Stand der Technik
[0001] Die Erfindung betrifft einen Exzenterantrieb für mindestens einen Kolben einer Kolbenpumpe
mit einer angetriebenen Welle und einem die Welle umgebenden Lager, an dem der mindestens
eine Kolben radial zur Welle abgestützt ist. Ferner betrifft die Erfindung eine Verwendung
eines derartigen Exzenterantriebs an einer Kolbenpumpe eines Fahrzeugbremssystems.
[0002] Bei bekannten Kolbenpumpen von Fahrzeugbremsanlagen, insbesondere Radialkolbenpumpen
wird mindestens ein Kolben mit Hilfe eines Exzenters angetrieben. Der Exzenterantrieb
ist mittels einer angetriebenen Welle und eines daran angeordneten exzentrischen Lagers
realisiert. Das Lager ist in der Regel als Wälzlager mit Wälzkörpern realisiert. Als
Wälzkörper kommen bevorzugt Nadeln zu Einsatz. Damit ist dann ein Nadellager gestaltet,
bei dem die Nadeln vorzugsweise mit einer Nadelhülse umgeben sind.
[0003] An der Außenseite des Lagers ist der mindestens eine Kolben radial angeordnet. Dabei
stützt er sich mit seiner Kolbenstirnfläche an dem Lager ab. Bei dieser Abstützung
wird die Antriebskraft des Exzenters auf den Kolben übertragen, so dass sich dieser
in seiner Längsrichtung hin- und herbewegt. Aufgrund der Anlage des Kolbens insbesondere
an den Nadeln des Lagers, bildet sich eine Linienlast zwischen Kolben und Exzenter.
[0004] Sowohl das Lager als auch der Kolben mit seiner Kolbenstirnfläche sind aus Metall
gebildet. Zwischen diesen Metallen entsteht grundsätzlich Reibung, die mittels einer
Befettung bzw. Schmierung der Kolbenstirnfläche verringert werden kann.
Offenbarung der Erfindung
[0005] Erfindungsgemäß ist ein Exzenterantrieb für mindestens einen Kolben einer Kolbenpumpe
mit einer angetriebenen Welle und einem die Welle umgebenden Lager geschaffen, an
dem der mindestens eine Kolben radial zur Welle abgestützt ist und bei dem das Lager
als Gleitlager mit einer metallischen Gleitfläche und einer nichtmetallischen Gleitfläche
gestaltet ist.
[0006] Mit der erfindungsgemäßen Gestaltung des Lagers als Gleitlager mit zwei Gleitflächen,
können bekannte Wälzlager und damit dessen Wälzkörper entfallen, insbesondere bisher
verwendete Nadellager können eingespart werden. Auf diese Weise werden zunächst vorteilhaft
Kosten gespart. Gemäß der Erfindung ist eine der Gleitflächen aus Metall und die andere
Gleitfläche aus einem nichtmetallischen Werkstoff. Mit dieser Werkstoffpaarung kann
der Reibwiderstand des geschaffenen Gleitlagers besonders gering gehalten werden,
wobei zugleich die Anforderungen an die Lebensdauer des Lagers erfüllt werden können.
[0007] Bevorzugt ist die nichtmetallische Gleitfläche aus Kunststoff gebildet, besonders
bevorzugt aus Spritzguss, sodass eine einfache und kostengünstige Herstellung gewährleistet
ist.
[0008] Bei entsprechender Qualität des Kunststoffes, bervorzugt hochfester Kunststoff mit
Schmiereigenschaften, kann vorteilhaft sogar auf Schmiermittel verzichtet werden,
sowohl zwischen der Welle und der nichtmetallischen Gleitfläche, als auch zwischen
der nichtmetallischen Gleitfläche und der Kolbenstirnfläche. Auf diese Weise werden
sowohl die Kosten für das Schmiermittel und den Arbeitsablauf des Schmierens bzw.
Befettens gespart, als auch die Wartungsintervalle für die Kolbenpumpe verlängert.
[0009] Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung des erfindungsgemäßen Exzenterantriebs ist
in der nichtmetallischen Gleitfläche mindestens eine Nut ausgebildet. Diese mindestens
eine Nut ist bevorzugt zur Aufnahme von Schmiermittel vorgesehen. Das Schmiermittel
führt zu einer geringen Reibung zwischen der metallischen und der nichtmetallischen
Gleitfläche und damit vorteilhaft zu einem geringeren Abrieb. Grundsätzlich hat die,
insbesondere aus Kunststoff hergestellte, nichtmetallische Gleitfläche im Vergleich
zur metallischen Gleitfläche eine geringere Härte und damit einen größeren Abrieb.
Dieser Unterschied im Abriebverhalten der beiden Gleitflächen ist mit der genannten
Befüllung der erfindungsgemäßen Nut mit Schmiermittel kompensiert.
[0010] Die Welle ist vorzugsweise mit einem Exzenterabschnitt versehen und die nichtmetallische
Gleitfläche umgibt den Exzenterabschnitt in Form eines Kreisrings.
[0011] Mit dem Exzenterabschnitt ist eine Exzentrizität für das Bewegen des mindestens einen
Kolbens radial zur rotierend angetriebenen Welle mit einem Abschnitt der Welle selbst
realisiert. Der Exzenterabschnitt kann einstückig mit der Welle, beispielsweise mittels
Fräsen, hergestellt sein. Alternativ dazu kann er mittels eines an der Welle angebrachten
Exzenterelements, vorzugsweise in Gestalt eines auf die Welle aufgepressten Exzenterrings
gebildet sein. Der Exzenterring ist vorteilhaft besonders widerstandsfähig aus Metall
hergestellt.
[0012] Die nichtmetallische Gleitfläche ist dann vorteilhaft im Gegensatz dazu mit einem
Kreisring bzw. einer Kreishülse gestaltet. Sie umgibt vorzugsweise den Exzenterabschnitt
in Form einer Buchse bzw. eines Hohlzylinders mit über dessen Umfang gleich bleibender
Wanddicke, der mit seiner inneren Mantelfläche auf dem Exzenterabschnitt rotierend
entlanggleitet. Die nichtmetallische Gleitfläche ist also mit der inneren Mantelfläche
des Hohlzylinders gebildet. Die metallische Gleichfläche ist mit dem Exzenterabschnitt
und dessen Außenfläche, die an der inneren Mantelfläche des Hohlzylinders gleitend
anliegt, gebildet. Es ist eine sogenannte Gleitbuchse geschaffen.
[0013] Der Kreisring weist eine äußere Mantelfläche auf, an der sich der mindestens eine
Kolben radial abstützt. Der Kolben wird, wie erläutert, durch die Rotation der angetriebenen
exzentrischen Welle abwechselnd in eine Hin- und Herbewegung versetzt. Dabei bewirkt
eine der Bewegungen ein Hineinfahren des Kolbens in einen zugehörigen Kolbenzylinder
in der Regel gegen die Kraft einer dort angeordneten Kolbenfeder und die andere Bewegung
ein Hinausfahren des Kolbens aus dem zugehörigen Kolbenzylinder. Dadurch entstehen
Druckkräfte zwischen dem Kolben und der äußeren Mantelfläche des Kreisrings. Diese
Kräfte werden auf eine vergleichsweise große Fläche des Kreisrings übertragen und
von dort auf den Exzenterabschnitt. Es herrscht eine sogenannte Flächenlast zwischen
dem Kreisring und dem Exzenterabschnitt bzw. Exzenter. Dies hat den Vorteil, dass
der Kolben am Gleitlager nicht verkantet und ferner die beteiligten Bauteile, insbesondere
das Gleitlager und die Welle, weniger abnutzen. Im Gegensatz dazu herrscht in bekannten
Exzenterantrieben mit einem Nadellager eine höhere so genannte Linienlast zwischen
Kolben, Nadel und Exzenter.
[0014] Ein weiterer Vorteil ist, dass der erfindungsgemäße Exzenterantrieb mit seinem Gleitlager
in der Größe von bekannten Antrieben ausgebildet sein kann. Auf diese Weise können
bestehende Einbauräume, beispielsweise in Fahrzeugen, erhalten und die vorteilhaften
Materialeigenschaften des erfindungsgemäßen Gleitlagers mit metallischer und nichtmetallischer
Gleitfläche trotzdem genutzt werden.
[0015] Besonders bevorzugt ist der Kreisring seinerseits mit Metall ummantelt. Dadurch ist
ein Metallmantel gebildet, der vorzugsweise ortsfest zum Kreisring positioniert sein
kann und mit diesem eine Einheit bildet. Die Einheit weist dann eine innere Mantelfläche,
die als nichtmetallische Gleitfläche fungiert, und eine äußere Mantelfläche auf, die
aus Metall gebildet ist. Die äußere Mantelfläche aus Metall schafft eine erhöhte Festigkeit
und Widerstandsfähigkeit, verglichen zu einem reinen Kreisring aus Nichtmetall, insbesondere
aus Kunststoff. Damit ist vorteilhaft eine besonders stabile äußere Mantelfläche geschaffen,
an der sich der mindestens eine Kolben besonders steif radial abstützen kann. Mögliche
Verformungen der äußeren Mantelfläche durch die Druckbelastung des Kolbens werden
weitgehend vermieden.
[0016] Bei einer vorteilhaften Ausgestaltung ist der mindestens eine Kolben vorzugsweise
ortsfest am Kreisring angeordnet. Der Kreisring bewegt sich dann nicht relativ zum
Kolben und der Kolben gleitet auch nicht über den Kreisring und gegebenenfalls dessen
Metallmantel. Der Kreisring ist vielmehr selbst drehfest gehalten und es dreht sich
in seinem Inneren der Exzenterantrieb. Dies hat den Vorteil, dass keine Gleitreibung
zwischen Kolben und Kreisring bzw. zwischen Kolben und Metallmantel des Kreisrings
vorhanden ist. Des Weiteren erfolgt damit keine Gleitbewegung des Kolbens und kein
Krafteintrag quer zu dessen Längserstreckung, sodass ein mögliches Verkanten des Kolbens
ausgeschlossen ist. Andernfalls wäre zumindest eine Befettung bzw. Schmierung der
Kolbenstirnfläche notwendig. Somit ist auch die Reibung des Kolbens im Vergleich zu
bekannten Exzenterantrieben vermindert. Des weiteren wird auch hier die hohe Linienlast,
die ansonsten zwischen Kolben und Exzenter herrscht, in eine Flächenlast zwischen
Kreisring und Exzenter gewandelt.
[0017] Besonders bevorzugt ist am Kreisring mindestens eine Schnappnase ausgebildet. Mit
dieser Schnappnase ist eine mechanische Arretierung des Kreisrings an der Welle möglich.
Sie dient zum "Umgreifen" insbesondere des Exzenterabschnitts und damit zum Fixieren
des Kreisrings auf dem Exzenterabschnitt, vorzugsweise in axialer Richtung. Dazu ist
bevorzugt an der Welle ein Nut ausgebildet, in die die mindestens eine Schnappnase
eingreift. Eine derartige Arretierung ist vorteilhaft besonders einfach zu realisieren
und dient insbesondere als Transportsicherung und zugleich zur räumlichen Festlegung
der Bauteile zueinander während des Betriebs.
[0018] Alternativ zu mindestens einer Schnappnase ist der Kreisring in axialer Richtung
mittels mindestens einer Scheibe fixiert, die auf dem Exzenterabschnitt oder der Welle
selbst klemmend angebracht ist, insbesondere mittels einer Presspassung.
[0019] Bei einer weiterer Ausgestaltung ist beim erfindungsgemäßen Exzenterantrieb die nichtmetallische
Gleitfläche mit einem Exzenterring gestaltet, der die Welle umgibt. Die Exzentrizität
zum Bewegen des Kolbens radial zur Welle ist also mittels der nichtmetallischen Gleitfläche
selbst realisiert, welche dazu als exzentrischer Ring gestaltet ist, der die zentrisch
rotierende Welle radial umgibt. Die Welle und der Exzenterring sind dabei drehfest
bzw. momentenübertragend miteinander verbunden, bevorzugt durch eine Presspassung.
Der Exzenterring ist vorzugsweise in Form eines Hohlzylinders gestaltet mit einer
im Querschnitt kreisförmigen Außenkontur.
[0020] Die nichtmetallische Gleitfläche ist dann mit der äußeren Mantelfläche des Exzenterrings
gebildet und bevorzugt aus Kunststoff gestaltet. Der derart aus Kunststoff hergestellte
Exzenterring ist kostengünstig als Spritzguss-Formteil herstellbar und einfach an
die Einbausituation anpassbar.
[0021] Weiterhin ist beim erfindungsgemäßen Exzenterantrieb in der metallischen Gleitfläche
vorzugsweise mindestens eine Nut ausgebildet, welche bevorzugt zur Aufnahme von Schmiermittel
vorgesehen ist. Mit dem derart vorgehaltenen Schmiermittel ist eine geringere Reibung
zwischen der metallischen und der nichtmetallischen Gleitfläche gegeben, was vorteilhaft
zu einem geringeren Abrieb führt. Besonders bevorzugt ist die mindestens eine Nut
in der metallischen Gleitfläche gegenüberliegend der vorzugsweise ausgebildeten mindestens
einen Nut in der nichtmetallischen Gleitfläche positioniert. Auf diese Weise sind
Taschen zur Aufnahme von Schmiermittel, so genannte Fetttaschen, gebildet. Ferner
ist die metallische Gleitfläche des erfindungsgemäßen Exzenterantriebs bevorzugt mit
einer Kreishülse gestaltet, die die nichtmetallische Gleitfläche umgibt. Die nichtmetallische
Gleitfläche ist dabei bevorzugt wie oben erläutert als Exzenterring drehfest bzw.
momentenübertragend auf der zentrisch rotierenden Welle angebracht und von der Kreishülse
aus Metall umgeben. Die Kreishülse aus Metall gleitet rotierend um den mit der Welle
rotierenden Exzenterring entlang und bildet dabei mit ihrer inneren Mantelfläche die
metallische Gleitfläche. Die nichtmetallische Gleitfläche ist hingegen mit der Außenfläche
des mit der Welle rotierenden Exzenterrings gebildet, der bevorzugt aus Kunststoff
gestaltet ist. Bei entsprechender Qualität des Kunststoffs als hochfester Kunststoff
mit Schmiereigenschaften muss weder in der nichtmetallischen Gleitfläche noch in der
metallischen Gleitfläche eine Nut ausgebildet sein.
[0022] In besonders bevorzugter Weise ist die Kreishülse des erfindungsgemäßen Exzenterantriebs
mit einem Umgriff ausgebildet, insbesondere mit einem umbördelten Metallmantel. Dadurch
ist die Kreishülse in axialer Richtung am Exzenterring positioniert und während der
Rotationsbewegung des Exzenterrings geführt. Des Weiteren ist durch die Gestaltung
der Kreishülse mit einem Umgriff vorteilhaft die Stabilität der Kreishülse erhöht.
[0023] Der erfindungsgemäße Exzenterantrieb wird vorzugsweise an einer Kolbenpumpe eines
Fahrzeugbremssystems verwendet. Die oben genannten Vorteile wirken sich an einer solchen
Kolbenpumpe in besonders vorteilhafter Weise aus.
[0024] Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele der erfindungsgemäßen Lösung anhand der beigefügten
schematischen Zeichnungen näher erläutert. Es zeigt:
- Fig. 1
- einen Längsschnitt eines ersten Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Exzenterantriebs,
- Fig. 2
- den Schnitt II gemäß Fig. 1,
- Fig. 3
- einen Längsschnitt eines zweiten Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Exzenterantriebs,
- Fig. 4
- einen Längsschnitt eines dritten Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Exzenterantriebs
und
- Fig. 5
- den Schnitt V gemäß Fig. 4.
[0025] Die Figuren zeigen einen Exzenterantrieb 10 für fünf Kolben 12, einer nicht näher
dargestellten Kolbenpumpe. Der Exzenterantrieb 10 umfasst eine angetriebene Welle
14 und ein die Welle 14 umgebendes Lager 16, an dem die Kolben 12 radial abgestützt
sind. Dabei ist das Lager 16 als Gleitlager mit einer metallischen Gleitfläche 18
und einer nichtmetallischen Gleitfläche 20 gestaltet.
[0026] Bei den Ausführungsbeispielen gemäß Fig. 1 bis Fig. 3 ist die Welle 14 mit einem
rotierenden Exzenterabschnitt 22 versehen, der einstückig mit der Welle 14 mittels
Fräsen hergestellt ist. Der Exzenterabschnitt 22 ist von einer Kreishülse bzw. einem
Kreisring 24 in Form einer Buchse bzw. in Form eines Hohlzylinders umgeben, der mit
seiner inneren Mantelfläche 26 auf dem Exzenterabschnitt 22 rotierend entlang gleitet.
Der Exzenterabschnitt 22 umfasst dabei mit seiner Außenfläche 28, die an der inneren
Mantelfläche 26 des Kreisrings 24 gleitend anliegt, die metallische Gleitfläche 18.
Die nichtmetallische Gleitfläche 20 ist mit der inneren Mantelfläche 26 des Kreisrings
24 gebildet. Der Kreisring 24 weist eine äußere Mantelfläche 30 auf.
[0027] Dabei kann der einzelne Kolben 12 ortsfest am Kreisring 24, insbesondere an dessen
äußerer Mantelfläche 26 (siehe Fig. 3) angeordnet sein. Der Kolben 12 gleitet dann
nicht über den Kreisring 24 hinweg. Auf diese Weise ist keine Gleitreibung zwischen
Kolben 12 dem Kreisring 24 vorhanden, sodass eine Schmierung zwischen dem Kolben 12
und dem Kreisring 24 entfallen kann.
[0028] Beim Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 und Fig. 2 ist der Kreisring 24 seinerseits
mit Metall ummantelt, wodurch ein Metallmantel 34 gebildet ist. Der Metallmantel 34
ist ortsfest zum Kreisring 24 positioniert, sodass eine Einheit mit diesem geschaffen
ist. Diese Einheit umfasst die innere Mantelfläche 26, die als nichtmetallische Gleitfläche
20 fungiert und eine äußere Mantelfläche 36, die dann entsprechend aus Metall gebildet
ist. Die äußere Metallmantelfläche 36 ist dadurch besonders steif und stabil, so dass
sich an ihr die Kolben 12 radial gut abstützen können. Bevorzugt ist der einzelne
Kolben 12 wiederum ortsfest am Metallmantel 34 angeordnet, sodass er nicht über den
Metallmantel 34 gleitet. Es ergeben sich die gleichen, oben genannten Vorteile einer
verringerten bzw. vermiedenen Reibung.
[0029] Ferner ist beim Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 bis Fig. 2 am Kreisring 24 mindestens
eine Schnappnase 38 ausgebildet, die in eine an der Welle 14 ausgebildete Nut 40 eingreift.
Mit der Schnappnase 38 ist eine mechanische Arretierung des Kreisrings 24 in axialer
Richtung an der Welle 14 am Exzenterabschnitt 22 bewerkstelligt.
[0030] Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 3 ist die mechanische Fixierung des Kreisrings
24 in axialer Richtung mittels einer Scheibe 42 realisiert, die auf dem Exzenterabschnitt
22 mittels einer Presspassung klemmend angebracht ist.
[0031] Gemäß Fig. 3 ist in der nichtmetallischen Gleitfläche 20 eine ringförmige, im Querschnitt
halbrunde Nut 44 ausgebildet. Dieser Nut 44 gegenüberliegend ist in der metallischen
Gleitfläche 18 ebenfalls eine derart geformte Nut 46 positioniert. Auf diese Weise
ist mit den Nuten 44 und 46 ein Hohlraum bzw. eine Tasche 48 zur Aufnahme von Schmiermittel
gebildet. Das Schmiermittel kann sich von der Tasche 48 ausgehend zwischen die beiden
Gleitflächen 18 und 20 verteilen und führt so zu einer geringen Reibung zwischen den
Gleitflächen.
[0032] Das Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 4 und Fig. 5 zeigt einen alternativen Exzenterantrieb
10 mit rotierender Welle 14, bei dem die nichtmetallische Gleitfläche 20 mit einem
Exzenterring 50 aus Kunststoff gestaltet ist, der die Welle 14 umgibt. Die Welle 14
und der Exzenterring 50 sind dabei drehfest bzw. momentenübertragend durch eine Presspassung
miteinander verbunden. Der Exzenterring 50 ist in Form eines Hohlzylinders mit einer
im Querschnitt kreisförmigen Außenkontur gestaltet. Die nichtmetallische Gleitfläche
20 ist also von einer dann äußeren Mantelfläche 52 des mit der Welle 14 rotierenden
Exzenterrings 50 gebildet.
[0033] Die metallische Gleitfläche 18 ist in dieser Variante mit einer inneren Mantelfläche
54 einer Kreishülse 56 aus Metall gebildet, die den Exzenterring 50 rotierend umgibt.
Die Kreishülse 56 ist mit einem Umgriff 58 ausgebildet (siehe Fig. 4), der als umbördelter
Metallmantel gestaltet ist. Mit dem Umgriff 58 ist die Kreishülse 56 stabilisiert,
in axialer Richtung am Exzenterring 50 positioniert und wird während der Rotationsbewegung
des Exzenterrings 50 geführt. An der äußeren Mantelfläche 60 der Kreishülse 56 sind
die (in Fig. 4 und Fig. 5 nicht dargestellten) Kolben 12 radial abgestützt.
[0034] Als Kunststoff für die nichtmetallische Gleitfläche 20 ist ein besonders hochfester
Kunststoff mit Schmiereigenschaften verwendet worden, vorliegend VESTAKEEP 4000 FC30.
Dadurch kann auf eine Befettung bzw. Schmierung zwischen den beiden Gleitflächen 18
und 20 bei diesem Ausführungsbeispiel verzichtet (wie auch beim Ausführungsbeispiel
gemäß Fig. 1 und 2) werden.
[0035] Es ist somit ein kostengünstiger Exzenterantrieb 10 geschaffen, bei dem insbesondere
Nadeln als Lager entfallen können sowie eine sonst notwendige Schmierung der Kolbenstirnseite.
Ferner wird eine sonst hohe Linienlast, die bei bisherigen Exzenterantrieben zwischen
Kolben und Exzenter herrscht, in eine Flächenlast zwischen Kreisring bzw. Gleitbuchse
und Exzenterwelle gewandelt.
[0036] Abschließend sei angemerkt, dass sämtlichen Merkmalen, die in den Anmeldungsunterlagen
und insbesondere in den abhängigen Ansprüchen genannt sind, trotz des vorgenommenen
formalen Rückbezugs auf einen oder mehrere bestimmte Ansprüche, auch einzeln oder
in beliebiger Kombination eigenständiger Schutz zukommen soll.
1. Exzenterantrieb (10) für mindestens einen Kolben (12) einer Kolbenpumpe mit einer
angetriebenen Welle (14) und einem die Welle umgebenden Lager (16), an dem der mindestens
eine Kolben (12) radial zur Welle (14) abgestützt ist,
dadurch gekennzeichnet, dass das Lager (16) als Gleitlager mit einer metallischen Gleitfläche (18) und einer nichtmetallischen
Gleitfläche (20) gestaltet ist.
2. Exzenterantrieb (10) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass in der nichtmetallischen Gleitfläche (18) mindestens eine Nut (44) ausgebildet ist.
3. Exzenterantrieb (10) nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass die Welle (14) mit einem Exzenterabschnitt (22) versehen ist und die nichtmetallische
Gleitfläche (20) den Exzenterabschnitt (22) in Form eines Kreisrings (24) umgibt.
4. Exzenterantrieb (10) nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, dass am Kreisring (24) der mindestens eine Kolben (12) ortsfest angeordnet ist.
5. Exzenterantrieb (10) nach Anspruch 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet, dass am Kreisring (24) mindestens eine Schnappnase (38) ausgebildet ist.
6. Exzenterantrieb (10) nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass die nichtmetallische Gleitfläche (20) mit einem Exzenterring (50) gestaltet ist,
der die Welle (14) umgibt.
7. Exzenterantrieb (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass in der metallischen Gleitfläche (18) mindestens eine Nut (46) ausgebildet ist.
8. Exzenterantrieb (10) nach einem der Ansprüche 6 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, dass die metallische Gleitfläche (18) mit einer Kreishülse (56) gestaltet ist, die die
nichtmetallische Gleitfläche (20) umgibt.
9. Exzenterantrieb (10) nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, dass die Kreishülse (56) mit einem Umgriff (58) ausgebildet ist.
10. Verwendung eines Exzenterantriebs (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 9 an einer Kolbenpumpe
eines Fahrzeugbremssystems.