[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Flanschbauteil für eine Komponente einer Abgasanlage
für eine Brennkraftmaschine, insbesondere eines Kraftfahrzeugs. Die vorliegende Erfindung
betrifft außerdem eine mit wenigstens einem solchen Flanschbauteil ausgestattete Abgasbehandlungseinrichtung
sowie eine mit wenigstens einem solchen Flanschbauteil ausgestattete Abgasanlage.
Ferner betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren zum Herstellen eines derartigen
Flanschbauteils.
[0002] Bei Abgasanlagen von Brennkraftmaschinen kommt es hin und wieder vor, dass einzelne
Komponenten, wie zum Beispiel Abgasrohre und Gehäuse von Abgasbehandlungseinrichtungen,
wie zum Beispiel Katalysatoren, Partikelfilter und Schalldämpfer, aneinander befestigt
werden müssen. Hierzu können grundsätzlich Flansche zum Einsatz kommen.
[0003] Für den Fall, dass dem Flansch eine Strömungsführungsfunktion zugeordnet werden soll,
ist es grundsätzlich möglich, am Flansch ein Rohrstück anzubringen, das vom Flansch
mit einer senkrecht auf einer Flanschebene stehenden Längsmittelachse vom Flansch
absteht. Ein derartiges Rohrstück kann zum Beispiel an den Flansch angeschweißt werden.
Das Rohrstück kann beispielsweise als Innenwand zur Realisierung einer Luftspaltisolation
und/oder als Einlauftrichter oder Auslauftrichter dienen.
[0004] Um das Rohrstück hinreichend prozesssicher am Flansch anschweißen zu können, benötigt
es eine vergleichsweise große Wandstärke. Damit sich außerdem beim Anschweißen des
Rohrstücks der Flansch nicht übermäßig verzieht, muss der Flansch ebenfalls eine vergleichsweise
große Wandstärke besitzen. Insgesamt wird das aus Flansch und Rohrstück gebildete
Flanschbauteil vergleichsweise teuer.
[0005] Die vorliegende Erfindung beschäftigt sich mit dem Problem, für ein derartiges Flanschbauteil
bzw. für eine damit ausgestattete Abgasbehandlungseinrichtung bzw. für eine damit
ausgestattete Abgasanlage bzw. für ein hierfür geeignetes Herstellungsverfahren eine
verbesserte Ausführungsform anzugeben, die sich insbesondere dadurch auszeichnet,
dass sich das Flanschbauteil vergleichsweise preiswert herstellen lässt.
[0006] Dieses Problem wird erfindungsgemäß durch die Gegenstände der unabhängigen Ansprüche
gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
[0007] Die Erfindung beruht auf dem allgemeinen Gedanken, das Flanschbauteil mit dem Flansch
und dem Rohrstück aus einem einzigen Metallblechstück durch Umformung herzustellen.
Das somit als einteiliger oder einstückiger, integraler Blechformkörper ausgestaltete
Flanschbauteil lässt sich besonders einfach mittels Umformtechnik herstellen. Insbesondere
eignen sich Tiefziehverfahren zum Formen des Flanschbauteils. Derartige Umformverfahren
lassen sich vergleichsweise preiswert realisieren. Gleichzeitig ist es nunmehr möglich,
für den Flansch und für das Rohrstück vergleichsweise geringe Wandstärken vorzusehen,
wodurch das Flanschbauteil leichter und preiswerter herstellbar ist. Insgesamt ergibt
sich ein enormer Kostenvorteil für das durch Umformung hergestellte leichte Flanschbauteil
gegenüber einem herkömmlichen, gebauten schweren Flanschbauteil.
[0008] Entsprechend einer vorteilhaften Ausführungsform kann der Flansch einen das Rohrstück
ringförmig geschlossen umschließenden Ringbereich aufweisen. Insbesondere kann der
Ringbereich kreisringförmig konzipiert sein, beispielsweise dann, wenn das Rohrstück
einen kreisförmigen Querschnitt besitzt. Hierdurch kann der Flansch das Rohrstück
am Übergang zum Flansch aussteifen.
[0009] Der Flansch kann mehrere in Umfangsrichtung verteilt angeordnete, radial nach außen
abstehende Befestigungsbereiche aufweisen, mit denen das Flanschbauteil an einem zum
Flansch komplementären Gegenflansch befestigbar ist. Da der Flansch auf diese Weise
nur im Bereich der Verbindungsstellen zum Gegenflansch radial nach außen absteht,
baut er im Übrigen vergleichsweise kompakt, leicht und dementsprechend preiswert.
Die Befestigungsbereiche können jeweils zumindest eine Befestigungsöffnung aufweisen,
durch die hindurch beispielsweise eine Verschraubung realisierbar ist. Die Befestigungsbereiche
können insbesondere vom Ringbereich, zweckmäßig radial, nach außen abstehen.
[0010] Bei einer anderen Ausführungsform kann der Flansch radial außen einen Flanschkragen
aufweisen, der auf der gleichen Seite wie das Rohrstück vom Flansch absteht. Mit Hilfe
eines derartigen Flanschkragens kann der Flansch, insbesondere der Ringbereich, intensiv
ausgesteift werden. Dies gilt umso mehr, wenn der Flanschkragen gemäß einer Option
in der Umfangsrichtung geschlossen umläuft.
[0011] Bei einer anderen Ausführungsform kann das Rohrstück axial beabstandet zum Flansch
eine geschlossen umlaufende, nach innen vorstehende Ringstufe aufweisen. Mit Hilfe
einer derartigen Ringstufe kann auch das Rohrstück distal zum Flansch stabilisiert
bzw. ausgesteift werden.
[0012] Eine vorteilhafte Weiterbildung ergibt sich, wenn das Rohrstück von der Flanschebene
bis zur Ringstufe zylindrisch bzw. im Wesentlichen zylindrisch ausgestaltet ist. Hierdurch
ist das Rohrstück besonders einfach und somit preiswert durch Tiefziehen herstellbar.
Vorzugsweise beim Tiefziehen kann eine geringfügige Konizität des Rohrstücks herstellungsbedingt
kaum vermieden werden, so dass das Rohrstück dann nicht perfekt zylindrisch, sondern
nur im Wesentlichen zylindrisch ist.
[0013] Entsprechend einer speziellen Weiterbildung kann das Rohrstück einen Rohrstückkragen
aufweisen, der an einer vom Flansch abgewandten Seite von der Ringstufe absteht, wobei
dieser Rohrstückkragen ebenfalls eine senkrecht auf der Flanschebene stehende Längsmittelachse
besitzt. Somit fallen insbesondere die Längsmittelachsen des Rohrstückkragens und
des Rohrstücks zusammen, so dass Rohrstück und Rohrstückkragen koaxial angeordnet
sind. Da der Rohrstückkragen von der, insbesondere radial, nach innen vorstehenden
Ringstufe in axialer Richtung absteht, besitzt der Rohrstückkragen jedenfalls einen
kleineren Innenquerschnitt als das übrige Rohrstück zwischen Ringstufe und Flansch.
[0014] Bei einer vorteilhaften Weiterbildung kann der Rohrstückkragen zylindrisch bzw. im
Wesentlichen zylindrisch ausgestaltet sein. Vorzugsweise beim Tiefziehen kann eine
geringfügige Konizität des Rohrstückkragens herstellungsbedingt kaum vermieden werden,
so dass der Rohrstückkragen dann nicht perfekt zylindrisch, sondern nur im Wesentlichen
zylindrisch ist.
[0015] Das Rohrstück kann zylindrisch oder konisch ausgestaltet sein, zumindest zwischen
Flansch und Ringstufe. Auch der Rohrstückkragen kann zylindrisch oder konisch ausgestaltet
sein. Der Querschnitt des Rohrstücks und/oder des Rohrstückkragens kann dabei kreisförmig
oder elliptisch oder oval konfiguriert sein.
[0016] Durch ein konisches Rohrstück und/oder konischen Rohrstückkragen kann insbesondere
eine Trichterform für das Rohrstück realisiert werden. Eine derartige Trichterkonfiguration
ergibt sich auch für den Fall, wenn das Rohrstück und der Rohrstückkragen im Wesentlichen
zylindrisch konfiguriert sind. Sofern das Flanschbauteil durch Tiefziehen hergestellt
ist, besitzen sowohl das Rohrstück als auch der gegebenenfalls vorhandene Rohrstückkragen
zwangsläufig eine gewisse Konizität, um ein Endformen des umgeformten Flanschbauteils
vom jeweiligen Tiefziehwerkzeug zu erleichtern.
[0017] Ein erfindungsgemäßes Herstellungsverfahren charakterisiert sich dadurch, dass aus
einem ebenen Rohling aus Metallblech durch Tiefziehen ein Topf geformt wird, der an
dem einen Axialende einen ebenen Topfboden und am anderen Axialende einen ebenen,
radial nach außen abstehenden Topfrand aufweist, wobei Topfboden und Topfrand durch
eine einen Rohrkörper bildende Topfwand miteinander verbunden sind. Ausgehend von
diesem Zwischenprodukt, nämlich dem Topf, kann nun das hier vorgestellte Flanschbauteil
besonders einfach hergestellt werden.
[0018] Beispielsweise kann aus dem Topfboden ein innenliegender Topfbereich ausgeschnitten,
zum Beispiel durch einen Stanzvorgang, und vom Topfrand ein außenliegender Randbereich
abgeschnitten werden, zum Beispiel mittels eines Stanzvorgangs. Nach diesem Trennschritt
verbleibt vom Topf ein radial nach innen abstehender Topfbodenrest sowie ein radial
nach außen abstehender Topfrandrest. Grundsätzlich kann dieser Trennvorgang mit einem
weiteren Umformvorgang verknüpft sein.
[0019] In einem weiteren Schritt kann aus dem Topfrandrest durch Tiefziehen ein Flansch
geformt werden, der sich in einer Flanschebene erstreckt. Aus dem Topfbodenrest kann
dagegen durch Tiefziehen ein axialer Endabschnitt des Rohrkörpers geformt werden.
Insbesondere lässt sich beim Tiefziehen des axialen Endabschnitts die zuvor genannte
Ringstufe und der Rohrstückkragen am axialen Endabschnitt des Rohrkörpers ausformen.
Hierzu wird das Umformen des Topfbodenrests zum Endabschnitt zweckmäßig so gestaltet,
dass ein radial außenliegender Bereich des Topfbodenrests eine von der Topfwand nach
innen vorstehende Ringstufe bildet, während ein radial innenliegender Bereich des
Topfbodenrests einen von der Ringstufe abstehenden und vom Flansch wegweisenden Rohrstückkragen
bildet.
[0020] Eine erfindungsgemäße Abgasbehandlungseinrichtung charakterisiert sich durch ein
Gehäuse zur Aufnahme wenigstens eines Abgasbehandlungselements aus der Gruppe Partikelfilter,
Katalysator und Schalldämpfer. An diesem Gehäuse ist zumindest ein Anschluss ausgebildet,
durch den Abgas in das Gehäuse eintreten kann (Einlassanschluss) oder durch den Abgas
aus dem Gehäuse austreten kann (Auslassanschluss). An dem jeweiligen Anschluss ist
ein Flanschbauteil der vorbeschriebenen Art vorgesehen. Dabei kann der jeweilige Anschluss
das jeweilige Flanschbauteil aufweisen. Ebenso ist es möglich, den jeweiligen Anschluss
durch das jeweilige Flanschbauteil zu bilden.
[0021] Eine erfindungsgemäße Abgasanlage umfasst wenigstens eine Abgasbehandlungseinrichtung
der vorgenannten Art.
[0022] Weitere wichtige Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen,
aus den Zeichnungen und aus der zugehörigen Figurenbeschreibung anhand der Zeichnungen.
[0023] Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden
Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen
Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden
Erfindung zu verlassen.
[0024] Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt
und werden in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert, wobei sich gleiche Bezugszeichen
auf gleiche oder ähnliche oder funktional gleiche Bauteile beziehen.
[0025] Es zeigen, jeweils schematisch
- Fig. 1
- eine isometrische Ansicht eines Flanschbauteils,
- Fig. 2
- eine Draufsicht auf eine Blechbahn zur Herstellung der Flanschbauteile,
- Fig. 3-8
- isometrische Ansichten des Flanschbauteils während eines Herstellungsprozesses, bei
verschiedenen Fertigungszuständen.
[0026] Entsprechend Fig. 1 umfasst ein Flanschbauteil 1 einen Flansch 2 und ein Rohrstück
3. Das Flanschbauteil 1 kann bei einer Komponente einer Abgasanlage Verwendung finden,
zum Beispiel an einem Einlassanschluss oder an einem Auslassanschluss. Die Abgasanlage
dient bei einer Brennkraftmaschine, die insbesondere in einem Kraftfahrzeug angeordnet
sein kann, zum Abführen von Verbrennungsabgasen.
[0027] Der Flansch 2 erstreckt sich in einer Flanschebene 4. Das Rohrstück 3 besitzt eine
Längsmittelachse 5, die senkrecht auf der Flanschebene 4 steht. Dementsprechend steht
das Rohrstück 3 an einer Seite der Flanschebene 4 vom Flansch 2 ab.
[0028] Das hier vorgestellte Flanschbauteil 1 ist als integraler Blechformkörper konzipiert,
der aus einem einzigen, in Fig. 2 im Rohzustand gezeigten Metallblechstück 6 durch
Umformung hergestellt ist.
[0029] Gemäß Fig. 1 weist der Flansch 2 einen Ringbereich 7 auf, der das Rohrstück 3 ringförmig
geschlossen umschließt. Im Beispiel ist der Ringbereich 7 kreisringförmig ausgestaltet.
Der Flansch 2 weist außerdem mehrere Befestigungsbereiche 8 auf, die in der Umfangsrichtung
verteilt angeordnet sind. Die Befestigungsbereiche 8 liegen ebenfalls in der Flanschebene
4 und stehen radial nach außen vom Ringbereich 7 ab. Mit Hilfe dieser Befestigungsbereiche
8 kann das Flanschbauteil 1 an einem zum Flansch 2 komplementären, hier nicht gezeigten
Gegenflansch befestigt werden. Beispielsweise kann der jeweilige Befestigungsbereich
8 eine Befestigungsöffnung 9 enthalten, durch welche hindurch beispielsweise eine
Verschraubung des Flansches 2 mit besagtem Gegenflansch realisierbar ist.
[0030] Im gezeigten Beispiel sind ohne Beschränkung der Allgemeinheit genau vier Befestigungsbereiche
8 am Flansch 2 ausgebildet.
[0031] Der Flansch 2 weist außerdem einen Flanschkragen 10 auf, der radial außen am Flansch
2 ausgeformt ist und auf der gleichen Seite wie das Rohrstück 3 vom Flansch 2 absteht.
Der Flanschkragen 10 läuft zweckmäßig in der Umfangsrichtung geschlossen um. Im Beispiel
ist der Flanschkragen 10 radial außen entlang des Ringbereichs 7, die Befestigungsbereiche
8 einfassend angeordnet. Insbesondere ist der Flanschkragen 10 durch einen von der
Flanschebene 4 abgewinkelten Außenrand des Flansches 2 gebildet.
[0032] Das Rohrstück 3 schließt an das radial innenliegende Ende des Ringbereichs 7 an und
besitzt axial beabstandet zum Flansch 2, also distal zum Flansch 2 eine Ringstufe
11, die in der Umfangsrichtung geschlossen umläuft und außerdem nach innen vorsteht.
Die Ringstufe 11 ist dabei koaxial zur Längsmittelachse 5 angeordnet. An dieser Ringstufe
11 schließt ein Rohrstückkragen 12 an das übrige Rohrstück 3 an. Der Rohrstückkragen
12 bildet dabei einen Bestandteil des Rohrstücks 3, nämlich das bezüglich des Flansches
2 distale Axialende des Rohrstücks 3. Besagter Rohrstückkragen 12 steht dabei an einer
vom Flansch 2 abgewandten Seite von der Ringstufe 11 axial ab. Eine Längsmittelachse
13 des Rohrstückkragens 12 fällt zweckmäßig mit der Längsmittelachse 5 des übrigen
Rohrstücks 3 zusammen. Somit erstreckt sich der Rohrstückkragen 12 koaxial zum Rohrstück
3. In der Folge steht auch die Längsmittelachse 13 des Rohrstückkragens 12 senkrecht
auf der Flanschebene 4.
[0033] Das Rohrstück 3 ist zylindrisch oder leicht konisch ausgestaltet. Der Rohrstückkragen
12 kann seinerseits zylindrisch oder leicht konisch ausgestaltet sein. Im Beispiel
besitzen Rohrstück 3 und Rohrstückkragen 12 jeweils kreisförmige Querschnitte.
[0034] An das Flanschbauteil 1 kann am Rohrstück 3 in einem Bereich 14 ein Dom ausgeformt
sein, über den eine Sonde an das Flanschbauteil 1 anschließbar sein kann. Auch dieser
Dom kann beispielsweise mittels Umformtechnik am Flanschbauteil 1 integral ausgeformt
sein.
[0035] Nachfolgend wird anhand der Figuren 2-8 ein Verfahren zum Herstellen des hier vorgestellten
Flanschbauteils 1 näher erläutert.
[0036] Fig. 2 zeigt eine Blechbahn 15, die in einer Vorschubrichtung 16 einem Umformwerkzeug
zugeführt bzw. durch ein Umformwerkzeug durchgeführt wird. In dieser Blechbahn 15
folgen rechteckige bzw. quadratische Bahnabschnitte 17 endlos aufeinander. Diese Bahnabschnitte
17 sind so bemessen, dass jeweils ein kreisförmiges Metallblechstück 6 daraus ausstanzbar
ist. Nach dem Ausstanzen des Metallblechstücks 6 verbleibt im Bahnabschnitt 17 eine
komplementäre Kreisöffnung 18. Das Metallblechstück 6 bildet einen Rohling 19, der
im Ausgangszustand eben ist.
[0037] Gemäß Fig. 3 wird aus dem ebenen Rohling 19 durch Tiefziehen ein Topf 20 geformt.
Der Topf 20 besitzt an dem einen Axialende einen ebenen Topfboden 21 und am anderen
Axialende einen ebenen, radial nach außen abstehenden Topfrand 22. Topfboden 21 und
Topfrand 22 sind durch eine ringförmige bzw. hülsenförmige Topfwand 23 miteinander
verbunden, die bereits eine Grundform des Rohrkörpers 3 bildet.
[0038] Gemäß Fig. 4 kann das Tiefziehen des Topfs 20 mehrstufig erfolgen. Beispielsweise
zeigt Fig. 3 das Ergebnis einer Vorstufe, während Fig. 4 das Ergebnis einer Endstufe
zeigt, die auch als Nachschlagstufe bezeichnet werden kann. Erkennbar ist beim Topf
20 gemäß Fig. 4 die Topfwand 23 in der Axialrichtung verlängert.
[0039] Um vom Zustand gemäß Fig. 3 oder vom Zustand gemäß Fig. 4 zum Zustand gemäß Fig.
5 zu kommen, wird zum einen aus dem Topfboden 21 ein innenliegender Topfbereich ausgeschnitten,
so dass an der Topfwand 23 ein radial nach innen abstehender Topfbodenrest 21' verbleibt.
Zum anderen wird vom Topfrand 22 ein außenliegender Randbereich abgeschnitten, so
dass nur noch ein von der Topfwand 23 radial nach außen abstehender Topfrandrest 22'
verbleibt. Dementsprechend zeigt Fig. 5 einen modifizierten Topf 20', der bereits
etwas an das Flanschbauteil 1 erinnert. Erkennbar sind am Topfrandrest 22' bereits
Rohformen für den Ringbereich 7 und die Befestigungsbereiche 8 ausgeformt, die in
Fig. 5 mit 7' bzw. 8' bezeichnet sind.
[0040] Beim Übergang zum Zustand gemäß Fig. 6 wird an einem in Fig. 5 noch erkennbaren Außenrand
24 des Topfrandrests 22' der Flanschkragen 10 ausgeformt. Gleichzeitig entstehen dabei
der Ringbereich 7 und die Befestigungsbereiche 8. Der Flansch 2 ist dann abgesehen
von den Befestigungsöffnungen 9 fertiggestellt.
[0041] Beim Übergang zum Zustand gemäß Fig. 7 wird nun ein Innenrand 25 des Topfbodenrests
21' aus Fig. 6 an einer vom Flansch 2 abgewandten Seite axial ausgestellt, wodurch
gemäß Fig. 7 zum einen die Ringstufe 11 und zum anderen der Rohrstückkragen 12 ausgeformt
werden. Hierdurch ist dann auch das Rohrstück 3 fertiggestellt. Das Ausformen des
Flanschkragens 10 und des Rohrstückkragens 12 kann auch in umgekehrter Reihenfolge
oder gleichzeitig erfolgen.
[0042] Nachfolgend werden nun gemäß Fig. 8 die Befestigungsöffnungen 9 erzeugt, wodurch
der Flansch 2 und somit auch das Flanschbauteil 1 fertiggestellt ist. Das Erzeugen
der Befestigungsöffnungen 9 kann auch gleichzeitig mit dem Ausformen des Flanschkragens
10 und/oder des Rohrstückkragens 12 erfolgen.
1. Flanschbauteil für eine Komponente einer Abgasanlage für eine Brennkraftmaschine,
insbesondere eines Kraftfahrzeugs,
- mit einem Flansch (2), der sich in einer Flanschebene (4) erstreckt,
- mit einem Rohrstück (3), das vom Flansch (2) mit einer senkrecht auf der Flanschebene
(4) stehenden Längsmittelachse (5) absteht,
- wobei das Flanschbauteil (1) ein aus einem einzigen Metallblechstück (6) durch Umformung
hergestellter Blechformkörper ist.
2. Flanschbauteil nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Flansch (2) einen das Rohrstück (3) ringförmig geschlossen umschließenden Ringbereich
(7) aufweist.
3. Flanschbauteil nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Flansch (2) mehrere in Umfangsrichtung verteilt angeordnete, radial nach außen
abstehende Befestigungsbereiche (8) aufweist, mit denen das Flanschbauteil (1) an
einem zum Flansch (2) komplementären Gegenflansch befestigbar ist.
4. Flanschbauteil nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Flansch (2) radial außen einen Flanschkragen (10) aufweist, der auf der gleichen
Seite wie das Rohrstück (3) vom Flansch (2) absteht.
5. Flanschbauteil nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Rohrstück (3) axial beabstandet zum Flansch (2) eine geschlossen umlaufende,
nach innen vorstehende Ringstufe (11) aufweist.
6. Flanschbauteil nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Rohrstück (3) von der Flanschebene (4) bis zur Ringstufe (11) im Wesentlichen
zylindrisch ausgestaltet ist.
7. Flanschbauteil nach Anspruch 5 oder 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Rohrstück (3) einen Rohrstückkragen (12) aufweist, der an einer vom Flansch (2)
abgewandten Seite mit einer senkrecht auf der Flanschebene (4) stehenden Längsmittelachse
(13) von der Ringstufe (11) absteht.
8. Flanschbauteil nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Rohrstückkragen (12) im Wesentlichen zylindrisch ausgestaltet ist.
9. Flanschbauteil nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Rohrstück (2) zylindrisch oder konisch ausgestaltet ist.
10. Verfahren zum Herstellen eines Flanschbauteils (1), insbesondere nach einem der Ansprüche
1 bis 9,
- bei dem aus einem ebenen Rohling (19) aus Metallblech durch Tiefziehen ein Topf
(20) geformt wird, der an einem Axialende einen Topfboden (21) und am anderen Axialende
einen radial nach außen abstehenden Topfrand (22) aufweist, wobei Topfboden (21) und
Topfrand (22) durch eine den Rohrkörper (3) bildende Topfwand (23) miteinander verbunden
sind,
- bei dem aus dem Topfboden (21) ein innenliegender Topfbereich ausgeschnitten und
vom Topfrand (22) ein außenliegender Randbereich abgeschnitten wird, so dass ein radial
nach innen abstehender Topfbodenrest (21') und ein radial nach außen abstehender Topfrandrest
(22') verbleiben,
- bei dem aus dem Topfrandrest (22') durch Tiefziehen ein Flansch (2) geformt wird,
der sich in einer Flanschebene (4) erstreckt,
- bei dem aus dem Topfbodenrest (21') durch Tiefziehen ein axialer Endabschnitt des
Rohrkörpers (3) geformt wird.
11. Verfahren nach Anspruch 10,
bei dem das Umformen des Topfbodenrests (21') zum Endabschnitt so erfolgt, dass ein
radial außenliegender Bereich des Topfbodenrests (21') eine von der Topfwand (23)
nach innen vorstehende Ringstufe (11) bildet, während ein radial innenliegender Bereich
des Topfbodenrests (21') einen von der Ringstufe (11) abstehenden und vom Flansch
(2) wegweisenden Rohrstückkragen (12) bildet.
12. Abgasbehandlungseinrichtung für eine Abgasanlage einer Brennkraftmaschine, insbesondere
eines Kraftfahrzeugs,
- mit einem Gehäuse zur Aufnahme wenigstens eines Abgasbehandlungselements aus der
Gruppe Partikelfilter, Katalysator, Schalldämpfer,
- mit mindestens einem am Gehäuse ausgebildeten Einlassanschluss, durch den Abgas
in das Gehäuse eintreten kann,
- mit mindestens einem am Gehäuse ausgebildeten Auslassanschluss, durch den Abgas
aus dem Gehäuse austreten kann,
- wobei zumindest einer dieser Anschlüsse ein Flanschbauteil (1) nach einem der Ansprüche
1 bis 9 aufweist oder dadurch gebildet ist.