[0001] Die Erfindung betrifft einen Elektromagnet, bestehend aus einer Spule, die bei Durchfluss
von elektrischem Strom ein Magnetfeld erzeugt und einem Anschlussbereich für eine
Stromquelle, wobei mindestens ein stromführender Stift am Anschlussbereich angeordnet
ist.
[0002] Gattungsgemäße Elektromagnete werden zum Beispiel als Betätigungsmittel für Ventile
oder ähnliches eingesetzt. Der Anschlussbereich wird dabei zum Beispiel von einem
Steckkontakt gebildet. Im Stand der Technik ist es bekannt eine Verbindung zwischen
der Spule und dem Anschlussbereich beziehungsweise Steckkontakt durch Litzen herzustellen.
Dabei werden die Litzen oder kleinen Drähte auf dem an dem Anschlussbereich angeordneten
Stift angelötet und in gleicher Weise mit einer Lötverbindung mit dem Draht, der auf
der Spule aufgewickelt ist, verbunden. Die Spule umfasst somit einen Spulenkörper,
der eine Vielzahl von Drahtwicklungen trägt.
[0003] Die elektrische Kontaktierung erfolgt dabei im eingebauten Zustand. Das bedeutet,
dass die einzelnen Bauteile in einem Gehäuse des Elektromagneten eingebaut sind. Das
Anbringen der elektrischen Verbindung zum Beispiel durch eine Lötverbindung ist verhältnismässig
aufwendig und daher kostenträchtig. Vorteilhaft bei dem Einsatz der Litzenverbindung
zwischen dem Anschlussbereich beziehungsweise Stecker und der Spule ist, dass diese
Verbindung verhältnismässig vibrationsstabil ist, das heißt eine relativ hohe Zuverlässigkeit
aufweist, wenn der gattungsgemäße Elektromagnet zum Beispiel in Anordnungen eingebaut
wird, die schwingen oder vibrieren.
[0004] Die Erfindung hat es sich zur Aufgabe gemacht einen Elektromagneten, wie eingangs
beschrieben, zur Verfügung zu stellen, der einerseits günstig herstellbar, aber andererseits
auch im Betrieb zuverlässig ist.
[0005] Zum Lösen dieser Aufgabe geht die Erfindung aus von einem Elektromagneten, wie eingangs
beschrieben, und schlägt vor, dass der Stift über eine Schweißverbindung mit einem
im Wesentlichen starren Spulenverbinder in Verbindung steht und der Spulenverbinder
mit der Spule verbunden ist und der Stift an seinem, dem Anschlussbereich abgewandten
Ende von einem auf dem Stift aufgesteckten Führungsstück positionierbar ist.
[0006] Die Erfindung schlägt mehrere einander synergistisch unterstützende Einzelmaßnahmen
vor:
[0007] An der Spule ist es bereits bekannt, einen Spulenverbinder einzusetzen, an welchem
zum Beispiel durch eine Lötverbindung die vom Stecker kommende Litze anschließt. Erfindungsgemäß
wird nun vorgeschlagen, den Spulenverbinder mit dem Stift, der am Steckkontakt, Stecker
beziehungsweise Anschlussbereich (diese Begriffe sind im Rahmen dieser Anmeldung austauschbar
verwendbar) ebenfalls bereits vorhanden ist, durch eine Schweißverbindung zu verbinden.
Die Schweißverbindung ist zum Beispiel mittels Widerstandsschweißen oder als Laserpunktschweißen
ausgeführt und in hoher Präzision und Güte automatisiert und daher zu günstigen Kosten
durchführbar.
[0008] Der Einsatz eines Führungsstückes, welches auf den Stift aufsteckbar ist, hat den
Vorteil, dass die Montage des erfindungsgemäßen Elektromagneten einfach und zuverlässig
erfolgt. Das Führungsstück dient dabei dazu, den Stift/die Stifte (oftmals umfasst
der Steckkontakt beziehungsweise Anschlussbereich mehrere Pole und daher Stifte) eindeutig
und zuverlässig zu positionieren und auch während des Verbindens, also während des
Schweißens, in der richtigen Lage zu halten. Das Führungsstück dient dazu, eine zuverlässige
Schweißverbindung zu realisieren.
[0009] Üblicherweise ist der Anschlussbereich von einer Steckverbindung gebildet. Die Steckverbindung
oder der Steckkontakt ist dabei zum Beispiel durch außerhalb der Gehäuseebene durch
das passgenaue Zusammenführen zweier miteinander zusammenwirkender Elemente, zum Beispiel
dem Stift und einer den Stift aufnehmenden Hülse realisiert. Im Rahmen der Erfindung
ist der Begriff Stift auf jegliches Verbindungselement zu lesen, das für die Leitung
von Strom dient und nicht nur auf eine sich längs erstreckende Ausgestaltung beschränkt.
So kann zum Beispiel der Stift im Steckkontakt auch als Hülse ausgebildet sein. Geschickt
ist es, dass der im Anschlussbereich vorgesehene Stift, gegebenfalls verlängert wird
und so zu einem die ansonsten bekannte Litze ersetzenden, stromleitenden Element wird.
Das aufwendig durchzuführende Lötverfahren wird durch das erfindungsgemäße Schweißen
ersetzt, welches eine hoch stabile und auch schnell herzustellende Verbindungstechnik
darstellt, die zum Beispiel teil- oder vollautomatisiert zu geringsten Kosten durchführbar
ist. Der Begriff "Stift" umfasst erfindungsgemäss somit auch eine Hülse oder Rohr.
[0010] Der Spulenverbinder ist ausreichend starr oder steif, um während des Montageprozesses
und auch dem nachfolgenden Schweißen an der gewünschten Position zu verbleiben.
[0011] Das Führungsstück ist in geeigneter Weise auf mindestens einen Stift aufgesteckt.
Durch den Kraftschluss zwischen dem Führungsstück und dem mindestens einen Stift,
erfolgt eine Kraftkopplung zwischen dem Stift und dem Führungsstück, wodurch der Stift
durch das Führungsstück in geeigneter Weise positionierbar ist. Dabei wird das Führungsstück
zum Beispiel in geeigneter Weise im Elektromagneten ausgerichtet und/oder festgelegt.
[0012] In einer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass der Anschlussbereich, also
insbesondere der Steckkontakt, in einem Gehäuse des Elektromagneten angeordnet ist
und sich das Führungsstück am Gehäuse abstützt. Der Elektromagnet wird von einem Gehäuse
umgeben. Der Anschlussbereich, der zum Beispiel den Steckkontakt bildet, ist im Gehäuse
angeordnet. Das Gehäuse ist gegebenenfalls in mehrere zusammenhängende Teilgehäuse
aufgeteilt und erfindungsgemäß so ausgestaltet, dass das Führungsstück sich am Gehäuse
abstützt. Die Abstützung ist wiederum mindestens kraftschlüssig, wenn nicht sogar
formflüssig ausgebildet, wodurch die Positionierung des mindestens einen Stiftes durch
das Führungsstück unterstützt wird.
[0013] In einer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass das Führungsstück den mindestens
einen Stift schwingungstabilisiert. Das Führungsstück leistet nicht nur einen erheblichen
Beitrag für eine kostengünstige und zuverlässige Herstellung des erfindungsgemäßen
Elektromagneten, sondern legt in geeigneter Weise den Stift an seinem vom Anschlussbereich
(Steckbereich) abgewandten Ende fest. Durch diese zusätzliche Lagerungsfunktion, welche
das Führungsstück hierbei erfüllt, wird die gesamte Anordnung zusätzlich schwingungstabilisiert
und insbesondere die Schweißverbindung nicht weiter mechanisch beansprucht. Durch
diese Ausgestaltung wird die Zuverlässigkeit des gesamten erfindungsgemäßen Elektromagneten
erhöht.
[0014] In einer Ausgestaltung ist vorgesehen, dass das Führungsstück mindestens einen Durchbruch
und/oder eine Ausnehmung für die Aufnahme des mindestens einen Stiftes aufweist und
der Durchbruch beziehungsweise die Ausnehmung eine Schräge aufweist und der Stift
in einem Abwinkelbereich eine oder mehrere Abwinkelungen aufweist. Um das Führungsstück
auf den mindestens einen Stift aufzustecken, ist sind eine oder mehrere Durchbrüche
beziehungsweise Ausnehmungen am Führungsstück vorgesehen. Erfindungsgemäß wird dabei
vorgesehen, dass der Durchbruch beziehungsweise die Ausnehmung eine oder mehrere Schräge/n
aufweist. Diese Schräge schließt mit der Längserstreckung des Stiftes einen bevorzugt
spitzen Winkel ein, mit der Folge, dass bei einer Aufsteckbewegung des Führungsstückes
auf den Stift, der Stift hierdurch kulissenartig abgewinkelt wird, weshalb sich am
Stift in einem Abwinkelbereich eine oder mehrere Abwinkelungen ergeben.
[0015] Zu beachten ist dabei, dass sich die Erfindung im Hinblick auf die Anzahl der Ausnehmungen
und Durchbrüche in Bezug auf die Anzahl der Stifte an dem Anschlussbereich beziehungsweise
Stecker nicht beschränkt. So ist es möglich, dass durch einen Durchbruch beziehungsweise
die Ausnehmungen nicht nur ein Stift hindurchgeführt ist, sondern auch mehrere Stifte.
Das Führungsstück bewirkt dabei nicht nur die kulissenartige Abwinkelung, sondern
legt die Enden des Stiftes beziehungsweise der Stifte im Hinblick auf eine Rotationsbewegung
(rotativ bezüglich einer Drehachse, die parallel zu den längsverlaufenden, unabgewinkelten
Stiften verläuft) fest. Hierdurch wird ebenfalls die Positionierung des Stiftes gerade
für das Verschweißen mit dem Spulenverbinder erleichtert.
[0016] Des Weiteren ist vorgesehen, dass das aufgesteckte Führungsstück den Stift an das
insbesondere elektrisch leitende Gehäuse drückt. Hierdurch ist es in einfacher Weise
möglich, eine Erdung des Gehäuses über einen hierfür vorgesehen Stift des Anschlussbereiches/Steckkontaktes
zu realisieren. Zusätzlich ist natürlich auch ein Verschweißen des bereits an das
Gehäuse gedrückten Stiftes mit dem Gehäuse beziehungsweise einen speziellen Überstand,
der hierfür dient, in einer erfindungsgemäßen Variante möglich.
[0017] Eine wie oben beschriebene rotative Festlegung des Führungsstückes beziehungsweise
des/der Stifte, erfolgt in einer erfindungsgemäßen Variante bevorzugt durch eine Positionieranordnung
zwischen dem Führungsstück und dem Gehäuse. Die Positionieranordnung ist dabei zum
Beispiel durch das formschlüssige Zusammenwirken einer Nase und einer Ausnehmung,
welche jeweils an dem Führungsstück beziehungsweise dem Gehäuse angeordnet sind, realisierbar.
Die Positionieranordnung ist aber auch in anderer Weise ausbildbar, zum Beispiel durch
eine entsprechende Formgebung der Außenkontur des Führungsstückes und dem Querschnitt
des Gehäuses, in welchem das Führungsstück einzuführen ist.
[0018] In einer Variante ist vorgesehen, dass der Stift/die Stifte länger ist/sind als die
Hälfte, insbesondere länger ist/sind als 70 % der Spulenlänge. Als Länge des Stiftes
wird dabei mindestens die Länge des im Gehäuse angeordneten Stiftes angesehen. Üblicherweise
durchdringt der Stift im Stecker die Gehäuseebene und wird nach Außen für die Bildung
des Steckkontaktes herausgeführt. Die Erfindung umfasst in diesem Merkmal beide Lösungen,
das heißt, sowohl die gesamte effektive Länge des Stiftes innerhalb und außerhalb
des Gehäuses, wie auch die Variante, bei welcher bei der Länge nur die Länge des im
Gehäuse verlaufenden Stiftes berücksichtigt wird. Der Vorteil dieses Merkmals liegt
darin, dass die Anschlusstechnik, also der Anschlussbereich oder Steckkontakt auf
einer Seite des erfindungsgemäßen Elektromagneten angeordnet ist. Diese Anordnung
kann zum Beispiel auf der Vorderseite erfolgen, an welcher auch der Anker ein entsprechendes
Element betätigt, wobei die Verbindung zwischen dem Stift und der Spule rückseitig
also am anderen Ende der Spule erfolgt. Daher verläuft der Stift bevorzugt parallel
zur Längsachse der Spule, insbesondere von der Vorderseite des Elektromagneten, die
durch die Anschlusselemente (Ankeröffnung und Steckkontakt) gebildet ist bis zu seiner
Rückseite.
[0019] In einer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass das Führungsstück als Kunststoffteil,
insbesondere als Kunststoff-spritzteil ausgebildet ist. Das Führungsstück ist so in
großer Stückzahl günstig produzierbar.
[0020] Wie bereits ausgeführt, besitzt der Stift in einer Variante sowohl einen Bereich,
der im Gehäuse verläuft, als auch einen Bereich, der außerhalb des Gehäuses angeordnet
sein kann. In diesem Teil ist der Stift Teil einer Steckverbindung, wobei der Begriff
"Stift" auch eine hülsenartige Ausgestaltung (wie sie bei Steckkontakten vorkommt)
gleichwertig umfasst.
[0021] Vorteilhafterweise ist der Spulenverbinder als Stanzteil oder als Stanzbiegeteil
ausgebildet. Der Spulenverbinder stellt eine elektrisch leitende Verbindung zwischen
dem Draht der Spule und dem Stift und somit letztendlich mit der Stromversorgung,
die am Anschlussbereich beziehungsweise Stecker angeschlossen ist, dar. Die Ausgestaltung
des Spulenverbinders als Stanzteil beziehungsweise Stanzbiegeteil gewährleistet eine
sehr kostengünstige Produktion. Der Spulenkörper, auf dem der Draht der Spule aufgewickelt
ist, trägt den Spulenverbinder, wobei hierzu zum Beispiel eine Klemm- oder Klebverbindung
oder Ähnliches vorgesehen ist.
[0022] Geschickterweise werden die Stifte, die das Gehäuse im Stecker durchdringen, zunächst
parallel verlaufend angeordnet. Üblicherweise sind eine Mehrzahl von Anschlüssen und
daher auch eine Mehrzahl von Stiften im Anschlussbereich vorgesehen. Soweit die Erfindung
im Hinblick auf einen Stift beschrieben ist, beschränkt es die Erfindung nicht hierauf,
natürlich sind hiervon in gleicher Weise auch mehrere Stifte sinngemäß umfasst. Das
Führungsstück hat dabei nicht nur die Aufgabe eine entsprechende Positionierung des/der
Stifte zu bewirken, sondern erreicht auch, wie beschrieben, eine entsprechende Abwinkelung
des Stiftes/der Stifte in geeigneter Weise, um zum Beispiel einen Schutzerdenkontakt
mit dem Gehäuse herzustellen oder aber eine entsprechende Positionierung der Stifte
untereinander und in Bezug zu dem Spulenverbinder herzustellen. Es ergibt sich daher,
dass zumindest ein Stift ein- oder mehrfach abgewinkelt ist. Natürlich ist eine Kombination
von nichtabgewinkelten und abgewinkelten Stiften erfindungsgemäß ebenfalls umfasst.
[0023] In einer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass der Spulenverbinder eine
Länge aufweist, die größer ist als 30% des Durchmessers der Spule. Der Spulenverbinder
ist daher deutlich größer als nur die reine Anschlussfläche und hat auch eine Stromleitungsfunktion.
Bevorzugt ist dabei insbesondere vorgesehen, dass der Spulenverbinder länger als 50%
des Durchmessers der Spule ist. Insbesondere wird eine Länge bevorzugt, die größer
ist als 60% des Durchmessers der Spule, in speziellen Anwendungsfällen kann auch eine
Länge des Spulenverbinders von mehr als 75% des Durchmessers der Spule günstig sein.
Es ergibt sich dabei geschickterweise, dass sich der Spulenverbinder mindestens in
einem spitzen Winkel, bevorzugt in einem rechten Winkel zur Spulenachse, insbesondere
an der Spulenachse erstreckt.
[0024] Die Erfindung umfasst des Weiteren auch ein Verfahren für die Herstellung eines Elektromagneten.
Die eingangs gestellte Aufgabe wird in gleicher Weise auch durch das erfindungsgemäße
Verfahren gelöst. Erfindungsgemäß wird dabei vorgeschlagen, dass sich in einem Gehäuse
ein Anschlussbereich mit mindestens einem im Gehäuse sich erstreckenden Stift befindet
und auf den Stift zunächst ein Führungsstück aufgesteckt wird, hernach eine Spule
mit mindestens einem im wesentlichen starr ausgebildeten Spulenverbinder in das Gehäuse
eingesetzt wird und hernach der Stift mit dem Spulenverbinder verschweißt wird. Die
Anordnung ist dabei so gewählt, dass der Spulenverbinder eine verhältnismäßig große
Länge aufweist, derart, dass er den räumlich voneinander distanzierten Anschlussbereich
mit der Spule verbindet. Dabei ist die Abfolge der Schritte konsequent und vorteilhaft,
da das Führungsstück für eine richtige Positionierung des Stiftes oder der Stifte
relativ zu den jeweiligen Spulenverbindern sorgt. Dabei unterstützt das eingesetzte
Führungsstück die richtige Anordnung gerade bei dem nachfolgenden Verschweißen, wobei
die richtige Positionierung ein schnelles Schweißen begünstigt und dadurch ein unumgänglicher
Wärmeeintrag in diesem Bereich erheblich reduziert wird. Geschickterweise wird das
Führungsstück dabei so eingesetzt, dass eine Positionierung des Stiftes relativ zu
dem Spulenverbinder unter einer "Vorspannung" des Stiftes relativ zum Spulenverbinder
erfolgt, also bereits eine elektrische Kontaktierung besteht, die dann durch die Verschweißung
stabilisiert wird.
[0025] Bei der Herstellung des Steckers, der den/die Stift/e aufweist, werden die Stifte
beziehungsweise Pins erheblich verlängert ausgeführt. Geschickterweise werden dabei
die Stifte oder Pins als gerade verlaufende Elemente realisiert, wobei gegebenenfalls
zwischen diesen auch noch weitere elektronische Bauteile, wie zum Beispiel Widerstände
oder Dioden, vorgesehen sein können, dies hängt von dem jeweiligen Verschaltungsschema
ab. Um eine optimale Positionierung des Stiftes relativ zum Spulenverbinder zu erreichen,
erfährt der Stift beim Aufstecken des Führungsstiftes eine oder mehrere Abwinklungen.
[0026] In diesem Zusammenhang wird insbesondere darauf hingewiesen, dass alle im Bezug auf
den Elektromagneten beschriebenen Merkmale und Eigenschaften aber auch Verfahrensweisen
sinngemäß auch bezüglich der Formulierung des erfindungsgemäßen Verfahrens übertragbar
und im Sinne der Erfindung einsetzbar und als mitoffenbart gelten. Gleiches gilt auch
in umgekehrter Richtung, das bedeutet, nur im Bezug auf das Verfahren genannte, bauliche
also vorrichtungsgemäße Merkmale können auch im Rahmen der Vorrichtungsansprüche,
also den Ansprüchen bezogen auf den erfindungsgemäßen Elektromagneten, berücksichtigt
und beansprucht werden und zählen ebenfalls zur Erfindung und zur Offenbarung.
[0027] In der Zeichnung ist die Erfindung insbesondere in einem Ausführungsbeispiel schematisch
dargestellt. Es zeigen:
- Fig. 1a, b, c
- jeweils in einer seitlichen Ansicht, die Abfolge des erfindungsgemäßen Verfahrens
zur Herstellung des erfindungsgemäßen Elektromagneten
- Fig. 2
- in einer dreidimensionalen Ansicht das Führungsstück gemäß der Erfindung
- Fig. 3
- eine Draufsicht auf den erfin- dungsgemäßen Elektromagneten nach Fig. 1c
[0028] In den Figuren sind gleiche oder einander entsprechende Elemente jeweils mit den
gleichen Bezugszeichen bezeichnet und werden daher, sofern nicht zweckmäßig, nicht
erneut beschrieben.
[0029] In Fig. 1a, b, c ist ein erfindungsgemäßer Elektromagnet 1 schematisch gezeigt.
[0030] Der Anschlussbereich 3 wird gebildet von einem Steckkontakt 30, dieser ist gebildet
von mehreren Stiften 4, die den Stecker von Außen nach Innen, das heißt in das Gehäuse
10 durchdringen. Die Stifte 4a, b, c, d sind am Anschlussbereich 3 angeordnet. In
der in Fig. 1a, b, c gezeigten Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Elektromagneten
1 ist der Anschlussbereich 3 unten angeordnet, die Stifte 4 verlaufen von dem vorderen
(unteren) Ende des Gehäuses 10 nach oben.
[0031] Der Stift 4a zeigt im Abwinkelbereich 40 zwei jeweils gegenläufige Abwicklungen 41.
Hierzu gegensinnig ist der Stift 4c abgewinkelt.
[0032] Diese Abwinklungen werden durch das auf die Stifte 4, 4a, 4b, 4c aufgesteckte Führungsstück
7 erreicht.
[0033] Oberhalb des Führungsstückes 7 überragen die Enden der Stifte 4a, b, c dieses und
bilden so eine Anschlussmöglichkeit für die rechtwinklig hierzu anstehenden Spulenverbinder
6, die eine elektrische Verbindung von den Stiften 4 zu dem Draht der Spule 2 herstellen.
Die Wicklungen der Spule 2 befindet sich dabei auf einem Spulenkörper 20.
[0034] Das bei dem erfindungsgemäßen Elektromagneten 1 eingesetzte Gehäuse 10 ist verhältnismäßig
komplex. Es besteht aus zwei Teilgehäusen 12, 13, wobei das Teilgehäuse 12 den Steckkontakt
30 mit den daran anschließenden, innerhalb des Teilgehäuses 12 verlaufenden Stiften
4, 4a, 4b, 4c aufnimmt. Das Teilgehäuse 13 nimmt im wesentlichen den Spulenkörper
20 beziehungsweise die Spule 2 auf.
[0035] Die Teilgehäuse 12, 13 sind zum Beispiel zylinderartig ausgebildet und durch einen
Quersteg 14 im hinteren Bereich miteinander verbunden. Für Montagezwecke ist der in
Fig. 1c obere Bereich (tatsächlich der Rückbereich des Elektromagneten 1) offen. Dieser
kann durch einen einzusetzenden Deckel (nicht gezeigt) druckdicht verschlossen werden.
[0036] Der Elektromagnet 1 zeichnet sich dadurch aus, dass innerhalb der Spule 2 ein (nicht
gezeigter) Ankerraum vorgesehen ist, in welchem ein Anker angeordnet ist. Wird die
Drahtwicklung der Spule 2 mit Strom beaufschlagt, so bewegt das erzeugte Magnetfeld
den Anker in Richtung der Spulenachse 21. Am Anschlussstück 22 ist eine entsprechende
Anordnung anschließbar, auf welcher der Anker wirkt. Dies kann zum Beispiel ein Ventilblock
oder Ähnliches sein.
[0037] Fig. 1c zeigt die (fast) fertig montierte Situation des Elektromagneten 1 nach der
Erfindung. Es fehlt noch der rückseitige, auf die Spule beziehungsweise Spulenverbinder
6 aufzulegende Deckel. Fig. 1a und 1b zeigen frühere Stadien der Montage des erfindungsgemäßen
Elektromagneten 1. Das ebenfalls zur Erfindung zählende Herstellungsverfahren des
Elektromagneten 1 beginnt insbesondere in Fig. 1a. Die hier vorzufindende Situation
zeigt den Steckkontakt 30, der in das linke Teilgehäuse 12 eingesetzt ist, wobei die
in dem Gehäuse 10 verlaufenden Stifte 4 im wesentlichen parallel nach oben verlaufen
und das Führungsstück 7 noch nicht auf die Stifte 4 aufgesetzt ist, sondern außerhalb
platziert ist. Die Spule 2 ist noch nicht eingesetzt. Das Führungsstück 7 wird entlang
des Pfeiles 73 nach unten bewegt und so auf die Stifte 4 aufgedrückt. Der Beginn dieser
Aufsteckbewegung ist in Fig. 1b gut zu erkennen, wobei zum Beispiel der rechte Stift
4c in der Ausnehmung 71 an der Schräge 72 anliegt, wodurch die Schräge 72 den Stift
4c aus der verhältnismäßig mittigen Lage nach Außen abbiegt, wie das in Fig. 1c angedeutet
ist. Üblicherweise sind die Pins oder Stifte 4 bei dem Steckkontakt 30 verhältnismäßig
eng und platzsparend angeordnet. Durch eine entsprechende Aufweitung, insbesondere
durch die Abwinkelungen 41 in dem Abwinkelbereich 40 wird die Anschlussmöglichkeit
der Stifte 4 zum Beispiel an die Spulenverbinder 6 oder an andere Bauteile erheblich
erleichtert. Aufgrund der an dem Führungsstück 7 angeordneten Schrägen 72 erfahren
die in den Schrägen 72 zusammenwirkenden Stifte 4, 4a, 4c eine entsprechende Abwinkelung,
wenn das Führungsstück 7, wie von Fig. 1b gezeigt, weiter auf die Stifte 4 aufgedrückt
wird, wie dies durch den Pfeil 73 (dieser ist parallel zur Spulenachse 21) gezeigt
ist.
[0038] Das Führungsstück 7 wird soweit auf den Stift aufgesteckt, bis die oberen Enden aus
dem Führungsstück wieder austauchen. Diese Situation ist in Fig. 1c beziehungsweise
von oben in Fig. 3 gezeigt. Durch diese Anordnung wird der Stift 4 beziehungsweise
wurden die Stifte 4a, b, c so positioniert, dass in einfacher Weise eine Schweißverbindung
5 mit dem Spulenverbinder 6 (für die Stifte 4, 4a, 4b) herstellbar ist. Der Stift
4c wird durch die Schräge 72 gegen das Gehäuse 10 gedrückt und durch eine Schweißverbindung
50 an dem Überstand 11 festgelegt. So ist das Gehäuse 10 geerdet. Der Überstand 11
ist gleichzeitig Teil der Positionieranordnung 8 und steht formschlüssig in eine Nut
oder Ausnehmung 71a des Führungsstückes 7 ein. Hierdurch wird die rotative Lage des
Führungsstückes 7 relativ zu dem/den Stift/en 4, 4a, 4b, 4c, 4d definiert. Der Spulenverbinder
6 ist insbesondere in Fig. 3 (von oben) gut zu sehen. Der Spulenverbinder 6 ist mit
den Endbereichen der Stifte 4a, 4b, 4d fest verschweißt, was eine einfache aber kostengünstige
und insbesondere zuverlässige Verbindungstechnik darstellt.
[0039] Für die Verbindungen zwischen den Stiften 4, 4a, 4b mit dem Spulenverbinder 6 ist
eine Schweißverbindung 5 vorgesehen.
[0040] In Fig. 2 ist das Führungsstück 7 nach der Erfindung detailiert in einer dreidimensionalen
Ansicht gezeigt. Das Führungsstück 7 hat die Form eines Stopfens und ist zum Beispiel
als Kunststoffspritzgussteil ausgebildet. Es besitzt im Wesentlichen mittig oder zentral,
das Führungsstück in Aufsteckrichtung durchdringende Durchbrüche 70, ähnlich Bohrungen
und im seitlichen Bereich nutartige Ausnehmungen 71, 71a, die eine Kulisse zum Führen
der Stifte 4 in ihre End- beziehungsweise Schweißpositionen bilden. Die Schrägen 72
sind dabei so orientiert, dass diese in Aufsteckrichtung 73, wenn das Führungsstück
7 noch nicht auf die Stifte 4 aufgesetzt ist, mit dem Stift 4 einen spitzen Winkel
einschließen.
[0041] Die jetzt mit der Anmeldung und später eingereichten Ansprüche sind Versuche zur
Formulierung ohne Präjudiz für die Erzielung weitergehenden Schutzes.
[0042] Sollte sich hier bei näherer Prüfung, insbesondere auch des einschlägigen Standes
der Technik, ergeben, daß das eine oder andere Merkmal für das Ziel der Erfindung
zwar günstig, nicht aber entscheidend wichtig ist, so wird selbstverständlich schon
jetzt eine Formulierung angestrebt, die ein solches Merkmal, insbesondere im Hauptanspruch,
nicht mehr aufweist.
[0043] Es ist weiter zu beachten, daß die in den verschiedenen Ausführungsformen beschriebenen
und in den Figuren gezeigten Ausgestaltungen und Varianten der Erfindung beliebig
untereinander kombinierbar sind. Dabei sind einzelne oder mehrere Merkmale beliebig
gegeneinander austauschbar. Diese Merkmalskombinationen sind ebenso mit offenbart.
[0044] Die in den abhängigen Ansprüchen angeführten Rückbeziehungen weisen auf die weitere
Ausbildung des Gegenstandes des Hauptanspruches durch die Merkmale des jeweiligen
Unteranspruches hin. Jedoch sind diese nicht als ein Verzicht auf die Erzielung eines
selbständigen, gegenständlichen Schutzes für die Merkmale der rückbezogenen Unteransprüche
zu verstehen.
[0045] Merkmale, die bislang nur in der Beschreibung offenbart wurden, können im Laufe des
Verfahrens als von erfindungswesentlicher Bedeutung, zum Beispiel zur Abgrenzung vom
Stand der Technik beansprucht werden.
[0046] Merkmale, die nur in der Beschreibung offenbart wurden, oder auch Einzelmerkmale
aus Ansprüchen, die eine Mehrzahl von Merkmalen umfassen, können jederzeit zur Abgrenzung
vom Stande der Technik in den ersten Anspruch übernommen werden, und zwar auch dann,
wenn solche Merkmale im Zusammenhang mit anderen Merkmalen erwähnt wurden beziehungsweise
im Zusammenhang mit anderen Merkmalen besonders günstige Ergebnisse erreichen.
1. Elektromagnet bestehend aus einer Spule (2), die bei Durchfluss von elektrischen Strom
ein Magnetfeld erzeugt, und einem Anschlussbereich (3) für eine Stromquelle, wobei
mindestens ein stromführender Stift (4) am Anschlussbereich (3) angeordnet ist und
der Stift (4) über eine Schweißverbindung (5) mit einem im Wesentlichen starren Spulenverbinder
(6) in Verbindung steht und der Spulenverbinder (6) mit der Spule (2) verbunden ist,
und der Stift (4) an seinem, dem Anschlussbereich (3) abgewandten Ende von einem auf
dem Stift (4) aufgesteckten Führungsstück (7) positionierbar ist.
2. Elektromagnet nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet dass der Anschlussbereich (3) in einem Gehäuse (10) angeordnet ist und sich das Führungsstück
(7) am Gehäuse (10) abstützt.
3. Elektromagnet nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Führungsstück (7) den mindestens einen Stift (4) schwingungsstabilisiert.
4. Elektromagnet nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Führungsstück (7) mindestens einen Durchbruch (70) und/oder eine Ausnehmung (71)
für die Aufnahme des mindestens einen Stiftes (4) aufweist und der Durchbruch (70)
beziehungsweise die Ausnehmung (71) eine Schräge (72) aufweist, und der Stift (4)
in einem Abwinkelbereich (40) eine oder mehrere Abwinkelungen (41) aufweist.
5. Elektromagnet nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das aufgesteckte Führungstück (7) den Stift (4) an das insbesondere elektrisch leitende
Gehäuse (10) drückt.
6. Elektromagnet nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Positionieranordnung (8) für das Führungsstück (7) und das Gehäuse (10) vorgesehen
ist.
7. Elektromagnet nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Führungsstück (7) als Kunststoffteil, insbesondere als Kunststoff-Spritzteil
ausgebildet ist.
8. Elektromagnet nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an dem Gehäuse (10) ein Überstand (11) vorgesehen ist, an welchem eine Schweißverbindung
(50) mit dem Stift (4, 4c) besteht.
9. Elektromagnet nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Stift (4) länger ist als die Hälfte, insbesondere länger ist als 70 % der Spulenlänge.
10. Elektromagnet nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Stift (4) Teil einer Steckverbindung ist und/oder im Anschlußbereich (3) mehrere,
anfänglich parallel verlaufende Stifte (4, 4a, 4b, 4c) angeordnet sind, die das Führungsstück
(7) durchdringen und, zumindest teilweise, eine Abwinkelung (41) aufweisen.
11. Elektromagnet nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Spulenverbinder (6) als Stanz- beziehungsweise Stanzbiegeteil ausgebildet ist.
12. Elektromagnet nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Spulenverbinder (6) eine Länge aufweist, die größer ist als 30 %, insbesondere
mehr als 50 %, bevorzugt mehr als 60 % oder mehr als 75 % des Durchmessers der Spule
(2)
13. Elektromagnet nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sich der Spulenverbinder (6) mindestens in einem spitzen Winkel, bevorzugt in einem
rechten Winkel zur Spulenachse erstreckt.
14. Verfahren für die Herstellung eines Elektromagneten, insbesondere nach einem oder
mehreren der vorhergehenden Ansprüche, wobei sich in einem Gehäuse ein Anschlussbereich
mit mindestens einem im Gehäuse sich erstreckenden Stift befindet und auf den Stift
zunächst ein Führungsstück aufgesteckt wird, hernach eine Spule mit mindestens einen,
im Wesentlichen starr ausgebildeten Spulenverbinder in das Gehäuse eingesetzt wird
und hernach der Stift mit dem Spulenverbinder verschweißt wird.
15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass durch das Aufstecken des Führungsstückes der Stift eine oder mehrere Abwinklungen
erfährt.