GEBIET DER ERFINDUNG
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Hilfseinrichtung einer Bohrmaschine zum Anzeigen
von Messwerten der Bohrmaschine.
OFFENBARUNG DER ERFINDUNG
[0002] Eine erfindungsgemäße Hilfseinrichtung ist mit einer Bohrmaschine verbunden oder
kann an der Bohrmaschine lösbar befestigt werden. Die Hilfseinrichtung kann lösbare
oder unlösbare Mittel zum Festlegen an der Bohrmaschine aufweisen, z.B. Schellen,
Muffen, Klemmen, Schrauben. Eine Vermessungseinrichtung ist vorgesehen, um Messdaten
zu bestimmen, die eine Neigung der Bohrmaschine gegenüber einer Arbeitsfläche und/oder
eine Entfernung der Bohrmaschine von der Arbeitsfläche umfassen. Ein Projektor ist
vorgesehen Symbole ansprechend auf die bestimmten Messdaten auf die Arbeitsfläche
zu projizieren. Eine Ausgestaltung sieht vor, dass der Projektor in eine Arbeitsrichtung
der Bohrmaschine abstrahlend angeordnet ist.
[0003] Ein erfindungsgemäßes Steuerungsverfahren einer Hilfseinrichtung hat die Schritte:
Ermitteln von Messdaten der Bohrmaschine mittels einer Vermessungseinrichtung und
Projizieren der Messdaten auf eine von der Bohrmaschine bearbeitete Arbeitsfläche
mittels eines Projektors. Die Arbeitsfläche wird zur Anzeigefläche. Der Anwender kann
seinen Blick auf die Arbeitsfläche gerichtet halten und ist nicht gezwungen auf eine
auf der Bohrmaschine angebrachte Anzeige zu blicken. Hierdurch kann ein sicheres und
angenehmeres Arbeiten erreicht werden.
[0004] Eine Ausgestaltung sieht vor, dass der Projektor eine Abbildungsoptik und einen selbstleuchtenden
Bildschirm mit mehreren individuell ansteuerbaren elektrooptischen Leuchtmitteln aufweist.
Die Anzeige des Bildschirms selbst ist von dem Anwender nicht einsehbar, aber das
durch die Abbildungsoptik projizierte Bild. Der Bildschirm weist eine ausreichende
Anzahl von Symbolen oder Bildpunkten auf, die individuell ansteuerbar, unterschiedliche
Messergebnisse unterschiedlich darstellen können. Für erste Messdaten sind eine erste
Gruppe von Leuchtmitteln leuchtend geschaltet und für zweite Messdaten eine zweite
Gruppe von Leuchtmitteln leuchtend geschaltet, wobei sich die erste Gruppe von der
zweiten Gruppe um wenigstens ein Leuchtmittel unterscheidet, wenn die ersten Messdaten
und die zweiten Messdaten verschieden sind.
[0005] Eine Ausgestaltung hat eine Laserlichtquelle, einen Intensitätsmodulator und einen
durch einen Erreger angeregt schwingenden Spiegel, der einen Lichtstrahl in Richtung
zu der Arbeitsfläche ablenkt. Der Intensitätsmodulator kann ansprechend auf ein darzustellendes
Symbol angesteuert sein. Der Lichtstrahl wird über die Arbeitsfläche durch den bewegten
Spiegel abgelenkt. Der Intensitätsmodulator schaltet den Lichtstrahl ab, wenn dieser
auf Bereiche außerhalb eines darzustellenden Symbols fallen würde, und schaltet den
Lichtstrahl ein, sobald er auf einen Bereich innerhalb des darzustellenden Symbols
fällt.
[0006] Eine Ausgestaltung sieht folgende Schritte vor: Projizieren eines ersten Lichtflecks
und eines zweiten Lichtflecks mit dem Projektor, Aufzeichnen des ersten Lichtflecks
und des zweiten Lichtflecks in einem Bild mittels einer Kamera, Bestimmen eines virtuellen,
ersten Abstands des in dem Bild aufgezeichneten ersten Lichtflecks zu einem Referenzpunkt
und eines virtuellen, zweiten Abstands des in dem Bild aufgezeichneten zweiten Lichtflecks
zu dem Referenzpunkt, Ermitteln einer Neigung der Bohrmaschine zu der Arbeitsfläche
basierend auf dem ersten Abstand und dem zweiten Abstand und Anzeigen der Neigung
mittels des Projektors. Der bereits für die Darstellung von Messergebnissen verwendete
Projektor kann auch als Teil einer Vermessungseinrichtung verwendet werden. Die Kamera
als weiterer Teil erfasst das von dem Projektor auf der Arbeitsfläche projizierte
Muster und die Auswertungseinrichtung ermittelt daraus eine Neigung und/oder Entfernung.
[0007] Eine Ausgestaltung sieht vor, dass ein erster Lichtstrahl in eine erste Richtung
zum Erzeugen des ersten Lichtflecks, ein zweiter Lichtstrahl in eine zweite Richtung
zum Erzeugen des zweiten Lichtflecks und ein dritter Lichtstrahl in eine dritte Richtung
zum Erzeugen eines dritten Lichtflecks ausgegeben wird, wobei ein auf eine optische
Achse der Kamera bezogene Azimutwinkel des ersten Lichtstrahls und ein auf die optische
Achse der Kamera bezogener Azimutwinkel des zweiten Lichtstrahls verschieden sind
und ein auf die optische Achse bezogene Polarwinkel des ersten Lichtstrahls und ein
auf die optische Achse bezogene Polarwinkel des dritten Lichtstrahls verschieden sind.
Die drei Lichtstrahlen erlauben Aufschluss über Neigung und Entfernung in absoluten
Werten. Die bestimmten Werte können dem Anwender beispielsweise als Zahlen dargestellt
werden.
KURZE BESCHREIBUNG DER FIGUREN
[0008] Die nachfolgende Beschreibung erläutert die Erfindung anhand von exemplarischen Ausführungsformen
und Figuren. In den Figuren zeigen:
- Fig. 1
- eine Bohrmaschine mit einer Hilfseinrichtung
- Fig. 2
- ein Bild aufgenommen von der Hilfseinrichtung,
- Fig. 3
- eine Detailansicht einer optischen Vermessungseinrichtung der Hilfseinrichtung;
- Fig. 4
- eine Detailansicht einer optischen Vermessungseinrichtung der Hilfseinrichtung;
- Fig. 5
- einen Monitor einer Anzeigeneinrichtung der Hilfseinrichtung;
- Fig. 6
- einen Projektor einer Anzeigeneinrichtung der Hilfseinrichtung;
- Fig. 7
- einen Projektor einer Anzeigeneinrichtung der Hilfseinrichtung.
[0009] Gleiche oder funktionsgleiche Elemente werden durch gleiche Bezugszeichen in den
Figuren indiziert, soweit nicht anders angegeben.
AUSFÜHRUNGSFORMEN DER ERFINDUNG
[0010] Fig. 1 zeigt eine beispielhafte Bohrmaschine
1, die einen Bohrer
2 um eine Arbeitsachse
3 drehend antreiben kann. Ein Anwender presst den Bohrer
2 in Arbeitsrichtung
4 an eine zu bearbeitende Arbeitsfläche
5 eines Werkstücks
6 an. Der drehende Bohrer
2 erzeugt dabei ein Bohrloch
7 in dem Werkstück
6. Der Bohrer 2 hat ein Schneidelement aus Hartmetall, z.B. gesintertes Wolframcarbid
und/oder Diamant, das durch die Rotation um die Achse Material des Werkstücks 6 abträgt.
Das Bohrgut kann durch einen wendelförmigen Schaft oder einen hohlen Schaft des Bohrers
abtransportiert werden. Die Schneidelemente können auch entlang einer kreisförmigen
Stirnfläche eines topfförmigen Bohrers angeordnet sein.
[0011] Ein Antrieb kann einen Motor
8, z.B. einen Elektromotor, ein Getriebe
9 und eine Abtriebsspindel
10 enthalten. Die Abtriebsspindel
10 überträgt ein Drehmoment auf eine Werkzeugaufnahme
11, in der Bohrer
2 einsetzbar ist. Ein Anwender kann die Bohrmaschine
1 mittels eines Handgriffs
12 halten und/oder führen, welcher vorzugsweise an einem der Werkzeugaufnahme
11 entfernten Ende eines Maschinengehäuses
13 angeordnet ist.
[0012] Eine Hilfseinrichtung
20 erleichtert dem Anwender die Arbeitsachse
3 der Bohrmaschine
1 in einem gewünschten Winkel, vorzugsweise senkrecht, zu der bearbeiteten Arbeitsfläche
5 auszurichten und ausgerichtet zu führen. Eine optische Vermessungseinrichtung
21 kann die Orientierung seiner optischen Achse
22 gegenüber dem Werkstück
6 ermitteln. Eine Anzeigeneinrichtung
23 visualisiert dem Anwender die aktuelle Orientierung. Zusätzlich kann die Hilfseinrichtung
20 eine aktuelle Bohrtiefe ermitteln und mittels der Anzeigeneinrichtung
23 visualisieren.
[0013] Die optische Vermessungseinrichtung
21 der Hilfseinrichtung
20 hat einen Projektor
24 und eine Kamera
25, welche detaillierter in Fig. 3 dargestellt sind. Der Projektor
24 erzeugt auf der Arbeitsfläche 5 wenigstens einen ersten Lichtpunkt
26 und einen zweiten Lichtpunkt
27. Die Kamera
25 ist vorzugsweise auf der optischen Achse
22 angeordnet und zeichnet die Arbeitsfläche
5 und die darauf erzeugten Lichtpunkte
26, 27 in einem Bild
28 auf (Fig. 2). Eine Auswertungseinrichtung
29 bestimmt anhand des Bildes
28 und der darin aufgezeichneten Lichtpunkte
26, 27 eine Orientierung der optischen Achse
22 gegenüber der Arbeitsfläche
5.
[0014] Ein Beispiel für einen Projektor
24 sind zwei Laserlichtquellen
30, z.B. Laserdioden, die einen ersten Lichtstrahl
31 und einen zweiten Lichtstrahl
32 erzeugen. Der erste Lichtstrahl
31 wird in eine erste Richtung und der zweite Lichtstrahl
32 in eine zweite Richtung, welche von der ersten Richtung verschieden ist, emittiert.
[0015] Die Richtung der Lichtstrahlen
31, 32 wird nachfolgend in Winkelkoordinaten bezüglich der optischen Achse
22 angegeben. Ein Polarwinkel beschreibt die Neigung eines Lichtstrahls gegenüber der
optischen Achse
22in einer Ebene, die von dem Lichtstrahl und der optischen Achse
22 aufgespannt ist. Ein Azimutwinkel gibt die Orientierung des Lichtstrahls in einer
Drehrichtung um die optische Achse
22 an und kann in einer Projektion auf eine Ebene senkrecht zu der optischen Achse
22 bestimmt werden (vgl. Fig. 2).
[0016] Bevorzugt unterscheiden sich ein erster Azimutwinkel
33 des ersten Lichtstrahls
31 und ein zweiter Azimutwinkel
34 des zweiten Lichtstrahls
32. Der erste Azimutwinkel
33 kann sich um 180 Grad von dem zweiten Azimutwinkel
34 unterscheiden, d.h. die beiden Lichtstrahlen
31, 32 liegen mit der optischen Achse
22 in einer Ebene. Ein erster Polarwinkel
35 des ersten Lichtstrahls
31 und ein zweiter Polarwinkel
36 des zweiten Lichtstrahls
32 können gleich sein. Die Polarwinkel
35, 36 liegen vorzugsweise in einem Bereich zwischen 10 Grad und 60 Grad. Der Projektor
24 kann die Lichtstrahlen
31, 32 die optische Achse
22 kreuzend emittieren.
[0017] Auf der Arbeitsfläche
5 führen der erste Lichtstrahl
31 zu dem ersten Lichtpunkt
26 und der zweite Lichtstrahl
32 zu dem zweiten Lichtpunkt
27. Aus der relativen Lage des ersten und des zweiten Lichtpunkts zu der optischen Achse
22 und den Abständen kann die relative Orientierung der optischen Achse
22 zu dem Werkstück
6 bestimmt werden. Die von dem Projektor
24 ausgegebenen Lichtstrahlen
31, 32 können einen kreisförmigen Querschnitt oder von einer anderen Form sein. Lichtpunkte
geringen Durchmessers sind aufgrund ihrer einfach bestimmbaren Lage bevorzugt, jedoch
können auch anders geformte Lichtflecken, z.B. nicht kreisförmiger Gestalt, Pfeile,
Kreuze, auf das Werkstück
6 projiziert werden.
[0018] Die Kamera
25 zeichnet die Arbeitsfläche
5 mit den Lichtpunkten
26, 27 auf dem Werkstück
6 auf. Die Kamera
25 kann eine Abbildungsoptik
37 beinhalten, welche die Arbeitsfläche 5 auf einen ortsauflösenden Photosensor
38 abbildet. Der Photosensor
38 wandelt das auf ihn einfallende Licht in ein Bild
28 um, welches in einer Bildebene
39 räumlich aufgelöst eine Intensität des Lichts angibt. Die Lichtpunkte
26, 27 sind zweckmäßigerweise derart hell, dass sie abgebildet in dem Bild
28 die höchste Intensität aufweisen. Ein Farbfilter
40 abgestimmt auf die Farbe der Lichtpunkte
26, 27 kann zu einer Verstärkung des Kontrastes vor dem Photosensor
38 angeordnet sein.
[0019] Die Abbildungsoptik
37 kann ein Objektiv
41 aus ein oder mehreren Linsen
42 enthalten. Die Linsen
42 sind vorzugsweise mittig und senkrecht zu der optischen Achse
22 angeordnet. Anstelle oder zusätzlich zu dem Objektiv
41 kann auch eine Blende vorgesehen sein. Der Projektor
24 und die Kamera
25 sind zueinander derart versetzt angeordnet, dass der erste Lichtpunkt
26 von der Kamera
25 unter einer von der erste Richtung verschiedenen Richtung und der zweite Lichtpunkt
27 unter einer von der zweiten Richtung verschiedenen Richtung erfasst werden.
[0020] Eine Auswertungseinrichtung
29 liest aus der Kamera
25, insbesondere dem ortsauflösenden Photosensor
38 das Bild
28 aus. Die hellsten Punkte des Bildes werden als die virtuellen, abgebildeten Lichtpunkte
26, 27 interpretiert. Die Lage der abgebildeten Lichtpunkte
26, 27 zu einem Referenzpunkt
43 in dem Bild
28 oder in der Bildebene
39 wird von der Auswertungseinrichtung
29 ermittelt. In dem Bild
28 werden ein erster Abstand
44 des ersten Lichtpunkts
26 zu dem Referenzpunkt
43 und ein zweiter Abstand
45 des zweiten Lichtpunkts
27 zu dem Referenzpunkt
43. Die ausgemessenen Abstände sind virtuell. Das Ausmessen kann ein Bestimmen der Koordinaten
der Lichtpunkte
26, 27 in dem Bild beinhalten. Zum Ermitteln der Abstände
44, 45 sind beispielsweise zu den Koordinaten zugehörige Abstände in einer Nachschlagetabelle
in einem Speicherbauelement
46, z.B. RAM, Flash-RAM, der Auswertungseinrichtung
29 abgelegt. Der Referenzpunkt
43 kann beliebig festgelegt werden, bevorzugt ist der Referenzpunkt
43 der Schnittpunkt der Bildebene
39 mit der optischen Achse
22 oder eine Mitte des Bildes
28.
[0021] Ein Betriebsmodus der Hilfseinrichtung
20 sieht vor, den Anwender in der senkrechten Ausrichtung der Bohrmaschine
1 gegenüber dem Werkstück
6 zu unterstützen. Die Hilfseinrichtung
20 ist derart an der Bohrmaschine
1 befestigt, dass die optische Achse
22 parallel zu der Arbeitsachse
3 ist. Die Auswertungseinrichtung
29 übermittelt ein Steuersignal, welches die optische Achse
22 gegenüber dem Werkstück
6 geneigt angibt, aus, wenn der erste Abstand
44 zu dem zweiten Abstand
45 verschieden ist. Das Steuersignal gibt an, in welcher Richtung der größere der Abstände
44, 45 liegt. Die Anzeigeneinrichtung
23 visualisiert das Steuersignal dem Anwender. Beispielsweise zeigt die Anzeigeneinrichtung
23 einen in die Richtung weisenden Pfeil an. Der Anwender wird hierdurch angewiesen
den Handgriff
12 in die Richtung um das Bohrloch zu verschwenken, bis die Abstände
44, 45 gleich groß sind und die optische Achse
22 senkrecht zum Werkstück 6 ist.
[0022] Die optische Vermessungseinrichtung
21 kann auf einer gegenüber der Arbeitsachse 3 verschwenkbaren Plattform
47 angeordnet sein. Insbesondere ist ein Polarwinkel zwischen der optischen Achse
22 und der Arbeitsachse
3 einstellbar. Die Plattform kann beispielsweise mittels eines Kugelgelenks
48 oder Schwenkgelenks an dem Gehäuse der Bohrmaschine
1 befestigt sein. Ein Anwender stellt eine gewünschte, z.B. nicht-parallele Orientierung
der optischen Achse
22 gegenüber der Arbeitsachse
3 ein. Die Auswertungseinrichtung
29 und die Anzeigeneinrichtung
23 weisen den Anwender an, die Bohrmaschine
1 mit der optischen Achse
22 senkrecht zum Werkstück
6 zu führen. Ein gebohrtes Bohrloch hat nachfolgend eine Neigung gegenüber der Arbeitsfläche
5, welche der eingestellten Orientierung der Arbeitsachse
3 gegenüber der optischen Achse
22 entspricht.
[0023] In einem weiteren Betriebsmodus kann die Hilfseinrichtung
20 den Winkel der optischen Achse
22 zu der Arbeitsfläche
5 absolut bestimmen. Der Projektor
24 erzeugt einen dritten Lichtstrahl
49, der vorzugsweise parallel zu der optischen Achse
22 und versetzt zu der optischen Achse
22 ist. Anstelle parallel, kann der dritte Lichtstrahl
49 auch einen verglichen zu dem ersten Lichtstrahl
31 geringen Polarwinkel gegenüber der optischen Achse
22 aufweisen, z.B. zwischen 0 Grad und 5 Grad. Ein sich ergebender dritter Lichtpunkt
50 wird von der Kamera
25 erfasst. Ein virtueller, dritter Abstand
51 des abgebildeten Lichtpunkts
50 von dem Referenzpunkt
43 wird in dem Bild
28 ermittelt. Anhand des dritten Abstandes
51 wird eine Entfernung
52 der Kamera
25 von dem Werkstück
6 bestimmt. Der dritte Abstand
51 wächst in dem Bild 28 mit abnehmender Entfernung
52. Basierend auf der Entfernung
52, dem ersten Abstand
44 und dem zweiten Abstand
45 und der Polarwinkel
35 des ersten Lichtstrahls
31 und dem Polarwinkel
36 des zweiten Lichtstrahls
32 kann die Neigung
53 der optischen Achse
22 gegenüber der Arbeitsfläche
5 absolut und quantifiziert ermittelt werden. Vorzugsweise sind in dem Speicherbauelement
46 zu verschiedenen Entfernungen
52, ersten und zweiten Abständen entsprechende Polarwinkel
35 hinterlegt. Die Anzeigeneinrichtung
23 zeigt die den absoluten Winkel vorzugsweise als Zahlen an.
[0024] Eine weitere Ausgestaltung sieht vor, dass der erste Lichtstrahl
31 und zweiten Lichtstrahl
32 einen unterschiedlichen Polarwinkel
35, 36 zu der optischen Achse
22 aufweisen. Die beiden Lichtstrahlen
31, 32 können innerhalb einer Ebene verlaufen, welche beispielsweise die optische Achse
22 einschließt. Vorzugsweise ist der erste Lichtstrahl
31 parallel zu der optischen Achse
22, der zweite Lichtstrahl geneigt zu der optischen Achse
22. Mittels der optischen Achse
22 als Referenzpunkt
43 können aus dem ersten Abstand
44 und dem zweiten Abstand
45 unmittelbar die absolute Neigung
53 der optischen Achse
22 zu der Arbeitsfläche 5 bestimmt werden.
[0025] Der Photosensor
38 kann eine Mehrzahl photosensitiver Zellen aufweisen, welche auf einem Raster angeordnet
sind. Koordinaten eines Lichtpunkts entsprechen der Zeile und ggf. Spalte der jeweils
von dem Lichtpunkt
26, 27 beleuchteten Zelle. Eine Zelle kann als Referenzpunkt
43 festgelegt sein. Der Photosensor
38 kann beispielsweise einen CCD-Chip oder einen APS-Sensor enthalten.
[0026] Die Kamera
25 kann in dem Bild
28 das Bohrloch
7 in der Arbeitsfläche
5 und den Bohrer
2 aufzeichnen. Die Auswertungseinrichtung
29 enthält eine Bilderkennung
54, die das Bohrloch
7 identifiziert und dessen Koordinaten in dem Bild
28 bestimmt. Die Bilderkennung
54 kann beispielsweise zunächst den Bohrer
2 identifizieren, z.B. anhand seiner länglichen Form und/oder basierend auf einer bekannten
Orientierung des Bohrers
2 im Bild
28, welche sich wegen einer festen oder bekannten Anordnung der Kamera
25 relativ zu dem Bohrer
2 ergibt. Die Koordinaten eines Endes
55 des sichtbaren Teils des Bohrers
2 entsprechen den Koordinaten des Bohrlochs
7. In dem Bild
28 wird ein Abstand
56 des Bohrlochs
7 von dem Referenzpunkt
43 bestimmt. Der Abstand
56 ist ein Maß für die Entfernung
52 der Kamera
25 von dem Bohrloch
7 und damit der Arbeitsfläche
5. Die Auswertungseinrichtung
29 kann eine Entfernung der Bohrmaschine
1 basierend auf dem Maß bestimmen und an die Anzeigeneinrichtung
23 zur Visualisierung übermitteln. Die Entfernung
52 kann auch zur Bestimmung der absoluten Winkel
53 herangezogen werden.
[0027] Die bisher beschriebenen Ausführungsformen können eine Neigung in Abweichung gegenüber
einem Lot oder als absoluten Winkel
53 der optischen Achse
22 gegenüber dem Werkstück
6 in einer ersten Ebene ermitteln. Eine Weiterbildung sieht weitere Lichtstrahlen vor,
die um 90 Grad verschiedene Azimutwinkel zu dem ersten und zweiten Lichtstrahl
31,
32 aufweisen. Die Auswertung der Lichtpunkte
57 der weiteren Lichtstrahlen kann analog dem ersten und zweiten Lichtstrahl
31, 32 erfolgen. Hierdurch wird die Neigung in einer zweiten zur ersten senkrechten Ebene
ermittelt. Für die Bestimmung der absoluten Winkel
53 kann zusätzlich der dritte Lichtstrahl
49 herangezogen werden, welcher gegenüber der optischen Achse
22 einen zu den anderen Lichtstrahlen
31, 32 unterschiedlichen Polarwinkel hat. In einer Ausführungsform sind drei Lichtstrahlen
verschiedener Orientierung vorgesehen, von denen sich zwei wenigstens im Azimutwinkel
unterscheiden und zwei sich wenigstens im Polarwinkel unterscheiden. Zusätzlich oder
anstelle des dritten Lichtstrahls
49 kann ein Ausmessen des Abstandes
56 des Bohrlochs
7 von der optischen Achse
22 in dem Bild
28 zur Entfernungsbestimmung verwendet werden.
[0028] Der Projektor
24 kann aus mehreren einzelnen, unabhängigen Laserlichtquellen
30 zusammengesetzt sein. Die Laserdioden
30 können entsprechend den vorgegebenen Richtungen der Laserstrahlen
32 ausgerichtet in einem Gehäuse
58 angeordnet sein. Der Projektor
24 kann auch einen Strahlteiler
59 aufweisen, um einen Lichtstrahl in zwei Lichtstrahlen
31, 49 aufzuspalten. Der Strahlteiler
59 kann beispielsweise ein Glasplättchen oder ein Bündel von Glasfasern enthalten.
[0029] In einer Ausgestaltung hat der Projektor
24 alternativ oder zusätzlich einen selbstleuchtenden Bildschirm
60 und eine Abbildungsoptik
61 (Fig. 4). Der Bildschirm
60 kann beispielsweise eine hintergrundbeleuchtete Flüssigkristallanzeige, eine Matrix
aus Leuchtdioden etc. sein. Auf dem Bildschirm
60 können aus mehreren Bildpunkten
62 zusammengesetzte Symbole dargestellt werden. Die Abbildungsoptik
61 bildet das auf dem Bildschirm
60 dargestellte Bild auf die Arbeitsfläche
5 ab. Die Abbildungsoptik
61 kann ein oder mehrere Linsen aufweisen, die entlang einer optischen Achse
63 der Abbildungsoptik
61 angeordnet sind. Die optische Achse
63 verläuft durch den Bildschirm
60, vorzugsweise durch die Mitte des Bildschirms
60. Bildpunkte nahe der optischen Achse
63 führen zu weitgehend zu der optischen Achse
22 parallele Lichtstrahlen, während Bildpunkte nahe dem Bildschirmrand durch zu der
optischen Achse
63 geneigte Lichtstrahlen
31, 32 auf die Arbeitsfläche
5 projiziert werden. Die Neigung der Lichtstrahlen kann durch die Brennweite der Abbildungsoptik
61 eingestellt werden.
[0030] Die Anzeigeneinrichtung
23 hat einen Monitor
64 der an einem Träger
65 der Hilfseinrichtung
20 befestigt ist. Der Monitor
64 ist mit seiner ablesbaren Fläche
66 dem Anwender zugewandt, d.h. entgegen der Arbeitsrichtung
4 orientiert. Der Anwender kann beim Führen der Bohrmaschine
1 in Arbeitsrichtung
4 Informationen auf dem Monitor
64 ablesen. Mehrere elektrooptische Segmente
67 sind voneinander unabhängig zwischen einem hellen und einem dunklen Zustand umschaltbar
(Fig. 5). Die Segmente
67 können selbstleuchtend, z.B. eine Zeile oder eine Matrix aus Leuchtdioden, oder eine
Hintergrundbeleuchtung abschattend, z.B. mehrere Flüssigkristallzellen, sein. Die
Segmente
67 können in der Form von Pfeilen ausgebildet sein, die in 90 Grad Schritten gedreht
angeordnet sind. Bei einer Neigung der optischen Achse
22 gegenüber der Arbeitsfläche
5 wird jeweils eines der Segmente
67 entsprechend dem Steuersignal der Auswertungseinrichtung
29 aktiviert. Die Segmente
67 können auch als eine Vielzahl von Bildpunkten auf einem Raster ausgebildet sein,
die zusammen aktiviert Pfeile, Ziffern, Buchstaben etc. darstellen. Das Beispiel von
Fig. 5 zeigt eine Gruppe von dunkel geschalteten Segmenten
67, welche eine Neigung nach rechts angeben und den Anwender deshalb auffordern die
Bohrmaschine
1 nach links zu verschwenken. Die Segmente
67 sind auf einer dem Werkzeug
2 abgewandten Fläche des Hilfseinrichtung
20 angeordnet. Der Anwender kann die dargestellten Richtungen unmittelbar auf der Hilfseinrichtung
20 ablesen.
[0031] Die Anzeigeneinrichtung
22 hat beispielsweise einen Projektor
68, der eine durch die Anzeigeneinrichtung
22 darzustellende Information auf die Arbeitsfläche
5 projiziert (Fig. 6). Der Projektor
68 weist in Arbeitsrichtung
4. Der Projektor
68 kann einen selbstleuchtenden Bildschirm
69 und eine Abbildungsoptik
70 aufweisen.
[0032] Der Bildschirm
69 setzt sich aus mehreren individuell ansteuerbaren elektrooptischen Leuchtelementen
71 zusammen. Jedes der elektrooptischen Elemente
71 kann in einem Schaltzustand Licht emittieren und in einem anderen Schaltzustand kein
Licht emittieren. Die elektrooptischen Elemente
71 können beispielsweise hintergrundbeleuchtete Flüssigkristallanzeigen, punktförmige
oder anders geometrisch gestalteten Leuchtdioden, ein von einer Lampe beleuchtetes
Feld von Mikrospiegeln etc. enthalten. Beispielhaft ist der Bildschirm
69 mit mehreren elektrooptischen Elementen
71, die auf einem Raster angeordnet sind, dargestellt. Die Bildpunkte können einzeln
oder in Gruppen leuchten, um ein oder mehrere gewünschte Symbole darzustellen. Die
Symbole sind Pfeile, Ziffern, Buchstaben etc. Die Vermessungseinrichtung
21 steuert den Projektor
68 an. Dabei werden je nach von der Vermessungseinrichtung
21 übermittelter Daten unterschiedliche Gruppen der elektrooptischen Elemente
71 leuchtend geschaltet. Die Gruppen unterscheiden sich paarweise wenigstens in einem
Element
71, das für die eine Gruppe leuchtenden und die andere Gruppe nicht-leuchtend geschaltet
ist.
[0033] Die Abbildungsoptik
70 bildet die auf dem Bildschirm
69 dargestellten Symbole auf die Arbeitsfläche
5 ab. Die Abbildungsoptik
70 hat ein Objektiv
72 aus ein oder mehreren Linsen. Eine Brennweite und ein Fokuspunkt des Objektivs
72 kann einstellbar sein. Beispielsweise kann das Objektiv
72 längs seiner optischen Achse
73 durch einen Schlitten
74 bewegt werden. Alternativ kann das Objektiv
72 eine flüssige Linse enthalten, deren Brennweite durch Anlegen eines elektrischen
Feldes einstellbar ist.
[0034] Eine andere Ausgestaltung des Projektors
68 hat eine Lichtquelle
75 zum Erzeugen eines Lichtstrahls
76, vorzugsweise einen Laser, und eine Ablenkeinrichtung
77. Die Ablenkeinrichtung
77 hat beispielsweise einen Spiegel
78, der um zwei Achsen
79 drehbar oder schwingbar aufgehängt ist. Der Spiegel
78 kann durch einen Erreger
80, z.B. piezoelektrisch, magnetisch oder elektrostatisch, zu einer Schwingung um die
beiden Achsen
79 angeregt sein. Der Spiegel
78 kann auch um eine oder beide Achsen
79 rotieren. Für eine Ablenkung des Lichtstrahls
76 in zwei Richtungen können auch zwei schwingende oder rotierende Spiegel vorgesehen
sein. Der Lichtstrahl
76 wird entlang eines Rasters z.B. einer Lissajous-Figur über die Arbeitsfläche 5 abgelenkt.
[0035] Eine Ansteuerungseinrichtung
81 schaltet eine Intensität des Lichtstrahls
76 in Abhängigkeit der Stellung der Ablenkeinrichtung
77, um Symbole auf die Arbeitsfläche
5 zu projizieren. Ein Schaltmuster kann für verschiedene benötigte Symbole, z.B. Pfeile,
Ziffern, in einem Speicherbauelement der Ansteuereinrichtung
81 hinterlegt sein. Die Schaltmuster legen die Intensität bezogen auf eine Winkelstellung
des Spiegels
78 fest. Die Intensität des Lichtstrahls
76 wird reduziert, sobald sich der Lichtstrahl
76 außerhalb von Bereichen des Symbols befindet. Das Schalten der Intensität kann durch
Schalten einer Stromzufuhr für die Lichtquelle
75 mittels der Ansteuerungseinrichtung
81 erfolgen. Ferner kann das Schalten durch einen Intensitätsmodulator
82 erfolgen, welcher z.B. eine Kombination einer Pockelszelle
83 zum Ändern einer Polarisation und einen nachgeschalteten Polarisationsfilter
84 und/oder eine Kombination aus einem akkustooptischen Modulator
85 zum Ändern einer Ausbreitungsrichtung des Lichtstrahls und einer nachgeschalteten
Blende
86 enthält.
[0036] Eine Ausgestaltung sieht vor den Projektor
68 der Anzeigeneinrichtung
23 für die Darstellung von Messergebnissen auch zur Generierung der Lichtflecken
26, 27 auf der Arbeitsfläche
5 zum Ausmessen durch die Vermessungseinrichtung
21 zu verwenden. Ein zusätzlicher Projektor
24 der Vermessungseinrichtung
21 kann entfallen.
[0037] Die Hilfseinrichtung
20 kann ein Spannband
90 aufweisen, das um einen Hals
91 oder einen Griff der Bohrmaschine
1 gelegt werden kann. Ein Spannmechanismus
91 klemmt das Spannband an der Bohrmaschine
1 fest. Anstelle eines Spannbandes können auch Schellen durch den Spannmechanismus
91 an der Bohrmaschine 1 angeklemmt werden.