[0001] Die Erfindung betrifft eine Augenknopfloch-Nähmaschine sowie ein Verfahren zum Nähen
einer einen Gimpenfaden aufweisenden Augenknopfloch-Naht.
[0002] Eine derartige Nähmaschine ist bekannt aus der
EP 1 722 021 B1. Die Augenknopfloch-Nähmaschine näht die Augenknopfloch-Naht mit drei Fäden, nämlich
einem Nadelfaden, einem Greiferfaden und einem Gimpenfaden. Der Gimpenfaden dient
dazu, die Optik der Augenknopfloch-Naht und damit des Augenknopflochs gefällig zu
gestalten.
[0003] Aus der
DE 19 70 349 U ist eine Knopflochnähmaschine bekannt, bei der ein Gimpenfaden über die Betätigung
eines Einrückhebels vor Beginn eines automatischen Nähzyklus zugeführt wird.
[0004] Aus der
DE 199 16 660 C1 ist eine automatische Gimpenfadenzuführung bekannt.
[0005] Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Augenknopfloch-Nähmaschine sowie
ein Nähverfahren zum Nähen einer einen Gimpenfaden aufweisenden Augenknopfloch-Naht
mit einem automatischen Nähprogramm derart weiterzubilden, dass beim Nähen der Augenknopfloch-Naht
sichergestellt ist, dass dieser Nähvorgang unter Einbeziehung des Gimpenfadens geschieht.
[0006] Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß gelöst durch eine Augenknopfloch-Nähmaschine mit
den im Anspruch 1 angegebenen Merkmalen.
[0007] Erfindungsgemäß wurde erkannt, dass eine Gimpenfaden-Zuführeinrichtung mit einem
Überwachungssensor und einer Steuereinrichtung zur Möglichkeit führt, die Einbeziehung
des Gimpenfadens beim Nähen der Augenknopfloch-Naht sicher zu überwachen. Falls die
Augen-knopfloch-Naht unerwünscht ohne Einbeziehung des Gimpenfadens genäht wird, kann
die Steuereinrichtung ein Signal ausgeben und/oder anderweitig Gegenmaßnahmen ergreifen.
Wenn der Überwachungssensor erkennt, dass die Gimpenfaden-Zugposition nicht erreicht
wird, kann ein entsprechendes Störungssignal an die Steuereinrichtung weitergegeben
werden. Ein unerwünschtes Herstellen des Augenknopflochs ohne den Gimpenfaden wird
vermieden. Insbesondere kann erkannt werden, dass die Augenknopfloch-Naht unerwünscht
ohne Einbeziehen des Gimpenfadens genäht wird, bevor das Nähgut beim Herstellen des
Augenknopflochs geschnitten wird. Ein Problem bei der Gimpenfaden-Mitnahme kann daher
erkannt werden, bevor das Nähgut durch den unerwünschten Schneidvorgang verloren ist.
Die Augenknopfloch-Nähmaschine kann ein Nähwerk haben, das zur Ausbildung der Augenknopfloch-Naht
schwenkbar gestaltet ist. Der Überwachungssensor kann so gestaltet sein, dass eine
Schalteinheit des Überwachungssensors nur dann auslöst, wenn die Gimpenfaden-Führungseinheit
in der Neutralposition in einer bestimmten Schwenkstellung des Nähwerks vorliegt,
die die Schwenkstellung während des Nähens der Augenknopfloch-Naht einnimmt. Der Überwachungssensor
kann bei der Ausführung "schwenkbares Nähwerk" gemeinsam mit der Gimpenfaden-Führungseinrichtung
auf einem schwenkbaren Nähwerk-Träger montiert sein, sodass ein Auslösen einer Schalteinheit
des Überwachungssensors in jeder Schwenkstellung des Nähwerks möglich ist.
[0008] Eine Klemmhebel-Ausführung der Gimpenfaden-Führungseinheit nach Anspruch 2 ist kostengünstig.
Der Klemmhebel kann den Gimpenfaden gleichzeitig klemmen und führen.
[0009] Eine Ausführung des Überwachungssensors nach Anspruch 3 vermeidet Verschleiß. Der
Überwachungssensor kann als Induktionssensor, kann als kapazitiver Sensor oder kann
als optischer Sensor, z. B. als Lichtschranke, ausgeführt sein.
[0010] Eine Faden-Abschneideinrichtung nach Anspruch 4 führt zu einem reproduzierbaren Fadenschnitt
nach der Ausbildung der Augenknopfloch-Naht.
[0011] Eine Führungseinheit nach Anspruch 5 kehrt automatisch nach Beenden des Augenknopfloch-Nähprogramms
in die Neutralposition als Ausgangsposition zurück. Wenn die Führungseinheit als den
Gimpenfaden klemmende Einheit ausgeführt ist, wird der Gimpenfaden beim Rückkehren
der Führungseinheit in die Neutralposition automatisch zurückgezogen, sodass ein unerwünschtes
Überstehen des Gimpenfadens am Nahtbeginn der anschließend genähten Augenknopfloch-Naht
vermieden ist.
[0012] Ein verstellbarer Anschlag nach Anspruch 6 ermöglicht die Vorgabe der Stellung der
Führungseinheit in der Neutralposition. Dies kann zum Feinjustieren des Überwachungssensors
und/oder zur Vorgabe einer bei der Rückkehr der dann klemmend ausgeführten Führungseinheit
in die Neutralposition rückgezogenen Gimpenfadenlänge genutzt werden. Der verstellbare
Anschlag kann über eine Anschlagschraube realisiert sein.
[0013] Eine Klemmkraft-Vorgabeeinheit nach Anspruch 7 ermöglicht eine Feineinstellung der
Klemmkraft des Gimpenfaden-Klemmhebels, so das der beim Nähen der Augenknopfloch-Naht
mitgenommene Gimpenfaden eine einerseits ausreichend große Zugkraft auf den Klemmhebel,
um diesen in die Gimpenfaden-Zugposition zu überführen, ausübt, andererseits aber
keine zu große Zugspannung, die das Mitnehmen des Gimpenfadens erschwert, vorliegt.
Die Klemmkraft-Vorgabeeinheit kann über eine verstellbare Klemmfeder realisiert sein.
Zur Verstellung der Klemmfeder kann eine Stellschraube dienen.
[0014] Die Vorteile eines Nähverfahrens nach Anspruch 8 entsprechen denjenigen, die vorstehend
in Bezug auf die Augenknopfloch-Nähmaschine bereits erläutert wurden. Dieses Nähverhalten
beinhaltet eine automatisch ablaufende Überwachung insbesondere des Vorhandenseins
des zu vernähenden Gimpenfadens.
[0015] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung näher
erläutert. In dieser zeigen:
- Fig. 1
- eine Seitenansicht einer Augenknopfloch-Nähmaschine mit einer Gimpenfaden-Zuführeinrichtung;
- Fig. 2
- in einer perspektivischen Detailansicht, bei der eine Grund-platten-Gehäuseabdeckung
der Nähmaschine abgenommen ist, die Gimpenfaden-Zuführeinrichtung mit einer Gimpenfaden-Führungseinrichtung
in einer Neutralposition;
- Fig. 3
- in einer zu Fig. 2 ähnlichen Darstellung die Gimpenfaden-Zuführeinrichtung mit der
Gimpenfaden-Führungseinrichtung in einer Gimpenfaden-Zugposition; und
- Fig. 4
- ein mit der Nähmaschine genähtes Augenknopfloch mit einer Augenknopflochnaht, genäht
mit dem Gimpenfaden, einem Nadelfaden und einem Greiferfaden.
[0016] Wie Fig. 1 entnehmbar ist, ist eine Augen-Knopfloch-Nähmaschine C-förmig ausgebildet,
d. h. sie weist einen oberen Arm 1, eine untere, gehäuseartig ausgebildete Grundplatte
2 und einen beide verbindenden, etwa vertikalen Ständer 3 auf. Im Arm 1 ist in üblicher
Weise eine Armwelle 4 gelagert, die von einem nicht dargestellten Antriebsmotor antreibbar
ist. Die Anordnung eines solchen Antriebsmotors an einer solchen Nähmaschine ist aus
DE 102 25 511 C1 und
DE 102 25 512 C1 bekannt. Von der Armwelle 4 werden in üblicher Weise der Antrieb einer vertikal verschiebbaren
Nadelstange 5 mit einer Nadel 6 und ein Schwingantrieb hierfür abgeleitet. Die Nadel
6 führt einen Nadelfaden 7.
[0017] Zur Erleichterung der Erläuterung von Lagebeziehungen wird nachfolgend ein kartesisches
xyz-Koordinatensystem verwendet. Die x-Achse verläuft in der Fig. 1 senkrecht zur
Zeichenebene und aus dieser heraus. Die y-Achse verläuft in der Fig. 1 nach rechts.
Die z-Achse verläuft in der Fig. 1 nach oben.
[0018] Auf der Grundplatte 2 ist ein x-y-Tisch 8 angeordnet, bei dem es sich um einen in
zwei horizontalen Koordinatenrichtungen, nämlich der x-Richtung und der y-Richtung,
verschiebbaren Kreuzschlitten handelt. Der x-y-Tisch 8 ist in üblicher Weise ausgebildet,
wie es beispielsweise aus der
DE 198 07 771 C1 (entspr.
US 6,095,066) bekannt ist. Der Antrieb des x-y-Tisches 8 erfolgt mittels nicht dargestellter Antriebe,
nämlich eines x-Antriebes und eines y-Antriebes, bei denen es sich üblicher Weise
um positionierbare Elektromotoren, in der Regel also Schrittmotoren, aber auch regelbare
Gleichstrommotoren, handelt. Eine derartige Ausgestaltung ist aus der
DE 102 25 511 1 C1 und der
DE 102 25 512 C1 bekannt.
[0019] Auf dem x-y-Tisch 8 ist eine zweiteilige Stützplatte 9 angeordnet. Jeder Teil-Stützplatte
9 ist eine Nähgutklammer 10 zugeordnet. Eine derartige Anordnung ist aus der
EP 1 722 021 B 1 bekannt. Nähgutklammern 10 haben jeweils eine Klemmplatte 11. Nähgut 12 kann zwischen
den Klemmplatten 11 und einer Auflageplatte 13 geklemmt werden. In einer Öffnung der
Auflageplatte 13 ist eine Stichplatte 14 mit einer Durchtrittsöffnung 15 (vgl. Fig.
2) für einen Gimpenfaden 16 angeordnet. Die Klemmplatten 11 sind an doppelarmigen
Lagerhebeln 17 angebracht. Einzelheiten des Aufbaus und des Antriebs der Nähgutklammern
10 ergeben sich aus der
DE 102 16 808 C2 (entsprechend
US 6,722,299 B2), auf die insoweit verwiesen wird.
[0020] In y-Richtung gesehen hinter der Nadelstange 5 befindet sich eine Knopfloch-Schneidvorrichtung
18, die eine untere, in der Grundplatte 2 vertikal, also in z-Richtung, ortsfest angeordnete,
nicht dargestellte Messer-Einheit und einen oberen Schneidblock 19 aufweist. Einzelheiten
des Aufbaus der Schneidvorrichtung 18 ergeben sich aus der
EP 1 722 021 B1.
[0021] Zu einem Nähwerk der Nähmaschine gehört neben der Nadelstange 5 noch ein hiermit
synchronisiert zur Ausbildung einer Augenknopfloch-Naht 20 (vgl. Fig. 4) arbeitender
Greifer 21. Aus einem im Greifergehäuse untergebrachten Fadenvorrat wird einem Stichbildungsbereich
bzw. der zu bildenden Augenknopfloch-Naht ein Greiferfaden 22 zugeführt.
[0022] Der Gimpenfaden 16 wird dem Stichbildungsbereich mittels einer Gimpenfaden-Zuführeinrichtung
23 zugeführt. Die Gimpenfaden-Zuführeinrichtung 23 ist im Detail in den Fig. 2 und
3 dargestellt. Die Gimpenfaden-Zuführeinrichtung 23 hat eine Gimpenfaden-Führungseinrichtung
24 mit einer den Gimpenfaden 16 führenden Gimpenfaden-Führungseinheit 25. Die Gimpenfaden-Führungseinheit
25 ist als den Gimpenfaden 16 klemmender Gimpenfaden-Klemmhebel ausgebildet. Zum Klemmen
des Gimpenfadens 16 hat der Gimpenfaden-Klemmhebel 25 ein Klemmblech 26. Zur Vorgabe
einer Gimpenfaden-Klemmkraft, die der Gimpenfaden-Klemmhebel 25 auf den Gimpenfaden
16 ausübt, dient eine Klemmkraft-Vorgabeeinheit 27. Letztere ist als Feder ausgeführt,
die über eine Stellschraube 28 mit vorgebbarer Kraft auf das Klemmblech 26 drückt.
[0023] Ein freies Ende des Klemmblechs 26 ist als Schaltfahne 29 ausgestaltet. Letztere
ist Teil eines Überwachungssensors 30 zur Überwachung einer Position der Gimpenfaden-Führungseinheit
25, also des Klemmhebels.
[0024] Der Gimpenfaden-Klemmhebel 25 ist eine über den zu vernähenden Gimpenfaden 16 verlagerbare
Nähkomponente. Der Gimpenfaden-Klemmhebel 25 ist um ein Schwenkgelenk 31 mit horizontaler,
parallel zur z-Achse verlaufender Schwenkachse relativ zu einem gehäusefesten Lagerbock
32 zwischen einer in der Fig. 2 dargestellten Neutralposition und einer in der Fig.
3 dargestellten Gimpenfaden-Zugposition schwenkbar. Eine Stellung des Gimpenfaden-Klemmhebels
25 in der Neutralposition ist über einen verstellbaren Anschlag 33 vorgebbar. Letzterer
hat eine durch den Lagerbock 32 hindurchgeschraubte Anschlagschraube 34, deren freies
Ende in der Neutralposition an einem Gegenanschlags-Ausleger 35 des Gimpenfaden-Klemmhebels
25 anliegt. Durch Ein- bzw. Ausschrauben der Anschlagschraube 34 kann z. B. eine Stellung
der Schaltfahne 29 relativ zu einer Schalteinheit 36 des Überwachungssensors 30 feinjustiert
werden. Der Überwachungssensor 30 ist als berührungsloser Sensor ausgeführt. Der Überwachungssensor
30 kann als Induktionssensor, kann als kapazitiver Sensor oder kann als optischer
Sensor ausgeführt sein. Ein Beispiel für einen optischen Sensor ist eine Lichtschranke.
[0025] In der Grundplatte 2 ist eine schematisch in der Fig. 1 angedeutete Faden-Abschneideinrichtung
37 untergebracht, mit der nach dem vollständigen Ausbilden der Augenknopfloch-Naht
20 der Nadelfaden 7, der Gimpenfaden 16 und der Greiferfaden 22 abgeschnitten werden.
[0026] Die Nähmaschine hat weiterhin eine Steuereinrichtung 38, die in den Fig. 1 und 2
ebenfalls schematisch dargestellt ist und über Signalleitung 39 mit der Schalteinheit
36 des Überwachungssensors 30 in Signalverbindung steht.
[0027] In der Gimpenfaden-Zuführeinrichtung 23 wird der Gimpenfaden 16 dem Stichbereich
von einem Gimpenfaden-Vorrat, der in der Zeichnung nicht dargestellt ist, über eine
Zuführhülse 40 zugeführt. Von dort wird der Weg des Gimpenfadens 16 zunächst durch
einen Führungsdraht 41 und anschließend über eine gehäusefeste Führungsöffnung 42
geführt. Nach der Führungsöffnung 42 dient der Gimpenfaden-Klemmhebel 25 der Führung
des Gimpenfadens 16. Im Anschluss an die Führung durch den Gimpenfaden-Klemmhebel
25 durchtritt der Gimpenfaden 16 zunächst eine weitere, gehäusefeste Führungsöffnung
42, eine weitere, gehäusefeste Klemmeinheit 44 und eine weitere, gehäusefeste Führungsöffnung
45. Im Anschluss hieran durchtritt der Gimpenfaden 16 die Durchtrittsöffnung 15 der
Stichplatte 14.
[0028] Beim Nähen der Augenknopfloch-Naht 20 wird das Nähgut 12 auf den xy-Tisch 8 positioniert
und von den Klemmplatten 11, die auch als Klammern bezeichnet werden, während des
Transports gehalten. Zu Beginn des Nähens der Augenknopfloch-Naht 20 wird durch Ausführen
einer Zick-ZackNaht mit Hilfe des Nadelfadens 7 und des Greiferfadens 22 eine Raupe
gebildet, die den Gimpenfaden 16 nach dessen Austritt aus der Stichplatte 14 umsticht,
festklemmt, mitzieht und dabei kontinuierlich über die Gimpenfaden-Zuführeinrichtung
23 nachführt. Die hierbei auf den Gimpenfaden 16 während des Ausbildens der Augenknopfloch-Naht
20 ausgeübte Zugkraft bewirkt, dass der Gimpenfaden 26 den Gimpenfaden-Klemmhebel
25 aus der zunächst abgesenkten Neutralposition, die in der Fig. 2 dargestellt ist,
in die angehobene Gimpenfaden-Zugposition um das Schwenkgelenk 31 verschwenkt, die
in der Fig. 3 dargestellt ist. Über die Klemmkraft-Vorgabeeinheit 27 wird eine Klemmkraft
des Gimpenfaden-Klemmhebels 25 auf den Gimpenfaden 16 so vorgegeben, dass die Zugkraft
des Gimpenfadens 16 zum Umstellen des Gimpenfaden-Klemmhebels 25 in die Gimpenfaden-Zugposition
nach Fig. 3 beim Nähen der Augen-knopfloch-Naht 20 ausreicht. Bei der Umstellung des
Gimpenfaden-Klemmhebels 25 zwischen der Neutralposition und der Gimpenfaden-Zugposition
löst der Überwachungssensor 30 aus und meldet der Steuereinrichtung 38 über die Signalleitung
39 das Signal "korrekte Gimpenfaden-Mitnahme". Das Nähprogramm zum Nähen der Augenknopfloch-Naht
20 wird dann von der Nähmaschine abgearbeitet. Dabei wird die Augenknopfloch-Naht
20, wie in der Fig. 4 dargestellt, genäht. Das Ende der Augen-knopfloch-Naht 20 ist
beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 4 offen, kann aber auch am Ort 46 einen Keilriegel
46 aufweisen. Am Ende des Nähprogramms werden der Nadelfaden 7, der Gimpenfaden 16
und der Greiferfaden 22 durch die Faden-Abschneideinrichtung 37 geschnitten. Aufgrund
des Eigengewichts des Gimpenfaden-Klemmhebels 25 schwenkt dieser nach dem Abschneiden
des Gimpenfadens 16, also bei fehlender Gimpenfaden-Zugspannung, von der Gimpenfaden-Zugposition
zurück in die Neutralposition. Der Gimpenfaden 16 wird dabei durch die Durchtrittsöffnung
15 in der Stichplatte 14 so weit zurückgezogen, dass der Gimpenfaden 16 beim nächsten
Anlegen einer Augenknopfloch-Naht 20 beim Ausbilden der Raupe des Nadelfadens 7 und
des Greiferfadens 22 sicher mitgenommen wird, wobei ein freies Ende des Gimpenfadens
16 nicht zu lange ist, sodass es unerwünscht aus der erzeugten Raupe übersteht und
die optische Qualität des gebildeten Augenknopflochs beeinträchtigt. Die beim Zurückschwenken
des Gimpenfaden-Klemmhebels 25 in die Neutralposition zurückgezogene Gimpenfadenlänge
kann über den Anschlag 33 vorgegeben werden.
[0029] Nach dem Abschneiden der Fäden 7, 16, 22 schneidet die Schneidvorrichtung 18 das
Augenknopfloch auf.
[0030] Für den Fall, dass der Gimpenfaden 16 bei Beginn des Nähens der Augen-knopfloch-Naht
20 nicht vom Nadelfaden umstochen und mitgenommen wird, hebt sich der Gimpenfaden-Klemmhebel
25, da der Gimpenfaden 16 nicht angezogen wird, nicht aus der Neutralposition an,
verharrt also in dieser. Entsprechend löst die Schalteinheit 36 des Überwachungssensors
30 beim Beginn des Nähens der Augenknopfloch-Naht 20 nicht aus. Dies wird durch ein
entsprechendes Timer-Programm in der Steuereinrichtung 38 erkannt. Das Timer-Programm
kann ein Programmmodul des gesamten Augenknopfloch-Nähprogramms sein. Das Timer-Programm
gibt nach Ablauf einer vorgegebenen Zeitspanne ab Beginn des Nähens der Augen-knopfloch-Naht,
ohne dass die Schalteinheit 36 auslöst, das Signal "Fehler beim Beginn des Augenknopfloch-Nähens"
aus. Die Steuereinrichtung 38 unterbricht dann den Nähvorgang und gibt auf einem Display
47 der Nähmaschine eine Fehlermeldung aus. Der Bediener kann dann entscheiden, ob
das Augenknopfloch-Nähprogramm ohne den Gimpenfaden 16 fortgesetzt oder insgesamt
abgebrochen werden soll.
[0031] Falls während des Nähens des Augenknopfloch-Nähprogramms der Gimpenfaden reißt oder
der Gimpenfaden-Vorrat aufgebraucht ist und deswegen keine Gimpenfaden-Zugverbindung
zwischen dem Stichbereich und dem Gimpenfaden-Klemmhebel 25 vorliegt, kehrt dieser
aus der Gimpenfaden-Zugposition in die Neutralposition zurück, sodass die Schalteinheit
36 des Überwachungssensors 30 während des Augenknopfloch-Nähprogramms auslöst. Die
Schalteinheit 36 gibt dann über die Signalleitung 39 an die Steuereinrichtung 38 das
Signal "Fehler während des Augenknopfloch-Nähens". Die Steuereinrichtung 38 unterbricht
dann ebenfalls das Nähprogramm und gibt eine entsprechende Fehlermeldung am Display
47 aus, sodass der Bediener wieder entscheiden kann, ob das Nähen fortgesetzt oder
abgebrochen werden soll.
[0032] Wenn das Nähwerk zur Ausbildung der Augenknopfloch-Naht 20 um eine zur z-Achse parallele
Achse schwenkbar gestaltet ist, kann der Überwachungssensor 30 auch so gestaltet sein,
dass die Schalteinheit 36 dann auslöst, wenn der Gimpenfaden-Klemmhebel 25 in der
Neutralposition in einer Schwenkstellung des Nähwerks vorliegt, die diese während
des Nähens der Augenknopfloch-Naht 20 einnimmt. Wenn der Gimpenfaden dann in dieser
Schwenkstellung nicht angezogen wurde oder wird und die Schalteinheit 36 des Überwachungssensors
30 während des Nähprogramms auslöst, kann die Steuereinrichtung 38 den Nähvorgang
wiederum unterbrechen und am Display 47 eine entsprechende Fehlermeldung ausgeben,
sodass der Bediener entscheiden kann, ob das Nähen fortgesetzt oder abgebrochen werden
soll. Der Überwachungssensor 30 kann bei der Ausführung "schwenkbares Nähwerk" gemeinsam
mit dem Gimpenfaden-Klemmhebel 25 auf einem schwenkbaren Nähwerk-Träger montiert sein,
sodass ein Auslösen einer Schalteinheit 36 des Überwachungssensors 30 in jeder Schwenkstellung
des Nähwerks möglich ist.
1. Augenknopfloch-Nähmaschine
- mit einem Nähwerk mit einer Nadelstange (5) und einem hiermit synchronisiert zur
Ausbildung einer Augenknopfloch-Naht arbeitenden Greifer (21),
- mit einer Gimpenfaden-Zuführeinrichtung (23) zur Zuführung eines Gimpenfadens (16)
zur Augenknopfloch-Naht (20),
- mit einer Gimpenfaden-Führungseinrichtung (24) mit einer den Gimpenfaden (16) führenden
Gimpenfaden-Führungseinheit (25),
- mit einem Überwachungssensor (30) zur Überwachung einer Position der Gimpenfaden-Führungseinheit
(25),
- wobei die Gimpenfaden-Führungseinheit (25) durch eine Zugwirkung des der Augenknopfloch-Naht
(20) zugeführten Gimpenfadens (16) aus einer Neutralposition in eine Gimpenfaden-Zugposition
verlagerbar ist, und
- mit einer Steuereinrichtung (38), die mit dem Überwachungssensor (30) in Signalverbindung
(39) steht.
2. Nähmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Gimpenfaden-Führungseinheit (25) als Gimpenfaden-Klemmhebel ausgeführt ist.
3. Nähmaschine nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Überwachungssensor (30) als berührungsloser Sensor ausgeführt ist.
4. Nähmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 3, gekennzeichnet durch eine Faden-Abschneideinrichtung (37).
5. Nähmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Gimpenfaden-Führungseinheit (25) so ausgeführt ist, dass sie sich, sofern sie
in einer anderen Position als der Neutralposition steht, durch ihr Eigengewicht bei
fehlender Gimpenfaden-Zugspannung in die Neutralposition verlagert.
6. Nähmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass eine Stellung der Gimpenfaden-Führungseinheit (25) in der Neutralposition über einen
verstellbaren Anschlag (32) vorgegeben ist.
7. Nähmaschine nach einem der Ansprüche 2 bis 6, gekennzeichnet durch eine Klemmkraft-Vorgabeeinheit (27) zur Vorgabe einer Gimpenfaden-Klemmkraft, die
der Gimpenfaden-Klemmhebel (25) auf den Gimpenfaden (16) ausübt.
8. Verfahren zum Nähen einer einen Gimpenfaden (16) aufweisenden Augenknopfloch-Naht
(20) mit einem automatischen Nähprogramm mit folgenden Schritten:
- Beginnen des Nähvorgangs der Augenknopfloch-Naht (20),
- Überwachen der Position einer über den zu vernähenden Gimpenfaden (16) verlagerbaren
Nähmaschinenkomponente (25),
- Weiterleiten des Überwachungsergebnisses an eine Steuereinrichtung,
- abhängig von der bestimmten Position:
-- Unterbrechen des Nähprogramms oder
-- Fortsetzen des Nähprogramms,
-- jeweils mit Hilfe der Steuereinrichtung.