Technisches Gebiet
[0001] Die Erfindung betrifft ein Kommunikationssystem insbesondere für Gefahrenmeldesysteme
aus untereinander vernetzten Gefahrenmeldern und ein Verfahren zum Betreiben eines
solchen Kommunikationssystems sowie ein Kommunikationsendgerät, welches das Verfahren
nutzt, zur Verwendung in dem Kommunikationssystem.
Stand der Technik
[0002] Bei fest installierten Kommunikationssystemen kommt es sowohl bei leitungsgebundenen
als auch bei leitungslosen Übertragungsstrecken, auch nach einer sorgfältig ausgeführten
Installation, durch Veränderungen an den Übertragungswegen immer wieder zu Verschlechterungen
der Übertragungsqualität und zum Ausfall der Kommunikation. Bei Funkstrecken ist dies
häufig auf Veränderungen in der Umgebung wie neue Wände oder Möbel zurückzuführen,
die eine höhere Signaldämpfung oder Reflexionen zur Folge haben. Bei leitungsgebundenen
Systemen führen meist schleichende Kurzschlüsse oder Unterbrüche an den Kommunikationsleitungen
durch Reflexionen und erhöhte Dämpfung zu Beeinträchtigungen der Kommunikation. Speziell
bei Sicherheitssystemen wie Gefahrenmeldesystemen zur Meldung vor Gefahren wie z.
B. Rauch, Feuer und Gas ist eine sichere Kommunikation unter den Systemteilnehmern
nötig. Aus der
US 4,754,261 ist diesbezüglich eine Gefahrenmeldeanlage bekannt, bei der die Empfänger während
der Systeminstallation in einen Installationsmodus gebracht werden, in dem das Empfangene
Signal am Empfänger gestört wird und daher ein Empfangssignal höherer Qualität benötigt
wird als im normalen Betrieb. Wenn die Empfänger im Installationsmodus alle Sender
des Systems empfangen können wird eine Qualitätsreserve für die Kommunikation im normalen
Betrieb angenommen. Die
EP0874341 schlägt dem gegenüber vor, während der Installation eines Alarmsystems die Sendeenergie
im Vergleich zum normalen Betrieb zu reduzieren. Empfänger die installiert werden,
werden solange in deren Position verändert, bis eine Position gefunden ist, an denen
die, mit geringerer Sendeleistung gesendete Signale empfangen werden können.
[0003] Beide Systeme beschränken während der Installation des Systems die Kommunikationsreichweite
und können Störungen nur in dieser Phase erkennen. Sie benötigen hierfür außerdem
zusätzliche Schaltelemente in der Sende oder Empfangsschaltung, die zwischen unterschiedlichen
Leistungsstufen beim Senden bzw. Empfangen umschalten können und sind bzgl. der Reichweiten-Steuerung
unflexibel und auf den Installationsmodus beschränkt. In dem aus der
US 5,801,626 bekannt gewordenen System können Übertragungsstörungen auch nach der Installationsphase
erkannt werden. Zur Überprüfung eines ungestörten Empfangs werden Separate Überwachungssignale
gesendet. Beim Empfang eines Signals wird die Signalstärke gemessen und bestimmt,
ob es sich um ein Überwachungssignal handelt. Wenn das empfangenen Signal ein Überwachungssignal
ist, dann wird die gemessene Signalstärke mit einem festen Schwellwert verglichen.
Unterschreitet die gemessene Signalstärke den Schwellwert, dann wird das Überwachungssignal
verworfen und nicht beantwortet. Bei allen übrigen Signalen bleibt die Empfangsstärke
unberücksichtigt. Auch aus der
US 2011/0014910 ist es bekannt die Signalstärke eines Signals zu messen und mit einem Schwellwert
zu vergleichen. Der Schwellwert wird hier jedoch in dem empfangenden Gerät anhand
der Signalstärke bestimmt, welche während des Empfangs wenigstens eines Teils des
Signals z. B. der Präambel gemessenen wird. Überschreitet die Signalstärke den anhand
der Messwerte selbst ermittelten Schwellwert, dann wird das Signal weiterverarbeitet,
anderenfalls wird es verworfen. Letzteres reduziert zwar den störenden Einfluss benachbarter
Systeme, bleibt diesbezüglich aber fehleranfällig, wenn z. B. als erstes Signal eine
schwaches Signal empfangen wird und daher der Schwellwert zu niedrig bestimmt wird,
außerdem lässt sich die Reichweite auch hier nicht gezielt und flexibel beeinflussen.
Aufgabe der Erfindung
[0004] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Betriebsverfahren, ein Kommunikationssystem
und ein Kommunikationsendgerät insbesondere zur Kommunikation in Gefahrenmeldesystemen
anzugeben, welche die Nachteile des Standes der Technik nicht aufweisen, oder zumindest
entschärfen.
Beschreibung der Erfindung
[0005] Die Lösung der Aufgabe erfolgt, nach den Merkmalen der Ansprüche und wird im Folgenden
näher beschrieben.
[0006] In einem erfindungsgemäßen Verfahren zum Betreiben eines Kommunikationssystems wird,
zur Steuerung der Kommunikationsreichweite, ein Grenzwert für die Empfangsstärke eines
Empfängers in einem zu sendenden Telegramm bereitgestellt. Hierfür wählt ein sendender
Systemteilnehmer z. B. ein Rauchwarnmelder in Abhängigkeit seines Betriebsmodes oder
des Typs des empfangenden Gerätes einen Grenzwert aus und fügt ihn z. B. in den Header
eines zu sendenden Telegrams ein. Der Grenzwert kann in Form eines Empfangsfeldstärkenwertes
(RSSI) oder auch nur als relativer Wert aus einer relativen Skala von z. B. 0-10 bereitgestellt
werden. Ein niedriger Grenzwert kann z. B. während eines Installationsmodus gewählt
werden, während bei einem Alarm ggf. sogar der maximal mögliche Wert gewählt wird.
Es ist aber auch denkbar, auch nach einer Installation generell einen niedrigen Wert
vorzugeben um benachbarte Systeme nicht zu stören, die den gleichen Adressbereich
aufweisen. Sobald das Telegramm fertiggestellt, und der Grenzwert eingefügt ist, wird
das Telegramm gesendet. Alle Empfänger innerhalb der physikalischen Reichweite können
das gesendete Telegramm empfangen. Beim Empfangen eines Telegramms ermitteln die Empfänger
gleichzeitig die Empfangsstärke mit der das Telegramm empfangen wird. Dies können
sie z. B. mittels einer in den meisten Funkchips eingebauten RSSI-Funktion (Received
Signal Strength Indication) erledigen. Noch während des Empfangs oder kurz danach,
wird der Grenzwert für die Empfangsstärke aus dem Telegramm extrahiert und mit der
Empfangsstärke während des Empfangs verglichen. Wenn sich aus diesem Vergleich ergibt,
dass die gemessene Empfangsstärke den Grenzwert unterschreitet, dann wird das Telegramm
verworfen, oder der ggf. noch laufende Empfang abgebrochen. Vor dem Vergleich der
Empfangsstärke mit dem Grenzwert kann auch ein Vergleich der eigenen Empfängeradresse
mit der Adresse des Empfängers erfolgen, an den das Telegramm ggf. gerichtet ist.
Wenn hierbei bereits festgestellt wird, dass die Adressen nicht übereinstimmen, dann
kann der Vergleich der Empfangsstärke mit dem Grenzwert ggf. entfallen, da das Telegramm
ohnehin verworfen wird. Vorzugsweise soll der Grenzwert für die Empfangsstärke in
demselben Telegramm gesendet werden mit dessen Empfangsstärke der Grenzwert verglichen
wird.
[0007] Allerdings ist es auch denkbar, dass der Grenzwert für die Empfangsstärke und die
übrigen zu sendenden Daten auf zwei oder mehrere Telegramme aufgeteilt werden. Besonders
bevorzugt soll daher der Grenzwert innerhalb derselben Telegrammgruppe gesendet und
empfangen werden, für deren Telegramme der Grenzwert gilt. So könnte beispielsweise
in einem Telegramm der Grenzwert für eine Empfangsfeldstärke gesendet werden, der
für das darauf folgende oder eine Serie nachfolgender Telegramme gilt. Vorzugsweise
wird das Telegramm, das den Empfangsschwellwert für nachfolgende Telegramme enthält,
mit einer höheren Sendeleistung und/oder redundant ggf. sogar auf unterschiedlichen
Kanälen gesendet und/oder muss vom Empfänger erst bestätigt werden, bevor die nachfolgenden
Telegramme gesendet werden.
[0008] Das Verfahren zum Betreiben eines Kommunikationssystems regelt insbesondere die Reichweite
der Kommunikation und stellt somit auch ein Verfahren zum kommunizieren dar. Dabei
wird in einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung das Kommunikationssystem durch
ein Gefahrenmeldesystem gebildet. Die Erfindung betrifft daher auch ein Verfahren
zum kommunizieren in einem Gefahrenmeldesystem. Ein solches Gefahrenmeldesystem besteht
häufig aus wenigstens einer Einrichtung wie einer Gefahrenmeldezentrale zum Empfangen
von Meldungen und aus Meldern mit Sensoren für Gefahrenkenngrößen wie Rauch, wobei
die Melder mindestens einen Sender zum Senden von Alarm oder Statusmeldungen aufweisen.
Ein bevorzugter Typus von Gefahrenmeldesystem wird aus mehreren untereinander vernetzten
Gefahrenmeldern gebildet, wobei jeder Gefahrenmelder neben Sensoren und Sender auch
mit Empfänger und Alarmierungs- und Anzeigemitteln ausgestattet ist. Auch in diesem
Verfahren stellt ein Systemteilnehmer, insbesondere ein Gefahrenmelder, einen Grenzwert
für eine Empfangsstärke in einem zu sendenden Telegramm bereit. Anschließend wird
das Telegramm gesendet und kann von einem zweiten Systemteilnehmer insbesondere einem
Gefahrenmelder empfangen werden. Während des Empfangs des Telegramms wird die Empfangsstärke
z. B. als RSSI-Wert ermittelt und mit dem Grenzwert aus einem zuvor empfangenen Telegramm,
vorzugsweise jedoch mit dem aus demselben Telegramm empfangenen Grenzwert, verglichen.
Wenn bei diesem Vergleich festgestellt wird, dass die Empfangsstärke den Grenzwert
unterschreitet, dann wird das Telegramm verworfen.
[0009] Die Erfindung betrifft ebenso ein Kommunikationssystem mit mindestens einem sendenden
Systemteilnehmer, der insbesondere zum Senden von Gefahrenmeldungen eingerichtet ist
und mit mindestens einem empfangenden Systemteilnehmer, der insbesondere zum Empfangen
von Gefahrenmeldungen eingerichtet ist. Der sendende Systemteilnehmer enthält eine
erste Reichweiten-Steuerung, die dem empfangenden Systemteilnehmer einen Grenzwert
für die Empfangsstärke in einem Telegramm bereitstellt. Der empfangende Systemteilnehmer
enthält eine zweite Reichweiten-Steuerung, die eine Messeinrichtung für die Empfangsstärke
der empfangenen Telegramme und eine Vergleichseinrichtung umfasst. Die Vergleichseinrichtung
ist eingerichtet, die beim Empfang eines Telegramms gemessene Empfangsstärke mit dem
Grenzwert zu vergleichen, der vom sendenden Systemteilnehmer in einem zuvor gesendeten
Telegramm, bevozugt jedoch im selben Telegramm bereitgestellt wurde. Die zweite Reichweiten-Steuerung
ist ferner eingerichtet das empfangene Telegramm zu verwerfen, wenn die gemessene
Empfangsstärke den Grenzwert unterschreitet. Dabei kann ein sendender Systemteilnehmer
auch entsprechende Vorrichtungen zum empfangen und ein empfangender Systemteilnehmer
auch die entsprechenden Vorrichtungen zum Senden enthalten.
[0010] In einer bevorzugten Ausführung des erfindungsgemäßen Kommunikationssystems wird
das Kommunikationssystem durch ein Gefahrenmeldesystem gebildet, in dem die Systemteilnehmer
insbesondere Gefahrenmelder untereinander Kommunizieren um z. B. Status- und Alarmmeldungen
untereinander auszutauschen und schließlich den Systembenutzern anzeigen. Ein solches
Gefahrenmeldesystem besteht aus mindestens zwei untereinander vernetzten Gefahrenmeldern,
die insbesondere zum Erkennen und Melden von Rauch, Temperatur, Feuer und/oder Gasen
eingerichtet sind. Jeder dieser Gefahrenmelder enthält einen Sender und einen Empfänger
und eine erste und zweite Reichweiten-Steuerung. Die erste Reichweiten-Steuerung ist
dazu eingerichtet einen Grenzwert für eine Empfangsstärke in einem zu sendenden Telegramm
bereit zu stellen. Die zweite Reichweiten-Steuerung umfasst eine erste Messeinrichtung
für die Empfangsstärke der empfangenen Telegramme und eine Vergleichseinrichtung.
Die Vergleichseinrichtung ist dazu eingerichtet, die beim Empfang eines Telegramms
gemessene Empfangsstärke mit dem von der ersten Reichweiten-Steuerung des sendenden
Gefahrenmelders in einem zuvor gesendeten bevorzugt jedoch im selben Telegramm bereitgestellten
Grenzwert zu vergleichen. Die zweite Reichweiten-Steuerung ist dazu eingerichtet das
empfangene Telegramm zu verwerfen, wenn die gemessene Empfangsstärke den Grenzwert
unterschreitet.
[0011] Schließlich betrifft die Erfindung ein Kommunikationsendgerät, das in einer bevorzugten
Ausführungsform als Gefahrenmelder mit einem oder mehreren Sensoren ausgebildet ist.
In der Ausführungsform als Gefahrenmelder sind die Sensoren insbesondere dazu eingerichtet
Gefahrenkenngrößen wie Rauch, Temperatur, Feuer und/oder Gas zu erkennen. Das erfindungsgemäße
Kommunikationsendgerät verfügt über einen Sender, einen Empfänger und eine Steuereinrichtung,
sowie eine erste und eine zweite Reichweiten-Steuerung. Die erste Reichweiten-Steuerung
ist eingerichtet einen Grenzwert für eine Empfangsstärke in einem zu sendenden Telegramm
bereit zu stellen. Die zweite Reichweiten-Steuerung umfasst eine Messeinrichtung für
die Empfangsstärke empfangener Telegramme und eine Vergleichseinrichtung. Die Vergleichseinrichtung
ist wiederum eingerichtet, die beim Empfang eines Telegramms gemessene Empfangsstärke
mit dem von der ersten Reichweiten-Steuerung eines sendenden Gefahrenmelders in einem
vorher gesendeten Telegramm bevorzugt jedoch im selben Telegramm bereitgestellten
Grenzwert zu vergleichen. Die zweite Reichweiten-Steuerung oder die Steuereinrichtung
sind eingerichtet das empfangene Telegramm zu verwerfen, wenn die gemessene Empfangsstärke
den Grenzwert unterschreitet.
Kurz Beschreibung der Zeichnungen
[0012] Die einzige Figur zeigt ein erfindungsgemäßes Kommunikationssystem mit zwei erfindungsgemäßen
Kommunikationsendgeräten die als Gefahrenwarnmelder ausgebildet sind.
Ausführungsbeispiel
[0013] Im Folgenden wird nun die Erfindung anhand der einzigen Zeichnung näher erläutert.
Diese zeigt beispielhaft ein Kommunikationssystem (1) in Form eines Gefahrenmeldesystems
(1) das hier exemplarisch mit mehreren Gefahrenwarnmeldern (2) dargestellt ist. Alternativ
dazu könnte das System auch aus einer Gefahrenzentrale (ggf.14) mit einem oder mehreren
Satelliten z. B. Gefahrenmelder (2) bestehen. Die Gefahrenwarnmelder (2) verfügen
über eine Steuerungseinheit (9) welche Umweltmessungen mittels der Sensoren (10) und
die Kommunikation mit anderen Gefahrenwarnmeldern steuert und koordiniert. Die Steuerungseinheit
(9) übernimmt auch die Auswertung der Signale der Sensoren (10). Die Gefahrenwarnmelder
(2) umfassen auch Anzeige- und Alarmierungsmittel (13) mit denen Zustände z. B. Störungen
wie eine zu schwache Batterie der Melder (2) und Alarme angezeigt werden können. Dabei
kann ein Gefahrenwarnmelder (2) sowohl eigene Zustände und Alarme, als auch die anderer
Gefahrenwarnmelder (2) anzeigen. Hierfür enthält ein Gefahrenwarnmelder (2) mindestens
einen Empfänger (3) mit dem er entsprechende Informationen von anderen Gefahrenwarnmeldern
(2) empfangen kann. Zum Senden von Zustands- und Alarminformationen enthält ein Gefahrenwarnmelder
(2) auch einen Sender (4). Erfindungsgemäß ist dem Sender (4) eine erste Reichweiten-Steuerung
(5) zugeordnet. Die erste Reichweiten-Steuerung (5) fügt in ausgewählte, vorzugsweise
jedoch in jedes zu sendende Telegramm, das der Gefahrenwarnmelder (2) an andere Gefahrenwarnmelder
(2) oder ggf. an eine Zentrale sendet, einen Grenzwert für die Empfangsstärke ein,
der beim Empfang des Telegramms von einem Gefahrenwarnmelder (2) oder ggf. einer Zentrale,
ausgewertet wird. Der Grenzwert wird vorzugsweise in den Header eines Telegramms eingefügt.
Zum Empfang von Nachrichten anderer Gefahrenwarnmelder (2) enthält ein erfindungsgemäßer
Gefahrenwarnmelder (2) auch einen Empfänger (3). Dem Empfänger (3) ist eine zweite
Reichweiten-Steuerung (6) zugeordnet. In der Figur ist gezeigt, dass die zweite Reichweiten-Steuerung
(6) eine Messeinrichtung (7) für die Empfangsstärke, mit der ein Telegramm empfangen
wird und eine Vergleichseinrichtung (8) enthält. In der Praxis wird die Messeinrichtung
(7) für die Empfangsstärke meist ein Teil des Empfängers (3) sein, welcher die Empfangsstärke
der zweiten Reichweiten-Steuerung (6) z. B. in Form eines RSSI-Signals oder -Wertes
zur Verfügung stellt. Daher wird hier eher die logische als die physikalische Zuordnung
dargestellt. Die Vergleichseinrichtung (8) vergleicht die gemessene Empfangsstärke
mit dem zuvor aus einem Telegramm extrahierten Grenzwert,wobei der Grenzwert aus einem
zuvor gesendeten Telegramm vorzugsweise jedoch aus demselben Telegramm extrahiert
wird. Wenn bei diesem Vergleich festgestellt wird, dass die gemessene Empfangsstärke
den Grenzwert unterschreitet, wird das empfangene Telegramm verworfen. Für den Fall,
dass der Empfang des Telegramms noch im Gange ist, kann dieser dann auch sofort beendet
werden. Das Verwerfen des Telegramms kann dadurch erfolgen, dass die zweite Reichweiten-Steuerung
(6) das Telegramm nicht an die Steuerungseinheit (9) weiterleitet oder indem sie an
die Steuerungseinheit (9) ein Signal abgibt, das der Steuerungseinheit (9) anzeigt,
das soeben empfangene Telegramm nicht auszuwerten sondern zu verwerfen.
[0014] Die Auswahl der Empfangsstärkengrenzwerte durch die erste Reichweiten-Steuerung (5)
erfolgt anhand unterschiedlicher Kriterien. Hierzu gehören verschiedene Betriebsmodi,
Zustände des Gefahrenmelders wie Störung, der Gerätetyp an den ein Telegramm gerichtet
wird und der Inhalt des Telegramms selbst. Die erste Reichweiten-Steuerung (5) kann
z. B. während eines Installationsmodus einen sehr niedrigen Grenzwert wählen, der
im weiteren Betrieb immer überschritten wird. Hier durch bleibt auch bei nachträglichen
Veränderungen der Übertragungseigenschaften ein ausreichender Störabstand erhalten.
Darüber hinaus ist es auch denkbar im Falle eines Alarms, der bei untereinander vernetzten
Gefahrenwarnmeldern (2) von allen Meldern (2) im System (1) widergegeben wird, einen
Stummschalte-Befehl mit unterschiedlichen Reichweiten zu versehen. Wird z. B. ein
Stummschalte-Befehl von einem Gefahrenwarnmelder (2) gesendet, der einen Alarm nicht
selbst erkannt hat, dann könnte in dem Telegramm das den Stummschalte-Befehl enthält
ein niedriger Grenzwert bereitgestellt werden, worauf nur Melder (2) in der Nähe dieses
Melders (2) die Alarmierung beenden. Würde jedoch der Stummschalte-Befehl von dem
Melder (2) gesendet, der selbst einen Alarm erkannt hat, kann ein hoher Grenzwert
gewählt werden, sodass auch alle anderen Melder (2) im System (1) die Alarmierung
beenden. Ebenso ist es denkbar allen Meldern (2) auch im normalen Betriebsmodus einen
niedrigen Grenzwert vorzugeben, um benachbarte Systeme (1) gleichen Typs nicht zu
stören. Durch die im Gegensatz zur logischen Reichweite unveränderte physikalische
Reichweite ist es auch denkbar mit einem Servicetool (14) z. B. ein Laptop, ein Tablet-PC
oder ein Smartphone mit passender App, das zum Überwachen der Zustände der einzelnen
in einen System (1) vorhanden Gefahrenwarnmelder (2) verwendet werden soll, alle Telegramme
aus einer größeren Entfernung zu empfangen und auszuwerten ohne durch eine verringerte
Sendeleistung eingeschränkt zu werden. Dieses Servicetool würde dann einfach den Grenzwert
ignorieren.
1. Verfahren zum Betreiben eines Kommunikationssystems (1), insbesondere eines Gefahrenmeldesystems
(1) aus untereinander vernetzten Gefahrenmeldern (2), mit folgenden Verfahrensschritten,
a. Bereitstellen eines Grenzwertes für eine Empfangsstärke in einem zu sendenden Telegramm,
b. Senden des Telegramms mit dem bereitgestellten Grenzwert,
c. Empfangen des Telegrams mit dem bereitgestellten Grenzwert und extrahieren des
bereitgestellten Grenzwerts aus dem Telegramm,
d. Empfangen eines Telegramms und ermitteln der Empfangsstärke beim Empfangen des
Telegramms,
e. Vergleichen, des Grenzwertes aus dem empfangenen in Schritt b gesendeten Telegramm
mit der, in Schritt d ermittelten Empfangsstärke durch die empfangenden Systemteilnehmer
(2) und
f. Verwerfen des in Schritt d empfangenen Telegramms durch die empfangenden Systemteilnehmer
(2), wenn die in Schritt d ermittelte Empfangsstärke den in Schritt b gesendeten Grenzwert
unterschreitet.
2. Verfahren zum kommunizieren in einem Gefahrenmeldesystem (1) insbesondere aus untereinander
vernetzten Gefahrenmeldern (2), mit folgenden Verfahrensschritten,
a. Bereitstellen eines Grenzwertes für eine Empfangsstärke in einem zu sendenden Telegramm
durch einen sendenden Systemteilnehmer (2),
b. Senden des Telegramms mit dem bereitgestellten Grenzwert durch den sendenden Systemteilnehmer
(2),
c. Empfangen des Telegrams mit dem bereitgestellten Grenzwert und extrahieren des
bereitgestellten Grenzwerts aus dem Telegramm,
d. Empfangen eines Telegramms und ermitteln der Empfangsstärke beim Empfangen des
Telegramms durch einen oder mehrere empfangende Systemteilnehmer (2),
e. Vergleichen, des Grenzwertes aus dem empfangenen in Schritt b gesendeten, Telegramm
mit der in Schritt d ermittelten, Empfangsstärke durch die empfangenden Systemteilnehmer
(2) und
f. Verwerfen des in Schritt d empfangenen Telegramms durch die empfangenden Systemteilnehmer
(2), wenn die in Schritt d ermittelte Empfangsstärke den Grenzwert aus dem empfangenen
in Schritt b gesendeten Telegramm unterschreitet.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das jeweils in Schritt b gesendete Telegramm und eines oder mehrere jeweils in Schritt
d empfangene Telegramme eine Gruppe von Telegrammen bilden, wobei für alle in Schritt
d empfangenen Telegramme der gleiche in Schritt b gesendete Grenzwert gilt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das jeweils in Schritt b gesendete und in den Schritten c und d empfangene Telegramm
ein einziges Telegramm bilden, für welches der in Schritt b gesendete Grenzwert gilt.
5. Kommunikationssystem (1) mit mindestens einem sendenden Systemteilnehmer (2, 4), insbesondere
eingerichtet zum Senden von Gefahrenmeldungen, und mindestens einem empfangenden Systemteilnehmer
(2, 3,14), insbesondere eingerichtet zum Empfangen von Gefahrenmeldungen, wobei der
sendende Systemteilnehmer (2, 4) eine erste Reichweiten-Steuerung (5) enthält, die
dem empfangenden Systemteilnehmer (2, 3, 14) einen Grenzwert für eine Empfangsstärke
in einem Telegramm bereitstellt und wobei der empfangende Systemteilnehmer (2, 3,
14) eine zweite Reichweiten-Steuerung (6), mit einer Messeinrichtung (7) für die Empfangsstärke
eines empfangenen Telegramms und mit einer Vergleichseinrichtung (8) enthält, wobei
die Vergleichseinrichtung (8) eingerichtet ist, die beim Empfang eines Telegramms
gemessene Empfangsstärke mit dem vom sendenden Systemteilnehmer (2, 4) im insbesondere
selben Telegramm bereitgestellten Grenzwert zu vergleichen, und wobei die zweite Reichweiten-Steuerung
(6) eingerichtet ist, das empfangene Telegramm zu verwerfen, wenn die gemessene Empfangsstärke
den Grenzwert aus dem empfangenen Telegramm unterschreitet.
6. Gefahrenmeldesystem (1) aus mindestens zwei untereinander vernetzten Gefahrenmeldern
(2), die insbesondere eingerichtet sind zum Erkennen und Melden von Rauch, Temperatur,
Feuer und/oder Gasen, wobei jeder Gefahrenmelder (2) einen Sender (4) und einen Empfänger
(3) enthält dadurch gekennzeichnet, dass die Gefahrenmelder(2), eine erste (5) und eine zweite (6) Reichweiten-Steuerung enthalten,
wobei die erste Reichweiten-Steuerung (5) eingerichtet ist einen Grenzwert für eine
Empfangsstärke in einem zu sendenden Telegramm bereit zu stellen und wobei die zweite
Reichweiten-Steuerung (6) eine Messeinrichtung (7) für die Empfangsstärke und eine
Vergleichseinrichtung (8) umfasst, wobei die Vergleichseinrichtung (8) eingerichtet
ist, die beim Empfang eines Telegramms gemessene Empfangsstärke mit dem von der ersten
Reichweiten-Steuerung (5) eines sendenden Gefahrenmelders (2) im insbesondere selben
Telegramm bereitgestellten Grenzwert zu vergleichen, und wobei die zweite Reichweiten-Steuerung
(6) eingerichtet ist das empfangene Telegramm zu verwerfen, wenn die gemessene Empfangsstärke
den im insbesondere selben Telegramm bereitgestellten Grenzwert unterschreitet.
7. Kommunikationsendgerät (2) insbesondere Gefahrenmelder (2) mit einem Sender(4), einem
Empfänger(3) und einer Steuereinrichtung (9) dadurch gekennzeichnet, dass das Kommunikationsendgerät (2), eine erste (5) und eine zweite (6) Reichweiten-Steuerung
enthält, wobei die erste Reichweiten-Steuerung (5) eingerichtet ist einen Grenzwert
für eine Empfangsstärke in einem zu sendenden Telegramm bereit zu stellen und wobei
die zweite Reichweiten-Steuerung (6) eine Messeinrichtung (7) für die Empfangsstärke
und eine Vergleichseinrichtung (8) umfasst, wobei die Vergleichseinrichtung (8) eingerichtet
ist, die beim Empfang eines Telegramms gemessene Empfangsstärke mit dem von der ersten
Reichweiten-Steuerung (5) eines sendenden Gefahrenmelders (2) im insbesondere selben
Telegramm bereitgestellten Grenzwert zu vergleichen, und wobei die zweite Reichweiten-Steuerung
(6) oder die Steuereinrichtung (9) eingerichtet sind das empfangene Telegramm zu verwerfen,
wenn die gemessene Empfangsstärke den im insbesondere selben Telegramm bereitgestellten
Grenzwert unterschreitet.
8. Gefahrenmelder (2) mit einem oder mehreren Sensoren (10), die eingerichtet sind zum
Erkennen von Gefahrenkenngrößen insbesondere von Rauch, Temperatur, Feuer und/oder
Gasen,und mit einem Sender(4), einem Empfänger(3) und einer Steuereinrichtung (9)
dadurch gekennzeichnet, dass der Gefahrenmelder(2), eine erste (5) und eine zweite (6) Reichweiten-Steuerung enthält,
wobei die erste Reichweiten-Steuerung (5) eingerichtet ist einen Grenzwert für eine
Empfangsstärke in einem zu sendenden Telegramm bereit zu stellen und wobei die zweite
Reichweiten-Steuerung (6) eine Messeinrichtung (7) für die Empfangsstärke und eine
Vergleichseinrichtung (8) umfasst, wobei die Vergleichseinrichtung (8) eingerichtet
ist, die beim Empfang eines Telegramms gemessene Empfangsstärke mit dem von der ersten
Reichweiten-Steuerung (5) eines sendenden Gefahrenmelders (2) im insbesondere selben
Telegramm bereitgestellten Grenzwert zu vergleichen, und wobei die zweite Reichweiten-Steuerung
(6) oder die Steuereinrichtung (9) eingerichtet sind das empfangene Telegramm zu verwerfen,
wenn die gemessene Empfangsstärke den im insbesondere selben Telegramm bereitgestellten
Grenzwert unterschreitet.