[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Durchführen eines Spülprogramms in einem
Geschirrspülautomaten, welches mindestens die Programmabschnitte Reinigen, Zwischenspülen
und Klarspülen enthält, wobei mindestens in den Programmabschnitten Reinigen und Klarspülen
eine Aufheizung von in einem Spülbehälter befindlicher Flüssigkeit erfolgt und hierzu
sowohl eine elektrische Heizung als auch ein Verflüssiger einer Wärmepumpe eingesetzt
werden.
[0002] Geschirrspülautomaten, auch Geschirrspülmaschinen genannt, sind aus dem Stand der
Technik an sich bekannt, ebenso wie Verfahren zum Betreiben derartiger Automaten.
[0003] Geschirrspülautomaten dienen der Geschirrreinigung. Im bestimmungsgemäßen Verwendungsfall
durchläuft der Geschirrspülautomat ein Spülprogramm, an dessen Ende das gereinigte
und in der Regel auch getrocknete Geschirr steht. Im Rahmen der Spülprogrammabwicklung
wird eine Mehrzahl von einzelnen Programmabschnitten durchlaufen, von denen zumindest
einige die Verwendung von aufgeheizter Spülflüssigkeit vorsehen. Da Wasser meist im
kalten Zustand in den Geschirrspülautomaten eingeleitet wird, bedarf es deshalb in
solchen Fällen der Aufheizung, zu welchem Zweck aus dem Stand der Technik vorbekannte
Geschirrspülautomaten mit einer elektrischen Heizung ausgerüstet sind.
[0004] Auch im bestimmungsgemäßen Betrieb eines Geschirrspülautomaten wird der größte Teil
des Energieverbrauchs durch die Aufheizung der Spülflüssigkeit, das heißt durch die
Verwendung der elektrischen Heizung zur Aufheizung der Spülflüssigkeit verursacht.
Durch Senkung der in den einzelnen Spülphasen zu erreichenden Maximaltemperaturen,
durch Verringerung der in den Geschirrspülautomaten eingebrachten Spülflüssigkeit
und/oder durch eine Verbesserung der Wärmeisolation kann der Energieverbrauch eines
Geschirrspülautomaten gesenkt werden. Diesen Maßnahmen sind aber Grenzen gesetzt und
bei dem aus dem Stand der Technik bekannten Geschirrspülautomaten dem Grunde nach
ausgereizt.
[0005] Elektrische Heizungen vorbekannter Geschirrspülautomaten liefern ca. 2 bis 3 kW Heizleistung.
Wollte man die elektrische Heizung komplett durch eine Wärmepumpe ersetzen, so müsste
diese ebenfalls eine Heizleistung von ca. 2 bis 3 kW erbringen. Eine Wärmepumpe, die
eine derartige Heizleistung erbringt, ist in ihren geometrischen Abmessungen für den
von einem Geschirrspülautomaten bereitgestellten Einbauraum aber viel zu groß. Der
vollständige Ersatz einer elektrischen Heizung durch eine Wärmepumpe kommt insofern
nicht in Betracht, zumindest nicht ohne erhebliche Vergrößerung der Abmessungen des
Geschirrspülautomatens.
[0006] Der von einem typischen Geschirrspülautomaten zur Verfügung gestellte Bauraum reicht
in der Regel für eine Wärmepumpe aus, die eine Heizleistung von ca. 500 Watt bis 600
Watt erbringt. Bei alleinigem Betrieb einer solchen Wärmepumpe kann im Vergleich zum
Betrieb einer elektrischen Heizung über 60 % Energie zur Aufheizung der Spülflüssigkeit
eingespart werden. In nachteiliger Weise führt allerdings die im Vergleich zur elektrischen
Heizung niedrige Heizleistung einer solchen Wärmepumpe dazu, dass sich die Spülprogrammablaufzeiten
erheblich verlängern. Schnell- oder auch Intensivprogramme sind bei der ausschließlichen
Verwendung einer Wärmepumpe nicht möglich.
[0007] Um den vorerläuterten Problemen zu begegnen und Abhilfe zu schaffen, kann eine Kombination
aus einer Wärmepumpe einerseits und einer elektrischen Heizung andererseits eingesetzt
werden. Wärmepumpen als solche sind aus dem Stand der Technik an sich bekannt. Sie
verfügen typischer Weise über einen Verdampfer, einen Verdichter sowie einen Verflüssiger.
Um mit Blick auf die Verwendung einer Wärmepumpe im Zusammenhang mit einem Geschirrspülautomaten
Kosten und Bauraum zu sparen, wird mit der Erfindung vorgeschlagen, wärmepumpenseits
einen Verdichter einzusetzen, der eine vergleichsweise geringe Leistung von zum Beispiel
ca. 200 Watt aufweist. Bei einem typischen Wärmepumpenfaktor von 3 erzeugt die Wärmepumpe
somit am Verflüssiger eine Heizleistung von ca. 600 Watt.
[0008] Bei der ausschließlichen Verwendung einer derartigen Wärmepumpe zur Spülflüssigkeitsaufheizung
lässt sich im Vergleich zur Verwendung einer elektrischen Heizung ca. 2/3 der zum
Aufheizen benötigen Energie einsparen. Von Nachteil ist allerdings, dass aufgrund
der im Vergleich zur elektrischen Heizung in etwa viermal niedrigeren Heizleistung
eine dementsprechende Vervierfachung der Aufheizzeiten benötigt wird. In der Konsequenz
können Spülprogrammablaufzeiten, wie sie aus dem Stand der Technik bekannt sind, nicht
weiter Verwendung finden.
[0009] Problematisch ist ferner, dass für die Anforderung, auf Temperaturen bis 75°C aufheizen
zu können, wie dies beispielsweise bei Intensivspülprogrammen benötigt wird, der technische
Aufwand für die Wärmepumpe erheblich erhöht ist, zumal auch der Wirkungsgrad der Wärmepumpe
bei zunehmender Temperaturdifferenz sinkt.
[0010] Es besteht gleichwohl der Wunsch danach, den Energieverbrauch eines Geschirrspülautomatens
weiter zu senken. Es ist deshalb die Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zum Durchführen
eines Spülprogramms vorzuschlagen, das ohne Beeinträchtigung des zu erreichenden Spülergebnisses
einen gegenüber dem Stand der Technik verringerten Energiebedarf hat.
[0011] Zur Lösung dieser Aufgabe wird mit der Erfindung vorgeschlagen, zur Aufheizung der
Flüssigkeit sowohl eine elektrische Heizung als auch einen Verflüssiger einer Wärmepumpe
einzusetzen und im Programmabschnitt Reinigen mindestens überwiegend den Verflüssiger
und im Programmabschnitt Klarspülen den Verflüssiger zusammen mit der elektrischen
Heizung zu betreiben.
[0012] Gemäß der erfindungsgemäßen Verfahrensdurchführung kommt zur Aufheizung der im Spülbehälter
befindlichen Flüssigkeit eine Wärmepumpe zum Einsatz. Die Aufheizung der Spülflüssigkeit
erfolgt aber nicht allein durch den Verflüssiger der Wärmepumpe, sondern diesem wird
eine elektrische Heizung zugeschaltet, und zwar erfindungsgemäß dann, wenn der Verflüssiger
allein die benötige Wärmeleistung nicht erbringen kann bzw. die Spülflüssigkeit auf
Temperaturen aufgeheizt werden muss, bei denen die Wärmepumpe ineffizient arbeiten
würde, oder wenn die alleinige Aufheizung der Flüssigkeit mittels Wärmepumpe zu lange
dauert. Die erfindungsgemäß zum Einsatz kommende Wärmepumpe arbeitet also allein,
wenn die von der Wärmepumpe erzielte Heizleistung ausreicht, die in der jeweiligen
Spülphase programmgemäß vorgegebene Spültemperatur zu erreichen. Dies ist beispielsweise
bei einem Energiespar-Reinigungsprogramm bei dem die im Spülbehälter befindliche Flüssigkeit
im Programmabschnitt Reinigen auf über 45°C, vorzugsweise auf 50°C aufgeheizt wird,
der Fall. Kann diese Spültemperatur durch die Wärmepumpe allein nicht erreicht werden,
zumindest nicht innerhalb der dafür vom Spülprogramm vorgesehenen Aufheizdauer, so
wird zur Unterstützung der Wärmepumpe die elektrische Heizung zugeschaltet. Dies ist
beispielsweise im Programmabschnitt Klarspülen notwendig, in dem Temperaturen zwischen
60°C und 70°C üblich sind, aber auch im Programmabschnitt Reinigen eines Programms
"Intensivspülen" mit hohen Temperaturen (> 60°C) bei der Reinigungsflüssigkeit. In
vorteilhafter Weise wird so erreicht, dass bei gleichzeitiger Einhaltung vorgegebener
Spülzeiten eine Minimierung des Energieverbrauchs zur Aufheizung der Spülflüssigkeit
erzielt wird.
[0013] Üblicherweise ist zwischen dem Programmabschnitt Reinigen und dem Programmabschnitt
Klarspülen ein Zwischenspülen angeordnet. Dies dient dazu, einen Spülflüssigkeitsaustausch
vorzunehmen, gegebenenfalls zur Entfernung von Spülresten und/oder Reinigerresten.
Bei aus dem Stand der Technik bekannten Aufheizverfahren wird die elektrische Heizung
während eines solchen Zwischenspülgangs ausgeschaltet. Mit der erfindungsgemäßen Verfahrensdurchführung
ist vorgesehen, die Wärmepumpe auch während dieser Zwischenphase weiter zu betreiben.
Dies hat den Effekt, dass es zu einer sofortigen Aufheizung der im Austausch neu in
den Geschirrspülautomaten eingebrachten Spülflüssigkeit kommt. In der Konsequenz trägt
auch diese Maßnahme dazu bei, die elektrische Heizung während der zweiten Aufheizphase
möglichst spät zuschalten zu können und damit Energie einzusparen.
[0014] Es ist auch bevorzugt, dass in einer ersten Aufheizphase zu Beginn des Programmabschnitts
Klarspülen zur weiteren Energieverbrauchsminimierung zunächst nur der Verflüssiger
als Heizung betrieben wird und eine Zuschaltung der elektrischen Heizung erst im weiteren
Verlauf erfolgt. Eine solche Maßnahme kann in einem Programmabschnitt mit hohen Spülflüssigkeitstemperaturen
auch im Programmabschnitt Reinigen vorteilhaft sein. Dabei ist es weiterhin von Vorteil,
wenn sich an die zweite Aufheizphase eine dritte Aufheizphase anschließt, in der bis
zum Erreichen einer gewünschten Endtemperatur ausschließlich die elektrische Heizung
betrieben wird. Hierdurch wird ein ineffizienter Betrieb der Wärmepumpe vermieden.
Die Phasen können zeitgesteuert geschaltet werden. Dies ist immer dann sinnvoll, wenn
eine vorgegebene Programmdauer eingehalten werden soll. Zusätzlich oder alternativ
kann eine Steuerung in Abhängigkeit von der Spülflüssigkeits-Temperatur erfolgen.
Auch dadurch wird die Wärmepumpe nur im effizienten Arbeitsbereich betreibbar.
[0015] Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung verfügt der Geschirrspülautomat zur Durchführung
des Verfahrens über eine Regelungseinrichtung. Diese Regelungseinrichtung weist eine
Messeinrichtung und eine Vergleichsschaltung auf, wobei mit der Messeinrichtung die
Ist-Temperatur der Spülflüssigkeit detektiert und mit der Vergleichsschaltung die
gemessene Ist-Temperatur mit einer vorgebbaren Soll-Temperatur verglichen wird, wobei
im Falle einer zu geringen Ist-Temperatur die elektrische Heizung zugeschaltet wird.
Auf diese Weise gestattet es die erfindungsgemäße Verfahrensdurchführung, auch bei
Intensiv- und/oder Schnellspülprogrammen eingesetzt zu werden. Der alleinige Aufheizanteil
der Wärmepumpe bei derartigen Spülprogrammen mag zwar gegenüber normalen Standardspülprogrammen
minimiert sein, doch stellt sich auch bei derartigen Spülprogrammabwicklungen durch
den Einsatz der Wärmepumpe ein verringerter Energiebedarf ein.
[0016] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
anhand der Figuren. Es zeigen:
- Figur 1
- in einer schematischen Darstellung das Prinzip einer Kompressionswärmepumpe;
- Figur 2
- in schematischer Darstellung ein mit einer Wärmepumpe ausgerüsteter Geschirrspülautomat
nach der Erfindung und
- Figur 3
- in einer Diagrammdarstellung den Temperaturverlauf eines Spülprogramms nach dem Stand
der Technik (gestrichelt) und gemäß der Erfindung (durchgezogen).
[0017] Figur 1 lässt in schematischer Darstellung das Prinzip einer Kompressionswärmepumpe
1 erkennen. Die Kompressionswärmepumpe 1, kurz Wärmepumpe 1, verfügt über einen Verdampfer
2, einen Verdichter 3, einen Verflüssiger 4 sowie über eine Drosselstelle 5, die hier
als Kapillarrohr angedeutet ist.. Der Verdampfer 2, der Verdichter 3, der Verflüssiger
4 und die Drosselstelle 5 sind Bestandteil eines geschlossenen Strömungskreislaufes
6, der von einem Kältemittel durchströmt wird und zwar ausgehend vom Verdampfer 2,
zum Verdichter 3, zum Verflüssiger 4, zu der Drosselstelle 5 und schließlich zurück
zum Verdampfer 2.
[0018] Erfindungsgemäß ist eine nach dem vorerläuterten Prinzip aufgebaute Wärmepumpe 1
in einen in Figur 2 dargestellten Geschirrspülautomaten 9 eingebaut. Als Wärmequelle,
die in der Darstellung nach Figur 1 als Pfeil 7 dargestellt ist, dient in diesem Fall
der Aufstellungsraum des Geschirrspülautomatens 9, das heißt beispielsweise die Küche.
Dem Aufstellungsraum wird beispielsweise mittels eines Luftwärmetauschers die Wärme
entzogen. Dabei kann ein in Figur 1 nicht näher dargestellter Ventilator 10 genutzt
werden, um dem Luftwärmetauscher ausreichende Luftmengen zuzuführen.
[0019] Als Verdichter 3 eignet sich in besonderem Maße ein Hub- oder Rollkolbenverdichter,
welche über einen elektrischen Antriebsmotor verfügen. Derartige Verdichter sind insbesondere
deshalb geeignet, weil sie über den von einem Geschirrspülautomaten 9 ohnehin bereitgestellten
elektrischen Netzanschluss geschaltet werden können.
[0020] Am Verflüssiger 4, der als Wasserwärmetauscher ausgebildet ist, wird die Summe aus
Umgebungswärme und Antriebsenergie an die Spülflüssigkeit des Geschirrspülautomaten
9 abgegeben. Dieser Wärmeübergang ist der schematischen Darstellung nach Figur 1 gemäß
dem Pfeil 8 dargestellt.
[0021] Figur 2 lässt einen Geschirrspülautomaten 9 nach der Erfindung erkennen, der über
eine Wärmepumpe 1 verfügt, wie sie in ihrer schematischen Funktionsweise in Figur
1 dargestellt ist. Gemäß der Ausführungsform nach Figur 2 ist der Verflüssiger 4 als
Rohrbündelwärmetauscher ausgebildet. Er ist innerhalb des vom Geschirrspülautomaten
9 bereitgestellten Spülbehälters 13 angeordnet, und zwar direkt oberhalb der Bodenplatte
12. Im bestimmungsgemäßen Verwendungsfall wird der Verflüssiger 4 somit von der innerhalb
des Geschirrspülautomatens 9 befindlichen Spülflüssigkeit umspült.
[0022] Neben dem Wärmetauscher 4 verfügt der Geschirrspülautomat 9 auch über eine elektrisch
betriebene Heizung 11. Diese ist ebenfalls bodennah im Geschirrspülautomaten 9 angebracht,
das heißt direkt oberhalb der Bodenplatte 12 des Geschirrspülautomaten 9.
[0023] Der Verflüssiger 4 und/oder die elektrische Heizung 11 können aber auch an anderer
Stelle im Spülbehälter 13 angeordnet sein. So ist es beispielsweise denkbar, den Verflüssiger
4 und/oder die elektrische Heizung 11 in den Spülflüssigkeitsumlauf der Umwälzpumpe
des Geschirrspülautomatens 9 zu integrieren, beispielsweise zwischen Umwälzpumpe und
einem der Sprüharme 14 bzw. 15. Ferner besteht die Möglichkeit, eine Seitenwand, den
Deckel oder auch den Boden des Spülbehälters 13 des Geschirrspülautomatens 9 als Wärmetauscher
auszugestalten.
[0024] Wie schon anhand von Figur 1 beschrieben, kann ein Ventilator 10 dazu dienen, die
Zuführung einer ausreichenden Luftmenge zum Luftwärmetauscher sicherzustellen. Ein
solcher Ventilator 10 ist beispielhaft in Figur 2 dargestellt.
[0025] Figur 3 lässt die erfindungsgemäße Verfahrensdurchführung anhand einer diagrammartigen
Darstellung des Programmablaufs erkennen. In dem Diagramm ist die Spültemperatur T
über der Programmlaufzeit t abgetragen. Die mit 16 bezeichnete durchgezogene Kurve
stellt einen Verfahrensablauf nach der Erfindung dar, wohingegen die mit 17 bezeichnete
gestrichelte Kurve einem Programmablauf gemäß dem Stand der Technik entspricht, demgemäß
ausschließlich eine elektrische Heizung zur Spülflüssigkeitsaufheizung zum Einsatz
kommt. Zusätzlich sind in dem Diagramm die Einschaltzeiten 18.1 der Wärmepumpe 1 und
18.2 der elektrischen Heizung 11 zum erfindungsgemäßen Verfahrensablauf (durchgezogene
Kurve 16) dargestellt.
[0026] Der in Figur 3 dargestellte Programmablauf umfasst drei Programmabschnitte, nämlich
die Reinigung a, das Zwischenspülen b sowie das Klarspülen c. Der erfindungsgemäße
Programmablauf 16 bzw. der Programmablauf 17 nach dem Stand der Technik stellen sich
wie folgt dar:
[0027] Gemäß dem Stand der Technik nach Kurve 17 wird im Reinigungsprogrammabschnitt a zunächst
Spülflüssigkeit in den Spülbehälter 13 eingebracht. Nach einer kurzen Vorspülzeit
schaltet die elektrische Heizung 11 ein und es beginnt in relativ kurzer Zeit eine
Aufheizung des Spülwassers bis auf 45°C. Diese Temperatur ist nach ca. 20 Minuten
erreicht. Danach wird die Heizung abgeschaltet, die Temperatur sinkt wie in Figur
3 dargestellt, in der anschließenden Haltezeit auf 40°C.
[0028] Die erfindungsgemäße Verfahrensdurchführung gemäß Kurve 16 beginnt im Reinigungsprogrammabschnitt
a ebenfalls mit dem Einleiten von Wasser in den Spülbehälter 13. Im Unterschied zum
Stand der Technik wird aber sofort mit Beginn des Wassereinlaufes die Wärmepumpe 1
gestartet. Die Maximaltemperatur wird durch die niedrige Heizleistung des Verflüssigers
4 erst etwa nach einer Stunde erreicht, wodurch sich die Haltezeit stark verkürzt.
Damit sich diese Verkürzung nicht negativ auf die Reinigungsleistung während des Reinigungsprogrammabschnitt
a auswirkt, wird eine höhere Maximaltemperatur von ca. 50°C gewählt.
[0029] Während des Zwischenspülprogrammabschnitts b erfolgt zunächst ein Wechsel der Spülflüssigkeit.
Dadurch sinkt die Temperatur ab. Beim Verfahren (Kurve 17) nach dem Stand der Technik
wird die elektrische Heizung 11 nicht betrieben. Anders bei der erfindungsgemäßen
Verfahrensdurchführung. Gemäß der erfindungsgemäßen Verfahrensdurchführung wird die
Wärmepumpe 1 auch während des Zwischenspülens eingeschaltet. Dies ist deshalb sinnvoll,
weil dadurch der größte Teil der Wärmeenergie im Gerät und im Geschirr bzw. im Besteck
gespeichert bleibt und somit zu Beginn des Klarspülprogrammabschnitts c noch zur Verfügung
steht.
[0030] Zum Klarspülen c erfolgt ein erneuter Wasserwechsel. Aufgrund der höheren Temperatur
während des Reinigens a und des Heizens während des Zwischenspülens b liegt die Starttemperatur
bei der erfindungsgemäßen Programmführung zu Beginn des Klarspülprogrammabschnitts
c um ca. 10°C höher als bei einem herkömmlichen Programmablauf gemäß Kurve 17. Grund
hierfür ist die Übertragung der vom Spülbehälter 13 und vom Spülgut gespeicherten
Wärme auf die Klarspülflüssigkeit. Dies gestattet bei der erfindungsgemäßen Verfahrensdurchführung
einen alleinigen Wärmepumpenbetrieb auch in der ersten Aufheizphase c1 des Klarspülprogrammabschnitts
c, beispielsweise über die ersten zehn Minuten. Die im weiteren Programmablauf (Abschnitte
c2 und c3) benötige Wärmemenge kann dann nicht mehr allein durch die Wärmepumpe 1
erbracht werden, weshalb die elektrische Heizung 11 in einer Aufheizphase c2 zugeschaltet
und in einer letzten Aufheizphase c3 bis zum Erreichen der gewünschten Maximaltemperatur
allein betrieben wird.
[0031] Mit dem vorerläuterten Programmablauf gemäß der erfindungsgemäßen Verfahrensdurchführung
nach Kurve 16, lässt sich in vorteilhafter Weise ohne Verlängerung der Programmlaufzeit
durch den Einsatz der Wärmepumpe ca. 40 % der Heizenergie einsparen.
[0032] Die Darstellung nach Figur 3 betrifft ein Niedertemperaturprogramm. Aber auch bei
einem Schnell- und/oder Intensivprogramm kann durch die Kombination der beiden Heizungen,
das heißt der Wärmepumpe 1 einerseits und der elektrischen Heizung 11 andererseits
eine höhere Heizleistung und damit eine geringere Aufheizzeit erreicht werden. Hier
muss dann bereits im Reinigungsprogrammabschnitt die Heizung zugeschaltet werden,
wobei der Temperaturverlauf dem des Klarspülens im Niedertemperaturprogramm ähnlich
ist (Programmabschnitte a1, a2 und a3). So kann bei der Verwendung einer 2 kW elektrischen
Heizung 11 und einer 0,6 kW Wärmepumpe 1 eine Gesamtheizleistung von 2,6 kW erreicht
werden, was die Aufheizzeit gegenüber einer reinen elektrischen Heizung 11 um über
20 % verkürzt. Da die Wärmepumpe dabei 400 Watt aus der Umgebungsluft gewinnt, spart
man darüber hinaus auch noch 15 % Energie ein.
1. Verfahren zum Durchführen eines Spülprogramms in einem Geschirrspülautomaten (9),
welches mindestens die Programmabschnitte Reinigen (a), Zwischenspülen (b) und Klarspülen
(c) enthält, wobei mindestens in den Programmabschnitten Reinigen (a) und Klarspülen
(c) eine Aufheizung von in einem Spülbehälter (13) befindlicher Flüssigkeit erfolgt,
dadurch gekennzeichnet,
dass zur Aufheizung der Flüssigkeit sowohl eine elektrische Heizung (11) als auch ein
Verflüssiger (4) einer Wärmepumpe (1) eingesetzt werden und dass im Programmabschnitt
Reinigen (a) mindestens überwiegend der Verflüssiger (4) und im Programmabschnitt
Klarspülen (c) der Verflüssiger (4) zusammen mit der elektrischen Heizung (11) betrieben
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass im Programmabschnitt Reinigen (a) der Verflüssiger (4) mindestens 90% der Gesamt-Heizleistung
erbringt.
3. Verfahren nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass im Programmabschnitt Reinigen (a) ausschließlich der Verflüssiger (4) als Heizung
betrieben wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die im Spülbehälter (13) befindliche Flüssigkeit im Programmabschnitt Reinigen (a)
auf über 45°C, vorzugsweise auf 50°C aufgeheizt wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass mit der Einleitung von Flüssigkeit in den Spülbehälter (13) im Programmabschnitt
Reinigen (a) eine Aufheizphase begonnen und der Verflüssiger (4) als Heizung betrieben
wird.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass im Programmabschnitt Zwischenspülen (b) ein zumindest teilweiser Flüssigkeitsaustausch
vorgenommen wird, wobei der Verflüssiger (4) auch während des Zwischenspülens (b)
als Heizung betrieben wird.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass in den Programmabschnitten Reinigen (a) oder Klarspülen (c) in einer ersten Aufheizphase
(a1, c1) ausschließlich der Verflüssiger (4) als Heizung betrieben wird und in einer
zweiten Aufheizphase (a2, c2) die elektrische Heizung (11) zugeschaltet wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass sich an die zweite Aufheizphase (a2, c2) eine dritte Aufheizphase (a3, c3) anschließt,
in der bis zum Erreichen einer gewünschten Endtemperatur ausschließlich die elektrische
Heizung (11) betrieben wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 oder 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Phasen (a1 bis a3, c1 bis c3) zeitgesteuert geschaltet werden.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Phasen (a1 bis a3, c1 bis c3) temperaturgesteuert geschaltet werden.
11. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
gekennzeichnet durch eine Regelungseinrichtung, die eine Messeinrichtung und eine Vergleichsschaltung
aufweist, wobei mit der Messeinrichtung die Ist-Temperatur des im Geschirrspülautomaten
(9) befindlichen Wassers detektiert und mit der Vergleichsschaltung die gemessene
Ist-Temperatur mit einer vorgebbaren Soll-Temperatur verglichen wird, wobei im Falle
einer zu geringen Ist-Temperatur die elektrische Heizung (11) zugeschaltet wird.