[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Behandlungsvorrichtung zur Behandlung von
Werkstücken mittels eines Behandlungsmediums, insbesondere eine Behandlungsvorrichtung
zur reinigenden oder trocknenden Behandlung von Werkstücken.
[0002] Aus der
EP 0 507 294 B1, der
WO 98/45059 oder der
DE 10 2004 046 802 A1 sind jeweils Behandlungsvorrichtungen zur reinigenden oder trocknenden Behandlung
von Werkstücken bekannt, die eine Behandlungskammer, einen in der Behandlungskammer
angeordneten Werkstückträger und eine Düsenvorrichtung mit wenigstens einer Düse aufweisen,
wobei die Düse einen auf den Werkstückträger gerichteten Auslass für ein Behandlungsmedium,
beispielsweise ein flüssiges Reinigungsmedium oder ein gasförmiges Trocknungsmedium,
besitzt. Die Düsenvorrichtung oder der Werkstückträger oder beide sind bei den bekannten
Vorrichtungen um eine gemeinsame Rotationsachse drehbar gelagert, so dass die wenigstens
eine Düse und der Werkstückträger relativ zueinander in einer um die Rotationsachse
verlaufenden Rotationsrichtung bewegbar sind.
[0003] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Behandlungsvorrichtung zur Behandlung
von Werkstücken mittels eines Behandlungsmediums zur Verfügung zu stellen, die eine
effektive Behandlung von werkstücken bei einem niedrigeren Einsatz von Ressourcen
ermöglicht.
[0004] Die
US-A-4, 175,575 beschreibt eine Geschirrspülmaschine mit einer beweglichen Düse. Diese Düse ist über
eine Stange an ein bewegliches Rad gekoppelt, so dass die Düse bei Drehung des beweglichen
Rads ausgelenkt wird.
[0005] Die
JP-A-2001040735 beschreibt eine Düsenanordnung mit einem Düsenauslass, der gegenüber einer Blende
verschoben werden kann, um den Düsenauslass freizugeben oder zu verschließen. Ein
Verschieben des Düsenauslasses erfolgt bei dieser Düsenanordnung mittels eines Piezoelements.
[0006] Diese Aufgabe wird durch eine Behandlungsvorrichtung gemäß Anspruch 1 gelöst. Ausgestaltungen
und Weiterbildungen sind Gegenstand von Unteransprüchen.
[0007] Bei dieser Behandlungsvorrichtung sind die einzelnen Düseneinheiten durch den jeweils
zugeordneten wenigstens einen Düsenaktor unabhängig voneinander betätigbar. Die wenigstens
eine Düse einer Düseneinheit kann dadurch unabhängig von der wenigstens einen Düse
jeder der anderen Düseneinheiten bewegt, insbesondere geschwenkt werden. Hierdurch
ist für die wenigstens eine Düse einer Düseneinheit beispielsweise ein Auftreffwinkel,
unter dem ein Strahl des durch die Düse abgegebenen Behandlungsmediums auf den Werkstückträger
mit dem Werkstück oder den Werkstücken auftrifft, unabhängig von den Auftreffwinkel
der Düsen der anderen Düseneinheiten einstellbar und während des Betriebs der Behandlungsvorrichtung
variierbar. Die Effektivität einer durch diese Behandlungsvorrichtung durchgeführten
Behandlung ist gegenüber herkömmlichen Behandlungsvorrichtungen dadurch erhöht. Die
individuelle Einstellbarkeit der einzelnen Düsen macht es möglich, einen durch die
Behandlungsvorrichtung durchführbaren Behandlungsprozess speziell auf die Geometrie
eines Werkstücks abzustimmen, das während des Behandlungsprozesses durch den Werkstückträger
gehalten ist.
[0008] Die Anzahl der Freiheitsgrade, die für die Bewegung der Düse einer Düseneinheit zur
Verfügung stehen, ist abhängig von der Art und der Anzahl der Düsenaktoren, die der
wenigstens einen Düse einer Düseneinheit zugeordnet sind. Eine hohe Bewegungfreiheit
lässt sich in diesem Zusammenhang dann erreichen, wenn einer Düse wenigstens drei
Düsenaktoren zugeordnet sind, die unabhängig voneinander betätigbar sind.
[0009] Ausführungsbeispiele werden nachfolgend unter Bezugnahme auf Figuren erläutert. Die
Figuren sind dabei nicht notwendigerweise maßstabsgerecht, der Schwerpunkt liegt vielmehr
auf der Erläuterung des Grundprinzips. In den Figuren sind lediglich die zum Verständnis
dieses Grundprinzips notwendigen Teile bzw. Bauelementzonen dargestellt. In den Figuren
bezeichnen, sofern nicht anders angegeben, gleiche Bezugszeichen gleiche Teile mit
gleicher Bedeutung.
- Figur 1
- veranschaulicht ein erstes Beispiel einer Behand- lungsvorrichtung, die eine Behandlungskammer,
einen Werkstückträger und eine Düsenvorrichtung mit meh- reren Düseneinheiten aufweist,
anhand einer Quer- schnittsdarstellung.
- Figur 2
- veranschaulicht ein zweites Beispiel einer Behand- lungsvorrichtung anhand einer Querschnittsdarstel-
lung.
- Figur 3
- veranschaulicht ein drittes Beispiel einer Behand- lungsvorrichtung anhand einer Querschnittsdarstel-
lung.
- Figur 4
- veranschaulicht ein nicht-erfindungsgemäßes, nur zur Erläuterung dienendes Beispiel
einer Düsenein- heit, die eine Düse gemäß einem ersten Beispiel und Düsenaktoren aufweist,
anhand einer Quer- schnittsdarstellung.
- Figur 5
- veranschaulicht ein weiteres nicht-erfindungs- gemäßes, nur zur Erläuterung dienendes
Beispiel ei- ner Düse.
- Figur 6
- veranschaulicht ein weiteres nicht-erfindungs- gemäßes, nur zur Erläuterung dienendes
Beispiel ei- ner Düseneinheit anhand einer Querschnittsdarstel- lung.
- Figur 7
- veranschaulicht ein erstes nicht-erfindungsgemäßes, nur zur Erläuterung dienendes
Beispiel einer Düsen- einheit, die mehrere Düsen aufweist.
- Figur 8
- veranschaulicht weitere nicht-erfindungsgemäße, nur zur Erläuterung dienende Beispiele
einer Düsenein- heit, die mehrere Düsen aufweist.
- Figur 9
- veranschaulicht ein nicht-erfindungsgemäßes, nur zur Erläuterung dienendes Beispiel
eines als Piezoaktor ausgebildeten Düsenaktors.
- Figur 10
- veranschaulicht ein erstes Ansteuerkonzept für Piezoaktoren anhand eines elektrischen
Ersatz- schaltbilds.
- Figur 11
- veranschaulicht ein zweites Ansteuerkonzept für Piezoaktoren anhand eines elektrischen
Ersatz- schaltbilds.
- Figur 12
- veranschaulicht ein erfindungsgemäßes Beispiel ei- ner Düse, deren Düsenkanal durch
einen Piezoaktor gebildet ist.
- Figur 13
- veranschaulicht ein nicht-erfindungsgemäßes, nur zur Erläuterung dienendes Beispiel
eines als pneu- matischer Aktor ausgebildeten Düsenaktors.
[0010] Figur 1 veranschaulicht ein erstes Beispiel einer Behandlungsvorrichtung zur Behandlung
von Werkstücken anhand einer Querschnittsdarstellung. Diese Behandlungsvorrichtung
weist eine Behandlungskammer 1 und einen in der Behandlungskammer 1 angeordneten Werkstückträger
2 auf. Zu Zwecken der Erläuterung sei angenommen, dass die Behandlungskammer 1 eine
im Wesentlichen quaderförmige oder zylinderförmige Geometrie besitzt, sie kann jedoch
auch beispielsweise kugelförmig sein (nicht dargestellt). Die Behandlungskammer weist
in nicht näher dargestellter Weise eine verschließbare Zuführöffnung auf. Diese Zuführöffnung
dient zum Einbringen von Werkstücken in die Behandlungskammer 1 vor Beginn eines durch
die Behandlungsvorrichtung durchführbaren Behandlungsprozesses und zum Herausnehmen
der Werkstücke nach Beendigung des Behandlungsprozesses.
[0011] Der Werkstückträger 2 weist eine Werkstückaufnahme 21 zur Aufnahme eines oder mehrerer
einzelner Werkstücke oder eines Werkstückkorbes mit darin angeordneten Werkstücken
auf. Ein solches werkstück oder ein solcher Werkstückkorb ist in Figur 1 schematisch
als Quader dargestellt und mit dem Bezugszeichen W bezeichnet. In diesem Zusammenhang
sei angemerkt, dass mittels der Behandlungsvorrichtung selbstverständlich Werkstücke
beliebiger Geometrie behandelt werden können.
[0012] Der Werkstückträger 2 kann fest innerhalb der Behandlungskammer 1 angeordnet sein.
Er kann jedoch auch rotierbar um eine Rotationsachse Z angeordnet sein, wie dies in
Figur 1 dargestellt ist. In diesem Fall weist der Werkstückträger 2 eine Welle 22
auf, an der die Werkstückaufnahme 21 befestigt ist und die in dem dargestellten Beispiel
an einer Seite aus der Behandlungskammer 1 herausragt und die außerhalb der Behandlungskammer
1 an ein Getriebe (nicht dargestellt) gekoppelt ist, über welches die Welle 22, und
damit der Werkstückträger-2 in eine Rotationsbewegung versetzt werden kann. Die Seite
der Behandlungskammer 1, an der die Welle 22 aus der Behandlungskammer 1 herausragt,
wird nachfolgend als erste Stirnseite der Behandlungskammer 1 bezeichnet.
[0013] Die Behandlungsvorrichtung weist außerdem eine Düsenvorrichtung 4 mit einer Anzahl
von Düseneinheiten 5 auf. Diese Düseneinheiten sind in Figur 1 lediglich schematisch
dargestellt und werden nachfolgend anhand weiterer Figuren noch im Detail erläutert
werden. Die in Figur 1 beispielhaft dargestellte Düsenvorrichtung 4 umfasst ein Düsenrohr
41, an dem die einzelnen Düseneinheiten 5 angeordnet sind und über welches den einzelnen
Düseneinheiten 5 ein Behandlungsmedium zugeführt werden kann. Dieses Behandlungsmedium
kann ein flüssiges Behandlungsmedium, wie z.B. eine wässrige Reinigungsflüssigkeit
zur reinigenden Behandlung der Werkstücke, oder ein gasförmiges Behandlungsmedium,
wie z.B. Luft zum Trocknen der Werkstücke nach Beendigung eines Reinigungsprozesses,
sein. Das Düsenrohr 41 besitzt in dem dargestellten Beispiel eine L-förmige Geometrie
mit einem ersten Rohrabschnitt 41
1, der sich im Wesentlichen parallel zu einer ersten Stirnseite der Behandlungskammer
erstreckt, und mit einem zweiten Rohrabschnitt 41
2, der senkrecht zu dem ersten Rohrabschnitt 41
1 angeordnet ist und der im Wesentlichen parallel zu peripheren Seitenwänden der Behandlungskammer
1 verläuft. "Periphere Seitenwände" sind bei dem dargestellten Beispiel solche Seitenwände,
die parallel zu der Rotationsachse Z verlaufen.
[0014] Optional weist das Düsenrohr 41 einen weiteren Düsenrohrabschnitt 41
3 auf, der dem ersten Düsenrohrabschnitt 41
1 über den Werkstückträger hinweg gegenüberliegt und an dem ebenfalls Düseneinheiten
angeordnet sein können. Die drei Düsenrohrabschnitte 41
1, 41
2, 41
3 umschließen in diesem Fall den Werkstückträger U-förmig. Bei einem weiteren Beispiel
(nicht dargestellt) ist vorgesehen, das Düsenrohr bogenförmig zu gestalten, insbesondere
bei einer kugelförmigen Behandlungskammer.
[0015] Düseneinheiten 5 können an dem ersten, zweiten oder dritten Rohrabschnitt oder -
wie dargestellt - an allen drei Rohrabschnitten des Düsenrohres 41 angeordnet sein.
Anstatt nur eines L-förmigen oder U-förmigen Abschnittes kann das Düsenrohr 41 auch
zwei L-förmige oder U-förmige Abschnitte aufweisen zwischen denen die Werkstückaufnahme
21 bzw. die Werkstücke W angeordnet sind, wie dies strichpunktiert in Figur 1 dargestellt
ist.
[0016] Die Düseneinheiten 5 können derart angeordnet sein, dass sie innerhalb der Behandlungskammer
1 um die Werkstückaufnahme 21 mit den Werkstücken W herum bewegbar sind. Die Düsenvorrichtung
4 weist hierzu beispielsweise eine Welle 42 auf, die sich an den ersten Rohrabschnitt
41
1 anschließt, die im Wesentlichen senkrecht zu diesem ersten Rohrabschnitt 41
1 verläuft und die an der ersten Stirnseite aus der Behandlungskammer 1 herausgeführt
ist. Diese Welle 42 ist in nicht näher dargestellter Weise an ein Getriebe gekoppelt,
über welches die Welle 42 in eine Rotationsbewegung versetzt werden kann. Bei einer
solchen Rotationsbewegung der Welle 42 werden der zweite Rohrabschnitt 41
2 und die an diesem Rohrabschnitt 41
2 angeordneten Düseneinheiten 5 auf einer durch die Geometrie des ersten und zweiten
Rohrabschnitts 41
1, 41
2 vorgegebenen Umlaufbahn um die Werkstücke W herumgeführt.
[0017] Die Welle 42 der Düsenvorrichtung 4 kann in grundsätzlich bekannter Weise zur Zuführung
des Behandlungsmediums zu dem ersten und zweiten Rohrabschnitt 41
1, 41
2 und dadurch zu den Düseneinheiten 5 dienen. Die Welle 42 der Düsenvorrichtung 4 kann
darüber hinaus in grundsätzlich bekannter Weise derart realisiert sein, dass die Welle
22 des Werkstückträgers 2 innerhalb einer Ausnehmung der Welle 42 der Düsenvorrichtung
4 angeordnet ist.
[0018] Anstatt die Wellen 22, 42 des Werkstückträgers 2 und der Düsenvorrichtung 4 gemeinsam
an der ersten Stirnseite aus der Behandlungskammer 1 herauszuführen, besteht bezugnehmend
auf Figur 2 auch die Möglichkeit, den Werkstückträger 2 und die Düsenvorrichtung 4
so zu realisieren, dass deren Wellen 22, 42 an gegenüberliegenden Stirnseiten aus
der Behandlungskammer herausgeführt sind.
[0019] Anstatt sowohl die Düsenvorrichtung 4 als auch den Werkstückträger 2 drehbar zu realisieren,
besteht auch die Möglichkeit, die Düsenvorrichtung 4 als drehbare Vorrichtung zu realisieren
und den Werkstückträger 2 starr in der Behandlungskammer anzuordnen. Auf die Welle
22 zum Drehen des Werkstückträgers 2 kann in diesem Fall verzichtet werden.
[0020] Bezugnehmend auf Figur 3 ist bei einem weiteren Beispiel vorgesehen, die Düseneinheiten
5 fest in der Behandlungskammer 1 - beispielsweise an der Wand der Behandlungskammer
1 - anzuordnen. Der Werkstückträger 2 kann in diesem Fall drehbar sein. Der Werkstückträger
2 kann jedoch auch starr sein, nämlich dann wenn eine für ein zufriedenstellendes
Behandlungsergebhis ausreichende Zahl von Düsen vorhanden ist. Die Zuführung eines
Behandlungsmediums zu den einzelnen Düseneinheiten kann bei einer solchen Vorrichtung
über Zuführleitungen 44 erfolgen, die im Bereich der Düseneinheiten 5 durch die Wand
der Behandlungskammer geführt sind. Aus Gründen der Übersichtlichkeit ist in Figur
3 eine solche Zuführleitung 44 lediglich für eine der Düseneinheiten 5 dargestellt.
Die einzelnen Düseneinheiten 5 können beliebig verteilt innerhalb der Behandlungskammer
an den peripheren Seitenwänden und/oder den Stirnseiten angeordnet sein.
[0021] In nicht näher dargestellter Weise besteht auch bei festen Düseneinheiten 5 die Möglichkeit
ein Düsenrohr im Innern der Behandlungskammer 1 anzuordnen und die einzelnen Düseneinheiten
über dieses Düsenrohr zu versorgen.
[0022] Die einzelnen Düseneinheiten weisen jeweils wenigstens eine Düse und wenigstens einen
an die wenigstens eine Düse gekoppelten Düsenaktor auf, über den eine Düsenstellung
der Düse einstellbar ist. Die Düsenstellung bestimmt hierbei eine Strahlrichtung,
in der durch die Düse ein Strahl des Behandlungsmediums abgegeben wird. Ein solcher
Strahl des Behandlungsmediums wird nachfolgend auch als Behandlungsstrahl bezeichnet.
Die Richtung, in der ein solcher Behandlungsstrahl durch eine Düse abgegeben wird,
ist abhängig von einer räumlichen Position einer Düsenöffnung der Düse.
[0023] Ein erstes Beispiel einer Düseneinheit 5 wird nachfolgend anhand der Figuren 4A bis
4C erläutert. Die Figuren 4A und 4B sind dabei Querschnittsdarstellungen, die die
Düseneinheit 5 für unterschiedliche Düsenstellungen zeigen, und Figur 4C ist eine
Draufsicht auf die Düseneinheit 5. Die dargestellte Düseneinheit 5 umfasst eine Düse
50 mit einer Düsenöffnung 52 und einem in die Düsenöffnung 52 mündendem Düsenkanal
53. Die in Figur 4A dargestellte Düse ist an einem Düsenrohr 41 angeordnet. Der Düsenkanal
53 ist dabei an einem der Düsenöffnung 52 abgewandten Ende derart mit einer Auslassöffnung
42 des Düsenrohrs 41 verbunden, dass ein Behandlungsmedium, das während des Betriebs
der Behandlungsvorrichtung im Düsenrohr 41 strömt, in den Düsenkanal 53 geleitet und
über die Düsenöffnung 52 in das Innere der Behandlungskammer 1 abgegeben wird. Das
Düsenrohr kann ein innerhalb der Behandlungskammer drehbares oder ein starres Düsenrohr
sein. Die nachfolgenden Ausführungen zu Figur 4 und den weiteren Figuren gelten entsprechend
für eine Anordnung, bei der die Düseneinheiten 5 an der Wand der Behandlungskammer
angeordnet sind. Anstatt an eine Auslassöffnung des Düsenrohrs 41 ist der Zuführkanal
53 dann an eine Öffnung der Behälterwand, über welche aus der externen Zuführleitung
(44 in Figur 3) die Zuführung eines Behandlungsmediums zu der Düseneinheit erfolgt,
angeschlossen. Der Begriff "Auslassöffnung" bezeichnet nachfolgend eine Auslassöffnung
des Düsenrohrs (wie dargestellt) oder eine Auslassöffnung an der Behälterwand (nicht
dargestellt).
[0024] Die Verbindung zwischen der Auslassöffnung 42 und dem Düsenkanal 53 ist in dem dargestellten
Beispiel durch einen flexiblen Schlauch 57 gewährleistet, der einerseits an dem Düsenrohr
41 im Bereich der Auslassöffnung 42 befestigt ist und der andererseits an einem Düsenkörper
51 der Düse 50 im Bereich des Düsenkanal 53 befestigt ist. Anstelle eines flexiblen
Schlauchs kann hierbei ein beliebiges anderes flexibles Verbindungselement verwendet
werden, das geeignet ist, das Behandlungsmedium von dem Düsenrohr 41 zu der Düse 50
zu leiten.
[0025] Mit S ist in den Figuren 4A und 4B eine Strahlrichtung bezeichnet, in der während
des Betriebs der Behandlungsstrahl über die Düsenöffnung 52 abgegeben wird. S bezeichnet
dabei eine "Hauptstrahlrichtung", also die Richtung, in der der Behandlungsstrahl
hauptsächlich abgegeben wird. Denn, abhängig von der Geometrie der Düsenöffnung 52
kann es vorkommen, dass Behandlungsflüssigkeit nicht als Vollstrahl nur in der Strahlrichtung
S abgegeben wird, sondern beispielsweise kegelförmig als Sprühkegel oder fächerförmig
als Sprühfächer über die Düsenöffnung 52 abgegeben wird. Die Strahlrichtung S bezeichnet
in diesem Fall eine Richtung, die in der Mitte aller durch einen solchen Sprühkegel
oder Sprühfächer definierten Richtungen liegt.
[0026] Die Düse 50 ist beweglich gegenüber dem Düsenrohr 41 gelagert, so dass die Strahlrichtung
S variiert werden kann. Im Zusammenhang mit der nachfolgenden Erläuterung wird lediglich
eine Bewegung der Düse 50 gegenüber dem Düsenrohr 41 und damit eine Variation der
Strahlrichtung S gegenüber dem Düsenrohr 41 näher betrachtet. Ist das Düsenrohr 41
in bereits erläuterter Weise bewegbar gelagert und wird das Düsenrohr 41 während des
Betriebs der Behandlungsvorrichtung bewegt, so überlagert sich die Bewegung der Düse
50 bzw. die Variation der Strahlrichtung mit einer solchen Bewegung der Düse, die
durch die Bewegung des Düsenrohrs 41 um die Werkstückaufnahme (21 in den Figuren 1
und 2) herum vorgegeben ist. Die Düse 50 ist so an dem Düsenrohr 41 angeordnet, dass
Behandlungsflüssigkeit über die Düse 50 gerichtet auf die durch den Werkstückträger
2 gehaltenen Werkstücke W abgegeben werden kann. Die Düse kann hierzu beispielsweise
zwischen dem Düsenrohr 4 und dem Werkstückträger 2 angeordnet sein oder kann seitlich
an dem Düsenrohr mit auf den Werkstückträger gerichteten Auslass angeordnet sein..
[0027] Um eine Bewegung der Düse 50 gegenüber dem Düsenrohr 41 zu ermöglichen, ist wenigstens
ein Düsenaktor 55 vorhanden, der zwischen der Düse 50 und dem Düsenrohr 41 angeordnet
ist. Bei dem in den Figuren 4A bis 4C dargestellten Beispiel ist der Düsenaktor 55
an der Düse 50 einerseits und unmittelbar an dem Düsenrohr 41 andererseits befestigt.
Anstatt den Düsenaktor 55 unmittelbar an dem Düsenrohr 41 zu befestigen, könnte auch
eine Haltevorrichtung, insbesondere eine plattenförmige Haltevorrichtung, an dem Düsenrohr
41 befestigt sein, an der wiederum der Düsenaktor 55 befestigt ist. Ein solches Vorgehen
ist insbesondere dann sinnvoll, wenn die Düse 50 über das Düsenrohr hinausragt - wie
dies in dem Beispiel in Figur 3C dargestellt ist - und wenn der Düsenaktor 55 an einer
Position der Düse 50 befestigt werden soll, die sich an einem über das Düsenrohr 41
herausragenden Abschnitt der Düse 50 befindet.
[0028] Die in den Figuren 4A bis 4C dargestellte Düseneinheit 5 weist einen Düsenaktor 55
auf, der eine veränderbare Länge besitzt. Ein solcher Aktor wird nachfolgend als Linearaktor
bezeichnet. Figur 4A zeigt den Düsenaktor 55 in einem ersten Betriebszustand, bei
dem dieser eine Länge 11 aufweist, und Figur 4B zeigt den Düsenaktor 55 in einem zweiten
Betriebszustand, bei dem dieser eine zweite Länge 12 aufweist. Beabstandet zu dem
Düsenaktor 55 ist eine Befestigungsvorrichtung 56 vorgesehen, durch welche die Düse
55 an dem Düsenrohr 41 im Bereich der Auslassöffnung gehalten ist.. Diese Befestigungsvorrichtung
56 ist dahingehend flexibel oder gelenkig, dass sie solche unterschiedlichen Winkelstellungen
der Düse 50 gegenüber dem Düsenrohr 41 zulässt, die sich bei den verschiedenen Betriebszuständen
bzw. verschiedenen Längen des Düsenaktors 55 einstellen. Der Düsenaktor 50 ist beispielsweise
über gelenkige oder flexible Kopplungselemente 55
1, 55
2 an dem Düsenrohr 41 einerseits und der Düse 50 andererseits befestigt. Diese Kopplungselemente
sind dabei so realisiert, dass sie ein Schwenken der Düse 50 gegenüber dem Düsenrohr
41 ermöglichen, wenn sich der Düsenaktor 55 ausdehnt oder zusammenzieht.
[0029] Der Düsenaktor 55 kann so gewählt sein, dass er lediglich zwei unterschiedliche Betriebszustände,
und damit zwei unterschiedliche Längen annehmen kann. In diesem Fall sind über den
Düsenaktor 55 lediglich zwei Winkelstellungen der Düse 50 gegenüber dem Düsenrohr
41 einstellbar. Der Düsenaktor 55 kann jedoch auch so realisiert sein, dass seine
Länge stufenlos innerhalb eines vorgegebenen Längenbereiches variiert werden kann.
In diesem Fall sind eine Vielzahl unterschiedlicher Winkelstellungen der Düse 50 gegenüber
dem Düsenrohr 41 einstellbar.
[0030] Um die Düse 50 stabil gegenüber der Düsenvorrichtung 41 zu lagern und um unter Verwendung
des Düsenaktors 55 eine definierte Schwenkbewegung zu ermöglichen, ist die Befestigungsvorrichtung
56 beispielsweise nach Art eines Scharniers ausgebildet. Bezugnehmend auf Figur 4C
können auch zwei beabstandet zueinander vorgesehene Befestigungsvorrichtungen 56
1, 56
2 vorgesehen sein, die die Düse 50 an zwei voneinander beabstandeten Punkten an dem
Düsenrohr 41 befestigen.
[0031] Durch die bewegliche, insbesondere schwenkbare Lagerung der Düse 50 gegenüber dem
Düsenrohr 41 kann im Vergleich zu herkömmlichen Reinigungsvorrichtungen, die starre
Düsen besitzen, bei einer gleichen Anzahl von Düsen ein größerer Bereich der Werkstücke
mit dem Behandlungsmedium beaufschlagt werden. Oder umgekehrt: Um eine gleiche Fläche
der Werkstücke mit Behandlungsmedium zu beaufschlagen, müssen bei der erfindungsgemäßen
Behandlungsvorrichtung weniger Düsen vorgesehen werden. Die schwenkbare Lagerung der
Düsen 50 gegenüber dem Düsenrohr 41 ermöglicht es außerdem, während des Behandlungsprozesses
die Strahlrichtung S immer wieder zu verändern, und dadurch einen Winkel, unter dem
der Behandlungsstrahl auf das Werkstück auftrifft, immer wieder zu ändern. Hierdurch
kann beispielsweise eine besonders effektive Reinigung erreicht werden.
[0032] Der Winkelbereich, innerhalb dessen die Düse 50 gegenüber dem Düsenrohr 41 geschwenkt
werden kann, ist in verständlicher Weise abhängig von den Eigenschaften des Düsenaktors
55 und insbesondere abhängig von dem Maß, um welches die Länge des Düsenaktors 55
variabel ist. In dem in den Figuren 4A bis 4C dargestellten Beispiel verläuft eine
Ebene, innerhalb derer die Strahlrichtung S veränderlich ist, parallel zu einer Längsrichtung
L des Düsenrohrs 41, da die Befestigungspunkte des Düsenaktors 55 und der Befestigungsvorrichtung
56 an dem Düsenrohr 41 in dieser Längsrichtung L zueinander beabstandet sind. In diesem
Zusammenhang sei darauf hingewiesen, dass die Ebene, innerhalb derer die die Strahlrichtung
S variiert werden kann, durch die Wahl der Befestigungspunkte des Düsenaktors 55 und
der Befestigungsvorrichtung 56 an dem Düsenrohr 41 selbstverständlich beliebig eingestellt
werden kann.
[0033] Die Anzahl der Freiheitsgrade für die Variation der Strahlrichtung S kann gegenüber
dem zuvor erläuterten Beispiel erhöht werden, wenn zwei oder mehr Linearaktoren vorgesehen
werden, die beabstandet zueinander an dem Düsenkörper 51 der Düse 50 angeordnet sind.
Figur 5 zeigt in Draufsicht eine Düse 50 an deren Düsenkörper 51 beabstandet zueinander
drei Düsenaktoren 55A, 55B, 55C angeordnet sind. Entsprechend des Düsenaktors, der
zuvor anhand der Figuren 4A bis 4C erläutert wurde, sind die einzelnen Düsenaktoren
55A, 55B, 55C an dem Düsenkörper 51 einerseits und dem Düsenrohr 41 - bzw. einer an
dem Düsenrohr 41 befestigten Haltevorrichtung - andererseits befestigt. Die Düsenaktoren
55A-55C sind dabei derart gelenkig oder flexibel an dem Düsenkörper 51 und dem Düsenrohr
41 bzw. der Haltevorrichtung befestigt, dass ein Schwenken der Düse 55 gegenüber dem
Düsenrohr 41 möglich ist. Bei dem in Figur 5 dargestellten Beispiel bilden die Punkte,
an denen die Düsenaktoren 55A - 55C an dem Düsenkörper 51 angeordnet sind, ein gleichschenkliges
Dreieck. Dies ist lediglich als Beispiel zu verstehen; die einzelnen Düsenaktoren
55A - 55C können selbstverständlich in einer beliebigen Dreieckskonfiguration angeordnet
sein. Darüber hinaus können in nicht näher dargestellter Weise auch mehr als drei
Düsenaktoren vorgesehen werden, z.B. sechs Düsenaktoren, die ein Hexapod (nicht dargestellt)
bilden.
[0034] Die für den anhand der Figuren 4A bis 4C erläuterten Düsenaktor 55 gemachten Ausführungen
hinsichtlich dessen Funktionsweise gelten entsprechend für die Düsenaktoren 55A-55C
gemäß Figur 5. So können diese Düsenaktoren 55A-55C beispielsweise so realisiert sein,
dass sie lediglich zwei unterschiedliche Betriebszustände mit unterschiedlichen Längen
aufweisen können. Diese Düsenaktoren können jedoch auch so realisiert sein, dass deren
Länge innerhalb eines vorgegebenen Variationsbereiches stufenlos oder annähernd stufenlos
einstellbar ist. Bei einfachen Düsenaktoren, die lediglich zwei unterschiedliche Betriebszustände
annehmen können, können bereits 8 (=2
3) unterschiedliche Strahlrichtungen S eingestellt werden. Bezeichnet man mit a die
Anzahl der unterschiedlichen Längen, die die einzelnen Düsenaktoren annehmen können,
so gilt allgemein für eine Anzahl N, die die unterschiedlichen Strahlrichtungen bezeichnet:
N = a
3. Bei Verwendung von Linearaktoren mit stufenlos verstellbaren Längen lassen somit
beliebig viele unterschiedliche Winkelstellungen einstellen.
[0035] Drei Düsenaktoren 55A-55C, die in einer Dreieckskonfiguration angeordnet sind, erlauben
drei Freiheitsgrade für die Bewegung der Düse 50 und ermöglichen damit ein beliebiges
räumliches Schwenken der Düse 50 gegenüber dem Düsenrohr 41.
[0036] Figur 6 zeigt ein weiteres Beispiel einer Düseneinheit 5 im Querschnitt. Anstelle
eines flexiblen Verbindungsschlauches zwischen der Auslassöffnung 42 des Düsenrohrs
41 und dem Düsenkanal 53 ist bei dieser Düseneinheit 5 ein kalottenfömiger Anschlussstutzen
54 vorgesehen, der im Bereich der Auslassöffnung 42 an dem Düsenrohr 41 befestigt
ist und der einen Durchflusskanal für das Behandlungsmedium aufweist. Ist die Düseneinheit
5 unmittelbar an der Behälterwand befestigt (nicht dargestellt), so befindet sich
der kalottenförmige Anschlussstutzen an der Behälterwand.
[0037] Der kalottenförmige Anschlussstutzen 54 kann beispielsweise mittels eines Schraubgewindes
in das Düsenrohr 41 bzw. die Behälterwand eingeschraubt sein. Der Düsenkörper 51 besitzt
bei diesem Ausführungsbeispiel eine an die Geometrie des Anschlussstutzens 54 angepasste
Aussparung 58 in die ein dem Düsenrohr 41 abgewandtes Ende des Anschlussstutzens 54
eingesetzt ist. Der Düsenkörper 51 ist aufgrund der kalottenförmigen Aussparung 58
und der kalottenförmigen Geometrie des Anschlussstutzens 54 um den Anschlussstutzen
54 herum schwenkbar. Zum Schwenken des Düsenkörpers 51 gegenüber dem Düsenrohr 41
ist wenigstens ein Düsenaktor vorgesehen, der zwischen dem Düsenkörper 51 und dem
Düsenrohr 41 bzw. der Behälterwand angeordnet ist. Die für die Ausführungsbeispiele
gemäß der Figuren 4 und 5 gemachten Ausführungen hinsichtlich der Anzahl und der Funktion
der verwendeten Düsenaktoren gelten für das Ausführungsbeispiel gemäß Figur 6 entsprechend.
[0038] Bei den bisher erläuterten Beispielen umfasst jede der Düseneinheiten 5 nur eine
Düse, der ein oder mehrere Düsenaktoren zugeordnet sind. Bei einem weiteren Beispiel
ist vorgesehen, anstatt nur einer Düse zwei oder mehr Düsen pro Düseneinheit 5 vorzusehen,
denen wenigstens ein Düsenaktor zugeordnet ist. Die einzelnen Düsen sind hierbei durch
ein Kopplungselement miteinander gekoppelt und über dieses Kopplungselement gemeinsam
bewegbar.
[0039] Figur 7 zeigt ein Beispiel einer solchen Düseneinheit 5, die mehrere - in dem Beispiel
zwei - Düsen aufweist. Diese einzelnen Düsen sind in dem dargestellten Beispiel dadurch
gebildet, dass mehrere Düsenkanäle 53
1, 53
2 in einem gemeinsamen Düsenkörper 51 angeordnet sind. Eine Mediumszufuhr zu den einzelnen
Düsenkanälen erfolgt in dem dargestellten Beispiel über Zuführkanäle 57
1, 57
2. Der gemeinsame Düsenkörper 51 wirkt als Kopplungselement, das die einzelnen Düsen
miteinander koppelt. Die Düsenaktoren 55, 56 greifen an diesem Kopplungselement an
und bewirken dadurch eine gleiche Bewegung der einzelnen Düsen der Düseneinheit.
[0040] Bezugnehmend auf Figur 8A, die ein Beispiel einer Düseneinheit mit mehreren - in
dem Beispiel drei - Düsen in Draufsicht zeigt, können die einzelnen Düsen der Düseneinheit
3 in einer Reihe angeordnet sein. Der als Kopplungselement wirkende Düsenkörper 51
ist in diesem Fall stabförmig oder balkenförmig ausgebildet und bildet mit den Düsen
einen durch die Düsenaktoren (in Figur 8A nicht dargestellt) bewegbaren, insbesondere
schwenkbaren, Düsenbalken.
[0041] Bezugnehmend auf Figur 8B, die ein Beispiel einer Düseneinheit mit mehreren - in
dem Beispiel acht - Düsen in Draufsicht zeigt, können die einzelnen Düsen der Düseneinheit
5 auch matrixartig oder beliebig anderweitig verteilt an einem plattenförmigen oder
gitterförmigen (nicht dargestellt) Kopplungselement angeordnet sein. Das Kopplungselement
51 bildet in diesem Fall mit den Düsen einen durch die Düsenaktoren (in Figur 8B nicht
dargestellt) bewegbares, insbesondere schwenkbares, Düsenarray.
[0042] Als Linearaktoren zum Schwenken der Düse 50 gegenüber dem Düsenrohr 41 eignen sich
beispielsweise Piezoaktoren. Solche Piezoaktoren sind spannungsgesteuerte Aktoren,
deren Längenausdehnung über eine Spannung gesteuert werden kann, die zwischen Anschlusselektroden
des Piezoaktors anliegt. Figur 9 zeigt schematisch einen solchen Piezoaktor 55. Der
dargestellte Piezoaktor weist mehrere Piezoelementen 55_1...55_n auf, die zwischen
Anschlusselektroden 59
1, 59
2 gestapelt sind. Über die Anschlussklemmen kann eine Betriebsspannung Vb an den Aktor
angelegt werden, die dessen Länge 1 bestimmt. Solche Piezoaktoren sind grundsätzlich
bekannt, so dass auf weitere Ausführungen hierzu verzichtet werden kann.
[0043] Zur Ansteuerung der einzelnen Aktoren ist eine Ansteuereinheit vorhanden, die die
Betriebsspannung Vb der einzelnen Aktoren vorgibt, und die damit die Düsenstellungen
der Düsen der einzelnen Düseneinheiten 5 vorgibt. Die Ansteuereinheit kann dazu ausgebildet
sein, die Versorgungsspannungen Vb der einzelnen Düsenaktoren zeitlich zu variieren,
um dadurch eine zeitliche Variation der Düsenstellungen der Düsen zu erreichen. Die
Versorgungsspannungen Vb der einzelnen Aktoren können dabei insbesondere so rasch
variieren, dass die einzelnen Düsen 50 während einer vollständigen Umdrehung des Werkstückträgers
2 (wenn diester drehbar ist) oder während einer vollständigen Umrundung der Düseneinheiten
5 um das Werkstück mehrere Düsenstellungen annehmen.
[0044] Bezugnehmend auf Figur 1 kann die Ansteuereinheit 6 beispielsweise innerhalb der
Behandlungskammer 1 vorgesehen und insbesondere an dem Düsenrohr 41 befestigt sein.
Eine Spannungsversorgung der Ansteuereinheit 6 und damit der einzelnen Aktoren wird
beispielsweise durch eine Batterie gewährleistet, die Bestandteil der Ansteuereinheit
6 ist. Diese Batterie kann beispielsweise während solcher Zeitdauern über eine Spannungsversorgung
von Außen nachgeladen werden, während derer die Behandlungskammer 1 für die Zuführung
oder die Entnahme von Werkstücken geöffnet ist. Darüber hinaus ist anzumerken, dass
die Leistungsaufnahme gängiger Piezoaktoren vergleichsweise gering ist, so dass deren
Leistungsbedarf durch gängige Akkus, wie z.B. Lithium-Ion-Akkus auch für mehrere Stunden
oder gar Tage gewährleistet werden kann, so dass ein Nachladen beispielsweise während
der Stillstandszeiten der Behandlungsvorrichtung erfolgen kann.
[0045] Von der Ansteuereinheit 6 kann in nicht näher dargestellter Weise eine separate Leitungsverbindung
zu jedem der Aktoren vorhanden sein, wobei über diese Leitungsverbindung dem jeweiligen
Aktor die Betriebsspannung Vb von der Ansteuereinheit 6 zugeführt ist. Es besteht
die Möglichkeit, mehrere Piezoaktoren an eine gemeinsame Leitung anzuschließen, so
dass sie dieselbe momentane Betriebsspannung Vb erhalten, wenn diese mehreren Aktoren
in gleicher Weise angesteuert werden sollen. Es ist dadurch auf einfache Weise und
mit geringem Aufwand möglich, mehrere Düsen jeweils gleichförmig zu bewegen. Die Ansteuereinheit
6 ist beispielsweise derart programmierbar, dass zeitliche Verläufe der Versorgungsspannungen
Vb der einzelnen Aktoren von Außen vorgegeben werden können. Über diese zeitlichen
Verläufe der Versorgungsspannungen sind Bewegungsprofile der einzelnen Düsen programmierbar.
[0046] Figur 10 veranschaulicht ein Konzept bei dem mehrere Ansteuerleitungen - jeweils
für einen oder für mehrere Aktoren - vorgesehen sind, anhand eines elektrischen Ersatzschaltbildes.
Die Ansteuerschaltung 6 weist in diesem Beispiel separaten Ansteuerausgänge 6
1...6
n für jeden der anzusteuernden Aktoren 55
1...55
n auf, über die Betriebsspannungen Vb
1... Vb
n der jeweiligen Aktoren 55
1...55
n zur Verfügung gestellt werden. Die einzelnen Anschlussklemmen sind dabei jeweils
an einen ersten Anschluss der einzelnen Aktoren 55
1...55
n angeschlossen. Die jeweils zweiten Anschlüsse der Aktoren sind an einen Anschluss
für ein gemeinsames Bezugspotential, beispielsweise Masse angeschlossen. Die Rückleitung
von den zweiten Anschlüssen der Aktoren zu der Ansteuereinheit 6 kann beispielsweise
durch das Düsenrohr 41 erfolgen, wenn die Düseneinheiten an einem Düsenrohr 41 angeordnet
sind und dieses aus einem elektrisch leitenden Material besteht. In dem dargestellten
Beispiel ist nur jeweils ein Aktor an eine Ansteuerleitung angeschlossen. In erläuterter
Weise besteht jedoch auch die Möglichkeit, mehrere gleichförmig anzusteuernde Aktoren
an eine Ansteuerleitung anzuschließen.
[0047] Bei einem weiteren Beispiel ist vorgesehen, den Aktoren Spannungsregler zuzuordnen,
die an eine gemeinsame Versorgungsspannung angeschlossen sind und die die Betriebsspannungen
für die Aktoren zur Verfügung stellen. Den einzelnen Spannungsreglern sind hierbei
über separate Datenleitungen oder über ein Datenbussystem Ansteuerinformationen zugeführt,
die die Betriebsspannungen der einzelnen Aktoren vorgeben, welche die einzelnen Spannungsregler
für die Aktoren erzeugen. Ein solches Konzept ist anhand eines elektrischen Ersatzschaltbilds
in Figur 11 dargestellt.
[0048] Die Ansteuerschaltung 6 stellt bei diesem Ausführungsbeispiel eine gemeinsame Versorgungsspannung
V zur Verfügung. Mit 7
1, 7
2, 7
3 sind in Figur 11 Spannungsregler bezeichnet, von denen jeder in Reihe zu einem Düsenaktor
55
1, 55
2, 55
n zwischen Spannungsversorgungsklemmen, an denen die Versorgungsspannung V anliegt,
geschaltet ist. In nicht näher dargestellter Weise können hierbei auch mehrere Düsenaktoren
parallel geschaltet und an einen gemeinsamen Spannungsregler angeschlossen werden.
Diese parallel geschalteten Aktoren erhalten dann dieselbe Versorgungsspannung und
werden dadurch in gleicher Weise angesteuert.
[0049] Die einzelnen Spannungsregler 7
1, 7
2, 7
3 erzeugen aus der Versorgungsspannung V die Betriebsspannungen Vb
1, Vb2, Vb
n für die einzelnen Piezoaktoren 55
1, 55
2, 55
n und zwar abhängig von Ansteuerinformationen S6
1, S6
2, S6
n, die den einzelnen Spannungsreglern 7
1, 7
2, 7
3 von der der Ansteuereinheit 6 zugeführt sind. Diese Ansteuerinformationen können
in bereits erläuterter Weise jeweils über separate Datenleitungen oder auch über ein
Datenbussystem an die einzelnen Spannungsregler 7
1, 7
2, 7
n geliefert werden. Das anhand von Figur 11 erläuterte Konzept bietet den Vorteil,
dass lediglich eine spannungsführende Leitung vorgesehen sein muss, an die die einzelnen
Reihenschaltungen mit den Spannungsreglern und den Piezoaktoren angeschlossen sind.
Die Ansteuerinformationen können über die Datenleitungen bzw. die Bus-Datenleitung
als elektrische Impulse übertragen werden. Als Datenleitungen können jedoch auch Lichtwellenleiter
vorgesehen sein. In diesem Fall werden die Ansteuerinformationen in Form von Lichtsignalen
zu den einzelnen Spannungsreglern übertragen.
[0050] Anstatt die Ansteuerschaltung innerhalb der Behandlungskammer 1 anzuordnen, besteht
auch die Möglichkeit, die Ansteuerschaltung außerhalb der Behandlungskammer 1 anzuordnen.
Signal- oder Versorgungsleitungen von der Ansteuerschaltung 6 zu den einzelnen Düsenaktoren
sind in diesem Fall durch die Behälterwand in das Innere zu führen. Bei Düseneinheiten,
die drehbar an einem Düsenrohr angeordnet sind, wie sie anhand der Figuren 1 und 2
erläutert wurden, kann dies mittels einer sogenannten Drehdurchführung erfolgen.
[0051] Figur 2 veranschaulicht ein Beispiel einer Behandlungsvorrichtung, bei der die Ansteuerschaltung
6 außerhalb der Behandlungskammer angeordnet ist. Die Welle 42 der Düsenvorrichtung
4 weist hierbei eine Anzahl "Einkopplungskontakte" 44
1, 44
2, 44
n auf. Diese Kontakte sind zum Einen jeweils an einen der Ausgänge 6
1, 6
2, 6
n, der Ansteuerschaltung 6 gekoppelt und sind zum Anderen an Versorgungs- oder Signalleitungen
angeschlossen, die entlang der Welle 42 oder innerhalb der Welle 42 und entlang des
Düsenrohres 41 zu den einzelnen Düseneinheiten 5 geführt sind. Die Einkopplungskontakte
können Schleifkontakte oder induktive Kontakte sein. Die Einkopplung von Signalen
auf Leitungen einer sich drehenden Welle mittels solcher Schleifkontakte oder induktiver
Kontakte ist hinlänglich bekannt, so dass auf weitere Ausführungen hierzu verzichtet
werden kann. In diesem Zusammenhang sei lediglich angemerkt, dass es solche Schleifkontakte
oder Schleifringe für die gleichzeitige Einkopplung von einigen zehn bis zu über hundert
Signalen gibt.
Bei einem weiteren Beispiel ist vorgesehen, zwar die Versorgungsspannung von außen
zuzuführen, die eigentliche Ansteuerschaltung allerdings innerhalb der Behandlungskammer
vorzusehen.
[0052] Sind die Düseneinheiten fest in der Behandlungskammer 1 angeordnet, so können die
Versorgungs- oder Signalleitungen zu den einzelnen Düsen unmittelbar - und abgedichtet
- durch die Behälterwand zu den einzelnen Düsen geführt werden.
[0053] Figur 12 veranschaulicht ein weiteres Beispiel einer Düseneinheit 5 im Schnitt längs
eines Düsenkanals (Figur 12A) und im Schnitt quer zum Düsenkanal (Figur 12B). Ein
Düsenaktor und die Düse bilden hierbei eine Einheit, indem der Düsenkanal 53 der Düse
durch den Düsenaktor 55 selbst gebildet ist. Der Düsenaktor besitzt hierbei eine röhrenförmige
Geometrie mit Seitenwänden aus einem Piezomaterial. Je nach konkreter Realisierung
des Aktors kann durch Anlegen einer elektrischen Spannung eine Variation des Düsenquerschnitts
- und damit des Strahlquerschnitts - oder ein Schwenken der Düsenöffnung am Ende des
Düsenkanals erreicht werden. Für den zuletzt genannten Fall weist der Aktor bezugnehmend
auf Figur 12B beispielsweise zwei oder mehr unabhängig voneinander ansteuerbare Piezosegmente
55
1, 55
2, 55
3 auf, die elektrisch gegeneinander isoliert sind und die in Umfangsrichtung des Düsenkanals
53 benachbart zueinander angeordnet sind. Wird nur eines dieser Segmente kontrahiert,
so "verbiegt" sich der Düsenkanal 53 in Richtung des kontrahierten Segments. Die Stellung
des Düsenausgangs ist hierbei abhängig davon, welches der Segmente 55
1, 55
2, 55
3 angesteuert wird.
[0054] Ein weiteres Beispiel für Linearaktoren, wie sie im Zusammenhang mit der vorliegenden
Erfindung eingesetzt werden können, sind fluidische Aktoren, also hydraulische Aktoren
oder pneumatische Aktoren, die auch als pneumatische Muskeln bezeichnet werden. Bezugnehmend
auf Figur 13A umfasst ein solcher fluidischer Aktor 55 einen Hohlzylinder aus einem
flexiblen Material. Wird dieser Hohlzylinder mit Druck beaufschlagt, so verformen
sich die Seitenwände wodurch es zu einer "Kontraktion" und damit einer Längenverkürzung
kommt, was schematisch in Figur 13B dargestellt ist. Gestrichelt sind in Figur 13B
die Abmessungen des Hohlzylinders in nicht kontrahiertem Zustand dargestellt.
[0055] Zur Steuerung solcher Aktoren sind fluidische, d.h. hydraulische Aktoren oder pneumatische
Stellelemente und ein Druckspeicher erforderlich. Diese Stellelemente und der Druckspeicher
können entsprechend der Ansteuereinheit 6, wie sie zuvor im Zusammenhang mit Piezoaktoren
erläutert wurde, in der Behandlungskammer 1 vorgesehen sein. Der Druckbehälter kann
dabei entsprechend der zuvor erläuterten elektrischen Akkus während der Stillstandszeiten
der Reinigungsvorrichtung nachgeladen werden. Darüber hinaus besteht auch die Möglichkeit,
die einzelnen Aktoren von außen anzusteuern, indem die zu den einzelnen Aktoren führenden
Druckleitungen über eine Drehdurchführung nach außen gelegt werden. Darüber hinaus
besteht auch die Möglichkeit, die Fluidversorgung für die Aktoren von außen zuzuführen,
die eigentliche Ansteuerschaltung allerdings innerhalb der Behandlungskammer vorzusehen.
Eine Information, in welcher Weise die einzelnen Aktoren anzusteuern sind, kann dieser
Ansteuerschaltung beispielsweise mittels elektrischer Signale von außen zugeführt
werden. Diese elektrischen Signale werden hierzu beispielsweise mittels zuvor erläuterter
Schleifkontakte in die Behandlungskammer eingekoppelt.
[0056] Sind die Düseneinheiten 5 fest in der Behandlungskammer 1 angeordnet, so können die
Druckluftleitungen zu den einzelnen Düsen unmittelbar - und abgedichtet - durch die
Behälterwand zu den einzelnen Düsen geführt werden.