[0001] Die Erfindung betrifft eine pyrotechnische Scheinzielwirkmasse für Infrarotscheinziele
mit Raumwirkung.
[0002] Derartige Scheinzielwirkmassen sind aus dem Stand der Technik bekannt.
[0003] Aus der
DE 197 58 421 B4 ist eine pyrotechnische Infrarotstrahlung erzeugende Leuchtvorrichtung bekannt, die
aufweist:
- einen aufreißbaren Behälter,
- mehrere im Behälter vorgesehene pyrotechnische Scheinzielkörper, die eine pyrotechnische
Zusammensetzung enthalten, die ein oxidierbares Metall und ein Oxidationsmittel enthält,
das zu einer exothermen Verbrennung des Metalls befähigt ist und
- eine Zündvorrichtung zum Zünden der pyrotechnischen Scheinzielkörper und ihrer Freisetzung
aus dem Behälter.
[0004] Die pyrotechnischen Scheinzielkörper sind Scheinzielplatten. Die pyrotechnische Zusammensetzung
enthält entweder gegenüber dem Oxidationsmittel einen stöchiometrischen Überschuss
des oxidierbaren Metalls und/oder als oxidierbares Metall ein erstes Metall und als
Oxidationsmittel ein Oxid eines zweiten Metalls, das durch die Verbrennungsreaktion
zum Metall reduziert wird, so dass nach der Verbrennungsreaktion heißes, Infrarotstrahlung
emittierendes Metall verbleibt.
[0005] Im Einsatz wird der Behälter in die Luft gebracht und die Scheinzielplatten werden
durch die Zündeinrichtung entzündet. Sodann wird der Behälter, zum Beispiel durch
Aufbauen von Druck im Behälter, aufgerissen, um die Scheinzielplatten unter Bildung
einer Wolke aus IR-Strahlungsquellen zu zerstreuen. Die Wolke erzeugt starke IR-Strahlung.
Nach der Verbrennung der Scheinzielplatten vorhandenes Metall ist Dank der während
der Verbrennung erzeugten Wärme heiß und emittiert daher im IR-Bereich und weist nur
eine vernachlässigbare sichtbare oder UV-Strahlung auf. Die Täuschung ist daher über
die Dauer der Verbrennung der Scheinzielplatten hinaus wirksam, und eine Köderwolke
mit relativ langer Dauer kann erzeugt werden. Die Leuchtvorrichtung eignet sich damit
als Infrarot-Scheinziel zum Schutz von unbewegten oder sich langsam bewegenden potentiellen
Zielen, wie etwa Panzer, nicht jedoch zur Vortäuschung eines schnell fliegenden Flugzeugs.
[0006] Aus der
DE 43 27 976 C1 ist eine Flaremasse zur Scheinzielerzeugung mit einer Brandmassenkomponente und einer
Inertkomponente bekannt. Dabei ist das Gewichtsverhältnis von Brandmassenkomponente
und Inertkomponente so eingestellt, dass das Maximum der spektralen Strahldichte der
Flaremasse in Anpassung an die spektrale Strahldichteverteilung der zu simulierenden
Zielsignatur im Vergleich zur spektralen Strahldichteverteilung der Brandmassenkomponente
allein zu längeren Wellenlängen verschoben ist. Bei der pyrotechnischen Brandmasse
kann es sich um roten Phosphor mit einer Entzündungstemperatur von ungefähr 400° Celsius
handeln. Der inerte, der Wärmeleitung bzw. Wärmeableitung dienende Zusatz, ein Bindemittel
und ein Trägermaterial sind dabei so gewählt, dass sie für ein Absenken der Temperatur
des Scheinziels sorgen, wodurch die spektrale Strahldichte des Scheinziels zu höheren
Wellenlängen im Infrarotbereich hin verschoben wird. Mit der Flaremasse lassen sich
damit nur Objekte mit verhältnismäßig geringer Oberflächentemperatur, wie Schiffe,
Bohrplattformen und Panzer schützen. Schnell fliegende Flugzeuge können durch ein
solches Scheinziel nicht nachgeahmt und damit auch nicht geschützt werden, da die
Strahlungsleistung bei diesem Scheinziel-Typ dafür zu gering ist.
[0007] Aus der
DE 42 44 682 A1 ist eine von einem Flugzeug abzuschießende pyrotechnische Täuschungsfackel zum Ablenken
von auf das Flugzeug zufliegende Geschosse von dessen Gasaustritts mit mindestens
eine Tablette, die in einem luftdichten, zerreißbaren Behälter enthalten ist, bekannt.
Dabei weist die Tablette ein kompakt gepresstes, im Wesentlichen blasenfreies Gebiet
separater Stücke einer Infrarotstrahlung emittierenden pyrotechnischen Zusammensetzung
auf, die aus einer Gas freisetzenden Infrarotlicht emittierenden pyrotechnischen Zusammensetzung
bestehen. Die pyrotechnische Zusammensetzung kann ein oxidierendes halogenisiertes
Polymer und ein oxidierbares Metallmaterial, die nach Zündung exotherm miteinander
reagieren und Infrarotstrahlung emittieren können, und mit einem Metallsalz imprägnierte
aktivierte Kohlenstofffasern aufweisen. Der Behälter ist dabei so ausgebildet, dass
er unter einem aus der Verbrennung der pyrotechnischen Zusammensetzung resultierenden
vorgegebenen Innendruck reißt und die einzelnen Stücke freigibt, kurz nachdem im Wesentlichen
alle Teile gezündet wurden. Nach Abschuss der pyrotechnischen Täuschungsfackel und
Zündung der pyrotechnischen Zusammensetzung zerplatzt die Tablette und es bildet sich
eine Wolke von Stücken aus der brennenden pyrotechnischen Zusammensetzung, die schnell
abgebremst wird und mit hoher Infrarotintensität für eine kurze Zeit brennt. Eine
derartige Täuschungsfackel ist nicht in der Lage einem Suchkopf neuerer Generation
ein schnell fliegendes Flugzeug vorzutäuschen, weil die Infrarotquelle durch die schnelle
Abbremsung in der Luft eine nicht realistische Flugbahn aufweist.
[0008] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine pyrotechnische Scheinzielwirkmasse
für Infrarotscheinziele bereitzustellen, welche einem bildauflösenden Infrarotsuchkopf
ein schnell fliegendes Flugzeug vortäuschen kann.
[0009] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst. Zweckmäßige Ausgestaltungen
ergeben sich aus den Merkmalen der Patentansprüche 2 bis 17.
[0010] Erfindungsgemäß ist eine pyrotechnische Scheinzielwirkmasse für Infrarotscheinziele
vorgesehen. Diese Scheinzielwirkmasse umfasst erste Partikel, die einen ersten Brennstoff
umfassen, zweite Partikel, die den ersten oder einen zweiten Brennstoff umfassen,
ein Oxidationsmittel für den ersten Brennstoff und ein Bindemittel. Der erste Brennstoff
ist ein Metall. Der zweite Brennstoff kann ein Metall sein. Alternativ können die
zweiten Partikel auch ausschließlich aus dem zweiten Brennstoff bestehen. Der erste
Brennstoff und das Oxidationsmittel können nach Zündung in einer exothermen Reaktion
unter Freisetzung von Infrarotstrahlung miteinander reagieren, wobei die zweiten Partikel
durch die Reaktion entzündet und aus der Scheinzielwirkmasse freigesetzt werden. Die
ersten Partikel können dabei kleiner als die zweiten Partikel sein, d. h. ein kleineres
Volumen als die zweiten Partikel aufweisen. Die ersten Partikel können auch auf sonstige
Weise, beispielsweise durch das Verhältnis ihrer Oberfläche zu ihrer Masse, so beschaffen
sein, dass sie nach einer Zündung der Scheinzielwirkmasse an Luft schneller verbrennen
als die zweiten Partikel. Dabei sind die zweiten Partikel so beschaffen, dass sie
für mindestens 10 ms an der Luft brennen.
[0011] Durch die zwei Arten von Partikeln kann erreicht werden, dass die ersten Partikel
schnell mit dem Oxidationsmittel reagieren und innerhalb einer Primärflamme abbrennen.
Die Primärflamme stellt bei der Verwendung als Scheinziel ein Punktziel dar. Die zweiten
Partikel werden in der Primärflamme gezündet, brennen aber nicht innerhalb der Primärflamme
ab. Heiße, brennende zweite Partikel werden aus der Flamme ausgestoßen und brennen
in der Luft weiter, ohne dabei wesentlich mit dem Oxidationsmittel zu reagieren. Das
Oxidationsmittel steht dadurch nahezu vollständig für die Oxidation des ersten Brennstoffs
zur Verfügung.
[0012] Ein weiterer Vorteil der unterschiedlichen Größe der ersten und zweiten Partikel
besteht darin, dass die größeren zweiten Partikel die mechanische Stabilität der Scheinzielwirkmasse
erheblich erhöhen, da sie als mechanische Vernetzer, ähnlich wie Steine in Beton,
wirken.
[0013] Durch die erfindungsgemäße pyrotechnische Scheinzielwirkmasse kann sehr gut die Infrarotstrahlung
einer Abgasfahne eines schnell fliegenden Flugzeugs nachgebildet werden. Wenn sich
die Scheinzielwirkmasse beim Abbrand bewegt, beispielsweise mit einer Geschwindigkeit
von 200-250 m/s, bilden die abbrennenden ersten Partikel eine punktförmige Primärflamme,
während die beim Abbrand freigesetzten zweiten Partikel einen großen Raum einnehmen,
der der Abgasfahne eines Düsenflugzeugs entspricht, ohne dabei schnell an Intensität
zu verlieren. Ein 10 ms an der Luft brennendes zweites Partikel fliegt bei einer Geschwindigkeit
von 200 m/s 2 m weit. Dadurch können auch neuere Suchköpfe getäuscht werden. Es wird
ein Raum einnehmender Schweif gebildet, der dem Abgasschweif eines schnell fliegenden
Flugzeugs sehr ähnlich ist. Die IR-Strahlung der sich beim Abbrand noch schnell bewegenden
zweiten Partikel wird dabei, im Gegensatz zur IR-Strahlung von in der Luft stark abgebremsten
Partikeln, nicht von entstehendem Rauch abgeschirmt, so dass eine von Weitem erfassbare
intensive Infrarotstrahlung freigesetzt wird. Moderne Suchköpfe sind so ausgelegt,
dass sie Abgasfahnen mit einem Infrarotdetektor aufspüren. Eine langgezogene sich
bewegende Infrarotquelle mit einem vorneweg fliegenden Punktstrahler wird dabei als
Flugzeug identifiziert, während eine punktförmige Infrarotquelle als Scheinziel identifiziert
wird.
[0014] Vorzugsweise sind die zweiten Partikel so beschaffen, dass sie für mindestens 100
ms an der Luft brennen. Daraus resultiert bei einer Geschwindigkeit von 200 m/s ein
20 m langer Schweif mit Raumeffekt. Die Beschaffenheit der zweiten Partikel und insbesondere
deren Größe wird vorzugsweise in Abhängigkeit von der nachzubildenden Abgasfahne gewählt.
Als günstig hat es sich erwiesen, wenn die zweiten Partikel so beschaffen sind, dass
sie für höchstens 1 s, insbesondere höchstens 500 ms, insbesondere höchstens 200 ms,
an der Luft brennen.
[0015] Als günstig hat es sich weiterhin erwiesen, wenn die zweiten Partikel bei gleichzeitiger
Zündung mit den ersten Partikeln in der Scheinzielwirkmasse mindestens zehn Mal, insbesondere
mindestens hundert Mal, insbesondere mindestens tausend Mal, länger brennen als die
ersten Partikel.
[0016] Bei dem ersten Brennstoff kann es sich um Aluminium, Magnesium, Titan, Zirkonium,
Hafnium, Calcium, Lithium, Niob, Wolfram, Mangan, Eisen, Nickel, Kobalt, Zink, Zinn,
Blei, Wismut, eine Legierung oder Mischung aus mindestens zwei dieser Metalle, eine
Zirkonium-Nickel-Legierung oder -Mischung, eine Aluminium-Magnesium-Legierung oder
-Mischung, eine Lithium-Aluminium-Legierung oder -Mischung, eine Calcium-Aluminium-Legierung
oder -Mischung, eine Eisen-Titan-Legierung oder -Mischung oder eine Zirkonium-Titan-Legierung
oder -Mischung handeln.
[0017] Vorzugsweise besteht der zweite Brennstoff aus mindestens einem Metall. Insbesondere
kann es sich dabei um Aluminium, Magnesium, Titan, Zirkonium, Hafnium, Calcium, Lithium,
Niob, Wolfram, Mangan, Eisen, Nickel, Kobalt, Zink, Zinn, Blei, Wismut, eine Legierung
oder Mischung aus mindestens zwei dieser Metalle, eine Zirkonium-Nickel-Legierung
oder -Mischung, eine Aluminium-Magnesium-Legierung oder -Mischung, eine Lithium-Aluminium-Legierung
oder -Mischung, eine Calcium-Aluminium-Legierung oder -Mischung, eine Eisen-Titan-Legierung
oder -Mischung, eine Zirkonium-Titan-Legierung oder -Mischung, Bor, elementaren Kohlenstoff,
Blähgraphit, Steinkohle, eine Lithium-Silizium-Legierung, Holzkohle, Braunkohle, Phosphor,
Schwefel, Silizium, Sägemehl, Holz oder Kunststoff handeln. Ein Metall oder eine Metalllegierung
hat sich als zweiter Brennstoff im Hinblick auf die Abbrandeigenschaften und die Flugeigenschaften
der zweiten Partikel nach dem Freisetzen aus der Scheinzielwirkmasse als besonders
günstig zum Nachahmen einer Abgasfahne eines Flugzeugs erwiesen.
[0018] Vorzugsweise weisen die zweiten Partikel eine Wärmeleitfähigkeit von mindestens 20
W/(m x K) auf. Dadurch können die zweiten Partikel den Abbrand der Scheinzielwirkmasse
beschleunigen, indem sie Wärme von der aus dem Abbrand der ersten Partikel resultierenden
Primärflamme während des Abbrands in die noch nicht abgebrannte Scheinzielwirkmasse
einleiten. Dies ist besonders effektiv, wenn die zweiten Partikel in Form von Streifen,
Drahtstücken oder Spänen vorliegen.
[0019] Bei einer bevorzugten Ausgestaltung übersteigt die Wärmeleitfähigkeit der zweiten
Partikel die Wärmeleitfähigkeit der restlichen Scheinzielwirkmasse mindestens um den
Faktor 10, insbesondere mindestens um den Faktor 100, insbesondere mindestens um den
Faktor 1000. Durch die gute Wärmeleitfähigkeit der zweiten Partikel wird nicht nur
der Abbrand der Scheinzielwirkmasse sondern auch deren Anzündbarkeit verbessert, weil
eine kleine entzündete Stelle ausreicht um die Wärme sehr schnell in der gesamten
Scheinzielwirkmasse zu verteilen und auch dort eine Zündung zu bewirken.
[0020] Vorzugsweise sind die zweiten Partikel, zumindest an ihre Oberfläche, porös ausgebildet.
Das verbessert deren Anzündbarkeit. Ist der zweite Brennstoff ein Metall oder eine
Metalllegierung kann in Poren solcher zweiten Partikel ein festes Kohlenstofffluorid,
insbesondere Polytetrafluorethylen (PTFE), ein fester Fluorkohlenwasserstoff oder
ein sonstiges Oxidationsmittel, welches bei der Umsetzung mit dem zweiten Brennstoff
Ruß bildet, enthalten sein. Dadurch wird eine sehr hohe Temperatur beim Abbrand der
zweiten Partikel erreicht. Gleichzeitig erhöht der Ruß die Abstrahlung von Schwarzkörperstrahlung.
[0021] Als günstig hat es sich erwiesen, wenn die zweiten Partikel einen mittleren Durchmesser
von 0,5 bis 3 mm, insbesondere 1 bis 1,5 mm, aufweisen. Dadurch ist die Oberfläche
der Teilchen groß genug um beim Abbrand intensiv zu strahlen und die Teilchen sind
groß genug um lange genug zu brennen und in der Luft zu fliegen. Die ersten Partikel
weisen vorzugsweise einen mittleren Durchmesser von 30 bis 70 µm, insbesondere 40
bis 60 µm, auf.
[0022] Als Bindemittel hat sich ein Fluorelastomer, insbesondere ein Fluorkautschuk, wie
beispielsweise "Viton" von der Firma "DuPont Performance Elastomere", als günstig
erwiesen. Bei dem Oxidationsmittel handelt es sich vorzugsweise um ein halogenhaltiges
Polymer, insbesondere Polytetrafluorethylen (PTFE). Als günstig für das Erreichen
einer schnellen und vollständigen Verbrennung der ersten Partikel hat es sich erwiesen,
wenn das Mengenverhältnis des in der Scheinzielwirkmasse enthaltenen ersten Brennstoffs
zum darin enthaltenen Oxidationsmittel stöchiometrisch ist oder von einem stöchiometrischen
Mengenverhältnis höchstens um den Faktor 0,5 abweicht. Ein stöchiometrisches Mengenverhältnis
ist dabei ein Mengenverhältnis, bei dem das Oxidationsmittel und der erste Brennstoff
in einer Reaktion theoretisch vollständig miteinander reagieren, so dass weder ein
Rest des Oxidationsmittels noch ein Rest des ersten Brennstoffs verbleibt.
[0023] Bei einer bevorzugten Ausgestaltung ist in der erfindungsgemäßen Scheinzielwirkmasse
zur Beschleunigung des Abbrands ein Abbrandkatalysator, insbesondere Kupferftalocyanin,
enthalten.
[0024] Nachfolgend wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert.
[0025] Aus sämtlichen der im Folgenden angegebenen Zusammensetzungen wurden jeweils fünf
Tabletten mit einem Gewicht von 10 g gepresst. Als erster Brennstoff, der die ersten
Partikel bildet, wurde dabei jeweils Magnesium oder eine Mischung aus Aluminium und
Magnesium, jeweils bezogen von der Fa. Ecka Granulate GmbH & Co. KG, Fürth, Deutschland,
eingesetzt. Die durchschnittliche Körnung der Magnesiumpartikel war etwa 50 µm und
die durchschnittliche Körnung der Aluminiumpartikel < 10 µm. Das Kupferftalocyanin
dient jeweils als Abbrandkatalysator und das Guanidinazotetrazolat (GZT) zur Vergrößerung
der Primärflamme. Sofern nicht anders angegebenen, wurde das Titanpulver von der Fa.
Tropag Oscar H. Ritter Nachf. GmbH, Hamburg, Deutschland und die Braunkohle von der
Rheinbraun Brennstoff GmbH, Deutschland bezogen. Die Tabletten wurden abgebrannt und
deren Strahlungsleistung mit einem Radiometer bestimmt. Die Leistung wurde im Verhältnis
zur Leistung von Tabletten aus MTV (Magnesium-Teflon-Viton) als Standard bestimmt.
Die Energie wurde jeweils in Joule/(g/sr) im A-Band, d. h. bei einer Wellenlänge von
ca. 1,8 bis 2,6 µm, und im B-Band, d. h. bei einer Wellenlänge von ca. 3,5 bis ca.
4,6 µm, im Standversuch, d. h. ohne Wind, gemessen. Das A-Band und das B-Band sind
die Wellenlängen, die von herkömmlichen Suchköpfen erfasst werden.
[0026] Alle Daten sind in fünf Parallelmessungen mit einem Radiometer bei einem Abstand
von 1 m gemessen worden. Das Radiometer wurde zuvor gegen eine Schwarzkörperstrahlerquelle
bei 1273 K und einer Apertur von 22,2 mm bei einem Abstand von 0,4 m kalibriert, um
absolute spezifische Strahlungsenergien in Joule pro Steradian (sr) und Gramm zu ermitteln.
[0027] Wirkmasse nach dem Stand der Technik:
Stoff |
Typ |
Gewichtprozent |
Magnesium |
LNR 61 |
60,0 |
Teflonpulver |
Hoechst TF 9202 |
23,0 |
Viton |
3M Fluorel FC-2175 |
12,0 |
Grafitpulver |
Merck |
5,0 |
[0028] Es handelt sich bei dieser Wirkmasse um das als Standard eingesetzte MTV (Magnesium-Teflon-Viton).
MTV ist eine Schwarzkörperwirkmasse, welche beim Abbrand keine Raumwirkung entfaltet.
Unter Raumwirkung wird allgemein verstanden, dass ein Teil der Scheinzielwirkmasse
nach deren Zündung außerhalb einer entstehenden Flamme IR-Strahlung emittiert.
Beispiel 1:
[0029]
Stoff |
Typ |
Gewichtprozent |
Magnesium |
LNR 61 |
48,0 |
Grafitfluorid |
Sigma-Aldrich |
20,0 |
Viton |
3M Fluorel FC-2175 |
11,9 |
Titanschwamm |
Körnung: 400-815 µm |
20,0 |
Kupferftalocyanin |
BASF Vossenblau |
0,1 |
[0030] Es handelt sich bei dieser Scheinzielwirkmasse um eine Schwarzkörperwirkmasse auf
Basis von Grafitfluorid. Die Reaktion hatte durch den grobkörnigen Titanschwamm eine
extrem große Raumwirkung. Unter dynamischen Bedingungen, d. h. bei einer Windgeschwindigkeit
von 150 m/s, zeigte die Wirkmasse eine Leistung, die 200% der Leistung von MTV (bei
der selben Geschwindigkeit) entsprach und einen ca. 100 m langen Schweif.
Beispiel 2:
[0031]
Stoff |
Typ |
Gewichtprozent |
Magnesium |
LNR 61 |
48,0 |
Grafitfluorid |
Sigma-Aldrich |
20,0 |
Viton |
3M Fluorel FC-2175 |
11,9 |
Titanschwamm |
Körnung: 600-850 µm |
20,0 |
Kupferftalocyanin |
BASF Vossenblau |
0,1 |
[0032] Es handelt sich bei dieser Scheinzielwirkmasse um eine Schwarzkörperwirkmasse auf
Basis von Grafitfluorid. Die Reaktion hatte durch den grobkörnigen Titanschwamm eine
Raumwirkung.
Beispiel 3:
[0033]
Stoff |
Typ |
Gewichtprozent |
Magnesium |
LNR 61 |
48,0 |
Grafitfluorid |
Sigma-Aldrich |
20,0 |
Viton |
3M Fluorel FC-2175 |
11,9 |
Titanschwamm |
Körnung: 400-600 µm |
20,0 |
Kupferftalocyanin |
BASF Vossenblau |
0,1 |
[0034] Es handelt sich bei dieser Scheinzielwirkmasse um eine Schwarzkörperwirkmasse auf
Basis von Grafitfluorid. Die Reaktion hatte durch den mittelkörnigen Titanschwamm
eine Raumwirkung.
Beispiel 4:
[0035]
Stoff |
Typ |
Gewichtprozent |
Magnesium |
LNR 61 |
48,0 |
Grafitfluorid |
Sigma-Aldrich |
20,0 |
Viton |
3M Fluorel FC-2175 |
11,9 |
Titanschwamm |
Körnung: 100-300 µm |
20,0 |
Kupferftalocyanin |
BASF Vossenblau |
0,1 |
[0036] Es handelt sich bei dieser Scheinzielwirkmasse um eine Schwarzkörperwirkmasse auf
Basis von Grafitfluorid. Die Reaktion hatte durch den feinkörnigen Titanschwamm eine
Raumwirkung.
Beispiel 5:
[0037]
Stoff |
Typ |
Gewichtprozent |
Magnesium |
LNR 61 |
48,0 |
Grafitfluorid |
Sigma-Aldrich |
20,0 |
Viton |
3M Fluorel FC-2175 |
11,9 |
Titanpulver |
Sphärisch, Körnung < 100 µm |
20,0 |
Kupferftalocyanin |
BASF Vossenblau |
0,1 |
[0038] Es handelt sich bei dieser Scheinzielwirkmasse um eine Schwarzkörperwirkmasse auf
Basis von Grafitfluorid. Die Reaktion hatte durch grobkörniges sphärisches Titan eine
Raumwirkung. Unter dynamischen Bedingungen bei einer Windgeschwindigkeit von 150 m/s
kann damit ein ca. 20 m langer Schweif erzeugt werden.
Beispiel 6:
[0039]
Stoff |
Typ |
Gewichtprozent |
Magnesium |
LNR 61 |
48,0 |
Grafitfluorid |
Sigma-Aldrich |
20,0 |
Viton |
3M Fluorel FC-2175 |
11,9 |
Titanpulver |
Sphärisch, Körnung < 45 µm |
20,0 |
Kupferftalocyanin |
BASF Vossenblau |
0,1 |
[0040] Es handelt sich bei dieser Scheinzielwirkmasse um eine Schwarzkörperwirkmasse auf
Basis von Grafitfluorid. Die Reaktion hatte durch feinkörniges sphärisches Titan eine
Raumwirkung. Unter dynamischen Bedingungen bei einer Windgeschwindigkeit von 150 m/s
kann damit ein einige Meter langer Schweif erzeugt werden.
Beispiel 7:
[0041]
Stoff |
Typ |
Gewichtprozent |
Magnesium |
LNR 61 |
48,0 |
Grafitfluorid |
Sigma-Aldrich |
20,0 |
Viton |
3M Fluorel FC-2175 |
11,9 |
Titanpulver |
Chemetall Typ FH, Körnung: ca. 15 µm |
20,0 |
Kupferftalocyanin |
BASF Vossenblau |
0,1 |
[0042] Es handelt sich bei dieser Scheinzielwirkmasse um eine Schwarzkörperwirkmasse auf
Basis von Grafitfluorid. Die Reaktion hatte keine Raumwirkung. Diese Wirkmasse entspricht
nicht der Erfindung. Das Titanpulver hatte hier eine mittlere Korngröße von ca. 15
µm. Es verbrennt damit zu schnell, um noch eine Raumwirkung zu entfalten.
Beispiel 8:
[0043]
Stoff |
Typ |
Gewichtprozent |
Magnesium |
LNR 61 |
48,0 |
Grafitfluorid |
Sigma-Aldrich |
20,0 |
Viton |
3M Fluorel FC-2175 |
11,9 |
Steinkohle, Haushaltsqualität |
Körnung < 2,0 mm |
20,0 |
Kupferftalocyanin |
BASF Vossenblau |
0,1 |
[0044] Es handelt sich bei dieser Scheinzielwirkmasse um eine Schwarzkörperwirkmasse auf
Basis von Grafitfluorid. Die Reaktion hatte durch grobkörniges Steinkohlegranulat
eine Raumwirkung. Die Steinkohle hat beim Abbrand der Wirkmasse nicht vollkommen reagiert.
Beispiel 9:
[0045]
Stoff |
Typ |
Gewichtprozent |
Magnesium |
LNR 61 |
48,0 |
Grafitfluorid |
Sigma-Aldrich |
20,0 |
Viton |
3M Fluorel FC-2175 |
11,9 |
Steinkohle, Haushaltsqualität |
Körnung < 1,0 mm |
20,0 |
Kupferftalocyanin |
BASF Vossenblau |
0,1 |
[0046] Es handelt sich bei dieser Scheinzielwirkmasse um eine Schwarzkörperwirkmasse auf
Basis von Grafitfluorid. Die Reaktion hatte durch feinkörniges Steinkohlegranulat
eine Raumwirkung. Die Steinkohle hat beim Abbrand der Wirkmasse mit einem höheren
Umsetzungsgrad reagiert als das grobkörnige Steinkohlegranulat im Beispiel 8.
Beispiel 10:
[0047]
Stoff |
Typ |
Gewichtprozent |
Magnesium |
LNR 61 |
48,0 |
Grafitfluorid |
Sigma-Aldrich |
20,0 |
Viton |
3M Fluorel FC-2175 |
11,9 |
Braunkohle |
Heizprofi, Körnung < 1,0 mm |
20,0 |
Kupferftalocyanin |
BASF Vossenblau |
0,1 |
[0048] Es handelt sich bei dieser Scheinzielwirkmasse um eine Schwarzkörperwirkmasse auf
Basis von Grafitfluorid. Die Reaktion hatte durch Braunkohlegranulat eine Raumwirkung.
Beispiel 11:
[0049]
Stoff |
Typ |
Gewichtprozent |
Aluminium |
Ecka Pyro TL III, Körnung < 10 µm |
24,0 |
Magnesium |
LNR 61 |
24,0 |
Grafitfluorid |
Sigma-Aldrich |
20,0 |
Viton |
3M Fluorel FC-2175 |
11,9 |
Steinkohle |
Haushaltsqualität, Körnung < 1,0 mm |
20,0 |
Kupferftalocyanin |
BASF Vossenblau |
0,1 |
[0050] Es handelt sich bei dieser Scheinzielwirkmasse um eine Schwarzkörperwirkmasse. Die
Reaktion hatte durch Steinkohlegranulat eine Raumwirkung.
Beispiel 12:
[0051]
Stoff |
Typ |
Gewichtprozent |
Aluminium |
Ecka Pyro TL III, Körnung < 10 µm |
24,0 |
Magnesium |
LNR 61 |
24,0 |
Grafitfluorid |
Sigma-Aldrich |
20,0 |
Viton |
3M Fluorel FC-2175 |
11,9 |
Braunkohle |
Heizprofi, Körnung < 1,0 mm |
20,0 |
Kupferftalocyanin |
BASF Vossenblau |
0,1 |
[0052] Es handelt sich bei dieser Scheinzielwirkmasse um eine Schwarzkörperwirkmasse. Die
Reaktion hatte durch Braunkohlegranulat eine Raumwirkung.
Beispiel 13:
[0053]
Stoff |
Typ |
Gewichtprozent |
Magnesium |
LNR 61 |
45,0 |
Grafitfluorid |
Sigma-Aldrich |
19,0 |
Steinkohle |
Haushaltsqualität, Körnung < 1,0 mm |
18,0 |
Viton |
3M Fluorel FC-2175 |
11,9 |
Guanidinazotetrazolat (GZT) |
Eigensynthese |
6,0 |
Kupferftalocyanin |
BASF Vossenblau |
0,1 |
[0054] Es handelt sich bei dieser Scheinzielwirkmasse um eine Schwarzkörperwirkmasse. Die
Reaktion hatte durch Steinkohlegranulat und GZT als Flammenverbreiterungsmittel eine
Raumwirkung.
Beispiel 14:
[0055]
Stoff |
Typ |
Gewichtprozent |
Magnesium |
LNR 61 |
45,0 |
Grafitfluorid |
Sigma-Aldrich |
19,0 |
Braunkohle |
Heizprofi, Körnung < 1,0 mm |
18,0 |
Viton |
3M Fluorel FC-2175 |
11,9 |
Guanidinazotetrazolat (GZT) |
Eigensynthese |
6,0 |
Kupferftalocyanin |
BASF Vossenblau |
0,1 |
[0056] Es handelt sich bei dieser Scheinzielwirkmasse um eine Schwarzkörperwirkmasse. Die
Reaktion hatte durch Braunkohlegranulat und GZT als Flammenverbreiterungsmittel eine
Raumwirkung.
Beispiel 15:
[0057]
Stoff |
Typ |
Gewichtprozent |
Magnesium |
LNR 61 |
38,0 |
Grafitfluorid |
Sigma-Aldrich |
20,0 |
Viton |
3M Fluorel FC-2175 |
12,0 |
Zirkonium |
Svenska Kemi, Körnung < 80 µm |
30,0 |
[0058] Es handelt sich bei dieser Scheinzielwirkmasse um eine Schwarzkörperwirkmasse auf
Basis von Grafitfluorid. Die Reaktion hatte durch mittelkörniges Zirkonium eine Raumwirkung.
Zirkonium bewirkte dabei auch eine Erhöhung der Reaktionstemperatur.
[0059] Messergebnis der Strahlungsmessungen:
[0060] Alle angegebenen Werte sind Durchschnittswerte aus 5 Parallelversuchen. "E
a" bezeichnet dabei die im A-Band und "Eb" die im B-Band gemessene Energie.
Wirkmasse |
Ea/(J/ (g sr)) |
Eb/(J/ (g sr)) |
(Ea + Eb)/(J/ (g sr)) |
Eb/Ea |
% MTV |
MTV |
166 |
82 |
248 |
0.496 |
100 |
Beispiel 1 |
174 |
84 |
258 |
0.484 |
104 |
Beispiel 2 |
178 |
93 |
272 |
0.523 |
110 |
Beispiel 3 |
188 |
92 |
279 |
0.487 |
113 |
Beispiel 4 |
182 |
91 |
273 |
0.499 |
110 |
Beispiel 5 |
312 |
157 |
469 |
0.506 |
189 |
Beispiel 6 |
313 |
156 |
469 |
0.500 |
189 |
Beispiel 7 |
202 |
96 |
299 |
0.476 |
121 |
Beispiel 8 |
196 |
107 |
303 |
0.546 |
122 |
Beispiel 9 |
315 |
177 |
492 |
0.562 |
198 |
Beispiel 10 |
190 |
100 |
290 |
0.531 |
117 |
Beispiel 11 |
192 |
117 |
310 |
0.612 |
125 |
Beispiel 12 |
181 |
113 |
293 |
0.622 |
118 |
Beispiel 13 |
293 |
188 |
482 |
0.641 |
194 |
Beispiel 14 |
180 |
107 |
287 |
0.597 |
116 |
Beispiel 15 |
203 |
105 |
308 |
0.517 |
124 |
1. Pyrotechnische Scheinzielwirkmasse für Infrarotscheinziele umfassend erste Partikel,
die einen ersten Brennstoff umfassen, zweite Partikel, die den ersten oder einen zweiten
Brennstoff umfassen, ein Oxidationsmittel für den ersten Brennstoff und ein Bindemittel,
wobei der erste Brennstoff mindestens ein Metall ist, wobei der zweite Brennstoff
mindestens ein Metall ist oder die zweiten Partikel ausschließlich aus dem zweiten
Brennstoff bestehen, wobei der erste Brennstoff und das Oxidationsmittel nach Zündung
in einer exothermen Reaktion unter Freisetzung von Infrarotstrahlung miteinander reagieren
können, wobei die zweiten Partikel durch die Reaktion entzündet und aus der Scheinzielwirkmasse
freigesetzt werden, wobei die ersten Partikel kleiner sind als die zweiten Partikel
oder auf sonstige Weise so beschaffen sind, dass sie nach einer Zündung der Scheinzielwirkmasse
an Luft schneller verbrennen als die zweiten Partikel, wobei die zweiten Partikel
so beschaffen sind, dass sie für mindestens 10 ms an der Luft brennen.
2. Pyrotechnische Scheinzielwirkmasse nach Anspruch 1,
wobei die zweiten Partikel so beschaffen sind, dass sie für mindestens 100 ms an der
Luft brennen.
3. Pyrotechnische Scheinzielwirkmasse nach Anspruch 1 oder 2,
wobei die zweiten Partikel so beschaffen sind, dass sie für höchstens 1 s, insbesondere
höchstens 500 ms, insbesondere höchstens 200 ms, an der Luft brennen.
4. Pyrotechnische Scheinzielwirkmasse nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei die zweiten Partikel bei gleichzeitiger Zündung mit den ersten Partikeln in
der Scheinzielwirkmasse mindestens 10 mal, insbesondere mindestens 100 mal, insbesondere
mindesten 1000 mal, länger brennen als die ersten Partikel.
5. Pyrotechnische Scheinzielwirkmasse nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei der erste Brennstoff Aluminium, Magnesium, Titan, Zirkonium, Hafnium, Calcium,
Lithium, Niob, Wolfram, Mangan, Eisen, Nickel, Kobalt, Zink, Zinn, Blei, Wismut, eine
Legierung oder Mischung aus mindestens zwei dieser Metalle, eine Zirkonium-Nickel-Legierung
oder -Mischung, eine Aluminium-Magnesium-Legierung oder -Mischung, eine Lithium-Aluminium-Legierung
oder -Mischung, eine Calcium-Aluminium-Legierung oder -Mischung, eine Eisen-Titan-Legierung
oder -Mischung, eine Zirkonium-Titan-Legierung oder -Mischung oder eine Lithium-Silizium-Legierung
oder -Mischung umfasst.
6. Pyrotechnische Scheinzielwirkmasse nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei der zweite Brennstoff Aluminium, Magnesium, Titan, Zirkonium, Hafnium, Calcium,
Lithium, Niob, Wolfram, Mangan, Eisen, Nickel, Kobalt, Zink, Zinn, Blei, Wismut, eine
Legierung oder Mischung aus mindestens zwei dieser Metalle, eine Zirkonium-Nickel-Legierung
oder -Mischung, eine Aluminium-Magnesium-Legierung oder -Mischung, eine Lithium-Aluminium-Legierung
oder -Mischung, eine Calcium-Aluminium-Legierung oder -Mischung, eine Eisen-Titan-Legierung
oder -Mischung, eine Zirkonium-Titan-Legierung oder -Mischung, Bor, elementaren Kohlenstoff,
Blähgrafit Steinkohle, Holzkohle, Braunkohle, Phosphor, Schwefel, Silizium, eine Lithium-Silizium-Legierung,
Sägemehl, Holz oder Kunststoff umfasst.
7. Pyrotechnische Scheinzielwirkmasse nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei der zweite Brennstoff aus mindestens einem Metall besteht.
8. Pyrotechnische Scheinzielwirkmasse nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei die zweiten Partikel eine Wärmeleitfähigkeit von mindestens 20 W/(m • K) aufweisen.
9. Pyrotechnische Scheinzielwirkmasse nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei die Wärmeleitfähigkeit der zweiten Partikel die Wärmeleitfähigkeit der restlichen
Scheinzielwirkmasse mindestens um den Faktor 10, insbesondere mindestens um den Faktor
100, insbesondere mindestens um den Faktor 1000, übersteigt.
10. Pyrotechnische Scheinzielwirkmasse nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei die zweiten Partikel in Form von Streifen, Drahtstücken oder Spänen vorliegen
oder, zumindest an ihrer Oberfläche, porös ausgebildet sind.
11. Pyrotechnische Scheinzielwirkmasse nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei der zweite Brennstoff ein Metall oder eine Metalllegierung ist und die zweiten
Partikel, zumindest an ihrer Oberfläche, porös ausgebildet sind und in Poren der zweiten
Partikel ein festes Kohlenstofffluorid, insbesondere Polytetrafluorethylen (PTFE),
ein fester Fluorkohlenwasserstoff oder ein sonstiges Oxidationsmittel, welches bei
der Umsetzung mit dem zweiten Brennstoff Ruß bildet, enthalten ist.
12. Pyrotechnische Scheinzielwirkmasse nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei die zweiten Partikel einen mittleren Durchmesser von 0,5 bis 3 mm, insbesondere
1 bis 1,5 mm, aufweisen.
13. Pyrotechnische Scheinzielwirkmasse nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei die ersten Partikel einen mittleren Durchmesser von 30 bis 70 µm, insbesondere
40 bis 60 µm, aufweisen.
14. Pyrotechnische Scheinzielwirkmasse nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei das Oxidationsmittel ein halogenhaltiges Polymer, insbesondere Polytetrafluorethylen
(PTFE) oder Polychloropren, ist.
15. Pyrotechnische Scheinzielwirkmasse nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei das Mengenverhältnis des in der Scheinzielwirkmasse enthaltenen ersten Brennstoffs
zum darin enthaltenen Oxidationsmittel stöchiometrisch ist oder von einem stöchiometrischen
Mengenverhältnis höchstens um den Faktor 0,5 abweicht.