(19)
(11) EP 2 469 088 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
27.06.2012  Patentblatt  2012/26

(21) Anmeldenummer: 11186465.8

(22) Anmeldetag:  25.10.2011
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
F04B 1/04(2006.01)
F04B 53/18(2006.01)
F04B 9/04(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME

(30) Priorität: 23.12.2010 DE 102010064053

(71) Anmelder: Robert Bosch GmbH
70442 Stuttgart (DE)

(72) Erfinder:
  • Braun, Rainer
    97980 Bad Mergentheim-Markelsheim (DE)

   


(54) Exzenterantrieb für mindestens einen Kolben einer Kolbenpumpe


(57) Bei einem Exzenterantrieb (10) für mindestens einen Kolben (12) einer Kolbenpumpe mit einer angetriebenen Welle (14) und einem die Welle umgebenden Lager (16), an dem der mindestens eine Kolben (12) radial zur Welle (14) abgestützt ist, ist das Lager (16) als Gleitlager mit einer metallischen Gleitfläche (18) und einer nichtmetallischen Gleitfläche (20) gestaltet.




Beschreibung

Stand der Technik



[0001] Die Erfindung betrifft einen Exzenterantrieb für mindestens einen Kolben einer Kolbenpumpe mit einer angetriebenen Welle und einem die Welle umgebenden Lager, an dem der mindestens eine Kolben radial zur Welle abgestützt ist. Ferner betrifft die Erfindung eine Verwendung eines derartigen Exzenterantriebs an einer Kolbenpumpe eines Fahrzeugbremssystems.

[0002] Bei bekannten Kolbenpumpen von Fahrzeugbremsanlagen, insbesondere Radialkolbenpumpen wird mindestens ein Kolben mit Hilfe eines Exzenters angetrieben. Der Exzenterantrieb ist mittels einer angetriebenen Welle und eines daran angeordneten exzentrischen Lagers realisiert. Das Lager ist in der Regel als Wälzlager mit Wälzkörpern realisiert. Als Wälzkörper kommen bevorzugt Nadeln zu Einsatz. Damit ist dann ein Nadellager gestaltet, bei dem die Nadeln vorzugsweise mit einer Nadelhülse umgeben sind.

[0003] An der Außenseite des Lagers ist der mindestens eine Kolben radial angeordnet. Dabei stützt er sich mit seiner Kolbenstirnfläche an dem Lager ab. Bei dieser Abstützung wird die Antriebskraft des Exzenters auf den Kolben übertragen, so dass sich dieser in seiner Längsrichtung hin- und herbewegt. Aufgrund der Anlage des Kolbens insbesondere an den Nadeln des Lagers, bildet sich eine Linienlast zwischen Kolben und Exzenter.

[0004] Sowohl das Lager als auch der Kolben mit seiner Kolbenstirnfläche sind aus Metall gebildet. Zwischen diesen Metallen entsteht grundsätzlich Reibung, die mittels einer Befettung bzw. Schmierung der Kolbenstirnfläche verringert werden kann.

Offenbarung der Erfindung



[0005] Erfindungsgemäß ist ein Exzenterantrieb für mindestens einen Kolben einer Kolbenpumpe mit einer angetriebenen Welle und einem die Welle umgebenden Lager geschaffen, an dem der mindestens eine Kolben radial zur Welle abgestützt ist und bei dem das Lager als Gleitlager mit einer metallischen Gleitfläche und einer nichtmetallischen Gleitfläche gestaltet ist.

[0006] Mit der erfindungsgemäßen Gestaltung des Lagers als Gleitlager mit zwei Gleitflächen, können bekannte Wälzlager und damit dessen Wälzkörper entfallen, insbesondere bisher verwendete Nadellager können eingespart werden. Auf diese Weise werden zunächst vorteilhaft Kosten gespart. Gemäß der Erfindung ist eine der Gleitflächen aus Metall und die andere Gleitfläche aus einem nichtmetallischen Werkstoff. Mit dieser Werkstoffpaarung kann der Reibwiderstand des geschaffenen Gleitlagers besonders gering gehalten werden, wobei zugleich die Anforderungen an die Lebensdauer des Lagers erfüllt werden können.

[0007] Bevorzugt ist die nichtmetallische Gleitfläche aus Kunststoff gebildet, besonders bevorzugt aus Spritzguss, sodass eine einfache und kostengünstige Herstellung gewährleistet ist.

[0008] Bei entsprechender Qualität des Kunststoffes, bervorzugt hochfester Kunststoff mit Schmiereigenschaften, kann vorteilhaft sogar auf Schmiermittel verzichtet werden, sowohl zwischen der Welle und der nichtmetallischen Gleitfläche, als auch zwischen der nichtmetallischen Gleitfläche und der Kolbenstirnfläche. Auf diese Weise werden sowohl die Kosten für das Schmiermittel und den Arbeitsablauf des Schmierens bzw. Befettens gespart, als auch die Wartungsintervalle für die Kolbenpumpe verlängert.

[0009] Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung des erfindungsgemäßen Exzenterantriebs ist in der nichtmetallischen Gleitfläche mindestens eine Nut ausgebildet. Diese mindestens eine Nut ist bevorzugt zur Aufnahme von Schmiermittel vorgesehen. Das Schmiermittel führt zu einer geringen Reibung zwischen der metallischen und der nichtmetallischen Gleitfläche und damit vorteilhaft zu einem geringeren Abrieb. Grundsätzlich hat die, insbesondere aus Kunststoff hergestellte, nichtmetallische Gleitfläche im Vergleich zur metallischen Gleitfläche eine geringere Härte und damit einen größeren Abrieb. Dieser Unterschied im Abriebverhalten der beiden Gleitflächen ist mit der genannten Befüllung der erfindungsgemäßen Nut mit Schmiermittel kompensiert.

[0010] Die Welle ist vorzugsweise mit einem Exzenterabschnitt versehen und die nichtmetallische Gleitfläche umgibt den Exzenterabschnitt in Form eines Kreisrings.

[0011] Mit dem Exzenterabschnitt ist eine Exzentrizität für das Bewegen des mindestens einen Kolbens radial zur rotierend angetriebenen Welle mit einem Abschnitt der Welle selbst realisiert. Der Exzenterabschnitt kann einstückig mit der Welle, beispielsweise mittels Fräsen, hergestellt sein. Alternativ dazu kann er mittels eines an der Welle angebrachten Exzenterelements, vorzugsweise in Gestalt eines auf die Welle aufgepressten Exzenterrings gebildet sein. Der Exzenterring ist vorteilhaft besonders widerstandsfähig aus Metall hergestellt.

[0012] Die nichtmetallische Gleitfläche ist dann vorteilhaft im Gegensatz dazu mit einem Kreisring bzw. einer Kreishülse gestaltet. Sie umgibt vorzugsweise den Exzenterabschnitt in Form einer Buchse bzw. eines Hohlzylinders mit über dessen Umfang gleich bleibender Wanddicke, der mit seiner inneren Mantelfläche auf dem Exzenterabschnitt rotierend entlanggleitet. Die nichtmetallische Gleitfläche ist also mit der inneren Mantelfläche des Hohlzylinders gebildet. Die metallische Gleichfläche ist mit dem Exzenterabschnitt und dessen Außenfläche, die an der inneren Mantelfläche des Hohlzylinders gleitend anliegt, gebildet. Es ist eine sogenannte Gleitbuchse geschaffen.

[0013] Der Kreisring weist eine äußere Mantelfläche auf, an der sich der mindestens eine Kolben radial abstützt. Der Kolben wird, wie erläutert, durch die Rotation der angetriebenen exzentrischen Welle abwechselnd in eine Hin- und Herbewegung versetzt. Dabei bewirkt eine der Bewegungen ein Hineinfahren des Kolbens in einen zugehörigen Kolbenzylinder in der Regel gegen die Kraft einer dort angeordneten Kolbenfeder und die andere Bewegung ein Hinausfahren des Kolbens aus dem zugehörigen Kolbenzylinder. Dadurch entstehen Druckkräfte zwischen dem Kolben und der äußeren Mantelfläche des Kreisrings. Diese Kräfte werden auf eine vergleichsweise große Fläche des Kreisrings übertragen und von dort auf den Exzenterabschnitt. Es herrscht eine sogenannte Flächenlast zwischen dem Kreisring und dem Exzenterabschnitt bzw. Exzenter. Dies hat den Vorteil, dass der Kolben am Gleitlager nicht verkantet und ferner die beteiligten Bauteile, insbesondere das Gleitlager und die Welle, weniger abnutzen. Im Gegensatz dazu herrscht in bekannten Exzenterantrieben mit einem Nadellager eine höhere so genannte Linienlast zwischen Kolben, Nadel und Exzenter.

[0014] Ein weiterer Vorteil ist, dass der erfindungsgemäße Exzenterantrieb mit seinem Gleitlager in der Größe von bekannten Antrieben ausgebildet sein kann. Auf diese Weise können bestehende Einbauräume, beispielsweise in Fahrzeugen, erhalten und die vorteilhaften Materialeigenschaften des erfindungsgemäßen Gleitlagers mit metallischer und nichtmetallischer Gleitfläche trotzdem genutzt werden.

[0015] Besonders bevorzugt ist der Kreisring seinerseits mit Metall ummantelt. Dadurch ist ein Metallmantel gebildet, der vorzugsweise ortsfest zum Kreisring positioniert sein kann und mit diesem eine Einheit bildet. Die Einheit weist dann eine innere Mantelfläche, die als nichtmetallische Gleitfläche fungiert, und eine äußere Mantelfläche auf, die aus Metall gebildet ist. Die äußere Mantelfläche aus Metall schafft eine erhöhte Festigkeit und Widerstandsfähigkeit, verglichen zu einem reinen Kreisring aus Nichtmetall, insbesondere aus Kunststoff. Damit ist vorteilhaft eine besonders stabile äußere Mantelfläche geschaffen, an der sich der mindestens eine Kolben besonders steif radial abstützen kann. Mögliche Verformungen der äußeren Mantelfläche durch die Druckbelastung des Kolbens werden weitgehend vermieden.

[0016] Bei einer vorteilhaften Ausgestaltung ist der mindestens eine Kolben vorzugsweise ortsfest am Kreisring angeordnet. Der Kreisring bewegt sich dann nicht relativ zum Kolben und der Kolben gleitet auch nicht über den Kreisring und gegebenenfalls dessen Metallmantel. Der Kreisring ist vielmehr selbst drehfest gehalten und es dreht sich in seinem Inneren der Exzenterantrieb. Dies hat den Vorteil, dass keine Gleitreibung zwischen Kolben und Kreisring bzw. zwischen Kolben und Metallmantel des Kreisrings vorhanden ist. Des Weiteren erfolgt damit keine Gleitbewegung des Kolbens und kein Krafteintrag quer zu dessen Längserstreckung, sodass ein mögliches Verkanten des Kolbens ausgeschlossen ist. Andernfalls wäre zumindest eine Befettung bzw. Schmierung der Kolbenstirnfläche notwendig. Somit ist auch die Reibung des Kolbens im Vergleich zu bekannten Exzenterantrieben vermindert. Des weiteren wird auch hier die hohe Linienlast, die ansonsten zwischen Kolben und Exzenter herrscht, in eine Flächenlast zwischen Kreisring und Exzenter gewandelt.

[0017] Besonders bevorzugt ist am Kreisring mindestens eine Schnappnase ausgebildet. Mit dieser Schnappnase ist eine mechanische Arretierung des Kreisrings an der Welle möglich. Sie dient zum "Umgreifen" insbesondere des Exzenterabschnitts und damit zum Fixieren des Kreisrings auf dem Exzenterabschnitt, vorzugsweise in axialer Richtung. Dazu ist bevorzugt an der Welle ein Nut ausgebildet, in die die mindestens eine Schnappnase eingreift. Eine derartige Arretierung ist vorteilhaft besonders einfach zu realisieren und dient insbesondere als Transportsicherung und zugleich zur räumlichen Festlegung der Bauteile zueinander während des Betriebs.

[0018] Alternativ zu mindestens einer Schnappnase ist der Kreisring in axialer Richtung mittels mindestens einer Scheibe fixiert, die auf dem Exzenterabschnitt oder der Welle selbst klemmend angebracht ist, insbesondere mittels einer Presspassung.

[0019] Bei einer weiterer Ausgestaltung ist beim erfindungsgemäßen Exzenterantrieb die nichtmetallische Gleitfläche mit einem Exzenterring gestaltet, der die Welle umgibt. Die Exzentrizität zum Bewegen des Kolbens radial zur Welle ist also mittels der nichtmetallischen Gleitfläche selbst realisiert, welche dazu als exzentrischer Ring gestaltet ist, der die zentrisch rotierende Welle radial umgibt. Die Welle und der Exzenterring sind dabei drehfest bzw. momentenübertragend miteinander verbunden, bevorzugt durch eine Presspassung. Der Exzenterring ist vorzugsweise in Form eines Hohlzylinders gestaltet mit einer im Querschnitt kreisförmigen Außenkontur.

[0020] Die nichtmetallische Gleitfläche ist dann mit der äußeren Mantelfläche des Exzenterrings gebildet und bevorzugt aus Kunststoff gestaltet. Der derart aus Kunststoff hergestellte Exzenterring ist kostengünstig als Spritzguss-Formteil herstellbar und einfach an die Einbausituation anpassbar.

[0021] Weiterhin ist beim erfindungsgemäßen Exzenterantrieb in der metallischen Gleitfläche vorzugsweise mindestens eine Nut ausgebildet, welche bevorzugt zur Aufnahme von Schmiermittel vorgesehen ist. Mit dem derart vorgehaltenen Schmiermittel ist eine geringere Reibung zwischen der metallischen und der nichtmetallischen Gleitfläche gegeben, was vorteilhaft zu einem geringeren Abrieb führt. Besonders bevorzugt ist die mindestens eine Nut in der metallischen Gleitfläche gegenüberliegend der vorzugsweise ausgebildeten mindestens einen Nut in der nichtmetallischen Gleitfläche positioniert. Auf diese Weise sind Taschen zur Aufnahme von Schmiermittel, so genannte Fetttaschen, gebildet. Ferner ist die metallische Gleitfläche des erfindungsgemäßen Exzenterantriebs bevorzugt mit einer Kreishülse gestaltet, die die nichtmetallische Gleitfläche umgibt. Die nichtmetallische Gleitfläche ist dabei bevorzugt wie oben erläutert als Exzenterring drehfest bzw. momentenübertragend auf der zentrisch rotierenden Welle angebracht und von der Kreishülse aus Metall umgeben. Die Kreishülse aus Metall gleitet rotierend um den mit der Welle rotierenden Exzenterring entlang und bildet dabei mit ihrer inneren Mantelfläche die metallische Gleitfläche. Die nichtmetallische Gleitfläche ist hingegen mit der Außenfläche des mit der Welle rotierenden Exzenterrings gebildet, der bevorzugt aus Kunststoff gestaltet ist. Bei entsprechender Qualität des Kunststoffs als hochfester Kunststoff mit Schmiereigenschaften muss weder in der nichtmetallischen Gleitfläche noch in der metallischen Gleitfläche eine Nut ausgebildet sein.

[0022] In besonders bevorzugter Weise ist die Kreishülse des erfindungsgemäßen Exzenterantriebs mit einem Umgriff ausgebildet, insbesondere mit einem umbördelten Metallmantel. Dadurch ist die Kreishülse in axialer Richtung am Exzenterring positioniert und während der Rotationsbewegung des Exzenterrings geführt. Des Weiteren ist durch die Gestaltung der Kreishülse mit einem Umgriff vorteilhaft die Stabilität der Kreishülse erhöht.

[0023] Der erfindungsgemäße Exzenterantrieb wird vorzugsweise an einer Kolbenpumpe eines Fahrzeugbremssystems verwendet. Die oben genannten Vorteile wirken sich an einer solchen Kolbenpumpe in besonders vorteilhafter Weise aus.

[0024] Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele der erfindungsgemäßen Lösung anhand der beigefügten schematischen Zeichnungen näher erläutert. Es zeigt:
Fig. 1
einen Längsschnitt eines ersten Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Exzenterantriebs,
Fig. 2
den Schnitt II gemäß Fig. 1,
Fig. 3
einen Längsschnitt eines zweiten Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Exzenterantriebs,
Fig. 4
einen Längsschnitt eines dritten Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Exzenterantriebs und
Fig. 5
den Schnitt V gemäß Fig. 4.


[0025] Die Figuren zeigen einen Exzenterantrieb 10 für fünf Kolben 12, einer nicht näher dargestellten Kolbenpumpe. Der Exzenterantrieb 10 umfasst eine angetriebene Welle 14 und ein die Welle 14 umgebendes Lager 16, an dem die Kolben 12 radial abgestützt sind. Dabei ist das Lager 16 als Gleitlager mit einer metallischen Gleitfläche 18 und einer nichtmetallischen Gleitfläche 20 gestaltet.

[0026] Bei den Ausführungsbeispielen gemäß Fig. 1 bis Fig. 3 ist die Welle 14 mit einem rotierenden Exzenterabschnitt 22 versehen, der einstückig mit der Welle 14 mittels Fräsen hergestellt ist. Der Exzenterabschnitt 22 ist von einer Kreishülse bzw. einem Kreisring 24 in Form einer Buchse bzw. in Form eines Hohlzylinders umgeben, der mit seiner inneren Mantelfläche 26 auf dem Exzenterabschnitt 22 rotierend entlang gleitet. Der Exzenterabschnitt 22 umfasst dabei mit seiner Außenfläche 28, die an der inneren Mantelfläche 26 des Kreisrings 24 gleitend anliegt, die metallische Gleitfläche 18. Die nichtmetallische Gleitfläche 20 ist mit der inneren Mantelfläche 26 des Kreisrings 24 gebildet. Der Kreisring 24 weist eine äußere Mantelfläche 30 auf.

[0027] Dabei kann der einzelne Kolben 12 ortsfest am Kreisring 24, insbesondere an dessen äußerer Mantelfläche 26 (siehe Fig. 3) angeordnet sein. Der Kolben 12 gleitet dann nicht über den Kreisring 24 hinweg. Auf diese Weise ist keine Gleitreibung zwischen Kolben 12 dem Kreisring 24 vorhanden, sodass eine Schmierung zwischen dem Kolben 12 und dem Kreisring 24 entfallen kann.

[0028] Beim Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 und Fig. 2 ist der Kreisring 24 seinerseits mit Metall ummantelt, wodurch ein Metallmantel 34 gebildet ist. Der Metallmantel 34 ist ortsfest zum Kreisring 24 positioniert, sodass eine Einheit mit diesem geschaffen ist. Diese Einheit umfasst die innere Mantelfläche 26, die als nichtmetallische Gleitfläche 20 fungiert und eine äußere Mantelfläche 36, die dann entsprechend aus Metall gebildet ist. Die äußere Metallmantelfläche 36 ist dadurch besonders steif und stabil, so dass sich an ihr die Kolben 12 radial gut abstützen können. Bevorzugt ist der einzelne Kolben 12 wiederum ortsfest am Metallmantel 34 angeordnet, sodass er nicht über den Metallmantel 34 gleitet. Es ergeben sich die gleichen, oben genannten Vorteile einer verringerten bzw. vermiedenen Reibung.

[0029] Ferner ist beim Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 bis Fig. 2 am Kreisring 24 mindestens eine Schnappnase 38 ausgebildet, die in eine an der Welle 14 ausgebildete Nut 40 eingreift. Mit der Schnappnase 38 ist eine mechanische Arretierung des Kreisrings 24 in axialer Richtung an der Welle 14 am Exzenterabschnitt 22 bewerkstelligt.

[0030] Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 3 ist die mechanische Fixierung des Kreisrings 24 in axialer Richtung mittels einer Scheibe 42 realisiert, die auf dem Exzenterabschnitt 22 mittels einer Presspassung klemmend angebracht ist.

[0031] Gemäß Fig. 3 ist in der nichtmetallischen Gleitfläche 20 eine ringförmige, im Querschnitt halbrunde Nut 44 ausgebildet. Dieser Nut 44 gegenüberliegend ist in der metallischen Gleitfläche 18 ebenfalls eine derart geformte Nut 46 positioniert. Auf diese Weise ist mit den Nuten 44 und 46 ein Hohlraum bzw. eine Tasche 48 zur Aufnahme von Schmiermittel gebildet. Das Schmiermittel kann sich von der Tasche 48 ausgehend zwischen die beiden Gleitflächen 18 und 20 verteilen und führt so zu einer geringen Reibung zwischen den Gleitflächen.

[0032] Das Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 4 und Fig. 5 zeigt einen alternativen Exzenterantrieb 10 mit rotierender Welle 14, bei dem die nichtmetallische Gleitfläche 20 mit einem Exzenterring 50 aus Kunststoff gestaltet ist, der die Welle 14 umgibt. Die Welle 14 und der Exzenterring 50 sind dabei drehfest bzw. momentenübertragend durch eine Presspassung miteinander verbunden. Der Exzenterring 50 ist in Form eines Hohlzylinders mit einer im Querschnitt kreisförmigen Außenkontur gestaltet. Die nichtmetallische Gleitfläche 20 ist also von einer dann äußeren Mantelfläche 52 des mit der Welle 14 rotierenden Exzenterrings 50 gebildet.

[0033] Die metallische Gleitfläche 18 ist in dieser Variante mit einer inneren Mantelfläche 54 einer Kreishülse 56 aus Metall gebildet, die den Exzenterring 50 rotierend umgibt. Die Kreishülse 56 ist mit einem Umgriff 58 ausgebildet (siehe Fig. 4), der als umbördelter Metallmantel gestaltet ist. Mit dem Umgriff 58 ist die Kreishülse 56 stabilisiert, in axialer Richtung am Exzenterring 50 positioniert und wird während der Rotationsbewegung des Exzenterrings 50 geführt. An der äußeren Mantelfläche 60 der Kreishülse 56 sind die (in Fig. 4 und Fig. 5 nicht dargestellten) Kolben 12 radial abgestützt.

[0034] Als Kunststoff für die nichtmetallische Gleitfläche 20 ist ein besonders hochfester Kunststoff mit Schmiereigenschaften verwendet worden, vorliegend VESTAKEEP 4000 FC30. Dadurch kann auf eine Befettung bzw. Schmierung zwischen den beiden Gleitflächen 18 und 20 bei diesem Ausführungsbeispiel verzichtet (wie auch beim Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 und 2) werden.

[0035] Es ist somit ein kostengünstiger Exzenterantrieb 10 geschaffen, bei dem insbesondere Nadeln als Lager entfallen können sowie eine sonst notwendige Schmierung der Kolbenstirnseite. Ferner wird eine sonst hohe Linienlast, die bei bisherigen Exzenterantrieben zwischen Kolben und Exzenter herrscht, in eine Flächenlast zwischen Kreisring bzw. Gleitbuchse und Exzenterwelle gewandelt.

[0036] Abschließend sei angemerkt, dass sämtlichen Merkmalen, die in den Anmeldungsunterlagen und insbesondere in den abhängigen Ansprüchen genannt sind, trotz des vorgenommenen formalen Rückbezugs auf einen oder mehrere bestimmte Ansprüche, auch einzeln oder in beliebiger Kombination eigenständiger Schutz zukommen soll.


Ansprüche

1. Exzenterantrieb (10) für mindestens einen Kolben (12) einer Kolbenpumpe mit einer angetriebenen Welle (14) und einem die Welle umgebenden Lager (16), an dem der mindestens eine Kolben (12) radial zur Welle (14) abgestützt ist,
dadurch gekennzeichnet, dass das Lager (16) als Gleitlager mit einer metallischen Gleitfläche (18) und einer nichtmetallischen Gleitfläche (20) gestaltet ist.
 
2. Exzenterantrieb (10) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass in der nichtmetallischen Gleitfläche (18) mindestens eine Nut (44) ausgebildet ist.
 
3. Exzenterantrieb (10) nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass die Welle (14) mit einem Exzenterabschnitt (22) versehen ist und die nichtmetallische Gleitfläche (20) den Exzenterabschnitt (22) in Form eines Kreisrings (24) umgibt.
 
4. Exzenterantrieb (10) nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, dass am Kreisring (24) der mindestens eine Kolben (12) ortsfest angeordnet ist.
 
5. Exzenterantrieb (10) nach Anspruch 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet, dass am Kreisring (24) mindestens eine Schnappnase (38) ausgebildet ist.
 
6. Exzenterantrieb (10) nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass die nichtmetallische Gleitfläche (20) mit einem Exzenterring (50) gestaltet ist, der die Welle (14) umgibt.
 
7. Exzenterantrieb (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass in der metallischen Gleitfläche (18) mindestens eine Nut (46) ausgebildet ist.
 
8. Exzenterantrieb (10) nach einem der Ansprüche 6 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, dass die metallische Gleitfläche (18) mit einer Kreishülse (56) gestaltet ist, die die nichtmetallische Gleitfläche (20) umgibt.
 
9. Exzenterantrieb (10) nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, dass die Kreishülse (56) mit einem Umgriff (58) ausgebildet ist.
 
10. Verwendung eines Exzenterantriebs (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 9 an einer Kolbenpumpe eines Fahrzeugbremssystems.
 




Zeichnung