[0001] Die Erfindung betrifft einen Klemmkontakt zur elektrischen Anbindung von Leitern,
mit einer Klemmstelle, die ein Kontaktfeld zur Anlage des elektrischen Leiters und
einen Federschenkel umfasst, der bei geschlossenem Klemmkontakt den elektrischen Leiter
zwischen sich und dem Kontaktfeld hält, wobei der elektrische Leiter in die Klemmstelle
einschiebbar ist und der Federschenkel - gegebenenfalls unter Einschluss eines Winkels
mit dem Kontaktfeld - in Einschubrichtung des Leiters orientiert ist.
[0002] Aus dem druckschriftlich nicht belegbaren Stand der Technik sind derartige Klemmkontakte
hinlänglich bekannt und haben in der elektrischen Anschlusstechnik enorme Verbreitung
gefunden. Beispielsweise werden Sie für die werkzeugloseVerdrahtung von Lampenfassungen
genutzt.
[0003] Üblicherweise verfügt ein Fassungskörper über mehrere Öffnungen zum Einstecken von
Anschlusskabeln. Hinter diesen Öffnungen ist ein Kontaktfeld angeordnet. Ein Federschenkel
liegt vorgespannt mit seinem freien Ende auf dem Kontaktfeld auf und ist - einen Winkel
zwischen sich und dem Kontaktfeld einschließend - in Leitereinschubrichtung orientiert.
Wird nun zur Verdrahtung der Fassung ein Leiter mit seinem abisolierten Ende in die
Anschlussöffnungdes Fassungskörpers eingeschoben, so schiebt er sich unter den Federschenkel
und lenkt diesen federrückstellelastischaus. In Folge dessen ist nach Abschluss des
Einschubvorgangs das abisolierte Ende der Anschlussleitung zwischen Kontaktfeld und
Federschenkel geklemmt. Die Orientierung des Federschenkels in Einschubrichtung und
schräg auf das Kontaktfeld zulaufend hat den wesentlichen Vorteil einer einfachen,
werkzeuglosen Montage, einer sicheren Kontaktierung und einer Rückzugssicherung.
[0004] Diese Art von Klemmkontakt hat sich in der Anschlusstechnik hinlänglich bewährt und
wird vielfältig eingesetzt, da er sich sehr gut für den werkzeuglosen Anschluss elektrischer
Leiter eignet. Es gibt jedoch spezielle Anwendungen, insbesondere in der Beleuchtungstechnik,
bei denen der Einsatz solcher Klemmkontakte mitunter Schwierigkeiten bereitet. Hierzu
zählen beispielsweise Lampenfassungen für Halogenniedervoltlampen, bei welchen hohe
Ströme vom Anschlussleiter auf den Fassungskontakt zu übertragen sind. Hierzu bedarf
es eines erheblich gegen das Kontaktfeldvorgespannten Federschenkels um die notwendigen
Kontaktkräfte sicherzustellen. Das Einschieben des Leiters zwischen Federschenkel
und Kontaktfeld für den elektrischen Anschluss bedarf deshalb entsprechender Kräfte.
Um diese aufbringen zu können, sind die Anschlussleiter als Massivdraht ausgeführt.
Flexible feindrähtige Leiter sind regelmäßig durch Aderendhülsen oder Verzinnung versteift.
Anderenfalls besteht die Gefahr, dass der Leiter selbst aufgrund der hohen Einschubkräfte
abknickt und eine sichere Kontaktierung nicht zustande kommt.
[0005] Um diesem Problem in der Praxis zu begegnen, werden dort, wo hohe Ströme zu übertragen
sind, die elektrischen Leiter unter anderem mittels sogenannter Käfigzugfedern auf
dem zugehörigen Kontaktfeldgehalten. Eine solche Käfigzugfeder ist beispielsweise
in
DE 102007047327 A1 offenbart. Wesentlicher Unterschied zum eingangs genannten Stand der Technik besteht
darin, dass der Leiter quasi kraftfrei in die Klemmstelle des Kontaktes eingeführt
werden kann. Hierbei durchtaucht das abisolierte Leiterende berührungslos eine Öffnung
in einer Zugfeder, bis sie auf einen Spannhebel trifft. Die Einschubbewegung führt
zu einem Lösen von Spannhebel und Zugfeder. Die Zugfeder schnappt in ihre Geschlossen-Stellung,
wobei der Käfig den Leiter gegen das Kontaktfeld drängt. Durch eine gesonderte Eingriffsöffnung
lässt sich die Feder mit einem geeigneten Werkzeug, beispielsweise einem Schraubendreher,
wieder öffnen. Die Käfigzugfeder gemäß
DE 102007047327 A1gestattet lediglich bei Erstmontage einen widerstandslosen Einschub des Leiters. Im
Anschluss an die Erstmontage - bzw. bei erneutem Anschluss im Servicefall - ist das
Öffnen der Käfigzugfeder mit einem Werkzeug erforderlich.
[0006] Käfigzugfedern sind in der Regel in der Lage, die erforderlichen Kontaktkräfte zwischen
Leiter und Kontaktfeld sicherzustellen. Von Nachteil ist jedoch der durch die Käfigzugfeder
bedingte, gegenüber dem gattungsgemäßen Stand der Technik größere Bauraum. Ferner
von Nachteil ist, dass in eine geschlossene Käfigzugfeder ein Leiter nur eingeführt
werden kann, nachdem die Käfigzugfeder mit einem gesonderten Werkzeug in Offen-Stellung
bewegt wurde.
[0007] Aufgabe der Erfindung ist es, einen neuartigen Klemmkontakt zu schaffen, der den
Leiter mit der für die Übertragung hoher Ströme erforderlichen Kraft auf dem Kontaktfeld
hält und eine werkzeuglose Montage der Anschlussleitungen auch bei geschlossenem Kontakt
ermöglicht.
[0008] Gelöst wird die Erfindung von einem Klemmkontakt mit den Merkmalen des Anspruchs
1, insbesondere mit den kennzeichnenden Merkmalen, wonach der Klemmkontakt einen Auslösehebel
umfasst, der in der Bewegungsbahn des elektrischen Leiters angeordnet ist und mit
dem Federschenkel in einer den Federschenkel in einer Offenstellung haltenden Wirkverbindung
steht, wobei ein erstes Einschieben des Leiters in die Klemmstelle die Wirkverbindung
zwischen Auslösehebel und Federschenkel trennt und den Klemmkontakt schließt, so dass
der Federschenkel den Leiter zwischen sich und dem Kontaktfeld hält.
[0009] Der wesentliche Vorteil des erfindungsgemäßen Klemmkontakts ist zunächst einmal darin
zu sehen, dass eine raumsparende und kompakte Bauform erhalten geblieben ist. Darüber
hinaus gestattet der durch den Auslösehebel in einer Offenstellung gesicherte Federschenkel
ein quasi kraftfreies Einführen des elektrischen Leiters in die Klemmstelle. Lediglich
zum Lösen der Wirkverbindung zwischen Auslösehebel und Federschenkel ist ein gewisser
Kraftaufwand erforderlich. Der Federschenkel selbst kann in seiner Vorspannung ohne
Berücksichtigung der Montageerfordernisse einzig und allein auf eine ausreichende
Andruckkraft optimiert werden. Im Gegensatz zum gattungsgemäßen Stand der Technik
muss nicht darauf geachtet werden, dass die Andruckkraft des Federschenkels bei Erstmontage
noch ein Einschieben des Anschlussleiters in die Klemmstelle ermöglicht. Dies ist
insbesondere im Hinblick auf die manuelle Vorkonfektionierung von Fassungen mit Anschlussleitungen
in der Massenfertigung vorteilhaft.
[0010] Dennoch ist es möglich, einen ausreichend steifen Leiter weiterhin auch bei geschlossener
Klemmstelle unter den Federschenkel zu schieben wie es beispielsweise im Fall eines
Leitungswechsels oder einer Reparatur der Fassung erforderlich sein kann. Insoweit
ist auch bei geschlossenem Klemmkontakt weiterhin ein werkzeugloses Anschließen elektrischer
Leiter möglich, wobei der erhöhte Kraftaufwand für beispielsweise Reparaturarbeiten
problemlos handhabbar ist.
[0011] Besonders bevorzugt ist eine Ausführungsform, die sich dadurch kennzeichnet, dass
das Kontaktfeld, der Federschenkel und der Auslösehebel werkstoffeinheitlich- stoffschlüssig
miteinander verbunden sind.
[0012] Ein derart ausgestalteter Klemmkontakt lässt sich beispielsweise durch Stanzen und
anschließendes Aufrichten besonders einfach und effizient herstellen.
[0013] Ein besonders einfacher Aufbau des Klemmkontakts sieht vor, dass der Auslösehebel
den Federschenkel unmittelbar in seiner Offenstellung hält. Weiterhin ist vorgesehen,
dass das den Leiter haltende freie Ende des Federschenkels v-förmig eingeschnitten
ist. Der wesentliche Vorteil ist darin zu sehen, dass eine Zwei-Punkt-Anlage zwischen
Federschenkel und Leiter und somit eine gute Übertragung des Anpressdrucks gewährleistet
ist. Zudem verhindert das den Leiter so überfangende freie Ende ein seitliches Wegrutschen
des Leiters.
[0014] Konkret ist vorgesehen, dass der Federschenkel eine Basis aufweist, an welcher der
Auslösehebel einstückig-stoffschlüssig angeordnet ist.
[0015] Weiterhin ist vorgesehen, dass der Auslösehebel einen zum freien Federschenkelende
gerichteten Haltezapfen zur Auflage des freien Federschenkelendes in der Offenstellung
aufweist.
[0016] Besonders vorteilhaft ist es, wenn der Federschenkel zwischen seiner Basis und seinem
freien Ende eine Materialschwächungszone aufweist, die eine Verlagerung von Basis
und Auslösehebel in Einschubrichtung des Leiters gestattet, insbesondere wenn die
Verlagerung zumindest dem notwendigen Lösehub des Auslösehebels zum Abgleiten des
freien Federschenkelendes von dem Haltezapfen entspricht.
[0017] Der wesentliche Vorteil dieser Ausführungsform ist darin zu sehen, dass sie hinsichtlich
des Auslösehebels ohne separat zu lagernde bewegliche Teile auskommt, sondern der
Federschenkel lediglich durch eine leichte Verlagerung seiner Basis lösbar ist.
[0018] Schließlich ist daran gedacht, dass das Kontaktfeld Leitglieder aufweist, die den
elektrischen Leiter auf einer Bewegungsbahn in Richtung Auslösehebel halten und zentrieren,
wodurch ein seitliches Abgleiten des Leiters vom Kontaktfeld verhindert wird.
[0019] Die Ausgestaltung des Kontaktfeldes in der vorgenannten Form stellt sicher, dass
der Leiter direkt dem Auslösehebel zugeführt wird.
[0020] Im Übrigen wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispieles erläutert. Es zeigen:
- Fig.1
- die Teilschnittansicht einer Fassung mit erfindungsgemäßem Klemmkontakt in Offen-Stellung,
- Fig.2
- die Darstellung gemäß Fig. 1 mit in die Klemmstelle eingeführtem Leiter,
- Fig. 3
- die Darstellung gemäß Fig. 1 mit durch den Leiter betätigten Auslösehebel,
- Fig. 4
- die Darstellung gemäß Fig. 1 mit geschossenem Klemmkontakt und in der Klemmstelle
gehaltenem Leiter,
- Fig. 5
- die Darstellung gemäß Fig. 1 mit geschlossenem Klemmkontakt mit vor der Klemmstelle
befindlichem Leiter.
[0021] In den Figuren ist ein Fassungsgehäuse in Teildarstellung gezeigt, wobei es sich
hier um eine Teilschnittdarstellung handelt. Das Fassungsgehäuse in seiner Gesamtheit
ist mit der Bezugsziffer 10 versehen.
[0022] Das Fassungsgehäuse 10 umfasst einen zur Lampe gewandten Fassungskopf 11, welcher
neben der hier nicht dargestellten Aufnahme für die Lampe in seinem Inneren verschiedene
Fassungsbauteile aufnimmt. In den Figuren ist der in einer Ausnehmung 12 des Fassungskopfes
11 angeordnete und in seiner Gesamtheit mit der Bezugsziffer 13 versehene Anschlusskontakt
gezeigt.
[0023] Die Ausnehmung 12 ist von der Unterseite des Fassungskopfes her zugänglich, so dass
der Anschlusskontakt 13 in den Fassungskopf 11 eingelegt werden kann. Nach Bestückung
des Fassungskopfes 11 wird dieser unterseitig durch einen Fassungsboden 14 verschlossen.
[0024] Der Anschlusskontakt 13 umfasst zunächst ein Kontaktfeld 15 mit Führungsgliedern
16 für das abisolierte Ende 17 des Anschlussleiters 18, welches speziell bei flexiblen
Leitern gegebenenfalls durch eine Aderendhülse 19 verstärkt ist.
[0025] Weiterhin umfasst der Anschlusskontakt 13 einen Federschenkel 20, dessen freies Ende
21 der Halterung und Kontaktierung des Anschlussleiters 18 auf dem Kontaktfeld 15
dient. Ein v-förmiger Einschnitt 22 am freien Ende 21 des Federschenkels 20 gewährleistet
eine Zwei-Punkt-Anlage des Federschenkels 20 am Leiter 18.
[0026] Der Federschenkel 20 des Anschlusskontakts 13 geht über eine Materialschwächungszone
23 in eine Basis 24 über, an welcher ein Auslösehebel 25 angeordnet ist. Über ein
Verbindungsglied 26 ist das Kontaktfeld 15 mit Federschenkel 20 verbunden, so dass
der in seiner Gesamtheit mit 13 bezeichnete Klemmkontakt ein einstückig stoffschlüssiges
Bauteil bildet und beispielsweise aus einem Stanzling aufgerichtet werden kann. Alternativ
kann das Kontaktfeld 15 ein separates Bauteil mit besserem elektrischen Leitwert oder
mit einer veredelten Oberfläche sein, welches mit dem Federschenkel 20 mechanisch
verbunden ist.
[0027] Die Darstellung in Fig. 2 entspricht im Wesentlichen derjenigen in Fig. 1. Der elektrische
Leiter 18 ist durch einen vom Fassungsboden 14 ausgebildeten Einsteckkanal 27 in das
Fassungsgehäuse 10 eingeschoben worden. Das abisolierte Ende 17 mit seiner Aderendhülse
19 ist im Wirkbereich des Klemmkontaktes 13 auf dem Kontaktfeld 15 angeordnet. Die
Führungsglieder 16 unterstützen die Einschubbewegung des Leiters 18 und helfen, diesen
zentriert auf den Auslösehebel 25 hin zu bewegen.
[0028] Der Leiter 18 lässt sich quasi kraftfrei in die von Kontaktfeld 15 und Federschenkel
20 gebildete Klemmstelle einführen, da der Federschenkel 20, insbesondere dessen freies
Ende 21, von Haltezapfen 28 des Auslösehebels 25 in einer Offen-Stellung gehalten
ist. Hierzu liegt das freie Ende 21 auf den Haltezapfen 28 (hier zwei) des Auslösehebels
25 auf. In dieser Lage ist das freie Ende 21 des Federschenkels 20 außerhalb der Bewegungsbahn
des Leiters 18 angeordnet. Der Federschenkel 20 ist entgegen seiner Federrückstellkraft
auf den Haltezapfen 28 des Auslösehebels 25 gelagert.
[0029] In Fig. 3 wurde die Einschubbewegung des Leiters 18 in Richtung des Pfeils x gegenüber
der Darstellung in Fig. 2 fortgesetzt. In Folge dessen trifft die Stirnfläche 29 des
abisolierten Leiterendes 17 gegen den Auslösehebel 25. Bei weiter fortgesetzter Bewegung
x wird auch der Auslösehebel 25 und mit diesem bewegungseinheitlich die Basis 24 in
Einschubrichtung x verlagert. Dies führt zu einer Relativverschiebung der Haltezapfen
28 gegenüber dem freien Ende 21 des Federschenkels 20. In Folge dessen rutschen die
Haltezapfen 28 des Auslösehebels 25 unter dem freien Ende 21 des Federschenkels 20
weg und geben diesen frei.
[0030] Zu beachten ist hierbei, dass bereits eine geringe Verlagerung - ein geringer Lösehub
- des Auslösehebels 25 ausreichend ist, um das freie Ende 21 des Federschenkels 20
zu lösen. Die Führungsglieder 16 unterstützen und stabilisieren die Einschubbewegung
x. Der Lösehub des Auslösehebels 25 bedarf lediglich einer geringen Einschubkraft.
[0031] Bedingt durch den geringen Lösehub und den geringen Kraftaufwand zur Ausführung desselben
ist eine Aderendhülse auf dem abisolierten Ende des Leiters 18 nicht unbedingt erforderlich.
Auch ohne zusätzliche Aussteifung besteht beim Auftreffen der Stirnfläche 29 des Leiters
18 keine Gefahr, dass dessen abisoliertes Ende 17 abknickt. Hinzu kommt, dass bei
einer maschinellen Montage der Anschlussleitungen 18 diese mit einer vergleichsweise
hohen Geschwindigkeit in die Klemmstelle eingeführt werden und auf den Auslösehebel
25 treffen. Die hierdurch erreichte Impulsenergie im Zusammenhang mit der durch Massenträgheit
begründeten, verspäteten Verformung ermöglicht einen ausreichenden Lösehub auch bei
vergleichsweise labilen Leiterenden 17. Die Materialschwächungszone 23 zwischen Basis
24 und Federschenkel 20 vermindert den Kraftaufwand zum Ausführen des Lösehubes weiter.
[0032] Als Folge des Lösehubes des Auslösehebels 25 in Fig. 3 schnappt der Federschenkel
20 mit seinem freien Ende 21 in Richtung Kontaktfeld 15 und schließt so den Klemmkontakt
13 bzw. die Klemmstelle. Das Leiterende 17 wird mit einem ausreichenden Anpressdruck
durch den Federschenkel 20 auf dem Kontaktfeld gehalten. Gleichzeitig bildet der in
Leitereinschubrichtung x orientierte und einen Winkel mit dem Kontaktfeld 15 einschließende
Federschenkel 20 eine Rückzugssicherung für den Leiter 18. Der v-förmige Einschnitt
22 des Federschenkels 20 bewirkt eine Zwei-Punkt-Anlage zwischen dem freien Ende 21
und dem Leiterende 17.
[0033] Der erfindungsgemäße Klemmkontakt 13 hat folglich den erheblichen Vorteil, dass ein
Anschlussleiter 18 kraftfrei in die Klemmstelle eingeführt werden kann, sofern der
Federschenkel 20 sich in Offen-Stellung befindet.
[0034] Lediglich ein geringer Kraftaufwand ist erforderlich, um bei der Erstmontage des
Leiters den Lösehub des Auslösehebels 25 auszuführen. Hierdurch wird die Verbindung
zwischen Haltezapfen 28 und freiem Ende 21 des Federschenkels 20 gelöst, welche den
Federschenkel 20 in seiner Offen-Stellung hält. Der Federschenkel 20 schnappt federrückstellelastisch
in seine Geschlossen-Stellung und hält das freie Ende 17 des Leiters 18 mit der zur
Übertragung hoher Ströme notwendigen Kraft auf dem Kontaktfeld 15.
[0035] Bei Erstmontage ist der Kraftaufwand zum Festlegen des Leiterendes 17 in der Klemmstelle
somit erheblich geringer als bei Klemmkontakten aus dem Stand der Technik, bei welchen
das Leiterende 17 gegen die Federrückstellkraft des Federschenkels 20 zwischen diesen
und das Kontaktfeld 15 eingeschoben werden muss.
[0036] Der erfindungsgemäße Klemmkontakt 13 ermöglicht in Folge dessen ein einfaches und
schraubenloses Konnektieren des elektrischen Leiters.
[0037] Im Hinblick auf Fig. 5 offenbart sich jedoch ein weiterer wesentlicher Vorteil des
Klemmkontaktes 13 der Erfindung. In Fig. 5 ist der Klemmkontakt 13 in Geschlossen-Stellung
dargestellt, ohne dass ein Leiter 18 zwischen Federschenkel 20 und Kontaktfeld 15
angeordnet ist. In Fig. 5 nimmt der Federschenkel insoweit die in Einschubrichtung
x orientierte und einen Winkel mit dem Kontaktfeld 15 einschließende Stellung eines
Klemmkontaktes gemäß Oberbegriff des Hauptanspruchs ein. Im Gegensatz zu den eingangs
beschriebenen, heterogenen Käfigzugfedern ist es beim erfindungsgemäßen Klemmkontakt
13 jedoch auch in Geschlossen-Stellung möglich, einen Leiter 18 ohne zusätzliches
Werkzeug zum Öffnen des Klemmkontaktes 13 in die Klemmstelle einzuschieben. Hierzu
muss lediglich die Federrückstellkraft des Federschenkels 20 überwunden werden.
Bezugszeichenliste:
[0038]
- 10
- Fassungsgehäuse (Teilansicht)
- 11
- Fassungskopf
- 12
- Ausnehmung von 11
- 13
- Anschlusskontakt
- 14
- Fassungsboden
- 15
- Kontaktfeld
- 16
- Führungsglied
- 17
- abisoliertes Leiterende
- 18
- Anschlussleiter
- 19
- Aderendhülse
- 20
- Federschenkel
- 21
- freies Ende von 20
- 22
- v-förmiger Einschnitt
- 23
- Materialschwächungszone von 20
- 24
- Basis
- 25
- Auslösehebel
- 26
- Verbindungsglied
- 27
- Einsteckkanal
- 28
- Haltezapfen von 25
- 29
- Stirnfläche
- x
- Leitereinschubrichtung
1. Klemmkontakt (13) zur elektrischen Anbindung von Leitern (18), mit einer Klemmstelle,
die ein Kontaktfeld (15) zur Anlage des elektrischen Leiters (18) und einen Federschenkel
(20) umfasst, der bei geschlossenem Klemmkontakt (13) den elektrischen Leiter (18)
zwischen sich und dem Kontaktfeld (15) hält, wobei der elektrische Leiter (18) in
die Klemmstelle einschiebbar ist und der Federschenkel (20) - gegebenenfalls unter
Einschluss eines Winkels mit dem Kontaktfeld (15) - in Einschubrichtung x des Leiters
(18) orientiert ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Klemmkontakt (13) einen Auslösehebel (25) umfasst, der in der Bewegungsbahn des
elektrischen Leiters (18) angeordnet ist und mit dem Federschenkel (20) in einer den
Federschenkel (20) in einer Offenstellung haltenden Wirkverbindung steht, wobei ein
erstes Einschieben des Leiters (18) in die Klemmstelle die Wirkverbindung zwischen
Auslösehebel (25) und Federschenkel (20) trennt und den Klemmkontakt (13) schließt,
so dass der Federschenkel (20) den Leiter (18) zwischen sich und dem Kontaktfeld (15)
hält.
2. Klemmkontakt nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der in Einschubrichtung x orientierte Federschenkel (20) bei geschlossenem Klemmkontakt
(13) entgegen der Federrückstellkräfte von dem elektrischen Leiter (18) aus dessen
Bewegungsbahn drängbar ist.
3. Klemmkontakt nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Kontaktfeld (15), der Federschenkel (20) und der Auslösehebel (25) werkstoffeinheitlich-
stoffschlüssig miteinander verbunden sind.
4. Klemmkontakt nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Auslösehebel (25) den Federschenkel (20) unmittelbar in seiner Offenstellung
hält.
5. Klemmkontakt nach einem der vorhergehenden Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, dass das den Leiter (18) haltende freie Ende (21) des Federschenkels (20) v-förmig eingeschnitten
ist.
6. Klemmkontakt nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Federschenkel (20) eine Basis (24) aufweist, an welcher der Auslösehebel (25)
einstückig-stoffschlüssig angeordnet ist.
7. Klemmkontakt nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Auslösehebel (25) mindestens einen zum freien Federschenkelende (21) gerichteten
Haltezapfen (28) zur Auflage des freien Federschenkelendes (21) in der Offenstellung
aufweist.
8. Klemmkontakt nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Federschenkel (20) zwischen seiner Basis (24) und seinem freien Ende (21) eine
Materialschwächungszone (23) aufweist, die eine Verlagerung des an der Basis (24)
angeordneten Auslösehebels (25) in Einschubrichtung x des Leiters (18) gestattet.
9. Klemmkontakt nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Verlagerung zumindest dem notwendigen Lösehub des Auslösehebels (25) zum Abgleiten
des freien Federschenkelendes (21) von dem Haltezapfen (28) entspricht.
10. Klemmkontakt nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Kontaktfeld (15) Führungsglieder (16) aufweist, die den elektrischen Leiter (18)
auf einer Bewegungsbahn in Richtung Auslösehebel (25) halten.
11. Klemmkontakt nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Kontaktfeld (15) aus einem ersten Material besteht und der Federschenkel (20)
und der Auslösehebel (25) werkstoffeinheitlichstoffschlüssig aus einem zweiten Material
gefertigt und an dem Kontaktfeld (15) befestigt sind.