(19)
(11) EP 2 465 619 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
20.06.2012  Patentblatt  2012/25

(21) Anmeldenummer: 10195330.5

(22) Anmeldetag:  16.12.2010
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
B21B 27/10(2006.01)
B05B 1/14(2006.01)
B05B 7/02(2006.01)
B21B 45/02(2006.01)
B05B 1/20(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME

(71) Anmelder: Siemens VAI Metals Technologies GmbH
4031 Linz (AT)

(72) Erfinder:
  • Atalla, Valentin
    4170, Haslach (AT)
  • Chen, Jian
    4502, St. Marien (AT)
  • Dirisamer, Gernot
    4020, Linz (AT)
  • Eder, Manfred
    4609, Thalheim bei Wels (AT)
  • Haller, Kurt
    4655, Vorchdorf (AT)
  • Krimpelstätter, Konrad
    4210, Gallneukirchen (AT)
  • Mazurowski, Krzysztof
    4040, LINZ (AT)

(74) Vertreter: Maier, Daniel Oliver 
Siemens AG Postfach 22 16 34
80506 München
80506 München (DE)

   


(54) Verfahren und Vorrichtung zum Aufbringen eines Schmiermittels beim Walzen eines metallischen Walzgutes


(57) Verfahren zum Aufbringen eines Schmiermittels beim Walzen von metallischem Walzgut, insbesondere eines in einem Walzspalt (8) zwischen zwei Arbeitswalzen (2', 2") hindurch geführten Walzbandes (24), gekennzeichnet durch die Verfahrensschritte:
Erzeugen eines Gemischs aus Schmiermittel und einem Trägergas in einer Zerstäubungseinrichtung (4);
Zuführen des Gemischs zu einzelne Sprühdüsen (5) einer Anordnung von Sprühdüsen, um einen in Richtung der Breite des Walzbandes zusammenhängenden Gesamt-Sprühstrahl (19) zu erzeugen;
Auftragen des Gemischs mittels Gesamt-Sprühstrahls (19) auf die Oberfläche (21) zumindest einer der Arbeitswalzen und/oder auf die Oberfläche (23) des Walzbandes (24).




Beschreibung

Technisches Gebiet



[0001] Die Erfindung betrifft allgemein das technische Gebiet des Walzens eines metallischen Walzgutes, insbesondere eines in einem Walzspalt zwischen zwei Arbeitswalzen hindurch geführten Walzbandes, wobei zum Zwecke der Schmierung ein Schmiermittel verwendet wird.

Stand der Technik



[0002] Es ist bekannt, dass beim Walzen von metallischem Walzgut, beispielsweise eines Metallbandes, zum Zwecke der Schmierung und der Kühlung flüssige oder gasförmige Behandlungsmedien verwendet werden. Diese Behandlungsmedien sind je nach Typ des Walzprozesses unterschiedlich: beim Warmwalzen, bei dem das Walzgut auf mehrere 100°C erhitzt wird, wird üblicherweise eine Wasser-Öl-Emulsion verwendet; beim Kaltwalzen, bei dem die Temperatur des Walzgutes vor dem Walzvorgang üblicherweise unterhalb von 100° C liegt, erfolgt die Schmierung im Walzspalt meist durch ein Kaltwalzöl, wobei zusätzlich eine Kühlflüssigkeit verwendet wird.

[0003] Obwohl die zugeführte Walzflüssigkeit sowohl beim Warmwalzen als auch beim Kaltwalzen am Gerüstboden aufgefangen und nach einer Aufbereitung im Walzprozess prinzipiell wieder verwendet werden kann, ist man bestrebt, den Verbrauch an Schmier- und Kühlmittel möglichst gering zu halten.

Darstellung der Erfindung



[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Aufbringen eines Schmiermittels beim Walzen eines metallischen Walzgutes anzugeben, bei dem der Schmiermittelverbrauch möglichst gering ist.

[0005] Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren gemäß den Merkmalen des Anspruchs 1 und durch eine Vorrichtung gemäß den Merkmalen des Anspruchs 10 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den jeweils abhängigen Ansprüchen definiert.

[0006] Gemäß einem Grundgedanken der Erfindung wird als Medium zur Walzspaltschmierung nicht eine Walzflüssigkeit, sondern ein Spray, das heißt ein Gemisch aus Walzöl und einem Trägergas verwendet. Das Schmiermittel wird in einem Zerstäuber in fein verteilte Flüssigkeitstropfen zerteilt und mittels des Trägergases in den Walzspalt eingetragen. Dies Aufbringen beziehungsweise Einbringen in den Walzspalt kann entweder durch Sprühen auf die Oberfläche der Arbeitswalzen, und/oder auf die Oberfläche des in den Walzspalt einlaufenden Walzgutes erfolgen. Durch den homogenen Auftrag des Schmiermittels als Spray, kann der Schmiermittel-Verbrauch vergleichsweise gering gehalten werden. Das in Tröpfchenform vorliegende Schmiermittel benetzt sehr gezielt nur jene Bereiche der Oberfläche von Arbeitswalze und/oder Walzgut, welche für die Reibung beim Walzen maßgeblich sind. Entscheidend ist dabei lediglich, dass eine zur Schmierung ausreichende Ölmenge in den Walzspalt gelangt; dies kann grundsätzlich durch ein Aufsprühen auf die Oberfläche der Arbeitswalzen oder auf die Oberfläche des einlaufenden Walzbandes, oder auf beide Oberflächen erreicht werden. Verglichen mit einer Emulsion, ist die Konzentration des Schmiermittels im Walzspalt deutlich höher. Damit erhöht sich die Effizienz des eingesetzten Schmierstoffs, denn in den Walzspalt gelangt gerade so viel Walzöl, wie je nach Art des Walzgutes zur Verringerung der Reibung im Walzspalt gefordert ist. In Breitenrichtung des Walzbandes gesehen ermöglicht die Erfindung einen gleichmäßigen Auftrag des Schmiermittels. Dadurch verringert sich die Gefahr, dass sich im Walzspalt in Breitenrichtung unterschiedliche Reibungsverhältnisse einstellen. Dies ist insbesondere beim Kaltwalzen von besonderem Vorteil, da die gewünschte Enddicke des Metalls vergleichsweise gering ist und es leicht zu einem lokalen Brechen des Schmierfilms kommen kann. Außerdem wird beim Kaltwalzen in der Regel eine gute Oberflächenqualität des Metallbandes angestrebt, was eine ausreichende Schmierung im Walzspalt voraussetzt. Ein weiterer Vorteil ist darin zu sehen, dass der Schmierstoff in reiner Form, dass heißt nicht in Form einer Emulsion, verwendet wird, so dass ein Emulgator im Schmierstoff nicht erforderlich ist. Dadurch ergibt sich der Vorteil, dass das Öl verhältnismäßig leicht vom Kühlmittel, z.B. Wasser, getrennt und gegebenenfalls nach einer Aufbereitung wieder verwendet, das heißt in einem Umlauf geführt werden kann.

[0007] Günstig ist, wenn das Auftragen des Schmiermittels durch einzelne Sprühdüsen erfolgt, welche in einer Reihe angeordnet sind und jeweils einen im Querschnitt gesehen im Wesentlichen flach ausgebildeten Sprühstrahl erzeugen. Die einzelnen Querschnitte können sich dabei im Randbereich überlagern. Auf diese Weise kann über die Breite des Walzbandes gesehen ein fächerförmiger Gesamt-Sprühstrahl erzeugt werden, mit dem das Schmiermittel homogen und gezielt in den Walzspalt eingebracht werden kann. Um eine über die Querschnittsfläche des Sprühstrahls gesehen möglichst homogene Verteilung des Schmiermittels zu erreichen, ist es günstig, wenn Sprühdüsen verwendet werden, die zumindest zwei Austrittsöffnungen aufweisen. Je nach Form dieser zumindest zwei Austrittsöffnungen lässt sich sehr gut eine gleichmäßige Flächenkonzentration des Schmiermittels beim Auftrag erreichen.

[0008] Für einen gleichmäßigen Schmiermittel-Auftrag kann es günstig sein, wenn Düsen verwendet werden, die ein sphärisch gekrümmtes Mundstück aufweisen. Auf diesem gekrümmten Mundstück sind zwei bezüglich einer Symmetrieachse symmetrisch ausgebildete C-förmige Schlitze vorgesehen. Dadurch kann mit einer vergleichsweise geringen Anzahl von Düsen ein Spray gebildet werden, der das Schmiermittel gleichmäßig aufträgt. Je nach Tiefe und Winkellage dieser Schlitze kann der Querschnitt dieser Sprühstrahlen beeinflusst werden.

[0009] Um das Schmiermittel möglichst effizient in den Walzspalt einzubringen kann es vorteilhaft sein, wenn der Spray aus einer Aneinanderreihung von einzelnen Sprühstrahlen gebildet wird, wobei jeder dieser Sprühstrahlen in seiner Breitenrichtung gesehen etwa parallel zur Achse der beiden Arbeitswalzen gerichtet wird.

[0010] Als Trägermedium für die Schmierstofftröpfchen kann in einfacher Ausgestaltung des Verfahrens Luft verwendet werden.

[0011] Hinsichtlich des Energieeinsatzes kann es von besonderem Vorteil sein, wenn Walzöl verwendet wird, welches nicht erhitzt, sondern im Wesentlichen mit einer Temperatur verwendet wird, welche der Umgebungstemperatur entspricht.

Kurzbeschreibung der Zeichnung



[0012] Zur weiteren Erläuterung der Erfindung wird im nachfolgenden Teil der Beschreibung auf die Zeichnungen Bezug genommen, aus denen weitere vorteilhafte Ausgestaltungen, Einzelheiten und Weiterbildungen der Erfindung anhand eines nicht einschränkenden Ausführungsbeispiels zu entnehmen sind.

[0013] Es zeigen:
Figur 1
einen schematischen Vertikalschnitt durch ein Walzgerüst, der Anordnung der erfindungsgemäße Vorrichtung zur Einbringung eines Schmiermittels in den Walzspalt;
Figur 2
einen Sprühbalken mit aneinander gereihten Sprühdüsen in einer räumlichen Darstellung, wobei der aus einzelnen Sprühstrahlen zusammengesetzte Gesamt-Sprühstrahl skizziert ist;
Figur 3
eine Schnittdarstellung einer Zerstäubungseinrichtung samt Sprühdüse;
Figur 4
eine Ausführungsform des Mundstücks einer Sprühdüse in einer räumlichen und in einer geschnittenen Darstellung;
Figur 5
eine Detaildarstellung der Walzspaltschmierung in einer vergleichenden Darstellung zwischen einer Schmierung mit Emulsion und einer Schmierung mit Walzöl.

Ausführung der Erfindung



[0014] Die Figur 1 zeigt in einer stark vereinfachten Darstellung einen vertikalen Schnitt durch ein Walzgerüst. Das Walzgerüst besteht im Wesentlichen aus den beiden Arbeitswalzen 2' und 2'', sowie den jeweiligen Stützwalzen 3' und 3''. Im Walzspalt 8 wird zwischen den beiden Arbeitswalzen 2' und 2" ein Walzband 28 in der durch den Pfeil angegebenen Richtung von links nach rechts hindurchgeführt. Einlaufseitig ist jeweils an der Oberseite und der Unterseite des Walzbandes 28 die erfindungsgemäße Vorrichtung 1 skizziert, welche ein verdüstes Walzöl in Richtung des Walzspaltes 8 sprüht. Die Zerstäubung des Walzöls erfolgt jeweils in einer Zerstäubungseinrichtung 4, welcher über Leitungen 6 bzw. 7 Walzöl bzw. Luft zugeführt wird.

[0015] Wie unten stehend noch näher erläutert, wird in der Zerstäubungseinrichtung 4 ein Gemisch aus Luft und Schmiermittelteilchen gebildet, welches mittels einer Anordnung von Sprühdüsen 5 als Spray aufgetragen wird. Dieser Spray schlägt sich auf der Oberfläche 21 der Arbeitswalzen 2' und 2'' und/oder an der Oberfläche 23 des Walzbandes 28 nieder, wodurch die angestrebte Herabsetzung der Reibungsverhältnisse im Walzspalt 8 bewirkt wird. In der Wanne 17 wird Walzöl zusammen mit dem Kühlmittel aufgefangen und mittels einer Förder- und Wiederaufbereitungsanlage recycelt.

[0016] Die Figur 2 zeigt eine Anordnung von Sprühdüsen 5 auf einem Sprühbalken 13. Jeder Sprühdüse 5 ist jeweils über eine erste Leitung 6 Walzöl und über eine zweite Leitung 7 Luft zugeführt. Jede Sprühdüse 5 erzeugt einen Sprühstrahl 9, der im Querschnitt 15 gesehen flach ausgebildet ist. Die Aneinanderreihung dieser einzelnen flachen Sprühstrahlen 9 bildet einen hinsichtlich der Ölkonzentration homogenen Gesamt-Sprühstrahl 19.

[0017] Die Figur 3 zeigt eine Schnittzeichnung der Zerstäubungseinrichtung 4. Wie bereits gesagt wird dieser Zerstäubungseinrichtung 4 jeweils über eine Anschlussleitung 6 Walzöl und über eine andere Anschlussleitung 7 Luft zugeführt. Die Erzeugung des Öl-Luft-Gemischs erfolgt in an sich bekannter Weise: In einer Verwirbelungskammer 31 treffen die beiden Medien Luft 27 und Öl 26 aufeinander. Die mit hoher Geschwindigkeit an einer Blende des Walzöl-Zulaufs 6 vorbei strömende Luft 27 reißt dabei Öl-Partikel 26 mit, so dass sich in der Verwirbelungskammer 31 ein Gemisch aus Luft und fein verteilten Öl-Flüssigkeitströpfchen bildet. Größe und Ausbildung dieser Flüssigkeitströpfchen können dabei jeweils durch die Menge der zugeführten Medien und durch Blenden in einem breiten Bereich eingestellt werden. Diese Blenden im Zulauf von Luft und Öl sind in der Zerstäubungseinrichtung 4 auswechselbar. Dadurch ist es möglich, je nach Anforderung ein geeignetes Gemisch aus Luft und Flüssigkeitsteilchen herzustellen. Dieses Gemisch wird über ein kurzes Verbindungsstück einer Sprühdüse 5 zugeführt. Die Sprühdüse 5 ist im Bereich einer Mündung 18 sphärisch gekrümmt. Im Bereich der sphärischen Krümmung 12 sind zwei Austrittsöffnungen 10 ausgebildet. Jede dieser Austrittsöffnungen 10 wird durch einen Schlitz im Bereich der Mündung 18 gebildet. Die Herstellung dieses Schlitzes in der sphärischen Krümmung 10 kann einfach durch einen Einschnitt mit einem Sägeblatt erfolgen.

[0018] Die Figur 4 zeigt zwei Ansichten des Mundstücks 18: in der oberen Darstellung ist das Mundstück 18 in einer geschnittenen Ansicht, in der unteren Darstellung in einer räumlichen Ansicht zu sehen. Das Mundstück 18 ist nach außen konvex gekrümmt. In der vorliegenden Ausführungsform ist die Krümmung 12 ein Kreisbogen. Eine korrespondierende Krümmung ist auch an der inneren Wand des Mundstücks 18 ausgebildet. Am Zenit der Krümmung 12 sind zwei durch Einschnitte gebildete Austrittsöffnungen 10 für das Gemisch zu sehen, die - in einer der Ausströmrichtung entgegengesetzten Richtung gesehen - jeweils die Form eines "C " aufweisen. Die Anordnung dieser beiden C-förmigen Austrittsöffnungen 10 ist dabei so gewählt, dass die Schenkel 25 der beiden "C" von einer Symmetrieachse 11 weg weisen. Anders ausgedrückt, die beiden Einschnitte "C" liegen Rücken-an-Rücken. Die Herstellung dieser Austrittsöffnungen 10 erfolgt durch Einschnitte. Die Ebenen der Einschnitte 10 stehen in einem Winkel 30 zueinander. Die Schlitzbreite 14 dieser Einschnitte liegt vorteilhaft etwa zwischen 0,6 bis 0,7 mm. Durch diese Ausbildung des Mündungsbereichs der Sprühdüse 5 wird erreicht, dass ein Sprühstrahl 9 gebildet wird, der eine flache Querschnittsfläche und eine weitgehend homogene Verteilung der Schmiermittelkonzentration aufweist.

[0019] Die Figur 5 veranschaulicht in einer stark vereinfachten Darstellung die Schmierung im Walzspalt, wobei die obere Darstellung die Schmierung mit Emulsion gemäß Stand der Technik, die untere Darstellung, die erfindungsgemäße Aufbringung des Walzöls mittels eines Sprays darstellt. Obwohl es auch bei der Emulsionsschmierung zu einer Anlage von Schmierstoff 26 an der Oberfläche 21 der Arbeitswalze 2', 2" und an der Oberfläche 23 des Walzbandes 8 kommt, ist aufgrund der Emulsion 20 die Schmiermittelkonzentration im Walzspalt 8 geringer als bei der Einbringung des Schmiermittels in Form eines Sprays, was in der unteren Darstellung der Figur 5 veranschaulicht ist.

[0020] Dank der Erfindung bildet sich im Walzspalt 8 eine verglichen mit Emulsions-Schmierung höhere Konzentration von Schmiermittel aus. Abhängig von der Walzgeschwindigkeit, der Walzenrauheit und anderen Prozessgrößen kann ein vergleichsweise niedriger Ölverbrauch von 50 ml pro Minute bis 200 ml pro Minute pro Walzgerüst erreicht werden. Bei der Herstellung von Walzband ist dies ein erheblicher Kostenvorteil. Ein weiterer Vorteil ergibt sich durch die sehr stark verringerte Reibung im Walzspalt, wodurch die Walzkräfte und Walzmomente für den Walzprozess verringert werden können. Insbesondere beim Kaltwalzen kann eine sehr gute Oberflächenqualität des Walzbandes erzielt werden.

Zusammenstellung der verwendeten Bezugszeichen



[0021] 
1
Vorrichtung zum Aufbringen eines Schmiermittels
2', 2''
Arbeitswalze
3', 3''
Stützwalze
4
Zerstäubungseinrichtung
5
Sprühdüse
6
Leitung (Schmiermittel)
7
Leitung (Trägergas)
8
Walzspalt
9
Sprühstrahl
10
Austrittsöffnung
11
Symmetrieachse
12
Krümmung
13
Sprühbalken
14
Schlitzbreite
15
Querschnitt
16
Förder- und Aufbereitungsanlage
17
Wanne
18
Mundstück
19
Gesamt-Sprühstrahl
20
Emulsion
21
Oberfläche der Arbeitswalzen
22
Kühlmittel
23
Oberfläche des Walzbandes
24', 24''
Achse der Arbeitswalze 2', 2"
25
Schenkel
26
Schmiermittel, Walzöl
27
Trägergas, Luft
28
Walzband
29
Dosierpumpe
30
Winkel
31
Verwirbelungskammer



Ansprüche

1. Verfahren zum Aufbringen eines Schmiermittels beim Walzen von metallischem Walzgut, insbesondere eines in einem Walzspalt (8) zwischen zwei Arbeitswalzen (2', 2'') hindurch geführten Walzbandes (28), gekennzeichnet durch die Verfahrensschritte:

Erzeugen eines Gemischs aus Schmiermittel und einem Trägergas in einer Zerstäubungseinrichtung (4);

Zuführen des Gemischs zu einzelne Sprühdüsen (5) einer Anordnung von Sprühdüsen (5), um einen in Richtung der Breite des Walzbandes zusammenhängenden Gesamt-Sprühstrahl (19) zu erzeugen, wobei der Gesamt-Sprühstrahl (19) aus im Querschnitt im wesentlichen flache ausgebildeten Sprühstrahlen (9) zusammengesetzt wird;

Auftragen des Gesamt-Sprühstrahls (19) auf die Oberfläche (21) zumindest einer der Arbeitswalzen und/oder auf die Oberfläche (23) des Walzbandes (28).


 
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass jeder Sprühstrahl (9) mittels einer Sprühdüse (5) gebildet wird, welche ein Mundstück (18) mit zumindest zwei Austrittsöffnungen (10) aufweist.
 
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass ein sphärisch gekrümmtes Mundstück (18) mit zumindest zwei bezüglich einer Symmetrieachse (11) symmetrisch angeordneten Austrittsöffnungen (10) verwendet wird.
 
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass beim Auftragen des Gesamt-Sprühstrahls (19) eine Anordnung von Sprühdüsen (5) verwendet wird, welche in einer Reihe auf einem Sprühbalken (13) angeordnet sind, und wobei jede der Sprühdüsen (9) einen im Querschnitt gesehen im wesentlichen flache ausgebildeten Sprühstrahl (9) erzeugt und wobei jeder der Sprühstrahlen (9) in seiner Breitenrichtung gesehen etwa parallel zur Achse (24', 24'') einer Arbeitswalze (2',2'') gerichtet wird.
 
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass Luft als Trägergas verwendet wird.
 
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass als Schmiermittel ein Walzöl verwendet wird.
 
7. Verfahren nach Anspruch 5 und 6, dadurch gekennzeichnet, dass beim Erzeugen des Gemischs der Zerstäubungseinrichtung Walzöl und Luft mit einer Temperatur zugeführt werden, welche der Umgebungstemperatur entspricht.
 
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Walzöl der Zerstäubungseinrichtung mittels einer Dossierpumpe (29) zugeführt wird.
 
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Walzöl in einer Menge von kleiner als 200 ml pro Minute zugeführt wird.
 
10. Vorrichtung zum Aufbringen eines Schmiermittels in den Walzspalt eines Walzgerüstes, wobei durch den Walzspalt ein metallisches Walzband (28) hindurchgeführt wird, umfassend:

eine Zerstäubungseinrichtung (4), welcher das Schmiermittel und ein Trägergas zugeführt ist, um ein Gemisch aus Schmiermittel und Trägergas zu erzeugen;

eine Anordnung von Sprühdüsen (5), die mit der Zerstäubungseinrichtung (4) verbunden sind und denen jeweils das Gemisch über Verbindungsleitungen (6, 7) zugeführt ist, wobei die Anordnung so gewählt ist, dass jede Sprühdüse (5) einen im Querschnitt gesehen im wesentlichen flach ausgebildeten Sprühstrahl (9) erzeugt, welcher auf die Oberfläche einer Arbeitswalze (2', 2'') und/oder auf die Oberfläche (23) des Walzbandes (28) gerichtet ist.


 
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass jede Sprühdüse (5) eine Mundstück (18) mit zumindest zwei Austrittsöffnungen (10) aufweist, die dazu eingerichtet sind, einen im Querschnitt im Wesentlichen flach ausgebildeten Sprühstrahl (9) zu erzeugen.
 
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Mundstück im Bereich der Ausbildung der zumindest zwei Austrittsöffnungen sphärisch gekrümmt ist.
 
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass im Bereich der sphärisch in Krümmung (12) des Mundstücks (18) zwei Austrittsöffnungen (10) ausgebildet sind, welche bezüglich einer Symmetrieachse (11) symmetrisch sind.
 
14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Austrittsöffnungen (10) C-förmig mit einer von der Symmetrieachse (11) wegweisenden Schenkeln (25) ausgebildet sind.
 
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Austrittsöffnungen (10) jeweils eine Breite (14) aufweisen, wobei in diese Breite (14) kleiner als ein Millimeter, bevorzugt 0,6 bis 0,7 mm ist.
 
16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Anordnung der Sprühdüsen (5) so gewählt ist, dass durch die einzelnen Sprühstrahlen (9) der Sprühdüsen (5) ein zusammenhängender Gesamt-Sprühstrahl (19) gebildet wird, welcher auf die Oberfläche einer Arbeitswalze (2', 2'') gerichtet ist und eine Breitseite aufweist, die etwa parallel zur Achse (24', 24") der Arbeitswalze (2', 2'') ausgerichtet ist.
 
17. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass das Schmiermittel ein Walzöl und das Trägergas Luft ist.
 
18. Vorrichtung nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, dass das Walzöl mittels einer Dossierpumpe (29) der Zerstäubungseinrichtung (4) zugeführt ist.
 
19. Vorrichtung nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, dass die Dossierpumpe (29) der Zerstäubungseinrichtung (4) das Walzöl in einem Volumenstrom von kleiner als 200 ml pro Minute zuführt.
 
20. Vorrichtung nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, dass das Walzöl eine Temperatur aufweist, welche in etwa der Umgebungstemperatur des Walzgerüstes entspricht.
 
21. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Austrittsöffnungen (10) durch jeweils in einer Ebene liegende Einschnitte im Mundstück (18) gebildet sind, wobei die Ebenen zueinander einen Winkel (30) einschließen.
 




Zeichnung
















Recherchenbericht