(19)
(11) EP 2 474 261 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
11.07.2012  Patentblatt  2012/28

(21) Anmeldenummer: 11401673.6

(22) Anmeldetag:  20.12.2011
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
A47L 15/42(2006.01)
A47L 15/00(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME

(30) Priorität: 05.01.2011 DE 102011000042

(71) Anmelder: Miele & Cie. KG
33332 Gütersloh (DE)

(72) Erfinder:
  • Bertram, Andre
    33739 Bielefeld (DE)
  • Dahms, Tobias
    30519 Hannover (DE)

   


(54) Verfahren zum Durchführen eines Spülprogramms


(57) Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Durchführen eines Spülprogramms in einem Geschirrspülautomaten (9), welches mindestens die Programmabschnitte Reinigen (a), Zwischenspülen (b) und Klarspülen (c) enthält, wobei mindestens in den Programmabschnitten Reinigen (a) und Klarspülen (c) eine Aufheizung von in einem Spülbehälter (13) befindlicher Flüssigkeit erfolgt. Dabei werden zur Aufheizung der Flüssigkeit sowohl eine elektrische Heizung (11) als auch ein Verflüssiger (4) einer Wärmepumpe (1) eingesetzt und im Programmabschnitt Reinigen (a) mindestens überwiegend der Verflüssiger (4) und im Programmabschnitt Klarspülen (c) wird der Verflüssiger (4) zusammen mit der elektrischen Heizung (11) betrieben.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Durchführen eines Spülprogramms in einem Geschirrspülautomaten, welches mindestens die Programmabschnitte Reinigen, Zwischenspülen und Klarspülen enthält, wobei mindestens in den Programmabschnitten Reinigen und Klarspülen eine Aufheizung von in einem Spülbehälter befindlicher Flüssigkeit erfolgt und hierzu sowohl eine elektrische Heizung als auch ein Verflüssiger einer Wärmepumpe eingesetzt werden.

[0002] Geschirrspülautomaten, auch Geschirrspülmaschinen genannt, sind aus dem Stand der Technik an sich bekannt, ebenso wie Verfahren zum Betreiben derartiger Automaten.

[0003] Geschirrspülautomaten dienen der Geschirrreinigung. Im bestimmungsgemäßen Verwendungsfall durchläuft der Geschirrspülautomat ein Spülprogramm, an dessen Ende das gereinigte und in der Regel auch getrocknete Geschirr steht. Im Rahmen der Spülprogrammabwicklung wird eine Mehrzahl von einzelnen Programmabschnitten durchlaufen, von denen zumindest einige die Verwendung von aufgeheizter Spülflüssigkeit vorsehen. Da Wasser meist im kalten Zustand in den Geschirrspülautomaten eingeleitet wird, bedarf es deshalb in solchen Fällen der Aufheizung, zu welchem Zweck aus dem Stand der Technik vorbekannte Geschirrspülautomaten mit einer elektrischen Heizung ausgerüstet sind.

[0004] Auch im bestimmungsgemäßen Betrieb eines Geschirrspülautomaten wird der größte Teil des Energieverbrauchs durch die Aufheizung der Spülflüssigkeit, das heißt durch die Verwendung der elektrischen Heizung zur Aufheizung der Spülflüssigkeit verursacht. Durch Senkung der in den einzelnen Spülphasen zu erreichenden Maximaltemperaturen, durch Verringerung der in den Geschirrspülautomaten eingebrachten Spülflüssigkeit und/oder durch eine Verbesserung der Wärmeisolation kann der Energieverbrauch eines Geschirrspülautomaten gesenkt werden. Diesen Maßnahmen sind aber Grenzen gesetzt und bei dem aus dem Stand der Technik bekannten Geschirrspülautomaten dem Grunde nach ausgereizt.

[0005] Elektrische Heizungen vorbekannter Geschirrspülautomaten liefern ca. 2 bis 3 kW Heizleistung. Wollte man die elektrische Heizung komplett durch eine Wärmepumpe ersetzen, so müsste diese ebenfalls eine Heizleistung von ca. 2 bis 3 kW erbringen. Eine Wärmepumpe, die eine derartige Heizleistung erbringt, ist in ihren geometrischen Abmessungen für den von einem Geschirrspülautomaten bereitgestellten Einbauraum aber viel zu groß. Der vollständige Ersatz einer elektrischen Heizung durch eine Wärmepumpe kommt insofern nicht in Betracht, zumindest nicht ohne erhebliche Vergrößerung der Abmessungen des Geschirrspülautomatens.

[0006] Der von einem typischen Geschirrspülautomaten zur Verfügung gestellte Bauraum reicht in der Regel für eine Wärmepumpe aus, die eine Heizleistung von ca. 500 Watt bis 600 Watt erbringt. Bei alleinigem Betrieb einer solchen Wärmepumpe kann im Vergleich zum Betrieb einer elektrischen Heizung über 60 % Energie zur Aufheizung der Spülflüssigkeit eingespart werden. In nachteiliger Weise führt allerdings die im Vergleich zur elektrischen Heizung niedrige Heizleistung einer solchen Wärmepumpe dazu, dass sich die Spülprogrammablaufzeiten erheblich verlängern. Schnell- oder auch Intensivprogramme sind bei der ausschließlichen Verwendung einer Wärmepumpe nicht möglich.

[0007] Um den vorerläuterten Problemen zu begegnen und Abhilfe zu schaffen, kann eine Kombination aus einer Wärmepumpe einerseits und einer elektrischen Heizung andererseits eingesetzt werden. Wärmepumpen als solche sind aus dem Stand der Technik an sich bekannt. Sie verfügen typischer Weise über einen Verdampfer, einen Verdichter sowie einen Verflüssiger. Um mit Blick auf die Verwendung einer Wärmepumpe im Zusammenhang mit einem Geschirrspülautomaten Kosten und Bauraum zu sparen, wird mit der Erfindung vorgeschlagen, wärmepumpenseits einen Verdichter einzusetzen, der eine vergleichsweise geringe Leistung von zum Beispiel ca. 200 Watt aufweist. Bei einem typischen Wärmepumpenfaktor von 3 erzeugt die Wärmepumpe somit am Verflüssiger eine Heizleistung von ca. 600 Watt.

[0008] Bei der ausschließlichen Verwendung einer derartigen Wärmepumpe zur Spülflüssigkeitsaufheizung lässt sich im Vergleich zur Verwendung einer elektrischen Heizung ca. 2/3 der zum Aufheizen benötigen Energie einsparen. Von Nachteil ist allerdings, dass aufgrund der im Vergleich zur elektrischen Heizung in etwa viermal niedrigeren Heizleistung eine dementsprechende Vervierfachung der Aufheizzeiten benötigt wird. In der Konsequenz können Spülprogrammablaufzeiten, wie sie aus dem Stand der Technik bekannt sind, nicht weiter Verwendung finden.

[0009] Problematisch ist ferner, dass für die Anforderung, auf Temperaturen bis 75°C aufheizen zu können, wie dies beispielsweise bei Intensivspülprogrammen benötigt wird, der technische Aufwand für die Wärmepumpe erheblich erhöht ist, zumal auch der Wirkungsgrad der Wärmepumpe bei zunehmender Temperaturdifferenz sinkt.

[0010] Es besteht gleichwohl der Wunsch danach, den Energieverbrauch eines Geschirrspülautomatens weiter zu senken. Es ist deshalb die Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zum Durchführen eines Spülprogramms vorzuschlagen, das ohne Beeinträchtigung des zu erreichenden Spülergebnisses einen gegenüber dem Stand der Technik verringerten Energiebedarf hat.

[0011] Zur Lösung dieser Aufgabe wird mit der Erfindung vorgeschlagen, zur Aufheizung der Flüssigkeit sowohl eine elektrische Heizung als auch einen Verflüssiger einer Wärmepumpe einzusetzen und im Programmabschnitt Reinigen mindestens überwiegend den Verflüssiger und im Programmabschnitt Klarspülen den Verflüssiger zusammen mit der elektrischen Heizung zu betreiben.

[0012] Gemäß der erfindungsgemäßen Verfahrensdurchführung kommt zur Aufheizung der im Spülbehälter befindlichen Flüssigkeit eine Wärmepumpe zum Einsatz. Die Aufheizung der Spülflüssigkeit erfolgt aber nicht allein durch den Verflüssiger der Wärmepumpe, sondern diesem wird eine elektrische Heizung zugeschaltet, und zwar erfindungsgemäß dann, wenn der Verflüssiger allein die benötige Wärmeleistung nicht erbringen kann bzw. die Spülflüssigkeit auf Temperaturen aufgeheizt werden muss, bei denen die Wärmepumpe ineffizient arbeiten würde, oder wenn die alleinige Aufheizung der Flüssigkeit mittels Wärmepumpe zu lange dauert. Die erfindungsgemäß zum Einsatz kommende Wärmepumpe arbeitet also allein, wenn die von der Wärmepumpe erzielte Heizleistung ausreicht, die in der jeweiligen Spülphase programmgemäß vorgegebene Spültemperatur zu erreichen. Dies ist beispielsweise bei einem Energiespar-Reinigungsprogramm bei dem die im Spülbehälter befindliche Flüssigkeit im Programmabschnitt Reinigen auf über 45°C, vorzugsweise auf 50°C aufgeheizt wird, der Fall. Kann diese Spültemperatur durch die Wärmepumpe allein nicht erreicht werden, zumindest nicht innerhalb der dafür vom Spülprogramm vorgesehenen Aufheizdauer, so wird zur Unterstützung der Wärmepumpe die elektrische Heizung zugeschaltet. Dies ist beispielsweise im Programmabschnitt Klarspülen notwendig, in dem Temperaturen zwischen 60°C und 70°C üblich sind, aber auch im Programmabschnitt Reinigen eines Programms "Intensivspülen" mit hohen Temperaturen (> 60°C) bei der Reinigungsflüssigkeit. In vorteilhafter Weise wird so erreicht, dass bei gleichzeitiger Einhaltung vorgegebener Spülzeiten eine Minimierung des Energieverbrauchs zur Aufheizung der Spülflüssigkeit erzielt wird.

[0013] Üblicherweise ist zwischen dem Programmabschnitt Reinigen und dem Programmabschnitt Klarspülen ein Zwischenspülen angeordnet. Dies dient dazu, einen Spülflüssigkeitsaustausch vorzunehmen, gegebenenfalls zur Entfernung von Spülresten und/oder Reinigerresten. Bei aus dem Stand der Technik bekannten Aufheizverfahren wird die elektrische Heizung während eines solchen Zwischenspülgangs ausgeschaltet. Mit der erfindungsgemäßen Verfahrensdurchführung ist vorgesehen, die Wärmepumpe auch während dieser Zwischenphase weiter zu betreiben. Dies hat den Effekt, dass es zu einer sofortigen Aufheizung der im Austausch neu in den Geschirrspülautomaten eingebrachten Spülflüssigkeit kommt. In der Konsequenz trägt auch diese Maßnahme dazu bei, die elektrische Heizung während der zweiten Aufheizphase möglichst spät zuschalten zu können und damit Energie einzusparen.

[0014] Es ist auch bevorzugt, dass in einer ersten Aufheizphase zu Beginn des Programmabschnitts Klarspülen zur weiteren Energieverbrauchsminimierung zunächst nur der Verflüssiger als Heizung betrieben wird und eine Zuschaltung der elektrischen Heizung erst im weiteren Verlauf erfolgt. Eine solche Maßnahme kann in einem Programmabschnitt mit hohen Spülflüssigkeitstemperaturen auch im Programmabschnitt Reinigen vorteilhaft sein. Dabei ist es weiterhin von Vorteil, wenn sich an die zweite Aufheizphase eine dritte Aufheizphase anschließt, in der bis zum Erreichen einer gewünschten Endtemperatur ausschließlich die elektrische Heizung betrieben wird. Hierdurch wird ein ineffizienter Betrieb der Wärmepumpe vermieden. Die Phasen können zeitgesteuert geschaltet werden. Dies ist immer dann sinnvoll, wenn eine vorgegebene Programmdauer eingehalten werden soll. Zusätzlich oder alternativ kann eine Steuerung in Abhängigkeit von der Spülflüssigkeits-Temperatur erfolgen. Auch dadurch wird die Wärmepumpe nur im effizienten Arbeitsbereich betreibbar.

[0015] Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung verfügt der Geschirrspülautomat zur Durchführung des Verfahrens über eine Regelungseinrichtung. Diese Regelungseinrichtung weist eine Messeinrichtung und eine Vergleichsschaltung auf, wobei mit der Messeinrichtung die Ist-Temperatur der Spülflüssigkeit detektiert und mit der Vergleichsschaltung die gemessene Ist-Temperatur mit einer vorgebbaren Soll-Temperatur verglichen wird, wobei im Falle einer zu geringen Ist-Temperatur die elektrische Heizung zugeschaltet wird. Auf diese Weise gestattet es die erfindungsgemäße Verfahrensdurchführung, auch bei Intensiv- und/oder Schnellspülprogrammen eingesetzt zu werden. Der alleinige Aufheizanteil der Wärmepumpe bei derartigen Spülprogrammen mag zwar gegenüber normalen Standardspülprogrammen minimiert sein, doch stellt sich auch bei derartigen Spülprogrammabwicklungen durch den Einsatz der Wärmepumpe ein verringerter Energiebedarf ein.

[0016] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung anhand der Figuren. Es zeigen:
Figur 1
in einer schematischen Darstellung das Prinzip einer Kompressionswärmepumpe;
Figur 2
in schematischer Darstellung ein mit einer Wärmepumpe ausgerüsteter Geschirrspülautomat nach der Erfindung und
Figur 3
in einer Diagrammdarstellung den Temperaturverlauf eines Spülprogramms nach dem Stand der Technik (gestrichelt) und gemäß der Erfindung (durchgezogen).


[0017] Figur 1 lässt in schematischer Darstellung das Prinzip einer Kompressionswärmepumpe 1 erkennen. Die Kompressionswärmepumpe 1, kurz Wärmepumpe 1, verfügt über einen Verdampfer 2, einen Verdichter 3, einen Verflüssiger 4 sowie über eine Drosselstelle 5, die hier als Kapillarrohr angedeutet ist.. Der Verdampfer 2, der Verdichter 3, der Verflüssiger 4 und die Drosselstelle 5 sind Bestandteil eines geschlossenen Strömungskreislaufes 6, der von einem Kältemittel durchströmt wird und zwar ausgehend vom Verdampfer 2, zum Verdichter 3, zum Verflüssiger 4, zu der Drosselstelle 5 und schließlich zurück zum Verdampfer 2.

[0018] Erfindungsgemäß ist eine nach dem vorerläuterten Prinzip aufgebaute Wärmepumpe 1 in einen in Figur 2 dargestellten Geschirrspülautomaten 9 eingebaut. Als Wärmequelle, die in der Darstellung nach Figur 1 als Pfeil 7 dargestellt ist, dient in diesem Fall der Aufstellungsraum des Geschirrspülautomatens 9, das heißt beispielsweise die Küche. Dem Aufstellungsraum wird beispielsweise mittels eines Luftwärmetauschers die Wärme entzogen. Dabei kann ein in Figur 1 nicht näher dargestellter Ventilator 10 genutzt werden, um dem Luftwärmetauscher ausreichende Luftmengen zuzuführen.

[0019] Als Verdichter 3 eignet sich in besonderem Maße ein Hub- oder Rollkolbenverdichter, welche über einen elektrischen Antriebsmotor verfügen. Derartige Verdichter sind insbesondere deshalb geeignet, weil sie über den von einem Geschirrspülautomaten 9 ohnehin bereitgestellten elektrischen Netzanschluss geschaltet werden können.

[0020] Am Verflüssiger 4, der als Wasserwärmetauscher ausgebildet ist, wird die Summe aus Umgebungswärme und Antriebsenergie an die Spülflüssigkeit des Geschirrspülautomaten 9 abgegeben. Dieser Wärmeübergang ist der schematischen Darstellung nach Figur 1 gemäß dem Pfeil 8 dargestellt.

[0021] Figur 2 lässt einen Geschirrspülautomaten 9 nach der Erfindung erkennen, der über eine Wärmepumpe 1 verfügt, wie sie in ihrer schematischen Funktionsweise in Figur 1 dargestellt ist. Gemäß der Ausführungsform nach Figur 2 ist der Verflüssiger 4 als Rohrbündelwärmetauscher ausgebildet. Er ist innerhalb des vom Geschirrspülautomaten 9 bereitgestellten Spülbehälters 13 angeordnet, und zwar direkt oberhalb der Bodenplatte 12. Im bestimmungsgemäßen Verwendungsfall wird der Verflüssiger 4 somit von der innerhalb des Geschirrspülautomatens 9 befindlichen Spülflüssigkeit umspült.

[0022] Neben dem Wärmetauscher 4 verfügt der Geschirrspülautomat 9 auch über eine elektrisch betriebene Heizung 11. Diese ist ebenfalls bodennah im Geschirrspülautomaten 9 angebracht, das heißt direkt oberhalb der Bodenplatte 12 des Geschirrspülautomaten 9.

[0023] Der Verflüssiger 4 und/oder die elektrische Heizung 11 können aber auch an anderer Stelle im Spülbehälter 13 angeordnet sein. So ist es beispielsweise denkbar, den Verflüssiger 4 und/oder die elektrische Heizung 11 in den Spülflüssigkeitsumlauf der Umwälzpumpe des Geschirrspülautomatens 9 zu integrieren, beispielsweise zwischen Umwälzpumpe und einem der Sprüharme 14 bzw. 15. Ferner besteht die Möglichkeit, eine Seitenwand, den Deckel oder auch den Boden des Spülbehälters 13 des Geschirrspülautomatens 9 als Wärmetauscher auszugestalten.

[0024] Wie schon anhand von Figur 1 beschrieben, kann ein Ventilator 10 dazu dienen, die Zuführung einer ausreichenden Luftmenge zum Luftwärmetauscher sicherzustellen. Ein solcher Ventilator 10 ist beispielhaft in Figur 2 dargestellt.

[0025] Figur 3 lässt die erfindungsgemäße Verfahrensdurchführung anhand einer diagrammartigen Darstellung des Programmablaufs erkennen. In dem Diagramm ist die Spültemperatur T über der Programmlaufzeit t abgetragen. Die mit 16 bezeichnete durchgezogene Kurve stellt einen Verfahrensablauf nach der Erfindung dar, wohingegen die mit 17 bezeichnete gestrichelte Kurve einem Programmablauf gemäß dem Stand der Technik entspricht, demgemäß ausschließlich eine elektrische Heizung zur Spülflüssigkeitsaufheizung zum Einsatz kommt. Zusätzlich sind in dem Diagramm die Einschaltzeiten 18.1 der Wärmepumpe 1 und 18.2 der elektrischen Heizung 11 zum erfindungsgemäßen Verfahrensablauf (durchgezogene Kurve 16) dargestellt.

[0026] Der in Figur 3 dargestellte Programmablauf umfasst drei Programmabschnitte, nämlich die Reinigung a, das Zwischenspülen b sowie das Klarspülen c. Der erfindungsgemäße Programmablauf 16 bzw. der Programmablauf 17 nach dem Stand der Technik stellen sich wie folgt dar:

[0027] Gemäß dem Stand der Technik nach Kurve 17 wird im Reinigungsprogrammabschnitt a zunächst Spülflüssigkeit in den Spülbehälter 13 eingebracht. Nach einer kurzen Vorspülzeit schaltet die elektrische Heizung 11 ein und es beginnt in relativ kurzer Zeit eine Aufheizung des Spülwassers bis auf 45°C. Diese Temperatur ist nach ca. 20 Minuten erreicht. Danach wird die Heizung abgeschaltet, die Temperatur sinkt wie in Figur 3 dargestellt, in der anschließenden Haltezeit auf 40°C.

[0028] Die erfindungsgemäße Verfahrensdurchführung gemäß Kurve 16 beginnt im Reinigungsprogrammabschnitt a ebenfalls mit dem Einleiten von Wasser in den Spülbehälter 13. Im Unterschied zum Stand der Technik wird aber sofort mit Beginn des Wassereinlaufes die Wärmepumpe 1 gestartet. Die Maximaltemperatur wird durch die niedrige Heizleistung des Verflüssigers 4 erst etwa nach einer Stunde erreicht, wodurch sich die Haltezeit stark verkürzt. Damit sich diese Verkürzung nicht negativ auf die Reinigungsleistung während des Reinigungsprogrammabschnitt a auswirkt, wird eine höhere Maximaltemperatur von ca. 50°C gewählt.

[0029] Während des Zwischenspülprogrammabschnitts b erfolgt zunächst ein Wechsel der Spülflüssigkeit. Dadurch sinkt die Temperatur ab. Beim Verfahren (Kurve 17) nach dem Stand der Technik wird die elektrische Heizung 11 nicht betrieben. Anders bei der erfindungsgemäßen Verfahrensdurchführung. Gemäß der erfindungsgemäßen Verfahrensdurchführung wird die Wärmepumpe 1 auch während des Zwischenspülens eingeschaltet. Dies ist deshalb sinnvoll, weil dadurch der größte Teil der Wärmeenergie im Gerät und im Geschirr bzw. im Besteck gespeichert bleibt und somit zu Beginn des Klarspülprogrammabschnitts c noch zur Verfügung steht.

[0030] Zum Klarspülen c erfolgt ein erneuter Wasserwechsel. Aufgrund der höheren Temperatur während des Reinigens a und des Heizens während des Zwischenspülens b liegt die Starttemperatur bei der erfindungsgemäßen Programmführung zu Beginn des Klarspülprogrammabschnitts c um ca. 10°C höher als bei einem herkömmlichen Programmablauf gemäß Kurve 17. Grund hierfür ist die Übertragung der vom Spülbehälter 13 und vom Spülgut gespeicherten Wärme auf die Klarspülflüssigkeit. Dies gestattet bei der erfindungsgemäßen Verfahrensdurchführung einen alleinigen Wärmepumpenbetrieb auch in der ersten Aufheizphase c1 des Klarspülprogrammabschnitts c, beispielsweise über die ersten zehn Minuten. Die im weiteren Programmablauf (Abschnitte c2 und c3) benötige Wärmemenge kann dann nicht mehr allein durch die Wärmepumpe 1 erbracht werden, weshalb die elektrische Heizung 11 in einer Aufheizphase c2 zugeschaltet und in einer letzten Aufheizphase c3 bis zum Erreichen der gewünschten Maximaltemperatur allein betrieben wird.

[0031] Mit dem vorerläuterten Programmablauf gemäß der erfindungsgemäßen Verfahrensdurchführung nach Kurve 16, lässt sich in vorteilhafter Weise ohne Verlängerung der Programmlaufzeit durch den Einsatz der Wärmepumpe ca. 40 % der Heizenergie einsparen.

[0032] Die Darstellung nach Figur 3 betrifft ein Niedertemperaturprogramm. Aber auch bei einem Schnell- und/oder Intensivprogramm kann durch die Kombination der beiden Heizungen, das heißt der Wärmepumpe 1 einerseits und der elektrischen Heizung 11 andererseits eine höhere Heizleistung und damit eine geringere Aufheizzeit erreicht werden. Hier muss dann bereits im Reinigungsprogrammabschnitt die Heizung zugeschaltet werden, wobei der Temperaturverlauf dem des Klarspülens im Niedertemperaturprogramm ähnlich ist (Programmabschnitte a1, a2 und a3). So kann bei der Verwendung einer 2 kW elektrischen Heizung 11 und einer 0,6 kW Wärmepumpe 1 eine Gesamtheizleistung von 2,6 kW erreicht werden, was die Aufheizzeit gegenüber einer reinen elektrischen Heizung 11 um über 20 % verkürzt. Da die Wärmepumpe dabei 400 Watt aus der Umgebungsluft gewinnt, spart man darüber hinaus auch noch 15 % Energie ein.


Ansprüche

1. Verfahren zum Durchführen eines Spülprogramms in einem Geschirrspülautomaten (9), welches mindestens die Programmabschnitte Reinigen (a), Zwischenspülen (b) und Klarspülen (c) enthält, wobei mindestens in den Programmabschnitten Reinigen (a) und Klarspülen (c) eine Aufheizung von in einem Spülbehälter (13) befindlicher Flüssigkeit erfolgt,
dadurch gekennzeichnet,
dass zur Aufheizung der Flüssigkeit sowohl eine elektrische Heizung (11) als auch ein Verflüssiger (4) einer Wärmepumpe (1) eingesetzt werden und dass im Programmabschnitt Reinigen (a) mindestens überwiegend der Verflüssiger (4) und im Programmabschnitt Klarspülen (c) der Verflüssiger (4) zusammen mit der elektrischen Heizung (11) betrieben wird.
 
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass im Programmabschnitt Reinigen (a) der Verflüssiger (4) mindestens 90% der Gesamt-Heizleistung erbringt.
 
3. Verfahren nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass im Programmabschnitt Reinigen (a) ausschließlich der Verflüssiger (4) als Heizung betrieben wird.
 
4. Verfahren nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die im Spülbehälter (13) befindliche Flüssigkeit im Programmabschnitt Reinigen (a) auf über 45°C, vorzugsweise auf 50°C aufgeheizt wird.
 
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass mit der Einleitung von Flüssigkeit in den Spülbehälter (13) im Programmabschnitt Reinigen (a) eine Aufheizphase begonnen und der Verflüssiger (4) als Heizung betrieben wird.
 
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass im Programmabschnitt Zwischenspülen (b) ein zumindest teilweiser Flüssigkeitsaustausch vorgenommen wird, wobei der Verflüssiger (4) auch während des Zwischenspülens (b) als Heizung betrieben wird.
 
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass in den Programmabschnitten Reinigen (a) oder Klarspülen (c) in einer ersten Aufheizphase (a1, c1) ausschließlich der Verflüssiger (4) als Heizung betrieben wird und in einer zweiten Aufheizphase (a2, c2) die elektrische Heizung (11) zugeschaltet wird.
 
8. Verfahren nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass sich an die zweite Aufheizphase (a2, c2) eine dritte Aufheizphase (a3, c3) anschließt, in der bis zum Erreichen einer gewünschten Endtemperatur ausschließlich die elektrische Heizung (11) betrieben wird.
 
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 oder 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Phasen (a1 bis a3, c1 bis c3) zeitgesteuert geschaltet werden.
 
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Phasen (a1 bis a3, c1 bis c3) temperaturgesteuert geschaltet werden.
 
11. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
gekennzeichnet durch eine Regelungseinrichtung, die eine Messeinrichtung und eine Vergleichsschaltung aufweist, wobei mit der Messeinrichtung die Ist-Temperatur des im Geschirrspülautomaten (9) befindlichen Wassers detektiert und mit der Vergleichsschaltung die gemessene Ist-Temperatur mit einer vorgebbaren Soll-Temperatur verglichen wird, wobei im Falle einer zu geringen Ist-Temperatur die elektrische Heizung (11) zugeschaltet wird.
 




Zeichnung