(19)
(11) EP 2 035 194 B1

(12) EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT

(45) Hinweis auf die Patenterteilung:
26.09.2012  Patentblatt  2012/39

(21) Anmeldenummer: 07725344.1

(22) Anmeldetag:  18.05.2007
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
B26B 19/04(2006.01)
(86) Internationale Anmeldenummer:
PCT/EP2007/004436
(87) Internationale Veröffentlichungsnummer:
WO 2008/003369 (10.01.2008 Gazette  2008/02)

(54)

SCHEREINHEIT FÜR EINEN TROCKENRASIERER

SHAVER UNIT FOR AN ELECTRIC DRY SHAVER

UNITÉ DE CISAILLEMENT POUR RASOIR ÉLECTRIQUE


(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MT NL PL PT RO SE SI SK TR

(30) Priorität: 05.07.2006 DE 102006030946

(43) Veröffentlichungstag der Anmeldung:
18.03.2009  Patentblatt  2009/12

(73) Patentinhaber: Braun GmbH
61476 Kronberg (DE)

(72) Erfinder:
  • EICHHORN, Reinhold
    65510 Idstein (DE)
  • GLEICH, Detlef
    61381 Friedrichsdorf (DE)
  • JUNK, Peter
    61389 Schmitten (DE)
  • KLEEMANN, Christof
    65760 Eschborn (DE)
  • ODEMER, Michael
    61194 Niddatal (DE)
  • POHL, Thorsten
    63165 Mühlheim a.M. (DE)
  • SCHWARZ, Tobias
    61389 Schmitten (DE)
  • VERSTEGE, Thomas
    60435 Frankfurt am Main (DE)
  • VITT, Martin
    60385 Frankfurt am Main (DE)
  • WOLF, Jürgen
    65830 Kriftel (DE)
  • ZEGULA, Christoph
    63322 Rödermark (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
EP-A- 1 810 797
DE-A1- 2 305 786
DE-B- 1 065 298
DE-A1- 2 029 664
DE-B- 1 048 510
GB-A- 520 802
   
       
    Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen).


    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Schereinheit für einen Trockenrasierer nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

    [0002] Eine derartige Schereinheit ist aus der DE-C 29 49 301 bekannt. Das dort offenbarte Schersystem besitzt eine Grundplatte, auf welcher sich eine Schraubenfeder abstützt, deren anderes Ende das Untermesser mit Druck beaufschlagt und gegen die Scherfolie andrückt, welche wiederum an der Grundplatte befestigt ist. Nachteilig bei diesem Schersystem ist, daß die Schraubenfeder in Mittellage des Schersystems senkrecht zwischen Grundplatte und Untermesser steht. Dadurch wird bei jeder Bewegung des Untermessers relativ zur Grundplatte die Schraubenfeder einmal nach links und einmal nach rechts ausgelenkt und überfährt dabei jedesmal ihre senkrechte, maximal komprimierte Ausgangslage. Insgesamt sind zwei Schraubenfedern vorgesehen, die dann In der Mittelllage den maximalen Druck auf das Untermesser aufbringen, während sie in der ausgelenkten Lage einen deutlich niedrigeren Anpreßdruck erzeugen. Auf diese Weise ist kein permanent hoher Andruck zwischen Folie und Messer garantiert. Darüber hinaus neigt dieses Schersystem dazu, daß das Untermesser zum Zeitpunkt der Richtungsumkehr der Oszillationsbewegung an einem Ende abtaucht, wodurch der Kontakt zur Folie kurzfristig komplett verloren gehen kann.

    [0003] Aus der DE 10 65 298 B ist eine elastische Abdeckkappe für ein Antriebselement eines Trockenrasierers bekannt, die dem Andruck des Untermessers an das Obermesser dient.

    [0004] Die nach veröffentlichte EP 1810797 A zeigt eine Haarschneidemaschine mit einem Schersystem bestehend aus einem feststehenden Kamm und einer angetriebenen Klinge, wobei die Klinge durch zwei schräg zueinander angeordnete Schwingungsfedern beaufschlagt ist.

    [0005] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, die obengenannten Nachteile zu vermeiden und ein gattungsgemäßes Schersystem zu schaffen, bei dem eine sichere und mit stets gleichem Anpreßdruck arbeitende gleitende Anlage des Untermessers am Obermesser sichergestellt ist. Diese Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmal des Anspruchs 1 gelöst.

    [0006] Durch die erfindungsgemäße Lösung ist sichergestellt, daß während der Oszillationsbewegung stets eine gleichmäßige Anpressung des Untermessers an das Obermesser gegeben ist. Es wird durch diese Federanordnung erreicht, daß die Vorspannkraft das Untermesser bezogen auf die Kontaktfläche stets sowohl mit einer Normal- als auch mit einer Tangentialkraftkomponente beaufschlagt. Außerdem erfolgt während einer Kompression des einen Federelementes stets eine Entlastung des anderen Federelementes. Die durch den Motor aufzubringende Antriebskraft bzw. das Antriebsmoment bleibt dann unabhängig von der aktuellen Bewegungsrichtung stets gleich und fördert einen gleichmäßigen runden Lauf. Mit dieser Lösung läßt sich auch besonders einfach sicherstellen, daß die Anpreßkraft in der Kontaktfläche zwischen Ober- und Untermesser zu jeder Stellung des Untermessers gleich groß ist.

    [0007] Das Federelement ist vorzugsweise so angeordnet, daß es in der Längssymmetrieebene des Untermessers liegt, wodurch die Normalkraftkomponente aus der Federvorspannung stets in der Hauptlastrichtung, die während der Rasur durch den Benutzer aufgebracht wird, liegt.

    [0008] Vorteilhafterweise besitzt das mindestens eine Federelement einen ersten Anlenkpunkt am Untermesser und einen zweiten bezüglich des Obermessers ortsfesten Anlenkpunkt, wobei sich die Anlenkpunkte während des Betriebes nicht überfahren. Vorteilhafterweise sind die Federelemente als Druckfedern, insbesondere als Schraubenfedern ausgebildet.

    [0009] Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung sieht vor, daß das Obermesser in einem Rahmen befestigt ist und sich das Federelement einerseits am Untermesser und andererseits an diesem Rahmen abstützt. Diese Bauweise ermöglicht die komplette Vormontage einer funktionsfähigen Schneideinheit, welche dann nur noch mit dem Getriebe und dem Antrieb verbunden werden muß. Eine solche Bauweise eignet sich besonders zum Aufbau eines abtauchfähigen und/oder schwenkfähigen Schersystems, wobei dann vorgesehen ist, daß der das Obermesser tragende Rahmen vorgespannt durch ein elastisches Mittel verschiebbar an einem Tragelement der Schereinheit gelagert ist. Dabei sorgt dann das Federelement für eine stets sichere Anlage zwischen Ober- und Untermesser, während das elastische Mittel das Abtauchverhalten bzw. Schwenkverhalten in Abhängigkeit von der durch den Benutzer aufgebrachten Andruckkraft bestimmt. Dadurch wird ein Rasiersystem bereitgestellt, das sich optimal an die zu rasierende Hautkontur anpaßt, dabei aber stets ein perfekt arbeitendes Schersystem besitzt. Dabei sieht eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung vor, daß die Federrate des elastischen Mittels geringer ist als die des Federelementes. Die oszillierende Relativbewegung zwischen dem Unter- und dem Obermesser kann eine Linearbewegung sein, es ist jedoch auch eine Rotations- oder Schwenkbewegung möglich.

    [0010] Um während der Herstellung einer erfindungsgemäßen Schereinheit auf einfache Weise stets gleiche Kontaktverhältnisse zwischen Ober- und Untermesser sicherzustellen, sieht eine vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung vor, daß mindestens einer der Anlenkpunkte des Federelementes als einstellbares Federlager ausgeführt ist. Insbesondere ist dies das dem Rahmen zugeordnete Federlager. Um diese Einstellung zu erleichtem, ist es von Vorteil, wenn am Untermesser ein Absatz zur Einstellung des Federlagers ausgebildet ist.

    [0011] Die vorliegende Erfindung findet ihren Einsatz sowohl in Kurzhaar- als auch in Langhaarschneidsystemen. Daher sieht die Erfindung vor, daß das Obermesser als Scherfolie ausgebildet ist, dem ein mehrere Klingen umfassendes Untermesser zugeordnet ist.

    [0012] Weitere Ziele, Merkmale, Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der nachstehenden Beschreibung der Ausführungsbeispiele.

    [0013] Es zeigen:
    Fig. 1
    den prinzipiellen Aufbau eines Trockenrasierers,
    Fig. 2 bis Fig. 5
    jeweils eine Drauf-, Front-, Seiten- bzw. Unteransicht einer erfindungsgemäßen Schneideinheit,
    Fig. 6 und Fig. 7
    jeweils Schnittdarstellungen durch das Schersystem in unterschiedlicher Position des Untermessers,
    Fig. 8 und Fig. 9
    jeweils eine Weiterbildung der Erfindung in unterschiedlicher Abtauchposition der Schneideinheit,
    Fig. 10 bis Fig. 13
    das Einstellverfahren des Federelementes der Schereinheit.


    [0014] Fig. 1 zeigt in perspektivischer Darstellung einen Trockenrasierer mit einem Gehäuse 1, das den Elektromotor und gegebenenfalls auch Batterien, Akkumulatoren oder dergleichen aufnimmt. Am Gehäuse 1 ist Ein-/Ausschalter und gegebenenfalls auch ein Trimmer zum Kürzen längerer Haare angeordnet. Am oberen Ende des Gehäuses ragt ein Antriebselement 4, das mit dem Motor verbunden ist, aus dem Gehäuse 1 heraus.

    [0015] Ein Scherkopfgehäuse 5 nimmt die Untermesser 6 auf, die als Messerblock mit einer Vielzahl von quer zur Oszillationsrichtung verlaufenden Klingen ausgebildet ist. Die Untermesser sind von einem Koppelelement 7 gehalten, welches wiederum mit dem Antriebselement 4 in Verbindung steht. Die als Lochfolien ausgebildeten Obermesser 8 sind in einem Rahmen 9 gehalten, der über Rastelemente 10 mit dem Scherkopfgehäuse verbunden sind. Das Scherkopfgehäuse 5 wiederum ist mittels der Haltearme 11 des Gehäuses 1 schwenkbar um die Achse X-X gelagert. Bei eingeschaltetem Antrieb werden die Untermesser 6 in eine Oszillationsbewegung entlang ihrer Längsachse versetzt und schneiden in Verbindung mit dem Obermesser 8 die jeweiligen Haare ab, welche durch die Lochfolie hindurchragen. Hierzu muß das Untermesser 6 stets an das Obermesser 8 angedrückt sein.

    [0016] Die in den Figuren 2 bis 7 dargestellt in Kassettenbauweise ausgeführte Schereinheit umfaßt einen im wesentlichen rechteckigen Kassettenrahmen 13, an welchem die Scherfolie 14 befestigt ist, die sich angepaßt an die Kontur des Messerblockes 15 bogenförmig um letzteren herum wölbt. Der Messerblock 15 wird durch zwei Druckfedern 16, 17, welche als Schraubenfedern ausgeführt sind, gegen die Scherfolie 14 gepreßt. Die Druckfedern 16, 17 stützen sich hierzu an zugeordneten Federlagern 18, 19 ab, die brückenartig zwischen den beiden Längsträgern 20 des Kassettenrahmens 13 und damit etwa parallel zu den Endstegen 21 des Kassettenrahmens verlaufen.

    [0017] Die Federtager 18, 19 besitzen jeweils zwei Haltearme 22, die mit Spiel in entsprechende Ausnehmungen der Längsträger hineinragen. Sie werden nach dem später beschriebenen Einstellvorgang positioniert und mittels eines aufgesetzten Schweißpunktes mit dem jeweiligen Längsträger fest verbunden. Der Messerblock 15 setzt sich, wie insbesondere der Fig. 6 entnehmbar ist , aus einem Klingenbereich 25 und einem Messerträger 26 zusammen, wobei der Klingenbereich 25 eine Vielzahl einzelner Klingen bildet und durch einen bogenförmig gewölbten mit Querschlitzen versehenen Blechstreifen realisiert ist. Der Messerträger 26 besitzt eine Aufnahme 23 zum Ankoppeln an das Antriebselement 24, welches sich bei eingeschaltetem Motor oszillierend hin- und herbewegt (siehe Figuren 3 und 5). Die Oszillationsrichtung entspricht der Längsachse des Messerblocks 15.

    [0018] Der Kassettenrahmen 13 ist auf ein Tragelement 27, welches Führungsstifte 28 aufweist, montiert. Er ist, wie der Fig. 3 entnehmbar ist, daher vertikal entlang der Führungsstifte 28 verschiebbar. In Verbindung mit einer Tragfeder 29, die entweder das Antriebselement 24 in Längsrichtung beaufschlagt oder aber zwischen dem Kassettenrahmen 13 und dem Tragelement 27 wirkt, kann ein abtauchfähiges Schersystem aufgebaut werden, welches sich dann stets der gegebenen Gesichtskontur anpaßt. Das Tragelement 27 ist vorzugsweise Teil des schwenkbaren Scherkopfgehäuses 5, um zur maximalen Adaption an die Kontur der zu rasierenden Haut sowohl eine Abtauch- als auch eine Schwenkoption zu bieten, es kann jedoch auch Teil des Gehäuses 1 sein. Die Abtauchbewegung des Schersystems nach unten ist durch das Blocksetzen der Tragfeder(n) 28 bzw. den Anschlag 32 am Tragelement 27 begrenzt. Selbstverständlich ist auch die Aufwärtsbewegung des Schersystems durch entsprechende zeichnerisch nicht dargestellte Anschläge begrenzt.

    [0019] Fig. 6 zeigt einen Längsschnitt durch die erfindungsgemäße Schereinheit, in welchem sich das Untermesser, also der Messerblock 15, in der Mittellage befindet. Aus dieser Mittellage heraus wird er während des Betriebes jeweils um ca. 1,1, mm nach links bzw. nach rechts bewegt, so daß der Gesamthub des Untermessers ca. 2,2 mm beträgt. Fig. 7 stellt das Untermesser in seiner nach links ausgelegten Lage dar, wobei zwischen dem Messerblock 15 bzw. dessen Messerträger 26 und der linken Begrenzung des Kassettenrahmens 13 noch ein Abstand a vorhanden ist.

    [0020] Die beiden in der Längsmittelebene liegenden Druckfedern 16, 17 sind schräg, d.h. in diesem Ausführungsbeispiel mit ihren oberen Enden zueinander geneigt, angeordnet. Der Abstand ihrer dem Messerblock 15 zugeordneten ersten Anlenkpunkte 30 ist daher deutlich geringer als der Abstand zwischen den zweiten Anlenkpunkten 31, die dem Kassettenrahmen 13 zugeordnet sind. Bei dieser Orientierung der Druckfedern 16, 17 wird zum Zeitpunkt der Richtungsumkehr einer linearen Oszillationsbewegung dem aus der Massenträgheit resultierenden Abtauchen des nach der Umkehrung hinteren Endbereiches des Messerblocks 15 entgegengewirkt. Allerdings ist auch eine umgekehrte, also mit auswärts gerichteten oberen Enden der Druckfedern 16, 17, ausgeführte elastische Lagerung realisierbar.

    [0021] Sowohl die ersten Anlenkpunkte 30 als auch die im ersten bzw. zweiten Federlager 18, 19 ausgebildeten zweiten Anlenkpunkte 31 sind als topfförmige Federaufnahmen ausgebildet, die jeweils abschnittsweise in den zylindrischen Innenraum der Schraubenfedern eingreifen und diese führen.

    [0022] Fig. 7 zeigt die maximale Auslenkung des Messerblockes 15 während des oszillierenden Betriebes, wobei deutlich zu erkennen ist, daß selbst in diesem Zustand die erste Druckfeder 16 immer noch schräg mit dem oberen Ende nach innen weisend verläuft. Die Schereinheit ist also derart ausgelegt, daß in jedem Betriebszustand die ersten Anlenkpunkte 30 am Messerblock innerhalb des durch den Abstand zwischen den zweiten Anlenkpunkten 31 festgelegten Intervalls liegen.

    [0023] In der Mittellage (Fig. 6) beträgt der spitze Winkel zwischen der Horizontalen und den jeweiligen Längsachsen der ersten bzw. zweiten Druckfeder 16 bzw. 17 etwa 65°. Die beiden Kräfte aus den vorgespannten Druckfedern 16, 17 sind mit F1 und F2 seitlich der Figur als Vektoren mit zugeordneten Vertikal- und Horizontalkomponenten dargestellt. Die aus den Druckfedern resultierende Gesamtkraft in vertikaler Richtung beträgt F und stellt die Anpreßkraft zwischen dem Messerblock 15 und der Scherfolie 14 dar. In ausgelenktem Zustand gemäß Fig. 7 erhöht sich aufgrund der Kompression die Druckkraft aus der ersten Druckfeder 16, wohingegen sich die Kraft aus der zweiten Druckfeder 17 verringert. Außerdem verändern sich durch die Auslenkung des Messerblockes 15 gegenüber dem Kassettenrahmen 13 bzw. der Scherfolie 14 die spitzen Winkel zwischen der Horizontalen und der Längsachse der jeweiligen Druckfedern. Der der ersten Druckfeder 16 zugeordnete spitze Winkel erhöht sich auf ca. 75°, während sich der spitze Winkel zwischen der Längsachse der zweiten Druckfeder 17 und der Horizontalen auf ca. 55° verringert. Dies führt zu den im seitlichen Kräfteparallelogramm dargestellten Veränderungen der Kraftkomponenten F1 und F2. Wie aus dem Kräfteschaubild zu entnehmen ist, bleibt die Gesamtkraft F als Summe der Vertikalanteile der Kraftkomponenten F1 und F2 in ausgelenktem Zustand des Messerblockes 15 etwa genauso groß wie in der Mittelstellung. D.h.: An jedem Punkt der Oszillationsbewegung des Messerblocks ist die Anpreßkraft zwischen diesem und der Scherfolie konstant. Die Horizontalanteile, also die Tangentialkräfte, der Kraftkomponenten F1 und F2 sind stets einander entgegengerichtet.

    [0024] Die Figuren 8 und 9 verdeutlichen noch einmal die schwimmende Lagerung des Kassettenrahmens 13 einschließlich der Scherfolie 14 und des durch die Druckfedern 16, 17 vorgespannten Messerblocks 15 an einem Tragelement 27 mittels der Führungsstifte 28. Fig. 8 zeigt die Schereinheit im komplett ausgefahrener Position, d.h. der Abstand zwischen dem Tragelement 27 und dem Kassettenrahmen 13 ist maximal; der Abstand zwischen der Unterkante des Messerträgers 26 des Messerblocks 15 und dem Anschlag 32, welcher am Tragelement 27 ausgebildet ist, beträgt ca. 3 mm. Der Kassettenrahmen 13 wird über die Tragfeder 29, welche das oszillierende Antriebselement 24 vertikal mit der Druckkraft P beaufschlagt, nach oben gedrückt. Unter entsprechender Belastung L kann die gesamte Schereinheit nach unten abtauchen, bis die Unterkante des Messerträgers 26 am Anschlag 32 des Tragelementes 27 anliegt. Um ein klemmfreies Verschieben des Kassettenrahmens 13 auf dem Führungsstift 28 sicherzustellen, ist letzterer auf der rechten Seite mittels eines Führungsringes komplett umschlossen gelagert, während auf der linken Seite eine Führungsgabel 34, die den linken Führungsstift nur teilweise umgreift, angeordnet ist.

    [0025] In den Figuren 10 und 12 bzw. deren Teilausschnittsvergrößerungen (Figuren 11 und 13) wird das Einstellen des maximalen Spiels zwischen dem Messerblock 15 und der Scherfolie 14 bzw. die Begrenzung der Abtauchbewegung des Messerblocks näher beschrieben. In den Figuren 10 und 12 ist dabei der Übersichtlichkeit wegen nur die rechte Zeichnungshälfte als Schnitt dargestellt, während die linke Hälfte die Außenansicht der Schereinheit zeigt. Während der Montage der Schereinheit wird nach dem Befestigen der Scherfolie 14 am Kassettenrahmen 13 das komplette Untermesser, d.h. der Messerblock 15, seitlich über die im Betrieb auftretende Amplitude hinaus auf Anschlag verschoben. Dadurch gelangt der Messerträger 26 in seitliche Anlage an ein Bauteil des Kassettenrahmens 13.

    [0026] Diese seitliche Anlage ist eine Position, welche im Betrieb mit oszillierender Messerbewegung nicht erreicht werden kann. In Fig. 10 ist hierzu der Messerblock 15 ganz nach rechts auf Anschlag mit dem Kassettenrahmen 13 dargestellt. In dieser Position hat sich einer der am Messerträger 26 angeordneten Absätze 35 in den Bereich eines bügelförmigen Endabschnittes 36 des zweiten Federlagers 19 verschoben. An der Unterseite jeden Messerträgers 26 sind insgesamt vier Absätze 35, jeweils zwei links und zwei rechts der ersten bzw. zweiten Druckfedern 16 bzw. 17 angeordnet. Diese Absätze stehen gegenüber der Fläche 37 des Messerträgers 26 um ca. 0,03 mm hervor. Die Fläche 37 bildet denjenigen Bereich, welcher während der betriebsmäßigen Oszillationsbewegung oberhalb der Federlager 19 bzw. 18 hin- und herbewegt wird.

    [0027] Ist die beschriebene Montageposition, d.h. Längsverschieben des Messerblocks 15 auf Anschlag mit dem Kassettenrahmen 13, erreicht, wird jeweils eine definierte schräg nach innen gerichtete Andruckkraft FA auf die Federlager 18 und 19 aufgebracht. Dabei können die Federlager - wie durch den bogenförmigen Doppelpfeil angedeutet - um ihre durch die Haltearme 22 definierte Achse schwenken. Somit werden die Federlager 18 und 19 an den Absatz 35 angedrückt und ihre Haltearme 22 in dieser Position mit dem jeweiligen Längsträger 20 verschweißt. Während der Endabschnitt 36 des zweiten Federlagers 19 am linken bzw. inneren der beiden Absätze 35 anliegt, liegt der entsprechende Endabschnitt 36 des ersten Federlagers 18 während des beschriebenen Einstellvorganges am äußeren der beiden Absätze 35 an, welche auf der linken der beiden symmetrischen Messerblockhälften angeordnet sind.

    [0028] Wird nun - wie in den Figuren 12 und 13 dargestellt - der Messerblock 15 wieder in seine Mittelposition verschoben, so stellt sich zwischen der Fläche 37 des Messerträgers 26 und den Federlagem 18 und 19 der definierte Spalt S von 0,03 mm ein. Dieses Maß S stellt die maximal mögliche Abtauchbewegung des Messerblocks 15 gegenüber dem Kassettenrahmen dar. Dieses Maß S ist dermaßen gering, daß in den sich dann maximal zwischen Scherfolie 14 und Messerblock 15 bildenden Spalt kein Haar untergezogen und dadurch geklemmt werden kann, statt abgeschnitten zu werden. Durch dieses geringe Spiel zwischen Messerblock 15 und Scherfolie 14 ist sichergestellt, daß auch bei während der Benutzung auftretenden Querkräften durch Belastung senkrecht zur Mittellängsebene, insbesondere Reibungskräfte, kein Abheben der Scherfolie vom Untermesser auftreten kann.


    Ansprüche

    1. Schereinheit für einen Trockenrasierer, bestehend aus mindestens einem als Scherfolie (14) ausgebildeten Obermesser (8) und einem Untermesser (6), die angetrieben von einem Motor relativ zueinander oszillierend bewegbar sind, wobei das Untermesser (6) und das Obermesser (8) durch mindestens ein Federelement (16, 17) gegeneinander vorgespannt entlang einer gemeinsamen Kontaktfläche aneinandergleiten, dadurch gekennzeichnet, daß zwei Federelemente (16, 17), deren jeweilige Tangentialkraftkomponente einander entgegengesetzt sind, derart angeordnet sind, daß deren jeweilige Vorspannkraft (F1, F2) stets schräg zur Oszillationsrichtung verläuft.
     
    2. Schereinheit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Federelemente (16, 17) in der Längssymmetrieebene der Schereinheit liegt.
     
    3. Schereinheit nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das mindestens eine Federelement (16, 17) einen ersten Anlenkpunkt (30) am Untermesser (6, 15) und einen zweiten bezüglich des Obermessers (8) ortsfesten Anlenkpunkt (31) besitzt, wobei sich die Anlenkpunkte (30, 31) während des Betriebs nicht überfahren.
     
    4. Schereinheit nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Federelemente als Druckfedern (16, 17) ausgebildet sind.
     
    5. Schereinheit nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Federelemente Schraubenfedern (16, 17) sind.
     
    6. Schereinheit nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Obermesser (8) in einem Rahmen (13) befestigt ist, und sich das Federelement (16, 17) einerseits am Untermesser (6) und andererseits an diesem Rahmen (13) abstützt.
     
    7. Schereinheit nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der das Obermesser (8, 14) tragende Rahmen (13) vorgespannt durch ein elastisches Mittel (29) verschiebbar an einem Tragelement (27) der Schereinheit gelagert ist.
     
    8. Schereinheit nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Federrate des elastischen Mittels (29) geringer ist als die des Federelementes (16, 17).
     
    9. Schereinheit nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die oszillierende Relativbewegung zwischen dem Untermesser (6) und dem Obermesser (8) eine Linearbewegung ist
     
    10. Schereinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die oszillierende Relativbewegung zwischen dem Untermesser (6) und dem Obermesser (8) eine Rotations- oder Schwenkbewegung ist.
     
    11. Schereinheit nach einem der Ansprüche 3 - 10, dadurch gekennzeichnet, daß der zweite Anlenkpunkt des Federelementes (16, 17) als einstellbares Federlager (18, 19) ausgeführt ist.
     
    12. Schereinheit nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß am Untermesser (6, 15) mindestens eine Anlagefläche (Absatz 35) zum Einstellen des Federlagers (18, 19) ausgebildet ist.
     
    13. Trockenrasierer mit mindestens einer Schereinheit nach einem der vorhergehenden Ansprüche.
     


    Claims

    1. A shearing unit for an electric razor, comprising at least one upper cutter (8), in the form of a shearing foil (14), and a lower cutter (6), which oscillating and movable relative to each other cutters are driven by a motor, wherein the lower cutter (6) and the upper cutter (8) glide along a common contact surface and are prestressed with respect to each other by at least one spring element (16, 17); characterized in that two spring elements (16, 17), their respective tangential force components being mutually opposed, are disposed such that their respective prestressing forces (F1, F2) are always at an incline to the direction of oscillation.
     
    2. The shearing unit according to claim 1, characterized in that the spring elements (16, 17) are disposed in the longitudinal plane of symmetry of the shearing unit.
     
    3. The shearing unit according to one of the preceding claims, characterized in that at least one spring element (16, 17) has a first pivot point (30) on the lower cutter (6; 15), and a second pivot point (31) which is fixed with respect to the upper cutter (8), wherein these pivot points (30, 31) do not cross during operation of the shearing unit.
     
    4. The shearing unit according to one of the preceding claims, characterized in that the spring elements are in the form of compression springs (16, 17).
     
    5. The shearing unit according to one of the preceding claims, characterized in that the spring elements are helical springs (16, 17).
     
    6. The shearing unit according to one of the preceding claims, characterized in that the upper cutter (8) is fixed in a frame (13), and the spring element (16, 17) presses against the lower cutter (6), on one side, and against the frame (13), on the other side.
     
    7. The shearing unit according to claim 6, characterized in that the frame (13) bearing the upper cutter (8; 14) is prestressed by an elastic means (29) and is displaceably mounted on a supporting element (27) of the shearing unit.
     
    8. The shearing unit according to claim 7, characterized in that the spring constant of the elastic means (29) is smaller than that of the spring element (16, 17).
     
    9. The shearing unit according to one of the preceding claims, characterized in that the oscillating relative movement between the lower cutter (6) and the upper cutter (8) is a linear movement.
     
    10. The shearing unit according to one of claims 1 to 8, characterized in that the oscillating relative movement between the lower cutter (6) and the upper cutter (8) is a rotational or swinging movement.
     
    11. The shearing unit according to one of claims 3-10, characterized in that the second pivot point of the spring element (16, 17) is in the form of an adjustable spring bearing (18, 19).
     
    12. The shearing unit according to claim 11, characterized in that at least one contact surface (the step configuration 35) is provided on the lower cutter (6; 15), for adjustment of the spring bearing (18, 19)
     
    13. An electric razor with at least one shearing unit according to one of the preceding claims.
     


    Revendications

    1. Unité de coupe pour un rasoir électrique, se composant d'au moins une lame supérieure (8) conçue comme un film de coupe (14) et d'une lame inférieure (6), qui sont mobiles de manière oscillante l'une par rapport à l'autre grâce à un entraînement par moteur, dans laquelle la lame inférieure (6) et la lame supérieure (8), en pré-contrainte l'une par rapport à l'autre par le biais d'au moins un élément de suspension (16, 17) glissent l'une sur l'autre le long d'une surface de contact commune, caractérisée en ce que, deux éléments de suspension (16, 17), dont les composants de force tangentielle sont inversés l'un par rapport à l'autre, sont agencés de telle sorte que la force de tension (F1, F2) s'écoule continuellement dans le sens oblique par rapport à la direction d'oscillation.
     
    2. Unité de coupe selon la revendication 1, caractérisée en ce que, les éléments de suspension (16, 17) se trouvent dans le plan de symétrie longitudinal de l'unité de coupe.
     
    3. Unité de coupe selon l'une des revendications précédentes, caractérisée en ce que, le au moins un élément de suspension (16, 17) possède un premier point de liaison (30) sur la lame inférieure (6, 15) et un deuxième point de liaison (31) stationnaire sur la lame supérieure (8), dans laquelle les points de liaison (30, 31) ne se chevauchent pas pendant le fonctionnement.
     
    4. Unité de coupe selon l'une des revendications précédentes, caractérisée en ce que, les éléments de suspension sont formés comme des ressorts de suspension (16, 17).
     
    5. Unité de coupe selon l'une des revendications précédentes, caractérisée en ce que, les éléments de suspension sont des ressorts hélicoïdaux (16, 17).
     
    6. Unité de coupe selon l'une des revendications précédentes, caractérisée en ce que, la lame supérieure (8) est fixée dans un cadre (13), et l'élément de suspension (16, 17) s'appuie d'un côté sur la lame inférieure (6) et de l'autre côté sur ledit cadre (13).
     
    7. Unité de coupe selon la revendication 6, caractérisée en ce que, le cadre (13) supportant la lame supérieure (8, 14) est pré-contraint par un moyen élastique (29) et monté de manière coulissante sur un élément de support (27) de l'unité de coupe.
     
    8. Unité de coupe selon la revendication 7, caractérisée en ce que, la constante de rappel du moyen élastique (29) est plus faible que celle de l'élément de suspension (16, 17).
     
    9. Unité de coupe selon l'une des revendications précédentes, caractérisée en ce que, le mouvement d'oscillation relatif entre la lame inférieure (6) et la lame supérieure (8) est un mouvement linéaire.
     
    10. Unité de coupe selon l'une des revendications 1 à 8, caractérisée en ce que, le mouvement d'oscillation relatif entre la lame inférieure (6) et la lame supérieure (8) est un mouvement de pivotement ou de rotation.
     
    11. Unité de coupe selon l'une des revendications 3 - 10, caractérisée en ce que, le deuxième point de liaison de l'élément de suspension (16, 17) est exécuté comme un palier chargé par ressort réglable (18, 19).
     
    12. Unité de coupe selon la revendication 11 caractérisée en ce que, sur la lame inférieure (6, 15) est placée au moins une surface d'appui (palier 35) pour le réglage du palier chargé par ressort (18, 19).
     
    13. Rasoir électrique équipé d'au moins une unité de coupe selon l'une des revendications précédentes.
     




    Zeichnung




















    Angeführte Verweise

    IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



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    In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente