[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Fahrzeuggerät für ein Straßenmautsystem, mit
einem Sendeempfänger zur Kurzreichweiten-Funkkommunikation wahlweise mit Mautbaken
oder mit gegenüber diesen tiefer liegenden Kontrollbaken.
[0002] Straßenmautsysteme mit Fahrzeuggeräten (Onboard Units, OBUs), die mit straßenseitigen
Kurzreichweiten-Funkbaken zusammenarbeiten, erlauben eine Verortung der OBUs aufgrund
der bekannten Orte der Baken und deren räumlich begrenzter Funkabdeckungsbereiche.
Dadurch können Ortsnutzungen der OBU vergebührt werden, beispielsweise in Form von
Wege-, Eintrittsoder Parkmaut.
[0003] Zur Erhöhung der Ortungsgenauigkeit und um Störungen durch Drittfahrzeuge hintanzuhalten
ist eine möglichst kurze Reichweite der Funkkommunikation von Vorteil, die nur durch
die Mindestzeit für eine Funkkommunikation limitiert ist. Zu diesem Zweck werden OBUs
derzeit mit einer nach oben strahlenden Richtantenne ausgestattet, welche mit über
der Fahrbahn angeordneten Mautbaken in einem eng begrenzten Funkabdeckungsbereich
zusammenwirkt.
[0004] Zur Kontrolle von derartigen Straßenmautsystemen werden in zunehmendem Maße mobile
Kontrollbaken eingesetzt, welche zu Kontrollzwecken die Funktionalität einer ortsfesten
Mautbake einnehmen und von einem Kontrollfahrzeug mitgeführt werden, um OBU-Baken-Kommunikationen
von Fahrzeugen im fließenden Verkehr zu kontrollieren. Hier stellt die kurze Funkreichweite
herkömmlicher OBUs ein Problem dar, insbesondere wenn Fahrzeuge des Gegenverkehrs
kontrolliert werden sollen, weil aufgrund der hohen Relativgeschwindigkeit und kurzen
Funkreichweite die Zeit für eine Funkkommunikation zu kurz sein kann. Darüber hinaus
erreichen Kontrollfahrzeuge in der Regel nicht die Montagehöhe ortsfester Mautbaken,
was die Kommunikation weiter erschwert.
[0005] Die Erfindung setzt sich zum Ziel, ein Fahrzeuggerät für ein Straßenmautsystem zu
schaffen, welches die geschilderten Probleme des Standes der Technik überwindet.
[0006] Dieses Ziel wird mit einem Fahrzeuggerät der einleitend genannten Art erreicht, das
sich erfindungsgemäß dadurch auszeichnet, dass der Sendeempfänger eine Antennenanlage
mit zumindest zwei einstellbaren Antennencharakteristiken hat, von denen die erste
einen höheren und die zweite einen tieferen Funkabdeckungsbereich bezüglich des Fahrzeuggeräts
hat, wobei das Fahrzeuggerät ferner dafür ausgebildet ist, bei der Funkkommunikation
mit einer Mautbake die erste und bei der Funkkommunikation mit einer Kontrollbake
die zweite Antennencharakteristik einzustellen.
[0007] Auf diese Weise wird eine OBU mit einem sich an den Ort und damit die Funktion ihres
jeweiligen Kommunikationspartners anpassenden Funkabdeckungsbereich geschaffen: Für
die Verortungsfunktion von in der Regel ortsfesten Mautbaken wird eine nach oben bzw.
schräg nach oben-vorne strahlende Antennencharakteristik eingestellt, und für die
Kontrollmöglichkeit durch in der Regel mobile Kontrollbaken des umgebenden Fließverkehrs
wird eine seitliche oder "flachere", bevorzugt rund um seitlich gerichtete oder auch
omnidirektionale Antennencharakteristik eingestellt. Dadurch kann eine hohe Verortungsgenauigkeit
in der einen Stellung mit einer guten Kontrollansprache in der anderen Stellung kombiniert
werden.
[0008] In einer ersten bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weist das Fahrzeuggerät
eine Einrichtung zur Bestimmung seiner eigenen Position, eine Datenbank mit gespeicherten
Orten von Mautbaken, sowie eine an diese beiden angeschlossene und die Antennenanlage
steuernde Auswerteeinrichtung auf, welche, wenn die eigene Position innerhalb eines
vorgegebenen Bereichs um einen gespeicherten Ort liegt, die erste Antennencharakteristik
einstellt, und wenn nicht, die zweite Antennencharakteristik einstellt. Dadurch kann
das Fahrzeuggerät autark feststellen, ob es sich in der Nähe einer ortsfesten Mautbake
befindet, und automatisch seine Antennencharakteristik darauf ausrichten, während
es sonst in einen für Kontrollbaken des umgebenden Fließ- oder Gegenverkehrs leicht
zugänglichen "Umgebungs"-Modus verfällt.
[0009] Grundsätzlich kann dazu die OBU ihre Position auf beliebige in der Technik bekannte
Art und Weise bestimmen. Bevorzugt ist jedoch die Positionsbestimmungseinrichtung
ein Satellitennavigationsempfänger, was der OBU größtmögliche Autarkie verleiht.
[0010] In der Regel verfügt ein Straßenmautsystem über eine verhältnismäßig geringe, überschaubare
Anzahl von ortsfesten Mautbaken, beispielsweise ca. 2500 Stück beim österreichischen
DSRC-Straßenmautsystem. Die Orte von Mautbaken sind überdies auch kaum veränderlich;
im Wesentlichen kommen nur bei einem Neu- oder Ausbau der Mautinfrastruktur neue Baken
hinzu. Der Aufwand zur Pflege der Datenbank mit den Orten der Mautbaken ist daher
in der Praxis sehr gering. Die Datenbank kann beispielsweise nur einmal bei der Auslieferung
einer OBU in diese eingespeichert werden.
[0011] Alternativ kann die Datenbank in einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung
über den Sendeempfänger von den Mautbaken her aktualisierbar sein, so dass allfällige
Änderungen über die straßenseitige Infrastruktur selbst in die OBUs eingepflegt werden
können. Da solche Änderungen wie erörtert nur selten stattfinden, ist der zusätzliche
Datenverkehr im Stra-βenmautsystem gering.
[0012] Eine zweite bevorzugte Ausführungsform der Erfindung besteht darin, dass die Antennenanlage
vor Beginn einer Funkkommunikation periodisch zwischen beiden Antennencharakteristiken
abwechselt und das Fahrzeuggerät eine an die Antennenanlage angeschlossene Auswerteeinrichtung
aufweist, mittels der jene Antennencharakteristik, die zu Beginn einer Funkkommunikation
vorliegt, detektierbar ist, um daraufhin für diese Funkkommunikation diese Antennencharakteristik
einzustellen. Bei dieser Ausführungsform erkennt die OBU, auf welchem "Empfangskanal"
- d.h. mit welcher Antennencharakteristik - sie eine Kontaktaufnahme für eine Funkkommunikation
empfangen, woraus geschlossen werden kann, von welchem Ort die Kontaktaufnahme erfolgte:
Wurde die Funkkommunikation von einer ortsfesten Mautbake eingeleitet, wird die Kontaktaufnahme
in der Regel dann erfolgreich sein, wenn die OBU die nach oben gerichtete Antennencharakteristik
einnimmt; wurde die Funkkommunikation von einer mobilen Kontrollbake des umgebenden
Verkehrs aufgenommen, wird dies in der Regel dann erfolgreich sein, wenn die OBU gerade
die tieferliegende bzw. flachere, mehr nach vorne und/oder zur Seite gerichtete Antennencharakteristik
einnimmt. Auf diese Weise kann indirekt auf den Ort bzw. die Identität des Kommunikationspartners
geschlossen und so für die weitere Funkkommunikation richtige Antennencharakteristik
eingestellt werden.
[0013] Alternativ kann diese Funktionalität mit einer weiteren Ausführungsform des Fahrzeuggeräts
erreicht werden, bei welcher die Antennenanlage für jede Antennencharakteristik eine
eigene parallelgeschaltete Antenne und das Fahrzeuggerät eine daran angeschlossene
Auswerteeinrichtung aufweist, mittels der jene Antenne, die den Beginn einer Funkkommunikation
empfängt, detektierbar ist, um daraufhin für diese Funkkommunikation diese Antenne
einzustellen. Auch hier "hört" die OBU, auf welchem Empfangskanal eine Kontaktaufnahme
erfolgt, und schließt damit wieder auf den Ort bzw. die Identität ihres Kommunikationspartners,
um ihre Antennencharakteristik entsprechend anzupassen.
[0014] Gemäß einer weiteren alternativen Ausführungsform der Erfindung weist das Fahrzeuggerät
eine an die Antennenanlage angeschlossene Auswerteeinrichtung auf, mittels welcher
eine als Beginn einer Funkkommunikation empfangene Kennung einer Mautbake detektierbar
ist, um im Detektionsfall für diese Funkkommunikation die erste Antennencharakteristik
einzustellen. Dadurch erfährt die OBU bei der Kontaktaufnahme von einer Mautoder Kontrollbake
von deren Identität und kann auf Grundlage dieser Information die passende Antennencharakteristik
einstellen.
[0015] Für den Einsatz der OBU in einem DSRC-Straßenmautsystem (dedicated short range communication)
ist es besonders günstig, wenn die genannte Kennung eine BST-Nachricht (beacon service
table message) nach dem DSRC-Standard ist, wie sie als erste Kontaktaufnahme von Mautbaken
des DSRC-Standards ausgesandt wird. Eine solche BST-Nachricht kann eine OBU beispielsweise
auch aus einem stromsparenden Standby-Modus aufwecken.
[0016] Bevorzugt ist die OBU vor Beginn einer Funkkommunikation auf die zweite Antennencharakteristik
eingestellt, um für Kontrollbaken jederzeit gut ansprechbar zu sein.
[0017] Das Fahrzeuggerät der Erfindung eignet sich für alle Arten von Straßenmautsystemen
auf Basis von Kurzreichweiten-Funkbaken, beispielsweise nach dem WLAN- oder WAVE-Standard.
Besonders günstig ist sein Einsatz in einem DSRC-Straßenmautsystem, für welchen Fall
der Sendeempfänger ein DSRC-Sendeempfänger ist, bevorzugt nach dem CEN- oder WAVE-Standard.
[0018] Die Erfindung wird nachstehend anhand eines in den beigeschlossenen Zeichnungen dargestellten
Ausführungsbeispiels näher erläutert. In den Zeichnungen zeigt
Fig. 1 die Funktionsweise eines erfindungsgemäßen Fahrzeuggeräts schematisch in einem
beispielhaften Straßenmautsystem; und
Fig. 2 ein Blockschaltbild eines Fahrzeuggeräts gemäß der Erfindung.
[0019] Gemäß Fig. 1 umfasst ein Straßenmautsystem 1 eine Vielzahl von über ein geografisches
Gebiet verteilten Mautbaken 2, von denen nur eine stellvertretend gezeigt ist. Die
Mautbaken 2 sind jeweils ortsfest an einer Straße 3 aufgestellt. Unter den hier verwendeten
Begriff "ortsfest" fallen sowohl dauerhaft verankerte als auch transportable und nur
temporär an einer Straße 3 aufgestellte Mautbaken 2. In jedem Fall ist der Ort O ihrer
Aufstellung im Straßenmautsystem 1 bekannt.
[0020] Die Mautbaken 2 sind Kurzreichweiten-Funkbaken, bevorzugt nach dem DSRC-Standard
(dedicated short range communication standard), und dienen dazu, Kurzreichweiten-
bzw. DSCR-Funkkommunikationen 4 mit Fahrzeuggeräten 5 (onboard units, OBUs) passierender
Fahrzeuge 6 durchzuführen. Zu diesem Zweck verfügen die OBUs 5 ihrerseits über Kurzreichweiten-
bzw. DSCR-Sendeempfänger 7, welche später noch ausführlicher anhand von Fig. 2 erläutert
werden. Auf Grundlage der Funkkommunikationen 4 werden von den Mautbaken 2 anschließend
Mauttransaktionen erzeugt und beispielsweise über eine Datenverbindung an eine (nicht
dargestellte) Zentrale des Straßenmautsystems 1 abgesetzt.
[0021] Die ortsfesten Mautbaken 2 sind neben oder über der Straße 3 in einer gewissen Höhe
angeordnet, beispielsweise an einem die Straße 3 überspannenden Brückenträger, einem
neben der Straße 3 angeordneten Mast od.dgl. Zur genauen Lokalisierung der OBUs 5
auf die Umgebung einer Bake 2 nimmt der Sendeempfänger 7 einer OBU 5 bei einer Kurzreichweiten-Funkkommunikation
4 mit einer Mautbake 2 eine erste Antennencharakteristik ein, welche auf einen Bereich
8 über der OBU 5 gerichtet ist. Der Bereich 8 ist beispielsweise ein kegel- bzw. keulenförmig
nach oben oder schräg nach oben ("himmelwärts") bzw. insbesondere schräg nach vorne
und oben ausgerichteter Sendeempfangsbereich.
[0022] Diese für die Mautbaken-Funkkommunikationen 4 vorteilhafte Ausrichtung des Funkabdeckungsbereichs
der OBU 5 ist andererseits nachteilig, wenn die OBU 5 von mobilen Kontrollbaken 9
aus abgefragt werden soll. Die Kontrollbaken 9 werden beispielsweise von einem Kontrollfahrzeug
10 mitgeführt, das sich auf der Straße 3 beispielsweise in gleicher oder entgegengesetzter
Fahrtrichtung zum Fahrzeug 6 bewegt. Die Kontrollbaken 9 können aber auch ortsfest
sein, z.B. am Straßenrand aufgestellt, beispielsweise bei Einfahrten zu Parkgaragen.
Die Kontrollbaken 9 liegen vergleichsweise tiefer als die Mautbaken 2 bezüglich der
OBU 5.
[0023] Damit die Kontrollbaken 9 Kurzreichweiten-Funkkommunikationen 11 mit der OBU 5 eines
kontrollierten Fahrzeugs 6 durchführen können, nimmt die OBU 5 hiefür eine zweite
Antennencharakteristik ein, die einen Funkabdeckungsbereich 12 hat, welcher den Bereich
vor, gegebenenfalls auch neben bzw. rund um das Fahrzeug 6 bzw. die OBU 5 umfasst,
wie in Fig. 1 gezeigt. Der Bereich 12 kann den Bereich 8 mitumfassen. Bevorzugt zeigt
der Funkabdeckungsbereich 12 etwa horizontal vor das Fahrzeug 6, allenfalls auch noch
leicht seitlich keulenförmig vor das Fahrzeug 6. Der Funkabdeckungsbereich 12 liegt
damit vergleichsweise "tiefer" als der Funkabdeckungsbereich 8.
[0024] Die OBU 5 ist somit befähigt, zwei unterschiedliche Antennencharakteristiken und
damit Funkabdeckungsbereiche 8, 12 anzunehmen, u.zw. je nachdem, ob sie eine Funkkommunikation
4 mit einer Mautbake 2 oder eine Funkkommunikation 11 mit einer Kontrollbake 9, insbesondere
des umgebenden Fließ- oder Gegenverkehrs, durchführt. Dies wird nun anhand von Fig.
2 ausführlicher erläutert.
[0025] Gemäß Fig. 2 hat der Sendeempfänger 7 der OBU 5 eine Antennenanlage 13, welche zwischen
zwei Antennencharakteristiken umschaltbar ist, u.zw. einmal für den Funkversorgungs-
bzw. Abdeckungsbereich 8 und einmal für den Funkversorgungs- bzw. Abdeckungsbereich
12. Die jeweilige Antennencharakteristik ist z.B. über eine Steuerleitung 14 der Antennenanlage
13 einstellbar.
[0026] Beispielsweise kann die Antennenanlage 13 zwei Antennen 15, 16 umfassen, die über
einen - schematisch zu verstehenden - Umschalter 17 durch ein Signal von der Steuerleitung
14 her umschaltbar sind. Die Antennenanlage 13 könnte aber auch durch eine umschaltbare
Antennenanordnung gebildet werden, wie sie in der
US 2010/0045536 A1 beschrieben ist, oder durch ein steuerbares Phasenarray von einzelnen Antennen, wie
dem Fachmann bekannt.
[0027] In einer ersten Ausführungsform wird die Antennencharakteristik der OBU 5 bzw. der
Antennenanlage 13 abhängig von der Position gesteuert, an der sich die OBU 5 im Straßenmautsystem
1 relativ zu den Orten der Mautbaken 2 befindet. In dieser Ausführungsform verfügt
die OBU 5 über eine Positionsbestimmungseinrichtung 18, mit welcher sie ihre eigene
Position P im Straßenmautsystem 1 ermittelt. Die Positionsbestimmungseinrichtung 18
kann beispielsweise bekannte Geländemarken in der Umgebung der OBU 5 detektieren,
um ihre Position in einer digitalen Landkarte zu bestimmen, oder ihren Ort durch Funktriangulation
oder Zellkennungsauswertung in einem zellularen Mobilfunknetz bestimmen usw. Bevorzugt
ist die Positionsbestimmungseinrichtung 18 ein Satellitennavigationsempfänger, insbesondere
GPS-Empfänger, welcher die Position P der OBU 5 in einem globalen Satellitennavigationssystem
autark ermittelt.
[0028] An die Positionsbestimmungseinrichtung 18 ist eine Auswerteeinrichtung 19 angeschlossen,
welche beispielsweise durch eine Mikroprozessorsteuerung der OBU 5 gebildet sein kann.
Der Auswerteeinrichtung 19 ist ferner der Ausgang einer Datenbank 20 zugeführt, in
der die bekannten Orte O aller ortsfesten Mautbaken 2 des Straßenmautsystems 1 gespeichert
sind. Die Datenbank 2 kann beispielsweise bei der Fertigung der OBU 5 als Firmware
mitausgeliefert werden, oder sie kann über den Sendeempfänger 7 von einer Mautbake
2 des Straßenmautsystems 1 her geladen und/oder aktualisiert werden.
[0029] Die Auswerteeinrichtung 19 vergleicht jeweils die aktuelle Position P der OBU 5,
wie sie von der Einrichtung 18 bestimmt wird, mit den Orten O der Mautbaken 2 aus
der Datenbank 20. Wenn die Position P innerhalb eines vorgegebenen Bereichs 21 rund
um einen der bekannten Mautbakenorte O liegt, wird die Passage einer Mautbake 2 detektiert:
In diesem Fall steuert die Auswerteeinrichtung 19 die Antennenanlage 13 über die Steuerleitung
14 so an, dass die erste Antennencharakteristik für den nach oben gerichteten Sendeempfangsbereich
8 eingestellt wird. Die Funkkommunikation 4 mit der Mautbake 2 wird dann mit dieser
Antennencharakteristik durchgeführt. Wenn die OBU 5 den Bereich 21 verlässt, wird
die Antennenanlage 13 auf die zweite Antennencharakteristik für den umgebenden Funkabdeckungsbereich
12 um- bzw. zurückgestellt, so dass die OBU 5 für eine allfällige Kontrolle durch
passierende Kontrollfahrzeuge 10 mit Kontrollbaken 9 bereit und ansprechbar ist.
[0030] In einer zweiten, alternativen Ausführungsform der OBU 5 entfallen die Positionsbestimmungseinrichtung
18 und die Datenbank 20. Die Auswerteeinrichtung 19 schaltet stattdessen die Antennenanlage
13 periodisch zwischen den beiden Antennencharakteristiken für die Bereiche 8 und
12 hin und her. Sobald der Beginn einer Funkkommunikation 4 oder 11 in einer der beiden
Schaltzustände, d.h. in einer der beiden Bereiche 8, 12, von der Auswerteeinrichtung
19 detektiert wird, wird das periodische Umschalten ausgesetzt und diese Funkkommunikation
mit genau dieser Antennencharakteristik fortgesetzt und zu Ende geführt. Somit detektiert
die Auswerteeinrichtung 19 den Ort des Kommunikationspartners der OBU 5, d.h. ob es
ich um eine im Bereich 8 liegende Mautbake 2 oder eine im Bereich 12 liegende Kontrollbake
9 handelt, und stellt die Antennencharakteristik dementsprechend darauf ein.
[0031] Dieselbe Funktionalität kann auch erreicht werden, wenn die Auswerteeinrichtung 19
die Empfangssignale einer Antennenanlage 13 mit zwei gesonderten Antennen 15, 16 parallel
auswertet und dann die Funkkommunikation über jene Antenne 15 oder 16 durchführt,
über welche der Beginn einer Funkkommunikation 4, 11, d.h. die Kontaktaufnahme von
einer Mautbake 2 oder Kontrollbake 9, empfangen wurde.
[0032] Eine weitere alternative Ausführungsform der OBU 5 besteht darin, dass im Rahmen
einer Funkkommunikation 4 bzw. 11 von der Mautbake 2 bzw. der Kontrollbake 9 eine
Kennung empfangen wird, welche darüber Auskunft gibt, ob es sich um eine Mautbake
2 oder eine Kontrollbake 9 handelt. Beispielsweise wird bei Funkkommunikationen nach
dem DSRC-Standard zur Kontaktaufnahme eine BST-Nachricht (beacon service table message)
von einer Mautbake 2 bzw. einer Kontrollbake 9 ausgestrahlt, welche als Dienstübersicht
der Bake darüber Auskunft gibt, ob es sich um eine ortsfeste Mautbake 2 oder eine
mobile Kontrollbake 9 handelt. Die Auswerteeinrichtung 19 kann diese Kennung auswerten
und dementsprechend die passende Antennencharakteristik für den Bereich 8 zur Kommunikation
mit einer Mautbake 2 oder für den Bereich 12 zur Kommunikation mit einer Kontrollbake
9 in der Antennenanlage 13 des Sendeempfängers 7 einstellen.
[0033] Es versteht sich, dass die hier vorgestellten Ausführungsbeispiele im Rahmen des
Erfindungsgedankens entsprechend abgewandelt werden können. Die Erfindung umfasst
demgemäß alle Varianten, Modifikationen und Kombinationen der beschriebenen Merkmale,
welche in den Rahmen der angeschlossenen Ansprüche fallen.
1. Fahrzeuggerät für ein Straßenmautsystem (1), mit einem Sendeempfänger (7) zur Kurzreichweiten-Funkkommunikation
(4, 11) wahlweise mit Mautbaken (2) oder mit gegenüber diesen tiefer liegenden Kontrollbaken
(9), dadurch gekennzeichnet, dass der Sendeempfänger (7) eine Antennenanlage (13) mit zumindest zwei einstellbaren
Antennencharakteristiken hat, von denen die erste einen höheren Funkabdeckungsbereich
(8) und die zweite einen tieferen Funkabdeckungsbereich (12) bezüglich des Fahrzeuggeräts
(5) hat, wobei das Fahrzeuggerät (5) dafür ausgebildet ist, bei der Funkkommunikation
(4) mit einer Mautbake (2) die erste und bei der Funkkommunikation (11) mit einer
Kontrollbake (9) die zweite Antennencharakteristik einzustellen.
2. Fahrzeuggerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass es eine Einrichtung (18) zur Bestimmung seiner eigenen Position (P), eine Datenbank
(20) mit gespeicherten Orten (O) von Mautbaken (2), sowie eine an diese beiden angeschlossene
und die Antennenanlage (13) steuernde Auswerteeinrichtung (19) aufweist, welche, wenn
die eigene Position (P) innerhalb eines vorgegebenen Bereichs (21) um einen gespeicherten
Ort (O) liegt, die erste Antennencharakteristik einstellt, und wenn nicht, die zweite
Antennencharakteristik einstellt.
3. Fahrzeuggerät nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Positionsbestimmungseinrichtung (18) ein Satellitennavigationsempfänger ist.
4. Fahrzeuggerät nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Datenbank (20) über den Sendeempfänger (7) von den Mautbaken (2) aktualisierbar
ist.
5. Fahrzeuggerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Antennenanlage (13) vor Beginn einer Funkkommunikation (4, 11) periodisch zwischen
beiden Antennencharakteristiken abwechselt und das Fahrzeuggerät (5) eine an die Antennenanlage
(13) angeschlossene Auswerteeinrichtung (19) aufweist, mittels der jene Antennencharakteristik,
die zu Beginn einer Funkkommunikation (4, 11) vorliegt, detektierbar ist, um daraufhin
für diese Funkkommunikation (4, 11) diese Antennencharakteristik einzustellen.
6. Fahrzeuggerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Antennenanlage (13) für jede Antennencharakteristik eine eigene parallelgeschaltete
Antenne (15, 16) und das Fahrzeuggerät (5) eine daran angeschlossene Auswerteeinrichtung
(19) aufweist, mittels der jene Antenne (15, 16), die den Beginn einer Funkkommunikation
(4, 11) empfängt, detektierbar ist, um daraufhin für diese Funkkommunikation (4, 11)
diese Antenne (15, 16) einzustellen.
7. Fahrzeuggerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass es eine an die Antennenanlage (13) angeschlossene Auswerteeinrichtung (19) aufweist,
mittels welcher eine als Beginn einer Funkkommunikation (4, 11) empfangene Kennung
einer Mautbake (2) detektierbar ist, um im Detektionsfall für diese Funkkommunikation
(4) die erste Antennencharakteristik einzustellen.
8. Fahrzeuggerät nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Kennung eine BST-Nachricht nach dem DSRC-Standard ist.
9. Fahrzeuggerät nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass es vor Beginn einer Funkkommunikation (4, 11) auf die zweite Antennencharakteristik
eingestellt ist.
10. Fahrzeuggerät nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Sendeempfänger (7) ein DSRC-Sendeempfänger ist.
Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 137(2) EPÜ.
1. Fahrzeuggerät für ein Straßenmautsystem (1), mit einem Sendeempfänger (7) zur Kurzreichweiten-Funkkommunikation
(4, 11) wahlweise mit Mautbaken (2) oder mit gegenüber diesen tiefer liegenden Kontrollbaken
(9), wobei der Sendeempfänger (7) eine Antennenanlage (13) mit zumindest zwei einstellbaren
Antennencharakteristiken hat, von denen die erste einen höheren Funkabdeckungsbereich
(8) und die zweite einen tieferen Funkabdeckungsbereich (12) bezüglich des Fahrzeuggeräts
(5) hat, wobei das Fahrzeuggerät (5) dafür ausgebildet ist, bei der Funkkommunikation
(4) mit einer Mautbake (2) die erste und bei der Funkkommunikation (11) mit einer
Kontrollbake (9) die zweite Antennencharakteristik einzustellen, dadurch gekennzeichnet, dass das Fahrzeuggerät (5) eine an die Antennenanlage (13) angeschlossene Auswerteeinrichtung
(19) aufweist, mittels welcher eine als Beginn einer Funkkommunikation (4, 11) empfangene
Kennung einer Mautbake (2) detektierbar ist, um im Detektionsfall für diese Funkkommunikation
(4) die erste Antennencharakteristik einzustellen.
2. Fahrzeuggerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Kennung eine BST-Nachricht nach dem DSRC-Standard ist.
3. Fahrzeuggerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass es vor Beginn einer Funkkommunikation (4, 11) auf die zweite Antennencharakteristik
eingestellt ist.
4. Fahrzeuggerät nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Sendeempfänger (7) ein DSRC-Sendeempfänger ist.