[0001] Die Erfindung betrifft ein Betriebsverfahren und eine Schaltungsanordnung für ein
Vorschaltgerät, das insbesondere für den Betrieb von Hochdruckgasentladungslampen
geeignet ist.
[0002] Hochdruckgasentladungslampen werden üblicherweise an Vollbrückenschaltungen betrieben,
wie sie beispielsweise aus der
US 4,170,747 bekannt sind. Jeder Brückenzweig enthält zwei elektronische Schalter und bildet somit
eine Wechselrichterhalbbrücke. Zwischen beiden Wechselrichterhalbbrücken liegt die
Brückendiagonale mit der Hochdruckentladungslampe und einer in Reihe geschalteten,
strombegrenzenden Drossel.
[0003] Die elektronischen Schalter dieser Brückenschaltung werden von einer Steuerschaltung
gesteuert, die somit das Betriebsregime der Brücke und der Gasentladungslampe vorgibt.
Mit einer ersten niedrigen Frequenz werden z.B. diagonal gegenüberliegende elektronische
Schalter jeweils aktiviert, um die Stromflussrichtung zu bestimmen. Mit einer zweiten
höheren Frequenz wird einer der beiden aktivierten elektronischen Schalter getaktet,
um den durch die Lampe fließenden Strom zu begrenzen.
[0004] Das Prinzip der Ansteuerung elektronischer Schalter mit zwei verschiedenen Frequenzen,
um einerseits die Hochdruckgasentladungslampe mit einem Wechselstrom ohne Gleichanteil
zu beaufschlagen und andererseits den Strom unter Zuhilfenahme einer relativ kleinen
Drossel zu begrenzen, ist auch bei Halbbrückenwechselrichtern anwendbar. Dazu schlägt
die
EP 1 994 805 B1 vor, die elektronischen Schalter eines Brückenzweigs durch Kondensatoren zu ersetzen.
Das Betriebsregime der beiden elektronischen Schalter sieht vor, mit der niedrigen
Frequenz abwechselnd, den oberen oder den unteren elektronischen Schalter des Brückenzweigs
mit hoher Frequenz zu takten.
[0005] Hochdruckgasentladungslampen benötigen zum stabilen Betrieb eine sichere Ionisierung.
Beim Aufheizen rekombiniert das Plasma schnell, so dass es spontan zum Verlöschen
der Lampe kommen kann. Deswegen schlägt die
EP 1 994 805 B1 die Überwachung der Lampenspannung und Nachregelung des Lampenstroms vor. Steigt
die Lampenspannung an, was ein schnelles Hochohmigwerden bedeutet, wird der Strom
erhöht, um die Ionisierung zu fördern und die Lampe wieder niederohmig zu machen.
[0006] Es hat sich aber herausgestellt, dass der Versuch der Erhöhung des Stroms nach Feststellung
eines Ansteigens der Lampenspannung bei kritischen Lampentypen zu spät kommen kann.
[0007] Es ist Aufgabe der Erfindung ein Konzept anzugeben, mit dem sich Hochdruckgasentladungslampen
auch in schwierigen Betriebsphasen sicher betreiben lassen.
[0008] Diese Aufgabe wird mit der Schaltungsordnung nach Anspruch 1 und das Verfahren nach
Anspruch 11 gelöst:
Die erfindungsgemäße Schaltungsanordnung umfasst mindestens eine Wechselrichterhalbbrücke
zur Speisung der Gasentladungslampe, wobei eine Steuerschaltung die Wechselrichterhalbbrücke
mit einer ersten Impulsfolge mit einer ersten niedrigen Frequenz zur Umpolung der
Lampe und mit einer zweiten Impulsfolge einer zweiten höheren Frequenz zur Steuerung
des Lampenstroms angesteuert wird. Die Steuerschaltung variiert die zweite Impulsfolge
dabei so, dass der Betriebsstrom vor dem mit niedriger Frequenz erfolgenden Umpolen
des Lampenstroms vorzugsweise erhöht wird. Zumindest aber wird ein insbesondere bei
Halbbrückenwechselrichtern vor dem Umpolen auftretendes Absinken des Lampenstroms
verhindert. Somit wird Löschungsereignissen vorgebeugt, die sonst insbesondere beim
mit der niedrigen Frequenz erfolgenden Umpolen mit einiger Wahrscheinlichkeit eintreten
können. Der Erfinder hatte erkannt, dass insbesondere das Umpolen kritisch ist. Mit
dem erfindungsgemäßen Konzept kann auf eine auf der Lampenspannungsüberwachung basierende
schnelle Regelung des Lampenstroms verzichtet werden, was auch zu stabilerer flackerarmer
oder flackerfreier Lichterzeugung führt.
[0009] Durch diese Maßnahme der Stromkonstanthaltung bzw. Stromerhöhung unmittelbar vor
dem Umpolen wird der Ionisierungsgrad des vorhandenen Plasmas insbesondere in der
Nähe der Elektroden aufrechterhalten oder erhöht, so dass es beim Umpolen auch bei
widrigen Betriebsbedingungen nicht zum Verlöschen der Gasentladung kommen kann. Damit
lassen sich insbesondere der Aufheizbetrieb der Gasentladungslampe und/oder Betrieb
mit reduzierter Leistung sicherer gestalten.
[0010] Die Erfindung ist insbesondere bei Wechselrichterhalbbrücken anwendbar, bei denen
das von der Wechselrichterhalbbrücke abliegende Ende des Lampenzweigs mit einem kapazitiven
Spannungsteiler verbunden ist. Das Potenzial des Spannungsteilerpunkts verlagert sich
entsprechend der niedrigen Umpolfrequenz während eines Impulses der niedrigen Frequenz
jeweils allmählich zur Masse bzw. zur Betriebsspannung hin. Dies hat im Betrieb eine
Minderung der über der Drossel abfallenden Spannung und somit eine Minderung des Lampenstroms
zur Folge. Durch geeignete Variation der Impulse der zweiten Impulsfolge kann dieser
Tendenz entgegengewirkt werden, so dass der Betriebsstrom gegen Ende eines Impulses
der ersten Impulsfolge nicht absinkt, sondern konstant bleibt oder sogar erhöht wird.
[0011] Die erfindungsgemäße Maßnahme kann somit dazu genutzt werden, den Betrieb der Gasentladungslampe
weniger anfällig gegen unbeabsichtigtes Verlöschen derselben, insbesondere in solchen
Betriebsphasen zu machen, in denen das Plasma relativ leicht rekombiniert, was beim
Aufheizen oder bei Leistungsreduktion der Fall ist. Außerdem kann die erfindungsgemäße
Maßnahme dazu genutzt werden, die notwendige Kapazität der Kondensatoren des kapazitiven
Spannungsteilers zu verringern, was zu einer Verringerung der Baugröße und der Baukosten
des Vorschaltgeräts beiträgt.
[0012] Bei der erfindungsgemäßen Schaltungsanordnung ist in dem Lampenzweig vorzugsweise
mindestens ein induktives Drosselbauelement in Reihe mit der Gasentladungslampe angeordnet,
wobei ein Ende des Lampenzweigs mit der Wechselrichterhalbbrücke verbunden ist. Das
andere Ende des Lampenzweigs kann mit einer weiteren Wechselrichterhalbbrücke verbunden
sein, so dass das Vorschaltgerät in Vollbrückenschaltung arbeitet. In diesem Fall
können beispielsweise mit einer ersten niedrigen Frequenz in der Brücke diagonal gegenüberliegende
elektronische Schalter jeweils aktiviert werden, um die Stromflussrichtung zu bestimmen.
Mit einer zweiten höheren Frequenz wird einer der beiden aktivierten elektronischen
Schalter getaktet, um den durch die Lampe fließenden Strom zu begrenzen.
[0013] In jedem Fall können die elektronischen Schalter der Halbbrücken, unabhängig davon,
ob das Vorschaltgerät in Halbbrücken- oder Vollbrückenschaltung ausgebildet ist, jede
Art geeigneter elektronischer Schalter sein, beispielsweise MOS-Transistoren, bipolare
Transistoren, IGBTs, JFETs, HEXFETs, sowohl in P-Kanaltechnik als auch in N-Kanaltechnik.
Insbesondere können in einer Halbbrücke sowohl Transistoren gleichen Leitungstyps
wie auch komplementäre Transistoren (z.B. npn und pnp oder auch p-Kanal kombiniert
mit n-Kanal) eingesetzt werden.
[0014] In der bevorzugten Ausführungsform arbeitet das Vorschaltgerät in Halbbrückenschaltung
mit lediglich zwei elektronischen Schaltern in einem Brückenzweig und zwei Kondensatoren
in dem anderen Brückenzweig. Die Kondensatoren sind dabei wenigstens so groß bemessen,
dass sie die während eines Impulses der niedrigen Frequenz durch den Lampenzweig fließende
Ladungsmenge aufnehmen können. Die Steuerschaltung bewirkt das Öffnen und Schließen
der elektronischen Schalter der Wechselrichterhalbbrücke(n) entsprechend dem Betriebsregime
mit der ersten niedrigen und der zweiten höheren Frequenz. Beispielsweise gibt die
Steuerschaltung den oberen und den unteren Schalter der Wechselrichterhalbbrücke abwechselnd
mit der ersten, niedrigen abwechselnd frei. Der freigegebene Schalter wird mit einem
Impulszug der höheren Frequenz als Ansteuersignal beaufschlagt. Das Umschalten, ob
der obere oder der untere Schalter getaktet wird, erfolgt mit der niedrigeren Frequenz.
Erfindungsgemäß wird die zweite Impulsfolge, die die höhere Frequenz aufweist, dabei
jeweils so variiert, dass kurz vor dem Umpolen ein Stromabfall vermieden bzw. das
Erhöhen des Lampenstroms erreicht wird. Dies kann beispielsweise durch Anhebung eines
Stromsollwerts gegen Ende eines Impulses der ersten Frequenz erfolgen. Die Anhebung
kann sprungartig, stufenartig, rampenartig einer stetigen Funktion folgend oder ähnlich
gestaltet sein. Die Größe der Anhebung des Stromsollwerts kann von äußeren Bedingungen,
wie z.B. Temperatur, mittleren Lampenspannung, Lampenalter, Betriebszeit, die seit
dem Einschalten vergangen ist, gewünschter Lampenleistung und dergleichen abhängig
gemacht werden und gegebenenfalls nachgestellt. Wird die Anhebung des Stromsollwerts
von der Lampenspannung abhängig gemacht, wird diese dazu über mindestens eine, vorzugsweise
mehrere Perioden der ersten Frequenz gemittelt, um eine zu schnelle und somit flackernde
Regelung zu vermeiden.
[0015] Die erfindungsgemäße Betriebsweise des Vorschaltgeräts eignet sich besonders auch
für den Betrieb kritischer Lampentypen, die sonst stark zum Verlöschen neigen.
[0016] Weitere Einzelheiten vorteilhafter Ausführungsformen der Erfindung sind im Zusammenhang
mit einem Ausführungsbeispiel beschrieben oder gehen aus der Zeichnung oder Unteransprüchen
hervor. Es zeigen:
Fig. 1 eine erfindungsgemäße Schaltungsanordnung in schematisierter Darstellung;
Fig. 2 Strom- und Spannungsverläufe der Schaltungsanordnung nach Fig. 1 zur Verdeutlichung
der Funktion der Steuerschaltung;
Fig. 3 und 4 Strom- und Spannungsverläufe von Vorschaltgeräten mit abgewandelten Betriebsregimes
und
Fig. 5 eine abgewandelte Schaltungsstruktur der erfindungsgemäßen Schaltungsanordnung.
[0017] In Fig. 1 ist die Schaltungsanordnung 10 für ein Vorschaltgerät für eine Hochdruckgasentladungslampe
11 schematisch und teilweise als Blockschaltbild veranschaulicht. Die Hochdruckgasentladungslampe
11 kann eine HID-Gasentladungslampe (Halogenmetalldampflampe) oder eine anderweitige
Gasentladungslampe, beispielsweise eine Natriumdampfgasentladungslampe, Quecksilberdampfgasentladungslampe
oder dergleichen sein. Obwohl die Erfindung, hier am Beispiel des Vorschaltgeräts,
für eine Hochdruckgasentladungslampe veranschaulicht wird, kann sie auch bei anderen
Gasentladungslampen Anwendung finden.
[0018] Die Schaltungsordnung 10 ist als Halbbrückenwechselrichterschaltung ausgebildet.
Sie umfasst eine Wechselrichterhalbbrücke 12, die zwischen einer Betriebsspannung
führenden Leitung 13 und einer Massepotenzial führenden Leitung 14 angeordnet ist.
Die Betriebsspannung kann im Bereich einiger 100 Volt liegen (z.B. 400 V) und wird
von einer Speiseschaltung 15 bereitgestellt. Diese kann z.B. die Verbindung aus einem
Netzgleichrichter und einem Hochsetzsteller sein. Alternativ kann die Betriebsspannung
an der Leitung 13 auch durch andere Mittel bereitgestellt werden.
[0019] Die Wechselrichterhalbbrücke 12 umfasst einen oberen Schalter 16, der mit der Betriebsspannung
führenden Leitung 13 verbunden ist, sowie einen unteren Schalter 17, der mit der Masse
führenden Leitung 14 verbunden ist. Untereinander sind die Schalter 16, 17 an einem
Schaltungspunkt 18 verbunden, an den der Lampenkreis 19 angeschlossen ist. Die Schalter
16, 17 können jede Art gesteuerter elektronischer Schalter sein, z.B. MOSFETs, IGBTs
oder dergleichen. Sie können gleiche oder gegensätzliche Polarität haben.
[0020] Der Lampenkreis 19 umfasst eine Strombegrenzungsdrossel 20, die mit der Hochdruckgasentladungslampe
11 in Reihe geschaltet ist. Das von der Wechselrichterhalbbrücke 12 abliegende Ende
des Lampenkreises 19 ist an einen Spannungsteilerpunkt 21 eines kapazitiven Spannungsteilers
22 angeschlossen. Dieser umfasst einen oberen Kondensator 23 und einen unteren Kondensator
24. Die Kondensatoren 23, 24 sind vorzugsweise gepolte Kondensatoren höherer Kapazität,
z.B. schaltfeste Elektrolytkondensatoren mit z.B. einigen 100 µF. Der obere Kondensator
23 ist an die Betriebsspannung führende Leitung 13 angeschlossen. Der untere Kondensator
24 ist an die Massepotenzial führende Leitung 14 angeschlossen. An den Spannungsteilerpunkt
21 sind beide Kondensatoren 23, 24 mit ihrem jeweiligen anderen Ende angeschlossen.
[0021] Die Schaltungsanordnung 10 kann von dem Lampenkreis 19 gegen Masse und/oder Betriebsspannung
führende weitere Kondensatoren 25, 26 enthalten, die beispielsweise der Erzeugung
einer Resonanzüberhöhung beim Zünden, zum Entstören oder zu sonstigen Zwecken dienen.
[0022] Die elektronischen Schalter 16, 17 sind jeweils durch Dioden 27, 28 überbrückt, die
im Ruhezustand in Sperrrichtung gepolt sind und die auch in den Schaltern 16, 17 intern
ausgebildet sein können. Sie übernehmen beim Takten des Lampenstroms jeweils den von
der Drossel 20 getriebenen Freilaufstrom.
[0023] Zur Ansteuerung der Schalter 16, 17 dient eine Treiberschaltung 29, die die Basen,
Gates oder sonstigen Steuerelektroden der Schalter 16, 17 entsprechend einer ersten
niedrigen Frequenz f1 (siehe Fig. 2) und einer zweiten höheren Frequenz f2 (siehe
ebenfalls Fig. 2) ansteuert. Die Treiberschaltung 29 stellt die Ansteuersignale dabei
in der erforderlichen Form und Leistung zur Verfügung. Die Treiberschaltung 29 nutzt
dabei die Impulsfolge F1 mit erster Frequenz f1, um jeweils einen der Schalter 16
oder 17 freizugeben oder zu sperren. Sie nutzt dann die Impulsfolge F2 der zweiten
Frequenz f2, um den freigegebenen Schalter 16 oder 17 entsprechend den Impulsen I2
der Impulsfolge F2 ein- und auszuschalten. Die Impulsfolge F2 erhält die Treiberschaltung
29 von einer Impulsbereitstellungsschaltung, die z.B. einen Pulsbreitenmodulator 30
enthält, der auch als PWM-Schaltung bezeichnet wird. Der Pulsbreitenmodulator 30 erzeugt
Signale variierenden Tastverhältnisses. Dies kann bei konstanter Frequenz oder auch
bei wechselnder Frequenz erfolgen.
[0024] Das Impulspauseverhältnis, d.h. das Tastverhältnis des erzeugten Signals der Frequenz
f2, wird dabei von einer Stellgröße S vorgegeben, die von einer Steuereinheit 31 geliefert
wird. Die Steuereinheit 31 kann beispielsweise auch die erste Frequenz f1 liefern,
und an die Treiberschaltung 29 leiten.
[0025] Die insoweit beschriebene Schaltungsanordnung 10 arbeitet wie folgt:
In Betrieb wird über die Speiseschaltung 15 Betriebsspannung an der Leitung 13 bereitgestellt,
so dass diese gegen die Leitung 14 eine Spannung, beispielsweise 400 Volt, aufweist.
Entsprechend sind die Kondensatoren 23, 24 jeweils etwa auf die halbe Betriebsspannung
aufgeladen, so dass an dem Spannungsteilerpunkt 21 z.B. 200 Volt bereitstehen.
[0026] Nach dem Zünden der Gasentladungslampe 11 werden die Schalter 16, 17 nach dem Impulsschema
der Fig. 2 angesteuert. Zur Verdeutlichung wird zunächst der obere Transistor 16 aktiviert.
Das obere Diagramm in Fig. 2 veranschaulicht, dass der erste Impuls I1a der Frequenz
f1 den Schalter 16 freigibt. Der darunter veranschaulichte Impulszug I2 mit der Frequenz
f2 wird somit an den Transistor 16 gegeben. Der Transistor 17 bleibt inaktiv.
[0027] Der Impulszug I2 der Frequenz f2 ist ersichtlicherweise ein pulsbreitenmoduliertes
Signal. Gegen Ende des ersten Impulses I1a, d.h. mit Annäherung an den Zeitpunkt t1,
wird das Puls/Pausen-Verhältnis des Impulszugs F2 vergrößert. Dies erfolgt durch Vorgabe
eines Steuersignals S, das in Fig. 2 unten veranschaulicht ist und in dieser Weise
von der Steuerschaltung 31 bereitgestellt ist. Durch den fließenden Lampenstrom lädt
sich der Kondensator 24 allmählich auf, der Kondensator 23 entlädt sich und das Potenzial
an dem Spannungsteilerpunkt 21 steigt an. Der Lampenstrom hätte dadurch die Tendenz
abzunehmen. Durch den deutlichen Anstieg des Steuersignals S bei Annäherung an den
Umschaltzeitpunkt t1 wird dieser Tendenz jedoch entgegengewirkt. Der Lampenstrom i
L wird dadurch konstant gehalten oder bei Annäherung an den Umschaltzeitpunkt t1 sogar
etwas erhöht.
[0028] Zum Zeitpunkt t1 endet der erste Impuls I1a der langsamen Impulsfolge F1 der Frequenz
f1. Damit wird der Schalter 16 deaktiviert, d.h. zunächst dauernd ausgeschaltet. Der
Schalter 17 wird aktiviert. Nun erhält er während des Impulses I1b die Impulsfolge
F2 der Frequenz f2, die entsprechend dem Steuersignal S zunächst mit geringem Pulspauseverhältnis
beginnt. Bei Annäherung an den nächsten Umschaltzeitpunkt t2 steigt das Steuersignal
S wieder an, womit entsprechend das Puls/Pause-Verhältnis der Impulsfolge F2 wieder
zunimmt. Der in negativer Richtung fließende Lampenstrom i
L wird dadurch wieder erhöht. Der durch den Stromfluss bewirkten abnehmenden Tendenz
der Spannung an dem Spannungsteiler 21 wird somit entgegengewirkt. Ersichtlicherweise
hat der Strom i
L gegen Ende des zweiten Impulses I1b der Impulsfolge F1 der niedrigen Frequenz f1
einen größten, zumindest aber keinen reduzierten Wert.
[0029] Wie ersichtlich wird der Lampenstrom i
L jeweils kurz vor dem Umpolen angehoben, wodurch ein Verlöschen der Hochdruckgasentladungslampe
11 beim Umpolen unterbunden wird.
[0030] Fig. 3 veranschaulicht die Strom- und Spannungsverläufe einer abgewandelten Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Vorschaltgeräts. Die Abwandlung liegt in dem Betriebsregime
der Steuereinheit. Das Steuersignal S wird während eines Impulses I der langsamen
Impulsfolge F1 zunächst für eine gewisse Zeit t0 konstant gehalten und steigt dann
gegen Ende des Impulses I, z.B. treppenartig, an. Wie Fig. 4 zeigt kann das Steuersignal
S gegen Ende des Impulses I auch stetig ansteigen. Es entsteht in beiden Fällen der
im untersten Diagramm in Fig. 4 idealisiert dargestellte Stromverlauf i
L.
[0031] In Fig. 5 ist eine Schaltungsvariante dargestellt, die sich von der vorgestellten
Schaltung lediglich durch geänderten Massebezug unterscheidet. Die Leitungen 13 und
14 führen positive und negative Betriebsspannung bezüglich Masse. Die Masse ist mit
dem Spannungsteilerpunkt 21 verbunden. Auch die Bereitstellungsschaltung weist einen
spannungsmittigen Massebezug auf. Ansonsten gilt die vorstehende Beschreibung entsprechend.
[0032] Der natürliche Stromverlauf einer Halbbrückenschaltung 12 mit kapazitivem Brückenzweig
22 enthält innerhalb einer Halbperiode des niederfrequenten Rechtecksignals einen
abnehmenden Stromverlauf. Dies kann das Kommutieren der Hochdruckgasentladungslampe
11 erschweren und zu einer erhöhten Wiederzündspannung führen. Es kann zum Verlöschen
der Lampe kommen. Bei dem hier vorgeschlagenen erfindungsgemäßen Verfahren wird durch
eine stufige, lineare oder anderweitige Anhebung der von der Steuereinheit 31 ausgegebenen
Stellgröße S für den Lampenstrom i
L dieser so beeinflusst, dass es innerhalb einer Halbperiode I1a zu einem ansteigenden
Verlauf des Lampenstroms i
L kommt. Dadurch werden die Elektroden der Lampe vor der Kommutierung zusätzlich aufgeheizt,
was die Kommutierung erleichtert und zur Reduzierung der Wiederzündspannung führt.
Hierdurch kann das Verlöschen von kritischen Lampen vermieden werden.
Bezugszeichenliste:
[0033]
- 10
- Schaltungsanordnung
- 11
- Hochdruckgasentladungslampe
- 12
- Wechselrichterhalbbrücke
- 13
- Betriebsspannung führende Leitung
- 14
- Masse führende Leitung
- 15
- Speiseschaltung
- 16
- Oberer Schalter
- 17
- Unterer Schalter
- 18
- Schaltungspunkt
- 19
- Lampenkreis
- 20
- Drossel
- 21
- Spannungsteilerpunkt
- 22
- Kapazitiver Spannungsteiler
- 23
- Oberer Kondensator
- 24
- Unterer Kondensator
- 25, 26
- Kondensatoren
- 27, 28
- Dioden
- 29
- Treiberschaltung
- 30
- Pulsbreitenmodulator
- 31
- Steuereinheit
- F1
- Impulsfoge erster, niedriger Frequenz
- I1
- Impuls(e) der ersten Impulsfolge F1
- I1a, b ...
- Einzelimpuls der ersten Impulsfolge F1
- F2
- Impulsfoge zweiter, hoher Frequenz
- I2
- Impuls(e) der zweiten Impulsfolge F2
- f2
- Erste Frequenz, z.B. 500Hz ... 40kHz
- S
- Stellgröße/Stromsollwert
- t1
- Ende des ersten Impulses der Impulsfolge F1
- t2
- Ende des zweiten Impulses der Impulsfolge F1
- t0
- Zeitspanne innerhalb der Impulse der ersten Folge F1
1. Schaltungsanordnung (10) zum Betreiben einer Entladungslampe (11), insbesondere einer
Hochdruckentladungslampe,
mit wenigstens einer Wechselrichterhalbbrücke (12), die mit der Gasentladungslampe
(11) speisend verbunden ist, um einen Lampenstrom (i
L) durch diese zu erzeugen,
mit einer Steuerschaltung (29, 30, 31) zur Steuerung der Wechselrichterhalbbrücke
(12) mit:
- einer ersten Impulsfolge (F1) einer ersten Frequenz zur Umpolung des Lampenstroms
(iL) mit einer ersten, niedrigen Frequenz (f1), sowie mit
- einer zweiten Impulsfolge (F2) einer zweiten, höheren Frequenz (f2) zur Steuerung
der Größe des Lampenstroms (iL),
wobei die Steuerschaltung (29, 30, 31) in zumindest einer Betriebsart die zweite Impulsfolge
(F2) während eines Impulses (I1a) der ersten Impulsfolge (F1) variiert, um die Größe
des Lampenstroms (i
L) während des Impulses (I1a) der ersten Impulsfolge (F1) gegen Ende des Impulses (I1a)
konstant zu halten oder anzuheben.
2. Schaltungsanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Gasentladungslampe (11) in einem Lampenzweig (19) mit einem induktiven Drosselbauelement
(20) in Reihe angeordnet ist, wobei ein Ende des Lampenzweigs (19) mit der Wechselrichterhalbbrücke
(12) verbunden ist.
3. Schaltungsanordnung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass ein anderes Ende des Lampenzweigs (19) mit einem wenigstens zeitweilig konstanten
Potential verbunden ist.
4. Schaltungsanordnung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass ein anderes Ende des Lampenzweigs (19) mit einer zweiten Wechselrichterhalbbrücke
verbunden ist.
5. Schaltungsanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein anderes Ende des Lampenzweigs (19) mit einer Kondensatorhalbbrücke (22) verbunden
ist.
6. Schaltungsanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerschaltung (29, 30, 31) die zweite Impulsfolge (F2) entsprechend eines Stromsollwerts
(S) einstellt, der während eines Impulses der ersten Impulsfolge (F1) mindestens einmal
vergrößert wird.
7. Schaltungsanordnung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Stromsollwert (S) während eines Impulses mehrmals vergrößert wird.
8. Schaltungsanordnung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Stromsollwert (S) während jedes Impulses (I1a, I1b...)der Impulsfolge (F1) von
einem Wert ausgehend vergrößert wird.
9. Schaltungsanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Stromsollwert (S) in jedem Impuls der Impulsfolge (F1) am Anfang des jeweiligen
Impulses einen verminderten Wert aufweist.
10. Schaltungsanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Betriebsart Aufheizbetrieb und/oder leistungsreduzierter Betrieb ist.
11. Verfahren zum Betreiben einer Schaltungsanordnung (10) für eine Entladungslampe (11),
insbesondere eine Hochdruckentladungslampe,
mit wenigstens einer Wechselrichterhalbbrücke (12), die mit der Gasentladungslampe
(11) speisend verbunden ist, um einen Lampenstrom (i
L) durch diese zu erzeugen,
mit einer Steuerschaltung (29, 30, 31), die zur Steuerung der Wechselrichterhalbbrücke
(12):
- eine erste Impulsfolge (F1) einer ersten Frequenz zur Umpolung des Lampenstroms
(iL) mit einer ersten, niedrigen Frequenz (f1), sowie
- eine zweite Impulsfolge (F2) einer zweiten, höheren Frequenz (f2) zur Steuerung
der Größe des Lampenstroms (iL) erzeugt
wobei die Steuerschaltung (29, 30, 31) in zumindest einer Betriebsart die zweite Impulsfolge
(F2) während eines Impulses (I1a) der ersten Impulsfolge (F1) variiert, um die Größe
des Lampenstroms (i
L) während des Impulses (I1a) der ersten Impulsfolge (F1) gegen Ende des Impulses (I1a)
konstant zu halten oder anzuheben.