[0001] Die Erfindung betrifft einen Fehlerstromschutzschalter zum Erfassen von Fehlerströmen,
welcher zumindest einen Schaltkontakt aufweist, der bei Auftreten eines Fehlerstroms
mit Hilfe einer Schaltmechanik des Fehlerstromschutzschalters geöffnet wird. Hierzu
weist der Fehlerstromschutzschalter ein Auslöse-Relais mit einem beweglich gelagerten
Auslösestößel auf, welcher beim Auftreten eines Fehlerstroms von einer Ausgangsposition
in eine Ausgelöst-Position bewegt wird. Hierzu ist die Schaltmechanik mit dem Auslösestößel
kinematisch gekoppelt. Weiterhin weist der Fehlerstromschutzschalter einen drehbar
gelagerten Anlegehebel auf, um den Auslösestößel von der Ausgelöst-Position wieder
in die Ausgangsposition zurückzustellen.
[0002] Ein Fehlerstromschutzschalter ist eine Schutzeinrichtung zur Sicherstellung eines
Schutzes gegen einen gefährlichen Fehlerstrom in einer elektrischen Anlage. Ein derartiger
Fehlerstrom, welcher auch als Differenzstrom bezeichnet wird, tritt auf, wenn ein
spannungsführendes Leitungsteil einen elektrischen Kontakt gegen Erde aufweist. Dies
ist beispielsweise dann der Fall, wenn eine Person ein spannungsführendes Teil einer
elektrischen Anlage berührt: in diesem Fall fließt der Strom als Fehlerstrom durch
den Körper der betreffenden Person gegen die Erdung ab. Zum Schutz gegen derartige
Körperströme muss der Fehlerstromschutzschalter bei Auftreten eines derartigen Fehlerstroms
die elektrische Anlage schnell und sicher allpolig vom Leitungsnetz trennen. Im Allgemeinen
Sprachgebrauch werden für einen Fehlerstromschutzschalter auch die Begriffe FI-Schutzschalter
(kurz: FI-Schalter) oder RCD (für Residual Current Protective Device) gleichwertig
verwendet.
[0003] Die Ermittlung des Differenzstroms erfolgt mit Hilfe eines sogenannten Summenstromwandlers,
der alle zu einem und von einem elektrischen Verbraucher fließenden Ströme vorzeichenrichtig
addiert. Wird an einer beliebigen Stelle im Stromkreis ein Strom gegen Erde abgeleitet,
so ist die im Summenstromwandler erfasste Summe von hin- und zurückfließenden Strömen
ungleich Null. Die ermittelte Stromdifferenz führt dann zum Auslösen des Fehlerstromschutzschalters
und damit zur Abschaltung der Stromzufuhr im betreffenden Stromkreis. Da die ermittelten
Differenzströme in der Regel vergleichsweise klein sind verfügen Sie auch nur über
eine geringe Energiedichte. Daher kann der Fehlerstrom nicht, wie beispielsweise bei
einem Leitungsschutzschalter, direkt zur Auslösung eines Schaltschlosses, beispielsweise
mit Hilfe einer Magnetspule und einem Schlaganker im Falle einer Kurzschlussauslösung,
verwendet werden. Stattdessen wird in der Regel ein Auslöse-Relais verwendet, welches
jedoch wegen des zumeist geringen Differenzstromes nur über eine vergleichsweise geringe
Auslösekraft verfügt. Aufgrund der geringen Auslöseenergie reagieren derartige Auslöse-Relais
daher vergleichsweise empfindlich auf Stöße und/oder Vibrationen.
[0004] Bei Fehlerstromschutzschaltern sind jedoch zumeist hohe Auslösekräfte erforderlich,
da beim Auslösen alle Pole des Fehlerstromschutzschalters durch die Schaltmechanik
vom Netz getrennt werden müssen. Hierzu sind aus dem Stand der Technik Fehlerstromschutzschalter
bekannt, welche zur Realisierung entsprechend hoher Auslösekräfte eine sogenannte
Kniehebelschaltmechanik aufweisen. Dabei wird der sogenannte Kniehebel-Effekt verwendet,
wonach die eingeleitete Kraft im Bereich des fast durchgestreckten Knies stark verstärkt
werden kann, während vorhergehende Bewegungen mit geringer Kraft und somit mit relativ
hoher Geschwindigkeit erfolgen können. Beim Einschalten des Fehlerstromschutzschalters
per Hand über ein Betätigungselement wird die Bewegung über ein oberes und ein unteres
Glied der Kniehebelschaltmechanik auf eine Schaltwelle übertragen, wodurch die mit
der Schaltwelle gekoppelten Schaltkontakte geschlossen werden. Eine derartige Kniehebelschaltmechanik
für einen Fehlerstromschutzschalter ist beispielsweise aus der Druckschrift
DE 8702467 U1 bekannt.
[0005] Weiterhin sind Fehlerstromschutzschalter bekannt, bei denen der Anlegehebel über
einen Zugbügel mit der Schaltmechanik gekoppelt ist. Hierfür sind einerseits zusätzliche
Bauteile erforderlich. Da der Zugbügel an einem Ende in einer Art Freilaufniere gelagert
ist, besteht andererseits die Gefahr, dass bei einem hochdynamischen Abschaltvorgang
der Schaltmechanik der dem Zugbügel in der Freilaufniere zur Verfügung stehende Weg
nicht ausreicht, und somit Stöße von der Schaltmechanik über den Zugbügel auf den
Anlegehebel übertragen werden. Ein sanftes Zurückstellen des Auslösestößels des vergleichsweise
empfindlichen Auslöse-Relais ist daher bei einem hochdynamisch schaltenden Kontaktsystem
nicht zu gewährleisten.
[0006] Ferner sind Fehlerstromschutzschalter bekannt, welche ein Auslöse-Relais aufweisen,
das weniger empfindlich auf Erschütterungen, wie sie beispielsweise beim Zurückstellen
des Auslösestößels durch den Anlegehebel verursacht werden, reagiert. Dabei wird die
gesamte Energie der schnell drehenden Schaltwelle direkt, von einer Feder gedämpft,
auf das Auslöse-Relais übertragen. Hierbei ist jedoch nachteilig, dass die Kraft,
die von der Schaltwelle auf das Auslöse-Relais übertragen wird, mit der Anzahl der
Pole des Fehlerstromschutzschalters, d.h. mit den von der Schaltwelle zu schaltenden
Schaltkontakten, variiert. Weiterhin ist die auf das Auslöse-Relais über den Anlegehebel
einwirkende Kraft zum Zurückstellen des Auslösestößels starken Schwankungen aufgrund
variierender Abschaltbedingungen des Fehlerstromschutzschalters unterworfen, je nachdem
wie viel Energie von der Schaltwelle zum Öffnen der möglicherweise verklebten Schaltkontakte
aufgebracht werden muss. Die auf den Anlegehebel einwirkende Kraft zum Zurückstellen
des Auslösestößels ist im Einzelfall unter diesen Bedingungen kaum vorhersagbar.
[0007] Es ist deshalb die Aufgabe der vorliegenden Erfindung einen Fehlerstromschutzschalter
bereitzustellen, welcher ein Auslöse-Relais mit einem Auslösestößel aufweist, der
mittels einer vordefinierten Rückstellkraft - unabhängig von der Kontaktkraft der
Schaltkontakte sowie unabhängig von der Anzahl der Pole des Fehlerstromschutzschalters
- stoßfrei zurückgestellt werden kann.
[0008] Diese Aufgabe wird durch den erfindungsgemäßen Fehlerstromschutzschalter gemäß Anspruch
1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
[0009] Der erfindungsgemäße Fehlerstromschutzschalter ist zum Erfassen von Fehlerströmen
ausgebildet und weist ein Auslöse-Relais auf, mit einem Auslösestößel, welcher beim
Auftreten eines Fehlerstroms von einer Ausgangsposition in eine Ausgelöst-Position
bewegt wird. Weiterhin weist der Fehlerstromschutzschalter eine Schaltmechanik, welche
mit dem Auslösestößel derart kinematisch gekoppelt ist, dass beim Auftreten eines
Fehlerstroms ein mit der Schaltmechanik gekoppelter Schaltkontakt geöffnet wird, sowie
einen drehbar gelagerten Anlegehebel auf, um den Auslösestößel über eine Rückstellkraft
von der Ausgelöst-Position in die Ausgangsposition zurückzustellen. Dabei wird der
Anlegehebel bei geschlossenem Schaltkontakt von der Schaltmechanik gegen die Rückstellkraft
in einer ersten Position gehalten und beim Auslösen des Fehlerstromschutzschalters
von der Schaltmechanik freigegeben, wobei der Anlegehebel kinematisch derart an die
Schaltmechanik gekoppelt ist, dass beim Auslösen des Fehlerstromschutzschalters ein
an der Schaltmechanik angeordnetes Steuerelement an einem als Steuerkurve ausgebildeten
Bereich des Anlegehebels entlang gleitet, bis der Anlegehebel freigegeben ist.
[0010] Indem das Steuerelement an der Steuerkurve des Anlegehebels solange entlang gleitet,
bis der Anlegehebel freigegeben ist, wird vermieden, dass Stöße oder Erschütterungen,
wie sie bei einem hochdynamischen Abschaltvorgang auftreten können, von der Schaltmechanik
auf den Anlegehebel - und damit auf das empfindlich Auslöse-Relais - übertragen werden.
Die Bewegung des Anlegehebels wird von der hochdynamischen Bewegung der Schaltmechanik
kinematisch entkoppelt. Auf diese Weise wird der Auslösestößel sanft - d.h. weitestgehend
stoßfrei und ohne Prelleffekte - in seine Ausgangsposition zurückgestellt. Beschädigungen
am Auslöse-Relais werden somit sicher unterbunden.
[0011] Das Zusammenwirken des an der Schaltmechanik angeordneten Steuerelements mit dem
als Steuerkurve ausgebildeten Bereich des Anlegehebels stellt eine Kurvensteuerung
dar. Diese hat den Vorteil, dass die Kopplung der Schaltmechanik mit dem Anlegehebel
einen Freilauf aufweist: bei einem hochdynamischen Auslösevorgang läuft das Steuerelement
der Schaltmechanik entlang der Steuerkurve unter dem Anlegehebel hinweg, bis dieser
frei ist, d.h. Steuerelement und Steuerkurve stehen miteinander nicht mehr in Kontakt.
Der Anlegehebel wird nun nicht mehr in der ersten Position gehalten und ist somit
drehbar, so dass die Rückstellkraft die Drehung des Anlegehebels die Rückstellung
des Auslösestößels von seiner Ausgelöst-Position in seine Ausgangsposition bewirken
kann.
[0012] In einer vorteilhaften Weiterbildung des Fehlerstromschutzschalters ist das Steuerelement
an einer drehbar gelagerten Schaltwelle der Schaltmechanik ausgebildet und wirkt derart
mit der Steuerkurve zusammen, dass beim Auslösen des Fehlerstromschutzschalters die
Schaltwelle in Drehung versetzt wird, um den Schaltkontakt zu öffnen und den Anlegehebel
freizugeben, und beim Schließen des Schaltkontakts der Anlegehebel durch eine Drehung
der Schaltwelle in die erste Position verbracht und dort gehalten wird.
[0013] Die Anordnung des Steuerelements an der Schaltwelle des Fehlerstromschutzschalters
stellt eine einfache Möglichkeit zur konstruktiven Umsetzung der Kurvensteuerung,
d.h. des Zusammenwirkens des Steuerelements mit der Steuerkurve des Anlegehebels,
dar. Eine zusätzliche mechanische Kopplung des Anlegehebels an die Schaltmechanik
- beispielsweise über einen Zugbügel oder ein Gestänge - ist nicht erforderlich, wodurch
die Teileanzahl reduziert und die Montagekosten gesenkt werden können.
[0014] In einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung des Fehlerstromschutzschalters wirkt
die Steuerkurve mit dem an der Schaltwelle ausgebildeten Steuerelement derart zusammen,
dass der Anlegehebel beim Schließen des Schaltkontakts seine erste Position bereits
innerhalb eines ersten Drehwinkelbereichs der Schaltwelle erreicht.
[0015] Hierdurch ist sichergestellt, dass der Anlegehebel beim Einschalten des Fehlerstromschutzschalters
seine erste Position erreicht, bevor der Schaltkontakt durch das Weiterdrehen der
Schaltwelle um einen weiteren Drehwinkelbereich geschlossen wird. Hieraus ergibt sich
der Vorteil, dass sich der Anlegehebel auch bei Auftreten eines Fehlerstroms unmittelbar
nach dem Einschalten des Fehlerstromschutzschalters bereits in seiner erste Position
befindet und somit "bereit" ist. Die Größe des ersten Drehwinkelbereichs ist dabei
durch die konstruktive Gestaltung der Kurvensteuerung, d.h. durch die Formgebung der
Steuerkurve und des Steuerelements sowie deren Zusammenwirken einstellbar.
[0016] In einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung des Fehlerstromschutzschalters beträgt
der erste Drehwinkelbereich der Schaltwelle ca. 15° bis 20°.
[0017] In einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung des Fehlerstromschutzschalters ist
die von dem Anlegehebel aufzubringende Rückstellkraft mit Hilfe einer mechanischen
Feder realisiert.
[0018] Da die Kraft zum Zurückstellen des Auslösestößels nicht von der zum Öffnen des Schaltkontakts
ausgelösten Schaltmechanik, sondern von einer mechanischen Feder, welche sich beispielsweise
gegen ein Gehäuseelement des Fehlerstromschutzschalters abstützt, aufgebracht wird,
ist diese Rückstellkraft unabhängig von der Kontaktkraft der Schaltkontakte und damit
unabhängig von der Anzahl der Pole bzw. der Schaltkontakte des Fehlerstromschutzschalters.
Die Bewegung des Anlegehebels wird von der hochdynamischen Bewegung der Schaltmechanik
bzw. der Schaltwelle kinematisch entkoppelt, wodurch ein sanftes Rückstellen des Auslösestößels
ermöglicht wird.
[0019] In einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung des Fehlerstromschutzschalters ist
die mechanische Feder als Drehfeder ausgebildet. Eine Drehfeder stellt eine einfach
und kostengünstig zu realisierende Möglichkeit zum Aufbringen der Rückstellkraft für
die Drehbewegung des Anlegehebels dar.
[0020] In einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung des Fehlerstromschutzschalters ist
ein Kontaktbereich des Steuerelements mit der Steuerkurve druckbeaufschlagt ausgebildet.
Indem der Anlegehebel mit der Schaltwelle über eine aufgrund der Rückstellkraft unter
Druck stehende Kurvensteuerung kinematisch gekoppelt ist, ist es möglich, den Auslösestößel
möglichst sanft, d.h. stoßfrei und ohne die Übertragung von Prelleffekten von der
Schaltmechanik auf den Anlegehebel, in seine Ausgangsposition zurückzustellen.
[0021] In einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung des Fehlerstromschutzschalters weist
der Anlegehebel eine Bajonettkontur zur sicheren Lagerung des Anlegehebels auf. Mit
Hilfe der Bajonettkontur wird der Anlegehebel auf einem Lagerzapfen des Fehlerstromschutzschalters
in axialer Richtung gegen ein unbeabsichtigtes Demontieren gesichert. Die Zuverlässigkeit
des Fehlerstromschutzschalters wird dadurch weiter verbessert.
[0022] In einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung weist der Fehlerstromschutzschalter
einen weiteren Schaltkontakt auf, welcher mittels der Schaltmechanik betätigbar ist.
[0023] Üblicherweise wird eine mittels eines Fehlerstromschutzschalters abgesicherte elektrische
Anlage bei Auftreten eines Fehlerstromes allpolig vom Leitungsnetz getrennt. Aus diesem
Grund kann ein Fehlerstromschutzschalter beispielsweise 4-polig ausgebildet sein:
er weist hierzu unter anderem eine Schaltmechanik, ein Auslöse-Relais sowie vier Schaltkontakte
(zur Unterberechung der drei Phasenleitungen sowie des Neutralleiters) auf. Da die
Bewegung des Anlegehebels von der hochdynamischen Bewegung der Schaltmechanik bzw.
der Schaltwelle kinematisch entkoppelt ist, wirkt sich eine Änderung der Anzahl der
zu schaltenden Pole des Fehlerstromschutzschalters nicht auf die Rückstellkraft zum
Zurückstellen des Auslösestößels aus.
[0024] Im Folgenden wird ein Ausführungsbeispiel des Fehlerstromschutzschalters unter Bezug
auf die beigefügten Figuren näher erläutert. In den Figuren sind:
- Figur 1
- eine schematische Darstellung des erfindungsgemäßen Fehlerstromschutzschalters in
einer Seitenansicht;
- Figur 2
- schematische Darstellungen des erfindungsgemäßen Anlegehebels in mehreren Ansichten;
- Figuren 3A bis 3D
- schematische Darstellungen des Zusammenwirkens der Schaltmechanik mit dem Anlegehebel
während verschiedener Schaltzustände des Fehlerstromschutzschalters;
- Figuren 4A bis 4E
- schematische Darstellungen des Montageablaufs des erfindungsgemäßen Anlegehebels in
mehreren Montageschritten.
[0025] In den verschiedenen Figuren der Zeichnung sind gleiche Teile stets mit dem gleichen
Bezugszeichen versehen. Die Beschreibung gilt für alle Zeichnungsfiguren, in denen
das entsprechende Teil ebenfalls zu erkennen ist.
[0026] In Figur 1 ist der erfindungsgemäße Fehlerstromschutzschalter 10 in einer Seitenansicht
schematisch dargestellt. Der Fehlerstromschutzschalter 10 weist ein Gehäuse 11 mit
einer Vorderseite 16 sowie einer der Vorderseite 16 gegenüberliegend angeordneten
Rückseite 17 auf. An der Vorderseite 16 ist ein Bedienelement 12 zur manuellen Betätigung
des Fehlerstromschutzschalters 10 ausgebildet. Mit der Rückseite 17 kann der Fehlerstromschutzschalter
10 an einer Tragschiene (nicht dargestellt) befestigt werden. Hierzu ist am Gehäuse
11 ein bewegliches Rastelement 14 zum Hintergreifen der Tragschiene angeordnet, welches
zum Lösen des Fehlerstromschutzschalters 10 von der Tragschiene über einen Schieber
13 manuell betätigbar ist.
[0027] Im Inneren des Gehäuses 11 weist der Fehlerstromschutzschalter 10 einen Schaltkontakt
(nicht dargestellt) mit einem relativ zum Gehäuse 11 ortsfest angeordnetem Kontaktstück
sowie einem relativ dazu beweglichen Kontaktstück auf. Bei Auftreten eines Fehlerstroms
wird der Schaltkontakt mittels einer Schaltmechanik des Fehlerstromschutzschalters
10 geöffnet. Das bewegliche Kontaktstück des Schaltkontakts ist dabei mit einer drehbar
im Gehäuse 11 gelagerten Schaltwelle 30 der Schaltmechanik derart kinematisch gekoppelt,
dass der Schaltkontakt durch eine Drehbewegung der Schaltwelle 30 geöffnet bzw. geschlossen
wird. Weiterhin weist der Fehlerstromschutzschalter 10 ein Auslöse-Relais 20 mit einem
beweglich gelagerten Auslösestößel 21 auf, welcher ebenfalls mit der Schaltmechanik
kinematisch gekoppelt ist. Wird ein Fehlerstrom erfasst, so wird über das Auslöse-Relais
20 der Auslösestößel 21 von einer Ausgangsposition in eine Ausgelöst-Position bewegt,
wodurch die Schaltmechanik des Fehlerstromschutzschalters 10 ausgelöst und der Schaltkontakt
geöffnet wird. Um den Auslösestößel von seiner Ausgelöst-Position in seine Ausgangsposition
zurückzustellen weist der Fehlerstromschutzschalter 10 einen sogenannten Anlegehebel
40 auf, welcher drehbar im Gehäuse 11 gelagert ist. Je nach Anwendungsfall kann der
Fehlerstromschutzschalter 10 auch mehrere Schaltkontakte aufweisen, welche allesamt
mittels der Schaltmechanik des Fehlerstromschutzschalters 10 betätigbar sind.
[0028] In Figur 2 ist der erfindungsgemäße Anlegehebel 40 in mehreren perspektivischen Ansichten
schematisch dargestellt. Der Anlegehebel 40 weist eine Lagerbohrung 44 auf, über die
er in montiertem Zustand auf einem am Gehäuse 11 ausgebildeten Lagerzapfen 18 (siehe
Fig. 3A und 3B) drehbar gelagert ist. Mit Hilfe einer am Anlegehebel 40 ausgebildeten,
bogenförmigen Bajonettkontur 43 wird die Lagerung des Anlegehebels 40 auf dem Lagerzapfen
18 in axialer Richtung gesichert. An einem fingerartigen Kragarm 47 ist eine Betätigungsfläche
45 zum Zurückstellen des Auslösestößels 21 von der Ausgelöst-Position in die Ausgangsposition
ausgebildet. Weiterhin ist an dem Anlegehebel 40 ein Montageschnapphaken 52 augeformt,
welcher zur Sicherung des Anlegehebels 40 bei der Montage an einer Rastkante 53 (siehe
Figuren 4A bis 4D) des Fehlerstromschutzschalters 10 verrastbar ist. Zur kinematischen
Kopplung mit der Schaltwelle 30 weist der Anlegehebel 40 eine an einer zapfenartigen
Anformung 48 ausgebildete Steuerkurve 41 auf.
[0029] Die Außenfläche der Lagerbohrung 44 ist als Lagerdorn 46 zur Aufnahme und Lagerung
einer Anlegefeder 42 ausgebildet. Die Anlegefeder 42 ist als Drehfeder ausgebildet
und dient dazu, die zum Zurückstellen des Auslösestößels 21 erforderliche Rückstellkraft
bereitzustellen. Da die Rückstellkraft von der Anlegefeder 42 bereitgestellt wird,
ist es möglich, die Rückstellbewegung des Anlegehebels 40 von der hochdynamischen
Drehbewegung der Schaltwelle 30, wie sie beim Öffnen des Schaltkontakts bzw. der Schaltkontakte
des Fehlerstromschutzschalters 10 auftritt, kinematisch zu entkoppeln. Die Rückstellkraft
ist damit unabhängig von der Kontaktkraft der Schaltkontakte sowie unabhängig von
der Anzahl der Pole bzw. der Anzahl der Schaltkontakte des Fehlerstromschutzschalters
10. Auf diese Weise wird durch eine sanfte Drehbewegung des Anlegehebels 40 ein sanftes,
weitestgehend stoßfreies Rückstellen des Auslösestößels 21 in seine Ausgangsposition
ermöglicht.
[0030] In den Figuren 3A bis 3D ist das Zusammenwirken der Schaltmechanik mit dem Anlegehebel
40 während verschiedener Schaltzustände des Fehlerstromschutzschalters 10 - jeweils
in einer Seitenansicht - schematisch dargestellt. In Figur 3A ist eine AUS-Stellung
des Fehlerstromschutzschalters 10 dargestellt. Der Schaltkontakt ist geöffnet, die
Schaltwelle 30 mit dem daran gekoppelten beweglichen Kontaktstück befindet sich in
einer der AUS-Stellung entsprechenden Offen-Stellung. In dieser Offen-Stellung stehen
das bewegliche Kontaktstück und das ortsfest angeordnete Kontaktstück des Schaltkontakts
nicht miteinander in Kontakt, so dass kein Strom über den Schaltkontakt fließt. Weiterhin
liegt in der AUS-Stellung des Fehlerstromschutzschalters 10 der Anlegehebel 40 mit
seiner Betätigungsfläche 45 am sogenannten Stößelteller 22 des Auslöse-Relais 20 an.
Der Stößelteller 22 ist an einem unteren Ende des Auslösestößels 21 befestigt. Aufgrund
der durch das Drehmoment der Anlegefeder 42 aufgebrachten Rückstellkraft liegt die
Betätigungsfläche 45 des Anlegehebels 40 mit konstanter Kraft am Stößelteller 22 an,
so dass eine Fehlauslösung des Auslöse-Relais 20 aufgrund von Erschütterungen von
vornherein unterbunden wird. Das Steuerelement 31, welches an einer mit der Schaltwelle
30 fest verbundenen Nocke 32 ausgebildet ist, steht mit der an der Anformung 48 ausgebildeten
Steuerkurve 41 des Anlegehebels 40 nicht in Kontakt.
[0031] Figur 3B zeigt das Zusammenwirken der Schaltwelle 30 mit dem Anlegehebel 40 während
eines Einschaltvorgangs des Fehlerstromschutzschalters 10. Hierzu wird das Betätigungselement
12 (siehe Fig. 1) von der AUS-Stellung in eine EIN-Stellung gebracht. Die Schaltwelle
30 wird dadurch entgegengesetzt dem Uhrzeigersinn in Drehung versetzt. Ab einem bestimmten,
vordefinierten Drehwinkel der Schaltwelle 30 berührt das an der Nocke 32 der Schaltwelle
30 ausgebildete Steuerelement 31 die an der Anformung 48 des Anlegehebels 40 ausgebildete
Steuerkurve 41. Bei weiterer Drehung der Schaltwelle 30 im Gegenuhrzeigersinn wird
durch den Kontakt des Steuerelements 31 mit der Steuerkurve 41 die zapfenartige Anformung
48 von der Nocke 32 angetrieben, so dass der Anlegehebel 40 ebenfalls entgegen dem
Uhrzeigersinn in eine Drehbewegung versetzt wird. Dadurch entfernt sich die Betätigungsfläche
45 des Anlegehebels 40 vom Stößelteller 22 des Auslöse-Relais 20; der Anlegehebel
40 befindet sich damit in seiner ersten Position, dargestellt in Fig. 3B. Weiterhin
wird die Anlegefeder 42 (siehe Fig. 2) durch die Drehbewegung des Anlegehebels 40
aufgezogen.
[0032] Das kinematische Zusammenwirken des Steuerelements 31 mit der Steuerkurve 41 ist
dabei durch eine entsprechende Formgebung des Steuerelements 31 und/oder der Steuerkurve
41 derart ausgeführt, dass der Anlegehebel 40 seinen vollständigen Hub, d.h. seine
vollständige Drehbewegung, welche erforderlich ist, um den Auslösestößel 21 mit der
gewünschten Kraft zurückzustellen, bereits innerhalb eines ersten Drehwinkelbereichs
α der Schaltwelle 30 ausführt. Der Anlegehebel 40 erreicht damit seine erste Position
bereits zu einem frühen Zeitpunkt, noch bevor der Schaltkontakt durch das Weiterdrehen
der Schaltwelle 30 um einen weiteren Drehwinkelbereich β geschlossen wird (siehe Fig.
3C). Dies hat den Vorteil, dass sich der Anlegehebel 40 bereits beim Einschalten des
Fehlerstromschutzschalters 10 in seiner ersten Position befindet und somit "bereit"
ist, auch bei Auftreten eines Fehlerstroms unmittelbar nach dem Einschaltvorgang sofort
auszulösen. Die Größe des ersten Drehwinkelbereichs α ist dabei ebenfalls durch die
konstruktive Gestaltung der Kurvensteuerung, d.h. durch die Formgebung der Steuerkurve
41 und des Steuerelements 31 sowie deren Zusammenwirken einstellbar.
[0033] In Figur 3C befindet sich die Schaltwelle 30 in einer Position, in der der Schaltkontakt
geschlossen ist. Da die Steuerkurve 41 des Anlegehebels 40 in diesem Bereich flacher
ausgebildet ist, hat die Drehbewegung der Schaltwelle 30 in dem weiteren Drehwinkelbereich
β keine merkliche Auswirkung mehr auf die Drehlage des Anlegehebels 40. Da der Anlegehebel
40 seine erste Position bereits innerhalb des ersten Drehwinkelbereichs α der Schaltwelle
30 erreicht hat, führt der weitere Drehwinkelbereich β der Schaltwelle 30 somit lediglich
zum Schließen des Schaltkontakts.
[0034] In Figur 3D ist der Fehlerstromschutzschalter 10 in seiner Ausgelöst-Stellung dargestellt,
wie sie nach Auslösung des Fehlerstromschutzschalters 10 aufgrund eines Fehlerstroms
eintritt. Wird ein Fehlerstrom erfasst, so führt dies zu einer Auslösung des Auslöse-Relais
20 und damit zu einer Bewegung des Auslösestößels 21. Hierdurch wird die Schaltmechanik
des Fehlerstromschutzschalters 10 betätigt, wodurch ein hochdynamsicher Abschaltvorgang
initiiert wird. Dabei wird der Schaltkontakt des Fehlerstromschutzschalters 10 durch
eine Drehbewegung der Schaltwelle 30 im Uhrzeigersinn geöffnet, wodurch der Stromfluss
über den Schaltkontakt unterbrochen wird. Die Schaltwelle 30 wird dabei in ihre in
Fig. 3D dargestellte AUS-Stellung bewegt. In dieser Position wird der Anlegehebel
40 an der zapfenartigen Anformung 48 nicht mehr durch die Nocke 32 der Schaltwelle
30 abgestützt, woraus ein kinematischer Freiheitsgrad des Anlegehebels 40 resultiert.
Aufgrund der von der Anlegefeder 42 aufgebrachten Rückstellkraft führt dies zu einer
Drehbewegung des Anlegehebels 40 im Uhrzeigersinn. Dabei wird der Auslösestößel 21
über den Kontakt der Betätigungsfläche 45 mit dem Stößelteller 22 wieder in seine
Ausgangsposition zurückgestellt.
[0035] Da der Anlegehebel 40 mit der Schaltmechanik bzw. der Schaltwelle 30 keine feste
Kopplung aufweist, sondern lediglich über die Steuerkurve 41 druckbeaufschlagt mit
dem Steuerelement 31 der Schaltwelle 30 in Kontakt steht, wird die hochdynamische
Aufreißbewegung der Schaltwelle 30 nicht auf den Anlegehebel 40 übertragen. Während
der hochdynamischen Aufreißbewegung läuft die Nocke 42 der Schaltwelle 30 unter der
an der Anformung 48 ausgebildeten Steuerkurve 41 hinweg, bis der Kontakt zwischen
der Steuerkurve 42 und dem Steuerelement 31 unterbrochen ist, wodurch der Anlegehebel
40 für seine Drehbewegung freigegeben ist. Das Auslöse-Relais 20 wird dadurch vor
Stößen und/oder Erschütterungen, wie sie durch die hochdynamische Aufreißbewegung
der Schaltwelle 30 zum Öffnen des Schaltkontakts verursacht werden können, geschützt.
[0036] In den Figuren 4A bis 4E ist der Ablauf der Montage des erfindungsgemäßen Anlegehebels
40 - jeweils in einer Seitenansicht des Fehlerstromschutzschalters 10 - in mehreren
Montageschritten schematisch dargestellt. In Figur 4A ist eine Stellung zum Aufstecken
des Anlegehebels 40 dargestellt. Der Anlegehebel 40 wird zusammen mit der auf dem
Lagerdorn 46 vormontierten Anlegefeder 42 (siehe Figur 2) in der in Figur 4A dargestellten
Stellung mit seiner Lagerbohrung 44 auf den in einer Innenwand 19 des Fehlerstromschutzschalters
10 ausgebildeten Lagerzapfen 18 aufgesteckt. Die Bajonettkontur 43 des Anlegehebels
40 ist dabei noch nicht in Eingriff. Auch ein Federschenkel 49 der Anlegefeder 42,
welcher später an einer Gehäusekontur des Gehäuses 11 des Fehlerstromschutzschalters
10 anliegt, um die Rückstellkraft auf den Anlegehebel 40 auszuüben, ist noch frei.
Die Betätigungsfläche 45 zum Zurückstellen des Auslösestößels 21 über den Stößelteller
22 befindet sich zu Beginn der Montage des Anlegehebel 40 im Bauraum des Auslöse-Relais
20. Eine Montage des Auslöse-Relais 20 ist deshalb erst nach der Montage des Anlegehebels
40 möglich. Bei montiertem Auslöse-Relais 20 ist dadurch auch eine Demontage des Anlegehebels
40 nicht mehr möglich.
[0037] Im Unterschied zu Figur 4A ist der Anlegehebel 40 in Figur 4B ein Stück weit im Gegenuhrzeigersinn
auf dem Lagerzapfen 18 verdreht. Dabei kommt der Federschenkel 49 der Anlegefeder
40 in Eingriff mit einer an der Innenwand 19 ausgebildeten Gehäusekontur 50. Wird
der Anlegehebel 40 weiter im Gegenuhrzeigersinn auf dem Lagerzapfen verdreht, so stützt
sich der Federschenkel 49 an der Gehäusekontur 50 ab, wodurch die Anlegefeder 40 vorgespannt
wird.
[0038] In Figur 4C ist der Anlegehebel 40 in einer Position dargestellt, bei der die Bajonettkontur
43 einen in der Innenwand 19 ausgebildeten Vorsprung 51 bereits teilweise hintergreift
und folglich bereits teilweise durch den Vorsprung 51 verdeckt ist. Der Anlegehebel
40 ist in dieser Drehlage gegen ein axiales Loslösen vom Lagerzapfen 18 gesichert.
Im normalen Betrieb des Fehlerstromschutzschalters 10, d. h. während diverser Ein-
und Abschaltvorgänge, hintergreift die Bajonettkontur 43 dauerhaft diesen Vorsprung
51 zumindest teilweise. Eine weitere axiale Sicherung des Anlegehebels 40, beispielsweise
durch eine Deckelplatine, ist damit nicht mehr erforderlich. Der Lagerzapfen 18 zur
Lagerung des Anlegehebels 40 bedarf keiner weiteren Abstützung und ist als fliegender
Lagerzapfen ausgebildet. Ein am Anlegehebel 40 ausgebildeter Montageschnapphaken 52
steht kurz vor dem Verrasten mit der an der Innenwand 19 ausgebildeten Rastkante 53.
[0039] Figur 4D zeigt den Anlegehebel 40 in einer eingerasteten Stellung des Montageschnapphakens
52. Der Montageschnapphaken 52 ist dabei an der Rastkante 53 verrastet, so dass der
Anlegehebel 40 nicht mehr im Urzeigersinn verdreht werden kann. Hieraus ergibt sich
der Vorteil, dass bei nicht montiertem Auslöse-Relais 20 der Anlegehebel 40 nicht
durch die von der Anlegefeder 42 aufgebrachte Rückstellkraft in Richtung der ursprünglichen,
in Figur 4A dargestellten, Montagestellung zum Aufstecken des Anlegehebels 40 auf
den Lagerzapfen 18 bewegt wird. Damit ist sichergestellt, dass die Bajonettkontur
43 dauerhaft in Eingriff bleibt und der Anlegehebel 40 damit gegen eine axiale Bewegung
auf dem Lagerzapfen 18 gesichert ist. Der Montageablauf wird dadurch deutlich vereinfacht.
Der Montageschnapphaken 52 ist dabei derart geformt, dass ein Lösen der Rastverbindung
des Montageschnapphakens 52 an der Rastkante 53 nur durch ein manuelles Wegdrücken
des Montageschnapphakens 52 möglich ist.
[0040] In Figur 4E ist die Position des Anlegehebels 40 bei der Montage des Auslöse-Relais
20 dargestellt. Damit das Auslöse-Relais 20 montiert werden kann, wird der Anlegehebel
40 über seine erste Position (siehe Figuren 3B und 3C) hinaus in die in Figur 4E dargestellte
Stellung gedreht. Die Betätigungsfläche 45 des Anlegehebels 40 zum Zurückstellen des
Auslösestößels 21 ist dabei weit von dem Auslöse-Relais 20 entfernt und gibt den zur
Montage des Auslöse-Relais 20 erforderlichen Bauraum frei. Dies ist notwendig, da
das Auslöse-Relais 20 an seinem unteren Ende einen Haken 24 zum Begrenzen des Stößelweges
des Auslösestößels 21 aufweist. Die in Figur 4E dargestellte Position des Anlegehebels
40 stellt eine Endstellung für eine Drehung des Anlegehebels im Gegenuhrzeigersinn
dar, welche durch einen am Gehäuse 11 ausgebildeten Anschlag für den Anlegehebel begrenzt
ist. Ein weiteres Verschwenken des Anlegehebels 40 im Gegenuhrzeigersinn ist damit
nicht mehr möglich. Die Bajonettkontur 43 des Anlegehebels 40 bleibt damit in Eingriff
mit dem an der Innenwand 19 ausgebildeten Vorsprung 51, so dass der Anlegehebel auch
in dieser Stellung axial gesichert ist. Die Anlegefeder 42 ist dabei derart dimensioniert,
dass sie auch bei dieser maximalen Auslenkung nicht beschädigt wird. Wird der Anlegehebel
40 aus dieser Stellung wieder losgelassen, so dreht er sich, angetrieben von der durch
die Anlegefeder 42 aufgebrachten Rückstellkraft, soweit im Urzeigersinn, bis die Betätigungsfläche
45 des Anlegehebels 40 am Stößelteller 22 des Auslöse-Relais 20 anliegt.
Bezugszeichenliste
[0041]
- 10
- Fehlerstromschutzschalter
- 11
- Gehäuse
- 12
- Betätigungselement
- 13
- Schieber
- 14
- Rastelement
- 15
- Anschlussklemme
- 16
- Vorderseite
- 17
- Rückseite
- 18
- Lagerzapfen
- 19
- Innenwand
- 20
- Auslöse-Relais
- 21
- Auslösestößel
- 22
- Stößelteller
- 24
- Haken
- 30
- Schaltwelle
- 31
- Steuerelement
- 32
- Nocke
- 40
- Anlegehebel
- 41
- Steuerkurve
- 42
- Anlegefeder / Drehfeder
- 43
- Bajonettkontur
- 44
- Lagerbohrung
- 45
- Betätigungsfläche
- 46
- Lagerdorn
- 47
- Kragarm
- 48
- Anformung
- 49
- Federschenkel
- 50
- Gehäusekontur
- 51
- Vorsprung
- 52
- Montageschnapphaken
- 53
- Rastkante
- α
- erster Drehwinkelbereich
- β
- weiterer Drehwinkelbereich
1. Fehlerstromschutzschalter (10) zum Erfassen von Fehlerströmen, mit
- einem Auslöse-Relais (20), welches einen Auslösestößel (21) aufweist, der beim Auftreten
eines Fehlerstroms von einer Ausgangsposition in eine Ausgelöst-Position bewegt wird,
- einer Schaltmechanik, welche mit dem Auslösestößel (21) derart kinematisch gekoppelt
ist, dass beim Auftreten eines Fehlerstroms ein mit der Schaltmechanik gekoppelter
Schaltkontakt geöffnet wird,
- einem drehbar gelagerten Anlegehebel (40), um den Auslösestößel (21) über eine Rückstellkraft
von der Ausgelöst-Position in die Ausgangsposition zurückzustellen,
- wobei der Anlegehebel (40) bei geschlossenem Schaltkontakt von der Schaltmechanik
gegen die Rückstellkraft in einer ersten Position gehalten wird und beim Auslösen
des Fehlerstromschutzschalters (10) von der Schaltmechanik freigegeben wird,
- wobei der Anlegehebel (40) kinematisch derart an die Schaltmechanik gekoppelt ist,
dass beim Auslösen des Fehlerstromschutzschalters (10) ein an der Schaltmechanik angeordnetes
Steuerelement (31) an einem als Steuerkurve (41) ausgebildeten Bereich des Anlegehebels
(40) entlang gleitet, bis der Anlegehebel freigegeben ist.
2. Fehlerstromschutzschalter (10) nach Anspruch 1, bei dem das Steuerelement (31) an
einer drehbar gelagerten Schaltwelle (30) der Schaltmechanik ausgebildet ist und derart
mit der Steuerkurve (41) zusammenwirkt, dass beim Auslösen des Fehlerstromschutzschalters
(10) die Schaltwelle (30) in Drehung versetzt wird, um den Schaltkontakt zu öffnen
und den Anlegehebel (40) freizugeben, und beim Schließen des Schaltkontakts der Anlegehebel
(40) durch eine Drehung der Schaltwelle (30) in die erste Position verbracht und dort
gehalten wird.
3. Fehlerstromschutzschalter (10) nach Anspruch 2, bei dem die Steuerkurve (41) mit dem
an der Schaltwelle (30) ausgebildeten Steuerelement (31) derart zusammenwirkt, dass
der Anlegehebel (40) beim Schließen des Schaltkontakts seine erste Position bereits
innerhalb eines ersten Drehwinkelbereichs (α) der Schaltwelle (30) erreicht.
4. Fehlerstromschutzschalter (10) nach Anspruch 3, wobei der erste Drehwinkelbereich
(α) der Schaltwelle ca. 15° bis 20° beträgt.
5. Fehlerstromschutzschalter (10) nach einem der vorherigen Ansprüche, bei dem die von
dem Anlegehebel (40) aufzubringende Rückstellkraft mit Hilfe einer mechanischen Feder
realisiert ist.
6. Fehlerstromschutzschalter (10) nach Anspruch 5, bei dem die mechanische Feder als
Drehfeder (42) ausgebildet ist.
7. Fehlerstromschutzschalter (10) nach einem der vorherigen Ansprüche, bei dem ein Kontaktbereich
des Steuerelements (31) mit der Steuerkurve (41) druckbeaufschlagt ausgebildet ist.
8. Fehlerstromschutzschalter (10) nach einem der vorherigen Ansprüche, bei dem der Anlegehebel
(40) eine Bajonettkontur (43) zur sicheren Lagerung des Anlegehebels (40) aufweist.
9. Fehlerstromschutzschalter (10) nach einem der vorherigen Ansprüche, mit einem weiteren
Schaltkontakt, welcher mittels der Schaltmechanik betätigbar ist.