[0001] Die erfindung bebifft ein Verfahren zur Oberflächenverdichtung, eine Verwendung einer
Maschine dafür und ein Computerprogrammprodukt dafür.
[0002] Gesinterte Verzahnungselemente wie beispielsweise pulvermetallurgisch hergestellte
Zahnräder werden in weiten Bereichen eingesetzt. Gesinterte Materialien weisen im
Allgemeinen eine geringere Dichte im Vergleich zu konventionell geschmiedeten Materialien
aus beispielsweise Stahl auf. Daher ist eine Oberflächenverdichtung eines gesinterten
Werkstückes wünschenswert.
[0004] Aus der
US 5,528,917 geht eine kraftgesteuerte Walzmaschine hervor, auf der walzgefräste Zahnräder bearbeitet
werden.
[0005] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Verbesserung eines Festigkeitsverlaufes
eines metallenen Verzahnungselementes aufweisend ein Sintermaterial zu ermöglichen.
Des Weiteren ist es Aufgabe der Erfindung, eine Auslegung von Verzahnungen aus Sintermaterial
zu vereinfachen.
[0006] Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren zur Oberflächenverdichtung mit den Merkmalen
des Anspruches 1, , mit einer verwendung einer Maschine mit den Merkmalen des Anspruches
7 sowie durch ein Computerprogrammprodukt nach Anspruch 8 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen
und Weiterbildungen sind in den jeweiligen abhängigen Ansprüchen angegeben. Die jeweils
angegebenen Merkmale in der Beschreibung können allgemein wie auch speziell mit anderen
Merkmalen zu Weiterbildungen verknüpft werden. Insbesondere sind die angegebenen Beispiele
mit ihren jeweiligen Merkmalen nicht beschränkend auszulegen. Die dort angegeben Merkmale
können vielmehr auch mit anderen Merkmalen aus anderen Beispielen oder aus der allgemeinen
Beschreibung verknüpft werden.
[0007] Gemäß einem Gedanken der Erfindung wird ein Verfahren zur Oberflächenverdichtung
einer Verzahnung auf eine vorgegebene Endform vorgeschlagen, wobei eine Anzahl einer
zu wiederholenden Verdichtungsbewegung eines Formwerkzeuges zum Oberflächenverdichten
einer Fläche an der Vorform iterativ berechnet wird, wobei ein Überrollen bis zum
Erreichen einer vorbestimmten oberflächendichte und ein Verschub des Formwerkzeugs
iterativ berechnet werden wobei einer elastischen komponente eines verwendeten sintermaterials
der Verzahnung Rechnung getragen wird, indem nach Erreichen einer eigentlichen Endkontur
das Werkzeug etwas tiefes in das Werkstück hineinfährt. Vorzugsweise wird ein Überrollen
bis zum Erreichen einer vorbestimmtem Oberflächendichte iterativ berechnet. Eine Weiterbildung
sieht vor, dass ein Vorschub des Formwerkzeuges iterativ berechnet wird. Gemäß einer
Ausgestaltung erfolgt weniger als 20 mal ein Überrollen der Vorform zur Erzielung
der vorgegebenen Geometrie einer Endform des Oberflächenverdichtens. Vorzugsweise
erfolgt weniger als 10 mal das Überrollen. Insbesondere wird weniger als 6 mal ein
Überrollen der Vorform durchgeführt, bis eine vorgegebene Geometrie einer Endform
des Oberflächenverdichtens erreicht wird. Hierbei ist zu berücksichtigen, dass gemäß
einer Ausgestaltung mit dem Erreichen der Endform noch keine Beendigung der Oberflächenverdichtung
stattfindet. Vielmehr wird anschließend noch mehrmals, insbesondere weniger als 25
mal, vorzugsweise weniger als 15 mal, weiter das Werkzeug auf der Oberfläche abgefahren.
Dadurch wird eine Genauigkeit der Oberflächengestalt sichergestellt. Im übrigen ist
unter Überrollen auch ein Abwälzen zu verstehen.
[0008] Weiterhin wird ein Verfahren zur Oberflachenverdichtung einer Verzahnung offenbart
, bei dem ein reversierendes Rollen an einer Verzahnung aus Sintermaterial ausgeführt
wird, um die Vorform zur Endform eines Oberflächenverdichtens zu verdichten. Unter
reversierend ist zu verstehen, das sich eine Relativdrehung zwischen Werkzeug und
Werkstück umkehrt. Entweder dreht das Werkstück in die zur vorherigen Richtung entgegengesetzte
Richtung oder das Werkzeug kehrt seine vorherige Bewegungsrichtung um. Eine Weiterbildung
sieht vor, dass Werkstück und Werkzeug jeweils angerieben werden. Daher drehen beide
in einem derartigen Falle auch ihre Bewegungsrichtung um.
[0009] Vorzugsweise wird vor einer Richtungsumkehr ein kurzes Entlasten der Vorform durch
das Formwerkzeug erfolgt. Dieses vermeidet das Aufbauen von verdichtetem Material
im Bereich der Bewegungsumkehr und damit eine Schädigung zumindest der Oberfläche..
Darüber hinaus gelang es, Probleme bei der Fertigung noch weiter zu minimieren, indem
der Druck des Werkzeuges auf das Werkstück verringert wurde, bevor die Bewegungsumkehr
einsetzt. Dabei kann das Werkzeug mit dem Werkstück in Kontakt bleiben. Es kann aber
auch sich kurz von der Oberfläche lösen.
[0010] Es wird einer elastischen Komponente des verwendeten Sintermaterials dadurch Rechnung
getragen, dass nach Erreichen der eigentlichen Endkontur das Werkzeug etwas tiefer
in das Werkstück hineinfährt. Dadurch wird ein "Spring-Back"-Effekt des Sintermaterials
aufgehoben. Wie tief zusätzlich und für wie viele Umdrehungen das Werkzeug über die
Endgeometrie hinaus in das Werkstück eindringt, hängt von verschiedenen Parametern
ab. Vorzugsweise wird durch Iteration, bei der verschiedene Parameter wie zum Beispiel
das verwendete Sintermaterial, die Temperatur, die Dichte, die Tiefe des Eindringens,
das Aufmaß, die Endkontur eingehen, ermittelt.
[0011] Bei einer Weiterbildung des Verfahrens zur Herstellung eines zumindest teilweise
oberflächengehärteten metallenen Verzahnungselementes, welches ein verdichtetes Sintermaterial
aufweist, wird eine Vorform des Verzahnungselementes mit einem lokal-selektiven Aufmaß
bezogen auf ein Endmaß des Verzahnungselementes hergestellt und mittels wenigstens
eines Walzwerkzeuges auf das Endmaß gewalzt, wobei das Verzahnungselement zumindest
im Bereich wenigstens einer Flanke und/oder eines Fußes eines Zahns des Verzahnungselementes
zur Erzeugung einer verdichteten Randschicht an einer Oberfläche lokal variiert verdichtet
wird.
[0012] Ein Verzahnungselement ist dabei beispielsweise ein Zahnrad, eine Zahnstange, ein
Nocken, ein P-Rotor, ein Zahnkranz, ein Kettenzahnrad oder dergleichen. Das verdichtete
Sintermaterial wird insbesondere mit Verfahren der Pulvermetallurgie hergestellt.
Beispielsweise wird ein Metallpulver unter einem Druck in Verbindung mit einer Wärmebehandlung
gesintert. Des Weiteren wird beispielsweise Metallpulver in Verbindung mit Kunststoff
spritzgegossen sowie insbesondere unter einem Druck vorzugsweise mit einer Wärmebehandlung
gesintert. Für eine Formgebung eines Sinterwerkstückes wird insbesondere eine Sinterform
verwendet, die zumindest nahezu das Endmaß des herzustellenden Verzahnungselementes
aufweist. Bevorzugt wird als Vorform das direkt aus dem Sinterprozess resultierende
Werkstück verwendet. In einer anderen Variante kann jedoch auch wenigstens ein weiterer
Oberflächenbearbeitungsschritt nachgeschaltet werden. Die Vorform weist dabei ein
Aufmaß auf, welches als Differenz zu einem Endmaß aufzufassen ist, wobei die Differenz
vorzugsweise punktweise senkrecht zur Oberfläche definiert ist.
[0013] Als ein Walzwerkzeug wird beispielsweise eine Walze verwendet, die mit einer Verzahnung
ausgestattet ist, die mit der Verzahnung des Verzahnungselements in Eingriff bringbar
ist. Ein derartiges Walzwerkzeug wird insbesondere unter einem Druck auf einer Oberfläche
des Verzahnungselementes abgewälzt. Bevorzugt werden insbesondere gleichzeitig zwei
oder mehrere derartige Walzwerkzeuge verwendet. Beispielsweise kann ein herzustellendes
Zahnrad mittig zwischen zwei Wälzwerkzeugen angeordnet werden. Durch Zustellung beider
Wälzwerkzeuge kann sodann eine Oberflächenverdichtung des Sintermaterials der Verzahnung
bewirkt werden. Allgemein geht ein derartiges Herstellungsverfahren zum Beispiel aus
Takeya et al, "Surface Rolling of sintered gears", SAE 1982 World Congress, Technical
Paper 820234 hervor. Auch aus
DE 33 250 37, aus
US 4,059,879, aus
EP 0 552 272 A1, aus
EP 1 268 102 A1, aus
US 5,729,822, aus
US 5,711,187, aus
US 5,884,527, aus
US 5,754,937, aus
US 6,193,927, aus
EP 0 600 421 A1, aus
GB 2,250,227 gehen jeweils verschiedene Herstellungsverfahren, Sintermaterialien, Werkzeuge, Ablauf
der Verdichtung und Vorrichtungen für gesinterte Verzahnungen hervor, die adaptiert
an die Erfindung ebenfalls genutzt werden können. Auf die obigen Druckschriften wird
entsprechend des Rahmens dieser Offenbarung verwiesen.
[0014] Beispielsweise kann auch ein erstes Walzwerkzeug unter einem ersten Druck im Wesentlichen
zum Grobkonturwalzen und anschließend ein zweites Walzwerkzeug unter einem zweiten
Druck zur Erzielung der gezielt einzustellenden Oberflächenverdichtung verwendet werden.
[0015] Das lokal-selektive Aufmaß ist insbesondere so bemessen, dass das Verzahnungselement
zumindest im Bereich wenigstens einer Flanke und/oder eines Fußes eines Zahnes des
Verzahnungselementes in einer Randschicht an einer Oberfläche lokal variiert verdichtet
wird. Bevorzugt wird innerhalb der verdichteten Randschicht eine volle Dichte erreicht,
wobei die volle Dichte bevorzugt bezogen auf eine Dichte eines vergleichbaren pulvergeschmiedeten
Zahns zu verstehen ist. Beispielsweise weist eine Vorform aus einem Sinterwerkstoff
in einem Kern eine Dichte von mindestens 6,8 d/cm
3, vorzugsweise von mindestens 7,1 g/cm
3 und insbesondere von mindestens 7,3 g/cm
3 auf. In der verdichteten Randschicht weist die Vorform beispielsweise eine Dichte
von zumindest 7,7 g/cm
3, vorzugsweise von zumindest 7,8 g/cm
3 auf, was der Dichte einer pulvergeschmiedeten Vorform aus dem gleichen Werkstoff
entspricht. Besonders vorteilhaft wird dabei ein beanspruchungsgerechter Festigkeitsverlauf
erzielt. Des Weiteren wird mit einem örtlich variablen und beanspruchungsgerechtem
Dichteverlauf bevorzugt eine hoch beanspruchbare gesinterte Verzahnung bereitgestellt.
Der Dichteverlauf kann insbesondere in den höher beanspruchten Bereichen einen größeren
Dichtegrad über einen größeren Bereich aufweisen im Vergleich zu unmittelbar benachbarten
Bereichen geringerer Belastung. Mittels einer Ermittlung eines optimierten Aufmasses
lässt sich ein derartig hergestellte Verzahnung auch wirtschaftlich in wenigen Arbeitsschritten
fertigen.
[0016] Gemäß einer Ausgestaltung wird die jeweils unterschiedlich verdichtete Randschicht
über ein unterschiedliches Aufmaß entlang einer Flanke und/oder Zahngrund der Vorform
miterzeugt. Beispielsweise ist vorgesehen, dass eine Tiefe der verdichteten Randschicht,
jeweils senkrecht zur Oberfläche betrachtet, in etwa am Ort einer maximalen Beanspruchung
ein Maximum der Dichte aufweist. Dieses kann beispielsweise auf halber Höhe des Zahnes
sein und jeweils zum Zahnkopf und zum Zahnfuß stetig auf Null abnehmen. Insbesondere
zur Vermeidung von Pittings wird beispielsweise vorgesehen, dass in einem Bereich
zwischen 20% und 30%, insbesondere zwischen 23% und 25% unterhalb des Wälzkreises
eine besonders hohe Verdichtung im Sintermaterial eingestellt wird. Es können jedoch
auch andere Verläufe vorgesehen werden. Insbesondere wird bei einer Auslegung eines
Verdichtungsverlaufes ein Kraftverlauf auf einer Zahnflanke des Verzahnungselementes
in seinem verwendungsgemäßen Einsatzzweck berücksichtigt. Beispielsweise werden dazu
die an Zähnen eines Zahnrades in einem Getriebe auftretenden Kräfte herangezogen und
die daraus resultierenden Vergleichsspannungsverläufe unterhalb der Oberfläche herangezogen.
Diese Vorgehensweise ist auch bei anderen Verzahnungen möglich.
[0017] Besonders vorteilhaft ist es, wenn ein Aufmaß auf einer ersten Flanke des Zahns anders
gewählt wird als auf einer zweiten Flanke des Zahns. Dabei wird insbesondere eine
Kraftübertragungsrichtung bei einem verwendungsgemäßen Einsatzzweck eines Verzahnungselementes
berücksichtigt. Bei einem Zahnrad in einem Getriebe wird hierzu beispielsweise berücksichtigt,
dass abhängig von einer Drehrichtung in Drehrichtung andere Kräfte an den Zahnflanken
auftreten als entgegen der Drehrichtung. Des Weiteren kann eine unterschiedliche Verdichtung
aufgrund einer Drehrichtung eines Walzwerkzeuges kompensiert werden. Bevorzugt werden
die Aufmaße so gewählt, dass nach einem Verdichtungsprozess ein identischer Verdichtungsverlauf
entlang der ersten und der zweiten Zahnflanke resultiert.
[0018] Beispielsweise zur Vermeidung von Spannungsrissen in einem Zahnfuß bzw. Zahngrundbereich
wird eine lokal verdichtete Oberflächenschicht auch in diesen Bereichen angestrebt.
Besonders zweckmäßig ist es, wenn in einem Zahngrund ein asymmetrisches Aufmaß gewählt
wird. Beispielsweise weist ein linker Zahnfußbereich eine andere Verdichtungstiefe
als ein rechter Zahnfuß auf. Insbesondere kann jeweils zwischen zwei Zähnen eine vorzugsweise
stetige Variation einer Tiefe einer Randschicht durch eine entsprechende Variation
des Aufmaßes bereitgestellt werden.
[0019] Vorzugsweise wird bei der Ausgestaltung einer Verzahnung ein unterschiedliches, insbesondere
asymmetrisches Aufmass nicht nur bezüglich einer Flanke, sondern vorzugsweise bezüglich
zweier einander gegenüberliegender Flanken vorgesehen. Zusätzlich wird ein unterschiedliches
Aufmass im Zahnfuß vorgesehen, das vorzugsweise asymmetrisch ist. Auch können Zahnflanken
und Zahnfüße einer Verzahnung jeweils asymmetrisch sein. Als Aufmass ist hierbei nicht
nur die zur Verfügung Stellung von zusätzlichem Material zu verstehen. Vielmehr gehört
dazu ebenfalls ein Untermaß. Darunter ist zu verstehen, dass weniger Sintermaterial
in einem Beeich vorgesehen ist, als in Bezug auf eine Endkontur nach einem Bearbeitungsschritt
vorgesehen sein müsste. Das ermittelte Untermaß stellt beispielsweise sicher, dass
bei Verdrängung von Sintermaterial keine unerwünschten Erhebungen entstehen. Das Untermaß
stellt daher einen durch insbesondere Verdrängung von Sintermaterial aufzufüllenden
Bereich einer Vorform mit einer Verzahnung dar.
[0020] Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, unterschiedliche Eingriffswinkel an einem
Zahn einer Verzahnung vorzusehen. So kann der Eingriffswinkel der einen Flanke des
Zahn um zumindest 15% vom Eingriffswinkel der anderen Flanke des Zahns abweichen.
[0021] In einer Ausgestaltung ist vorgesehen, dass zumindest 20 µm unterhalb einer Oberfläche
einer ersten Flanke des Zahns eine um 2 %, bis zumindest 15 % höhere Dichte als auf
einer zweiten Flanke des Zahns auf gleicher Höhe erzeugt wird. Bevorzugt wird auf
der ersten Flanke des Zahns eine Dichte erzielt, die zumindest in etwa der Dichte
entspricht, die für ein pulvergeschmiedetes Verzahnungselement erzielt wird, wohingegen
die zweite Flanke eine geringere Dichte aufweist. Beispielsweise wird auf der einen
Flanke eine Dichte in einem Bereich zwischen 7,2 g/cm
3 und 7,7g/cm
3 eingestellt, während in dem entsprechenden Bereich der zweiten Flanke eine Dichte
zwischen 7,5 g/cm
3 und 7,82 g/cm
3 eingestellt wird. Insbesondere werden damit wiederum beispielsweise drehrichtungsabhängigen
unterschiedlichen Belastungen der beiden Zahnflanken Rechnung getragen. Bevorzugt
wird dabei ein anforderungsgerechter Elastizitäts- und Härteverlauf erzielt. Weiter
bevorzugt wird dadurch eine Geräuschentwicklung beispielsweise in einem Getriebe verringert.
[0022] Weiterhin ist vorgesehen, dass ein lokales Aufmaß auf einer ersten Flanke des Zahns
um zumindest 10 % größer gewählt ist, als ein Aufmaß auf einer zweiten Flanke des
Zahns auf gleicher Höhe. In einer ersten Variante wird dadurch beispielsweise erzielt,
dass aufgrund unterschiedlicher Druckbeaufschlagung beim Verdichten in Abhängigkeit
der Drehrichtung ein identischer Verdichtungsverlauf auf der ersten und der zweiten
Zahnflanke erzielt wird. In einer weiteren Variante wird beispielsweise ein unterschiedlicher
Verdichtungsverlauf auf der ersten und der zweiten Zahnflanke erzielt. Hierbei können
insbesondere unterschiedliche maximalen Dichten, deren Tiefen wie aber auch deren
Ort in Bezug auf die Höhe der Verzahnung gezielt eingestellt werden.
[0023] Besonders zweckmäßig ist es, wenn ein Betrag eines maximalen lokalen Aufmaßes wenigstens
15 µm, bevorzugt wenigstens 100 µm und besonders bevorzugt wenigstens 400 µm beträgt.
Liegt die Dichte der Vorform in einem Bereich zwischen 7,2 g/cm
3 und 7,5 g/cm
3, wird bevorzugt ein maximales Aufmaß zwischen 20 und 150 µm vorgesehen. Liegt die
Dichte der Vorform zwischen 6,7 g/cm
3 und 7,2 g/cm
3, wird bevorzugt ein maximales Aufmaß zwischen 50 µm und 500 µm verwendet. Ein Aufmaß
kann dabei lokal auch negativ sein, wobei beispielsweise eine laterale Umverteilung
von Material berücksichtigt wird. Eine laterale Umverteilung kann durch Fließen von
Material infolge eines Walzvorganges erfolgen. Insbesondere kann ein zumindest lokal
negatives Aufmaß vorgesehen sein, welches lokal unter dem Endmaß liegt. Das negative
Aufmaß beträgt vorzugsweise maximal 100 µm. Gemäß einer Ausgestaltung beträgt das
negative Aufmass maximal weniger als 50 µm und insbesondere weniger als 20 µm. Insbesondere
liegt das maximale negative Aufmass in einem Bereich zwischen 100 µm und 20 µm.
Vorzugsweise wird eine Verdichtung erzielt, die zumindest in einem Bereich einer Zahnflanke
der Verzahnung eine Tiefe zwischen 1 mm und 1,5 mm erreicht. Die Verdichtung im Zahnfuß
kann hingegen geringer sein. Gemäß einer Ausgestaltung ist die maximale Tiefe der
Verdichtung einer Zahnflanke um zumindest den Faktor 6 größer als eine maximale Tiefe
einer Verdichtung in einem Bereich des zugehörigen Zahnfußes. Dieses erlaubt, dass
die Verzahnung einerseits eine ausreichende Festigkeit hat, andererseits aber auch
eine gewisse Verformbarkeit behält. Ein Zahnbruch wird dadurch vermieden.
[0024] In einer Ausgestaltung des Verfahrens ist vorgesehen, dass die Vorform und das Walzwerkzeug
aufeinander abgewälzt werden, bis eine endgültig formgebende Bewegung zwischen dem
dadurch hergestellten Verzahnungselement und dem Walzwerkzeug erzeugt wird. Dies wird
beispielsweise zur Herstellung von miteinander in Eingriff stehenden Zahnrädern verwendet.
Bevorzugt wird während des Abwälzvorganges mit dem Walzwerkzeug ein Abstand zwischen
Walzwerkzeug und Vorform verringert. Entsprechend wird dazu insbesondere ein Wälzdruck
eingestellt bzw. angepasst. Neben der Möglichkeit einer Kraftsteuerung kann auch eine
Wegsteuerung an der Maschine verwirklicht sein. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit,
eine Kombination aus Kraft- und Wegsteuerung bei der Herstellung der Verzahnung vorzusehen.
Dabei kann auch in einem Abschnitt der Herstellung eine reine Wegsteuerung erfolgen
und in einem anderen Abschnitt der Herstellung eine reine Kraftsteuerung. Auch können
sich diese mehrmals abwechseln.
[0025] In einer weiteren Ausgestaltung ist vorgesehen, dass mittels Walzbewegung zwischen
der Vorform und dem Walzwerkzeug eine zykloidenförmige und/oder evolventenförmige
Verzahnung entsteht.
[0026] Eine weitere Verbesserung einer Oberflächenhärtung kann insbesondere damit erzielt
werden, dass das Verfahren zur Herstellung eines zumindest teilweise oberflächenverdichteten
metallenen Verzahnungselementes einen thermischen und/oder chemischen Oberflächenhärtungsprozess
umfasst.
[0027] In einer ersten Variante wird als thermischer und/oder chemischer Härtungsprozess
beispielsweise eine Einsatzhärtung verwendet. Bevorzugt wird dabei neben einer Erhöhung
der Härte ein Abbau von Verspannungen erzielt. In einer weiteren Variante wird beispielsweise
ein Carbonitrierungsprozess verwendet. Des Weiteren kann ein Nitrier- beziehungsweise
Nitrocaborierprozess sowie ein Borierprozess verwendet werden. Insbesondere wird bei
diesen Prozessen in Verbindung mit einer Wärmebehandlung ebenfalls eine Verringerung
einer Verspannung erzielt. Durch Einstellung des herrschenden Druckes kann ebenfalls
Einfluß auf die Härtung genommen werden. Beispielsweise kann ein Vakuum eingestellt
werden, insbesondere wenn eine Einsatzhärtung vorgenommen wird. Auch besteht die Möglichkeit,
eine Induktionshärtung vorzunehmen.
[0028] Die Härtung wird gemäß einer Ausgestaltung nur partiell ausgeführt, beispielsweise
nur im Bereich der Verzahnung vorgenommen.
[0029] In einer bevorzugten Variante ist vorgesehen, dass ein Verfahren zur Herstellung
eines zumindest teilweise oberflächengehärteten metallenen Verzahnungselementes, welches
ein verdichtetes Sintermaterial aufweist, die Schritte "Kaltes oder warmes Verpressen,
Sintern, Maß- und Oberflächenverdichtungswalzen sowie Einsatzhärtung" umfasst. Beispielsweise
erfolgt zunächst ein kaltes Verpressen eines Metallpulvers in einer Form, welche zumindest
in etwa das Endmaß des herzustellenden Verzahnungselementes aufweist. In einem zweiten
Schritt erfolgt beispielsweise der Sinterprozess unter Wärmeeinwirkung mit oder ohne
Druckeinwirkung. Vorzugsweise daran anschließend erfolgt die Maß- und Oberflächenverdichtung
mittels Walzen. Wie bereits weiter oben erwähnt erfolgt ein Maß- und Oberflächenverdichtungswalzen
vorzugsweise gleichzeitig mittels wenigstens zweier Walzwerkzeuge. Daran anschließend
kann schließlich die Härtung, insbesondere Einsatzhärtung erfolgen, die eine weitere
Härtung der Oberfläche ermöglicht.
[0030] Weitere mögliche Verfahrensschritte bzw. Verfahrensabläufe wie auch nähere Angaben
zu Werkstücken sind im folgenden beispielhaft angegeben. Die Verfahrensschritte sind
jedoch auch mit anderen Materialien und erreichten Dichtewerten ausführbar. Die verwendbaren
Sintermaterialien sind wie folgt allgemein im Rahmen der Erfindung nutzbar, wobei
beispielhaft verwendbare Materialen angegeben werden:
- gemischte Pulver (admixed powders): Zum Beispiel Eisenpulver wird mit anderen vorzugsweise
elementaren Pulvern gemischt. Zum Beispiel:
Ancorsteel 1000+1,5-3,5 w/o Cu + 0,6-1,1 w/o Graphit + 0,5-1,2 w/o Schmiermittel
Ancorsteel 1000B+1,5-2,2 w/o Ni + 0.4-0,9 w/o Graphit + 0,6-1,1 w/o Schmiermittel
- teilweise legierte Pulver (partially alloyed, diffusion alloyed powders): Ein Pulver
bei dein der oder die Legierungsbestandteile metallurgisch mit elementarem Pulver
oder vorlegiertem Pulver verbunden sind. Zum Beispiel: Distaloy AB, Distaloy 4600A,
Distaloy AE, Distaloy 4800A
- vorlegierte Pulver (pre-alloyed powders): Pulver aus zwei oder mehr Elementen, die
während der Pulverherstellung legiert werden, wobei die Pulverpartikel gleichverteilt
werden. Zum Beispiel: Ancorsteel 4600V, Ancorsteel 2000, Ancorsteel 86, Ancorsteel
150HP
- Hybridlegierung (hybrid alloy): vorlegierte oder partiell legierte Pulver mit elementaren
oder eisenlegierten Zugaben, die vermischt werden, um die gewünschte Materialzusammenstellung
zu erhalten. Zum Beispiel:
Ancorsteel 85P+1,5-2,5 w/o Ni + 0,4-0,8 w/o Graphit + 0,55-1,1 w/o Schmierzusatz
Distaloy AE + 1,5-2,5 w/o Ni + 0,4-0,8 w/o Graphit + 0,55-0,95 Schmierzusatz
Ancorsteel 85HP + 1,1-1,6 w/o FeMn + 0,35-0,65 w/o Graphit + 0,6-0,95 Schmierzusatz
- 1. Das Werkstück weist eine Kerndichte zwischen 6,5 und 7,5 g/cm3 auf. Die Oberflächendichte beträgt mehr als 7,5 g/cm3. Eine maximale Dichte wird bis zu einer Tiefe von 0,1 mm erzeugt.
Ausgangsmaterialien für die Vorform sind sintermetallische Pulver, insbesondere vorlegierte
Materialien, partiell legierte Materialien oder Hybridlegierungen.
[0031] Mit einem vorlegiertem Material wird ein Kaltverpressen, ein Sintern in einem Temperaturbereich
zwischen 1100°C und 1150°C, ein Oberflächenverdichten, ein Einsatzhärten - und ein
anschließendes Schleifen vorgenommen, um eine Endform eines Werkstücks mit Verzahnung
zu erzielen.
[0032] Mit einem partiell legierten metallischem Sintermaterial wird ein Warmpressen bei
einer Pressentemperatur in einem Bereich zwischen 50°C und 80°C, ein Hochtemperatursintern
in einem Bereich vorzugsweise zwischen 1250° C und 1280°C, ein Oberflächenverdichten,
ein anschließendes Vakuum-Einsatzhärten und ein Honen durchgeführt, um eine Endform
eines Werkstücks mit Verzahnung zu erzielen.
[0033] Mit einem Sintermaterial aufweisen eine Hybridlegierung wird ein Warmpressen ausgeführt,
bei dem vorzugsweise das Pulver und das Werkzeug erhitzt sind. Vorzugsweise sind diese
in einem Bereich zwischen 120°C und 150° aufgeheizt. Anschließend erfolgte ein Sinterschritt,
beispielsweise als Hochtemperatursintern, ein Oberflächenverdichten und anschließend
Induktionshärten. Eine Nachbehandlung kann beispielsweise entfallen.
2. Die Vorform ist pulvergeschmiedet. Diese Vorform wird zumindest teilweise im Bereich
der Zahnflanken und/oder des Zahnfußes oberflächenverdichtet. Eine Kerndichte des
Werkstücks beträgt zwischen 5,7 g/cm3 und 7,7 g/cm3. Eine Oberflächendichte im Bereich der beträgt mehr als 7,8 g/cm3, wobei vorzugsweise in diesem Bereich alle verbliebenen Poren an der Oberfläche verschlossen
sind. Es kann jedoch auch eine Maximaldichte bis zu einer Tiefe von 1,5 mm erzeugt
werden.
[0034] Ein Herstellungsverfahren kann wie folgt ablaufen: Wahl des Pulvermaterials, Kaltpressen
des Pulvermaterials, Sintern vorzugsweise mit einer Temperatur um ca. 1120°C, anschließen
Schmieden, vorzugsweise bei einer Temperatur um die 1000°C, eventuelles Entfernen
einer Oxidationsschicht, Oberflächenverdichten insbesondere durch Wälzen, Oberflächenhärten,
insbesondere Einsatzhärten, und eventuelles anschließendes partielles Schleifen auf
eine Endkontur. Das Verfahren kann ganz oder teilweise in einer Fertigungstrasse ablaufen.
[0035] Eine weitere Ausgestaltung sieht vor, dass beim Oberflächenhärten ein Vakuum-Einsatzhärten
ausgeführt wird, an den sich ein Honschritt für partielle Bereiche der Verzahnung
anschließen.
3. Insbesondere für die Produktion von Rotoren und Ölpumpenräder wird eine Vorform
aus einem aluminiumhaltigen Material im Bereich der Zahnflanken und/oder der Zahnfüße
oberflächenverdichtet. Beim Oberflächenverdichten wird insbesondere eine Endform der
Verzahnung erzielt. Die Kerndichte des Werkstücks beträgt vorzugsweise zwischen 2,
6 g/cm3 und 2,8 g/cm3.
[0036] Das Sintermaterial wird beispielsweise warmgepresst, beispielsweise bei einer Temperatur
zwischen 40°C und 65°C, anschließend entwachst, beispielsweise bei einer Temperatur
von mehr als 400°C, insbesondere in einem Temperaturbereich zwischen 420°C und 440°C
dann gesintert, beispielsweise in einem Temperaturbereich oberhalb von 550°, insbesondere
in einem Temperaturbereich zwischen 600°C und 630°C, dann homogenisiert und gekühlt,
beispielsweise auf eine Temperatur zwischen 480°C und 535°C, wobei anschließend ein
Oberflächenverdichten insbesondere durch Walzen erfolgt. Anschließend kann eine Aushärtung
erfolgen, beispielsweise in einem Temperaturbereich zwischen 120°C und 185°C für einen
Zeitraum zwischen 6 h und 24 h.
4. Die Vorform wird vorzugsweise entlang der Zahnflanke und des Zahnfußes verdichtet,
wobei insbesondere zwei Walzwerkzeuge eingesetzt werden, in deren Mitte die Vorform
drehbar angeordnet wird. Eine Kerndichte des Werkstücks beträgt je nach Material vorzugsweise
zwischen 7,2 g/cm3 und 7,5 g/cm3, eine Oberflächendichte ist materialabhängig zumindest abschnittsweise größer als
7,8 g/cm3. Eine maximale Dichte ist insbesondere bis zu einer Tiefe von 1 mm vorliegend, eventuell
auch darüber hinaus.
[0037] Von den Herstellungsschritten wird gemäß einer Ausgestaltung vorgeschlagen, vorlegiertes
Material kalt zu verpressen, anschließend zu sintern, insbesondere in einem Temperaturbereich
zwischen 1100°C und 1150°C, eine Oberflächenverdichtung durchzuführen, eine Härtung
auszuführen und die Oberfläche partiell eventuell zu schleifen.
[0038] Eine weitere Ausgestaltung sieht vor, ein partiell legiertes Sintermaterial warm
zu verpressen, insbesondere in einem Temperaturbereich zwischen 50°C und 90°C, ein
Hochtemperatursintem auszuführen, insbesondere in einem Temperaturbereich zwischen
1240°C und 1290°C, eine Oberflächenverdichtung durchzuführen, eine Vakuum-Einsatzhärtung
vorzunehmen und eventuell anschließend zu honen.
[0039] Eine andere Ausgestaltung sieht vor, eine Hybridlegierung heiß zu verpressen, wobei
das Pulver und das Presswerkzeug vorzugsweise in einem Temperaturbereich zwischen
120°C und 160°C aufgewärmt sind. Nach einem Sinterschritt erfolgt eine Oberflächenverdichtung,
an die sich eine Härtung, vorzugsweise eine Induktionshärtung anschließt.
5. Weiterhin besteht die Möglichkeit, das einem Vorsintern ein Oberflächenverdichten
nachfolgt und dann wiederum ein Nachsintern als Verfahrensschritt bei der Herstellung
eines Werkstückes mit Verzahnung vorgesehen ist. Das Vorsintern kann beispielsweise
in einem Temperaturbereich zwischen 650°C bis 950°C erfolgen. Das Nachsintern kann
beispielsweise bei einer für das Material üblichen Sintertemperatur erfolgen, zum
Beispiel zwischen 1050°C und 1180°C. Auch besteht die Möglichkeit der Hochtemperatursinterung,
zum Beispiel im Bereich zwischen 1250°C und 1280°C. Hiernach kann sich optional ein
Härten und/oder eine Nachbearbeitung anschließen, zum Beispiel ein Honen oder auch
ein Schleifen.
[0040] Das vorhergehende Verpressen kann kalt, warm oder heiß erfolgen, wobei bei letzterem
vorzugsweise das Presswerkzeug und das Pulver aufgeheizt sind. Beispielsweise erfolgt
das Heizpressen in einem Temperaturbereich zwischen 120°C und 160°C.
6. Eine Weiterbildung sieht vor, dass einem Nachsinterschritt ein Sinterhärten nachfolgt.
Optional kann sich daran ein Schleifen oder Honen anschließen.
7. Ein weiteres Herstellungsverfahren sieht vor, die Vorform bei einer Temperatur
zu verdichten, die oberhalb von 150°C liegt, insbesondere über 500°C. Beispielsweise
kann die Vorform direkt von einem Sinterofen in eine Maschine zur Oberflächenverdichtung
geführt werden. Dabei kann die Vorform eine Temperatur aufweisen, die beispielsweise
oberhalb von 600°C liegt, insbesondere auch über 800°C beträgt. Vorzugsweise werden
das oder die Werkzeuge zur Oberflächenverdichtung beheizt, zum Beispiel auf eine Temperatur
von etwa 150°C. Gemäß einer anderen Ausgestaltung ist das Werkzeug zur Oberflächenverdichtung
gekühlt, vorzugsweise durch eine im Inneren des Werkzeugs verlaufende Kühlung.
8. Ein weiteres Herstellungsverfahren sieht vor, dass eine Oberflächenverdichtung
erfolgt, während die Vorform zumindest partiell beheizt wird. Insbesondere erfolgt
die Beheizung auf eine Temperatur, die das Oberflächenverdichten vereinfacht. Vorzugsweise
wird hierfür eine Induktionsbeheizung eingesetzt. Anschließend erfolgt ein rasches
Kühlen, um eine martensitische Struktur zu schaffen. Auf diese Weise kann beispielsweise
ein Ausform-Prozess mit einer Oberflächenverdichtung kombiniert werden.
[0041] Weiterhin ist vorgesehen, dass eine Oberflächenverdichtung mit unterschiedlichsten
Verfahren ausführbar ist. Eine Ausgestaltung sieht insbesondere vor, dass in einem
ersten Bereich die Oberflächenverdichtung mit einem anderen Verfahren ausgeführt wird
als in einem zweiten, anderen Bereich. Als Verfahren können dabei eine Strahlverfestigung,
ein Kugelstrahlen, eine Verdichtung mittels einer Kugel, mittels einer Walze oder
mittels eines anderen rotierbaren Körpers, mittels zahnförmig gestalteter Werkzeuge,
insbesondere Walzwerkzeuge und ähnliches zum Einsatz kommen. Diese Verfahren sind
auch jeweils einzeln getrennt voneinander geeignet, eine notwendige Oberflächenverdichtung
zu erlauben.
[0042] Beispielsweise wird der Zahnfuß gar nicht oder nur leicht mit einem Werkzeug verdichtet,
mit dem auch die Zahnflanke verdichtet wird. Es besteht die Möglichkeit, die Oberfläche
in einem Abschnitt so weit zu verdichten, dass nur die Poren an der Oberfläche verschlossen
sind. Anschließend kann der Zahnfuß mit einem anderen Werkzeug beziehungsweise Oberflächenverdichtungsverfahren
bearbeitet werden. Insbesondere kann darüber eine unterschiedliche Oberflächenverdichtung
entlang der Zahnflanke im Vergleich zum Zahnfuß erreicht werden. Beispielsweise lassen
sich so unterschiedliche Oberflächenqualitäten, beispielsweise bezüglich der Rauhigkeit,
einstellen. Auch kann die maximale Oberflächenvertiefung unterschiedlich aufgrund
der verschiedenen Techniken sein. Weiterhin besteht die Möglichkeit, dass das gesamte
Werkstück mit der Verzahnung eine Oberflächenverdichtung erhält, so zum Beispiel beim
Oberflächenstrahlen. Auf diese Weise lassen sich insbesondere auch aluminiumhaltige
Sintermaterialien oder andere oxidbildende Sintermaterialien bearbeiten, da mit der
Oberflächenverdichtung zusätzlich auch ein Entfernen einer Oxidschicht ermöglich werden
kann.
[0043] Weiterhin wird eine Vorform für ein Verfahren zur Herstellung eines zumindest teilweise
oberflächengehärteten metallenen Verzahnungselementes offenbart, welches ein verdichtetes
Sintermaterial aufweist, wobei eine erste und eine zweite Flanke eines Zahns jeweils
voneinander abweichende asymmetrische Aufmaße aufweisen. Des Weiteren ist auch vorgesehen,
dass ein erster und ein zweiter Fußbereich eines Zahnes voneinander abweichende, insbesondere
asymmetrische Aufmaße aufweisen.
[0044] Auch wird ein Verzahnungselement mit einem metallischen Sinterwerkstoff offenbart,
wobei das Verzahnungselement zumindest im Bereich wenigstens einer Flanke eines Zahnes
des Verzahnungselementes eine lokal variierte Verdichtung aufweist. Bevorzugt wird
dadurch eine für viele Anwendungen zweckmäßige Elastizität des pulvermetallurgischen
Materials in Verbindung mit einer Oberflächenhärtung ermöglicht. Besonders bevorzugt
wird beispielsweise bei Getriebezahnrädern eine Geräuschreduktion bei der Kraftübertragung
ermöglicht und gleichzeitig eine gute Verschleißbeständigkeit bereitgestellt.
[0045] In einer ersten Variante ist vorgesehen, dass das Verzahnungselement ein gradverzahntes
Zahnrad ist.
[0046] Insbesondere für eine verbesserte Kraftübertragung wie auch zur Geräuschreduzierung
zwischen Zahnrädern ist in einer weiteren Variante vorgesehen, dass das Verzahnungselement
ein schräg verzahntes Zahnrad ist. Des Weiteren kann in einer anderen Variante auch
eine Kegelzahnrad vorgesehen sein. Entsprechend der weiter oben angeführten Beschreibung
ist es zweckmäßig, wenn einander gegenüberliegende Flanken von Zähnen eines Verzahnungselementes
eine asymmetrische Verdichtung aufweisen.
Des Weiteren ist es zweckmäßig, wenn eine asymmetrische Verdichtung in einem Fußbereich
vorliegt. Diese Verdichtung ist dabei insbesondere an bei einem verwendungsgemäßem
Einsatz auftretende Kräfte angepasst. Zur Vermeidung von Spannungsanrissen ist insbesondere
vorgesehen, dass die Tiefe der lokal verdichteten Randschicht nur so hoch ist, dass
noch eine ausreichende Elastizität bzw. Steifigkeit des Zahns gewährleistet wird.
Besonders bevorzugt ist die Tiefe der Verdichteten Randschicht im Fußbereich geringer
als auf einer Zahnflanke.
[0047] Für ein Material eines Verzahnungselementes können verschiedene Zusammensetzungen
vorgesehen werden. In einer ersten Variante ist ein Eisenwerkstoff als Hauptbestandteil
des Sinterwerkstoffes und wenigstens ein Legierungsbestandteil aus der Gruppe Kohlenstoff,
Molybdän, Nickel, Kupfer, Mangan, Chrom und Vanadium ausgewählt. Eine Eisenlegierung
ist beispielsweise Fe -1,0 Cr -0,3 V +0,2 bezogen auf eine Referenz 15CrNiMo6. Eine
weitere Eisenlegierung ist beispielsweise Fe -1,5 Mo +0.2C bezogen auf 20MnCr5. Des
Weiteren ist beispielsweise als eisenhaltige Legierung Fe -3,5 Mo bezogen auf 16MnCr5
vorgesehen. Ebenso kann beispielsweise die Legierung C 0,2% Cr 0,5% Mn 0,5% Mo 0,5%,
wobei der Rest Eisen und Verunreinigung beinhaltet, verwendet werden. Daneben können
weitere Zusammensetzungen vorgesehen sein.
[0048] Vorzugsweise für eine Verringerung eines Gewichtes eines Verzahnungselementes ist
vorgesehen, dass als Hauptbestandteil des Sinterwerkstoffes Aluminium oder Magnesium
ausgewählt ist. Gemäß einem Aspekt der Erfindung ist vorgesehen, dass eine oberflächenverdichtete
Verzahnung aus Sintermaterial mindestens 80% Aluminium aufweist sowie zumindest Kupfer
und Magnesium als weitere Sintermaterialien. Eine erste Ausgestaltung sieht vor, dass
zusätzlich Silizium als Sintermaterial genutzt wird. Beispielsweise kann Silizium
in einem Bereich von etwa 0,45% bis etwa 0,8%, vorzugsweise zwischen 0,6% und 0,75
%. Silizium kann jedoch auch in einem höheren Bereich vorliegen, zum Beispiel zwischen
13% und 17%, insbesondere zwischen 14,5% und 15,5%. Ist der Siliziumanteil höher,
wird der Kupferanteil am Sintermaterial verringert. So kann eine erste Mischung beispielsweise
Kupfer mit 4% bis 5% Anteil, Silizium mit 0,45% bis etwa 0,8% Anteil, Magnesium mit
etwa 0,35% bis 0,7% Anteil und den Rest zumindest hauptsächlich Aluminium aufweisen.
Zusätzlich wird vorzugsweise ein Presshilfsmittel hinzugefügt. Dieses kann einen Anteil
zwischen 0,8 und 1,8% aufweisen. Beispielsweise kann ein Wachs, insbesondere Amidwachs
hierfür genutzt werden. Eine zweite Mischung kann beispielsweise Kupfer mit 2,2% bis
3% Anteil, Silizium mit 13% bis etwa 17% Anteil, Magnesium mit etwa 0,4% bis 0,9%
Anteil und den Rest zumindest hauptsächlich Aluminium aufweisen. Ebenfalls kann ein
Presshilfsmittel so wie oben beispielhaft angegeben Verwendung finden. Nach einer
Oberflächenverdichtung weist zumindest ein Bereich der Verzahnung eine Dichte von
beispielsweise mehr als 2,5g/cm
3 vorzugsweise bis zur Maximaldichte auf. Vorzugsweise weist ein derartig hergestelltes
Werkstück mit einer Verzahnung eine Zugfestigkeit von mindestens 240 N/mm
2 und eine Härte von mindestens 90HB auf. Ist der Silizium höher, kann die Dichte insbesondere
auch mehr als 2,6 g/cm
3 betragen.
[0049] Eine zweite Ausgestaltung sieht vor, dass zusätzlich zumindest Zink als Sintermaterial
neben Kupfer und Magnesium als Zusätze und Aluminium genutzt wird. Vorzugsweise hat
Kupfer einen Anteil in einem Bereich zwischen 1,2% und 2,1%, insbesondere zwischen
1,5% und 1,65%, Magnesium zwischen 1,9% und 3,1%, vorzugsweise zwischen 2,45% und
2,65%, Zink zwischen 4,7% und 6,1%, insbesondere zwischen 2,3% und 5,55%. Der Rest
ist zumindest hauptsächlich Aluminium. Zusätzlich kann auch hier ein Presshilfsmittel
wie oben beschrieben eingesetzt werden. Ein aus dieser Mischung hergestelltes Werkstück
mit einer Verzahnung weist vorzugsweise nach der Oberflächenverdichtung zumindest
einen Bereich der Verzahnung auf, bei dem eine Dichte von zumindest 2,58 g/cm
3 bis zur Maximaldichte verläuft. Vorzugsweise weist ein derartig hergestelltes Werkstück
mit einer Verzahnung eine Zugfestigkeit von mindestens 280 N/mm
2 und eine Härte von mindestens 120HB auf.
[0050] Besonders zweckmäßig ist es, wenn ein Verzahnungselement mit einem weiteren funktionalen
Bauteil, insbesondere einer Welle oder einem weiteren Zahnrad, versintert ist. Insbesondere
wird dadurch eine Einhaltung eines präzisen Arbeitsabstandes zwischen mehreren Verzahnungselementen,
beispielsweise in einem Getriebe, erleichtert.
[0051] In einer weiteren Ausgestaltung ist vorgesehen, dass das Verzahnungselement Bestandteil
einer Pumpe ist. Beispielsweise handelt es sich um eine evolventisches Zahnrad, welches
mit einem weiteren evolventischen Zahnrad in Eingriff gebracht ist.
[0052] Des Weiteren wird ein Vorrichtung zur Herstellung eines zumindest teilweise oberflächenverdichteten
Verzahnungselementes insbesondere zur Durchführung eines oben beschriebenen Verfahrens
mit einer an ein unterschiedliches Aufmaß angepassten Werkzeugsteuerung offenbart.
Die Vorrichtung umfasst dabei insbesondere wenigstens ein Walzwerkzeug, welches bevorzugt
mit Hilfe der angepassten Werkzeugsteuerung vorzugsweise unter einem angepassten Druck
und/oder gesteuertem Weg in einem angepassten Eingriff auf die Vorform einwirken kann.
Insbesondere umfasst die Vorrichtung ein Walzwerkzeug mit einer verzahnten Oberfläche,
welche mit der Verzahnung des Verzahnungselementes in Eingriff bringbar und darauf
abwälzbar ist.
[0053] Weiter ist eine Vorrichtung zur Herstellung eines zumindest teilweise oberflächengehärteten
Verzahnungsetementes aus einer zumindest in einem Oberflächenbereich aus einem Sinterwerkstoff
bestehenden Vorform offenbart, wobei die Vorrichtung ein Werkzeug umfasst, welches
eine Kompensation unterschiedlicher Aufmaße bei einer ersten und einer zweiten Flanke
eines mittels Wälzbewegung zu verdichtenden Zahns der Vorform aufweist. Das Walzwerkzeug
kann dabei eine für die Formgebung notwendige Kontur, beispielsweise eine evolventische
Verzahnung, nur auf einer Flanke oder auf beiden Flanken eines Zahnes aufweisen. In
einer anderen Variante ist jedoch auch vorgesehen, dass auf jeweils einer ersten und
einer zweiten Flanke eines Zahnes der Verzahnung des Walzwerkzeugs jeweils voneinander
abweichende Aufmaße voranden sind. Dieses kann beispielsweise eine unterschiedliche
evolventische Verzahnung sein.
[0054] Weiterhin ist ein Verfahren zur Auslegung eines Aufmaßes zur Erzielung einer Oberflächenverdichtung
eines sintermetallenen Verzahnungselementes bei einem Wälzvorgang offenbart, wobei
das Aufmaß iterativ ermittelt wird. In einem ersten Schritt wird beispielsweise eine
Geometrie sowie insbesondere ein Drehmoment und/oder eine Druckverteilung vorgegeben.
In einem weiteren Schritt wird beispielsweise eine Auslegung eines Walzwerkzeuges
definiert. Des Weiteren wird eine Vorform mit einem lokal definierten Aufmaß ermittelt.
Eine Auswahl kann beispielsweise anhand von Datenbibliotheken erfolgen. Eine derartige
Datenbibliothek enthält beispielsweise anhand verschiedener Parameter ermittelte experimentelle
Dichteverläufe. Des Weiteren kann eine Simulation des Verdichtungs- bzw. Wälzvorganges
erfolgen, Dazu wird beispielsweise die Kinematik des Abwälzvorganges in Verbindung
mit einer Simulation elastischer und plastischer Eigenschaften der Vorform sowie gegebenenfalls
des Wakwerkzeuges simuliert. Für die Simulation der elastischen bzw. plastischen Eigenschaften
der Vorform wird beispielsweise auf Modelle der Kontinuumsmechanik in Verbindung mit
einer diskreten Lösung mittels beispielsweise Finite-Elemente- bzw. Finite-Volumen-Methoden
zurückgegriffen.
[0055] In einer bevorzugten Ausgestaltung ist vorgesehen, dass eine Geometrie eines Wälzwerkzeuges
iterativ unter Berücksichtigung des Aufmaßes ermittelt wird. Beispielsweise kann ein
Aufmaß einer evolventischen Verzahnung des Wälzwerkzeuges ermittelt werden. Entsprechend
kann ein Aufmaß für eine andere als eine evolventische Verzahnung ermittelt werden.
[0056] In einer besonders bevorzugten Ausgestaltung ist vorgesehen, dass in einem ersten
Schritt ein zumindest in einem Bereich einer Flanke eines Zahns lokal variiertes,
zumindest punktweise definierbares Aufmaß eines Vorform des Verzahnungselementes anhand
wenigstens einer Konstruktionsvorgabe automatisch generiert wird, in einem zweiten
Schritt eine Geometrie eines Walzwerkzeuges automatisch generiert wird, in einem dritten
Schritt ein Wälzprozess und ein dabei erzeugter lokaler Verlauf einer Verdichtung
zumindest einer Randschicht des Verzahnungselementes simuliert wird und in einem vierten
Schritt eine automatische Bewertung des erzeugten Verlaufes der Verdichtung mit einer
Vorgabe verglichen wird sowie gegebenenfalls das Verfahren ab dem ersten Schritt unter
Anwendung wenigstens einer Variation zur Optimierung wiederholt wird, bis ein Abbruchkriterium
erfüllt ist. Die Variation erfolgt dabei beispielsweise mit Hilfe eines Optimierungsverfahrens.
Ein Abbruchkriterium ist beispielsweise eine Toleranz zwischen gewünschtem Dichteverlauf
und in der Simulation erzieltem Dichteverlauf. Des Weiteren kann ein Abbruchkriterium
auch ein Überschreiten einer vorgebbaren Anzahl von Iterationen sein.
[0057] Besonders zweckmäßig ist es, wenn die Konstruktionsvorgabe aus der Gruppe Materialdichte,
Geometrie, Drehmoment und Druckverteilung ausgewählt ist. Das Drehmoment ist hierbei
als das bei dem verwendungsgemäßen Einsatzzweck eines Verzahnungselementes auftretendes
Drehmoment aufzufassen.
[0058] Insbesondere zur Vermeidung von Materialanrissen ist es zweckmäßig, wenn eine Materialspannung
zumindest im Bereich der Verdichtung simuliert und insbesondere zur Bewertung herangezogen
wird. Bevorzugt wird dadurch vermieden, dass eine Oberfläche zwar ausreichend gehärtet
wird, jedoch aufgrund von Spannungen spröde ist und zu Spannungsrissen neigt.
[0059] Des Weiteren ist es vorteilhaft, wenn zur Variation in einer Datenbankbibliothek
hinterlegte Daten verwendet werden. Insbesondere kann dabei auf Verfahren zur Optimierung
und zur Datenanalyse beispielsweise mittels neuronalen Netzen zurückgegriffen werden.
Des Weiteren werden in der Datenbank hinterlegte Merkmale beispielsweise zur Optimierung
mittels eines genetischen Algorithmus verwendet.
[0060] In einer weiteren Ausgestaltung kann zumindest einer der Schritte durch eine Vorgabe
ersetzt werden. Vorzugsweise wird eine Walzwerkzeuggeometrie fest vorgegeben. Damit
wird beispielsweise der Tatsache Rechnung getragen, dass ein Walzwerkzeug wesentlich
aufwendiger zu modifizieren ist, als beispielsweise eine Vorform. Eine andere Ausgestaltung
sieht eine umgekehrte Vorgehensweise vor. Vorzugsweise wird ausgehend von einer Endform
eine Vorform bzw. das Walzwerkzeug zur Herstellung der Endform wie auch das Pressenwerkzeug
zur Herstellung der Vorform berechnet.
[0061] Schließlich ist ein Computerprogrammprodukt mit Programmcodemitteln offenbart, die
auf einem computerlesbaren Medium gespeichert sind, um zumindest eines der oben beschriebenen
Verfahren durchzuführen, wenn das Programm auf einem Computer ausgeführt wird. Ein
computerlesbares Medium ist beispielsweise ein magnetisches, ein magnetooptisches
oder ein optisches Speichermedium. Des Weiteren wird beispielsweise ein Speicherchip
verwendet. Daneben kann ein computerlesbares Medium auch mittels eines Femspeichers,
beispielsweise mittels eines Computernetzwerkes realisiert sein.
[0062] Das Computerprogramm kann beispielsweise in einer Maschine zur Oberflächenverdichtung
hinterlegt sein. Auch kann eine Berechnung getrennt von der Maschine zur Oberflächenverdichtung
erfolgen. Die Maschine verfügt jedoch über eine Steuerung, insbesondere eine weg-
und/oder kraftgeführte Steuerung, in der die Koordinaten und Bewegungsabläufe eingebbar
sind, um die Vorform zu verdichten.
[0063] Weiterhin wird eine Presswerkzeugform vorgesehen, mit der eine Vorform aus Sintermaterial
gepresst werden kann, die nachfolgend auf eine Endform oberflächenverdichtet wird.
Diese Presswerkzeugform ist iterativ berechnet. Vorzugsweise wird dabei ebenfalls
von Daten einer Endkontur des Werkstücks mit dessen Verzahnung ausgegangen.
[0064] Auch kann ein Walzprüfstand vorgesehen sein, der die Möglichkeit bietet, Testwalzungen
für unterschiedlichste Oberflächenverdichtungen vornehmen zu können. Darüber können
insbesondere auch Daten ermittelt werden, die ausgewertet in die Berechnungsverfahren
eingehen können. Beispielsweise können hierfür geeignete Kennwerte aus einer Vielzahl
von Messungen gebildet werden. Darüber können beispielsweise Startwerte für die iterative
Berechnung von Vorform, Werkzeug oder Presswerkzeug erfolgen. Auch kann der Walzprüfstand
eine automatisierte Vermessung von oberflächenverdichteten Werkstücken, die eine Verzahnung
aufweisen, besitzen.
Im folgenden werden weitere Gedanken vorgeschlagen, die mit den bisherigen vorgeschlagenen
Aspekten kombiniert ausführbar sind.
[0065] Gemäß einem weiteren Gedanken der verknüpft, einsetzbar ist, wird ein Verfahren zur
Herstellung einer Verzahnung aus verdichtetem Sintermaterial vorgesehen, wobei eine
vorverdichtete Zahnvorform zumindest in einem Bereich mittels iterativ ermittelter
Daten zumindest um 0,05 mm an ihrer Oberfläche auf ihre Endform verdichtet wird, und
eine Güte der Endform zumindest in einem Bereich von mindestens f
Hα = 4, F
α = 7 und f
fα = 7 erzielt wird. Hierbei bedeuten f
Hα die Abweichung bezüglich der Verzahnung, F
α die totale Abweichung und f
fα die Profilformabweichung der Flanken. Die angegebenen Werte entsprechen den DIN-Klassen
bezüglich der Abweichung.
[0066] Gemäß einer Weiterbildung ist vorgesehen, dass eine Iteration Parameter berücksichtigt,
die ein Werkstoffverhalten bei einem Oberflächenverdichten der Zahnform betreffen.
Eine Ausgestaltung sieht vor, dass eine Iteration zur Bestimmung einer Vorform von
eingegebenen Daten ausgeht, die aus einer Vorgabe der Endform entnommen werden. Vorzugsweise
wird zumindest ein Walzwerkzeug eingesetzt, welches die gleiche Güte aufweist wie
die später erstellte Endform. Durch die iterative Bestimmung und dadurch äußerst genaue
Bearbeitung bei der Oberflächenverdichtung wird ermöglicht, das die Güte des Werkzeugs
auf die Vorform übertragen werden kann. Insbesondere ermöglicht die äußerst genaue
Oberflächenverdichtung, dass die Verzahnung nach dem Oberflächenverdichten ohne weiteren
materialabtragenden Nachbearbeitungsschritt diese Güte der Endform aufweist. Beispielsweise
wird ein Werkstück mit der Verzahnung eine Kerndichte von mindestens 7,4 g/cm
3 hergestellt mit einer Oberflächendichte, die zumindest in einem Bereich einer Zahnflanke
maximal ist, wobei die maximale Oberflächendichte sich in dem Bereich zumindest 0,02
µm in die Tiefe erstreckt.
[0067] Gemäß einem weiteren Gedanken, der verknüpft einsetzbar ist, wird ein Verfahren zur
Herstellung einer Verzahnung aus verdichtetem Sintermaterial, wobei eine vorverdichtete
Zahnvorform zumindest in einem Bereich mittels iterativ ermittelter Daten auf ihre
Endform verdichtet wird, und eine Rauhigkeit in dem Bereich gegenüber der Vorform
um zumindest 400 % verbessert wird, wobei eine Oberflächenhärte von zumindest 130
HB eingestellt wird. Vorzugsweise wird eine Kerndichte der Endform eingestellt, die
zumindest eine Dichte von 7,3 g/cm
3 aufweist, und eine Oberflächenhärte aufgeprägt, die einen konvexen Verlauf von der
Oberfläche hin zu einer Mitte der Endform aufweist.
[0068] Die Verzahnung aus vorverdichtetem Material weist in einem ersten oberflächenverdichteten
Bereich eine Rauhigkeit aufweist, die um mindestens 400 % kleiner ist als eine Rauhigkeit
in einem zweiten Bereich, der geringer oder gar nicht oberflächenverdichtet ist. Die
Rauhigkeit R
z beträgt beispielsweise im ersten Bereich weniger als 1 µm. Eine weitere Ausgestaltung
sieht vor, dass eine Oberflächenhärte von zumindest 700 HV [0,3] an der Oberfläche
der Endform vorliegt, während in einer Tiefe von 0,4 mm von der Oberfläche zumindest
eine Härte von 500 HV [0,3] vorhanden ist. Eine andere Ausgestaltung weist eine Oberflächenhärte
von zumindest 700 HV [0,3] an der Oberfläche einer Zahnflanke und in einem Zahngrund
auf, wobei eine Härte von zumindest 500 HV [0,3] in einer Tiefe von 0,6 mm von der
Oberfläche im Zahngrund und eine Härte von zumindest 500 HV [0,3] in einer Tiefe von
0,8 mm von der Oberfläche an der Zahnflanke vorliegt. Durch die Herstellung der Oberflächenverdichtung
wird ermöglicht, genaue Verdichtungen wie auch Härtungen entsprechend gewünschter
Vorgaben gezielt einstellen zu können.
[0069] Gemäß einem weiteren Gedanken, der verknüpft einsetzbar ist, wird ein Berechnungsverfahren
zur Auslegung einer Vorform einer Verzahnung aus Sintermaterial vorgeschlagen, wobei
Daten in das Berechnungsverfahren eingehen, die aus einer vorgegebenen Endform der
Verzahnung ermittelt werden, in Abhängigkeit von zumindest einer Verwendungsbedingung
der Endform ein oder mehrere Belastungsparameter der Verzahnung ermittelt werden,
ein lokales Aufmaß der Vorform berechnet wird, die mit einer erwarteten Verdichtung
der Vorform an der Oberfläche korreliert, wobei eine Belastung des Sintermaterials
unterhalb der Oberfläche in die Berechnung mit eingeht.
[0070] Vorzugsweise wird der Berechnung zusätzlich ein Eindringen des Werkzeugs in das herzustellende
Werkstück bei der Berechnung zugrundegelegt wird, wobei insbesondere das Verhalten
des Sintermaterials beim Eindringen und nach dem Eindringen Berücksichtigung finden
kann. Beispielsweise sieht das Berechnungsverfahren vor, dass ein elastisches Verformen
des zu verdichtenden Sintermaterials berücksichtigt wird. Auch kann das Berechnungsverfahren
vorsehen, dass ein elastisch-plastisches Verformen des an der Oberfläche zu verdichtenden
Sintermaterials berücksichtigt wird. Vorzugsweise geht eine Tiefe einer maximalen
Belastung unterhalb der Oberfläche beispielsweise bei einer Verwendung des Werkstücks
als kraftübertragendes Zahnrad in das Berechnungsverfahren ein. Das Berechnungsverfahren
kann weiterhin ein Schrumpfen des Sintermaterials beim Sintern in die Berechnung eingehen
lassen. Auch können empirisch ermittelte Daten ebenfalls in die Berechnung eingehen.
[0071] Gemäß einem weiteren Gedanken der verknüpft einsetzbar ist, wird ein Berechnungsverfahren
zur Auslegung eines Werkzeugs zur Oberflächenverdichtung einer Vorform einer Verzahnung
aus insbesondere verdichtetem Sintermaterial zur Erstellung einer vorgegebenen Zahngeometrie
vorgeschlagen, wobei ermittelte Daten aus der vorgegebenen, herzustellenden Zahngeometrie
zur Berechnung von Werkzeugmaschinenkinematiken unter Berücksichtigung von miteinander
assoziierten Maschinenachen eines Werkstückes, aus dem das herzustellende Werkzeug
geformt wird, und zumindest eines Werkzeugformgebers, deren gekoppelter Systemkoordinaten
und deren Bewegung zueinander, iterativ miteingehen. Damit besteht nun die Möglichkeit,
anstatt über wiederholte Versuche, Messergebnisse und Anpassungen des Werkstückformgebers
schließlich eine endgültige Form zu finden, dieses mittels einer iterativen Berechnung
durchzuführen. Dieses ist wesentlich zeitersparender und ermöglicht die Berücksichtigung
unterschiedlichster Einflussparameter. Insbesondere ist auch eine Simulation der Auslegung
ermöglicht, so dass beispielsweise eine Wirkweise des herzustellenden Werkzeugs auf
eine ausgelegte Vorform in der Simulation überprüfbar wird.
[0072] Gemäß einer Ausgestaltung gehen in das Berechnungsverfahren Kontaktbedingungen zwischen
dem herzustellenden Werkstück und dem Werkzeugformgeber zwischen einer Spitze und
einem Fuß der Verzahnung ein. Vorzugsweise geht hierbei auch im Bereich eines Fußes
der Verzahnung eine maximale Spannung an der Oberfläche in die Berechnung mit eingeht.
Des weiteren besteht die Möglichkeit, dass im Bereich einer Flanke der Verzahnung
eine maximale Spannung unterhalb der Oberfläche in die Berechnung mit eingeht. Dieses
Verfahren ist insbesondere für Sintermaterialien geeignet, aber auch bei Stahlwerkstücken
oder Werkstücken aus anderen Werkstoffen.
[0073] Gemäß einem weiteren Gedanken, der verknüpft einsetzbar ist, wird ein Pressformwerkzeug
mit einer Pressengeometrie zur Herstellung einer Vorform einer Verzahnung aus Sintermaterial
vorgeschlagen, wobei die Pressengeometrie eine an ein Oberflächenverdichten der Verzahnung
angepassten Verlauf mit zumindest einer Erhebung aufweist, die zumindest im Bereich
der Verzahnung der Vorform eine Vertiefung erzeugt, die mit Sintermaterial beim Oberflächenverdichten
auffüllbar ist.
[0074] Vorzugsweise bewirkt die Erhebung auf einer Stirnseite der Vorform eine Vertiefung
im Bereich eines Kopfes eines Zahnes der Verzahnung. Beispielsweise durch iterative
Berechnung lässt sich die Höhe der Erhebung bzw. Tiefe der Vertiefung wie auch weitere
Abmessungen hiervon bestimmen. Eine weitere Ausgestaltung sieht anstatt einer einseitigen
Erhebung vor, dass eine beidseitige Erhebung vorgesehen ist, um an beiden Stirnseiten
des Zahnes jeweils eine Vertiefung zu bewirken. Die Erhebung ist gemäß einer Weiterbildung
in einem Bereich der Geometrie angeordnet, der auf einem Zahnkopf der Vorform eine
Vertiefung bewirkt, wobei die Erhebung eine Abmessung, dass die geformte Vertiefung
zumindest teilweise ein Wachsen des Zahnkopfes aufgrund der Bearbeitung der Vorform
in die Endform durch das Oberflächenverdichten zumindest vermindert. Auf diese Weise
lässt sich beispielsweise eine Vorform mit zumindest einer Vertiefung an einer Stirnseite
einer Verzahnung zum Ausgleich eines Materialaufwurfes bei einem Oberflächenverdichten
einer Lauffläche der Verzahnung berechnen und insbesondere fertigen. Auch lässt sich
auf diese Weise eine Vorform mit zumindest einer Vertiefung auf einem Zahnkopf einer
Verzahnung zum zumindest Vermindern eines Wachsens des Zahnkopfes in die Höhe bei
einem Oberflächenverdichten zumindest der Flanken der Verzahnung berechnen und insbesondere
fertigen. Das Berechnungsverfahren zur Ermittlung einer Geometrie einer Vorform oder
eines Pressformwerkzeugs sieht vorzugsweise vor, dass die Geometrie ausgehend von
Daten einer Endform der Vorform bestimmt und zumindest eine Vertiefung oder Erhebung
berechnet wird, die zumindest teilweise einen Ausgleich einer Materialverschiebung
beim Oberflächenverdichten bewirkt.
[0075] Gemäß einem weiteren Gedanken, der verknüpft einsetzbar ist, wird ein Verfahren vorgeschlagen,
bei dem ein reversierendes Rollen an einer Verzahnung aus Sintermaterial ausgeführt
wird, um die Vorform zur Endform eines Oberfiächenverdichtens zu verdichten. Vorzugsweise
wird vor einer Richtungsumkehr ein kurzes Entlasten der Vorform durch das Formwerkzeug
erfolgt. Es hat sich herausgestellt, dass durch das Reversieren, das bedeutet, durch
die Umkehr der Bewegung eine vergleichmäßigte Verdichtung sich schaffen lässt. Darüber
hinaus gelang es, Probleme bei der Fertigung noch weiter zu minimieren, indem der
Druck des Werkzeuges auf das Werkstück verringert wurde, bevor die Bewegungsumkehr
einsetzt. Dabei kann das Werkzeug mit dem Werkstück in Kontakt bleiben. Es kann aber
auch sich kurz von der Oberfläche lösen.
[0076] Gemäß einem weiteren Gedanken, der verknüpft einsetzbar ist, wird eine Oberflächenverdichtung
eines Werkstücks mit zumindest einer Verzahnung aus Sintermaterial vorgeschlagen,
wobei eine erste Oberfläche des Werkstücks mit einem anderen Verfahren verdichtet
ist als eine zweite Oberfläche des Werkstücks. Vorzugsweise weist eine erste Verzahnung
des Werkstücks eine andere Verdichtung aufweist als eine zweite Verzahnung des Werkstücks.
Eine Weiterbildung sieht vor, dass eine Innenverzahnung des Werkstücks eine andere
Oberflächenverdichtung erfährt als eine Außenverzahnung des Werkstücks. Auch besteht
die Möglichkeit, dass eine Außenverzahnung mittels eines Wälzverfahrens oberflächenverdichtet
ist, während eine zweite Fläche eine Bohrung ist, die mit einem anderen Verfahren
oberflächenverdichtet ist. Vorzugsweise erhält eine Bohrung im Werkstück nach einem
Oberflächenverdichten eine gehärtete Oberfläche und wird anschlie-βend auf eine Endform
gebracht. Dieses erlaubt die Nutzung der Bohrung für eine Welle oder eine Achse. Eine
Verbesserung der Genauigkeit ist dadurch erzielbar dass nach einer Härtung der Verzahnung
eine Oberflächenverdichtung erfolgt.
[0077] Gemäß einem weiteren Gedanken, der verknüpft einsetzbar ist, wird eine Welle mit
zumindest einer ersten und mit einer zweiten Verzahnung, wobei die erste Verzahnung
aus Sintermaterial gewälzt und obertlächenverdichtet ist. Im folgenden werden Merkmale
bezüglich der Welle beziehungsweise der Verzahnungen angegeben. Hierbei kann für weitere
Ausgestaltungen insbesondere auch die weitere Offenbarung bezüglich der Verzahnung,
der Materialien, der Herstellungsschritte, usw. genutzt werden.
[0078] Gemäß einer Ausgestaltung weist die Welle eine zweite Verzahnung auf, die nach einem
anderen Verfahren hergestellt ist als die erste Verzahnung. Dieses ermöglicht eine
Vielzahl an Kombinationen, die für jeden Beanspruchungsfall verschiedene Materiallösungen
vorsieht. Die zweite Verzahnung bildet gemäß einer weiteren Ausgestaltung mit der
ersten Verzahnung ein Werkstück. Beispielsweise können beide Verzahnungen zusammen
in einer Pressmaschine hergestellt worden sein. Vorzugsweise sind die erste und die
zweite Verzahnung iterativ berechnet und entsprechend hergestellt worden. Gemäß einer
Ausgestaltung kann die Herstellung nacheinander, gemäß einer anderen Ausgestaltung
aber auch gleichzeitig erfolgen. Insbesondere gilt dieses auch für weitere Bearbeitungsschritte
wie zum Beispiel eine Oberflächenverdichtung.
[0079] Eine Weiterbildung sieht vor, dass die zweite Verzahnung eine gehärtete Oberfläche
ohne Oberflächenverdichtung aufweist. Für einige Belastungsfälle ist die durch das
Sintern erzielte Dichte oder dem verwendeten Material innewohnende Festigkeit ausreichend.
Dieses gilt beispielsweise für Pumpenanwendungen.
[0080] Weiterhin hat es sich als vorteilhaft erwiesen, wenn zumindest die erste Verzahnung
zumindest an einem Zahn jeweils verschiedene Flankensteigungen auf gleicher Höhe des
Zahns aufweist. Dieses ist bei Anwendungen vorteilhaft, bei denen eine Hauptdrehrichtung
und Insbesondere nur eine Drehrichtung der Welle vorgegeben ist. Die unterschiedlichen
Flankensteigungen können dadurch verschleiß- und geräuschmindernd ausgelegt werden.
[0081] Eine andere Ausgestaltung sieht vor, dass die zweite Verzahnung geschmiedet ist.
Sie kann zusätzlich oberflächenverdichtet sein. Diese Verzahnung kann beispielsweise
eine größere Kraftübertragung aufnehmen als die erste Verzahnung.
[0082] Vorzugsweise ist die zweite Verzahnung aus einem anderen Material als die erste Verzahnung
ist. Beispielsweise ist die zweite Verzahnung aus Stahl. Die zweite Verzahnung kann
jedoch auch aus einem anderen Sintermaterial bestehen als die erste Verzahnung. Zusätzlich
kann die Welle ebenfalls aus Sintermaterial sein. Sie kann beispielsweise das gleiche
Material wie die erste Verzahnung aufweisen. Auch kann die Welle zumindest zusammen
mit der ersten Verzahnung gebildet werden, d.h. aus Pulvermaterial verpresst werden,
vorzugsweise in einer gemeinsamen Pressform.
[0083] Ein beispielhaftes Verfahren zur Herstellung der oben beschriebenen Welle kann auch
vorsehen, dass zumindest die erste Verzahnung eine Oberflächenverdichtung erhält und
eine Bohrung zur Aufnahme der Welle oberflächenverdichtet, gehärtet und anschließend
gehont wird, bevor die Welle und die erste Verzahnung miteinander verbunden werden.
Hierfür erfolgt vorzugsweise ausgehend von einer Endform der Welle mit der ersten
Verzahnung eine iterative Berechnung einer Vorform der ersten Verzahnung.
[0084] Bevorzugte Anwendungen für eine derartige Welle ergeben sich in der Kraftfahrzeugtechnik
wie auch im Getriebebau sowie bei Haushaltsgeräten.
[0085] Gemäß einem weiteren Gedanken der verknüpft einsetzbar ist, wird eine Vorform zur
Herstellung einer Verzahnung aus Sintermaterial genutzt, wobei die Vorform ein negatives
Aufmaß aufweist. Vorzugsweise ist das negative Aufmaß zumindest auf einer Flanke eines
Zahnes der Verzahnung angeordnet ist. Insbesondere kann das negative Aufmaß asymmetrisch
entlang der Flanke verlaufen.
[0086] Eine Weiterbildung sieht vor, dass auf jeder Flanke eines Zahns ein negatives Aufmass
vorgehen ist. Beispielsweise weist ein Zahn auf gleicher Höhe ein erstes negatives
Aufmaß auf einer ersten Flanke und ein zweites negatives Aufmass auf einer zweiten
Flanke aufweist, wobei die erste und die zweite Flanke zueinander asymmetrisch verlaufen.
[0087] Vorzugsweise ist das negative Aufmaß zwischen einem Kopfbereich des Zahns und einem
Aufmass auf einer Flanke des Zahns angeordnet. Zusätzlich oder alternativ kann das
negative Aufmass in einem Eckbereich des Zahnfußes angeordnet sein. Weiterhin besteht
die Möglichkeit, dass eine Flankensteigung der Flanken eines Zahnes verschieden sind.
[0088] Neben einer Außenverzahnung oder sonstigen Verzahnungsart wird eine Oberflächenverdichtung
auch bei einer Verzahnung ausgeführt, die eine Innenverzahnung ist. Aus der Vorform
wird schließlich ein oberflächenverdichteten Zahnrad.
[0089] Eine Weiterbildung sieht ein Verfahren zur Herstellung einer Verzahnung aus einem
Sintermaterial vor, wobei einer Vorform zumindest ein mittels iterativer Berechnung
ermitteltes negatives Aufmaß zugeordnet wird, das bei einer Oberflächenverdichtung
der Verzahnung zumindest teilweise durch Verdrängung des Sintermaterials gefüllt wird.
Vorzugsweise wird ein zum negativen Aufmaß benachbartes Aufmassmaterial in das negative
Aufmaß verdrängt. Die Vorform kann in die angestrebte Endform oberflächenverdichtet
werden, wobei optional eine Härtung und/oder eine Oberflächenfeinbearbeitung erfolgt.
Dieses kann vorher oder nach dem Oberflächenverdichten erfolgen. Als Feinbearbeitung
kommt ein Honen wie auch ein Schleifen in Betracht.
[0090] Vorzugsweise erfolgt die Gestaltung des negativen Aufmasses über eine iterative Berechnung,
bei der eine Simulation der Oberflächenverdichtung an der Vorform ermittelt, ob das
benachbarte Aufmass von seiner Gestalt so ausgelegt ist, dass das negative Aufmass
zur angestrebten Endkontur hin geglättet werden kann. Dazu wird Maschine zur Berechnung
und/oder zur Ausführung einer Oberflächenverdichtung einer Verzahnung zur Verfügung
gestellt, wobei eine berechnete Kinematik eingebar ist, mittels der über die Oberflächenverdichtung
ein negatives Aufmaß auf einer Flanke der Verzahnung auf eine angestrebte Endkontur
glättbar ist.
[0091] Gemäß einem weiteren Gedanken der verknüpft mit den weiteren Merkmalen der Offenbarung
einsetzbar ist, wird ein Verfahren zur Herstellung einer Oberflächenverdichtung an
einer Verzahnung vorgeschlagen, wobei zumindest zwei Vorformen gleichzeitig eine Oberflächenverdichtung
in einer Vorrichtung erhalten.
[0092] Gemäß einer Ausgestaltung werden die Vorformen auf parallel angeordneten Wellen angeordnet
und gelangen gleichzeitig in Eingriff mit zumindest einem Werkzeug zur Oberflächenverdichtung.
[0093] Gemäß einer zweiten Ausgestaltung werden zumindest zwei Vorformen auf einer gemeinsamen
Welle angeordnet und gemeinsam in Eingriff mit zumindest einem Werkzeug zur Oberflächenverdichtung
gebracht.
[0094] Des Weiteren wird eine Vorrichtung zur Herstellung einer Oberflächenverdichtung an
einer Verzahnung vorgeschlagen, wobei zumindest zwei Vorformen zur Oberflächenverdichtung
in der Vorrichtung haltbar und gleichzeitig bearbeitbar sind.
[0095] Beispielsweise ist vorgesehen, dass eine Bewegung zumindest einer Welle vorgesehen
ist, bei der beide Vorformen in Eingriff mit einem Werkzeug zur Oberflächenverdichtung
gelangen. Eine Weiterbildung sieht vor, dass zumindest drei Wellen für zumindest zwei
Vorformen und zumindest ein Werkzeug parallel zueinander angeordnet sind und ein Dreieck
bilden, wobei zumindest eine der Wellen auf die beiden anderen Wellen zubewegbar ist.
Eine weiter Ausgestaltung sieht vor, dass zumindest zwei Vorformen auf einer gemeinsamen
Welle anbringbar sind, wobei das Werkzeug eine größere Länge aufweist als eine addierte
Länge zumindest beider Vorformen. Vorzugsweise können die Vorformen mit ihren Stirnflächen
aneinander liegen. Eine andere Ausgestaltung sieht vor, dass zwischen den Vorformen
ein Abstand angeordnet ist, wobei das Werkzeug längs der Welle über beide äußeren
Stirnflächen der Vorformen hinausragt.
[0096] Gemäß einem weiteren Gedanken der verknüpft mit den weiteren Merkmalen der Offenbarung
einsetzbar ist, wird ein Bauteil mit einer oberflächenverdichteten Verzahnung aus
Sintermaterial vorgeschlagen, wobei das Bauteil über einen Querschnitt betrachtet,
einen Gradienten bezüglich verwendeter Sintermaterialien aufweist.
[0097] Vorzugsweise weist das Bauteil einen Gradient auf, der eine Sprungfunktion aufweist.
Die Sintermaterialien sind zumindest in diesem Bereich mit einer Übergangsgrenze versehen.
Gemäß einer Ausgestaltung ist diese Übergangsgrenze entlang der gesamten Fläche zwischen
ersten und zweiten Sintermaterial vorhanden. Eine andere Ausgestaltung sieht vor,
dass in einem Bereich keine feste Grenze sondern ein gradueller Übergang vorliegt.
Insbesondere kann vorgesehen sein, dass das Bauteil verschiedene Sintermaterialen
aufweist, die sich ineinander erstrecken, ohne eine ausgeprägte Durchmischungszone
mit steigendem oder abnehmendem Gradienten aufzuweisen.
[0098] Eine erste Weiterbildung des Bauteils beinhaltet, dass das Sintermaterial der Verzahnung
eine geringere Kerndichte aufweist als das Sintermaterial eines sich an die Verzahnung
anschließenden Bereich des Bauteils. Eine zweite Weiterbildung des Bauteil sieht vor,
dass das Sintermaterial der Verzahnung eine höhere Kerndichte aufweist als das Sintermaterial
eines sich an die Verzahnung anschließenden Bereichs des Bauteils.
[0099] Eine weitere Ausgestaltung weist ein Bauteil auf, das eine erste Verzahnung mit einem
ersten Sintermaterial hat und eine zweite Verzahnung mit einem zweiten Sintermaterial
hat.
[0100] Vorzugsweise weist eine Verzahnung unterschiedliche Flankenwinkel an einem ein Zahn
auf gleicher Höhe auf.
[0101] Beispielsweise kann ein erstes Sintermaterial in einem äußeren Bereich des Bauteils
angeordnet sein und die Verzahnung bilden, und ein zweites Sintermaterial ist in einem
inneren Bereich des Bauteils angeordnet und bildet eine Bohrung.
[0102] Des weiteren wird Verfahren zur Herstellung einer oberflächenverdichteten Verzahnung
an einem Bauteil vorgeschlagen, wobei ein erstes Sintermaterial in eine Form eingelassen
wird, bevor ein zweites Sintermaterial hinzugeführt wird, anschließend ein Verpressen
und Sintern erfolgt und mittels einer Oberflächenverdichtung der Verzahnung nur eines
der beiden Sintermaterialen verdichtet, während das andere Sintermaterial keinerlei
Veränderung erfährt.
[0103] Eine Weiterbildung sieht vor, dass eine zweiter Oberflächenverdichtung ausgeführt
wird, die nur das noch nicht oberflächenverdichtete Sintermaterial betrifft. Vorzugsweise
ist vorgesehen, dass das erste Sintermaterial zumindest eine Oberfläche der Verzahnungsflanken
bildet und das zweite Material eine Unterfütterung der Verzahnung bildet.
[0104] Ein weiteres vorgeschlagenes Verfahren zur Herstellung einer oberflächenverdichteten
Verzahnung an einem Bauteil sieht vor, ein erstes Sintermaterial in eine Form einzulassen,
bevor ein zweites Sintermaterial hinzugeführt wird, anschließend ein Verpressen und
Sintern auszuführen und mittels einer Oberflächenverdichtung der Verzahnung das erste
und das zweite Sintermaterial zu verdichten.
[0105] Für die Durchführung der Verfahren hat es sich als vorteilhaft erwiesen, dass ein
Bewegungsablauf zur Oberflächenverdichtung unter Berücksichtung eines Materialverhaltens
von zumindest einem der beiden Sintermaterialien iterativ bestimmt wird.
[0106] Eine Weiterbildung für beide Verfahren sieht vor, dass zwischen der Form, insbesondere
einer Pressform, und einem einzufüllenden Sintermaterial eine Relativdrehung wirkt,
so dass das Sintermaterial in Abhängigkeit von einer Geschwindigkeit der Relativdrehung
sich in einem äußeren Bereich der Form ansammelt.
[0107] Im übrigen kann auch vorgesehen sein, dass das erste und zumindest das zweite Sintermaterial
zumindest über einen Zeitraum überlappend der Form zugegeben werden.
[0108] Des weiteren wird auf die
US 5,903,815 verwiesen. Aus dieser gehen verschiedene Sintermateriaiien, Bedingungen für Sintermaterialien,
Formen, Grundsätze bezüglich der Verarbeitung von zwei oder mehr Sintermaterialien,
Anwendungen und Verfahrensschritte hervor.
[0109] Gemäß einem weiteren Gedanken wird vorgeschlagen, dass insbesondere bei einem geschmiedetem
Zahnrad, Kettenrad oder Zahnkranz das Herstellungsverfahren neben dem Oberflächenverdichtungsschritt
der Verzahnung auch ein Schleifen oder Honen der verdichteten Zahnflanken und oder
Zahnfüße vorgesehen wird. Vorzugsweise ist durch das Schmieden eine Dichte von zumindest
7,6 g/cm
3 als Kerndichte erzielt. Das Oberflächenverdichten kann daher eine Vollverdichtung
und/oder auch eine Präzision der Gestalt der Verzahnung bewirken. Eine Weiterbildung
sieht vor, dass für einen materialabtragenden Bearbeitungsschritt nach dem Oberflächenverdichten
ein Aufmaß für diesen Schritt in einem Bereich 4 µm bis 8 µm Material über dem Endmaß
steht. Wird anstatt eines Schmiedens ein Verpressen, Sintern und Härten, insbesondere
Einsatzhärten ausgeführt, so wird für ein Honen vorzugsweise 30 µm bis 50µm und für
en Schleifen 50µm bis 0,3 mm, vorzugsweise 0,1 mm bis 0,2 mm an Aufmaß nach dem Oberflächenverdichten
zur Verfügung gestellt. Durch die iterative Berechnung wird ermöglicht, die Bereiche
und Aufmasse vorab ermitteln und später im Verfahren auch so umsetzen zu können. Für
eine Bohrung im Zahnrad, Kettenrad oder Zahnkranz wird vorzugsweise ebenfalls eine
Oberflächenverdichtung vorgesehen, gefolgt von einem Härten und anschließendem vorzugsweise
Honem. Die Bohrung kann dafür ebenfalls nach dem Oberflächenverdichten noch über ein
Aufmass zwischen 30 µm und 50 µm verfügen.
[0110] Ein weiterer Vorteil hat sich ergeben, wenn eine Schmierung beim Oberflächenverdichten
erfolgt. Neben der Nutzung von Emulsionen kann insbesondere auch mit Ölen geschmiert
werden. Dieses ist bevorzugt bei einem Warmwalzen, zum Beispiel bei Temperaturen von
über 220°C. Darüber hinaus wird vorgeschlagen, das Warmwalzen bei einer Temperatur
zwischen 500°C und 600°C durchzuführen, wobei vorzugsweise eine Ölkühlung genutzt
wird, um einerseits zu schmieren, andererseits auch das Werkzeug zu kühlen.
[0111] Im Folgenden wird die Erfindung beispielhaft im Einzelnen anhand der Zeichnung erläutert.
Diese dargestellten Ausgestaltungen sind jedoch nicht beschränkend für den Umfang
und bezüglich Einzelheiten der Erfindung auszulegen. Vielmehr sind die aus den Figuren
hervorgehenden Merkmale nicht auf die jeweils einzelnen Ausgestaltungen beschränkt.
Vielmehr sind diese Merkmale mit jeweils anderen, in der Zeichnung oder/und in der
Beschreibung einschließlich der Figurenbeschreibung angegebenen Merkmale jeweils zu
nicht näher dargestellten Weiterbildungen kombinierbar.
[0112] Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Wälzanordnung,
- Fig. 2
- einen ersten Zahn,
- Fig. 3
- einen zweiten Zahn,
- Fig. 4
- einen dritten Zahn,
- Fig. 5 bis 7
- verschiedene Aufmaßverläufe verschiedener Verzahnungselemente,
- Fig. 8
- ein erstes Verfahrensschema,
- Fig. 9
- ein zweites Verfahrensschema,
- Fig. 10
- einen Aufmaßverlauf eines Verzahnungselementes eines Wälzwerkzeuges,
- Fig. 11
- eine schematische Ansicht einer berechneten Vertiefung an einer Stirnseite,
- Fig. 12
- eine schematische Ansicht berechneter Extremfälle von Werkzeugen,
- Fig. 13
- eine schematische Ansicht eines Vorgehens bei der iterativen Berechnung und Verknüpfungen
bei einer Simulation,
- Fig. 14,
- eine Ansicht von Dichteverläufen in Abhängigkeit von verschiedenen Ausgangsdichten
der verwendeten Vorformen,
- Fig. 15
- einen Überblick über die ermittelten Fehler, die bei unterschiedlichen Oberflächenverdichtungsschritten
auftreten und das Materialverhalten mitcharakterisieren,
- Fig. 16
- einen Härteverlauf in HV auf einer Flanke einer Verzahnung bei verschiedenen Oberflächenverdichtungsschritten,
- Fig. 17
- einen Härteverlauf in HV in einem Fußbereich einer Verzahnung bei verschiednen Oberflächenverdichtungsschritten,
- Fig. 18
- eine schematische Ansicht von verschiedenen berechneten Aufmassverläufen für verschiedene
Dichten,
- Fig. 19
- eine schematische Darstellung von Parametern, die in die iterative Berechnung eingehen
können.
[0113] Fig. 1 zeigt eine beispielhafte Wälzanordnung in schematischer Ansicht. Ein erstes
Walzwerkzeug 101 mit einer ersten Verzahnung 102 ist um eine erste Achse 103 in einer
Rotationsrichtung 104 drehbar gelagert. Die erste Verzahnung 102 befindet sich mit
einer zweiten Verzahnung 105 einer Vorform 106 in Eingriff. Die Vorform 106 ist um
eine zweite Achse 107 drehbar gelagert. Entsprechend resultiert eine zweite Rotationsrichtung
108. Des Weiteren befindet sich die zweite Verzahnung 105 mit einer dritten Verzahnung
109 eines zweiten Walzwerkzeuges 110 im Eingriff. Dieses zweite Walzwerkzeug 110 ist
um eine dritte Achse 111 in einer dritten Rotationsrichtung 112 drehbar gelagert.
Beispielsweise können die erste Achse 103 oder die zweite Achse 107 Festachsen sein,
während die beiden andern Achsen eine Zustellbewegung ausführen können. Beispielsweise
ist die dritte Achse 111 in einer Verschiebungsrichtung 113 längs einer Verbindungslinie
114 der ersten 103, der zweiten 107 und der dritten Achse 111 verschiebbar. Beispielsweise
kann ein Maßwalzvorgang vorgenommen werden. Hierbei werden insbesondere Zahnflanken
lediglich geringfügig verdichtet und insbesondere nicht die Zahngründe verdichtet.
Hierbei kommt es zu einer Oberflächenverdichtung in einem gewünschten Bereich. Bei
einer Oberflächenverdichtung kann andererseits auch nur oder auch zusätzlich der Zahngrund
oberflächenverdichtet werden. Beispielsweise findet dafür während eines Walzvorganges
eine fortschreitende Verschiebung in Richtung der Verschiebungsrichtung 113 statt.
Insbesondere wird mittels des ersten und des zweiten Walzwerkzeuges 101, 110 auch
ein Bereich der Zahnfüße der Vorform 106 verdichtet. Zur Verstellung des ersten und/oder
des zweiten Walzwerkzeuges 110 sowie zur Aufprägung eines für einen Walzvorgang notwendigen
Druckes ist eine nicht dargestellte Verstellvorrichtung vorzugsweise mit einem Getriebe
vorgesehen. Darüber können insbesondere auch sehr hohe Drücke aufgebracht werden.
[0114] Fig. 2 zeigt einen ersten Zahn 201 eines nicht dargestellten zugehörigen Verzahnungselementes.
Bei diesem Verzahnungselement handelt es sich um ein Zahnrad. Eine Geometrie des Verzahnungselementes
bzw. des ersten Zahnes 201 ist dabei durch einen ersten Fußkreis 202, einen ersten
Fußnutzkreis 203, einen ersten Wälzkreis 204 und einen ersten Kopfkreis 205 charakterisiert.
An einer ersten Flanke 206 weist der erste Zahn 201 vor einem Walzvorgang einen ersten
Aufmassverlauf 207 auf. Nach einem beendeten Walzvorgang resultiert ein erster Endmaßverlauf
208, wobei entsprechend eine erste verdichtete Randschicht 209 resultiert. Schematisch
dargestellt ist diese durch eine erste Verdichtungsgrenzlinie 210 begrenzt. Diese
Linie begrenzt den Bereich des ersten Zahns 201, innerhalb dessen die volle Dichte
erreicht wird. Die volle Dichte ist dabei vorzugsweise bezogen auf eine Dichte eines
vergleichbaren pulvergeschmiedeten Zahns.
[0115] Fig. 3 zeigt einen zweiten Zahn 301 eines nicht dargestellten Verzahnungselementes.
Bei diesem Verzahnungselement handelt es sich ebenfalls um ein Zahnrad. Zweiter Zahn
301 und Zahnrad sind durch einen zweiten Kopfkreis 302, einen zweiten Wälzkreis 303,
einen zweiten Fußnutzkreis 304 und einen zweiten Fußkreis 305 charakterisiert. Zur
Erzielung eines an einer zweiten Flanke 306 und einer dritten Flanke 307 identischen
Verdichtungsverlaufes ist ein zweiter Aufmaßverlauf 308 und ein dritter Aufmaßverlauf
309 vorgesehen. Nach einem Walzvorgang resultiert auf der zweiten Flanke 306 ein zweiter
Endmaßverlauf 310 und auf der dritten Flanke 307 ein dritter Endmaßverlauf 311. Des
Weiteren resultiert eine zweite Verdichtungsgrenzlinie 312 und eine dritte Verdichtungsgrenzlinie
313. Aufgrund der durch die Wälzbewegung in einer Rotationsrichtung unterschiedlichen
Kräfte an der zweiten Flanke 306 und der dritten Flanke 307 sind der zweite Aufmaßverlauf
308 und der dritte Aufmaßverlauf 309 unterschiedlich ausgestaltet. Verdeutlicht wird
die unterschiedliche Einwirkung von Kräften an den Zahnflanken 306, 307 bei einem
Wälzvorgang durch die dargestellten Gleitgeschwindigkeitsrichtungen. An der zweiten
Flanke 306 resultieren eine erste 314 und eine zweite Gleitgeschwindigkeitsrichtung
315. Diese sind ausgehend vom zweiten Wälzkreis 303 in Richtung des zweiten Kopfkreises
302 bzw. in Richtung des zweiten Fußkreises 305 gerichtet. An der dritten Flanke 307
hingegen resultiert eine dritte Gleitgeschwindigkeitsrichtung 316 und eine vierte
Gleitgeschwindigkeitsrichtung 317, die gegeneinander gerichtet sind.
[0116] Fig. 4 zeigt einen dritten Zahn 401 eines nicht dargestellten Verzahnungselementes.
Bei diesem Verzahnungselement handelt es sich ebenfalls um ein Zahnrad. Zahnrad und
dritter Zahn 401 sind wiederum durch einen dritten Kopfkreis 402, einen Kopfnutzkreis
403, einen dritten Wälzkreis 404, einen dritten Fußnutzkreis 405 sowie durch einen
dritten Fußkreis 406 charakterisiert. Bei dem gezeigten dritten Zahn 401 handelt es
sich um eine Verzahnung mit einer Kopfrücknahme, vorzugsweise in Form einer Kopfabrundung.
Es sind jedoch auch andere Geometrien in diesem Bereich möglich. Dabei ist in einem
Zahnkopfbereich 401.1 zwischen dem dritten Kopfkreis 402 und dem Kopfnutzkreis 403
ein Zahnprofil zurückgekommen. Dies führt dazu, dass in diesem Bereich der Zahn nicht
mit einer evolventischen Gegenverzahnung in Eingriff tritt. In diesem Fall liegt ein
aktiver Zahnbereich lediglich im Bereich zwischen dem Kopfnutzkreis 403 und dem Fußnutzkreis
405 bzw. zwischen dem Kopfnutzkreis 403 und dem dritten Fußkreis 406. Ein vierter
Aufmassverlauf 407 resultiert nach einem Walzvorgang in einer vierten Verdichtungsgrenzlinie
408. Des Weiteren wird auf der vierten Flanke 409 ein vierter Endmaßverlauf 410 erzielt.
[0117] Fig. 5 zeigt einen Aufmaßverlauf zwischen zwei benachbarten Zähnen eines nicht dargestellten
Verzahnungselementes. Bei diesem Verzahnungselement handelt es sich wiederum um ein
Zahnrad. Zahnrad und Zähne sind durch einen vierten Fußkreis 502, einen vierten Nutzfußkreis
503 der Vorform, einen fünften Nutzfußkreis 504 der Vorform nach einem Schleifvorgang,
einen vierten Kopfkreis 505 nach einem Fräsvorgang und einen fünften Kopfkreis 506
nach einem Finishingvorgang charakterisiert. Nach einem Walzvorgang resultiert ein
fünfter Endmaßverlauf 507. Auf der Abzissenachse ist eine laterale Abmessung in Millimetern
aufgetragen. Auf der Ordinatenachse ist die entsprechend dazu senkrecht ausgerichtete
laterale Abmessung ebenfalls in Millimetern aufgetragen. Die Verzahnung verläuft dabei
vollständig in der Zeichenebene.
[0118] Fig. 6 zeigt eine Zusammenstellung weiterer Aufmaßverläufe. Auf der Abzissenachse
ist die nomierte Bodenlänge entlang einer Flankenlinie eines Verzahnungselementes
dargestellt. Diese Bogenlinie bezieht sich dabei jeweils auf einen Verlauf von einem
Zahnkopf eines ersten Zahns zu einem Zahnkopf eines benachbarten Zahns. Auf der oberen
Abzissenachse ist entsprechend die absolute Bogenlänge der entsprechenden Flankenlinie
in Millimetern dargestellt. Die linke Ordinatenachse gibt ein Aufmaß in Millimetern
an. Die rechte Ordinatenachse beschreibt den entsprechenden Radius der zugehörigen
Verzahnung. Dargestellt sind ein sechster Aufmaßverlauf 601, ein siebter Aufmaßverlauf
602 und ein achter Aufmaßverlauf 603. Des Weiteren ist ein zugehöriger Radius 604
der entsprechenden Verzahnung dargestellt. Der sechste Aufmaßverlauf 601 und der achte
Aufmaßverlauf 603 sind hierbei symmetrisch zu einer Zahngrundsymmetrielinie 605 ausgeführt.
Der siebte Aufmaßverlauf 607 ist dagegen unsymmetrisch ausgestaltet. In der Nähe der
Zahnsymmetriegrundlinie 605, also im Zahngrundbereich, weisen die Aufmaße jeweils
ein lokales Minimum auf. Damit wird eine Verminderung eines Spannungsriss-Risikos
begünstigt.
[0119] Fig. 7 zeigt einen weiteren Aufmaßverlauf. Gezeigt ist ein neunter Aufmaßverlauf,
der von einem linken Zahnkopf 702 zu einem rechten Zahnkopf 703 asymmetrisch verläuft.
Wie bereits in Fig. 6 gezeigt ist auch hier ein Aufmaß im Bereich eines Zahngrundes
704 geringer als im Bereich der fünften 705 und der sechsten Flanke 706. Dies dient
insbesondere einer Vermeidung von Spannungsanrissen.
[0120] Fig. 8 zeigt ein erstes Verfahrensschema. Ausgehend von einer Zielvorgabe 801, welche
die Geometrie, ein zu übertragendes Drehmoment eines Zahnrades und eine Druckverteilung
umfasst, wird mit einem ersten Geometrieerzeugungsmodul 802 eine Geometrie eines Walzwerkzeuges
generiert. Daneben wird sowohl anhand der Zielvorgabe 801 als auch anhand der Geometrie
des Walzwerkzeuges eine Geometrie einer Vorform in einem zweiten Geometrieerzeugungsmodul
803 generiert. In einem ersten Simulationsmodul 804 wird ein Wälzvorgang simuliert.
Dabei wird sowohl eine Kinematik des Wälzvorganges als auch der Verdichtungsvorgang,
der beim Wälzvorgang hervorgerufen wird, simuliert. Dabei wird insbesondere eine Umverteilung
von Material, wie sie zum Beispiel in Fig. 3 skizziert ist, berücksichtigt. Die Simulation
einer plastischen Verformung erfolgt hierbei beispielsweise mittels einer Finite-Elemente-Methode.
Dieses kann mit einem CAD-Programm gekoppelt werden. Optional kann ein zweites Simulationsmodul
805 zur Simulation einer Verspannung berücksichtigt werden. In dieses Modul gehen
sowohl einerseits die Zielvorgabe 801 als auch die Geometrie der Vorform ein. Andererseits
ermöglicht das zweite Simulationsmodul 805 des Weiteren eine Korrektur der ermittelten
Geometrie der Vorform. Insbesondere können das erste Geometrieerzeugungsmodul 802,
das zweite Geometrieerzeugungsmodul 803, das erste Simulationsmodul 804 und gegebenenfalls
das zweite Simulationsmodul 805 in einer Optimierungsschleife wiederholt ausgeführt
werden.
[0121] Fig. 9 zeigt ein zweites Verfahrensschema. in einem ersten Schritt 901 wird ein neunter
Aufmaßverlauf 902 eines Zahnprofils 903 generiert. Anschließend wird in einem zweiten
Schritt 904 ein zweites Zahnprofil 905 eines dritten Walzwerkzeuges 906 generiert.
Daran anschließend wird in einem dritten Schritt 907 ein Walzvorgang simuliert. Dabei
wird der Abwälzvorgang des ersten Zahnprofils 903 auf dem zweiten Zahnprofil des Walzwerkzeuges
905 und die daraus resultierende Verdichtung simuliert. Anschließend werden der erste,
zweite und dritte Schritt 901, 904, 907 in einer Variation 908 gegebenenfalls wiederholt.
[0122] Fig. 10 zeigt ein Aufmaßverlauf eines Verzahnungselementes eines Walzwerkzeuges.
Dargestellt ist ein zehnter Aufmaßverlauf 1001 eines fünften Zahns 1002 eines nicht
dargestellten Walzwerkzeuges. An einer siebten Flanke 1003 und einer achten Flanke
1004 des fünften Zahns 1002 ist ein unterschiedliches Aufmaß vorgesehen. An der siebten
Flanke 1003 ist eine Materialzugabe vorgesehen, die durch einen ersten Pfeil 1005
angedeutet ist. Dagegen ist auf der achten Flanke 1004 eine Zahnrücknahme vorgesehen,
die durch den zweiten Pfeil 1006 angedeutet ist. Das Aufmaß ist in diesem Beispiel
bezogen auf ein regelmäßiges Profil einer evolventischen Verzahnung. Durch die unsymmetrischen
Ausgestaltungen der beiden Zahnflanken 1003, 1004 wird insbesondere einer unsymmetrischen
Materialbelastung eines damit zu verdichtenden Verzahnungselementes Rechnung getragen.
Auch kann bezüglich der Endform des Werkstücks ein symmetrisches Profil beider Flanken
eines Zahnes mittels dieses Walzwerkzeugs erzielt werden, wofür Ausgleiche im Bereich
von vorzugsweise kleiner als 0,1 µm vorgenommen werden.
[0123] Fig. 11 zeigt eine schematische Ansicht einer berechneten Vertiefung an einer Stirnseite
einer Verzahnung. Die.Vertiefung dient dazu, eine Wachsen des durch die Oberflächenverdichtung
erzielten Verdrängung von Sintermaterial und damit einhergehendem Wachsen des Zahnes
in die Höhe und/oder Breite zumindest zu minimieren, wenn nicht sogar auszugleichen.
Die Form der Vertiefung ist abhängig vom Aufmaß und von den Abmaßen des Zahnes. Die
Form kann iterativ über das Berechnungsverfahren optimiert werden. Eine Simulation
ermöglicht eine Abschätzung des späteren tatsächlichen Verhaltens der Vorform.
[0124] Fig. 12 zeigt eine schematische Ansicht berechneter Extremfälle von Werkzeugen für
die Oberflächenverdichtung, die berechenbar sind. Ausgangspunkt der Berechnung ist
die linke Endgeometrie der Verzahnung. Über die Berücksichtigung von Abrollbedingungen,
von Aufmaßparameter und anderer Einflußfaktoren lassen sich iterativ die jeweils in
der Mitte und Rechts davon dargestellten Werkzeugformen ermitteln.
[0125] Fig. 13 eine schematische Ansicht eines Vorgehens bei der iterativen Berechnung und
Verknüpfungen bei einer Simulation. Ausgehend von den vorgegeben Enddaten des Werkstückes
und seiner Verzahnung können die Maschinenkinematiken modelliert werden. Hierbei wird
beispielsweise von den einander zugeordneten Maschinenachsen ausgegangen. Über die
Kinematiken und funktionalen Verknüpfungen kann sodann mittels der vorhandene Freiheitsgrade
eine Optimierung des auszulegenden Werkzeugs vorgenommen werden. Hierbei wird nochmals
auf Fig. 12 verwiesen. Die dort dargestellten Beispiele weisen entsprechende Nachteile
auf, zum Beispiel zu schwache Fußregion bei der mittleren Darstellung oder zu spitze
Kopfgestaltung bei der rechten Darstellung. Über zusätzliche Einflussparameter wie
beispielsweise Festigkeitsbetrachtungen und/oder Spannungsverläufe im Material kann
sodann eine Iteration hin zu einer für das jeweilige Anforderungsprofil geeigneten
Kontur des Werkzeugsausgeführt werden. Für das Werkzeug zur Herstellung der Vorform
wird als Ausgangspunkt beispielsweise die ermittelte Endgeometrie mit den berechneten
Aufmaßen genommen.
[0126] Fig. 14 zeigt eine Ansicht von Dichteverläufen in Abhängigkeit von verschiedenen
Ausgangsdichten der verwendeten Vorformen. Wird die Dichte der Vorform in ihrem Kern
wie auch im Verlauf nach außen hin verändert, ergeben sich Beeinflussungen betreffend
des Oberflächenverdichtungsverlaufes. Dieses geht aus der rechten Abbildung der Fig.
14 hervor. Durch Veränderungen der jeweiligen Vorform lässt sich ebenfalls der Dichteverlauf
nach einer Oberflächenverdichtung stark beeinflussen. Daher stellen die Ausgangskerndichte
wie auch die Gestalt der Vorform wichtige Parameter bei der Iteration und Berechnung
dar.
[0127] Fig. 15 gibt einen beispielhaften Überblick über die ermittelten Fehler, die bei
unterschiedlichen Oberflächenverdichtungsschritten auftreten und das Materialverhalten
mitcharakterisieren. Der Fehler wird in Fehlerklassen gemäß DIN 3962 bzw. DIN 3960
trangegeben. Ein wichtiger Punkt bei der Ermittlung einer geeigneten Oberflächenverdichtung
durch Abwälzen ist die Profiländerung des abrollenden Werkzeugs. Durch Anwendung des
obigen Berechnungsverfahrens für die Vorform und das Walzwerkzeug ist es möglich,
auf Basis der ermittelten Ergebnisse das Walzwerkzeug zu modifizieren. Dieses wird
in Fig. 15 an einer Vorform mit einer Kerndichte von 7,3 g/cm
3 dargestellt, die in Eingriff mit einem nicht modifizierten Satz an Walzwerkzeugen
stand und oberflächenverdichtet wurde. In Abhängigkeit von einer Vorschubbewegung
des Walzwerkzeuges ändert sich die Geometrie des Zahnrades. Ziel ist es, die angestrebte
Endkontur zu erreichen, wie sie vorgegeben ist. Aus den Abbildungen der Fig. 15 sind
verschiedene Zustände für unterschiedlich weite Vorschubbewegungen zu entnehmen. Exemplarisch
sind links der Profilwinkelfehler, in der Mitte der vollständige Profilformfehler
und rechts der Formfehler dargestellt. Gemessen wurden diese an dem jeweils hergestellten
Zahnrad. So führt zum Beispiel eine Zahndickenreduktion von 0,27 mm zu einer Profilwinkelabweichung
entsprechend der Klasse 7 nach DIN. Um eine notwendige Endform der Zahndickenreduktion
zu erreichen, ist aber ein Vorschub um 0,4 mm notwendig. Dieses führt aber zu einem
Ansteigen der jeweiligen Fehler. Das bedeutet, dass die gefertigte Endkontur in den
anderen Werten außerhalb der notwendigen Güteklassen zu liegen kommt. Daher wird eine
Veränderung der Geometrie des Werkzeugs notwendig. Unter Berücksichtigung der aufgefundenen
Werte als Eingangswerte lässt sich sodann ein neues Werkzeug bestimmen, wieder die
Tests durchführen und auf diese Weise iterativ eine optimierte Geometrie für das Werkzeug
bestimmen. Durch die Berechnung wird es ermöglicht, mit beispielsweise zwei oder auch
nur einer Iteration eine endgültige Kontur für das Werkzeug bestimmen zu können.
[0128] Fig. 16 zeigt einen Härteverlauf in HV auf einer Flanke einer Verzahnung aufgetragen
über die Distanz von der Oberfläche auf der x-Achse in [mm]. Bei verschiedenen Oberflächenverdichtungsschritten
kann durch geeignete Aufmaßwahl wie auch Vorschubbewegung der Profilverlauf der Härte
beeinflusst werden. Beispielsweise kann der Verlauf zumindest teilweise konvex oder
auch konkav sein. Wie angegeben, hat die mit AVA7-1 bezeichnete Vorform ein größeres
Aufmaß besessen als die mit AVA4-2 bezeichnete Vorform. Beide weisen einen entgegengesetzten
Verlauf der Härten auf: während im ersten Teil bis zum Erreichen von 550 HVAVA7-1
eine eher konvexe Form aufweist, hat AVA4-2 eine eher konkaven Verlauf. Nach Unterschreiten
von 550HV ändert sich dieses.
[0129] Fig. 17 einen Härteverlauf in HV in einem Fußbereich einer Verzahnung bei verschiedenen
Oberflächenverdichtungsschritten. Aufgrund des dortigen geringeren Aufmaßes im Vergleich
zum Flankenaufmaß sowie aufgrund der Geometrie ergibt sich ein anderer Härteverlauf.
Die Härte fällt anfangs steiler ab, geht dann jedoch annähernd in einen geraden Verlauf
mit einer nur noch geringen Neigung über.
[0130] Fig. 18 zeigt eine schematische Ansicht von verschiedenen berechneten Aufmassverläufen
für verschiedene Dichten auf Basis einer Endzahndicke. Auf der y-Achse ist der Durchmesser
aufgetragen. Auf der x-Achse ist das Aufmaß angegeben. D_a bzw. d_a gibt den Kopfnutzkreisdurchmesser
bzw. den Kopfkreisdurchmesser an, 0 ist eine Vorgabe eines Aufmasses zum Beispiel
durch einen Wert am Teilkreis, d_b ist der Grundkreisdurchmesser. A gibt den Bereich
bevorzugter Werte für den Wälzkreisbereich an. B gibt einen kritischen Bereich wieder,
da dort schon Werkstoffversagen beim Walzen auftreten kann.
[0131] Fig. 19 zeigt eine schematische Darstellung von Parametern, die in die iterative
Berechnung eingehen können. Insbesondere können dieses Orte der maximalen Beanspruchung
sein. Wie im linken Foto dargestellt, können auf der Flanke Pittingschäden auftreten.
Daher wird vorzugsweise ein Vergleichsspannungsverlauf herangezogen, bei dem gilt:
eine maximale Spannung tritt unterhalb der Oberfläche auf, insbesondere im Bereich
eines negativen Schlupfes, daher bevorzugt unterhalb des angegebenen Wälzkreisdurchmessers
d_w1, Das rechte Foto gibt einen Zahnbruch aufgrund überhöhter Biegelast an. Daraus
folgt für das Berechnungsmodell, dass ein Ort der maximalen Zahnfußbeanspruchung ermittelt
und berücksichtigt wird. Dieser kann beispielsweise über die 30°-Tangente nach DIN
oder über die Lewis-Parabel nach AGMA ermittelt werden. Für die Vergleichsspannung
wird vorzugsweise angenommen, dass eine maximale Spannung and er Oberfläche auftritt.
[0132] Fig. 20 zeigt in schematischer Ansicht eine weitere Möglichkeit, wie beispielsweise
gleichzeitig zumindest zwei Vorformen verdichtet werden können. Neben der Bewegung
des Werkzeugs kann gemäß einer Ausgestaltung auch eine Bewegung der Vorformen in Richtung
des Werkzeuges erfolgen. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, das auf einer Vorformachse
zwei oder mehr Vorformen angeordnet werden.
[0133] Die Erfindung kann beispielsweise eingesetzt werden bei Nockenwellenzahnrädern, bei
Planetenzahnrädern, bei Sonnenzahnrädern, bei Antriebszahnrädem, bei Ausgleichszahnrädern,
bei Getriebezahnrädern, bei Kupplungszahnrädern, bei Pumpenzahnrädem, bei geradverzahnten
Zahnrädern, bei schrägverzahnten Zahnrädern, bei Elektromotoren, bei Verbrennungskraftmaschinen,
bei Verstellgetrieben, bei Außen- oder Innenverzahnungen, bei Außen- oder Innenstirnradgetrieben
mit Gerad- oder Schrägverzahnung, bei Kegelradgetrieben mit Gerad-, Schräg- oder Bogenverzahnung,
bei Schraubenradgetrieben oder Schneckengetrieben wie auch bei Steilgewindewelle-
und Steilgewinde-Nabeverbindungen. Eine weitere Ausgestaltung sieht vor, dass ein
Zahnrad aus Sintermetall. Das andere kann beispielsweise aus Kunststoff oder einem
anderen Material sein. Des Weiteren besteht die Möglichkeit, dass zumindest eines
der beiden Zahnräder eine Beschichtung aufweist, die insbesondere geräuschminimierend
wirkt. Vorzugsweise kann auch ein Kegelschraubradpaar erstellt werden, um dadurch
ein Hypoidgetriebe zu bilden. Insbesondere sind die Werkstücke mir Verzahnung in der
Automobiltechnik, in der Motorentechnik, in der Getriebetechnik, bei Stelleinrichtungen,
in kraftübertragenden Vorrichtungen, bei Spielzeugen, bei feinmechanischen Vorrichtungen,
bei Haushaltsgeräten, insbesondere mobilen Haushaltsgeräte, und anderem einsetzbar.