[0001] Die Erfindung betrifft eine Flotationsvorrichtung zur Abtrennung von Feststoffpartikeln
von einer Suspension, umfassend ein Gehäuse mit einer Flotationskammer zur Aufnahme
der Suspension und mindestens eine Zuführanordnung zur Zuführung von Gas in die Flotationskammer,
wobei die mindestens eine Zuführanordnungen mindestens ein Gasverteilerelement umfasst,
das aus mindestens einem offenporigen Material gebildet ist, wobei zumindest ein Oberflächenbereich
des Gasverteilerelements derart im Bereich der Flotationskammer angeordnet ist, dass
dieser durch die Suspension benetzbar ist. Die Erfindung betrifft weiterhin die Verwendung
einer solchen Flotationsvorrichtung.
[0002] Die Flotation ist ein physikalisches Trennverfahren zur Trennung feinkörniger Feststoffgemenge,
wie beispielsweise von Erzen und Gangart, in einer wässrigen Aufschlämmung bzw. Suspension
mit Hilfe von Luftbläschen aufgrund einer unterschiedlichen Oberflächenbenetzbarkeit
der in der Suspension enthaltenen Partikel. Sie wird zur Aufbereitung von Bodenschätzen
und bei der Verarbeitung von vorzugsweise mineralischen Stoffen mit einem niedrigen
bis mittleren Gehalt an einer Nutzkomponente bzw. eines Wertstoffs verwendet, beispielsweise
in Form von Nichteisenmetallen, Eisen, Metallen der seltenen Erden und/oder Edelmetallen
sowie nichtmetallischen Bodenschätzen.
[0003] Die
WO 2006/069995 A1 beschreibt eine pneumatische Flotationszelle mit einem Gehäuse, das eine Flotationskammer
umfasst, mit mindestens einer Düsenanordnung zur Zuführung von Suspension in die Flotationskammer,
hier als Ejektoren bezeichnet, weiterhin mit mindestens Zuführanordnung zur Zuführung
von Gas in die Flotationskammer, bei Verwendung von Luft Belüftungseinrichtungen oder
Aeratoren genannt, sowie einem Sammelbehälter für ein bei der Flotation gebildetes
Schaumprodukt.
[0004] Bei der pneumatischen Flotation wird generell eine mit Reagenzien versetzte Suspension
aus Wasser und feinkörnigem Feststoff über mindestens eine Düsenanordnung in eine
Flotationskammer eingebracht. Die Reagenzien sollen bewirken, dass insbesondere die
wertvollen, bevorzugt abzutrennenden Partikel bzw. Wertstoffpartikel in der Suspension
hydrophob ausgebildet werden. Meist werden als Reagentien Xanthate eingesetzt, insbesondere
um sulfidische Erzpartikel selektiv zu hydrophobisieren. Gleichzeitig mit der Suspension
wird der mindestens einen Düsenanordnung Gas, insbesondere Luft, zugeführt, das mit
den hydrophoben Partikeln in der Suspension in Berührung kommt. Die hydrophoben Partikel
haften an sich bildenden Gasbläschen an, so dass die Gasbläschen-Gebilde, auch Aeroflocken
genannt, aufschwimmen und an der Oberfläche der Suspension das Schaumprodukt bilden.
Das Schaumprodukt wird in einen Sammelbehälter ausgetragen und üblicherweise noch
eingedickt.
[0005] Die Qualität des Schaumprodukts bzw. der Trennerfolg des Verfahrens der Flotation
ist unter anderem von der Kollisionswahrscheinlichkeit zwischen einem hydrophoben
Partikel und einem Gasbläschen abhängig. Je höher die Kollisionswahrscheinlichkeit,
desto größer ist die Anzahl an hydrophoben Partikeln, die an einem Gasbläschen anhaften,
an die Oberfläche aufsteigen und zusammen mit den Partikeln das Schaumprodukt bilden.
[0006] Ein bevorzugter Durchmesser der Gasbläschen ist dabei kleiner als etwa 5 mm und liegt
insbesondere im Bereich zwischen 1 und 5 mm. Derart kleine Gasbläschen weisen eine
hohe spezifische Oberfläche auf und sind daher in der Lage, deutlich mehr Wertstoffpartikel,
insbesondere Erzpartikel, pro eingesetzte Menge an Gas zu binden und mit sich zu nehmen,
als es größere Gasblasen in der Lage sind.
[0007] Generell steigen Gasbläschen mit größerem Durchmesser schneller auf als Gasbläschen
kleineren Durchmessers. Dabei werden die kleineren Gasbläschen von größeren Gasbläschen
aufgesammelt und vereinigen sich mit diesen zu noch größeren Gasblasen. Dadurch reduziert
sich die zur Verfügung stehende spezifische Oberfläche der Gasbläschen in der Suspension,
an der Wertstoffpartikel gebunden werden können.
[0008] Bei säulenartig ausgebildeten Flotationszellen, bei welchen ein Durchmesser der Flotationskammer
um ein Vielfaches geringer ist als deren Höhe, ist der Weg, welchen ein Gasbläschen
in der Suspension bzw. der Flotationskammer zurücklegen muss, um an die Oberfläche
der Suspension zu gelangen, besonders groß. Aufgrund des besonders langen Weges entstehen
in der Suspension besonders große Gasblasen. Dadurch sinkt der spezifische Austrag
an Wertstoffpartikeln aus der Suspension und somit auch der Wirkungsgrad der Flotationszelle.
[0009] Bei sogenannten Hybridflotationszellen, die eine Kombination einer pneumatische Flotationszelle
mit einer säulenartig ausgebildeten Flotationszelle darstellen, werden insbesondere
größere Wertstoffpartikel mit Partikeldurchmessern im Bereich von 50 µm und größer
nicht vollständig an die vorhandenen Gasbläschen gebunden und können somit nur zum
Teil von der Suspension abgetrennt werden. Feinanteile mit Partikeldurchmessern im
Bereich von 20 µm und weniger werden hingegen besonders gut abgeschieden.
[0010] Um die Versorgung der Flotationskammer mit Gas zu vergleichmäßigen, wird in der
US 4,997,549 oder auch der
US 4,744,890 vorgeschlagen, die Suspension wendelförmig von oben nach unten durch die Flotationskammer
strömen zu lassen und weiterhin die Flotationskammer durch ein doppelwandiges Gefäß
mit poröser Innenwandung zu begrenzen, durch die der Suspension Gas zugeführt wird.
[0011] Die
JP 58189054 A beschreibt ein Verfahren und eine Vorrichtung für die Kohleflotation. Dabei kommt
eine Flotationsvorrichtung zum Einsatz, welche im Bereich der Flotationskammer eine
poröse Bodenplatte aus Keramik aufweist, durch welche der Suspension Gas zugeführt
wird.
[0012] Es hat sich allerdings gezeigt, dass die Poren offen-poröser keramischer Materialien
in der Flotationskammer schnell mit Feststoffpartikeln aus der Suspension verstopfen
und der Gasdruck hinter dem keramischen Material stark ansteigt. Dadurch und aufgrund
der weiteren mechanischen Belastungen in der Flotationskammer kommt es im Bereich
der eingesetzten keramischen Materialien zu unerwünschten Sprödbrüchen. Ein notwendiger
Austausch des gebrochenen keramischen Materials ist mit einer unerwünschten Stillstandszeit
für die Flotationsvorrichtung verbunden.
[0013] Es ist Aufgabe der Erfindung, eine Flotationseinrichtung bereitzustellen, die eine
verbesserte Zuführeinrichtung für Gas zur Flotationskammer umfassend offen-poröses
Material aufweist.
[0014] Die Aufgabe wird für die Flotationsvorrichtung zur Abtrennung von Feststoffpartikeln
von einer Suspension, umfassend ein Gehäuse mit einer Flotationskammer zur Aufnahme
der Suspension und mindestens eine Zuführanordnung zur Zuführung von Gas in die Flotationskammer,
wobei die mindestens eine Zuführanordnung mindestens ein Gasverteilerelement umfasst,
das aus mindestens einem offenporigen Material gebildet ist, wobei zumindest ein Oberflächenbereich
des Gasverteilerelements derart im Bereich der Flotationskammer angeordnet ist, dass
dieser durch die Suspension benetzbar ist, dadurch gelöst, dass das offenporige Material
durch einen Schaumwerkstoff aus überwiegend Metall oder Kunststoff gebildet ist.
[0015] Der Temperaturbereich, in welchem eine Flotation einer Suspension auf Wasserbasis
üblicherweise durchgeführt wird, liegt zwischen ca. 4°C und ca. 60°C. Im Vergleich
zu Keramik sind metallische Werkstoffe oder Werkstoffe auf KunststoffBasis in diesem
Temperaturband weniger anfällig für Sprödbruch. Aufgrund der Duktilität metallischer
Werkstoffe und einer - wenn auch für manche Kunststoffe nur in geringem Maß - vorliegenden
Elastizität von Kunststoffen eigenen sich diese besser zum Einsatz in Flotationsvorrichtungen
als spröde Materialien wie Keramik.
[0016] Der Einsatz eines offenporigen Schaumwerkstoffs vermindert die Gefahr eines Bruchs
des Gasverteilerelements noch zusätzlich, da solche Werkstoffe bei geringem Gewicht
eine hohe mechanische Festigkeit und lediglich einen geringen Strömungswiderstand
aufweisen. Das dreidimensional vernetzte Gefüge eines Schaumwerkstoffs verhält sich
dabei als einheitliches Ganzes, durch welches mechanische Belastungen gleichmäßig
über eine große Fläche verteilt werden. Die offene Porosität des Schaumwerkstoffs
führt zu einer Vergleichmäßigung des Gaseintrags in die Suspension hinsichtlich Gasverteilung,
Gasströmung und Gasbläschengröße, so dass eine besonders effektive Begasung und damit
ein besonders effektiver Austrag von an die Bläschen oberflächlich anhaftenden, abzusondernden
Feststoffpartikeln erfolgt.
[0017] Aufgrund der einfachen mechanischen Bearbeitbarkeit eines Schaumwerkstoffs sind die
Formen, in denen ein Gasverteilerelement kostengünstig ausgebildet werden kann, nahezu
unbegrenzt. So können auch komplizierte Geometrien realisiert werden, die bislang
nicht oder nur unter hohen finanziellen Aufwand bereitgestellt werden konnten. Dies
ermöglicht ein an die Geometrie der jeweiligen Flotationskammer optimal anpassbares
Gasverteilerelement und damit einen über die Grundfläche der Flotationskammer gesehen
gleichmäßig hohen Austrag an abzutrennenden Feststoffpartikeln.
[0018] Die Kombination aus duktilem Metall und Schaumwerkstoff bzw. Kunststoff und Schaumwerkstoff
führt zu einem besonders stabilen und dennoch im Hinblick auf Größe und Gewicht zu
vernachlässigenden Gasverteilerelement, das sich ausgezeichnet zum Einsatz in Flotationsvorrichtungen
eignet, um Gas gleichmäßig in der Suspension zu verteilen.
[0019] Einsetzbare offenporige Metallschäume weisen dabei eine Dichte auf, die üblicherweise
bei ca. 10% des Ausgangsmaterials liegt. Die Anzahl an Poren pro Inch (ppi) liegt
in solchen Metallschäumen meist im Bereich von 10 bis 45 ppi. Ein Schaumwerkstoff
kann dabei aus einem einzelnen Metall, einer Metall-Legierung oder einem Komposit
mit metallischer Matrix gebildet sein. Geeignete Metall-Legierungen basieren beispielsweise
auf Aluminium. Geeignete Komposite mit metallischer Matrix umfassen beispielsweise
Hartstoffpartikel.
[0020] Ein Schaumwerkstoff aus Kunststoff ist bevorzugt aus einem Polyurethan-Weichschaum
gebildet. Es ist aber auch eine Vielzahl anderer Kunststoffe verwendbar, die im Temperaturbereich
zwischen 4°C und 60°C elastisch verformbare Schäume ergeben.
[0021] Um möglichst kleine Gasbläschen zu bilden, weist der Schaumwerkstoff vorzugsweise
Poren mit einem mittleren Porendurchmesser im Bereich von 0,5 mm bis 4 mm auf. Allerdings
können auch unterschiedliche Schaumwerkstoffe mit unterschiedlichen mittleren Porendurchmessern
an einer Flotationsvorrichtung engesetzt werden. So kann auf die örtliche Gasblasen-Größenverteilung
in der Flotationskammer gezielt Einfluss genommen und die Ausbeute erhöht werden.
[0022] Es hat sich bewährt, wenn mindestens ein Gasverteilerelement der Flotationsvorrichtung
die Flotationskammer an ihrer Unterseite zumindest teilweise begrenzt. Dabei kann
das Gasverteilerelement den kompletten Boden der Flotationskammer bilden oder nur
bereichsweise den Boden der Flotationskammer bilden. Bevorzugt werden eine Vielzahl
an Gasverteilerelementen im Bereich des Bodens der Flotationskammer beabstandet voneinander
angeordnet, um eine möglichst gleichmäßige Begasung der Suspension zu erreichen.
[0023] Weiterhin hat es sich bewährt, wenn mindestens ein Gasverteilerelement in der Flotationskammer
angeordnet ist, ohne in einem direkten Kontakt zum Gehäuse zu stehen. So werden beispielsweise
Gasverteilerelemente, die ohne Kontakt zum Gehäuse angeordnet sind, an einer, Gasaustrittsöffnungen
aufweisenden Versorgungsleitung angeordnet, wobei der Schaumwerkstoff den Bereich
der Versorgungsleitung umfassend die Gasaustrittsöffnungen ummantelt oder zumindest
die Gasaustrittsöffnungen bedeckt. Diese Zuführeinrichtung, umfassend die Versorgungsleitung
und das/die Gasverteilerelement(e), wird im Bereich des oberen Endes des Gehäuses
beispielsweise direkt in die Suspension eingetaucht. Aber auch eine Montage der Versorgungsleitung
am Gehäuse oder in einer Öffnung des Gehäuses ist möglich.
[0024] Es ist von Vorteil, wenn in vertikaler Richtung oberhalb des mindestens einen Gasverteilerelements
mindestens eine Prallplatte für aus dem mindestens einen Gasverteilerelement ausströmendes
Gas angeordnet ist. Diese fördert die Zerteilung der ausströmenden Gasbläschen in
kleinere Gasbläschen und vermindert die Gefahr einer Verstopfung der Poren des Schaumwerkstoffs
durch Feststoffpartikel aus der Suspension.
[0025] Insbesondere ist es von Vorteil, wenn mindestens ein Gasverteilerelement wendelförmig
ausgestaltet ist, wobei das wendelförmige Gasverteilerelement konzentrisch zur vertikalen
Mittelachse der Flotationskammer angeordnet ist. Bevorzugt weist die Wendel des wendelförmigen
Gasverteilerelements dabei einen Steigungswinkel im Bereich von 5° bis 20° auf, um
eine optimale Begasung zu realisieren.
[0026] Dabei kann das wendelförmige Gasverteilerelement ohne Kontakt zum Gehäuse angeordnet
werden oder das wendelförmige Gasverteilerelement im Bereich einer zum Gehäuse zeigenden
Seite am Gehäuse befestigt sein. In beiden Fällen wird das wendelförmige Gasverteilerelement
über eine Versorgungsleitung mit Gas versorgt. So werden beispielsweise wendelförmige
Gasverteilerelemente, die ohne Kontakt zum Gehäuse angeordnet sind, mit einer Gasaustrittsöffnungen
aufweisenden Versorgungsleitung ausgestattet, welche mit dem Schaumwerkstoff ummantelt
ist. Wendelförmige Gasverteilerelemente, die in Kontakt zum Gehäuse angeordnet sind,
werden beispielsweise mit einer schienenförmigen Versorgungsleitung ausgestattet,
wobei der Schaumwerkstoff die Schiene bedeckt ist.
[0027] Es ist zu erwähnen, dass selbstverständlich unterschiedliche Arten von Gasverteilerelementen
gleichzeitig an einer Flotationsvorrichtung eingesetzt werden können. So kann neben
einem oder mehreren Gasverteilerelementen im Bodenbereich der Flotationskammer mindestens
ein weiteres Gasverteilerelement mitten in der Flotationskammer angeordnet sein und/oder
mindestens ein wendelförmiges oder andersartig geformtes Gasverteilerelement im Bereich
der Seitenwandungen des Gefäßes angeordnet sein.
[0028] Der Schaumwerkstoff eines Gasverteilerelements wird insbesondere in einzelne Segmente
aufgeteilt, um im Wartungsfall einen partiellen und insbesondere schnellen und kostengünstigen
Austausch lediglich des betroffenen Segments zu ermöglichen.
[0029] Bevorzugt ist mindestens eine Düsenanordnung zur Zuführung von Suspension oder von
Suspension und Gas in die Flotationskammer vorhanden. Derartige Düsenanordnungen werden
vorzugsweise im mittleren Bereich der Flotationskammer angeordnet, so dass sich oberhalb
der Eindüsezone eine Art Ruhezone bildet, auf der das Schaumprodukt aufschwimmt, und
die Suspension sich nach unten hin in der Flotationskammer und somit entgegen der
Bewegungsrichtung der in der Suspension aufsteigenden Gasbläschen bewegt. Dies erhöht
die Kollisionswahrscheinlichkeit zwischen Feststoffpartikeln und Gasbläschen und damit
die Ausbeute des Flotationsverfahrens.
[0030] Es hat sich bewährt, wenn die Flotationskammer in vertikaler Richtung gesehen einen
kreisförmigen Umfang aufweist und die mindestens eine Düsenanordnung zur, zum kreisförmigen
Umfang tangentialen Zuführung von Suspension oder von Suspension und Gas in die Flotationskammer
eingerichtet ist. Dadurch wird die Suspension in der Flotationskammer in eine wendelförmige
Strömung versetzt, d.h. die Suspension bewegt sich nicht nur von oben nach unten in
der Flotationskammer, sondern rotiert dabei gleichzeitig um die vertikale Mittelachse
der Flotationskammer.
[0031] Bevorzugt handelt es sich bei der Flotationsvorrichtung um eine pneumatische Flotationszelle
oder eine säulenartige Flotationszelle, insbesondere aber um eine Hybridflotationszelle,
welche beide Arten kombiniert. Details zu diesen Flotationsvorrichtungen wurden einleitend
bereits erörtert.
[0032] Die Verwendung einer erfindungsgemäßen Flotationsvorrichtung zur Flotation von Festpartikeln
aus einem Wertstoff, insbesondere Erzmineral, aus einer Suspension mit einem Feststoffgehalt
im Bereich von ca. 20 bis 50 % unter Ausbildung eines Schaumprodukts ist ideal. Es
lassen sich eine hohe Ausbeute an Schaumprodukt und geringe Stillstandzeiten der Anlage
realisieren.
[0033] Die Figuren 1 bis 4 sollen eine erfindungsgemäße Flotationsvorrichtung beispielhaft
erläutern. So zeigt
- FIG 1
- eine erste Flotationsvorrichtung im Längsschnitt;
- FIG 2
- eine zweite Flotationsvorrichtung im Längsschnitt;
- FIG 3
- eine dritte Flotationsvorrichtung im Längsschnitt;
- FIG 4
- einen Querschnitt durch die dritte Flotationsvorrichtung in Höhe der Düsenanordnung.
[0034] FIG 1 zeigt eine erste Flotationsvorrichtung 1 zur Abtrennung von Feststoffpartikeln
von einer Suspension S im Längsschnitt. Die Flotationsvorrichtung 1 umfasst ein Gehäuse
2 mit einer Flotationskammer 2a zur Aufnahme der Suspension S und eine Zuführanordnung
3 zur Zuführung von Gas G, hier in Form von Luft, in die Flotationskammer 2a. Die
Zuführanordnung 3 umfasst mehrere Gasverteilerelemente 4, die jeweils aus mindestens
einem offenporigen Material gebildet sind. Zumindest ein Oberflächenbereich eines
jeden Gasverteilerelements 4 ist derart im Bereich der Flotationskammer 2a angeordnet,
dass dieser durch die Suspension S benetzbar ist. Das offenporige Material ist hier
durch einen Schaumwerkstoff aus Metall, also einen offenporigen Metallschaum, gebildet.
Die Gasverteilerelemente 4 sind in Kontakt zum Boden des Gefäßes 2 angeordnet und
begrenzen somit die Flotationskammer 2a teilweise an ihrer Unterseite.
[0035] Die Flotationsvorrichtung 1 weist weiterhin eine Düsenanordnung 6 zur Zuführung von
Suspension S oder optional von Suspension S und Gas G in die Flotationskammer 2a auf.
Die Flotationskammer 2a besitzt in vertikaler Richtung gesehen einen kreisförmigen
Umfang, wobei die Düsenanordnung 6 zur, zum kreisförmigen Umfang tangentialen Zuführung
von Suspension S oder optional von Suspension S und Gas G in die Flotationskammer
2a eingerichtet ist. Die Suspension S bewegt sich in der Flotationskammer von oben
nach unten entlang einer wendelförmig ausgebildeten Strömung. Auf ihrem Weg nach unten
kollidieren die Feststoffpartikel in der Suspension S mit den Gasbläschen, die durch
die Gasverteilerelemente 4 gebildet werden und an die Oberfläche der Suspension aufsteigen.
Dabei haften hydrophobe abzuscheidende Feststoffpartikel, insbesondere aus Erzmineral,
an den Gasbläschen an und werden mit diesen nach oben getragen. Es bildet sich auf
der Oberfläche der Suspension S das Schaumprodukt SP, das über eine hier nicht dargestellte
Schaumsammeleinrichtung, wie beispielsweise eine Schaumrinne, abgezogen und anschließend
weiterverarbeitet wird.
[0036] In vertikaler Richtung oberhalb eines jeden Gasverteilerelements 4 ist je eine Prallplatte
5 für aus den Gasverteilerelementen 4 ausströmendes Gas G angeordnet. Die Gasbläschen
steigen vom jeweiligen Gasverteilerelement 4 nach oben und treffen auf die jeweilige
Prallplatte 5, wodurch die Gasbläschen zerteilt und somit die Blasenanzahl erhöht
und die Blasengröße reduziert wird.
[0037] Verbleibende Resttrübe R, welcher die hydrophoben, abzutrennenden Feststoffpartikel
entzogen wurden, wird über eine Ablauf 8 aus der Flotationskammer 2a abgeführt.
[0038] FIG 2 zeigt eine zweite Flotationsvorrichtung 1' in Säulenform zur Abtrennung von
Feststoffpartikeln von einer Suspension S im Längsschnitt. Gleiche Bezugszeichen wie
in FIG 1 kennzeichnen gleiche Elemente. Es sind hier zwei Zuführanordnungen 3, 3'
zur Zuführung von Gas G zur Flotationskammer 2a vorhanden.
[0039] Eine erste der beiden Zuführanordnungen 3 umfasst eine Versorgungsleitung 3a, welche
hier nicht sichtbare Gasaustrittsöffnungen aufweist und im Bereich der Gasdurchtrittsöffnungen
mit dem Schaumwerkstoff des Gasverteilerelements 4a, hier aus offenporigem Polyurethan-Weichschaum,
ummantelt ist. Die Versorgungsleitung 3a ist von oben in die Suspension S getaucht,
wobei sich das Gasverteilerelement 4a mittig in der Flotationskammer 2a befindet.
Selbstverständlich können hier auch mehrere derartige Zuführeinrichtungen 3 parallel
und beliebig verteilt eingesetzt werden. Dabei kann eine Versorgungsleitung 3a mehrere
Gasverteilerelemente 4a mit Gas versorgen oder pro Gasverteilerelement 4a eine separate
Versorgungsleitung 3a vorgesehen sein.
[0040] Die zweite der beiden Zuführeinrichtungen 3'umfasst ein Gasverteilerelement 4b aus
offenporigem Metallschaum, welches die Flotationskammer 2a an ihrer Unterseite vollständig
begrenzt.
[0041] Die zweite Flotationsvorrichtung 1' weist ebenfalls eine Düsenanordnung 6 zur Zuführung
von Suspension S oder optional von Suspension S und Gas G in die Flotationskammer
2a auf. Die Flotationskammer 2a besitzt in vertikaler Richtung gesehen einen kreisförmigen
Umfang, wobei die Düsenanordnung 6 zur, zum kreisförmigen Umfang tangentialen Zuführung
von Suspension S oder optional von Suspension S und Gas G in die Flotationskammer
2a eingerichtet ist.
[0042] FIG 3 zeigt eine dritte Flotationsvorrichtung 1'' in Säulenform zur Abtrennung von
Feststoffpartikeln von einer Suspension S im Längsschnitt. Gleiche Bezugszeichen wie
in den FIG 1 und 2 kennzeichnen gleiche Elemente. Es sind hier, wie bereits in FIG
2, zwei Zuführanordnungen 3, 3' zur Zuführung von Gas G zur Flotationskammer 2a vorhanden.
[0043] Eine erste der beiden Zuführanordnungen 3 umfasst eine Versorgungsleitung 3a, welche
sich trichterförmig erweitert und an ihrem Ende mit Schaumwerkstoff eines Gasverteilerelements
4a verschlossen ist. Der Schaumwerkstoff ist in Segmente unterteilt, die im Wartungsfall
einen segmentweisen Austausch ermöglichen. Dabei können die einzelnen Segmente aus
unterschiedlichen Schaumwerkstoffen gebildet sein, d.h. sich in Material und/oder
mittlerem Porendurchmesser unterscheiden. Die Versorgungsleitung 3a ist seitlich durch
das Gehäuse 2 in die Suspension S geführt, wobei sich das Gasverteilerelement 4a mittig
in der Flotationskammer 2a befindet. Selbstverständlich können hier auch mehrere kleinere
solche Zuführanordnungen parallel und beliebig verteilt eingesetzt werden. Dabei kann
eine Versorgungsleitung 3a mehrere Gasverteilerelemente 4a mit Gas versorgen oder
pro Gasverteilerelement 4a eine separate Versorgungsleitung 3a vorgesehen sein.
[0044] Die zweite der beiden Zuführeinrichtungen 3'umfasst ein wendelförmiges Gasverteilerelement
4c aus offenporigem Metallschaum, welches am Gehäuse 2 entlang verläuft und deren
Wendellängsachse zu einer Mittelachse M der Flotationskammer 2a konzentrisch angeordnet
ist. Der Metallschaum ist hier auf einer schienenförmigen Versorgungsleitung angeordnet,
über die das Gas dem Metallschaum zugeführt wird. Anstelle des wendelförmigen Gasverteilerelements
4c können hier auch mehrere horizontal oder schräg angeordnete, ringförmige Gasverteilerelemente
vorhanden sein.
[0045] Die dritte Flotationsvorrichtung 1'' weist ebenfalls eine Düsenanordnung 6 zur Zuführung
von Suspension S oder optional von Suspension S und Gas G in die Flotationskammer
2a auf. Die Flotationskammer 2a besitzt in vertikaler Richtung gesehen einen kreisförmigen
Umfang, wobei die Düsenanordnung 6 zur, zum kreisförmigen Umfang tangentialen Zuführung
von Suspension S oder optional von Suspension S und Gas G in die Flotationskammer
2a eingerichtet ist.
[0046] Hier ist schematisch auch eine Schaumrinne 7 zur Abführung des gebildeten Schaumprodukts
SP 'dargestellt.
[0047] FIG 4 zeigt schematisch einen Querschnitt durch die dritte Flotationsvorrichtung
1'' in Höhe der Düsenanordnung 6. Es ist erkennbar, dass die Suspension S tangential
eingedüst wird und somit in eine Rotationsbewegung um die Mittelachse M der Flotationskammer
2a versetzt wird. Hierbei können alternativ und je dach Durchmesser der Flotationskammer
2a auch zwei oder mehr Düsenanordnungen 6 vorgesehen sein, die analog angeordnet sind.
[0048] Die Figuren 1 bis 4 zeigen lediglich Beispiele für eine erfindungsgemäße Flotationsvorrichtung.
So sind erfindungsgemäß eine Vielzahl weiterer Gefäßformen, Gefäßhöhen, Anordnungen
von Gasverteilerelementen, Kombinationen von verschiedenen Schaumwerkstoffen usw.
möglich, die hier nicht im Detail gezeigt sind.
1. Flotationsvorrichtung (1, 1', 1'') zur Abtrennung von Feststoffpartikeln von einer
Suspension (S), umfassend ein Gehäuse (2) mit einer Flotationskammer (2a) zur Aufnahme
der Suspension (S) und mindestens eine Zuführanordnung (3, 3') zur Zuführung von Gas
(G) in die Flotationskammer (2a), wobei die mindestens eine Zuführanordnung (3, 3')
mindestens ein Gasverteilerelement (4, 4a, 4b, 4c) umfasst, das aus mindestens einem
offenporigen Material gebildet ist, wobei zumindest ein Oberflächenbereich des Gasverteilerelements
(4, 4a, 4b, 4c) derart im Bereich der Flotationskammer (2a) angeordnet ist, dass dieser
durch die Suspension (S) benetzbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass das offenporige Material durch einen Schaumwerkstoff aus überwiegend Metall oder
Kunststoff gebildet ist.
2. Flotationsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Gasverteilerelement (4, 4b) die Flotationskammer (2a) an ihrer Unterseite
zumindest teilweise begrenzt.
3. Flotationsvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Gasverteilerelement (4a) in der Flotationskammer angeordnet ist, ohne
in einem direkten Kontakt zum Gehäuse zu stehen.
4. Flotationsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Gasverteilerelement (4c) wendelförmig ausgestaltet, wobei das wendelförmige
Gasverteilerelement (4c) konzentrisch zur vertikalen Mittelachse (M) der Flotationskammer
(2a) angeordnet ist.
5. Flotationsvorrichtung nach Anspruch 4, wobei das wendelförmige Gasverteilerelement
(4c) im Bereich einer zum Gehäuse (2) zeigenden Seite am Gehäuse (2) befestigt ist.
6. Flotationsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass in vertikaler Richtung oberhalb des mindestens einen Gasverteilerelements (4, 4a,
4b, 4c) mindestens eine Prallplatte (5) für aus dem mindestens einen Gasverteilerelement
(4, 4a, 4b, 4c) ausströmendes Gas (G) angeordnet ist.
7. Flotationsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine Düsenanordnung (6) zur Zuführung von Suspension (S) oder von Suspension
(S) und Gas (G) in die Flotationskammer (2a) vorhanden ist.
8. Flotationsvorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Flotationskammer (2a) in vertikaler Richtung gesehen einen kreisförmigen Umfang
aufweist und dass die mindestens eine Düsenanordnung (6) zur, zum kreisförmigen Umfang
tangentialen Zuführung von Suspension (S) oder von Suspension (S) und Gas (G) in die
Flotationskammer (2a) eingerichtet ist.
9. Flotationsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Schaumwerkstoff Poren mit einem mittleren Porendurchmesser im Bereich von 0,5
mm bis 4 mm aufweist.
10. Flotationsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Schaumwerkstoff aus einem einzelnen Metall, einer Metall-Legierung oder einem
Komposit mit metallischer Matrix gebildet ist.
11. Flotationsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Schaumwerkstoff aus einem Polyurethan-Weichschaum gebildet ist.
12. Verwendung einer Flotationsvorrichtung (1, 1', 1'') nach einem der Ansprüche 1 bis
11 zur Flotation von Feststoffpartikeln aus einem Wertstoff, insbesondere Erzmineral,
aus einer Suspension (S) mit einem Feststoffgehalt im Bereich von 20 bis 50 % unter
Ausbildung eines Schaumprodukts (SP).