft.
Ein Schrumpfen der Innenschicht hätte zur Folge, dass sich die Innenschicht entweder
von der Abstandslage löst oder die Abstandslage sich zusammenzieht, was in beiden
Fällen zu einem unschönen äußeren Anblick einer mit einem Miederwarenkörbchen versehenen
Bade- bzw. Freizeitbekleidung führen würde.
[0013] Der vorgegebene Temperaturbereich umfasst vorteilhafterweise einen Bereich zwischen
etwa 0° C bis 100° C.
[0014] Es ist von Vorteil, dass die Fülllage wenigstens eines der Materialien Schaumstoff,
Fasermaterial oder Abstandstextilien umfasst, wobei die Fülllage auch ein mehrlagiger
Füllkern sein kann.
[0015] Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung werden anhand der beigefügten Zeichnung
beschrieben, in der zeigt:
- Fig. 1
- einen Querschnitt durch ein Miederwarenkörbchen gemäß einer bevorzugten Ausführungsform.
[0016] Fig. 1 zeigt einen Querschnitt durch ein Miederwarenkörbchen 10 gemäß einer bevorzugten
Ausführungsform. Das Miederwarenkörbchen 10 besteht aus zwei vorgeformten Abstandslagen
12 und 14, die aus einem Abstandsgewirke/-gestrick, d.h. aus einem Abstandstextil
hergestellt sind. Die beiden Abstandslagen 12 und 14 sind unterschiedlich ausgeformt
und an ihren Rändern miteinander verbunden. Zwischen den beiden Abstandslagen 12 und
14 ist eine Kammer 16 ausgebildet. An der Innenseite jeder Abstandslage 12, 14 ist
eine Innenschicht 18 angeordnet. Die Kammer 16 ist mit einem Füllmaterial gefüllt.
[0017] Die Innenschicht kann aus einem wasserabweisenden und/oder wasserundurchlässigen
Material wie beispielsweise Kunststoff bestehen. Um das Miederwarenkörbchen atmungsaktiv
zu halten, weist die dargestellte Ausführungsform eine feuchtigkeits- und luftdurchlässige
Membran auf.
[0018] Die Innenschichten 18 bedecken die Abstandslagen 12, 14 jeweils im Wesentlichen vollflächig
und sind fest mit diesen verbunden. Insbesondere sind die Innenschicht 18 und die
jeweilige Abstandslage 12, 14 miteinander laminiert. Die Kammer 16 ist vollständig
mit der Innenschicht 18 ausgekleidet. An den Stellen, an denen sich die beiden Innenschichten
18 berühren, d.h. im Bereich der Ränder der Abstandslage 12 und 14, sind die beiden
Innenschichten 18 fest miteinander verbunden und bilden eine wasserdichte Verbindung
aus.
[0019] Die Kammer 16 ist somit als wasserdichter Hohlraum ausgebildet. Das in der Kammer
16 angeordnete Füllmaterial, das beispielsweise eine Lage aus Schaumstoff, Fasermaterial
oder Abstandstextil sein kann, bleibt dadurch beim Kontakt des Miederwarenkörbchens
mit Wasser trocken. Bei der Verwendung des erfindungsgemäßen Miederwarenkörbchens
wird somit nur die Abstandslage beim Kontakt mit Wasser nass.
[0020] Die Innenschicht ist darüber hinaus in einem Temperaturbereich, der einem Bereich
zwischen etwa 0° bis 100° C umfassen kann, formstabil. Insbesondere schrumpft die
Folie beim Kontakt mit höheren Wassertemperaturen nicht. Somit bewahrt das Miederwarenkörbchen
auch nach dem Trocknen der Bade- oder Freizeitbekleidung seine gewünschte Form.
[0021] Die erfindungsgemäßen Miederwarenkörbchen eigenen sich bevorzugt für Badebekleidung,
die bestimmungsgemäß häufig nass wird. Darüber hinaus bieten die erfindungsgemäßen
Miederwarenkörbchen, bei Bekleidung, die häufig gewaschen werden muss, wie beispielsweise
Sport- oder Freizeitbekleidung den Vorteil, dass diese, da die Fülllage nicht nass
wird, schnell wieder trocknen und einsatzbereit sind.
[0022] Anstelle eines einlagigen Füllmaterials kann alternativ auch ein aus mehreren Lagen
bestehender Füllkem verwendet werden. Im Rahmen der Erfindung ist es ebenfalls möglich,
kein Füllmaterial in die Kammer einzufüllen.
[0023] Die erfindungsgemäß hergestellten Miederwarenkörbchen können beispielsweise aus optischen
Gründen ein- oder beidseitig eine nicht dargestellte äußere textile Schicht aufweisen,
[0024] Die dargestellten Miederwarenkörbchen eignen sich nicht nur für den Einsatz in Brustkörbchen
eines Büstenhalters oder dergleichen, sondern beispielsweise auch als Schulterpolster
oder als Polsterung für Sporthosen oder Unterhosen.
1. Miederwarenkörbchen umfassend zwei vorgeformte textile Abstandslagen (12,14), die
zumindest an ihren Rändern miteinander verbunden sind, wobei zwischen den beiden Abstandslagen
(12,14) eine Kammer (16) zur Aufnahme einer Fülllage ausgebildet ist, dadurch gekennzeichnet, dass jede Abstandslage (12, 14) wenigstens abschnittsweise eine Innenschicht (18) an ihrer
Innenseite aufweist, die mit der Abstandslage (12, 14) verbunden ist, wobei die Kammer
(16) vollständig von der Innenschicht (18) umgeben ist, und dass die Innenschicht
(18) aus einem Material besteht, das wasserabweisend und/oder wasserundurchlässlg
ist.
2. Miederwarenkorbchen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, die textile Abstandslage (12. 14) aus einem Abstandstextil hergestellt ist.
3. Miederwarenkörbchen nach Anspruch 1 oder 2 , dadurch gekennzeichnet, dass die Innenschicht (18) eine Folienlage aus Kunststoff ist.
4. Miederwarenkörbohen dass nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Innenschicht (18) eine feuchtigkelts- und luftdurchlässige Membran ist.
5. Miederwarenkörbchen nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Innenschicht (18) und die Abstandslage (12, 14) wenigstens abschnittsweise miteinander
verklebt, insbesondere mitelnander laminiert, sind.
6. Miederwarenkörbchen nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Innenschichten (18) flüssigkeitsdicht miteinander verbunden, insbesondere
miteinander versiegelt, sind.
7. Miedenroarenkörbchen nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Innenschicht (18) in einem vorgegebenen Temperaturbereich im Wesentlichen formstabil
ist, Insbesondere nicht schrumpft.
8. Miederwarenkörbchen nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der vorgegebene Temperaturbereich einen Bereich zwischen etwa 0°C bis 100°C umfasst.
9. Miederwarenkörbchen nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Fülllage wenigstens eines der Materialien Schaumstoff, Fasermaterial oder Abstandstextilien
umfasst.
10. Miederwarenkörbchen nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Fülllage ein mehrlagiger Füllkern ist.