[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Hubvorrichtung zum Anheben eines Fahrzeugs
gegenüber einer Bodenoberfläche.
[0002] Bei bereits vorhandenen Lagern oder Kommissionierungseinheiten gibt es eine Vielzahl
von Andockstationen (auch als Hallentore bezeichnet), an die die Lkws jeweils mit
ihrer Rückseite heranfahren können, um die Güter zu übernehmen. Solche Güterlager
oder Kommissionierungseinheiten bestehen in einer großen Vielzahl und häufig gibt
es die Möglichkeit, dass eine Vielzahl von Fahrzeugen gleichzeitig an die Andockstationen,
die jeweils in einer Gebäudewand miteinander fluchtend nebeneinanderliegen, heranfährt.
So können ebenso viele Lkws andocken, wie entsprechende Andockstationen, also Gebäudewandöffnungen/Hallentore,
vorhanden sind. Dabei sind diese Andockstationen meist auf der Höhe der Ladeflächen
der Lkws angeordnet, damit der Lagerboden und die Ladefläche des Lkws eine Ebene bilden
und der Lkw z.B. durch das Befahren durch Gabelstapler ent- und beladen werden kann.
Da bei dieser Art des Ent- und Beladens jeder Gabelstapler oder sonstige Transporteinrichtung
lediglich eine oder einige wenige Warenpalletten transportieren kann, ist die Art
des Be- und Entladens sehr zeitintensiv. Auch kann der zu be- und entladende Lkw während
der gesamten Zeit des Be- und Entladens nicht von der Andockstation wegbewegt werden.
[0003] Mit dem Logistiksystem des Dokuments
EP 1 808 387 A2, welches als nächstliegender Stand der Technik angesehen werden soll, wird ein System
offenbart, bei dem die zu be- und entladende Fracht auf einer Güterplattformen, auch
als Plattformen oder Ladungsträger bezeichnet, gelagert wird und die gesamte Güterplattform
mitsamt der Fracht vom Lkw bzw. auf den Lkw in einem Arbeitsvorgang verfrachtet wird.
D.h. die gesamte Güterplattform ist in einem Schritt an ein Fahrzeug übergebbar oder
kann in einem Schritt von einem Fahrzeug übernommen werden.
[0004] Dabei ist es erforderlich, die Ladefläche des Fahrzeugs oder gegebenenfalls die Ladefläche
eines leeren, sich im Fahrzeug befindenden Ladungsträgers und die Aufnahme einer Übergabestation
(z.B. Expresslader oder Expresslift) in der Lagerhalle oder gegebenenfalls die eines
leeren sich in der Lagerhalle, in der Aufnahme- und Übergabestation befindenden Ladungsträgers,
zwischen denen die Güterplattformen (Ladungsträger) übergeben bzw. gegeneinander ausgetauscht
(Sandwich-Prinzip) werden sollen, so gegeneinander auszurichten, dass bei der Bewegung
bzw. dem Austausch der Güterplattformen diese nicht verkanten oder verklemmen oder
mit Hindernissen kollidieren können.
[0005] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zu Grunde, das vorbeschriebene Logistiksystem
derart weiterzubilden, dass die Ausrichtung zwischen Ladefläche des Fahrzeugs oder
gegebenenfalls die Ladefläche eines leeren, sich im Fahrzeug befindenden Ladungsträgers
und dem auf den Boden der Halle befestigten Aufnahme- und Übergabestation des Logistiksystems
oder gegebenenfalls die eines leeren, sich in der Aufnahme- und Übergabestation befindenden
Ladungsträgers zumindest zu verbessern. Zusätzlich liegt der Erfindung die Aufgabe
zu Grunde, das zu beladene Fahrzeug beim Be- und Entladen in seiner, mittels der Hubvorrichtung
ausgerichteten, Höhenposition zu fixieren.
[0006] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch eine Hubvorrichtung zum Anheben eines Fahrzeugs
gegenüber einer Bodenoberfläche mit den Merkmalen nach Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte
Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen beschrieben.
[0007] Somit wird erfindungsgemäß eine Hubvorrichtung zum Anheben eines Fahrzeugs gegenüber
einer Bodenoberfläche vorgesehen, die eine Plattform zum Aufnehmen einer unter dem
Heck eines Fahrzeugs vorgesehenen Abstützvorrichtung, einen Untergrund, Hebemitteln,
die zwischen dem Untergrund und der Plattform vorgesehen und mit diesen verbunden
sind, und einem Antrieb aufweist, der vorgesehen ist, die Hebemittel anzutreiben.
[0008] Dabei liegt der Erfindung die Erkenntnis zu Grunde, dass die Halle, d.h. Lagerhalle
(inkl. Aufnahme- und Übergabestation) oder dergleichen, i. Allg. als feststehend angesehen
werden kann. Dann hat die Ausrichtung von Ladefläche und Hallenboden (inkl. Aufnahme-
und Übergabestation) zueinander durch die Ausrichtung des Fahrzeugs, d.h. des Lkws
oder eines Anhängers oder Aufliegers, zu erfolgen. Hierzu wird erfindungsgemäß vorgesehen,
dass in dem Bereich vor der Lagerhalle, wo die Beförderung der Güterplattformen (Ladungsträger)
erfolgen soll, im Boden eine erfindungsgemäße Hubvorrichtung vorgesehen wird. Über
diese Hubvorrichtung wird das Heck eines Fahrzeug, d.h. der hintere Teil des Fahrzeugs,
der der Lagerhalle zugewandt ist, wie z.B. ein Lkw, Anhänger oder Auflieger gefahren
und dort abgestellt, z.B. mit Bremsen oder Bremsklötzen oder dergleichen gegen Verfahren
oder Wegrollen gesichert. So kann dann der Auflieger, welcher unter dem Heck mit einer
Abstützvorrichtung z.B. in Form von Stützen ausgerüstet ist, die als Aufnahme für
die Hubeinheit dienen, inklusive wenigstens einer Güterplattform samt Fahrzeug gegenüber
der Bodenoberfläche durch die erfindungsgemäße Hubvorrichtung angehoben und hierdurch
mit dem Boden der Halle zumindest in der vertikalen Richtung ausgerichtet werden,
um die Beförderung einer Güterplattform zwischen Ladefläche des Fahrzeugs und Aufnahme
der Übergabestation in der Lagerhalle ohne Verkanten, Verklemmen oder Kollision zu
ermöglichen.
[0009] Gemäß einem Aspekt der Erfindung ist der Antrieb vorgesehen, eine translatorische
horizontale Bewegung auszuführen, und die Hebemittel sind vorgesehen, die translatorische
horizontale Bewegung in eine translatorische vertikale Bewegung umzusetzen. Hierdurch
kann im Bereich zwischen Untergrund und Plattform der Hubvorrichtung eine platzsparende,
einfache, kostengünstige und robuste Anordnung der Antriebs- und Hubelemente zum Ausführen
der Hubbewegung vorgesehen werden. Dabei kann der Antrieb z.B. einen Elektromotor
und ein Getriebe aufweisen.
[0010] Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung weist der Antrieb einen Spindeltrieb auf,
welcher mit den Hebemitteln verbunden ist. Ein Spindeltrieb ist eine robuste und bewährte
Antriebskomponente, die vielfach in Maschinen eingesetzt wird. Mittels eines Spindeltriebs
kann eine einfache Umsetzung einer Rotationsbewegung in eine Translationsbewegung
bei gleichzeitiger Übertragung von Antriebsdrehzahl in eine translatorisch wirkende
Kraft erfolgen. Hierdurch kann ein kompakter Aufbau der Antriebs- und Hubelemente
zum Ausführen der Hubbewegung erreicht werden bei gleichzeitiger Umsetzung einer Antriebsrotation
in eine translatorisch wirkende Kraft.
[0011] Gemäß einem Aspekt der Erfindung weisen die Hebemittel eine Scherenmechanik auf.
Diese dient vorteilhaft der Umsetzung einer Antriebsbewegung des Antriebs in die Hubbewegung
der Plattform und lässt sich mechanische robust ausgestalten, um die Kräfte des Antriebs
in ein Anheben eines Fahrzeugs umzusetzen.
[0012] Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung sind erste Elemente der Hebemittel mit
einer ersten Spindelmutter des Antriebs und zweite Elemente der Hebemittel mit einer
zweiten Spindelmutter des Antriebs verbunden. Über die Spindelmuttern und deren Anbindung
an Elemente der Hebemittel kann eine Umsetzung einer Rotationsbewegung des Antriebs
in eine Translationsbewegung der Spindelmuttern und damit auch der an den Spindelmuttern
vorgesehenen Hebemittel erfolgen. Ein derartiger Aufbau ist kompakt, robust, einfach
und erprobt und kann auch die Lasten aufnehmen, die durch das Anheben eines Fahrzeugs
auftreten können.
[0013] Gemäß einem Aspekt der Erfindung weist die Plattform Stützelemente auf, die vorgesehen
sind, die Plattform auf dem Untergrund abzustützen. Durch die Ausgestaltung der Stützelemente
wird so eine unterste Position definiert, auf die die Plattform höchstens abgesenkt
werden kann, da in dieser untersten Position die Plattform durch die Stützelemente
auf dem Untergrund abgesetzt wird und durch den Antrieb nicht weiter heruntergefahren
werden kann. Diese unterste Position kann auf der Höhe der Bodenoberfläche vorgesehen
sein, da auf dieser Höhe das Fahrzeug auf die Plattform bzw. von dieser herunter gefahren
wird.
[0014] Auch kann durch das Abstützen der Plattform mittels der Stützelemente erreicht werden,
dass die Plattform z.B. bei Befahren der Plattform durch ein Fahrzeug durch dessen
Gewicht nicht weiter in den Boden einsinkt und hierdurch die Ausrichtung von Plattform
und Bodenoberfläche gestört wird. Auch kann über die Stützelemente die Gewichtslast
des Fahrzeugs aufgenommen werden, die ansonsten den Antrieb belasten würde.
[0015] Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung weist die Hubvorrichtung eine Messvorrichtung
auf, die vorgesehen ist, einen Abstand zwischen dem Untergrund und der Plattform zu
bestimmen. Hierdurch kann die Höhe bestimmt werden, um die die Plattform gegenüber
der Bodenoberfläche angehoben ist, um hierdurch beispielsweise eine möglichst genaue
Ausrichtung zwischen Ladefläche des Fahrzeugs und Übergabestation zu erreichen. Hierzu
kann der Abstand zwischen Untergrund und Plattform z.B. mittels vertikal messender
Abstandssensoren wie z.B. Lasersensoren bestimmt werden. Auch kann z.B. in vertikaler
Richtung eine Skala oder Markierung vorgesehen sein, die fest mit dem Untergrund verbunden
ist und durch einen Sensor, der fest mit der Plattform verbunden ist und bei der Hubbewegung
mit der Plattform zusammen verfahren wird, ausgelesen wird. Ein solcher Sensor kann
z.B. mittels Laserdiode und Photodiode z.B. einen Strichcode oder dergleichen als
Markierung oder Skala ablesen.
[0016] Dabei kann sowohl die relative Position der Plattform zu der Bodenoberfläche als
auch die absolute Position der Plattform bestimmt werden. Die Position der Plattform,
d.h. die Höhe der Plattform gegenüber der Bodenoberfläche, kann dabei beispielsweise
dazu verwendet werden, den Antrieb so anzusteuern und zu überwachen, die Plattform
anzuheben, bis die gewünschte Position der Plattform erreicht wird. Dabei kann berücksichtigt
werden, dass das Gewicht des Fahrzeugs und insbesondere deren Ladung auf der Güterplattform
den Hubvorgang der Hubvorrichtung beeinflussen, da bei einer höheren Gewichtskraft
die Hebemittel, z.B. Scherenmechanik, der Hubvorrichtung stärker belastet und eingedrückt
werden als bei einer geringeren Gewichtskraft von Fahrzeug und Güterplattform. Dabei
kann zwar der Antrieb z.B. aufgrund theoretischer Berechnungen oder beispielhafter
Messung mittels externer Messtechnik für unterschiedliche Belastungen unterschiedlich
angesteuert werden, um in Abhängigkeit der jeweiligen Belastung und Antriebsansteuerung
stets die gleiche Hubhöhe der Plattform zu erreichen. Jedoch kann es vorteilhaft sein,
diese Hubhöhe mittels der Messvorrichtung zu erfassen und den Antrieb entsprechend
zu regeln, um eine möglichst genaue Ausrichtung zwischen Ladefläche des Fahrzeugs
und Übergabestation zu erreichen.
[0017] Auch kann durch eine Bestimmung der Hubhöhe und entsprechende Regelung des Antriebs
auch während des Be- oder Entladevorgangs die Höhe der Plattform nachgeführt werden,
um z.B. bei Entladen des Fahrzeug von einer beladenen Güterplattform das Anheben der
Plattform der Hubvorrichtung durch die abnehmende Gewichtsbelastung der Hebemittel
auszugleichen und die vertikale Ausrichtung von Ladefläche und Übergabestation beizubehalten.
[0018] Ausführungsbeispiele und Vorteile der Erfindung werden nachstehend unter Bezugnahme
auf folgende Figuren näher erläutert:
- Fig. 1
- zeigt eine Draufsicht auf eine erfindungsgemäße Hubvorrichtung;
- Fig. 2
- zeigt eine Vorderansicht der Hubvorrichtung mit einer Verkleidung in einem eingefahrenen
Zustand;
- Fig. 3
- zeigt eine perspektivische Ansicht der Hubvorrichtung mit Verkleidung in einem eingefahrenen
Zustand;
- Fig. 4
- zeigt eine Vorderansicht der Hubvorrichtung mit Verkleidung in einem ausgefahrenen
Zustand;
- Fig. 5
- zeigt eine perspektivische Ansicht der Hubvorrichtung mit Verkleidung in einem ausgefahrenen
Zustand;
- Fig. 6
- zeigt eine Vorderansicht der Hubvorrichtung ohne Verkleidung in einem eingefahrenen
Zustand;
- Fig. 7
- zeigt eine perspektivische Ansicht der Hubvorrichtung ohne Verkleidung in einem eingefahrenen
Zustand;
- Fig.8
- zeigt eine Vorderansicht der Hubvorrichtung ohne Verkleidung in einem ausgefahrenen
Zustand;
- Fig. 9
- zeigt eine perspektivische Ansicht der Hubvorrichtung ohne Verkleidung in einem ausgefahrenen
Zustand; und
- Fig. 10
- zeigt eine detaillierte Vorderansicht einer Scherenmechanik der Hubvorrichtung ohne
Verkleidung.
[0019] Fig. 1 zeigt eine Draufsicht auf eine erfindungsgemäße Hubvorrichtung 1. In der Draufsicht
der Fig. 1 ist die Oberfläche 11 einer Plattform 10 der Hubvorrichtung 1 dargestellt.
Die Hubvorrichtung 1 ist dabei so in einen Boden eingelassen, dass in einem eingefahrenen
Zustand der Hubvorrichtung 1 die Oberfläche 11 der Plattform 10 mit der Bodenoberfläche
2 im Wesentlichen bündig abschließt. In einem ausgefahrenen Zustand wird die Oberfläche
11 der Plattform 10 gegenüber der Bodenoberfläche 2 angehoben. Auf diese Weise kann
ein Fahrzeug wie ein Lkw oder Lkw-Anhänger oder Lkw-Auflieger, der sich mit seinen
zusätzlichen Stützen (Abstützvorrichtung), welche sich unter dem Heck befinden, auf
der Oberfläche 11 der Plattform 10 befindet, gegenüber der Bodenoberfläche 2 angehoben
werden. Hierzu ist die Fläche der Oberfläche 11 derart zu bemaßen, dass die Plattform
10 die unter dem z.B. Auflieger-Heck angebrachten Stützen aufnehmen kann. Beispielsweise
können die Abmaße der Oberfläche 11 eine Breite von 3100 mm (in Querrichtung B) und
eine Länge von 360 mm (in Längsrichtung A) aufweisen, um die zusätzlichen, unter dem
Lkw-Anhänger-Heck angebrachten Stützen aufnehmen zu können. Dabei wird der Anhänger
in der Längsrichtung A über die Plattform 10 bis an die Hallentorrampe heran verfahren,
so dass sich die zusätzlichen, unter dem Lkw-Anhänger-Heck angebrachten Stützen genau
über der Hubeinheit befinden, um dann mittels der Hubvorrichtung 1 den Lkw-Auflieger
am Heck anzuheben.
[0020] Fig. 2 zeigt eine Vorderansicht der Hubvorrichtung 1 mit einer Verkleidung 19 in einem eingefahrenen
Zustand. In der Ansicht der
Fig. 2 ist die Hubvorrichtung 1 in einem eingefahrenen Zustand dargestellt. Die Ein- bzw.
Ausfahrbewegung erfolgt dabei in der vertikalen Richtung C. In diesem eingefahrenen
Zustand schließt die Oberfläche 11 der Plattform 10 mit der Bodenoberfläche 2 bündig
ab. Die Hubvorrichtung 1 ist gegenüber der Bodenoberfläche 2 im Boden eingelassen.
Die Hubvorrichtung 1 weist einen Rahmen 18 auf, an dem eine Scherenmechanik 12 (nicht
dargestellt) vorgesehen ist, um die Plattform 10 anzuheben bzw. abzusenken. Die Scherenmechanik
12 wird hierzu mittels eines Spindeltriebs 22 (nicht dargestellt) zusammen- bzw. auseinandergefahren.
Der Spindeltrieb 22 wird hierzu über ein Getriebe 21 von einem Motor 20 angetrieben.
Eine detaillierte Beschreibung der Scherenmechanik 12 erfolgt im Folgenden mit Bezug
auf die
Fig. 5 bis 10.
[0021] Fig. 2 zeigt ferner eine Messvorrichtung 30, die an einer oberen Halterung 31 an der Plattform
10 vorgesehen ist. Die Messvorrichtung 30 dient dem Erfassen der vertikalen Position
der Plattform 10, z. B. der Höhe der Oberfläche 11 gegenüber der Bodenoberfläche 2.
Die Messvorrichtung 30 wirkt hierbei mit einer unteren Halterung 32 zusammen, die
auf dem Rahmen 18 vorgesehen ist.
[0022] In der
Fig. 2 sind die Elemente der Scherenmechanik 12 durch eine Verkleidung 19 verdeckt. Die
Verkleidung 19 dient insbesondere im ausgefahrenen Zustand der Hubvorrichtung 1 dazu,
die Scherenmechanik 12, die Antriebselemente 20, 21, 22 sowie die Messvorrichtung
30 vor Witterungseinflüssen sowie Dreck oder Beschädigung von außen zu schützen sowie
eine Verletzung von Personen oder Beschädigung von Fahrzeugen und Gegenständen durch
die Scherenmechanik 12 und die Grube oder dergleichen, in die die Hubvorrichtung 1
eingelassen ist, zu verhindern.
[0023] Fig. 3 zeigt eine perspektivische Ansicht der Hubvorrichtung 1 mit Verkleidung 19 in einem
eingefahrenen Zustand. Aufgrund der perspektivischen Ansicht ist die Bodenoberfläche
2 nicht dargestellt. Alle weiteren Elemente und Bezugszeichen entsprechen denen der
Fig. 2.
[0024] Fig. 4 zeigt eine Vorderansicht der Hubvorrichtung 1 mit Verkleidung 19 in einem ausgefahrenen
Zustand. Die Plattform 10 ist hierbei mittels der Scherenmechanik 12 angehoben dargestellt,
so dass die Oberfläche 11 der Plattform 10 gegenüber der Bodenoberfläche 2 beabstandet
ist.
Fig. 4 zeigt dabei den Spindeltrieb 22, der über das Getriebe 21 mit dem Motor 20 verbunden
ist.
[0025] Wird beispielsweise die Hubvorrichtung 1 derart im Boden eingelassen, dass sie im
zusammengefahrenen Zustand eine Höhe von 510 mm vom Rahmen 18 bis zur Oberfläche 11
in der vertikalen Richtung C aufweist, so könnte die Oberfläche 11 beispielsweise
um 370 mm gegenüber der Bodenoberfläche 2 angehoben werden können. Dabei ist die Verkleidung
19 in der Höhe derart vorgesehen, dass sie auch im voll ausgefahrenen Zustand der
Scherenmechanik 12 diese sicher abdeckt und so ihre Schutzfunktion erfüllt.
[0026] Fig. 5 zeigt eine perspektivische Ansicht der Hubvorrichtung 1 mit Verkleidung 19 in einem
ausgefahrenen Zustand. Die dargestellten Elemente und Bezugszeichen entsprechen denen
der
Fig. 2 bis 4.
[0027] Fig. 6 zeigt eine Vorderansicht der Hubvorrichtung 1 ohne Verkleidung 19 in einem eingefahrenen
Zustand. Die Hubvorrichtung 1 weist einen Rahmen 18 auf, auf der zwei Scherenmechaniken
12 so vorgesehen sind, dass sie die Plattform 10 gegenüber dem Rahmen 18 anheben und
absenken können. Die beiden Scherenmechaniken 12 sind dabei so ausgebildet, dass sie
das gleiche Gewicht anheben können. Entsprechend sind sie voneinander derart beabstandet
vorgesehen, dass sich das anzuhebende Gewicht im Wesentlichen gleichmäßig auf die
beiden Scherenmechaniken 12 verteilt. Beispielsweise kann jede Scherenmechanik 12
so ausgebildet sein, jeweils 8t anheben zu können. Hierzu können die beiden Scherenmechaniken
12 auf dem Rahmen 18 beispielsweise 1300 mm voneinander beabstandet so angeordnet
sein, dass sich die Last z.B. eines Lkw-Aufliegers (z.B. inkl. beladenem Ladungsträger)
von der Plattform 10 gleichmäßig auf diese verteilt.
[0028] Beide Scherenmechaniken 12 weisen jeweils zwei untere Scherenelemente 12c, 12d auf,
die mit dem Rahmen 18 und einer linken Spindelmutter 23a bzw. rechten Spindelmutter
23b verbunden sind. Die linke bzw. rechte Spindelmutter 23a, 23b ist jeweils über
zwei obere Scherenelemente 12a, 12b mit der Plattform 10 verbunden. Eine detailliertere
Beschreibung der Scherenmechanik 12 wird mit Bezug auf die
Fig. 10 vorgenommen. Die jeweils linken und rechten Spindelmuttern 23a, 23b sind auf dem
Spindeltrieb 22 derart vorgesehen, dass sie bei einer Rotation der jeweiligen Gewindestange
des Spindeltriebs 22 jeweils zueinander zusammengefahren bzw. auseinandergefahren
werden können. Durch das Zusammenfahren des jeweiligen Paares von linker und rechter
Spindelmutter 23a, 23b erfolgt über die Scherenmechaniken 12 das Anheben der Plattform
10 gegenüber dem Rahmen 18. Werden die jeweils linken und rechten Spindelmuttern 23a,
23b über den Spindeltrieb 22 auseinandergefahren, wird die Plattform 10 gegenüber
dem Rahmen 18 abgesenkt. Die Rotationsbewegung des Motors 20 wird dabei über das Getriebe
21 auf die Gewindestange des Spindeltriebs 22 übertragen und dabei mittels der Getriebeübersetzung
die Drehzahl des Motors 20 heruntergesetzt und das Drehmoment des Motors 20 gleichzeitig
verstärkt.
[0029] Die Höhe des Hubes der Plattform 10 gegenüber dem Rahmen 18 wird mittels der Messvorrichtung
30 erfasst. Diese ist hierzu über die obere Halterung 31 mit der Plattform 10 fest
verbunden. Die Messung erfolgt gegenüber der unteren Halterung 32, die fest mit dem
Rahmen 18 verbunden ist. Als Messvorrichtung 30 können hierbei z. B. optische Sensoren
oder Rollhebelschalter eingesetzt werden, die z.B. eine Markierung oder Fahne erfassen
können, die auf der unteren Halterung 32 der Messvorrichtung 30 gegenüberliegend vorgesehen
ist.
[0030] Die Hubvorrichtung 1 weist ferner zwei Stützelemente 17 auf, die jeweils im Bereich
der Scherenmechaniken 12 vorgesehen sind. Dabei sind die Stützelemente 17 fest mit
der Plattform 10 verbunden. Die Stützelemente 17 dienen dazu, eine Belastung der Plattform
10 im eingefahrenen Zustand abzufangen, wie sie bei dem Befahren der Oberfläche 11
der Plattform 10 durch ein Fahrzeug auftreten kann. Hierzu sind die Stützelemente
17 derart vorgesehen, dass sie sich im eingefahrenen Zustand der Hubvorrichtung 1
auf einer Rahmenoberkante 18a des Rahmens 18 abstützen. Somit kann die tiefste Position
der Oberfläche 11, in die die Plattform 10 abgesenkt werden kann, durch die Ausführung
der Stützelemente 17 vorgesehen werden, so dass die Hubvorrichtung 1 hierdurch im
eingefahrenen Zustand stabilisiert wird und unvorhergesehene Belastungen aufgefangen
werden können.
[0031] Fig. 7 zeigt eine perspektivische Ansicht der Hubvorrichtung 1 ohne Verkleidung 19 in einem
eingefahrenen Zustand.
Fig. 8 zeigt eine Vorderansicht der Hubvorrichtung 1 ohne Verkleidung 19 in einem ausgefahrenen
Zustand.
Fig. 9 zeigt eine perspektivische Ansicht der Hubvorrichtung 1 ohne Verkleidung 19 in einem
ausgefahrenen Zustand. Die Elemente und Bezugszeichen der
Fig. 7 bis 9 entsprechen denen der
Fig. 6.
[0032] Fig. 10 zeigt eine detaillierte Vorderansicht einer Scherenmechanik 12 der Hubvorrichtung
1 ohne Verkleidung 19. Neben den mit Bezug zur
Fig. 6 beschriebenen Elementen zeigt die
Fig. 10 weitere Details der Scherenmechanik 12 wie zwei untere Rahmenbolzen 14a, 14b, mit
denen das linke untere Scherenelement 12c bzw. das rechte untere Scherenelement 12d
am Rahmen 18 drehbar befestigt ist. Das linke untere Scherenelement 12c ist mit einem
unteren Spindelmutterbolzen 16a an der linken Spindelmutter 23a drehbar verbunden.
Das rechte untere Scherenelement 12d ist über einen unteren Spindelmutterbolzen 16b
mit der rechten Spindelmutter 23b drehbar verbunden. Die oberen Scherenelemente 12a,
12b sind jeweils über einen oberen Plattformbolzen 13a, 13b mit der Plattform 10 drehbar
verbunden. Das linke obere Scherenelement 12a ist über einen oberen Spindelmutterbolzen
15a drehbar mit der linken Spindelmutter 23a verbunden. Das rechte obere Scherenelement
12b ist über einen oberen Spindelmutterbolzen 15b mit der rechten Spindelmutter 23b
drehbar verbunden.
[0033] Die erfindungsgemäße Hubvorrichtung 1 kann in einen Boden wie eine Fläche vor z.B.
einer Lagerhalle oder dergleichen eingelassen werden, z.B. in eine Grube oder eine
vergleichbare Vertiefung gegenüber der Bodenoberfläche 2. Es ist dabei z.B. mittels
der Verkleidung 19 darauf zu achten, dass die Mechanik und beweglichen Elemente der
Hubvorrichtung 1 gegen Beschädigungen und Witterung geschützt sind und ebenso Personen
und Gegenstände ihrerseits vor der Mechanik und den beweglichen Elemente der Hubvorrichtung
1 geschützt werden, um Verletzungen und Beschädigungen zu vermeiden.
[0034] Ein Fahrzeug wie ein Lkw kann nun mit seinem Heck über die Plattform 10 verfahren
werden, sodass die Abstützvorrichtung wie z.B. Stützen, die unter dem Heck des Fahrzeugs
vorgesehen sind, über der Plattform 10 positioniert sind. Der Lkw oder Anhänger wird
dann mittels der Stützen auf der Plattform 10 abgestellt und gegen Wegrollen z.B.
mit einer Bremse oder Keilen oder Klötzen unter den Rädern gesichert. Die unter dem
Lkw-Anhänger-Heck befestigten Stützen befinden sich nun genau über der Oberfläche
11 der Plattform 10, um das Gewicht des Lkw-Aufliegers oder des -Anhängers über diese
auf den Untergrund, d.h. die Plattform 10, zu übertragen und die Ladefläche des Lkw-Aufliegers
oder -Anhängers während des Ent- oder Beladevorgangs zu stabilisieren und zu fixieren.
[0035] Nun kann die Hubvorrichtung 1 den Lkw-Auflieger oder -Anhänger gegenüber der Bodenoberfläche
2 anheben, indem durch die Rotation des Motors 20 über das Getriebe 21 der Spindeltrieb
22 angetrieben wird. Dabei werden bei dem Anheben der Plattform 10 die linken und
rechten Paare von Spindelmuttern 23a, 23b jeweils zusammengefahren und hierdurch über
die Scherenmechanik 12 die Plattform 10 angehoben.
[0036] Die Bestimmung des Hubes kann beispielsweise über die Messvorrichtung 30 erfolgen,
indem eine Markierung auf der unteren Halterung 32 vorgesehen ist, die über die Messvorrichtung
30 erfasst und ausgewertet wird. Auch kann zusätzlich oder alternativ die Bestimmung
des Hubes über die Drehung des Motors 20 erfolgen. Ferner könnte der Abstand zwischen
Plattform 10 und Rahmen 18 auch über einen Entfernungssensor in vertikaler Richtung
erfolgen.
[0037] Ist die Hubvorrichtung 1 auf die gewünschte Höhe ausgefahren und damit der Lkw-Auflieger
oder -Anhänger gegenüber der Bodenoberfläche 2 angehoben worden, so kann nun der Ent-
oder Beladevorgang zwischen z.B. einem Hallenboden einer Lagerhalle und der Ladefläche
des Lkws oder Anhängers zueinander in der selben horizontalen Ebene erfolgen.
[0038] Ist der Be- und Entladevorgang abgeschlossen, wird die Plattform 10 wieder auf das
Niveau der Bodenoberfläche 2 durch das Auseinanderverfahren der Paare von Spindelmuttern
23a, 23b abgesenkt, gegebenenfalls die Stützen des Lkws oder Anhängers eingefahren
und der Lkw oder Anhänger wieder von der Plattform 10 wegbewegt.
[0039] Eine möglichst genaue Ausrichtung von Hallenboden und Ladefläche ist gerade bei einem
Logistiksystem von besonderer Bedeutung, bei dem die Güter und Waren nicht direkt
auf der Ladefläche des Lkws oder Anhängers angeordnet sind, sondern auf der Ladefläche
ein sog. Ladungsträger, d.h. eine verfahrbare Plattform, vorgesehen ist, der im Wesentlichen
an die Maße der Ladefläche angepasst ist und von dieser herunter bzw. auf diese herauf
befördert werden kann.
[0040] Die Verwendung eines derartigen Logistiksystems ist vorteilhaft, da hier nicht wie
herkömmlich üblich das Be- und Entladen z.B. durch Personen oder Gabelstapler auf
der Ladefläche erfolgt, sondern der Ladungsträger zum Be- und Entladen des Lkws oder
Anhängers als Ganzes von diesem herunter in z.B. eine Lagerhalle befördert und dort
be- und entladen werden kann. Hierdurch kann das Be- und Entladen schneller und flexibler
erfolgen, da der Ladungsträger von allen vier Seiten und von Oben gleichzeitig zugänglich
ist. Ferner ist der Lkw oder Anhänger während des Be- und Entlades des Ladungsträgers
nicht blockiert und kann anderweitig verwendet werden. Auch können Ladungsträger in
Abwesenheit eines Lkws oder Anhängers vorkommissioniert und bei Bedarf zügig als Ganzes
auf einen Lkw oder Anhänger befördert werden.
[0041] Um jedoch einen Ladungsträger zwischen Hallenboden (bzw. Expresslader, Expresslift)
und Ladefläche austauschen zu können, ohne dass dieser sich z.B. an den Seiten der
Ladefläche oder Führungen einer Übergabestation verkeilt oder verklemmt, ist eine
möglichst genaue Ausrichtung von Ladefläche und Übergabestation zueinander erforderlich.
Die Ausrichtung in der Höhe kann dabei über die erfindungsgemäße Hubvorrichtung 1
erfolgen.
1. Hubvorrichtung (1) zum Anheben eines Fahrzeugs gegenüber einer Bodenoberfläche (2),
mit
einer Plattform (10) zum Aufnehmen einer unter dem Heck eines Fahrzeugs vorgesehenen
Abstützvorrichtung,
einem Untergrund (18),
Hebemitteln (12), die zwischen dem Untergrund (18) und der Plattform (10) vorgesehen
und mit diesen verbunden sind, und
einem Antrieb (20, 21, 22, 23a, 23b), der vorgesehen ist, die Hebemittel (12) anzutreiben.
2. Hubvorrichtung (1) nach Anspruch 1,
wobei der Antrieb (20, 21, 22, 23a, 23b) vorgesehen ist, eine translatorische horizontale
Bewegung auszuführen, und
wobei die Hebemittel (12) vorgesehen sind, die translatorische horizontale Bewegung
in eine translatorische vertikale Bewegung umzusetzen.
3. Hubvorrichtung (1) nach Anspruch 1 oder 2,
wobei der Antrieb (20, 21, 22, 23a, 23b) einen Spindeltrieb (22, 23a, 23b) aufweist,
welcher mit den Hebemitteln (12) verbunden ist.
4. Hubvorrichtung (1) nach einem der vorherigen Ansprüche,
wobei die Hebemittel (12) eine Scherenmechanik (12) aufweisen.
5. Hubvorrichtung (1) nach einem der vorherigen Ansprüche,
wobei erste Elemente (12a, 12c) der Hebemittel (12) mit einer ersten Spindelmutter
(23a) des Antriebs (20, 21, 22, 23a, 23b) und zweite Elemente (12b, 12d) der Hebemittel
(12) mit einer zweiten Spindelmutter (23b) des Antriebs (20, 21, 22, 23a, 23b) verbunden
sind.
6. Hubvorrichtung (1) nach einem der vorherigen Ansprüche,
wobei die Plattform (10) Stützelemente (17) aufweist, die vorgesehen sind, die Plattform
(10) auf dem Untergrund (18) abzustützen.
7. Hubvorrichtung (1) nach einem der vorherigen Ansprüche,
wobei die Hubvorrichtung (1) eine Messvorrichtung (30) aufweist, die vorgesehen ist,
einen Abstand zwischen dem Untergrund (18) und der Plattform (10) zu bestimmen.
8. Hubvorrichtung (1) nach einem der vorherigen Ansprüche,
wobei das Fahrzeug auf seiner Ladefläche eine Güterplattform aufweist, die zur Verwendung
in einem Logistiksystem vorgesehen ist, um auf die Ladefläche des Fahrzeugs in einer
Beförderungsrichtung (A) übergeben und/oder von der Ladefläche des Fahrzeugs in einer
Beförderungsrichtung (A) übernommen zu werden,
wobei die Güterplattform im Wesentlichen Ausmaße aufweist, die der Ladefläche des
Fahrzeugs angepasst sind.