[0001] Als Vitrinen werden Behälter bezeichnet, die mindestens auf einer Seite eine Glaswand
               oder aber einen Glasdeckel besitzen und damit den Blick auf die im Innern aufbewahrten
               Gegenstände erlauben. Sie können stehend auf einem Sockel, fest verankert oder hängend
               ausgebildet sein.
 
            [0002] Besonders wertvolle Gegenstände können gegen Staub, Beschädigung oder Verlust durch
               Vitrinen oder Schaukästen geschützt werden. Dabei wird oft eine hochwertige Präsentation
               mit einer gleichmäßigen Beleuchtung gewünscht, die für den Betrachter so wenig wie
               möglich wahrgenommen werden soll. Die Beleuchtung dieser Gegenstände von außen wird
               durch unerwünschte Spiegelungen und Reflektionen an den Vitrinenscheiben erschwehrt.
               Eine bessere Ausleuchtung kann meist durch Montage der Lichtquellen innerhalb der
               Vitrinenhauben erreicht werden.
 
            
            [0004] EP 0 900 971 B1 beschreibt die Beleuchtung über eine flächig abstrahlende Glasplattenleuchte.
 
            [0005] Eine Beleuchtungseinrichtung mit Miniatur-Leuchtstofflampen zur indirekten oder direkten
               Raum- oder Objektbeleuchtung ist in 
DE 195 02 293 A1 beschrieben.
 
            [0006] Eine weitere Möglichkeit ist z.B. die Verwendung kleiner Strahler, welche an einer
               Bodenplatte befestigt werden und über Gelenke bzw. Leuchtenarme justiert werden können.
 
            [0007] DE 79 03 020 U1 beschreibt eine beleuchtete Vitrine, bei der in stehender Ausführung mindestens der
               Deckel und bei hängender Ausführung mindestens die Frontseite aus durchsichtigem Glas
               oder Kunststoff besteht. Der Vitrinenkörper ist mindestens an einer Breitseite ganz
               oder teilweise ausgenommen. In diese Ausnehmung ist ein geschlossener, kastenförmiger
               Einsatz fest eingebaut, in den eine Lichtquelle integriert ist. Der Einsatz ist zum
               Vitrineninnenraum hin mit einer UV- und Wärmestrahlung sperrenden Filterscheibe verschlossen.
               Diese beschriebene Lösung ist nicht oder nur mit einem verhältnismäßig hohem Aufwand
               in bestehende Vitrinen nachrüstbar.
 
            [0008] Nachteilig an den bekannten Lösungen ist oft, dass die Leuchten meist zu stark in
               Erscheinung treten. Um die Leuchten zu verstecken ist ein hoher konstruktiver Aufwand
               erforderlich. Die Lichtpunkthöhe liegt meist zu tief oder sie kommt von unten oder
               von der Seite. Oftmals werden Objekte verdeckt oder verschattet und es gibt Probleme
               mit Blendungen, Spiegelungen und Reflexionen. Herkömmliche Leuchtstofflampen nehmen
               Platz ein, der den Objekten verloren geht. Nachteilig ist auch ein zu hoher Wärmeeintrag,
               insbesondere bei restauratorisch empfindlichen Gegenständen.
 
            [0009] Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine Vitrine mit einer innen liegenden Beleuchtung
               vorzuschlagen, die mit geringem Aufwand eine hochwertige Präsentation von Gegenständen
               ermöglicht. Die Beleuchtung soll gleichmäßig, blend- und spiegelfrei erfolgen. Die
               Lichtquelle soll für den Betrachter so wenig wie möglich in Erscheinung treten. Entstehende
               Wärme durch Leuchtmittel soll weitgehend vermieden oder abgeleitet werden, um eine
               Gefährdung der Auststellungsobjekte zu vermeiden.
 
            [0010] Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch die Merkmale des Anspruches 1 gelöst. Ausgestaltende
               Merkmale sind in den Unteransprüchen 2 bis 12 beschrieben.
 
            [0011] Die beleuchtete Vitrine besteht aus einem mindestens teilweise durchsichtigem Glas-
               oder Kunststoffkörper mit mindestens teilweise ebenen Seitenflächen. Innerhalb der
               Vitrine ist in mindestens einem Eckbereich jeweils zweier angrenzender Vitrinenflächen
               ein Leuchtenprofil befestigt. Das Leuchtenprofil reicht über mindestens einen Teil
               der Vitrinenbreite und/oder der Vitrinenhöhe. Das Leuchtenprofil besteht aus einer
               Metallprofileckleiste mit einer in den Innenbereich der Vitrine gerichteten Aussparung.
               Als Metalle eignen sich vorzugsweise gut wärmeleitende Metalle, wie Aluminium oder
               Kupfer. Das Leuchtenprofil kann aus stranggepresstem Material, aus gefrästem Vollmaterial
               oder auch aus gekantetem Material bestehen.
 
            [0012] In die Aussparung sind eine Vielzahl von miteinander verbundenen LED-Leuchtmitteln
               integriert. Die LED-Leuchtmittel sind an eine nach außen führende Stromleitung bzw.
               an einen Trafo angeschlossen. Der Anschluss der Stromleitungen an das Leuchtenprofil
               bzw. die integrierten LED-Leuchtmittel erfolgt vorzugsweise über Steckverbindungen,
               welche die Zuleitungsdrähte direkt aufnehmen können.
 
            [0013] Wichtig ist, dass die LED-Leuchtmittel verdeckt sind und nur in den auszuleuchtenden
               Vitrinenbereich leuchten können. Dazu müssen die LED's so weit im Leuchtenprofil eingelassen
               sein, dass die Seitenflächen der Aussparung den restlichen Bereich außerhalb der Vitrine
               verdecken bzw. abblenden.
 
            [0014] Die Aussparung kann eine Abdeckung besitzen, die durchsichtig ist oder in die Mittel
               zur Lichtbeeinflussung integriert sind, beispielsweise Diffusoren, Farbfilter oder
               Linsen mit Bündel- oder Streueffekten. In der Aussparung können auch zusätzliche LED-Miniaturstrahler
               enthalten und elektrisch angeschlossen sein. In der Aussparung und/oder im Unterbau
               können Mittel zur elektronischen Lichtsteuerung enthalten sein, beispielsweise Dimmer
               oder Zeitschalter.
 
            [0015] Im Falle einer Vitrinenkonstruktion mit einer abnehmbarer Haube stellt die elektrische
               Verbindung zwischen Leuchte und Stromversorgung ein Problem dar, da es beim Abnehmen
               der Haube zu Komplikationen mit Kabeln oder Steckverbindungen kommen könnte. Dieses
               Problem wird dadurch gelöst, indem an der Unterseite einer abnehmbaren Vitrinenhaube
               elektrisch leitende Kontaktflächen und an der gegenüber liegenden Fläche jeweils ein
               Federkontakt angeordnet werden, oder umgekehrt, die beide an die Stromleitung angeschlossen
               sind.
 
            [0016] Das Leuchtenprofil ist in einer bevorzugten Ausführung an die Vitrinenflächen angeklebt,
               wobei der Klebstoff durchsichtig und/oder wärmeleitend sein sollte. Dadurch kann eine
               optisch und mechanisch einwandfreie Verbindung geschaffen werden, welche gleichzeitig
               die im Leuchtenprofil entstehende Wärme an die Scheiben und damit nach Außen abgibt.
 
            [0017] Die Stromleitung kann durch elektrisch leitende Bänder gebildet werden, die entlang
               der Vitrineninnenflächen oder in die Stoßkanten jeweils zweier angrenzender Vitrinenflächen
               eingelegt sind.
 
            [0018] Die Aussparung im Leuchtenprofil sollte vorzugsweise so tief ausgebildet sein, dass
               die LED-Leuchtmittel nur innerhalb der Vitrine Licht ausstrahlen oder zumindest Blendungen
               oder Spiegelungen vermieden werden.
 
            [0019] Nachfolgend wird die Erfindung an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert. Es zeigen:
               
               
                  - Fig. 1
- Vitrine mit Beleuchtung
- Fig. 2
- Detailzeichnung
- Fig. 3
- Varianten
 
            [0020] Zur Ausstellung von Exponaten in einem Museum soll eine Vitrine mit einer Breite
               von 600 mm, einer Höhe von 300 mm und einer Tiefe von 300 mm eingesetzt werden. Die
               integrierte Beleuchtung soll dabei gleichmäßig und für den Betrachter blendfrei und
               möglichst wenig wahrnehmbar sein. Eine negative Wärmebeeinflussung für die Ausstellungsgegenstände
               soll vermieden werden.
 
            [0021] Die in der Fig. 1 in ihrer Gesamtheit und in Fig. 2 als Detailzeichnung dargestellte
               Vitrine besteht aus einer Glashaube mit 4 seitlichen und einer oberen Vitrinenfläche
               1. Die Glashaube steht auf einem festen Unterbau 2 mit einem umlaufenden Sockelrahmen
               3, der zur Positionierung der Glashaube dient. In dem dem Betrachter zugewandten Eckbereich
               zwischen der vorderen und der oberen Vitrinenfläche 1 ist über die gesamte Vitrinenbreite
               ein Leuchtenprofil 4 befestigt. Das Leuchtenprofil 4 besteht aus einem im Querschnitt
               10 x 10 mm großen Aluminium-Vierkantprofil. Das Leuchtenprofil 4 ist an den Außenflächen
               poliert und mit einem gut wärmeleitenden, transparenten UV-Kontaktkleber 10 in die
               Ecke eingeklebt. Durch den direkten Kontakt mit den Vitrinenflächen 1 werden bis zu
               60% der von den LED's gebildeten Wärme nach außen abgeleitet. Vom Betrachter ist lediglich
               ein schmaler metallischer Streifen sichtbar.
 
            [0022] Das Leuchtenprofil 4 besitzt eine ca. 45° in den Vitrineninnenraum gerichtete Aussparung
               6. Sie ist ca. 6 mm tief und ca. 6 mm breit und reicht bis ca. 10 mm an den seitlichen
               Abschluss des Leuchtenprofiles 4. Auf den Boden der Aussparung 6 sind LED-Leuchtmittel
               5 befestigt. Die LED-Leuchtmittel 5 werden durch ein ca. 550 mm langes LED-Band mit
               55 LED's gebildet, die im Abstand von ca. 10 mm angeordnet und elektrisch miteinander
               verbunden sind. Die LED's selbst sind ca. 6 mm breit und 3 mm hoch. Das LED-Band ist
               auf den Boden der Aussparung 6 aufgeklebt. Durch die schräg angeordnete Aussparung
               6 und die flachen und tief liegenden LED's erfolgt eine Lichtabstrahlung hauptsächlich
               in Richtung der im Inneren der Vitrine befindlichen Ausstellungsgegenstände.
 
            [0023] Die LED-Leuchtmittel 5 sind an beiden Seiten des Leuchtenprofiles 4 jeweils an eine
               Anschlussbuchse 11 angeschlossen. In diese Anschlussbuchsen 11 werden je eine nach
               außen führende Stromleitung 7, einmal als Pluspol und einmal als Minuspol, eingesteckt.
               Die beiden Stromleitungen 7 werden als dünner Draht im nach unten führenden Eckbereich
               zwischen den beiden seitlichen und der vorderen Vitrinenfläche 1 verklebt und sind
               fast nicht sichtbar.
 
            [0024] Die Stromleitungen 7 sind mit je einer unter den seitlichen Vitrinenflächen 1 angeklebten
               Kontaktfläche 8 angeschlossen. Am Unterbau 2 ist im Bereich der Kontaktfläche 8 ein
               Federkontakt 9 befestigt, der mit einem Netzteil 15 verbunden ist. Bei abgenommener
               Vitrinenhaube ist die Stromzuführung unterbrochen und die Beleuchtung ist aus. Sobald
               die Vitrinenhaube aufgesetzt wird, wird der Stromkreis durch die Federkontakte geschlossen
               und die Beleuchtung wird in Betrieb gesetzt.
 
            [0025] Die Aussparung 6 wird im Ausführungsbeispiel mit einer Abdeckung 12 versehen, die
               ein diffuses Streulicht erzeugt. Diese Abdeckung 12 kann eine Schutzfunktion für die
               LED's oder für die Ausstellungsgegenstände besitzen oder nur als Sichtschutz gegenüber
               dem Betrachter dienen. Sie kann aber auch noch weitere Funktionen erfüllen.
 
            [0026] In Fig. 2 und 3 ist weiterhin dargestellt, dann in das Leuchtenprofil 4 LED-Miniaturstrahler
               13 eingesetzt werden, die beispielsweise als Spotlight einen speziellen Bereich innerhalb
               der Vitrine besonders ausleuchten.
 
            [0027] In Fig. 3 sind mehrere Varianten für eine Abdeckung 12 des Leuchtenprofiles 4 dargestellt.
               Optional können beispielsweise eine Farbfolie 18 oder andere Farbfilter, ein Diffusor
               17 in Form von mehreren Linsen oder beispielsweise Linearlinsen 14 zur Lichtbündelung
               eingebaut werden. Weiterhin können in das Leuchtenprofil 4, in andere Teile der Vitrine
               oder in den Unterbau 2 Bauelemente oder Schaltungen für Lichteffekte, beispielsweise
               manuell mittels Taster 15 bedienbare oder fernsteuerbare Dimmer 16, eingebaut werden.
               Auch ein Infrarotempfänger und die Steuerelektronik können direkt in das Leuchtenprofil
               4 integriert werden.
 
            [0028] Zu besseren Darstellung der Aussparung ist das durchgängige Leuchtenprofil 4 in den
               Fig. 2 und 3 unterbrochen dargestellt. Auch die verschiedenen Abdeckungen sind verkürzt
               dargestellt und reichen eigentlich über die gesamte Breite des Leuchtenprofiles 4.
 
            [0029] Die Vorteile der Erfindung bestehen darin, dass durch die innen liegende Beleuchtung
               durch eine für den Betrachter kaum wahrnehmbare Lichtquelle mit geringem Aufwand eine
               hochwertige Präsentation von Gegenständen ermöglicht wird. Die Beleuchtung kann sowohl
               gleichmäßig, als auch blend-und spiegelfrei erfolgen. Die geringe entstehende Wärme
               durch die eingesetzten LED-Leuchtmittel wird zu einem großen Teil nach außen abgeleitet.
               Eine zusätzliche Luftzirkulation ist damit nicht notwendig.
 
            Bezugszeichenaufstellung
[0030] 
               
               
                  - 1
- Vitrinenfläche
- 2
- Unterbau
- 3
- Sockelrahmen
- 4
- Leuchtenprofil
- 5
- LED-Leuchtmittel
- 6
- Aussparung
- 7
- Stromleitung
- 8
- Kontaktfläche
- 9
- Federkontakt
- 10
- UV-Kontaktkleber
- 11
- Anschlussbuchse
- 12
- Abdeckung
- 13
- LED-Miniaturstrahler
- 14
- Linearlinse
- 15
- Taster
- 16
- Dimmer
- 17
- Diffusor
- 18
- Farbfolie
 
          
         
            
            1. Beleuchtete Vitrine mit einem mindestens teilweise durchsichtigem Glas- oder Kunststoffkörper
               mit zumindest teilweise ebenen Seitenflächen mit folgenden Merkmalen:
               
               
- innerhalb der Vitrine ist mindestens in einem Eckbereich jeweils zweier angrenzender
                  Vitrinenflächen (1) ein Leuchtenprofil (4) befestigt,
               
               - das Leuchtenprofil (4) reicht über mindestens einen Teil der Vitrinenbreite und/oder
                  der Vitrinenhöhe,
               
               - das Leuchtenprofil (4) besteht aus einer Metallprofileckleiste mit einer in den
                  Innenbereich der Vitrine gerichteten Aussparung (6), in die eine Vielzahl von miteinander
                  verbundenen LED-Leuchtmitteln (5) integriert sind,
               
               - die LED-Leuchtmittel (5) sind an eine nach außen führende Stromleitung (7) angeschlossen.
  
            2. Beleuchtete Vitrine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Aussparung (6) eine Abdeckung (12) besitzt.
 
            3. Beleuchtete Vitrine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass vor den LED-Leuchtmitteln (5) Farbfilter angeordnet sind.
 
            4. Beleuchtete Vitrine nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
               dadurch gekennzeichnet, dass in der Aussparung (6) LED-Miniaturstrahler (13) enthalten und elektrisch angeschlossen
               sind.
 
            5. Beleuchtete Vitrine nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
               dadurch gekennzeichnet, dass vor den LED-Leuchtmitteln (5) Linsen (14) zur Lichtbeeinflussung angeordnet sind.
 
            6. Beleuchtete Vitrine nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass an der Unterseite einer abnehmbaren Vitrinenhaube eine elektrisch leitende Kontaktfläche
               (8) und an einer gegenüber liegenden Fläche ein Federkontakt (9) angeordnet sind,
               oder umgekehrt, und beide an die Stromleitung (7) angeschlossen sind.
 
            7. Beleuchtete Vitrine nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass in der Aussparung (6) und/oder im Unterbau (2) Mittel zur elektronischen Lichtsteuerung
               enthalten sind.
 
            8. Beleuchtete Vitrine nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Leuchtenprofil (4) an die Vitrinenflächen (1) angeklebt ist.
 
            9. Beleuchtete Vitrine nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Klebstoff durchsichtig und/oder wärmeleitend ist.
 
            10. Beleuchtete Vitrine nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Stromleitung (7) elektrisch leitende Bänder sind.
 
            11. Beleuchtete Vitrine nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die elektrisch leitenden Bänder in die Stoßkanten jeweils zweier angrenzender Vitrinenflächen
               (1) eingelegt sind.
 
            12. Beleuchtete Vitrine nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Aussparung (6) so tief ausgebildet ist, dass die LED-Leuchtmittel (5) nur innerhalb
               der Vitrine Licht ausstrahlen.